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Kinder der Hölle

Unter dem Schutz Luzifers
von

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Abgeholt

Vorwort: (27.12.2004) Dieser Tag ist zwar nicht mehr all zu lang, aber er ist noch lang genug um noch etwas zu schreiben. Denn ich fühle mich gerade so in der Stimmung. Hab ja im Grunde den ganzen Tag nichts anderes getan. Ich überlege gerade ob ich vorweg schon etwas über die Figuren oder zumindest den Ursprung ihrer Namen sagen soll. Aber auf jeden Fall muss ich mich im Vorfeld bei meinem wertvollsten Schatz entschuldigen, dass ich seinen Namen in den Dreck ziehe. Verzeih mir.
 

Kinder der Hölle (Teil 1)
 

Hekate lag gelangweilt in ihrem Zimmer. Nie passierte etwas interessantes hier Unten, im Palast der Unterwelt. Alles ging streng nach Vorschrift, denn Satan, Hades, Pluto, Luzifer, Teufel, Belzebub... oder wie man ihn auch immer nennen wollte, duldete keine Widerrede. Niemals und von keinem. Deshalb saß Hekate auch auf ihrem Zimmer - Stubenarrest, weil sie ihren Teller nicht aufgegessen hatte. Sie mochte einfach kein Menschenherz.

Leise klopfte es an ihre Tür. Wer konnte das denn sein? Offensichtlich niemand, der an seinem Leben hing, denn wenn ihr Vater sagte, sie solle allein auf ihr Zimmer gehen, meinte er für gewöhnlich auch allein. Aber das würde wenigstens etwas ihre Langeweile vertreiben. "Herein!"

Wer würde wohl als nächstes die Qualen des Höllenfeuers kennen lernen? Aber schon als sie das Gesicht des Besuchers sah, wurden all ihre Hoffnungen zunichte gemacht. "Ach du..."

"Was für ein netter Empfang."

Hekate drehte ihrem Bruder den Rücken zu in dem sie sich auf dem Bett drehte. "Was willst du, Damian?"

"Dich holen", entgegnete er knapp.

Sie warf ihm einen skeptischen Blick über die Schulter zu. "Mich holen?"

"Ja, zieh dir was Warmes an. Wir sollen auf die Erde um jemanden abzuholen."

"Erde?!" Hekate wurde mit jeder Anweisung verwirrter. Da hatte sie ihre langersehnte Aktion und bewegte sich doch nicht. "Wen müssen wir holen?"

Stillschweigend holte er ihren langen schwarzen Mantel aus dem Schrank: "Erklär ich dir auf dem Weg. Wir haben gerade keine Zeit."

Verwirrt zog sie den Ledermantel, den ihr Bruder ihr hinhielt, über ihr dunkelrotes Kleid. Eigentlich war das mehr als merkwürdig. Normalerweise wurden irgendwelche niederen Dämonen geschickt, um besonders schwere Fälle abzuholen. Hekate selbst war bislang nur aus Spaß auf der Erde gewesen. Sie wusste, dass Damian schon mal gegangen war, um jemanden "abzuholen", aber darüber hatte er nie ein Wort verloren...
 

Die beiden materialisieren sich in einer Seitenstraße. Soviel dazu, dass Damian Hekate überhaupt etwas erklärt hatte. Sie blieb stehen und wartete auf seine Erklärung, während er schon ein paar Schritte vorausging.

"Hekate?" Er drehte sich fragend zu ihr um.

"Was zum Henker, sollen wir hier?"

"Das hab ich doch schon gesagt: Jemanden abholen."

Sie blieb weiterhin trotzig stehen: "Aber warum sollen WIR den denn abholen? Sonst reichen doch auch ein oder zwei Handlanger von Dad."

Wortlos packte Damian seine Schwester am Arm und zog sie hinter sich her. Immer musste sie Befehle in Frage stellen und sehen um wen es sich handelte, würde sie auch noch früh genug.
 

Die Straße, durch die sie liefen war voller Menschen. Hekate hatte aufgegeben Fragen zu stellen. Eigentlich war es ihr auch alles andere als recht, dass sie überhaupt welche stellen musste. Normalerweise wusste sie alles, und stand auch über allem. Diesmal kam sie sich eher wie ein Gepäckstück vor. Eines von diesen Dingen, die man nicht gern mitnimmt, aber trotzdem brauch.

Wie wollte Damian in diesem Gewirr von Menschen überhaupt jemanden finden? Auch wenn sie alle ihre kleinen Unterschiede hatte, die Intensität ihrer Auren war nicht sehr verschieden. Manche eher gut, manche eher böse, aber doch alle von gleicher Kraft. In der Unterwelt war das etwas anders. Die Kraft ihrer Aura legte ihren Rang fest. Und über den beiden Geschwistern stand nur einer, genau deshalb verstand Hekate es nicht. Warum mussten zwei mit der annährenden Kraft Satans auf die Erde? Hier gab es doch niemanden der ihnen Paroli bieten konnte. Genau in dem Moment streifte Hekate etwas, das ihr einen Schauer über den Rücken jagte, so mächtig, dass es sie fast in die Knie zwang. "Damian warte!", keuchte sie leise.

Er sah sie etwas erschrocken an: "Was hast du denn?"

"Spürst du das nicht?" Seinem Blick nach zu urteilen merkte er rein gar nichts. Und so was nannte sich nun Dämon. Es dauerte nur ein paar Sekunden bis Hekate sich von dem Schock erholt hatte und sich von ihrem Bruder losriss.

"Wo willst du hin?!"

Sie ignorierte seinen Ruf. Um alles in der Welt musste sie wissen welcher Mensch so eine Macht an den Tag legte. Oder war es wohlmöglich gar kein Mensch? Nur was sollte es sonst sein? Alles was halbwegs normal im Kopf war und mit solcher Kraft gesegnet, würde wohl kaum in einer Fußgängerzone auf der Erde rumlaufen.

Ihr Weg führte sie geradewegs in ein Geschäft, wo sie wie angewurzelt stehen blieb.

Damian kam leicht außer Atem bei ihr an. "Warum rennst du denn so? Du weißt doch, dass wir uns hier etwas schonen müssen, wegen dem zu geringen Anteil von Schwefel in der Luft."

Sie ignorierte sein Gerede. Ein paar Meter weiter saß ein Mädchen auf einem Hocker und probierte Schuhe an. Das allein wäre zu verkraften gewesen, aber von ihr ging diese unbeschreibliche Macht aus. Eine Macht, die Hekates wohl ebenbürtig war.

Damian folgte dem fassungslosen Blick seiner Schwester. "Du hast sie ja gefunden."

Mit geweiteten Augen sah sie ihn an: "Du willst mir jetzt nicht sagen, dass wir sie holen sollen."

"Ähm... doch..." Er verstand die Aufregnung seiner Schwester nicht. Diese junge Frau vor ihnen sah doch recht normal aus. Wobei normal etwas untertrieben war. Sie war hübsch auf ihre lieblich süße Weise. In der Menschenwelt eine Schönheit, für die Unterwelt aber eher oberer Durchschnitt, obwohl man blaue Augen und blonde Haare dort eher selten sah.

Langsam ging er auf sie zu. "Entschuldigung..."

"Ja?", sie sah von den Schuhen auf in seine Augen, "Kann ich etwas für sie tun?"

Seine Bemühungen ein freundliches Lächeln aufzusetzen, waren heute sogar mal erfolgsgekrönt: "Wir sind gekommen um dich abzuholen."

Hekate wurde es flau im Magen. Das konnte er ihr doch nicht einfach so sagen. Hatte er denn so gar keinen Respekt vor ihr? Okay, vor Hekate hatte Damian ja auch eher weniger Respekt. Was aber wohl der Tatsache zu verdanken war, dass sie verwandt waren.

"Das ist gut. Ich begann schon Langeweile zu bekommen." Jetzt verstand das junge Höllenkind nur noch Bahnhof.

Die beiden kamen auf Hekate zu. Das Mädchen vor ihr, lächelte sie höflich an: "Mein Name ist übrigens Gloria, und deiner?"

"Hekate...", kam es nur gehaucht über ihre Lippen.

"Ein hübscher Name..."
 

Hekate wanderte vor dem Konferenzsaal auf und ab. Gloria war bestimmt schon seit einer halben Stunde bei dem Herrscher der Unterwelt. Noch nie hatte eine Unterredung so lange gedauert. Er gab Befehle und diskutierte nicht.

Damian hatte sich an die Wand gelehnt und sah Hekate beim Grübeln zu. Verstehen tat er zwar auch nicht, was sein Vater mit einer Menschenfrau wollte, aber das würde schon alles seine Gründe haben.

Mit einem schweren Seufzer drehte sich Hekate wieder ihrem Bruder zu: "Warum hast du es mir eigentlich nicht gesagt?"

"Was gesagt?"

"Na ja, dass wir einen Engel holen."
 

Nachwort: (28.12.2004) Hab's nicht mehr vor Mitternacht geschafft. Was meint ihr? Schreit doch geradezu nach einer Fortsetzung, oder? Aber ob und wann es eine gibt lass ich dahingestellt. Ich war nämlich noch nie gut im Fortsetzungen schreiben. Aber bis hier hin find ich es gar nicht schlecht. Also... Gute Nacht und alles Liebe...
 

Eure MG



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2005-03-06T13:21:59+00:00 06.03.2005 14:21
Ich mag den lockeren Tonfall und die ungewöhnlichen Charaktere. Auch die Idee ist schön.
Der Schluss ist überraschend und dir, außer, dass er etwas zu abrupt ist, gut gelungen. Ich weiß deshalb nicht, ob ich dir wirklich eine Fortsetzung empfehlen könnte.
Die Geschichte gefällt mir wirklich gut!


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