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Love changes everything

von

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One moment in time

James stand am Korbrand wie Rose in der Titanicszene am Bug. Oh, diese Szene kann ich ja gar nicht kennen, da in der Pokemonwelt Titanic noch nie gespielt wurde. Egal, James stand trotzdem so da. Seine Augen funkelten wieder wie früher. "Jess, ich komme!", schrie er in den Nachthimmel.

Der Wind stand günstig und trieb uns schnell voran. Bald lagen Baumkronen vor uns. Hier in diesem Wald sollte sich Jessie aufhalten. James drehte sich zu mir um. "Na, Arbok, freust du dich auch schon, Jessie wieder zu sehen?" Eigentlich wollte ich zustimmend nicken, aber dann stockte ich. Wenn James nicht bald etwas höher flog oder beidrehte, würden wir durch die Baumkronen brettern. Das versuchte ich ihm auch klarzumachen, aber bis er sich endlich umgedreht hatte, war es zu spät. Der Ballon segelte mitten in den Wald hinein.

Zum Glück verhedderte sich unser Ballon nach wenigen Sekunden in den Baumkronen. Ein paar Taubsis flogen aufgeregt kreischend davon. Diesen Crash hatte man sicher bis ans Ende des Waldes gehört. James, der noch immer etwas wackelig auf den Beinen stand, machte sich an den Abstieg, da er zumindest wieder festen Boden unter den Füßen haben wollte. Oder besser gesagt, er machte sich an den Absprung, denn der Korb hing keine zwei Meter über dem Boden. Eine Person trat aus dem Dickicht des Waldes. "Was ist denn hier für ein Lärm?" Sie prallte zurück. "Der Mauzi-Ballon? Aber wer ...? James?" James sah auf und rannte auf die Person zu. "Jessie!" Er fiel ihr um den Hals, als wollte er sie nie wieder loslassen. Jessie sah im ersten Moment so erschrocken aus, dass ich schon glaubte sie würde ihn von sich stoßen. Aber sie tat es nicht, anscheinend war die Überraschung doch zu groß. "Wieso bist du hier, James. Wir sollten uns doch eine Woche lang nicht von unserem Team trennen. Oder sag bloß, du hast auch noch Mandy mitgeschleppt?" "Nein, habe ich nicht. Diese Idee vom Boss war eine selten dämliche Idee. Als könnte man unser Team jemals auseinander bringen..." Die beiden standen noch eine ganze Weile so da. Erst als sie mich aus dem Ballon plumpsen hörten, lösten sie sich etwas voneinander, aber nur gerade so weit, dass sie sich in die Augen sehen konnten. Leise kroch ich an ihnen vorbei, vielleicht waren Mauzi oder dieser Mondo hier irgendwo in der Nähe, die könnte ich doch in der Zwischenzeit suchen. Ich drehte mich noch ein letztes Mal zu den beiden um, das hätte ich lieber nicht getan, denn jetzt kam ich vor lauter Schauen wieder nicht vom Fleck. Die beiden sahen aus als wollten sie sich küssen ... und wirklich, ihre Lippen kamen sich immer näher. Plötzlich riss mich eine Stimme aus meinen Gedanken: "Was ist denn los, Jessie? Hast du was gefunden?" Ich drehte mich ruckartig um und vor mir stand Mauzi. "Du hier, Arbok?", fragte es mich erstaunt. "Ja ... ich ... hatte Sehnsucht nach Jessie ... und ... und James meint auch ... man sollte unser Team nicht trennen", stotterte ich vor Mauzi herum, wobei ich nicht einmal wusste, weshalb ich log. Wollte ich Mauzi aufhalten, das Bild hinter mir zu sehen? Oder wollte ich James decken? Oder beides? Zum Glück hatten Jessie und James Mauzi ebenfalls gehört, sich voneinander gelöst und waren zu mir getreten. Auch sie gaben Mauzi ungefähr dieselbe Erklärung ab, von wegen, dass Giovanni keine alten Teams trennen konnte.
 

Übers Wochenende versammelte Giovanni wieder seine Rockets, aber Jessie und James fehlten. Der Boss teilte die Teams wieder neu ein und machte sich über ihr Fernbleiben erst keine weiteren Gedanken, so lange bis ihm einfiel, dass die beiden ja ursprünglich zu ein und demselben Team gehörten. Ich jagte mal wieder die Raupys in Giovannis Salatbeet, als aus dem Fenster ober mir Geräusche kamen. Jemand hatte das Zimmer betreten, es war das Büro des Bosses. Ich hörte Giovannis Stimme: "Wo sind die beiden? Haben wir dieses Treffen nicht vor einer Woche ausgemacht?" "Boss, die beiden weigern sich hier her zu kommen. Sie haben vor zu desertieren, vielleicht treten sie sogar aus dem Team Rocket aus. James hat sich sogar ihren Befehlen widersetzt indem er mitten in der Nacht, bevor noch eine Woche um war, mit einem Ballon geflohen ist. Und wissen Sie, wen er aufgesucht hat? Jessie! Mondo hat mir davon berichtet." Diese Stimme gehörte eindeutig dem Rocket Vorstand Mandy. "Na und, sollen sie halt austreten." "Das können wir nicht zulassen, sie wissen zu viel über unsere Projekte. Was wenn sie uns verraten?" Giovanni schien zu überlegen. "Hm, da hast du Recht. Ich werde meine besten Rockets auf sie ansetzen, die sollen erst mal mit ihnen reden und versuchen sie auf meinen Pfad der Tugend zurückzuführen. Ansonsten ... sie werden wissen, was sie zu tun haben." "Aber Boss ... sie können doch nicht..." "Was ich kann, ist meine Sache. Ich würde vielleicht davor zurückschrecken wenn sie noch Kinder wären ... vielleicht. Aber das sind sie nicht mehr, schon lange nicht mehr. Und jetzt geh und hol die Rockets."

Mehr hörte ich nicht mehr, denn ich war gezwungen schnellstens in den Wald zurückzukehren, als ich neben mir einen Rocket schreien hörte: "Boss, in ihrem Salatbeet sitzt ne Riesenschlange!" Wohl noch nie was von nem Pokemon namens Arbok gehört? Aber ich war mir fast sicher, dass der Boss wissen würde, zu welchem Team ich gehörte.

Jessie und James hatten ihr Lager mitten im Wald aufgeschlagen, der Boss würde sie sicher finden. Aber wie sollte ich sie warnen? Die beiden verstanden mich nicht und als ich Mauzi davon erzählte, grinste es nur breit und meinte: "Hast wohl keine Raupys fangen können, wenn du schon mit solchen Räuberpistolen angibst. Tja, finde dich damit ab, dass auch du älter werden kannst."

Die nächsten paar Tage vergingen ereignislos, außer, dass ab und zu ein Rocket vorbeikam und uns an unser Motto "Liebe und Wahrheit verurteilen wir. Mehr und mehr Macht, das wollen wir" erinnerte oder anfragte, ob wir mal wieder bei einer Besprechung dabei sein würden. Aber meine beiden Rocketkameraden ließen sich nicht von ihrem Vorhaben abbringen. Ihre einsame Schlacht gegen Giovanni hatte begonnen. Sollten doch die anderen Rockets ihrem Boss hinterherdackeln und an seinen Lippen hängen, sie würden erst wieder vorbeischauen, wenn der Boss sie wieder zusammen in einem Team arbeiten ließ. Aber auch Giovanni konnte stur bleiben.

Am Abend des Freitags tauchten auf einmal sieben Rockets auf. Es waren dieselben, die uns im Laufe der Woche aufgesucht hatten, nur waren sie diesmal grau gekleidet. "Wir haben versucht euch zu überreden, aber ihr wolltet nicht hören. Nun werdet ihr Giovannis Strafe zu spüren bekommen und wenn wir mit euch fertig sind, werdet ihr euch wünschen, Ragnarök wäre über euch gekommen." "Wer seid ihr Witzfiguren überhaupt?", fragte James. "Nun ja, wir sind Rockets", witzelte einer. Ein anderer stellte sich und die anderen vor: "Wir sind Joe, Jim, Jack, Jeffrey, Jeopardy, Jingiskahn und Averell." "Und bei Bedarf sind wir das Deserteuren-Kommando." Mit diesen Worten drehten sie sich um und liefen in den Wald zurück. James sah etwas verunsichert zu Jessie. "Wir sollten weg von hier." "Finde ich auch. Wer weiß, was die vorhaben. Am besten gehen wir dahin wo wir sicher unterkommen und uns kaum einer findet." "Bei John und Bow. Da hat mich noch nicht einmal Mandy gefunden ... falls sie mich überhaupt gesucht hat. Fukano ist auch noch dort." Wir machten uns also auf den Weg zur Fährenstation, von der aus James und Mandy vor zwei Wochen nach Rubinia gekommen waren.

Je länger wir gingen, desto dunkler wurde es. Die Nacht war hereingebrochen und James verfluchte es, dass er Fukano nicht von Anfang an hatte mitgenommen. Nach einiger Zeit und nachdem wir an den x-ten Baum gerannt waren, über die x-te Wurzel gestolpert, oder dem x-ten Raupy auf den Schwanz getreten waren, kam James auf die Idee, dass er sein Elekid rauslassen könnte, damit es uns den Weg mit Blitzen leuchten konnte. Jessie war nahe dran ihn umzubringen, konnte sich aber gerade noch zurückhalten. (Oder besser gesagt, sie wollte sich auf ihn stürzen, rannte dann aber an mir an.) Elekid sah James zwar an, als würde es sich fragen, wer der Kerl vor ihm sei und warum er einen Blitz wollte, wenn man sich eh noch mit Tasten zurechtfand, leuchtete uns aber dann doch den Weg.

Bei der Fährenstation erwartete uns die nächste Überraschung. Alle Fähren waren ausgefahren und würden erst am nächsten Tag wiederkommen. Uns blieb also nichts anderes übrig, als die Nacht doch im Wald zu verbringen.

James versuchte ein Feuer zu machen, was sich ohne Fukano als sehr schwierig erwies, aber nach einigen Versuchen gelang es ihm doch. So saßen wir schweigend vor dem Feuer und hielten gelegentlich Ausschau, aber niemand zeigte sich. Ab und zu nickte Jessie an James Schulter gelehnt ein, riss sich aber jedes Mal wieder aus dem Schlaf. Auch James und ich konnten sich kaum mehr aufrecht halten. Mauzi hatte schon längst aufgehört, sich wach zu halten und schlummerte friedlich neben mir. Nur Elekid stand da und sah aus als wäre auch die Müdigkeit eins der Dinge, die es nichts angingen.

Nach einer Ewigkeit raschelte es im Gebüsch und eine Gestalt trat daraus hervor, gefolgt von einem seltsamen Pokemon. Alle, die noch halbwegs wach waren (also alle außer Mauzi), drehten sich in dieselbe Richtung. Elekid schien auch das nichts anzugehen und er drehte der Gestalt bewusst den Rücken zu.

Aber es war kein Rocket, wie angenommen.



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