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Der Mond von heute Nacht

Mein Engel, meine Sünde
von

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Das Fest im alten Schloss

^^So, da is mein erster richtiger Fanfic. Macht wirklich Spaß. Äh, ich glaub ich muss daazu sagen, dass die Rechte an den Personen in dieser Geschichte alle bei der Erfinderin bleiben und ich keinen Cent mit dieser Geschichte verdiene.

Gut, bitte schreibt mir Kommentare, wenn ihr Verbesserungsvorschläge für mich habt. Ich werde sie beherzigen.

Ihr dürft natürlich auch gerne was Nettes schreiben wenn's euch gefällt. XD
 

*verbeug* *abgeh*
 

Viel Spaß und hoffentlich gefällts euch bis hier hin.
 


 

Kapitel 1 Alle Kunst will Ewigkeit
 

Nur zu leben um zu lieben...? Die Liebe...?
 

Liebe: nicht exakt definierbarer Begriff, der z.B. in der altindischen und altgriechischen Philosophie als einigendes und bindendes komisches Prinzip begriffen wurde und von daher eine ähnliche Bedeutung in der Anwendung auf zwischenmenschliche Beziehungen erhalten hat. Die platonische Liebe bezeichnet ein rein seelisches-geistiges Gefühl (Eros). Die Agape, auch Nächstenliebe ist die christl. Liebe und bezeichnet die L. Gottes zu den Menschen als erbarmende Liebe. Die Deutung der Liebe, durch Nicolai Hartmann bezeichnet das wichtigste Merkmal einer Liebe darin den geliebten Liebenden ständig zur Neuerschaffung des Geliebten zu zwingen.
 

Kein Wort von diesem hochgestochenen Mist versteh ich.

Kein Wort beantwortet mir meine Fragen.

Wie kann dieser unsägliche Schmerz das höchste Gefühl der Menschen sein?

Dieser Schmerz der mein Herz zerreist?

Der Schmerz, der sofort zerfließt wenn ich dein Lächeln seh.

Dein Lächeln nur für mich.
 

"Kein Lexikon dieser Welt kann das wohl je erklären." seufzte der König und schlug das dicke Buch zu.

"Nichts und niemand kann mir sagen was ich tun soll."

Niemand außer dir. Du, obwohl du doch schuld an allem bist. Was musst du mich auch so verwirren?

Er lies sich in das weinrote Sofa fallen und sah auf die Uhr.

"Schon 19 Uhr. Das Fest beginnt bald. Das Fest zu ihrem Geburtstag. Als hätte ich nichts Besseres zu tun als für sie zu feiern."

Ein verzweifelter Kammerdiener klopfte zu tausendsten Mal an die schwere Holztüre. "Majestät! Bitte öffnet die Tür! Die ersten Gäste treffen ein!"

Die Verzweiflung in seiner Stimme belustigte den König.

"Geh weg Müller!" rief er. "Ich weis schon wann ich gedenke mich auf dem Fest dieser "preußischen Gebärmaschine" blicken lasse."

"ich bitte euch Majestät! Herzogin Marie wartet doch auf euch"

Umso mehr sich Müller anstrengte umso mehr amüsierte sich eben diese Majestät über das Los seines Dieners.

Er hatte anderes zu tun. Andere Gedanken. Er war nicht umsonst Ludwig II von Wittelsbach, Märchenkönig von Bayern. Er wollte lieber in die Berge reiten, mit wehenden Zügeln durch den Abendwind galoppieren. Erst spät in der Nacht, im Schutze des Vollmondes zurückzukehren.

"Bitte Herr! Ich flehe euch an. Lasst euch wenigstens kurz blicken!"

Schlussendlich erbarmte er sich nun doch und machte sich salonfähig.

"Ich versteh gar nicht warum alle so einen Wirbel darum machen dass die alte Wedahecks wieder ein Jahr älter und runzliger ist." Nörgelte er während ein Diener ihm half seine Jacke anzuziehen.

Dieser versuchte nur trotz seiner blank liegenden Nerven noch freundlich auszusehen.

Keiner konnte die Launen des Königs auf Dauer ertragen ohne verrückt zu werden dachte er.

Denn ihm war schon zum Heulen zumute, obwohl er erst seit 4 Stunden im Dienst war.
 

Die prächtigen Kutschen der Adligen aus dem ganzen Land fuhren auf dem Schlosshof von Nympfenburg vor.

Alle waren sie sehr edel gekleidet und stolzierten die Treppe empor. Beim Betreten des Saales schlug ihnen warme Luft entgegen. Im Schlossgarten spielte Musik, Fackeln tauchten den Park in ein wohliges Licht und Grillen zirpten melodisch im Gesträuch.

Jeder begrüßte als erstes das Geburtstagskind, gratulierte ihr und ging dann direkt zum stundenlangen lamentieren über.
 

Wie fürchterlich langweilig.

Immer das Gleiche mit denen.

Gelangweilt stand Ludwig an einer Wand und beobachtete die diskutierenden Menschen.

Das Orchester fiedelte immer dasselbe Stück. Schon ganze 2 Stunden lang immer nur Franz Schuberts "Intermezzo". Zwei ganze Stunden ständig die gleiche Musik. Der Dirigent stand am Buffet und schlug sich den Bauch voll. Sein Fehlen bemerkte niemand, da das Stück schon mehr als auswendig vorgetragen wurde. Und das nur weil sich Herzogin Marie heute Morgen in den Kopf gesetzt hat, dass dies ihr neues Lieblingswerk wäre.
 

"Ah, Majestät. Wie findet ihr das Fest bisher?" ein kleiner zusammengestauchter Mann kam langsam auf ihn zu. Seine Stimme klang schleimig und war der genaue Spiegel seines Charakters.

"Guten Tag Lutz."

"Ihr wirkt gelangweilt." Meinte er.

"Wirken? Ich bin gelangweilt. Zwei Stunden immer der gleiche Trott. Diese Frau weiß wie man einem den Abend ruiniert. Nicht einmal getanzt wird hier."

Damit versiegte das Gespräch auch schon wieder.

Die Musik fiel Ludwig auf die Nerven und so entschied er sich dazu etwas spazieren zu gehen.
 

Schwäne schwammen auf dem Kanal vor dem Schloss und der Halbmond spiegelte sich auf dem Wasser. Ein Nachtfalter umschwirrte wild eine der Laternen.
 

Was mach ich hier bloß?

Dachte der König und bummelte auf dem Schlosshof umher.

Ich könnte jetzt schon längst auf dem Weg zur Berghütte sein und stattdessen langweile ich mich hier zu Tode.

Er sah sich um. Die weißen Schwäne trieben schlafend auf dem Strom umher, eine sanfte Briese bewegte die Blätter der Bäume. Es war eine wunderschöne Nacht. Zu schön um sie so nur mit Schubert und diesen desillusionierten Staubfängern auf der Terrasse zu verbringen.

Nur was konnte er anderes tun? Das Fest einfach zu verlassen sollte schwierig sein.

Sein Weg führte ihn an dem Nebenflügel des Schlosses vorbei, in dem die Begleiter und Garden der Adeligen untergebracht waren.

Es brannte Licht.

Wahrscheinlich würden sie Karten spielen, etwas trinken und sich über die Macken ihrer Herren auslassen.

Auf jeden Fall verbrachten sie einen interessanteren Abend als er.

Gern wäre er dort drinnen gewesen. Aber was gäbe das für einen Eindruck? Der König von Bayern spielt mit den Bediensteten Karten, statt mit seiner eigenen Mutter zu feiern.

Nein, er konnte sich keine Skandale mehr leisten in nächster Zeit. Es war schon genug Staub aufgewirbelt worden.

So setzte er alleine seinen Weg den Kanal entlang fort.

Inzwischen war Ludwig genug durch die Gärten gewandelt. Auf dem Rückweg passierte er wieder die Unterkünften der Bediensteten.

Am Fenster saß ein junger Mann. Seine blonden Haare glänzten im fahlen Mondlicht und ließen ihn fast wie eine Traumgestalt aussehen. Es war Richard Hornig, sein Stallmeister und seine Begleitgarde.

Gedankenversunken sah er zum Himmel hinauf. Einige Strähnen lösten sich aus seinem Zopf und fielen ihm ins Gesicht. Ludwig lief ein Schauer den Rücken hinunter.

Fasziniert starrte er Richard an. Da war es schon wieder, dieses undefinierbare Gefühl, es schnürte ihm den Hals zu und lies ihn erschaudern. Aber es war nicht unangenehm.

Über was er wohl nachdenkt? Fragte sich der König.

Weiter beobachtete er die Gestalt, die in seinen Augen aussah wie ein Engel. Sein Engel.

Sein Engel, der nur einzig und alleine ihm gehörte.

Langsam setzte er seinen Weg zurück auf das Fest fort.

Nichts und niemand würde ihm heute den Abend verderben. Inzwischen war das "Intermezzo" prosaischer Blasmusik gewichen. Trompeten und Fanfaren durchbrachen noch lange den Schleier der Stille um das Schloss herum.

Diese Musik war schon eher nach dem Geschmack des Monarchen. Zumindest war es mal was anderes.

Erinnerung

Kappi 2

Also das hier hat keinen fliesenden Übergang zum ersten Kapitel. Es ist eine Art Einwurf. Eine Erinnerung. Ich denke es ist das worüber Hornig nachgedacht hat. ^^
 

Ein Kind, das seine Eltern verliert, hat keine Worte. Keine Worte um das Gefühl zu beschreiben das es empfindet. Das Gefühl hier unter den Rippen. Da wo man atmet. Oder zu mindestens in der Nähe. Dieser brennende Schmerz der einen nie verlässt. Nicht dass man nie Trost fände. Alleine das Vergessen kann einen trösten. Man vermisst jemanden. Man will ihn nicht vergessen, klammert sich an die Erinnerung. Bald schon ist sein Gesicht nur noch ein Schatten. Man hört noch seine Stimme. Man weiß dass er immer wenn man in der Nacht in Angst aus einem Alptraum aufwacht ans Bett kam, einen getröstet hat und mit der Hand durch das Haar fuhr. Er erzählte etwas, um einen zu beruhigen. Böse Träume sind feige. Sie verschwinden am Morgen, weil sie Angst vor dem Licht haben... Aber da war noch mehr, damals. Aber man kann sich nicht erinnern. Die Stimmen der geliebten Menschen waren so beruhigend. Sie nahmen einem jede Angst. Doch man hört sie nicht mehr. Ihr Lächeln - so fern. Man will nicht vergessen. Aber man muss, denn klammert man sich mit aller Macht an die Vergangenheit. Was wird aus der Zukunft?
 

"Nannerl? Warum rennst du so schnell? Warte auf mich. Ich kenn mich hier doch nicht aus!!"

"Komm schon Ritschi, oder wir kommen zu spät." Der gelbe Rock des kleinen Mädchens wehte im Wind. Ihre langen hellbraunen Haare waren vom renne ganz zerzaust.

"Zu spät wohin?!" der kleine Junge hatte sichtlich Mühe ihr zu folgen. "Wohin denn?"

Das Mädchen blieb kurz stehen. "Zum Unterricht du Schlaftablette. Wir hätten gar nicht erst in der Früh weggehen sollen." Ihre Stimme war ungeduldig. Und sie funkelte den Jungen an.

"Aber es war doch deine Idee." Keuchte dieser und stützte die Hände auf die Knie.

"Es ist zu früh... viel zu früh zum rennen."

"Du klingst ja schon wie ein alter Mann. Dabei bist du zwei Jahre jünger als ich." Sie legte eine kurze Pause ein. Dann nahm sie seine Hand und lächelte. "Komm. Nur noch ein paar Meter dann haben wir´s."
 

"Marianne! Richard! Was bildet ihr euch ein? Einfach zu spät zur ersten Stunde zu kommen?!" die alte Nonne schrie mit ihrer kratzigen Stimme so laut, dass man dieses wohl noch bis in den Hof hören konnte. Dabei wackelte ihr Doppelkinn bedrohlich hin und her.

"Verzeihung." Marianne senkte den Blick. "Wir waren zu unaufmerksam und haben die Zeit vergessen." Entschuldigte sie sich.

Richard bewunderte an ihr diese Art, wie sie selbst in solchen Situationen noch so ruhig bleiben konnte. Er selbst war gerade nicht in der Lage auch nur ein vernünftiges Wort zu bilden. Er stand mit Tränen in den Augen und fast vor Angst zitternd vor der wuchtigen Nonne, die sich in voller Körpergröße vor ihm aufbaute. Einem Fünfjährigen kamen ihre

Ein Meter und siebenundsechzig verdammt groß vor. Er selbst war ja gerade mal ein Meter und fünf. Das waren immerhin zweiundsechzig Zentimeter Unterschied.

Sie wirkte verdammt bedrohlich. Daweil war sie alles andere als böse. Sie war sogar noch eine der nettesten Erwachsenen die es hier gab. Insgesamt lebte es sich ja nichtschlecht in dieser Stadt. In diesem Waisenhaus. Nürnberg war tausendmal größer als Basedow. Als er und sein Zwillingsbruder Fritz her gebracht wurden kamen sie aus dem Staunen nicht mehr raus.

"Das ist keine Entschuldigung!!" ihre Stimme bebte erneut. "Aber gut. Ich will ein Auge zudrücken. Setzt euch auf eure Plätze. Wenn das noch mal vorkommt werde ich nicht so gnädig sein." Die beiden setzten sich nebeneinander an einen Tisch. Marianne sah sich nach ihrem kleinen "Komplizen" um. Dieser war immer noch etwas blass. So groß hatte er die Frau nicht in Erinnerung gehabt. Das Mädchen grinste schelmisch und wuschelte ihm durch seine strubbeligen blonden Haare. Die nach dem Mini-Marathon eben wild durcheinander standen.

Als sie ihre hand wieder zurückzog strahlte er sie glücklich an. "Nannerl. Ich hab dich ganz, ganz arg lieb."
 

Das war auch das zweite Kapitel. Jaja. Schnell nicht gerade. Aber gut. Die Idee zu diesem teil der Geschichte kam mir, als ich total gestresst von einem laaaaangen Schultag im Bett lag. Und seit da hab ich die ganze Zeit das Bild von dem kleinen Hornig im Kopf. SOOOOOOOO süß!!! Ich werde wohl auch noch ein Kappi über King Luis (<- Also unser Lui nich der aus Dschungel Buch) Kindheit einbauen.

Im Nachhinein noch ein frage: Kann mir jemand sagen wie man weiß, oder weis oder weiss (also von wissen) schreibt? Dieses Wort macht mich fertig. Ich dachte bisher WEIß. Aber dann steht da doch glatt Weiß Kreuz auf meinem Manga und Spargel weiß am Supermarkt Tresen... T.T Es ist echt schwer immer der Rechtschreibreform zu folgen. Und die wollen jetz noch eine neue? Erspart es mir bitteeeeeee!

Was wenn?

Jap, das dritte Kappi und es taucht eine neue Person auf. Ich hab mir gedacht die bringt ein bisschen Pepp rein. Mal sehen wie sie sich integriert. Immer wieder spannend so was.

P.S. Ab jetz führ ich >...< als Gedankenzeichen ein.
 

Kappi 3
 

Was fühlst du wenn du jemanden verloren geglaubten wieder findest?

Was wenn dich die vergangenheit einholt?

Kannst du dich auf die zukunft konzentrieren oder jagst du alten Schatten hinterher?
 

Die Nacht war vorbei. Immer noch dröhnte Ludwig die Blasmusik in den Ohren. Er stand auf und ging an sein Fenster. Draußen regnete es in Strömen. Kein Windhauch durchfuhr die Luft. Der Regen sah aus wie ein Vorhang, der sich über München legte.

In der Ferne zuckte ein Blitz aus dem Himmel und erhellte kurzzeitig die dunklen Wolkenfronten.
 

Dann klopfte es an der Türe. Es war wieder diese lästige Schmeißfliege von Diener, die ihm seit seiner Ankunft ständig verfolgt hatte. "Majästät!!"

Genervt seufzte Ludwig. Und hatte sich nach einigen Sekunden dazu aufgerafft etwas zu sagen.

Auch wenn es sich auf: "Was gibt´s nun wieder Müller?" beschränkte.
 

Derweilen ging Hornig, als würde er den Regen nicht bemerken im Schlosspark spazieren.

>Was ist in letzter Zeit nur mit mir los? Warum denke ich so oft an früher? <

Die kalten Regentropfen auf seiner Haut störten ihn nicht, im Gegenteil er empfand sie als angenehm.

>Dabei ist es nicht wirklich so als würde ich gerne zurück denken. <

Das laute Rauschen und das Rufen einiger weniger Vögel waren fast die einzigen Geräusche die man hören konnte. Einmal kaum länger als zehn Sekunden durch die Stimme einer Magd durchbrochen, die versuchte die Trockenwäsche vorm Ertrinken zu retten.

Seine Gedanken schlossen seinen Geist völlig ein. Es war wie in einem Nahkosezustand. Das kalte Wasser, dass seine Kleidung durchtränkte, das Donnern. Nichts davon nahm er wirklich wahr.

"Ja, bist du denn des Wahnsinns fette Beute?!"

Hornig schrak auf. Eine fein gekleidete Frau stand vor ihm. Ihren Regenschirm fest mit beiden Händen umklammert, damit er nicht wegfliegen konnte.

"Was stehst du denn hier im Regen rum? Spinnst du? Du holst dir noch Tod und Teufel."

"Öh.. ich ..äh..." er war reichlich überrumpelt, und musste sich erstmal wieder orientieren.

"Mach dass du sofort ins Haus kommst. Bist du denn no ganz sauber?"

Sie schob die verdatterte "fette Beute" vor sich her ins Haus.

"Wenn du dich jetzt erkältet hast, ist es deine eigene Schuld."

Sie sah ihn ernst an und stocherte mit dem Schürharken die Glut im Kamin an.

Kleine orange Funken flogen aus den verbrannten Holzscheiten.

"Und deinen Gesichtsausdruck müsstest du sehen."

"Entschuldigung, Fräulein aber warum..." sie ließ ihn nicht ausreden, stattdessen wuschelte sie ihm in den Haaren rum.

"Nicht zu glauben, du bist völlig durchnässt."

"eh Entschuldigung?" versuchte er es erneut beherrscht freundlich. Seine größte Bemühung war es nich vollkommen überrumpelt zu klingen.

Die Frau legte ihr Cape beiseite und trocknete ihre langen lockigen Haare vor dem Kamin.

"Diese Dinger halten auch nich so dicht wie sie sollten." Moserte sie missmutig während sie ihre Knielange Mähne mit den Händen durchkämmte.

Durch die Glut leuchteten die eigendlich hellbraunen Strähnen fuchsrot.

"Hast du mich etwa immer noch nicht erkannt Ritschi?" sie seufzte und stellte sich grade hin.

"N...Nanerl???"

"Na endlich. Ich dachte schon du kämst nich dahinter." Sie grinste ihn schelmisch an.

"Du siehst aus wie ein Uhu nach nem Waldbrand. Ich glaub deinen Verstand hast du im Bett vergessen. Sich da einfach in den strömenden Regen zu stellen. Was wolltest du da? Picknick machen? "

Jeglicher Protest blieb ihm im Halse stecken.

"Du hier? Ich meine... Warum?"

Sie erzählte, dass die Leute die sie adoptiert hatten gute Verbindungen zum Königshaus gehabt hatten. Und deswegen eben auch zu diesem Fest eingeladen wurden.

"Du hast echt lang gebraucht." Holte sie wieder aus. "Ich hab dich schon erkannt als ich dich das erste Mal gesehen hab."

Plötzlich rumpelte Hornig auf.

"Hast du eine Uhr oder so was da?"

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Kappi 4
 


 

"Ja was denn auf einmal?" Sie blickte ihn fragend an. "Was bist du denn plötzlich so hektisch?" Sie hob einen Wecker von einem Regal auf. Es ist neun Uhr früh. Am sechzehnten Oktober wenn du das auch noch wissen willst.

"Eh? Erst neun?" er ließ sich zurück in den Stuhl fallen.

"Ja. Um die Zeit schlafen hier doch noch alle. Erst recht bei dem Wetter."
 

Doch an Schlaf war auch anderenorts nicht zu denken, denn die Geister der Vergangenheit waren erwacht und duldeten nicht dass jemand schlief.

Hell wach saß der König in seinem Bett und spielte an den goldenen Flechten, die vom Baldachin herab hingen, herum. Schon vor etwa einer halben Stunde war er aus seinem Traum aufgeschreckt. Er handelte von seiner Kindheit. Ob nun die Umgebung, die Leute oder einfach seine momentane Stimmung solche Träume auslösten blieb offen.
 

Wie herrlich erschienen die wenigen Stunden Freiheit nach so einer tristen Woche voll mit Ovid, Cesar, Pythagoras und Konsorten. Der junge Prinz war von all diesen verstaubten Besserwissern merklich gelangweilt.

Umso mehr genoss er jetzt seinen freien Tag.

Vergnügt spazierte er durch die weiten Gartenanlagen und ließ sich die warme Julisonne aufs Gesicht scheinen. Es war eine Ewigkeit her, seit er dass letzte Mal so ungestört war.
 

Heute hatte er Zeit, Zeit sich am Sommer zu erfreuen. Noch glücklicher wäre er freilich gewesen, wenn er auch noch all diese dämlichen Regeln hinter sich lassen könnte.

Einfach Spaß haben, baden gehen, oder spielen ohne ständig auf seinen repräsentativen Status acht geben zu müssen. - Das wäre was.

Andere Kinder konnten das, mussten sich nicht mit diesen antiken Staubfängern und den Launen von "Baron Theodor Basselet Graf de la Rosée"(wie er selbst am liebsten angesprochen wurde) abmühen. Zwar mochte draußen, außerhalb der Schlossmauern, außerhalb der goldenen der verhassten goldenen Käfigstangen das Leben auch nicht leicht sein. Mit zerrupftem Haar, das Gewand zerrissen und verdreckt. So hatten die Kinder ausgesehen, die er aus der Kutsche heraus auf der Straße gesehen hatte. Obgleich sie schmutzig und völlig zerlumpt waren beneidete sie Ludwig ein wenig darum, dass sie so unbekümmert spielen konnten. Aber machte es wirklich Sinn sich darüber den Kopf zu zerbrechen? Jeder war da wo Gott ihn haben wollte, und da kam er auch nicht weg. Das war das System des Schicksals.
 

Plötzlich riss ihn ein leises Wimmern aus den Gedanken. . Er hatte gar nicht gemerkt dass er schon den ganzen Garten durchquert hatte. Immerhin stand er schon vor dem Hintertor der Mauer.

Ein alter Mann saß davor auf der staubigen Straße.

Ludwig ging vorsichtig ein Stück näher. Einerseits empfand er den beißenden Geruch, der von zusammengekauerten Bündel brauner Leinen ausging abstoßend, andererseits trieb ihn die Neugier voran. Der Mann war scheinbar gestolpert. Vor ihm lagen Rüben und etwas Brot im Dreck. Ein Schluck Bier, der aus einem Lederbeutel auslief vermengte sich mit dem Straßenstaub zu einem unappetitlichen Brei.

Fluchend rappelte sich der Mann auf. Einen Moment schrak Ludwig zurück. Das Gesicht der Gestallt vor ihm war entstellt mit einer großen Narbe, die sich von der Stirn bis unter das rechte Auge zog. Die Haut verschrumpelt und ein paar ergraute Bartstoppeln sprossen aus ihr hervor. Der Magen des Prinzen fühlte sich an als würde er Karussell fahren.

"A- alles in Ordnung?" überwand der sich endlich zu sprechen.

Erschrocken fuhr der Mann herum und sah den Jungen mit großen Augen an.

"Geh-t es ihnen gut?" brachte dieser mühsam hervor. Und versucht zu verbergen dass ihm der sechige Geruch die Tränen in die Augen trieb. Vor sich hinschimpfend machte sich der Alte daran sein Essen aufzusammeln und würdigte Ludwig keines Blickes.
 

Natürlich sah man ihm auch ohne die Tatsache dass er sich hinter der Mauer befand an, dass er nicht so wirklich am Hungertuch nagte. Sein Hemd war aus feiner Seide und alleine mit den Steinen auf seinem Gürtel könnte man dort draußen etwa ein Jahr gut leben.

"Ob alles in ORDNUNG ist möchte ich wissen." Versuchte er es noch mal mit Nachdruck.

Wie unhöflich konnte ein einziger Mensch sein?

Nun nickte der so "aufgeforderte" endlich und begann zu sprechen.

"Danke, alle bestens."

Seine Zähne... oder was noch davon übrig war sahen ziemlich angefault aus.
 

Tja und genau an dieser Stelle endete sein Traum auch unsanft. Irgendein Ast hatte an seinem Fenster gestreift und dabei ein absolut unschönes Geräusch fabriziert was ihn aufschrecken lies. Immer noch etwas müde kuschelte er sich noch mal in die Kissen. Schlafen konnte er zwar nicht mehr, aber das war noch lange kein Grund bei diesem Wetter jetzt schon aufzustehen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (9)

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Von:  Galena
2005-11-05T23:41:50+00:00 06.11.2005 00:41
Da ist ja glatt mein Wunsch erfüllt worden und eine Geschichte aus Klein Ludwigs Zeiten ist da ;D
Ich habs irgendwie erst jetzt richtig gemerkt, dass ein neues Kapitel on ist muss ich zu meiner Schande gestehen >.<;; *das FF erstmal auf meine Favoritenliste setz* XD

Mir hat auch dieses Kapitel gefallen, selbst wenn es nur kurz war und doch stellt es meiner Meinung nach gut da, wie Ludwig sich als Kind (vielleicht O.o) gefülhlt haben könnte ;D

Weiter so..freu mich schon auf neue Kapitel ;D
Dark-Ura^^
Von:  Winterkatze
2005-09-11T12:15:56+00:00 11.09.2005 14:15
Schreibst du bald weiter? *hoff*
Ich finde du hast einen guten Schreibstil, ist sehr angenehm zu lseen und die Story ist auch gut.

Mijaina
Von: abgemeldet
2005-07-27T19:08:14+00:00 27.07.2005 21:08
Ach das ist toll!!! ich freu mich schon wahnsinnig auf's weiterlesen!!! Hut ab, das war erste Sahne!!! ^-^
Von:  Haberschnack
2005-07-20T22:42:29+00:00 21.07.2005 00:42
HI!!
Ja, es geht weiter!
Jetzt kommt die Geschichte endlich richtig ins laufen so wies scheint! Richards Jugendfreundin Nanerl tauch wieder auf! Interessant! Ich freu mich, wenns bald weiter geht!
Yoursd Ev!!^^°
Von:  Galena
2005-06-30T23:49:45+00:00 01.07.2005 01:49
Wahh...das is ja so niedlich..
Ich kann mir unseren kleinen Richi richtig gut vorstellen, so klein und nüdelich ;D
Ausserdem mag ich deine Art zu schreiben und auch das erste Kapitel hat mir schon gefallen und ich freu mich schon auf eine Gesccichte aus Ludis Kindheit^^ (ja..ich nenn ihn liebevoll Ludi *gg*)
Und mit dem weiß kann ich blink_kitten nur zustimmen..es ist verwirrend, aber weiß von wissen auch mit ß^^

Dark-Ura
Von:  PicketyPsyclon
2005-06-27T13:06:43+00:00 27.06.2005 15:06
Supi! ^^ HDL
weiß (von wissen) schreibt man soweit ich weiß <-(siehst'e)
mit ß. Genau wie der Farbe weiß. Verwirrend, gell? Ich wünsch dir noch nen schönen Tag und Ideen und Motivation zum weiter schreiben.
Von:  littleblaze
2005-06-13T15:56:05+00:00 13.06.2005 17:56
Hi!!

Na....da bin ich mal wieder ^^ Hoffe dein stützverband hat sich mittlerweile verabschiedet ^^

Zu deinem Werk, kann ich nur sagen, dass ich das erst Kapitel schon mal toll finde. Der Anfang ist dir besonders gelungen....die ewige frage nach der Liebe *schwärm*

Bin gespannt wie es weiter geht?!

Frozen Prince werde ich mir auch noch (sobald zeit habe) durchlesen ^^

PS: Habe es auch einmal mit einer original shonen-ai Story versucht....würde mich sehr freuen, wenn du es (wenn du zeit hast) lesen würdest:

http://animexx.4players.de/fanfic/?doc_modus=startseite&ff=83524&relink=%2Ffanfic%2F%3Fdoc_modus%3Dautor_liste%26autor%3D11725

littleblaze
Von:  PicketyPsyclon
2005-06-05T12:58:06+00:00 05.06.2005 14:58
wow, du bist echt gut im FF schreiben! Dein schreibstiel gefällt mir echt gut und du hast den Ludwig echt gut getroffen. Er kommt genauso cool rüber wie bei You Higuri. Ich kann leider nicht so gut beschreiben, aber trotzdem werde ich demnächst meinen FF hier veröffentlichen. Würde mich interessieren, was du dazu sagst. Bye mach weiter so ^^
Von: abgemeldet
2005-05-23T20:07:10+00:00 23.05.2005 22:07
Die Fanfic beginnt ja schon einmal sehr vielversprechend, ich bin schon sehr auf ein weiteres Kapitel gespannt!^^ Dein Schreibstil gefällt mir sehr gut. Nur zwei kleine Dinge kann ich mir nicht verkneifen anzumerken ^^":
Das Schloss Nymphenburg wird mit "ph" geschrieben, nicht mit "pf". Aber vielleicht war das ja auch nur ein Flüchtigkeitsfehler von dir?! Dann sorry, wenn es irgendwie belehrend klingt! ^^"
Ludwigs Mutter Marie war eine preußische Prinzessin, keine Herzogin. Nach dem Tod ihres Mannes König Max trug sie den Titel "Königinmutter". Du stellst das Verhältis von Ludwig und Marie ja ganz schön negativ dar, ganz so schlimm war es dann wohl doch nicht. ^^ Ich bin gespannt, ob du darauf noch näher eingehen wirst?!
Aber das sind ja nur Kleinigkeiten, insgesamt finde ich das erste Kapitel sehr schön. Ich war ganz aus dem Häuschen, als ich diese Ludwig-Fanfic entdeckt habe ^^, es gibt davon ja nicht gerade viele bei Animexx (habe selbst eine bei Mexxi veröffentlich, ist aber auch noch nicht zu Ende geschrieben). Also: Kompliment von Ludwig-Fan zu Ludwig-Fan! ^__^


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