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Blood in June

- fertig - habe ja noch einen Kommie gekriegt, zwar doppelt, aber was solls ^^ *g*
von

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Hope gleam

>Gesprochenes<

"Zitate und so"

>>Geräusche<<

~*~♠~*~ [=Ende eines Abschnitts]
 

~4~ HOPE GLEAM ~*~
 

>Ich bin wirklich verflucht.< In Nells Augen spiegelte sich das flackernde Kaminfeuer vor dem sie saß. Eine einzelne Träne lief über ihre Wange. >Meine ganze Familie wurde ausgerottet, meine Leiche nie gefunden? Also stecke ich noch immer im selben Körper wie vor ... 100 Jahren?< Ihr wurde so schlecht, dass sie schon Angst hatte ihr Mittagessen noch mal begrüßen zu dürfen. >Hier stimmt doch was nicht! Ich bin mit 17 Jahren gestorben. Niemand weiß warum. Auf dem Bild sehe ich genauso aus wie jetzt, es wurde kurz vor meinem Tod gemacht. Das heißt ich bin immer noch 17. Ich bin nie gealtert. Was soll das nur bedeuten? Warum, verdammt noch mal. Warum bin ich hier?<

Auf einmal nahm sie ein leises Schnurren wahr und merkte wie Felis beruhigend ihren Kopf an ihrem Knie rieb.

>Danke Kleines. Du willst mich trösten, nicht wahr?< Wie als Zustimmung schnurrte das Kätzchen jetzt lauter und schmiegte sich an Nells Hand, als diese sie hinter den Ohren kraulte. >Du hast ja Recht. Ich darf jetzt nicht rumjammern, sondern etwas unternehmen. Aber was soll ich denn tun? Ich fühle mich so hilflos ohne ihn ...< ihr traten wieder Tränen in die Augen und sie schluchzte. >Ob er wohl schon ausgelöscht ist? Hm, was glaubst du Felis?< Das Kätzchen rollte sich auf ihrem Schoß zusammen und maunzte leise. >Du meinst er ist noch da?<, sie seufzte, >Hoffentlich hast du Recht.<

Traurig senkte sie die Augen... Wenn ich ihm doch nur helfen könnte. Ich würde ihn so gern nur noch wenigstens ein letztes Mal sehen ... Er sagte zwar, es wäre besser, wenn ich ihn nie wieder sehe, aber ich ...

Ich sehne mich so nach ihm. Es ist, ... als wäre ein Teil von mir der solange im Verborgenen blieb, endlich wieder aufgetaucht. Doch es währte nur kurz. Nun ist es vorbei. Doch ... soll ich ihn wirklich aufgeben?

Fragend schaute sie das Kätzchen an. Aber dieses war schon längst eingeschlafen. Sie lächelte leicht. Behutsam hob sie das Kleine von ihrem Schoß und legte es aufs Sofa. Es streckte sich verschlafen, blinzelte kurz und döste wieder ein. Zärtlich sah Nell auf das kleine Lebewesen herab. >Genauso hilflos wie du ohne mich wärst, bin ich ohne June ... Ich ... liebe ihn!<

Es klingelte an der Tür. Jane wunderte sich, >Wer will denn so spät noch zu mir?<

Sie öffnete die Tür und vor ihr stand eine alte Dame und sah sie freundlich an.

>Guten Abend. Entschuldigen sie die späte Störung, aber kann es sein, dass sie eine kleine Katze gefunden haben?<

Siedend heiß fiel Nell ein, dass sie das Kätzchen ja sozusagen geklaut hatte.

>Ähm. Na ja, irgendwie schon.<, antwortete sie ausweichend.

>Kann ich das Kleine mal sehen? Meine Tochter und meine Enkelin sind gestern bei einem Autounfall ums Leben gekommen.<

>Mein Beileid.<, warf Nell ein.

>Oh, vielen Dank<, antwortete die Frau, >Es fällt mir immer noch schwer, das zu begreifen.<

Sie schaute Nell traurig an. Diese nickte mitfühlend.

>Tja jedenfalls, hatten sie das Kätzchen im Auto und es wurde in den Trümmern gefunden, aber von einer jungen Dame mitgenommen, wie die Polizisten mir erzählten. Waren sie das zufällig?<

>Ja, entschuldigen sie bitte, dass ich ihnen Umstände gemacht habe.<

>Ach machen sie sich keine Sorgen. Die Polizisten sagten, sie seien froh gewesen sich nicht auch noch um die Katze kümmern zu müssen. Und sie wäre in dem allgemeinen Trubel sicher untergegangen.<

Nell war erleichtert, keinen Ärger zu kriegen und bat die Dame herein. Warnte sie aber vor leise zu sein, da das Kätzchen ja gerade eingeschlafen war.

Mit einem seligen Lächeln auf dem Gesicht hockte sich die alte Frau vor dem Kätzchen nieder und strich ihm vorsichtig übers Fell. >Wissen sie<, sagte sie leise, >ich bin alt und habe nicht mehr die Rechte Kraft um für so ein junges Tier zu sorgen. Wenn es ihnen nichts ausmacht,< sie sah Nell fragend an, >würde ich die Kleine gern bei ihnen lassen. Ich habe nun gesehen, dass sie es gut bei ihnen hat. Was meinen sie?<

Nell lächelte. >Ich werde mich gut um sie kümmern. Versprochen.<

Die Frau seufzte erleichtert.

>Vielen Dank. Ich hätte es auch nicht übers Herz gebracht, die Kleine zurück ins Tierheim zu schaffen.<

>Sie kommt aus dem Tierheim?<

>Ja, ich hoffe das stört sie nicht? Meine Enkelin hat sie sich gestern erst ausgesucht. Sie waren auf dem Weg nach Hause als es passierte. < Die Frau richtete sich vorsichtig wieder auf.

>Tut mir Leid<, meinte Nell ,>und ... sie waren nicht dabei?<

>Nein<, sagte sie traurig, >sonst stände ich jetzt vielleicht nicht hier. Aber meine Tochter rief mich noch an, bevor sie losfuhren und beschrieb mir das Kätzchen ganz genau. Sie erzählte außerdem, dass Natalicia gleich auf den kleinen Fratz zusteuerte und kein anderes wollte. < Tränen traten der alten Frau in die Augen. >Entschuldigen sie bitte, aber ...<, seufzte sie, >sie war so ein liebes und fröhliches Kind.<

Nell sagte gedankenverloren >Ich weiß.< Und dachte an das strahlende Gesichtchen des kleinen Mädchens.

>Wie meinen sie?<, fragte die Frau erstaunt. Nell wurde aus ihren Gedanken gerissen.

>Oh, ähm, nichts weiter.<, lächelte sie.

Da meinte die Frau auf einmal >Wissen sie, sie haben ihr Lächeln. Genauso hat sie auch immer gestrahlt.<

>Hm, da könnten sie Recht haben ...<, murmelte Nell.

>Wie bitte?<

>Nicht so wichtig.<

>Achso na ja, ich glaube ich werde dann mal gehen. Es ist schon spät, entschuldigen sie bitte, dass ich so spät noch hergekommen bin.<

>Schon gut. Keine Ursache. Danke, dass sie mir die Katze überlassen haben. Sie wird es gut bei mir haben.<

>Davon bin ich überzeugt. Auf Wiedersehen. Schlafen sie gut.<

>Sie auch. Auf Wieder sehen.<

Nell hatte die alte Dame hinausgeleitet und schloss die Tür.

Auf einmal merkte sie, wie müde sie war. Sie gähnte.

Eine halbe Stunde später war sie auch schon im Bett verschwunden.
 

~*~♠~*~
 

>Verschwunden?<, schrie der Professor, >Das kann doch gar nicht sein! Sagen sie mir, dass das nicht wahr ist!<

Der Assistent war sichtlich nervös.

>Es ist aber wahr, Doktor.<, meinte er kleinlaut.

Der Professor stöhnte genervt.

>Sie sind echt zu nichts zu gebrauchen. Kannst nicht mal eine lausige Diskette wegbringen!<

>Es tut mir Leid. Bitte verzeihen sie mir.<

>Du musst einfach verstehen, dass diese Daten dringend gebraucht werden, sonst kann die Waffe nicht gebaut werden. Und je mehr Zeit verstreicht, desto gefährlicher wird der Socordia.<

>Ich weiß. Ich kann mir auch nicht erklären, wie die Diskette wegkommen konnte.<

>Na ja, kann man ja jetzt auch nichts mehr machen. Hier hast du eine neue Diskette. Zum Glück hatte ich die Daten nur vom Rechner kopiert. Und jetzt beeil dich!<

Als der Assistent aus der Tür des Labors trat, war ihm so, als hätte sich ein Schatten bewegt und er hörte ein leises Kichern. >Ach Quatsch. Jetz siehst du schon Gespenster, tse.< Aber so ganz ermutigen konnte ihn das nicht.

Und er beeilte sich lieber noch etwas mehr zum Parricida zu kommen.
 

~*~♦~*~
 

>Nell! Beeil dich! Bitte hilf mir!<

June? Was macht er da? Er streckt die Arme nach mir aus. Soll ich wirklich zu ihm?

>Nell! Hörst du mich? Bitte mach schnell!<

Ich soll mich beeilen? Ihm helfen?

>Nell!<

Warum wird seine Stimme schwächer? Und auch er selbst wird immer durchscheinender. Ich kann ihn schon fast nicht mehr sehen. Dabei sollte er mich doch führen ...

>Folge deinen Gefühlen!<, die Stimme war schwach, kaum hörbar.

>June!<

Nell schrak hoch. Hatte sie das alles nur geträumt? Doch die Tränen in ihren Augen waren echt.

>June! Er lebt noch!<

Doch schon im nächsten Moment überkamen sie wieder Zweifel. Konnte es denn wirklich sein? Dieser Traum konnte doch auch einfach aus ihrem Kopf entsprungen sein ... aus ihrer Sehnsucht nach ihm ...

Doch plötzlich sah sie etwas im Mondlicht blitzen. Es waren die Glasscherben des Custodia, welches June zerstört hatte. Das erste hatte sie weggeräumt, aber jetzt wo June weg war, hatte sie es einfach nicht übers Herz gebracht die letzte Erinnerung an ihn wegzuwischen.

Die Scherben blitzten und blinkten, immer heller.

Bis ihr Leuchten so stark war, dass Nell ein Gesicht in diesem Leuchten erkennen konnte.

Junes Gesicht.

>Nell.<

Sie erschrak.

>Es war kein Traum, Nell. Bitte hör mich an, ich hab nicht viel Zeit.<

Nell nickte.

>Der Laceratio ist geschwächt durch die Angriffe der Oberen. Doch sobald er verschwunden ist, werden sie mich auslöschen können. Ich brauche deine Hilfe, Nell!<

>Was kann ich tun?<, sagte sie ernst.

>Sie haben uns jetzt erstmal versiegelt. Der Laceratio ist schon ziemlich schwach und ich kann ihn im Zaum halten. Du musst mich entsiegeln. Ich glaube sie sind dabei eine Waffe gegen uns zu entwickeln, die uns mit einem Schlag vernichten kann.<

>Bist du sicher, dass du ihn im Zaum halten kannst?<

>Nell, ... ich würde nie etwas tun, was dich in Gefahr bringen könnte.<

Nell atmete tief ein. >Okay, ich mach's.<

Ein Lächeln breitete sich in Junes Gesicht aus. >Danke.<

Auf einmal verzog er das Gesicht. >Ich ... muss jetzt gehen.<

Das Leuchten wurde schwächer und sein Gesicht verschwand. Bald war es in Nells Zimmer wieder dunkel, doch in ihrem Inneren schimmerte die Hoffnung.

Felis war aufgewacht und gähnte. Nachdem sie ihre Glieder gestreckt hatte, kam sie grazil auf Nell zu.

Diese streichelte ihren Kopf und eröffnete ihr : >Ich gehe jetzt June retten und du bleibst schön brav hier!<

Felis miaute kläglich, als ob sie verstanden hätte, dass sie jetzt wieder würde allein bleiben müssen. Doch Nell sagte beruhigend >Tut mir Leid. Ich bin auch so schnell wie möglich wieder da. Aber das ist einfach zu gefährlich für dich.<

Schnell schnappte sie sich Schuhe und Mantel und stürzte aus der Tür.
 

~*~♣~*~
 

Letztendlich war die Diskette doch noch beim Parricida angelangt und die Techniker stürzten sich eifrig auf die Arbeit. Nach 2 Stunden hatten sie die Waffe schon fertig.

Der Parricida schaute argwöhnisch auf das Ergebnis.

>Und das soll den Socordia aufhalten?< sagte er skeptisch.

Der Professor sicherte ihm zu. >Mein Assistent und ich haben alle Informationen, die wir über den Socordia während des Kampfes durch unsere Messgeräte erhalten haben, ausgewertet und mit den daraus gezogenen Erkenntnissen diese Waffe entwickelt. Auf die entscheidende Lösung ist jedoch mein Assistent gestoßen. Ohne ihn könnten wir ihnen jetzt nicht voller Stolz diese Erfindung präsentieren.<

Er klopfte seinem Assistent auf die Schulter.

Der Parricidas zog die Augenbrauen hoch. >Ihr Assistent? Nun ja, ich wusste ja schon immer, das ein Genie in ihm schlummert, auch wenn er sich oft genug ziemlich trottelig anstellt!<

Die Kollegen konnten sich ein Kichern nicht verkneifen und der Assistent wurde etwas rot vor Scham. Was ist das heute nur für ein scheiß Tag? Erst verlier ich die Diskette, dann bekomm ich Anerkennung die ich gar nicht verdiene und werd im gleichen Atemzug noch beleidigt ... Verdammt!

Die Kollegen kicherten immer noch verhalten. Als der Parricida anordnete, den Angriff sofort einzuleiten. Daer assistent sah zu wie die Waffe aus dem Raum gerollt wurde und ihn beschlich ein mulmiges Gefühl.

Was passiert, wenn sie nicht funktioniert? Werde ich dann dafür bestraft?

Doch er wehrte die unangenehmen Gedanken mit einem Kopfschütteln ab.

Wieso sollte denn der Professor einen fehler begehen? Einfach lächerlich.

Mit diesen Gedanken im Kopf drehte er selbigen nach dem Professor um. Auf einmal merkte er, dass der Professor, nachdem die Waffe aus dem Saal transportiert war, anfing hämisch zu grinsen. Das verunsicherte den Assistenten.

Warum grinst er so? Was hat das zu bedeuten?
 

~*~♥~*~
 

Erklärungen:

Claritae von lat. claritas - Helligkeit; heller Klang; (übertrieben) Glanz, Ruhm, Berühmtheit

Curey von engl. "cure" - Heilung

Custodia (lat.) Gefängnis - das ist dieses eigentümlich geformte, gläserne Gefäß

Felice ist mir einfach so eingefallen, hab erst als ich der Katze einen Namen geben wollte gemerkt, dass Katze auf lateinisch "felis" heisst, wirklich, könnt ihr mir glauben!

Felicitas (lat.) Glück/ weibliche Form von Felix

Felis (lat.) Katze

Infirmitas (lat.) Schwäche

June de Croix "June" engl. - Juni, mein Lieblingsmonat;"de" frz. - von; "croix" frz. - Kreuz (ich mag Kreuze und es klingt gut

Laceratio (lat.) Zerfetzen, Zerreissen, Zerfleischen

Lenitas (lat.) Milde, Sanftheit, Gelassenheit, Ruhe

Natalicia (lat.) Geburtstagsessen

Nell der Name gefiel mir

Socordia (lat.) Gedankenlosigkeit - ich weiss das passt nicht 100%ig, aber was solls

Parricida (lat.) Vatermörder

Das Mädchen wollte ich erst Natalie nennen, aber dann habe ich das Natalicia im Wörterbuch entdeckt und das gefiel mir noch besser. Das mit dem Geburtstagsessen hat keine wirkliche Bedeutung, ich wollte nur auf jeden Fall etwas positives und zukunftsweisendes für ihren Namen. Ihr früherer Name war ja auch Felicitas - Göttin des Glücks, (lat.) Segen, Gedeihen, Erfolg

Warum der Chef der Oberen "Vatermörder" heißt, erfahrt ihr noch ... *he he he*

Hope Gleam soll übrigens Hoffnungsschimmer heißen, falls ich das falsch übersetzt haben sollte, sagt mir Bescheid! (bin mir da nich so sicher ...)
 

4. Kapitel

4 Abschnitte, 1.900 Wörter



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