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Dare ni mo watasanai

Ich geb dich nicht mehr her!
von

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Im Tal der Könige

Autoren: Sharu/Rikkusmile

Fanfic: 'Dare ni mo watasanai'

Themen: Romantik/Fantasy/[eigene Serie/]Songfic
 

Viel Spaß beim lesen ^__^
 

~~~~~~~~~

"Wenn ich so viel Schlechtes tue, das dir nicht in den Kram passt, warum setzt du mich dann nicht einfach aus?"

Nur wegen dem heilen? Das war hier was Besonderes?

Anscheinend schon, sonst hätte er nicht so geguckt...

"Ich will dich gar nicht ändern, aber du verstehst die Gefühle anderer Leute wohl überhaupt nicht.."

Auch wenn ich zugeben muss, dass er mit seiner eigenen ganz direkter und einnehmenden Art schon viel für sich sprechen hatte.

Gerade, weil er nicht so war, wie jeder andere Dahergelaufene.

Nun wollte er gucken was der Pharao tat?

Ich hätte mir seufzend mit der flachen Hand gegen die Stirn schlagen können, wäre da nicht dieses galoppierende Pferd gewesen, auf dem wir saßen.

Er hielt mich zwar schon fast behütend fest, aber das war mir eindeutig eine Spur zu schnell.

Ich sagte besser nicht, dass der Pharao gut reiten konnte...

"Wird das hier ein Wettrennen durch die Wüste?!", schrie ich schon fast.

Irgendwann kam das weiße Pferd vor uns langsam zum stehen und jemand stieg ab.

"Öh..?"

Fragend beobachtete ich die Gegend, ganz schön seltsam....

Zwei riesige Felswände taten sich von den Seiten auf und dort, wo das weiße Pferd und dessen Reiter standen waren Silhouetten von Figuren aus dem Stein gehauen.

Was weiter vorne lag konnte ich nicht genau erkennen, aber es war viel Platz.

~~~~~~~~~

Weil du anders bist, als die Weiber hier.

Weil ich in gewisser Weise Gefallen an dir gefunden habe.

Weil du Macht hast, die mir hilfreich sein könnte.

Und da gab es noch mehr...

"Du bist wertvoll, du bist mein Besitz, und ich wäre ein sehr schlechter Dieb, wenn ich wertvollen Besitz einfach in der Wüste aussetzen würde."

Außerdem interessierte mich noch, ob die Weiber aus den fernen Ländern besser oder schlechter im Bett waren als die Weiber hier, nur verriet ich ihr das nicht.

Mein Pferd antreibend verfolgte ich dann den Pharao, auch wenn ich nicht verstand warum er einen solch großen Umweg geritten war, wo es doch weitaus leichter gewesen wäre vom Palast aus der Hauptstraße zu folgen.

Das Weib sprach mal wieder, doch interessierten mich ihre Worte grade nicht. Es reichte vollkommen aus, würde sie mir nicht vom Pferd fallen.

Kaum hatten wir das Tal der Könige erreicht, sahen wir, wie der Pharao vom Pferd stieg.

"Hör zu, normalerweise kommen hier keine Leute her. Nur dann, wenn ein Pharao oder einer seiner Getreuen beerdigt wird. Nur zu solchen Zeiten ist es dem Volk gestattet überhaupt hier zu sein, also halt dich dicht bei mir. Diaboundo wird schon dafür sorgen, dass wir nicht gesehen werden."

Um diese Erklärung kam ich nicht herum, denn sonst würden wieder störende Fragen aufkommen.

~~~~~~~~~

"Ja, klar. Ich bin keine Skulptur die man besitzen kann....jedenfalls nicht so einfach."

Für mich war eh klar, derjenige, der mich sein Besitz nennen durfte, musste zuerst mein Herz erobern....aber so ein Grobian?

Da war ich doch sehr skeptisch.

Schweigend sahen wir dem Pharao zu, er stand nur da.

Wie langweilig...ich war grade dabei leise zu gähnen als ich eine Erklärung bekam.

"Und warum ist der jetzt hier? Wo es nicht nach einer Beerdigung aussieht...", erwähnte ich leise.

Keine Ahnung was er wollte, aber es war auf jeden Fall spannend.

Schnell und hektisch und vor allem tollpatschig wollte ich vom Pferd steigen, zappelte in seinem Griff herum.

"Wir können doch absteigen...."

Doch kaum hatte ich das leise vor mich her gemurmelt drehte sich der Pharao um.

Sein Blick streifte über die Landschaft und blieb kurz an uns haften.

Hätte ich nicht gerade gesagt bekommen wir wären dank Diaboundo sicher, hätte ich schwören können er hätte uns gesehen.

Das weiße Pferd wurde von seinem Reiter dann aber weitergeführt...

Am Ende seines Weges stand ein riesiges Gebäude, mit mächtig imposanten Figuren.

Die hatten echt zu viel Zeit und Geld...

~~~~~~~~~

"Du gehörst mir doch schon."

Reine Feststellung.

"Zu wem würdest du gehen, wenn du mich nicht hättest? Jeder Andere hätte dich doch schon längst genommen und danach zu Höchstpreisen verkauft, weil kein Anderer deinen wahren Wert erkannt hätte!"

Waren doch alles Dummköpfe hier, da hätte sie von Glück reden können, wäre sie in einem Harem gelandet, bei dem der Herr nicht das Bedürfnis hatte sich jede Nacht von gleich drei seiner Weiber verwöhnen zu lassen.

Bei mir hatte sie es hingegen wirklich noch gut. Ich wollte sie zwar, aber was brachte es mir schon sie so einfach zu nehmen?

Sowas hatte ich oft genug getan, aber bei ihr hatte es anders zu sein, das hatte ich im Gefühl.

Das Weib setzte doch tatsächlich zum Gähnen an. Dabei beobachteten wir grade den Pharao. Den mächtigsten Idioten in ganz Ägypten. Den Volltrottel, der sich überheblich für einen Gott hielt, obwohl er nur ein Sohn eines räudigen Hundes war, den irgendein anderer Dummkopf auf den Thron gesetzt hatte!

Der Pharao sah sich um, selbst wenn er uns nicht sehen konnte, wirklich alle Geräusche dieses herumzappelnden, nervigen Weibes würde Diaboundo nicht verstecken können.

Ich hielt sie fester, versuchte sie ruhig zu stellen und zischelte ihr ein unmissverständliches "Halts Maul!" zu.

Mein Blick war stur auf den Reiter des weißen Pferdes gerichtet, der nun näher zu der Grabstätte ging, sein Pferd dort an einer der dafür vorgesehenen Ringe festband und danach die Treppen hinaufstieg um ins Innere zu gelangen.

Langsam ließ ich mein Pferd folgen, sah gar nicht ein jetzt schon abzusitzen.

Erst als wir unmittelbar vor dem Eingang waren, saß ich ab und hob das Weib zu mir herunter. "Halt dich nahe bei mir, und sei still. Diaboundo kann zwar unser Erscheinungsbild verstecken, nicht aber unsere Stimmen, wenn wir zu laut sprechen."

Ohne auf Zustimmung zu warten stieg ich die paar Stufen hinauf zum Eingang.

~~~~~~~~~

"Das sagst du..."

Warum diese Feststellung? Das was er wollte konnte man ihm zwar geben, aber weshalb?

Ich blieb viel eher interessant, wenn ich mich weiter so verhalten würde wie zuvor.

Seine nächsten Worte jedoch machten mich nachdenklich...zu wem?

Ganz einfach, ich würde weiter suchend nach Demjenigen herumstreichen, zu dem ich sollte...meine Aufgabe dort erfüllen und wieder verschwinden.

Doch statt ihm das zu sagen, was mir eh verboten war, erwähnte ich nur leise: "Ich hätte weiter nach dir gesucht..."

Inzwischen war immerhin mehr als klar...er war es zu dem ich sollte und bei dem ich etwas erfüllen sollte.

Als ich vom Pferd wollte, um mich näher umzugucken wurde ich festgehalten.

Das gefährliche Zischeln durchzuckte meinen Körper und ich schniefte kurz.

Er ritt noch näher heran und ich sah in den dunklen Gang, in den der Pharao gegangen war.

Danach wurde ich sogar heruntergehoben.

Mit einem Nicken deutete ich ihm an, dass ich verstanden hatte, was er gesagt hatte.

Im selben Moment ergriff ich einfach seine Hand, so würde es viel leichter für mich sein Stillschweigen zu bewahren und nicht weglaufen zu können.

Mit einem kurzen Lächeln in seine Richtung folgte ich ihm.

Es war ziemlich dunkel....man konnte kaum etwas erkennen, also stolperte ich eher herum, als das ich ging.

Nach kurzer Zeit waren aber erste angezündete Fackeln zu erkennen... ein Glück, etwas Licht in der Dunkelheit konnte ich gut vertragen.

~~~~~~~~~

Finster starrte ich sie an: "Hör gefälligst zu, wenn ich spreche!"

Das war doch wohl nicht auch noch zu viel verlangt.

Auf meine weiteren Worte schwieg sie, dachte wohl nach. Konnte länger dauern, in soweit kannte ich dieses Weib nun ja schon.

Für ihre Verhältnisse antwortete sie jedoch recht schnell.

Ihre Worte, dieser sanftere Tonfall... fast hätte ich mich von ihr einlullen lassen, aber nur fast.

"Für wie dumm hältst du mich? Bevor du auf mich getroffen bist, schienst du nichtmal zu wissen wer ich bin. Du hast keinen Respekt vor mir, zeigst keine Furcht und scherst dich einen Dreck um meinen schlechten Ruf. Wie kannst du da behaupten das du grade nach mir gesucht hast?": skeptisch kamen diese Worte über meine Lippen.

Was wusste ich schon über dieses Weib? Außer, das sie angeblich von weither stammte und zwei, drei sonderbare Sitten hatte?

Nichts wusste ich. Da wusste sie schon fast mehr über mich?!

Den Spieß würden wir noch umdrehen, sehr bald...

Der Pharao war für diesen Augenblick wichtiger, zumal ich nicht wusste, ob seine sechs Priester sich hier ebenfalls einfinden würden, aber das Risiko ging ich ein.

Das Gör zappelte zwar zu sehr herum, war auf mein Gezischel aber, bis auf ein Schniefen hin, ruhig. Anscheinend war sie diesmal bereit mir wortlos und ergeben zu folgen. Wurde ja auch Zeit.

Wie ein kleines Kind nahm sie meine Hand. Ungewohnt.

Eigentlich war ich nicht der Typ der händchenhaltend herumlief, aber wenn ich nicht riskieren wollte, dass sie mir weglief, war es besser so.

Zusammen betraten wir die Grabstätte und warme Dunkelheit umfing uns.

Leider wurde sie nach einigen Metern auch schon vom flackernden Licht einiger Fackeln durchbrochen.

Lautlos bewegte ich mich durch die Gänge, wohingegen meine Begleiterin nicht ganz so leise war, aber das Rascheln des Stoffs konnte der Pharao durchaus mit dem Knistern der Flammen verwechseln. So viel Dummheit traute ich ihm zu.

Diese Gräber waren sehr einfach aufgebaut, mehrere Gänge, große Räume und weitere Gänge, aber zumeist sehr gradlinig, mit ein oder zwei Stockwerken.

Nichts Besonderes und schon gar nichts, worin man sich verlaufen konnte.

Als der Gang breiter wurde und den Blick in die erste Kammer freimachte, blieb ich stehen, wartete, lauschte auf die Schritte weiter vor uns.

Leicht drückte ich die Hand meiner Begleitung und flüsterte ihr zu: "Wenn dir etwas gefällt, sag es mir und wir nehmen es mit."

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Auf seine Worte, die auf mich leicht aufgebracht wirkten und unverstehend, schüttelte ich nur den Kopf.

Er verstand nicht und so entgegnete ich immernoch leise und mit demselben Tonfall.

"Manchmal muss man gar nicht wissen nach was man sucht, wenn man es findet, weiß man dass man richtig ist.

Soll ich denn Angst und Furcht vor dir haben? So, wie jeder andere auch?"

Allein mein Lächeln dürfte klarmachen, das dies nie der Fall sein würde.

Jedenfalls nicht, solange er nicht total psychopathisch und ohne Grund Menschen ausweidete und die Gedärme herumschleuderte oder dergleichen. Selbst wenn er nicht gerade der total zuvorkommende Gentleman war.

Als wir so dastanden packte ich seine Hand, wollte am Ende nicht noch verloren gehen.

Der Tunnelgang jedoch stellte sich als einfacher und einseitiger heraus als vermutet.

Aber meine Hand, die umschlossen von seiner warmen war, gab mir ein Gefühl der Sicherheit.

Wir betraten die erste prunkvolle Kammer.

Sie war größer und die Decke war höher als ich vermutet hätte...

Er blieb stehen und so tat ich es auch.

Mit einem erwartungsvollen Blick sah ich zu ihm hinauf.

Bakura hingegen drückte kurz meine Hand und machte mir sogar ein nettes Angebot.

Selbst wenn es anreizend war...das konnte ich nicht annehmen und so erwiderte ich nur mit einem Kopfschütteln, wobei ich mein Gesicht senkte.

"Entschuldige, aber ich raube keine Toten aus...." ...egal was sie zu Lebzeiten getan hatten.

Plötzlich hörte man eine Stimme durch den Raum rufen...sie verlangte nach dem Pharao und erklang genau hinter uns.

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Ihr Tonfall war wieder dieser sanfte, der mich fast dazu brachte mich einlullen zu lassen... so ein angenehmer Klang, und doch reichte es nicht aus, auch wenn ihre Worte mir gefielen. In ihren Augen sah ich das Lächeln, das sicherlich grade ihr Gesicht zierte, doch dies blieb mir wegen des Schleiers verborgen.

Die Antwort kaum mehr als ein Flüstern und doch hatte sie einen durchaus spöttischen Beiklang: "Du klingest danach, als würdest du mich lieben,..."

Ihre Hand haltend betrat ich die Grabstätte. Für mich weder etwas Besonderes, noch etwas Neues, und schon gar nichts Heiliges.

Das einzig Gute daran, das die Pharaonen nicht wie räudige Hunde im Sand verscharrt wurden, waren die Geschmeide und das Gold, das man ihnen mit auf die Reise gab. Was sollten Leichen denn schon mit Gold? Das konnte ich viel besser gebrauchen.

Zumindest verhielt sich das Weib so, wie sie es versprochen hatte. Sie machte mir keinen Ärger und war für ihre Verhältnisse sogar leise.

Daher konnte ich auch mal nett sein, jedoch lehnte sie das Angebot kopfschüttelnd ab. Ich war erstaunt.

"Warum sollte man all die Schätze hier liegenlassen? Wofür die feinste Seide in einem Grab vermodern lassen? Wozu dient eine schöne Kette, wenn nicht um den Hals einer schönen Frau zu liegen? Die Leichen hier können doch sowieso nichts mehr damit anfangen."

So zumindest meine Meinung. Solch wertvolle Gegenstände waren bei einem Lebenden viel besser aufgehoben als bei einem Toten.

Die Schritte vor uns hatten sich entfernt, jedoch rief nun jemand, direkt hinter uns. Das Echo trug seine Stimme, also konnte es ebenso gut sein, das er noch am Anfang des Ganges stand, aber er konnte auch schon sehr nahe sein.

Leise einen Fluch ausstoßend zog ich das Weib näher an mich und trat mit schnellen, gehetzten Schritten in den Raum hinein. Mich zu verstecken dürfte kein Problem sein, dafür zu sorgen, das auch dieses Weib still bleib, schon.

Ich drückte sie dicht in eine Ecke, hauchte leise den Namen meines Monsters, und sah, wie es uns, teilweise direkt aus der Wand kommend, mit seinem Schlangenschweif verdeckte. Hoffentlich würde das reichen, denn wenn nicht...

Diese Kammer war groß, aber nicht groß genug für einen ernsthaften Kampf, und schon gar nicht groß genug um zu fliehen. Aber ich würde auch nicht fliehen wollen. Nicht schon wieder.

Beruhigend streichelten meine Finger über die Hand des Weibs, in meinen Armen. Meine Stimme war allerdings so befehlend, wie eh und je, als ich ihr, wenn auch leise, gebot still zu sein. Einen Moment noch sah ich sie, um meinen Worten Nachdruck zu verleihen, durchdringend an. Danach lauschte ich auf weitere Geräusche, und ich hatte richtig geraten, denn schon näherten sich Schritte. Oh ihr Götter, verschont mich!

Musste es denn ausgerechnet der Lieblingsspeichellecker und zugleich Lehrmeister des Pharaonenknirpses sein? Mahado, auf der Suche nach eben genanntem Knirps.

Aber selbst wenn dieser Priester über die Macht verfügte uns zu bemerken, hier drin würde er sicher keinen Kampf beginnen, und selbst wenn, ich wäre es, der den Sieg davontragen würde.

Doch wie es aussah, war seine Sorge um den überaus (un)wichtigen Pharao größer, denn er wandte sich gleich dem tiefer in die Grabkammer führenden Gang zu.

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Auf seine Worte hin wurde ich zwar knallrot, aber das konnte er zum Glück ja nicht sehen.

Mein Blick senkte ich, auf diesen Satz konnte und wollte ich erstrecht nichts sagen, kein Sterbenswörtchen.

Weiter traten wir durch den Raum, diese Kammer, die schon darauf schließen ließ, dass die anderen Kammern noch geschmückter sein müssten.

Sie lockten mit ihrem Gold, aber was wollte damit?

Beschämt über sein unmoralisches Angebot schüttelte ich den Kopf und hörte seinen Worten zu.

"Du hast zwar irgendwo Recht, aber ich möchte nicht mit Leichenschmuck herumrennen..."

Irgendwie fand ich das doch leicht ekelig, wenn man bedachte dass es zur Schatzkammer einer Leiche gehöre...

Eine Stimme, ein direkter Ruf nach dem Pharao erklang hinter uns im Dunkeln des Ganges.

Etwas irritiert sah ich meine Begleitung an, die auch schon wieder am Fluchen war.

Kaum versah ich mich, da fand ich mich auch schon nahe an eine Wand gedrückt und ebenso nahe an ihn gedrückt wieder.

Das Herzklopfen meinerseits war so was von offensichtlich, ich konnte nur hoffen das er es nicht mitbekam.

Der Name Diaboundo war kaum leise flüsternd ausgesprochen, als dieses Monster auch schon aus der Wand hervorkam.

Ich winkte ihm zu und lächelte.

"Hallo."

Dabei war ich lauter als geplant gewesen, der Raum gab einen guten Lautverstärker ab.

Entschuldigend sah ich zu Bakura auf, der meine Finger beruhigend streichelte.

Es war so schön entspannend und unglaublich wunderbar warm in diesen Armen zu liegen.

Zu schade, dass ich mich nicht daran gewöhnen durfte.

Nun war ich auch still, hatte gar nicht mehr vor etwas zu sagen, vor allem nicht, als dieser andere Mensch an uns vorbeitrat und schnurstracks im anderen Gang verschwand.

Man hörte weiterhin seine Stimme durch die Kammer hallen, er hatte den Pharao wohl gerade gefunden und begrüßte ihn herzlich.

Seine Stimme hörte sich nett und warm an, jemand vor dem man bestimmt keine Angst haben brauchte.

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Auf meine Frage folgte keine Antwort. Hatte ich etwa genau ins Schwarze getroffen?

Wie gut, das sie mein selbstgefälliges Grinsen dank des Schleiers nicht sehen konnte.

Wir betraten den Raum, doch trotz meiner Worte lehnte sie das Angebot ab.

Schmuck für die Leichen?

Man konnte den Kram ebenso gut als Gabe für die Götter ansehen, und die Götter brauchten das Gold ebenso wenig wie die Toten.

Eigentlich war es jetzt an der Zeit hier und da ein bisschen Schmuck einzustecken und dann weiter dem Pharao zu folgen, aber leider kam uns da jemand zuvor.

Schnell brachte ich mich und das Weib in eine Ecke, verharrte dort fast regungslos, geschützt von meinem Monster.

Dummerweise musste das Weib wieder mal etwas anderes tun als ich wollte und begrüßte Diaboundo auch noch.

Mein Blick sprach Bände, was ich von ihrem Verhalten hielt, auch wenn meine Hand nur weiterhin sanft über die ihre strich.

Die Nähe hatte etwas für sich, war anregend, und doch vollkommen ohne Bedeutung, bedachte man den Moment.

Wären wir nicht hier, sondern irgendwo anders, hätte ich diesen Augenblick sicher zu meinem Vorteil genutzt, ihren Schleier gelüftet und sie mir genommen...

Hier und jetzt interessierte mich aber viel mehr, was der Pharao hier zu suchen hatte. Hoffentlich würde der Priester es in irgendeiner Weise erwähnen, denn nach seinen Worten zu schließen, hatte er den Pharaonenzwerg grade gefunden.

Was folgte war eine herzliche Begrüßung und daraufhin auch gleich besorgte Worte und Ermahnungen nicht allein zu gehen. Langweilig.

Umso näher schmiegte ich mich an mein Weib, meinen Besitz, Kasumi.

Meine Finger wanderten an den Händen des Weibs aufwärts, verschwanden unter ihrem Ärmel, strichen fast schon begehrend sanft über die feinen Häärchen auf ihrer Haut. Und doch war ich mehr damit beschäftigt dem bisher belanglosen Gespräch zu folgen. So langsam wurde es nun doch interessanter, denn nun sprachen sie darüber das die Mumie des Pharaos hierher bringen zu lassen.

Das klang doch durchaus viel versprechend, denn genau dann würden sie auch die wertvollsten Schätze hereinschaffen.

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Ich begrüßte seine Bestie, sie hatte das doch auch verdient.

Immer wenn sie kam passierte etwas Gutes, okay bis auf diesen Zwischenfall in der Wüste, da hatte sie mir noch Angst gemacht.

Doch das war jetzt ganz anders, wo ich doch vor allem die sichere Nähe von seinem Beschwörer genießen konnte.

Hatte sein genervtes Augenverdrehen etwas zu bedeuten?

Ach, bestimmt nicht...

Wären unsere Schleier nicht im Weg gewesen, ich hätte meine Kontrolle verloren und ihn an seinem Mantel gepackt, einfach zu mir gezogen und....was dachte ich da eigentlich?!

Seit wann hatte ich solche Gedanken!?

Ich sollte mich doch viel lieber eher auf meine Aufgabe konzentrieren, die mir noch bevorstand.

Der andere Mann war wieder verschwunden und ein leises Gespräch war zu belauschen.

Ich interessierte mich jedoch weniger dafür, schmiegte sich doch sein warmer, starker Körper noch näher an mich.

Seine Hand, die meine bisher behutsam gestreichelt hatte und mich entspannen ließ, wanderte hinauf, in den Ärmel meines Kleides und berührte auch bald meinen Oberarm.

Ich schluckte.

Mit beschämt gesenktem Kopf genoss ich weiterhin diese sanften Berührungen, die mir jedes Haar zu Berge stehen ließen, mir eine angenehme Gänsehaut verursachten.

Worüber auch immer geredet wurde, es war nun vollkommene Nebensache.

Ich hätte mich selbst hassen müssen, so leicht hatte mich bisher noch nichts so dermaßen anziehen können...okay bisher hatte ich es weder bemerkt, noch dem große Beachtung geschenkt.

Doch bei ihm war es auf seltsame Art in jeder seiner Berührungen vorhanden, da schweiften die Gedanken ab und man war unschlüssig, alles war so verschleiert.

Dir Stimmen wirkten nicht real, ganz weit weg, verschwommen, wie in einem Traum.

Laute schnelle Schritte rissen mich aus meinem Tagtraum und der Pharao, wie auch der andere traten zurück in die Kammer.

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Dieses Weib so nahe an mich zu lassen schien nicht das Schlechteste gewesen zu sein, das ich bisher so getan hatte. Es förderte dass sie ruhig war und fast genau das tat, was ich von ihr verlangte. Von kleineren Zwischenfällen mal abgesehen.

Meinen genervten Blick schien sie sowieso nicht zu verstehen. Hauptsache sie war still.

Auf diese Art konnte ich das Gespräch zwischen Mahado und dem Pharao besser verfolgen. Leider hatten sie nicht viel Interessantes zu sagen.

Obwohl ich mich mehr darauf konzentrierte zu lauschen, konnte ich meine Finger nicht ruhen lassen. Die zarte Haut dieses Weibs verleitete einfach dazu, und da diese kleinen Annehmlichkeiten dafür sorgten, das eben genanntes Weib still war...

So viel zu meiner Frage von zuvor. Wäre da rein gar nichts, würde sie keine Gefühle für mich hegen, wäre ihr Benehmen ganz anders. Und doch ließ es mich kalt.

Die lauten Schritte, die sich uns näherten sprachen ihre eigenen Worte gegen jede weitere Annäherung. Der Pharao und sein Lehrmeister kehrten zurück.

Mahados Blick... nicht, das er uns auch nur striff, aber irgendetwas sagte mir, das er wusste, das ich hier war.

Diaboundo konnte uns zwar verstecken, aber ich musste zugeben, dass die Priester nicht grade machtlos waren. Mich noch immer dicht an das Weib drückend, sie vor eventuellen Blicken abschirmend, beobachtete ich weiter.

Die Gelegenheit war doch vor kurzem so gut gewesen.

Wäre ich kurz zuvor und ohne Begleitung hier erschienen, so wäre der Pharao nicht mehr lebend hier herausgekommen.

Mir war egal ob mein hasserfüllter Blick dem Weib grade Angst machte oder nicht. Denn so sehr, wie ich den Pharao und seine Priester auch verachtete, ebenso beruhigend und sanft, wanderten meine Finger über ihren Arm, musste ich mich doch selbst zurückhalten mich nicht sofort auf den Pharao zu stürzen.

Für Monster war dieser Raum zwar zu klein, aber wie sollte mich dieser lausige Priester schon davon abhalten den Pharao mit irgendeinem Zeremoniendolch zu töten?

Es war nicht der richtige Zeitpunkt. Nicht hier und nicht jetzt.

Er würde sterben, aber er sollte leiden dabei... so sehr leiden, wie ich gelitten hatte...

Inzwischen hatten sie wohl weitergesprochen, denn die ersten Worte, die wieder zu mir durchdrangen, handelten davon dass es nun Zeit wäre in den Palast zurückzukehren und irgendwelche Vorbereitungen zu treffen.

Sagten sie das nun nur, um mich zu täuschen und mich zu schnappen, sobald ich dieses Grab wieder verließ?

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Er blickte auf die Wand, seine Gedanken und Hauptinteresse galt wohl dem Gespräch, dem ich nicht im Geringsten zuhörte.

Dafür stand er einfach zu nahe an mir dran.

Diese durchströmende Wärme, dieses sanfte Streicheln auf meiner Haut.

Wollte er mich denn ausgerechnet jetzt reizen?

Ich glaube er tat es eher unbewusst, vielleicht war ich eine gute Ablenkung...oder so.

Die beiden kamen zurück zu uns in die Kammer...dieser Priester stand mahnend neben dem Pharao und sprach zu ihm in einem geflissentlichem Tonfall.

Mit Sicherheit war er sehr besorgt um seinen Herren gewesen, so erschien mir dieser von meiner Begleitung so verhasste Pharao noch sehr jung.

Zu jung und vor allem eher unschuldig als blutrünstig und ungerecht.

Der Blick des aufmerksamen Priesters streifte durch den Raum, blieb zwar nicht an uns hängen und trotzdem schien er misstrauisch, schob den kleinen Pharao vor sich aus der Kammer heraus.

Die warme Nähe des Körpers, der sich an mich schmiegte hinterließ deutliche Spuren.

Alles in mir kribbelte...

Erst jetzt bemerkte ich Bakuras starren, bedrohlichen und mordlüsternen Blick, der den beiden folgte.

Warum denn nur?

Seine Augen waren leicht zusammengekniffen, er wirkte konzentriert und dennoch...

Ich konnte nicht nachvollziehen warum er so einen Hass hegte.

Aber ich würde es bestimmt bald erfahren, bald.

Erst als ich mir sicher war, dass die beiden weg waren sprach ich leise zu Bakura: "Wollen wir nicht auch gehen?"

Ich war mir gar nicht sicher ob er hier nun noch etwas wollte, ich hoffte nicht.

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Mich ruhig halten funktionierte wirklich gut, indem ich sie nur streichelte.

Es war auch besser so, denn der Pharao und sein Priester kehrten zurück in die Kammer, in der wir uns aufhielten.

Mir war danach diesen Pharao hier und jetzt zu töten. Trotz allem konnte ich es nicht tun, solange ich dieses Weib bei mir hatte.

Mahado schob den Pharao aus der Kammer hinaus. Voraussichtlich hatte er unsere Anwesenheit bemerkt.

Es war einfach zu früh jetzt schon zu gehen, und sie würden die Kammer sicher nicht verschließen, bevor sie die Mumie hier abgeladen hatten. Immerhin etwas, aber das besagte noch lange nicht, das sie nicht vor dem Eingang auf uns warten würden.

Es bedürfte eines Fluchtplans. Ich dachte nach.

Eine leise Stimme störte meine Überlegungen. Mein Blick irrte zu dem Weib in meinen Armen. Ihr Blick verriet mir genug.

Mit einer beiläufigen Bewegung zog ich meinen Schleier herunter: "Wenn du nicht willst, das ich rausgehe und diesen Knirps töte, dann beruhige mich."

Mein Tonfall war ebenso gefüllt von dem Hass, den auch mein Blick verriet und doch benahm ich mich ihr gegenüber sanft. Zumindest was meine Berührungen betrafen.

Wir würden sowieso noch ein wenig hier ausharren und abwarten ob Mahado uns entweder draußen in Empfang nahm oder ob er diese Kammer stürmte. Doch Letzteres erwartete ich nicht, denn immerhin war dies eine heilige Stätte.

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Ich wusste nicht recht was er nun vor hatte und so stellte ich einfach eine simple Frage.

Das ging allerdings auch auf die Gefahr hin, dass er wieder genervt reagierte.

So wie er voller Hass noch vor sich her sah...

Er riss jedoch seinen Schleier herunter und mein Herz schlug bei seinem Satz kurz auf.

Ihn beruhigen!? Zu gerne eigentlich, aber nur wie?

Naja es gäbe eine offensichtliche Art, aber diese wollte ich nicht nutzen.

Er hielt mich aber immernoch in seinen Armen und so schmiegte ich mich langsam und zutraulich daran, streichelte über seine Oberarme.

"Warum bist du so gereizt, du hast doch nun bestimmt mehr Informationen als vorher. Lass uns einfach in die Stadt reiten und holen was wir brauchen."

Mit einer kurzen Anstrengung stellte ich mich auf die Zehen und kam an seine Wange, küsste sie kurz, stand dann aber wieder normal da.

Weiterhin ließ ich meine Arme seine streicheln, mied auch den Blick in seine Augen nicht.

Dadurch, dass sein Schleier nicht länger sein ganzes Gesicht verhüllte war es ein Leichteres seinen Gemütszustand herauszufinden.

Ich hätte es auch anders machen können, ihn küssen können, direkt und nicht nur auf die Wange.

Doch mein Schleier war mir für einen richtigen Kuss im Weg und ich sah nicht ein mich jetzt zu entschleiern, so war dieses Teil doch sehr hilfreich...man konnte die dauernde Röte auf meinen Wangen nicht ohne weiteres erkennen.

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Hoffentlich war dieses Gör wenigstens dazu fähig mich zu beruhigen, denn würde ich mich jetzt meiner Wut hingeben, wäre am Ende zwar der Pharao tot, ich allerdings mit ein wenig Pech auch.

Zutraulich schmiegte sie sich an mich. Schon mal ein Anfang.

Gestreichelt wurde ich ebenfalls.

Nur ihre Frage regte mich wieder auf. "Warum ich gereizt bin? Das da war der Pharao." Ich sprach nicht grade laut, und beendete meinen Redeschwall mit einem tiefen Seufzer.

"Wir werden warten, wenn auch nicht zu lange. Der Priester wird wissen, dass wir hier waren und es könnte sein, das wir uns draußen nur wieder verteidigen müssen. Wünschst du dir so sehr ein Gemetzel?"

Mir war es schlichtweg egal. Rausgehen hieße für mich automatisch den Pharao zu töten, sofern er noch anwesend war, und wenn nicht, so würde ich all jene töten, die sich mir in den Weg stellten. Nichts von Bedeutung.

Ich wurde auf die Wange geküsst, was meine Gedanken über ein Blutbad unterbrach. Mit einem Blinzeln tilgte ich den hasserfüllten Ausdruck aus meinen Augen und als ich das Weib wieder ansah, war mein Blick anders. Weitaus wärmer als zuvor.

Langsam beugte ich mich zu ihr hinab, strich unglaublich vorsichtig, als wäre sie ein kostbares Kleinod, den störenden Schleier beiseite, ohne ihn jedoch ganz zu entfernen. Einen kurzen Blick auf ihre geröteten Wangen erhaschte ich jedoch auch. Kein Wort fiel, denn Worte waren bei einem Blick in ihre Augen auch gar nicht mehr nötig. Es gefiel ihr doch schon, wie mein Daumen über ihre Lippen strich.

Nun hatte sie eine Situation in der sie mehr anfangen konnte um mich weiter zu beruhigen, oder umso mehr zu... erregen... aber das überließ ich ihr, wollte ich doch sehen, was sie nun tat.

Sie wollte mich doch auch, wollte mehr von mir.

Diese kleine, goldhaarige Jungfrau wollte mehr von mir, nur war sie sicherlich die Einzige, die das selbst noch nicht so ganz wahrhaben wollte.

Ansonsten hätten wir es doch schon längst getan.

~~~~~~~~~

"Ich wünsche mir gar kein Gemetzel. Dann bleiben wir halt noch etwas hier."

Ich sah darin gar kein Problem, er doch wohl auch nicht.

Nur wollte ich ihn nicht noch mehr reizen, er schien mir doch schon sehr verärgert und hasserfüllt.

Mit streicheln erreichte ich vielleicht etwas Beruhigung, aber noch lange nicht genug.

Der Kuss auf die Wange hatte seine Wirkung zum Glück aber nicht vertan.

Er blinzelte, der Hass aus seinen Augen verschwand und es formte wieder seinen normalen Ausdruck, den ich schon so viel mehr mochte und um so vieles besser fand.

Ich wollte den Kopf gerade ganz senken, als seine Hand an meiner Wange entlangstrich.

Überrascht sah ich zur Seite, verfolgte die Bewegung.

Er lüftete lediglich den Schleier von einer Seite.

Meine schützende Wand war damit nicht mehr da, so konnte er ohne Probleme meine glühend roten Wangen sehen und meinen leicht beschämten Blick über mich selber.

Wie unlöblich!!!

Ich schluckte, wagte den Blick nur ansatzweise zu heben.

Plötzlich kitzelte etwas an meinen Lippen, sein Daumen, der sanft darüberstrich.

Was sollte das nun?

Er wollte doch nicht etwa....aber diesen Gedanken führte ich einfach nicht zu Ende, denn schon waren meine Lippen leicht geöffnet und mein Blick verklärt auf ihn gerichtet.

Kurz beküsste ich auch den Daumen, nahm dann aber seine große Hand mit meinen Beiden von mir, hielt sie sanft umklammert.

Aus reiner Vorsicht sprach ich lieber keine Wort, kein 'Nicht hier' kam über meine trockenen Lippen.

Ich war eh unfähig mich großartig zu bewegen, kam gerade damit zurecht seine Hand mit meinen zu umschließen und seinem Blick etwas standzuhalten.

Ich konnte nur hoffen, dass man mir nicht alles Ansehen konnte.

~~~~~~~~~

Immerhin stimmte sie mir dann doch zu hier zu bleiben.

Außerdem gab sie sich halbwegs Mühe mich zu beruhigen. Ich wusste doch selbst, dass ich hier nicht einfach voller Zorn herausstürmen konnte. Zornige Menschen begingen zu oft Fehler, die ich mir nicht erlauben konnte, wollte ich Erfolg haben.

Ihr Kuss kam mir da grade Recht. Sie kam mir da grade recht.

Ihre typische, schüchterne Art amüsierte mich. Umso mehr, als ich genau sehen konnte, wie peinlich es ihr war. Sie wagte nichtmal mehr mich anzusehen, hob nur teilweise den Blick, suchte jedoch nicht den meinen.

Doch allein die Berührung meines Daumens an ihren Lippen schien bei ihr ganz anderes zu wecken. Ihre Lippen öffneten sich leicht, was ich diesmal nicht auszunutzen gedachte, sondern nur weiter, wie zuvor, daran entlangstrich.

Ihr verklärter Blick traf auf meinen, ließ ein kurzes Lächeln mein Gesicht zieren, das sich deutlich steigerte, als sie meinen Daumen küsste.

Allerdings nahm sie damit auch meine Hand von sich, hielt sie zwischen ihren hellen, zierlichen Händen geborgen. Leider fiel damit auch ihr Schleier wieder herab und beschützte ihre roten Wangen vor meinem Blick.

Schweigend stand ich da, noch immer ein wenig gebeugt um besser in ihre Augen zu sehen, und noch immer hielt sie meine Hand.

Ich war doch kein kleines Kind mehr, das es nötig hatte gehalten zu werden um zu verstehen, dass jemand da war. Für so was kam sie ein paar Jahre zu spät.

Mit der freien Hand berührte ich, wie zuvor recht vorsichtig, ihren Handrücken. "Es wird Zeit."

~~~~~~~~~

Ich wusste nicht wie ich reagieren sollte.

Es war keine Frage, diese Nähe war wunderbar und ich wäre breit gewesen hier noch stundenlang zu stehen, aber das hatten wir ja auch nicht vor.

Er lächelte, ein gutes Zeichen.

Ein warmes und zutrauliches Lächeln, ein Glück, dass dieser Hass verschwunden war.

Ich konnte nur erhoffen, dass der Pharao und dieser andere Kerl nicht draußen auf uns warten würden.

Allerdings war dies zu bezweifeln.

Beide hatten eher nett, freundlich und offen gewirkt...kein Funke Ungerechtigkeit.

Bakura stand zu mir herabgebeugt, mein Schleier verbarg mich nun wieder, auch Glück.

Denn mit meinen Lippen formte ich schon Worte, die er besser nie hätte sehen dürfen....

Seine Hand haltend, umfassend und langsam streichelnd sah ich zu ihm hinauf.

Der Blick in seine Augen fiel mir nun viel leichter, wo man die Gefühle nicht mehr so leicht ablesen konnte.

Seine Worte, das Zeichen zum Aufbruch.

Ich nickte daraufhin und hielt ihn weiter mit einer Hand fest.

Langsam ging ich mit ihm aus der Kammer, sah mich ein letztes Mal um.

Wirklich, eine Liebe zum Detail hatten diese Leute hier.

Ich ging weiter und sprach sehr leise vor mich her.

"Soll ich als Erstes rausgehen und gucken ob die Luft rein ist?"

~~~~~~~~~

Verschleiert zu sein schien ihr nun doch zu gefallen, obwohl mir ihre Augen mehr verrieten als ihr selbst sicher lieb war.

Sanft und doch fest hielt sie meine Hand in den Ihren, bot mir damit schon mehr, als ihr bewusst war. So vermutete ich zumindest.

Mich störte es nicht.

Ich erhoffte mir nichts mehr, keinen solchen Unsinn wie Liebe, oder Geborgenheit. Das hatte man mir schon genommen als ich ein Kind war. Wieso sollte ich es nun noch brauchen?

Weiber waren dazu da, das man mit ihnen sein Lager teilte und sie danach sitzenlies bevor sie einem am Ende ein Balg anschleppten.

Aber das Weib hier würde ich nicht so schnell hergeben. Bleiche Haut, goldnes Haar und dazu noch die Fähigkeit zu heilen. Was Besseres konnte ich doch gar nicht in meinen Besitz bringen.

Langsam wurde es Zeit, auch wenn ich durchaus dazu bereit gewesen wäre noch eine Weile so zu verharren.

Meine Hand haltend wollte das Weib schon gehen, wohingegen ich ein, zwei Beutel mit Goldmünzen mitgehen. Ihrem Blick zufolge etwas, das sie nicht gern sah. Hatte wohl was mit diesem Schwachsinn von Totenkult zu tun.

Unsereins konnte wortlos verrecken und von Sand bedeckt werden, während sich diese angeblichen Gottheiten ganze Paläste für ihren Tod errichten ließen.

Was sollte es. Wollten wir Kamele kaufen, so würden wir Geld brauchen - ansonsten würde ich es mir mit den, nicht ganz so saubren Händlern hier verderben und manchmal brauchte man einfach ein Pferd wenn man auf der Flucht war.

Pferd? Moment mal, meines stand doch noch draußen und...

Nun gut, ich würde ja sehen, ob es noch da war. Ansonsten würde es ein weiter Marsch durch die Wüste werden...

Auf ihr Angebot musste ich dennoch lachen.

"Was erwartest du? Das ich dich vorgehen lasse, nur in der Hoffnung, das irgendein verirrter Pfeil deine Zunge trifft, auf das ich dein vorlautes Mundwerk nicht mehr hören brauche?"

Vor ihr gehend trat ich zum Eingang, hielt allerdings, mich noch verdeckt im Schatten haltend nochmals an und spähte hinaus.

"Sieht nicht nach einer Falle aus...": murmelte ich mehr zu mir selbst. "...aber wer weiß schon ob sie sich nicht versteckt halten?"

Den Moment abwarten und mal sehen ob sich irgendwo was regte.

~~~~~~~~~

Er nahm wiedermal, was er glaubte sich nehmen zu können.

Mit einem Augenverdrehen dokumentierte ich es.

Sollte er sich doch nehmen, was er wollte.

Ich meinerseits würde mich total unwohl fühlen mich mit solchem Schmuck zu rühmen.

Meinetwegen, es war übertrieben, das Gold würde hier sicher niemand nutzen, weder dem Toten noch dem Lebendem, aber....

Sich mich einer Art Leichengut zu schmücken...da würde ich mich nicht wohl fühlen.

Als wir dem Gang gefolgt waren wollte ich ihm ein Angebot machen...mich werden sie nicht kennen, nicht auf mich schießen.

Seine Worte hingegen ließen mich schlucken.

"Ich weiß, du hättest viel lieber noch so eine Dahergelaufene, die du....argh..."

Ich brach ab, er ging eh schon vor und spähte ins helle Licht.

Schon viel angenehmer für mich.

Wärmende Sonne, die bald stechende Hitze auf uns hernieder prasseln lassen würde.

Nach seinen Worten zu urteilen war kein anderer da.

Glück gehabt.

Ich kam nach und hockte mich runter, spähte ebenso um eine Ecke.

"Sonnenblume...."

Ich deutete auf das angebundene Pferd....

~~~~~~~~~

Ihr Blick sprach Bände als ich das Gold einsteckte. Es war noch lange nicht so viel wie ich hätte nehmen können, sondern dürfte grademal für das, was sie wollte ausreichen. Nahrung, Wasser und natürlich die Kamele.

An ihrer Hand ging ich aus der Kammer hinaus.

Tiefer hinein brauchte ich sowieso nicht. Das würde ich später noch tun.

Meine Worte waren nicht so unfreundlich gemeint, wie sie sie auffasste, wollte ich sie doch nur schützen, aber das ging sicher nicht in den Kopf dieses dummen Görs. Da brauchte ich nichts zu erwarten.

Leise raunte ich ihr zu: "Jede andere Dahergelaufene, die so eine große Klappe hat wie du, hätte ein paar Nächte das Bett mit mir geteilt und wäre danach sicherlich schon längst von mir umgebracht oder verkauft worden. Du könntest es schlechter haben, und wenn du es weiterhin darauf anlegst, wird dem auch so sein." Meine Stimme grollte ein wenig vor Zorn, den ich allerdings noch unterdrücken konnte.

Am Eingang angekommen spähte ich erstmal nach draußen, konnte jedoch niemanden entdecken.

Die heiße Sonne machte mir nichts aus, genauso wenig wie die Dunkelheit hinter uns. Ich war beides gewöhnt, mochte beides, auch wenn ich Dunkelheit teils vorzog.

Das Weib stahl sich auch hinaus, und sie fand mein Pferd.

"Sonnenblume?": fragte ich sichtlich irritiert nach.

Warum nannte sie mein Pferd 'Sonnenblume'?

War ja auch egal. "Lass uns gehen. Sollte uns doch wer angreifen, wird sich Diaboundo wie immer um alles kümmern."

Manchmal verfluchte ich es regelrecht ohne mein Monster schutzlos zu wirken, aber grade dieses Monster war doch ein wichtiger Bestandteil des bisschen Machts, die ich besaß.

Ich packte das Weib am Arm und zerrte sie hinter mir her, die Treppen runter und die paar Meter durch den Sand, zu meinem Pferd.

"Weißt du, was der Fehler ist? Sie wussten von Anfang an, dass wir hier waren... und niemand hat versucht uns aufzuhalten. Das behagt mir nicht."

Aber sollte es doch ruhig so sein.

~~~~~~~~~

"Droh mir doch nicht dauernd, ich habe versucht gehorsam zu sein...aber wenn man mir dann so kommt...."

Ein tiefes Seufzen beendete den unvollkommenen Satz.

Sein Raunen und leichtes Grollen gefiel mir absolut nicht.

"Entschuldige..."

Vielleicht würde das seine Laune wieder etwas heben.

Ich war vorlaut, ja.

Ich war nervig, kann sein.

Aber ich war NICHT nutzlos....also würde er mich nicht umbringen oder mich so zurichten, dass ich nicht mehr heilen konnte. Er hatte ja wohl gesehen dass dies selbst mich Kraft kostete.

Ich spähte auch hinaus, wagte es langsam und vorsichtig und entdeckte dadurch Sonnenblume.

Er wiederholte den neuen Namen seines Pferdes etwas irritiert.

Nein, SEHR irritiert. "Ja, Sonnenblume."

Er nahm mich am Arm und schliff mich mit sich.

Ich kam unwillkürlich leicht ins Stolpern.

"Hey, nicht so ruppig hier..."

Ich konnte doch auch gut alleine laufen....

Mein Blick wanderte leicht in der Gegend herum und fand nichts.

"Meinst du sie stellen uns eine Falle etwas weiter entfernt von diesem Tal. Wenn es für sie heilig ist werden sie wohl kaum hier kämpfen wollen.

Woher weißt du überhaupt, dass sie es gewusst haben...?"

Mit einer Hand streichelte ich dabei den Kopf und Hals von Sonnenblume.

Das Pferd war einfach so schön schwarz.

Ich verstand gar nicht wirklich WIE sie es herausgefunden haben sollten.

"Ist ja wohl kein gutes Zeichen, wenn dir etwas nicht behagt."

Darüber machte ich mir nun am meisten Sorgen, aber sein Monster würde ja wohl gegen sie ankommen ohne alle zu töten, oder?

Oder?

~~~~~~~~~

"Du weißt gar nicht was Gehorsamkeit in diesem Land bedeutet."

Allerdings gefiel sie mir so, wie sie war, auch besser als diese herumkriechenden, staubfressenden Sklaven.

Außerdem zählte ich nicht zu Menschen, die ihren Besitz grundlos zugrunde richten.

Kaum hatten wir mein Pferd gesichtet, verwirrte sie mich, indem sie es 'Sonnenblume' nannte. Das Pferd war schwarz wie die Nacht und hatte rein gar nichts mit der Sonne gemein. Wie also kam sie auf diesen Namen?

Es war mir ein Rätsel.

Ich packte sie und zerrte sie, trotz ihrer Einwände mit mir.

"Dir ist der Ernst der Lage wohl nicht bewusst. Der Pharao und sein Priester könnten uns hier immernoch auflauern, und ich für meinen Teil habe wirklich keine Lust wieder irgendwelche Pfeile in meinem Körper stecken zu haben."

Das tat nämlich verdammt weh, selbst wenn mir Schmerz nicht ganz so viel ausmachte, wie den meisten Anderen.

Von ihr kam nur wieder eine... zur Abwechslung sogar gar nicht mal so dumme Antwort, während sie mein Pferd streichelte.

"Wie gut, dass du so schlau bist, und hier mit gar nichts rechnest. Nur weil denen was heilig ist, heißt das nicht, dass sie nicht trotzdem feige angreifen können, grade weil man damit rechnet, dass sie es nicht tun."

Das hatte ich schon kennen gelernt. Damals...

Und wieder einmal waren es dumme Worte die meine Gedanken unterbrachen. War wohl etwas, an das ich mich gewöhnen musste.

"Woher ich das wusste?": ich atmete tief die warme, staubige Wüstenluft ein und fuhr sie danach lautstark an: "Weil unser Pferd direkt vor der Tür steht, du dummes Weib!"

Ich saß auf und zog sie, grober als nötig, ebenfalls zu mir.

"Solltest du irgendwelche Reiter sehen, tu dir selbst einen Gefallen und halt den Kopf unten."

Sollten wir keine sehen, wäre das natürlich besser, aber wer vertraute denn schon auf sein Glück?

Ich jedenfalls nicht! Mit diesem Gedanken trieb ich mein Pferd auch schon an.

~~~~~~~~~
 

Schnitt =)

Hoffe es hat euch trotz einer langen Durstphase gefallen.

Momentan ist eben alles ziemlich stressig, nicht zuletzt wegen Weihnachten.
 

Zusatz: Um die neue Wartezeit zu überbrücken, vielleicht etwas zum aufheitern zu Dare ni mo watasanai =) ->

1. http://animexx.4players.de/fanarts/output/?fa=524990

2. http://animexx.4players.de/fanarts/output/?fa=513425&sort=zeichner

3. http://animexx.4players.de/fanarts/output/?fa=588724
 

Herzlichen Dank fürs lesen und bitte Kommis hinterlassen, umso schneller kommt das nächste Kapitel =)



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2006-04-03T19:15:12+00:00 03.04.2006 21:15
nächstes pitel? Wo ist das nächste Pitel? *such*
sehr spannend diesmal!
Von:  _Natsumi_Ann_
2006-03-04T10:36:12+00:00 04.03.2006 11:36
das war geil *-*
Von: abgemeldet
2005-12-03T15:47:04+00:00 03.12.2005 16:47
DAs Kap war wie die anderen Davor einfach klasse!!
Mach bitte ganz schnell weiter!!
Deine Mondin

p.s. Ich würde mich sehr über eine ENS beim nächten kap freuen^^


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