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Blood in June

- fertig - habe ja noch einen Kommie gekriegt, zwar doppelt, aber was solls ^^ *g*
von

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Catching a Soul

>Gesprochenes<

"Zitate und so"

>>Geräusche<<

~*~♠~*~ [=Ende eines Abschnitts]
 

Blood in June
 

PROLOG:~*~ CATCHING A SOUL ~*~
 

>Hey, wach auf!<

>Hn?<

>Aufwachen sag ich! Was hast du hier zu suchen? Du machst mir nur Arbeit!<

Der Tote erwachte und sah sie. Sie...

>Hi wie geht's? Ich werd dich ins Jenseits geleiten!<

>Jenseits?<

Der Geist sah auf seinen Körper hinunter.

>Whaa! Was? Ich bin tot?<

>Yo! Brauchst mal wieder ne Extraeinladung, was?<

>Extraeinladung?<

>Sind wohl ein bisschen langsam heute was? Ich hab mich über dich informiert. Das ist schon deine 19. Inkarnation hier auf der Erde...<

N. blätterte in ihren Unterlagen

>Hm, jedes Mal ziemlich jung gestorben, immer umgebracht. Mann Mann Mann , irgendwas machst du falsch.< Sie kratzte sich am Kopf.

>19 Inkarnationen? Was bedeutet das?<

>Ey, dämmert's immer noch nicht? Das ist doch nicht normal! Sag mal an, wie geht's?<

>Du willst wissen wie es mir geht?<

>Ja frag nicht doof, wir haben nicht viel Zeit.<

>Tja, verwirrt, ... äh irgendwie schwer ... und traurig.<

Der Tote sah N. direkt in die Augen. Von der tiefen Traurigkeit seines Blicks getroffen taumelte sie nach hinten.

>Wow. Ruhig. So was hab ich ja noch nie erlebt. Mann an diese direkte Gefühlsübertragung muss ich mich erst noch gewöhnen. Das stand ja auch in deiner Akte, hatte ich ganz vergessen.<

Auf einmal ertönten Polizeisirenen.

>Shit. Bin schon viel zu lange hier. Viel Spaß bei deiner Beerdigung ich komm dich dann an deinem Grab besuchen!<

>Wa- Hey warte! Du kannst mich doch jetzt nicht alleine lassen!<

>Muss ich, wenn die mich hier erwischen halten die mich noch für den Mörder. Ein Tipp: Klammer dich nicht an deine niederen menschlichen Empfindungen, sonst tut's weh wenn sie dich aufschneiden!<

>Aufschneiden?!<

>Guten Morgen! Du wurdest ermordet, natürlich wirst du obduziert!<

>Nein! Bleib hier!<

Aber sie war schon um die Ecke. Nur Sekundenbruchteile später kam auch schon der Polizeiwagen und bog in die enge dreckige Gasse ein. Der kalte Regen hatte sein Blut schon fast weggewaschen, die letzten Reste liefen grade in den Gully. Die Regentropfen auf seinen Wangen sahen aus wie stille Tränen. Dann ging der Reißverschluss zu und es wurde dunkel ...

Dunkel, wie diese Nächte in denen man sich wünscht, die Sonne würde nie wieder aufgehen.
 

~*~♣~*~
 

Die Sonne schien warm auf das Gras. Doch er spürte keine Wärme mehr.

Traurig sah er den Vögeln zu, wie sie herumflatterten und zwitscherten. Und er war traurig. So unendlich traurig.

Das spürte N. schon von weitem. Sie brauchte gar nicht erst zu fragen wo sein Grab war.

Sie ging direkt auf ihn zu. Er saß lässig auf seinem eigenen Grabstein. Noch ganz in Trance von den schrecklichen Ereignissen der letzten Tage.

>Hi!< sagte sie und blieb in zwei Metern Entfernung stehen. Er antwortete nicht.

>Kannst du mich hören?<, hakte sie vorsichtshalber noch mal nach.

Endlich sprach er. >Warum hast du mich allein gelassen?<, sagte er, den glasigen Blick auf eine Blume seines Grabes gerichtet.

>Tja. Im Gegensatz zu dir habe ich noch einen Körper. Die hätten vielleicht blöd geguckt wenn die mich hätten mit ner Leiche reden sehen, die Polizisten ...<

Doch sie konnte nicht mehr zu Ende reden, der Tote hielt seinen Blick jetzt direkt auf sie gerichtet. Sie erstarrte, konnte keinen Finger mehr rühren. Dieser Blick, eine Mischung aus tiefer Trauer und Zorn, lähmte sie. Verzweifelt versuchte sie sich zu wehren, doch diese Gefühle waren zu stark.

>Willst dich wehren was? Willst dich losreißen! Willst schreien! Doch du kannst nicht! Genau wie ich!<

Mit einem boshaften, fiesen Grinsen, das so gar nicht zu seinem sonst so sanftmütigen Gesicht passen wollte, starrte er sie an. Er verstärkte den Druck noch, bis sie fast keine Luft mehr bekam. Drückte zu.

Auf einmal merkte er was er tat, erschrak und ließ sie los.

>Was? Nein! Ich wollte das nicht! Es tut mir Leid! Was hab ich getan?<

Er stürzte auf sie zu und kniete neben ihr nieder. Sie rang nach Luft. Keuchte und rappelte sich wieder auf.

Klopfte den Staub von den Kleidern. Sah ihn ernst an.

Er wusste nicht wohin er schauen sollte. War unsicher und verwirrt.

>Schau mir ins Gesicht.<

> ... <

>Warum sagst du nichts? Schau mich an.<

>Nein.<, sagte er leise.

>Warum nicht?<

>Ich ... habe Angst.<

>Wovor?<

Sie ging einen Schritt auf ihn zu. Er wich ihr aus.

>Das ich wieder durchdrehe und ...<

>Und?<

>Und dir wehtue.<

Er sah ihr für einen Moment fest in die Augen. Dann entgleiste sein Gesicht und er wandte sich ab.

Langsam ging er zu seinem Grabstein zurück und fiel davor auf die Knie. Er barg sein Gesicht in den Händen.

>Ich will nicht tot sein!< Seine Stimme klang brüchig als er das sagte.

N. verzog keine Miene. Sie sah ihn nur unverwandt an.
 

~*~♥~*~
 

Als er sich wieder beruhigt hatte, sah er sich nach ihr um.

Sie hatte sich inzwischen mit den Vögeln beschäftigt. Überall hüpften sie auf ihr rum und fraßen ihre mitgebrachten Körner. Ihr Gesicht sah so glücklich aus, er musste unwillkürlich lächeln.

Sie bemerkte seinen Gefühlsumschwung und blickte zu ihm auf.

>Und? Erinnerst du dich schon an irgendwas?<

>Ich kenne dich. Wir sind in eine Klasse gegangen. Du heißt Nell.<

>Das war nur mein Scheinleben. In Wirklichkeit bin ich ein unsterblicher Geist der die Toten ins Jenseits geleitet. Normalerweise lösen sich nach dem Tod die weltlichen Fesseln, die den Geist gefangen halten, und die Erinnerung an alle früheren Leben wird wach. Den Weg ins Jenseits findet man dann auch ganz von allein. Dort werden die Seelen eingefangen und entweder in diese Welt wiedergeboren oder sie gelangen in die nächste Ebene.<

>Und wovon hängt das ab?<

>Ob du bereit bist. Ob du den Sinn des Lebens erfasst hast. Tut mir Leid ich kann's dir auch nicht erklären. Ich weiß noch nicht mal den Weg ins Jenseits, ich muss die Seelen nur dazu bringen sich zu erinnern und dann düsen sie auch schon ab wie ne Rakete und verlieren sich im Himmel. Ich bin eigentlich kein heiliger Führer sondern ein verfluchter Knecht, der auf ewig hier feststeckt.<

Erstaunt sah er sie an. Das hatte er nicht erwartet. Sie sah auf einmal so verletzlich aus. Auf immer und ewig hier angekettet...? verflucht...? geknechtet...? wie schrecklich...

Sie bemerkte was er fühlte und erwiderte: >Mitleid? Für mich? Mach dich nicht lächerlich! Sieh lieber zu dass du dich erinnerst, dann hab ich nicht so viel Mühe mit dir. Du machst mir das Leben nicht gerade leichter.<

>Leben? Das nennst du Leben? Du bist ja noch toter als ich!<

>Hm, da hast du wohl Recht.<

Sie lächelte ihn an, als hätte er gerade etwas Witziges gesagt und lachte. Sie lachte so zart und leicht wie Sommerwind. Die Vögel flatterten um sie herum. Er hörte sie so gerne lachen.

>Bist du etwa in mich verliebt?!<

Jedes Lachen war aus ihrer Stimme verschwunden. Sie sah ihn total erschrocken an. Die Vögel piepsten verstört.

>Wie kommst du denn darauf?<, sagte er abweisend und drehte sich weg.

>Dummkopf! Weil du deine Gefühle direkt in mein Herz sendest. Das ist eigentlich eine sehr seltene und nützliche Fähigkeit. Aber wenn man sie nicht kontrollieren kann, ist sie ganz schön peinlich, was?<

Wütend drehte er sich um, das gab ihr einen Stich in die Brust. Sie krümmte sich vor Schmerzen. Verschreckt flogen die Vögel auf.

>Kontrolle, ja? Du weißt was passiert wenn ich sie wirklich verliere. Ich bin halt aus der Übung.<

>Merkt man.<, ächzte sie, >Lass los!<

Er hatte wieder dieses boshafte Grinsen.

>Hn, willst du mich dazu zwingen? Wie willst du das anstellen, hä?<

Sie lächelte, das verunsicherte ihn und er ließ ein bisschen locker. Das war ihre Chance. Sie zog ein eigentümlich geformtes, gläsernes Gefäß aus ihrer Tasche.

>Eigentlich wollte ich keinen Gebrauch davon machen, aber du zwingst mich dazu.<

Sie hielt es hoch und fing an etwas Unverständliches zu murmeln. Er spürte einen Sog und stemmte sich dagegen.

>Was ist das? Was tust du? Hör auf!<

>Ich werde dich aufhalten. Mach was du willst es wird dir nichts nutzen.<

Der Sog wurde immer stärker. Er konnte sich nicht länger widersetzen und hob vom Boden ab.

>Das kannst du nicht mit mir machen!<

>Ich kann das und noch viel mehr mit dir machen, wenn du nicht endlich kooperierst!<

Er bäumte sich noch ein letztes Mal auf und dann war er drin. Erleichtert schloss sie den Stöpsel.

>Boah, der Typ macht mich krank! Jetzt hab ich erst mal Ruhe. Ein Glück, dass es Custodia gibt!<

Sie steckte die Flasche in ihre Tasche, drehte sich um und ging.

Die Vögel trauten sich langsam wieder hervor und fingen an die Körner die neben dem Grab verstreut lagen zu fressen.
 

~*~♠~*~
 

Erklärungen:

Custodia (lat.) Gefängnis - das ist dieses eigentümlich geformte, gläserne Gefäß

Nell der Name gefiel mir

Ich hab in der Geschichte ein paar lateinische Begriffe verarbeitet, die werde ich dann immer am Ende jedes Kapitels erklären. Auch woher ich die Namen habe.
 

Prolog

3 Abschnitte, 1.434 Wörter



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