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Love before Time

von

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Shoppingtour mit Folgen

An diesem Tag fragte ich mich ernsthaft, wie ich mich auf diese Geschichte einlassen konnte. Lissy hatte mich überredet, sie und ihre Freundinnen beim Shopping zu begleiten. Eigentlich ging ich nicht so gerne shoppen, aber manchmal bekamen mich die Mädchen dann doch dazu. Wir trafen uns am Einkaufscenter, wo wieder sehr viel los war. Dabei war noch nicht mal Schlussverkauf oder ein Feiertag wie Weihnachten stand vor der Tür. Vielleicht weil das Wetter so schön war, gingen so viele zum Shoppen.
 

Lissy wollte Anziehsachen für den Ball haben. In einigen Tagen sollte ein Maskenball an unserer Schule stattfinden. Hierfür sollten die Anziehsachen sein. Ich selber wusste noch nicht wirklich was ich anziehen soll. Eigentlich hatte ich auch gar keine Lust darauf. Aber da unsere Band da spielen sollte, ging es nicht anders. Alle die, die einen Auftritt hatten, mussten auch Kostüme tragen.
 

Auf der rechten Seite hackte sich Lissy unter meinen Arm und links hing Ami. Sie zerrten mich regelrecht mit. Irgendwie peinlich war mir das schon. Die Blicke von den anderen Kunden waren einfach verrückt. Die meisten schüttelten nur den Kopf. Ein Kerl mit einer ganzen Horde Weiber. Das kann ja nicht gut gehen. So wirkten die Blicke.
 

In den ersten Laden schleiften die Fünf mich rein. Wurde gar nicht gefragt ob ich wollte. Ich setzte mich einfach an die Seite und beobachtete, wie sie Sachen anprobierten. Rein in die Umkleide. Nee passt nicht. Raus aus die Umkleide. Nächstes Kleidungsstück. So ging es mindestens zwei Stunden. Ich war mit meinen Gedanken völlig woanders. Eigentlich interessierte es mich nicht wirklich was die da machen.
 

Ein Kichern riss mich aus den Gedanken. Ich schaute die nur verwundert an. Dann zerrte mich Kathy schon am Arm und zog mich in die Umkleide. Mariah hielt von außen die Tür zu, damit ich nicht weg konnte. Verwirrt schaute ich die beiden Mädchen in der Umkleide an. "Komm Sasuke. Zieh das an" Lissy hielt mir ein Oberteil hin. Ich schaute sie skeptisch an. "Du hast ja wohl einen Vogel." fauchte ich ihr entgegen. Aber alles fauchen und auch mein Fluchtversuch misslang leider. Dafür kassierte ich eine Kitzelattacke ein. Lissy wusste ganz genau, dass ich extrem kitzelig bin. Nach ein paar Minuten gab ich nach. Ich zog das Oberteil und auch die Hose, die sie noch von Christina reingereicht bekommen hatte, an. Man war das peinlich. Na wenigsten schauten die nicht hin, wie ich mich anzog. So nett waren sie dann doch noch.
 

Nachdem ich angezogen war, schoben mich die beiden vor die Kabine wo Ami, Mariah und Christin schon warteten. Mariah hatte auch noch einen Fotoapparat in der Hand. Immerhin hatten sie sich noch nicht an meinen Haaren vergriffen, aber dieser Gedanken verflog schnell als ich merkte, wie jemand meinen Zopf öffnete. Kathy hatte mich auf einen Stuhl gedrückt und dann eine Bürste ausgepackt. Sie werkelte eine ganze weile an meinen Haaren. Zuppelte hier. Kämmte dort. Dann wieder eine Haarspange. Dort einen Zopfhalter.
 

Christin holte inzwischen ihren Spiegel raus und hielt ihn mir vor die Nase. Ein leiser Aufschrei erfolgte von mir. "WAS SOLL DAS DENN?" Ich wollte aufspringen und wieder in die Kabine rennen, als mich eine Hand energisch runterhielt. Die Person meinte nur ganz trocken. "Siehst doch süß aus. Frauenkleider stehen dir."
 

Das war zu viel. Welcher Idiot wag es sich mit mir anzulegen. Schwungvoll drehte ich mich um und blickte in zwei blaue Augen. Es war ein Schock. "DUUUUUUUUUU?" schrie ich ihn an. Mehr bekam ich nicht heraus. Dann verzerrte sich mein Blick. Das drehen war doch nicht so sinnvoll gewesen. Ich hatte einen Krampf in der Schulter. "Verdammt" murmelte ich in mich hinein. Mein Blick wanderte jetzt zu Lissy und Ihre Freundinnen. Sie schienen genauso überrascht gewesen wie ich. Aber bei Lissy konnte man erkennen, dass sie wegen etwas überlegte. Dann auf einmal lief sie auf die Person hinter mir zu und umarmte ihn. "Du kennst ihn?" fragte ich sie ungläubig. "Na klar. Alexander. Er ist mein Bruder." gab sie fröhlich zurück. "Aber woher kennst du ihn?" folgte als Nachsatz.
 

Ich überlegte wie ich ihr das erklären könnte. Ich konnte ihr ja schlecht von der Aktion neulich erzählen. Eine leichte Röte schlich sich über meine Wangen. Bevor ich was antworten konnte, murrte Alexander nur "wir sind uns mal kurz begegnet. Neulich beim Konzert. Mehr nicht." Etwas hektisch erwiderte ich nur "ja ... ja das stimmt." Ich vermute mal, dass ich in dem Moment rot wie eine Tomate war. Lissy schaute erst mich und dann Alex an. Irgendwie schien zu uns nicht richtig zu glauben. "neulich bei dem Konzert? Ich hab dich aber gar nicht da gesehen."
 

Alexander und ich, wir kamen nicht dazu, eine Antwort zu geben. Mariah schaute mich schon grinsend an. "Du wirst gleich mit uns kommen. Es werden noch Fotos gemacht." Total entgeistert starrte ich sie an. "das ist doch nicht dein ernst." Ich hörte Lissy hinter mir kichern. Doch. Es war ernst gemeint. Die Mädels bezahlten die Sachen und schliffen mich nach draußen. Alexander machte gar keine Anstalten mir zu helfen. Im Gegenteil. Er schob mich regelrecht mit aus den Laden. Mein Gesicht glich mittlerweile einer Tomate.
 

Vor der Tür des Laden schnappte er sich meinen Arm und meinte nur eiskalt: "hab dich nicht so. Man erkennt ja nicht, dass du kein Junge bist." Er grinste dabei nur sehr frech. Ich gab seufzend nach. Seinen Augen konnte ich einfach nicht wiederstehen. Ich ging mit den anderen in den Stadtpark, der nicht allzu weit weg war. Dort auf dem Spielplatz wollten sie die Photos machen. Zum Glück war kein Mensch außer uns da. Wer weiß wie ich dann ausgesehen hätte.
 

Alexander gefiel das Photoshooting sehr gut. Er machte mit, in dem er teilweise mit mir zusammen posierte. Viele Photos waren mehr als eindeutig zweideutig. Zum Schluss war es mir auch schon egal, was ich für Klamotten an hatte. Die Umarmungen von Alexander waren viel interessanter und angenehmer. Immer wieder erwischte ich mich bei dem Gedanken. Ich war etwas unsicher, was meine Gefühle für ihn bedeuten sollten. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass ich ihn sehr mag und er mich auch. Dann war wieder eine Situation, wo ich das Gegenteil dachte. Immer wieder hielten mich seine kräftigen Hände fest.
 

Es vergingen ein paar Stunden, wo wir die Photos machten. Dann gingen wir zu Lissy nach Hause, wo ich wieder meine normalen Sachen anziehen durfte. Lissys Eltern waren nicht zu Hause, worüber Alexander sehr froh war. Seine Mutter wollte er zwar schon sehen, aber seinen Stiefvater nicht.
 

Während die Mädchen in der Küche Essen machten, saß ich in Lissys Zimmer und wollte mich anziehen. Wollte ja, aber Alex verwirrte mich ganz schön. Er hatte nichts besseres zu tun, als sich auf dem Bett breit zu machen und mich zu beobachten. Grinsend meinte er bloß "Nun zier dich nicht. Gibt es etwa was, was ich noch nicht kenne?" Dafür hätte ich ihn echt ein paar klatschen können. Ich wollte nicht, dass er meinen Oberkörper sieht. Niemand sollte ihn sehen. Ich drehte mich von ihm weg. Ich konnte ihn einfach nicht anschauen. Und zum umziehen kam ich ach nicht, bis er dann doch das Zimmer verlies. Als er es verließ muffelte er etwas, was ich nicht verstehen konnte. Endlich allein. Ich zog meine Sachen an.
 

Als ich gerade mein Oberteil angezogen hatte, kam er schon wieder rein. Er hielt einen Kamm in der Hand, ging auf mich zu und drückte mir diesen in die Hand. "Kämm dich dann aber auch." Brummte er mir entgegen. Sah ich denn so schlimm in dem Moment aus? Mit diesem Gedanken drehte ich mich um und schaute in den Spiegel. Total zerzaust sah ich aus. Das würde wieder Stunden dauern, bis das ordentlich ist, seufzte ich vor mich hin. Ich setzte mich auf das Bett und begann mir die Haare zu kämmen.
 

Dabei wurde ich sehr ausgiebig von einem sehr schweigenden Alexander beobachtet. Wieso das ganze hatte ich in dem Moment nicht verstanden.
 

Später aßen wir alle zusammen Abendbrot. Meine Mutter wusste bescheid. Ich hatte ihr schon vorher gesagt, dass ich bei Lissy bin und das es später werden könnte. Vielleicht sogar bei Ihr Übernachten würde. Mutter kannte Lissy auch sehr gut. Mag sie sogar. Deswegen hatte sie auch nichts dagegen. Manchmal glaubte ich, dass sie uns gerne als Paar gesehen hätte.
 

Zum Glück ist Vater zur Zeit auf Geschäftsreise. Genau gesagt, seit gestern. Da brauchte ich keine Angst haben, dass Mutter wieder leiden musste. Er hätte nie erlaubt, dass ich bei Lissy übernachtete. Im Gegensatz zu meiner Mutter hatte er sehr stark was gegen Lissy. Es gab eigentlich niemanden aus meinen Umfeld den er mag. Sagen wirs mal so.
 

So manches mal war ich schon erstaunt, dass er mit so einer Einstellung ein so erfolgreicher Geschäftsmann sein konnte. Aber vielleicht ist er gegenüber Geschäftspartnern auch ganz anders. Ich wusste es einfach nicht. Um ehrlich zu sein, war es mir auch scheiß egal. Ich hasste den Kerl und damit war gut.
 

Das Essen war wirklich lecker. Lissy und Ami konnten sehr gut kochen. Nach dem Essen saßen wir noch sehr lange im Wohnzimmer. Lissys Freundinnen fragten sie über jeden Detail zu Alex aus. Schließlich kannten sie ihn auch nicht weiter. Allzu viel bekam ich aber davon nicht mit. Ich schlief nach kurzer Zeit ein. Mit dem Kopf gegen Alex gelehnt schlief ich sehr friedlich.
 

Als es gegen 23 Uhr zuging, weckte er mich. Rabiat wie immer. Er stand einfach auf und ließ mich fallen.
 

Nachdem ich mich von den anderen verabschiedet hatte, verließ ich mit ihm das Haus.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  JemoKohiri
2005-07-05T21:10:02+00:00 05.07.2005 23:10
Ah, der unbekannte schöne heißt also Alexander. Das ist echt ein sehr schöner Name und die Fotos hätte ich zu gern gesehen. Ich kann mir in meiner Fantasie sehr gut ausmalen wie da so manche ausgesehen haben mögen. Ich finde es super, dass du hier einen etwas fröhlichen Hintergrund rein gebracht hast und trotzdem schwache Andeutungen der düsteren Hintergrundtöne nicht aus dem Auge lässt. So hältst du die Verbindung zu dem vorangegangenen Kapitel ein. Ebenso cool finde ich es, dass Alexander weiterhin geheimnisvoll bleibt. Allerdings würde ich unseren Helden mal zu gern in den Frauensachen sehen. Ich finde es äußerst erheiternd, dass der Hauptheld sowohl als Mädchen wie auch als junge durchgeht. Bis jetzt gefällt mir dieses Kapitel am besten.


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