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Das Kloster

von

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Verhängnisvolle Treffen

So... Jetzt muss ich mich erstmal dafür entschuldigen, dass es SO lange gedauert hat, bis das nächste Kapi on ist! Ich hab es auch schon einige Zeit lang fertig gehabt, aber natürlich völlig verpennt, das Kapi auch noch hochzuladen. <.<
 

Und hier ist das nächste Kapitel. So langsam nähern wir uns dem Ende dieser Geschichte. Es werden wohl noch zwei Kapitel und der Epilog hiernach kommen. Aber bis ich soweit bin, brauch ich wohl noch ein Weilchen. *drop* Aber bitte reißt mir nicht den Kopf ab, wenns wieder länger dauert, bis ich das nächste Kapitel fertig hab. Ich hab leider nicht allzu viel Zeit zum schreiben und mir fehlen manchmal auch einfach die Ideen. *verbeug* Gomen. Aber genug geredet. ^__^ Jetzt viel Spaß beim lesen.
 


 

Kapitel 5 Verhängnisvolle Treffen

Es vergingen ein paar Tage. Haruka hatte sich noch mehr zurückgezogen und Michiru sah ihn nur noch beim Essen. Doch es kam nicht zu einem Gespräch zwischen den beiden. Haruka schien es so gut es ging zu verhindern und es gelang ihr auch Michiru war traurig darüber. Sie wollte unbedingt noch mal mit ihm reden. Es hatte ihr schließlich sehr gefallen. Sie fühlte sich wohl, wann immer sie in seiner Nähe war. Doch sie konnte es sich irgendwie nicht erklären. Es war schon seltsam, dachte sie sich. So was war ihr noch nie zuvor passiert. Haruka hatte wirklich eine besondere Wirkung auf sie. Das war Michiru mittlerweile klar geworden.

***

Michiru war gerade wieder dabei einige Säcke mit Reis hin und her zu schleppen. Es war nun bereits über eine Woche her, seitdem sie das letzte Mal mit Haruka geredet hatte. Doch heute sollte es wieder zu einem Gespräch zwischen den beiden kommen. Doch keiner von den beiden ahnte dies nun. Sie wussten noch nicht, was alles auf sie zu kommen würde. Welche Konsequenzen ihre Treffen vielleicht haben könnten.

Michiru war gerade fertig, als sie eine ihr sehr bekannte Stimme hörte. Sie schlich zur Kirche und sah dort vorsichtig um die Ecke. Dann entdeckte sie Haruka, wie dieser sich mit einem anderen Mönch zu unterhalten schien. Sie konnte nicht genau heraushören, um was es ging, doch der andere Mönch schien sehr aufgebracht darüber zu sein. Sie beobachtete die Beiden Männer. Haruka schien nicht sehr viel dagegen zu sagen, sondern hörte es sich einfach nur an.

Als der andere Mönch fertig war, drehte er sich um und ging. Michiru sah wie Haruka noch eine Weile stehen blieb und sich dann ebenfalls umdrehte und in ihre Richtung kam. Schnell drehte sie sich weg. Es sollte nicht so aussehen, als hätte sie ihnen zugehört. Vielleicht würde Haruka ihr dann ja böse sein und das wollte sie nicht. Sie sah sich schnell um und tat dann einfach so als, wäre sie mit irgendetwas beschäftigt gewesen.

Haruka bog um die Ecke. Er sah auf den Boden und achtete nicht auf ihre Umgebung. Deswegen bemerkte er auch Michiru nicht und stieß gegen sie. Er entschuldigt sich schnell und sah nach oben. Doch geschockt musste er feststellen, dass er ausgerechnet mit ihr zusammengestoßen war. Dabei wollte er den Kontakt mir ihr doch so gut es ging vermeiden. Und nun sahen sie sich doch wieder. Haruka war sofort verstummt und starrte Michiru nur an, als wäre diese ein Geist.

Michiru wiederum war sichtlich glücklich ihn so ‚zufällig’ zu begegnen. Sie lächelte Haruka freundlich an und erwiderte dann.

„Ist schon gut. Du musst dich nicht entschuldigen. Ich selbst habe auch nicht aufgepasst. Wie geht es dir denn? Ich habe dich lange nicht mehr gesehen.“

Sie wollte über so vieles mit ihm reden, doch Haruka war nicht in der Lage irgendetwas zu erwidern. Er machte sich bereits Gedanken darüber, was der Abt sagen würde, wenn er die Beiden hier so sehen würde. Er wollte es sich gar nicht ausmalen. Er wollte so schnell wie möglich hier weg, bevor es noch zu spät war.

„Tut mir Leid, aber ich hab keine Zeit.“

Und damit lief Haruka los, ohne dass Michiru es verhindern konnte und war wieder verschwunden. Michiru sah ihm traurig hinterher. Sie hätte wirklich gerne wieder mit ihm geredet. Doch anscheinend ging es nicht. Sie seufzte leise und ging dann zurück zu ihrem Zimmer, da sie für den Rest des Tages frei hatte. Dort setzte sie sich auf ihren Stuhl und sah aus dem Fenster hinaus in den Himmel. Nur ein paar Wolken waren zu sehen. Sie beobachtete sie eine ganze Weile und was völlig in Gedanken verloren.

Haruka war schnell von dort zum Hühnerstall gelaufen. Dort lehnte er sich nun gegen die Holzwand und starrte auf den Boden. Irgendwie hätte er ja wirklich gerne mit ihr geredet. Doch es ging nicht! Er durfte es einfach nicht! Haruka seufzte und sah nach oben in den Himmel. Warum musste er nur an dieses Kloster gebunden sein? Wenn das so weiter ginge, würde er wahrscheinlich noch wahnsinnig werden. Er hatte dieses Leben satt. Ihm war alles was passierte egal und brachte es trotzdem nicht fertig einfach von hier wegzulaufen. Obwohl er das doch immer nur getan hatte. Schließlich war weglaufen das Einzige, was er wirklich konnte. Aber er konnte es diesmal einfach nicht. Als wäre es etwas vollkommen anderes. Auch wenn er sein Leben satt hatte und es so mit Sicherheit beenden würde, ging es einfach nicht. Er war viel zu feige dafür.

Erneut seufzte Haruka und schloss die Augen. Doch als er die Stimme des Abtes hörte, riss er die Augen sofort wieder erschrocken auf. Der Abt ging auf ihn zu und hatte seinen Namen gerufen. Vor Haruka blieb er dann stehen und sah den Jungen eindringlich an.

„Ich hatte dir doch verboten, dich mit ihr zu treffen!“

Haruka schluckte und erwiderte darauf dann ruhig.

„Das hab ich nicht. Sie ist mir nur zufällig begegnet.“

Daraufhin fing er sich eine schallende Ohrfeige ein. Wütend sah der Abt zu ihm.

„Lüg mich nicht an! Ich hab doch genau gesehen, wie sie auf dich gewartet hatte! Du kannst mir nichts vormachen! Wenn du dich weiter meinen Befehlen widersetzt, wirst du mit den Konsequenzen leben müssen!“

Haruka hielt sich dich schmerzende Wange mit einer Hand und sah zum Abt.

„Ja… Ich werde sie nicht mehr treffen…“

Dann richtete er seinen Blick auf den Boden und wollte nur noch, dass der Abt gehen würde und ihn in Ruhe lassen würde. Doch der Abt brachte Haruka grob dazu, ihn wieder anzusehen.

„Das will ich auch hoffen! Ansonsten werde ich mich nicht mehr zurück halten! Du kannst froh sein, dass ich dich hier hab leben lassen, obwohl es dir gar nicht gestattet ist! Also spiel nicht so leichtsinnig mit meiner Güte!“

Haruka nickte nur schweigend. Dann drehte sich der Abt um und ging wieder. Haruka blieb stehen und richtete seinen Blick wieder auf den Boden. Er war nicht froh darüber, hier zu sein. Doch wo hätte er sonst hingehen sollen? Er war im Grunde auf den Abt und das Kloster angewiesen. Schließlich gab es sonst keinen anderen Ort, wo er hätte hingehen können. Was blieb ihm also anderes übrig?

Langsam ging Haruka zurück zu seinem Zimmer. Auch er hatte für den Rest des Tages nichts mehr zu tun. Was sollte er also sonst machen? Dort war er alleine und ungestört. Also konnte er auch nichts Falsches machen und dafür bestraft werden. Er würde niemandem auffallen und im Grunde gar nicht existieren. Und genau das wollte er auch. So war es doch schließlich für alle am Besten. Doch dann dachte er an diese Michiru. Sie schien sich scheinbar wirklich um ihn zu Sorgen. Sie war die erste, die ihm je geholfen hatte an diesem Ort. Haruka konnte das überhaupt nicht verstehen. Warum machte sie das? Etwa aus Mitleid? Er wusste es nicht und würde es wohl auch nie erfahren. Schließlich durfte er sie ja sehen. Doch so langsam merkte er, dass er es eigentlich wollte. Es hatte ihm sehr bei ihr gefallen. Das musste er sich eingestehen. Doch es konnte ja nicht zu weiteren Treffen kommen. Obwohl er es doch mittlerweile wirklich gerne wollte. Aber er durfte sich nicht dem Willen des Abtes widersetzen. Also blieb ihm nichts anderes über.

Haruka legte sich an sein Bett und sah an die Decke. Er wusste, dass das Zimmer von dieser Michiru nicht sehr weit von seinem entfernt war. Er hätte also jederzeit zu ihr gehen können, doch er brachte es nicht fertig. Er hatte viel zu große Angst vor der Strafe des Abtes. Also blieb er einfach liegen und hoffte, dass der Tag bald vorbei sein würde.

***

Am nächsten Tag sah Michiru beim Frühstück immer wieder unauffällig zu Haruka rüber. Dieser bemerkte es nicht. Er war schweigend über sein Essen gebeugt. Der Abt aber beobachtete die beiden die ganze Zeit während des Essens. Doch weder Michiru noch Haruka bemerkten dies. Sie wussten nicht, dass der Abt immer ein Auge auf die Beiden geworfen hatte und über alles bescheid wissen würde. Das es für sie keine Möglichkeit gab, sich unentdeckt treffen zu können. Dafür würde der Abt schon sorgen.

Haruka war schnell mit dem Frühstück fertig und stand dann auf um in den Garten zu gehen. Dort sollte er heute aushelfen. Doch er wusste nicht, dass auch Michiru denselben Job hatte. Sie traf aber erst etwas später als Haruka dort ein. Als dieser Michiru sah, war er wirklich geschockt. Aber er konnte nicht verschwinden. Denn dann wäre er bestraft worden, weil er seine Arbeit nicht gemacht hatte. Doch würde er hier bleiben, könnte der Abt ihn vielleicht wieder beschuldigen. Er wusste nicht was er tun sollte und sah einfach nur zu Michiru, während er weiter arbeitete.

Michiru war zwar auch überrascht ihn hier zu sehen, doch sie war sehr erfreut darüber. Vielleicht hätte sie ja nun nochmals die Gelegenheit mit ihm zu reden. Sie ging direkt auf ihn zu und half ihm bei der Arbeit. Sie sah dabei immer wieder zu Haruka rüber. Nach einer Weile, wo sie schweigend zusammen gearbeitet hatten, begann Michiru die Stille zu brechen.

„Wieso bist du denn so schnell weggelaufen? Das versteh ich nicht. Ich wollte mich doch nur mit dir unterhalten.“

Es dauerte eine Weile, bis sich Haruka dazu gebracht hatte zu antworten. Doch bevor er zu sprechen begonnen hatte, hatte er sich kurz umgesehen, um sicher zu sein, dass der Abt auch wirklich nicht in der Nähe war und so vielleicht etwas davon mitbekommen hätte. Haruka sah kurz zu Michiru.

„Du verstehst das nicht. Wir können uns nicht unterhalten. Das geht einfach nicht.“

Michiru war über diese Antwort verwundert. Das begriff sie nun überhaupt nicht.

„Was meinst du damit, wir können uns nicht unterhalten? Wieso denn nicht? Es ist doch kein Verbrechen, wenn wir etwas miteinander reden.“

Haruka schüttelte den Kopf und hörte für einen Moment auf zu arbeiten, um sich zu Michiru zu drehen und sie direkt anzusehen.

„Es geht eben nicht. Frag besser nicht weiter nach. Du bringst dich nur in Schwierigkeiten. Also halt dich aus den Angelegenheiten anderer raus.“

Auch Michiru hatte nun aufgehört zu arbeiten. Sie sah ihn an.

„Wieso sollte ich denn deswegen Schwierigkeiten kriegen? Wir unterhalten uns doch nur. Das ist doch nun wirklich nichts Schlimmes.“

„Das ist es auch nicht, aber hier gelten andere Regeln. Das sollte dir doch wohl klar sein. Also hör bitte auf weiter danach zu fragen. Wir kriegen am Ende nur Probleme.“

Haruka sprach mit gedämpfter Stimme, damit kein anderer der Mönche und schon gar nicht der Abt etwas von diesem Gespräch mitkriegen konnten.

„Du willst also nicht… Das ist wirklich schade. Ich hätte gern noch mal mit dir geredet. Es hatte mir letztens wirklich Spaß gemacht.“

Michiru war überrascht, dass sie das gesagt hatte. Sofort lief ihr eine leichte Röte ins Gesicht.

Was redest du da denn schon wieder? Was soll er denn von dir denken.

Haruka war überrascht, als er sah, wie Michiru etwas rot wurde. Damit hatte er ja nun überhaupt nicht gerechnet. Und er wusste nicht genau, wie er darauf reagieren sollte. Also gab er einfach klein bei.

„Na gut. Wenn du unbedingt willst. Aber ich auf deine Verantwortung. Ich hab dir gesagt, dass es nicht gut ist, wenn wir uns treffen. Also komm später nicht damit an.“

Über diese Antwort war Michiru nun wirklich glücklich. Sie nickte sofort.

„Vielen dank Haruka!“

Haruka nickte nur.

“Schon okay. Wie wäre es wenn ich heute Abend zu dir komme? Nach 9 Uhr natürlich. Sonst merkt vielleicht einer der anderen Mönche etwas.“

Michiru war damit sofort einverstanden.

„Das passt gut.“

Dann fing sie lächelnd an weiter zu arbeiten. Sie freute sich bereits darauf. Doch bei Haruka war das anders. Er schwieg den Rest der Zeit und fragte sich, was er da nur getan hatte. Er hatte ihr doch tatsächlich gesagt, dass er zu ihr kommen würde. Er hoffte nur, dass es gut ging und der Abt nichts davon mitbekommen würde. Denn sonst wäre er erledigt gewesen. Er wollte gar nicht erst dran denken, was dann auf ihn zukommen könnte.

***

Nachdem beide mit ihrer Arbeit fertig gewesen waren, trennten sie sich. Haruka musste noch etwas in der Kirche erledigen und war in diese Richtung verschwunden. Doch Michiru hatte wiederum nichts mehr zu tun. Genau wie am Vortag. Aber diesmal setzte sie sich unter einen Baum im Garten. Für die Jahreszeit war es doch recht warm, also hatte sie sich entschieden noch etwas draußen zu bleiben.

Michiru konnte es vor Vorfreude bereits gar nicht mehr erwarten, dass es endlich nach 9 Uhr sein würde. Sie war wirklich froh, dass Haruka zu ihr kommen würde. So könnte sie bestimmt noch etwas über ihn erfahren. Und vielleicht auch noch ein kleines bisschen über dieses Kloster. Denn sie war nicht scharf darauf, noch allzu lange an diesem Ort zu bleiben. Obwohl sie sich an den Tagesablauf bereits ganz gut gewöhnt hatte. Irgendwas war hier nicht normal. Und das machte ihr jeden Tag aufs neue Angst.

Aber sie wollte jetzt nicht weiter darüber nachdenken. Viel mehr fragte sie sich, was sie Haruka später nun alles fragen sollte. Daran hatte sie noch gar nicht gedacht. Sie hatte zu sehr versucht, an ihn heran zu kommen, so dass sie dazu gar nicht gekommen war. Und nun zerbrach sie sich den Kopf darüber. Aber ihr würde schon noch etwas einfallen. Dessen war sich Michiru sicher.

Um halb Neun ging Michiru dann wieder zurück auf ihr Zimmer. Sie freute sich, da Haruka bald zu ihr kommen würde. Inzwischen war ihr auch einiges eingefallen, worüber sie reden könnten.

***

Haruka musste noch einige Dinge in der Volkskirche erledigen. Als er damit fertig war, ging er gleich auf sein Zimmer. Dort legte er sich wie schon am Vortag gleich auf sein Bett. Er schloss die Augen und fragte sich erneut, wie es soweit kommen konnte. Was hatte ihn nur dazu gebracht ja zu sagen und zu ihr gehen zu wollen? Er verstand es einfach nicht. Es sah ihm doch überhaupt nicht ähnlich. Warum also? Egal wie er es auch drehte und wendete, er kam einfach zu keiner vernünftigen Antwort.

Leiser seufzte er und öffnete seine Augen wieder. Sein Blick war nun an die Decke gerichtet. Aber er konnte es nicht leugnen, dass er sich doch etwas auf das Treffen freute. Egal wie sehr er es auch versuchte abzustreiten. Er war froh, dass er diesen Vorschlag gemacht hatte. Er wusste zwar nicht genau, was ihn nun erwarten würde und ob dieses Treffen noch Konsequenzen nach sich ziehen würde, aber im Moment war es ihm egal. Sie war die erste die ihn zu akzeptieren schien. Der es gefiel mit ihm zu reden und zusammen zu sein. Haruka kannte dieses Gefühl schon gar nicht mehr. Er war es nicht gewohnt so lange mit jemandem anders zusammen zu sein. Er wusste nicht, wie er sich verhalten sollte, wenn er nachher bei ihr sein würde. Er war völlig durcheinander. Aber das hatte er sich ja schließlich selbst zu zuschreiben.

Haruka schüttelte den Kopf und richtete sich auf. Er sah auf seine Uhr. Es war nun 9 Uhr. Er wollte noch ein paar Minuten warten, bis er losgehen würde. Denn er wollte sicher gehen, dass es auch wirklich niemand bemerkte. Das war wichtig. Denn sonst würden sie beide große Schwierigkeiten kriegen. Und das wollte Haruka unter keinen Umständen. Also ging er lieber auf Nummer sicher und blieb weiterhin vorsichtig.

***

Viertel nach Neun verließ Haruka leise sein Zimmer. Er sah sich kurz auf dem Flur um und ging dann in die Richtung von Michirus Zimmer. Dort angekommen zögerte er einen Moment. Noch konnte er umdrehen und zurückgehen. Aber irgendwas in ihm hielt ihn davon ab. Also klopfte Haruka einfach an die Tür. Er musste auch nicht lange warten. Denn kurz darauf, sah er schon in das Lächelnde Gesicht von Michiru. Sie ging einen Schritt zur Seite, um Haruka hereinzulassen. Dieser sah sich noch einmal kurz um und betrat dann schnell das Zimmer. Michiru schloss hinter ihm die Tür. Sie sah ihn an.

„Ich bin wirklich froh, dass du gekommen bist.“

Haruka sah ihr deutlich an, dass das nicht gelogen war. Aber er nickte nur leicht.

„Ist schon gut. Also... Du wolltest mit mir reden. Dann fang an.“

Michiru nickte ebenfalls.

„Ja das wollte ich. Aber setz dich doch erstmal. Du musst nicht die ganze Zeit hier stehen bleiben.“

Haruka tat es nach kurzem Zögern und setzte sich auf einen Stuhl. Er sah nun fragend zu Michiru. Diese hatte sich währenddessen auf das Bett gesetzt und sah ebenfalls zu Haruka.

„Nun... Was ich dich fragen wollte... Wie kommt es eigentlich dazu, dass du hier lebst? Ich meine, wenn ich dich manchmal sehe, kommt es mir nicht so vor, als würde es dir hier gefallen.“

Haruka war über diese Frage überrascht. Er schwieg einen Moment und überlegte, was er darauf antworten sollte. Sie wäre die erste, der er es sagen würde. Er sprach eigentlich mit niemandem über sich und seine Vergangenheit. Sollte er ihr also wirklich etwas über sich erzählen? Konnte er ihr vertrauen? Haruka war sich nicht sicher. Er sah zu Michiru. Sah wie diese ihn freundlich anlächelte und auf eine Antwort wartete. Ja er konnte ihr vertrauen. Da war er sich sicher. Sie war irgendwie anders, als all die anderen Leute, denen er bis jetzt begegnet war. Ihr konnte er bestimmt vertrauen. Da war er sich sicher.

„Hm... Du hast Recht. Mir gefällt es hier nicht. Aber ich kann hier auch nicht weg. Seid ich vor 7 Jahren hier her gekommen bin, gibt es kein zurück mehr. Man würde mich nicht gehen lassen. Also hab ich mich damit abgefunden und es einfach akzeptiert.“

Er hatte Michiru dabei die ganze Zeit angesehen. Doch Michiru konnte nichts bei diesen Worten in seinen Augen erkennen. Sie waren leer. Wie fast jedes Mal, wenn sie ihn sah. Sie dachte eine Weile über die Antwort nach. Dabei beobachtete sie Haruka genau.

„Aber wieso bist du denn dann überhaupt erst hierher gekommen?“

Wieder schwieg Haruka eine Zeit lang, bevor er Michiru eine Antwort gab.

„Ich hatte eigentlich keine andere Wahl. Wenn ich es nicht gemacht hätte, hätte man mich damals in ein Waisenhaus gesteckt. Und diesen Ort hatte ich dann vorgezogen.“

Da wusste ich auch noch nicht, was mich erwarten würde...

Noch immer konnte Michiru nichts in seinen Augen erkennen. Sie nickte leicht.

“Ich verstehe... Du scheinst schon ziemlich lange hier zu leben. Dann kennst du dich doch hier mit Sicherheit gut aus, oder?“

„Ja das tue ich. Und glaub mir, manches hier will man gar nicht wissen.“

Haruka fragte sich, warum er nur so offen mit ihr reden konnte. Sie schien wirklich etwas Besonderes an sich zu haben. Sonst würde er nicht so mit ihr reden können. Schließlich kannten sie sich ja gar nicht wirklich, sondern hatten sich nur ein paar Mal gesehen.

Michiru hingegen war zwar auch überrascht, dass Haruka so offen mit ihr redete, doch sie freute sich darüber und machte sich keine weiteren Gedanken darum. Denn ihr konnte es ja nur recht sein.

„In Ordnung. Kannst du mir vielleicht ein bisschen was über dieses Kloster erzählen?“

Michiru sah fragend und erwartungsvoll zu Haruka rüber. Doch dieser schüttelte zu ihrem Bedauern den Kopf.

„Nein, tut mir Leid. Ich darf dir nichts sagen. Und es ist besser für dich, wenn du nichts erfährst. Glaub mir. Man würde dich nicht mehr gehen lassen.“

Michiru nickte etwas enttäuscht.

„Ist schon okay. Wenn du mir nichts sagen darfst, solltest du es auch nicht tun. Ich möchte nicht, dass du wegen mir noch Ärger bekommst.“

Denn das war nicht ihre Absicht gewesen. Sie hatte bemerkt, dass er scheinbar große Angst hatte, in irgendeiner Weise Ärger zu bekommen. Also wollte Michiru dies so gut es ging vermeiden. Doch das war ihr größtes Problem. Schließlich war sie ja nur hier um etwas über das Kloster zu erfahren. Aber vielleicht würde ihr ja doch noch ein Weg einfallen, wie sie etwas aus ihm herausbekommen würde, ohne dass Haruka dafür gleich bestraft werden könnte.

So redeten sie noch eine ganze Weile weiter. Immer wieder blockte Haruka ab und so war Michiru am Ende ihrer Unterhaltung nur wenig schlauer als vorher. Es war bereits einige Zeit vergangen, als sich Haruka von Michiru verabschiedete. Diese wünscht ihm noch eine gute Nacht und bekam als Antwort nur ein Nicken von Haruka. Er verließ den Raum und sah sich auf dem Flur um. Daraufhin verschwand er schnell in die Richtung seines Zimmers. Er verschloss die Tür hinter sich und lehnte sich dann dagegen. Ein Seufzer entwich seiner Kehle.

Diese Michiru ist wirklich neugierig. Aber das ist überhaupt nicht gut. Wenn sie so weiter macht, bringt sie sich nur in Schwierigkeiten.

„Du treibst dich zu so später Stunde noch umher? Hast du dich etwa mit ihr getroffen? Los antworte mir!“

Haruka fuhr erschrocken zusammen, als er die Stimme des Abtes erkannte. Geschockt sah er auf und entdeckte den Abt im Dunkeln. Er schluckte schwer und wusste, dass er nun in großen Schwierigkeiten steckte. Er antwortete nachdem er kurze Zeit schwieg.

„Ich habe mich mit niemandem getroffen. Mir war nur nach einem Spaziergang also war ich noch kurz im Garten.“

Er hoffte, dass der Abt ihm dies abkaufen würde. Doch der Abt fiel nicht auf Harukas Lüge rein. Er kam ein paar Schritte auf ihn zu und sah Haruka direkt an.

“Lüg mich nicht an! Ich weiß genau, dass du bei ihr warst. Ich habe dich heute mit ihr im Garten gesehen. Und nun warst du mit Sicherheit bei ihr. Du kannst mir nichts vormachen!“

Er packte Haruka grob an der Schulter und seine kleinen Augen sahen ihn rücksichtslos an.

„Ich habe dich nun schon oft genug gewarnt und Rücksicht auf dich genommen. Aber nun musst du mit den Konsequenzen leben!“

Harukas Augen weiteten sich und Angst war in ihnen zu sehen. Er wusste, was ihn jetzt erwarten würde. Doch er wollte es nicht wahr haben. Denn er hatte ja die ganze Zeit über versucht es zu verhindern.

„Nein... Ich war nicht bei ihr. Ich...“

„Versuch dich gar nicht erst rauszureden! Das hat keinen Zweck!“

Schnell hielt der Abt ihn fest und öffnete die Tür. Dort stand bereits ein anderer Mönch, der anscheinend nur darauf gewartet hatte. Der Abt schubste Haruka in die arme des um einiges größeren Mönch. Dieser hielt Haruka dann fest und wartete auf einen Befehl vom Abt. Dieser nickte ihm zu.

„Du weißt, was wir mit denen machen, die uns nicht gehorchen. Bring ihn nach unten!“

Der Abt ging zufrieden lächelnd davon und Haruka konnte ihm nur ungläubig hinterher sehen. Dann wurde er auch schon gewaltsam von dem großen Mönch weggebracht. Haruka versuchte sich aus dem Griff zu befreien, damit er weglaufen würde, obwohl er sich sicher war, dass man ihn wieder finden würde. Doch er wollte es wenigstens versuchen. Schlimmer konnte es ja wohl nicht mehr werden. Also war es diesen einen Versuch wert, denn Haruka war nun egal, was passieren würde. Aber als der andere dies merkte, schlug er Haruka gezielt in den Nacken, sodass er bewusstlos wurde.

***

Haruka fand sich in einem leeren Raum wieder. Langsam öffnete er die Augen und versuchte aufzustehen. Doch das bereute er gleich wieder. Der Schmerz brannte in seinem Körper bei jeder einzelnen Bewegung höllisch. Er befürchtete gleich wieder das Bewusstsein zu verlieren. Seine Hände konnte er nicht bewegen, denn irgendwer hatte sie anscheinend auf seinem Rücken zusammengebunden. Vorsichtig bewegte er seinen Kopf, um etwas mehr erkennen zu können. Dabei bemerkte Haruka, dass er in seinem eigenen bereits getrockneten Blut lag.

„Du bist also endlich wieder wach.“

Haruka erkannte die Stimme. Es war der Abt gewesen. Den Schmerz ignorierend sah er sich um, um zu sehen, wo sich der Abt aufhielt. Schnell entdeckte Haruka ihn auch. Der Abt stand in eine der Ecken des dunklen Raumes.

„Ich werde noch ein einziges Mal gnädig sein und es nur bei dieser kleinen Strafe belassen. Aber solltest du nochmals mit ihr reden, wirst du dafür bezahlen!“

Es dauerte einen Moment, bis Haruka antwortete. Seine Stimme war leise und sein ganzer Hals war trocken und brannte beim Sprechen.

„Ja Vater...“

Der Abt nickte und der große Mönch erschien ebenfalls wieder. Dieser entfernte die Fesseln von Harukas Händen.

„Nutze meine Gnade nicht aus!“

Dann gingen beide und Haruka war allein in dem Zimmer. Mühsam und unter starken Schmerzen stand Haruka auf und ging zur Tür. Er versuchte sich nichts anmerken zu lassen, was bei seinem momentanen Aussehen schwer war. Er war wirklich übel zugerichtet worden. Und jetzt wollte Haruka nur Ruhe. Doch er wusste, dass er keine haben würde. Auch wenn der Abt es ihm verboten hatte, er musste Michiru warnen. Er war sich sicher, dass auch sie in Gefahr war. Also musste sie so schnell es nur ging von hier verschwinden.

Haruka ging in die Richtung von Michirus Zimmer. Dabei hoffte er, dass der Abt ihn nicht erwischen würde, bevor er sie nicht gewarnt hatte. Er konnte die Tür von Michirus Zimmer sehen. Noch schien es Nacht zu sein und sie würde bestimmt noch schlafen, wenn der Abt nicht schon bei ihr gewesen war. Haruka betete, dass dies nicht der Fall wäre. Hastig klopfte sie mehrfach an die Tür und wartete ungeduldig darauf, dass sie geöffnet werden würde. Er musste auch nicht lange warten, bis ihm eine verschlafen aussehende Michiru die Tür öffnete. Fragend und verwirrt sah diese Haruka an, doch er ging schnell hinein und schloss die Tür hinter sich. Michiru brauchte einen Moment, bis sie überhaupt erst begriff, was hier passierte. Jetzt erst merkte sie wie schlimm zugerichtet Haruka war. Erschrocken legte sie eine Hand vor den Mund.

„Was… was ist passiert?“

Haruka schüttelte den Kopf.

„Dafür ist jetzt keine Zeit. Du musst so schnell es geht von hier verschwinden!“

Michiru begriff überhaupt nicht was los war.

„Aber wieso denn? Was ist denn los?“

„Ich hab keine Zeit dir das zu erklären! Du musst einfach sofort gehen!“

Haruka wurde einen Moment schwarz vor Augen und sie musste sich an einem Stuhl abstützen. Michiru achtete nicht auf seine Worte, sondern war sofort neben ihm und sah ihn besorgt an. Haruka konnte sich kaum aufrecht halten, er sah Michiru mit letzter Kraft bittend an.

„Bitte… Verschwinde von hier...“

Dann verlor er das Bewusstsein und Michiru konnte ihn gerade noch festhalten. Sie schüttelte den Kopf und legte Haruka auf ihr Bett. Dann holte sie einen kleinen Kasten unter ihrem Bett hervor. Diesen stellte sie auf den Tisch in ihrem Raum und öffnete ihn. Sie holte ein paar Sachen heraus, da sie sich um Haruka kümmern wollte.

Ich werde nicht gehen. Nicht wenn es dir so schlecht geht. Ich kann dich doch nicht so hier lassen. Es würde sich doch niemand um dich kümmern...

Michiru konnte sich denken, wie es dazu gekommen war und sorgte sich sehr um Haruka. Vorsichtig zog sie ihm seine Kutte aus. Doch als sie seinen Körper sah, erstarrte Michiru für einen Moment.

Haruka war ziemlich dünn und es schien, als hätte er schon lange nichts Richtiges mehr gegessen. Aber was Michiru als allererstes aufgefallen war, war der Verband um seine Brust. Michiru war sofort klar was das zu bedeuten schien.

Haruka ist ja überhaupt kein Junge, sondern ein Mädchen!

Sie schüttelte leicht den Kopf. Damit hätte Michiru zwar nie gerechnet, aber sie konnte sich später darüber Gedanken machen. Erstmal musste sie sich um Haruka kümmern. Denn sie sah wirklich übel zugerichtet aus. Michiru nahm einen kleinen Eimer und holte damit etwas Wasser. Dann nahm sie einen Lappen, den sie vorher aus dem Kasten geholt hatte. Nun fing sie vorsichtig an das getrocknete Blut wegzumachen. Nachdem sie damit fertig war, Verband sie Harukas Verletzungen. Sie deckte Haruka zu und legte ihr ein kühlendes Tuch auf die Stirn, da sie leichtes Fieber bekommen hatte.

Michiru setzte sich auf einen Stuhl neben dem Bett und blieb die ganze Zeit wach, um auf Haruka aufzupassen. Irgendwie dachte sie, dass sie es Haruka schuldig wäre. Denn schließlich hatte Michiru sie ja erst in diese Situation gebracht. Also achtete sie nun auf die Blondine.

Michiru dachte die ganze Nacht über die Tatsache nach, dass Haruka ein Mädchen ist. Auch gingen ihr immer wieder die letzten Worte durch den Kopf.

»Bitte... Verschwinde von hier...«

Michiru war sich mittlerweile sicher, dass es wirklich das Beste wäre, wenn sie auf Haruka hören würde. Sie hatte gesehen, was man mit Haruka angestellt hatte. Sie beschloss so schnell wie möglich von diesem Ort zu verschwinden, sobald sie sicher war, dass es Haruka besser ging. Denn irgendwie hatte Michiru sie inzwischen sehr gerne. Obwohl sie sich im Klaren war, dass Haruka ein Mädchen war.

Ein leichtes Lächeln huschte über ihr Gesicht.

„Ein Mädchen...“

Sie wunderte sich, dass es ihr nie aufgefallen war. Und je mehr sie darüber nachdachte, desto klarer wurde ihr die Sache auch. Anscheinend war Michiru so versessen darauf gewesen, etwas über das Kloster herauszufinden, dass ihr dies nie aufgefallen war. Aber nun warf sich Michiru die Frage auf, was Haruka hier überhaupt machte. Es war schließlich nicht üblich, dass Frauen in einem Mönchskloster waren. Auch wenn Haruka es ziemlich gut zu verstecken schien. Michiru war sich sicher, dass es der Abt dennoch wusste.

***

Michiru wendete ihren Blick zur Uhr und sie begann zu seufzen In wenigen Minuten musste sie bereits zum Essen erscheinen. Doch sie war sich nicht sicher, ob sie Haruka hier alleine lassen konnte. Denn wenn man sie suchen würde, dann bestimmt auch hier. Aber wenn sie nicht zum Essen gehen würde, würde es zu sehr auffallen und der Abt käme bestimmt sofort darauf, dass Haruka sich bei Michiru aufhalten würde.

Sie hatte schließlich beschlossen doch zum Essen zu gehen, allerdings fühlte sie sich nicht wohl dabei. Denn Haruka war immer noch nicht wieder bei Bewusstsein. Sie wechselte noch einmal das Tuch, welches zur Kühlung auf Harukas Stirn lag und verließ dann ihr Zimmer. Aber um sicher zu gehen schloss Michiru die noch vorher ab.

***

Während dem Essen bemerkte Michiru, wie der Blick des Abtes mehrmals auf ihr haftete. Doch sie tat so, als wäre nichts passiert. Sie durfte nicht zulassen, dass der Abt herausfinden würde, wo sich Haruka befand.

Dem Abt war mittlerweile aufgefallen, dass Haruka fehlte, doch dies kannte er ja bereits. Doch genauso wie alle anderen Male zuvor, wollte er am Abend nach ihr sehen. Er wollte sichergehen, dass sie aus der Lektion etwas gelernt hatte.

Der Abt sah wenige Minuten später, wie Michiru sich erhob und gehen wollte. Also stand auch er auf und ging auf sie zu.

„Guten Morgen, Miss Kaioh.“

Überrascht sah Michiru den Abt an. Sie ahnte nichts Gutes, ließ sich aber nichts anmerken.

„Guten Morgen, Vater.“

„Ich habe eine Aufgabe für sie.“

Michiru war erleichtert. Sie hatte schon befürchtet, dass er sie auf Haruka ansprechen würde.

„Sie sollen gleich mit ein paar anderen Mönchen den heutigen Gottesdienst in der Volkskirche vorbereiten.“

Michiru hatte völlig vergessen, dass es bereits wieder Sonntag war und sie nickte erst nach kurzem Zögern.

„In Ordnung, Vater.“

Der Abt nickte und setzte sich wieder an den Tisch.

Michiru verließ den Saal und ging dann mit schnellen Schritten zu ihrem Zimmer zurück. Noch immer war die Tür verschlossen und es sah alles normal aus. Also öffnete die junge Frau ihre Tür und betrat den Raum dahinter.

Es war alles wie vorher. Haruka lag noch immer bewusstlos in Michirus Bett.

Kurz ging Michiru zu ihr, um erneut das Tuch zu wechseln. Sie setzte sich auf den Stahl und blieb noch ein paar Minuten bei Haruka. Doch es änderte sich nichts an Harukas Zustand.

Michiru stand wieder auf und rückte die Decke von Haruka zurecht. Dann verließ sie das Zimmer. Wie zuvor schloss sie die Tür wieder ab. Daraufhin machte sie sich auf den Weg zur Volkskirche.

***

Nach wenigen Minuten erreichte Michiru die Volkskirche. Sie wurde bereits von einigen anderen Mönchen vor der schweren Holztür erwartet. Ein Mönch öffnete langsam und mit wenig Aufwand die Tür und gemeinsam gingen sie dann hinein.

Michiru sollte den Altar vorbereiten. Sofort erinnerte sie sich daran, dass sie erst vor einigen Tagen diese schrecklichen Bücher entdeckt hatte. Sie fragt sich, ob noch immer welche dort lagen. Doch konnte sie nicht nachschauen, da zu viele andere Mönche in der Kirche waren. Diese waren zwar alle beschäftigt, aber spätestens beim Verlassen der Kirche würde es auffallen. Also vertrieb Michiru den Gedanken schnell wieder und konzentrierte sich auf ihre eigentliche Aufgabe.

Während sie alles vorbereitete dachte sie immer wieder an Haruka. Sie fragte sich, ob diese mittlerweile aufgewacht war. Vielleicht hatte der Abt inzwischen Haruka entdeckt. Michiru wollte nicht wissen, was dann passieren würde.

***

Nach einer knappen Stunde waren Michiru und die anderen Mönche fertig. Sie verließen die Kirche, Michiru als letztes. Vor der Kirche stand bereits der Abt, der gleich auf Michiru zu ging.

„Ah, wie ich sehe, sind sie fertig. Ich bitte sie nun darum im Garten ein wenig zu helfen, danach haben sie frei.“

Der Abt sagte dies mit einer freundlichen Stimme und Michiru nickte nur. Sie kam irgendwie mit dieser Freundlichkeit nicht klar, da sie wusste das der Abt ihr nur etwas vormachte. Also ging sie mit schnellen Schritten zum Garten.“

***

Die Zeit im Garten verging für Michiru schnell. Sie hatte auch nicht zu tun. Sobald sie fertig war, wollte sie sofort nach Haruka. Sie verabschiedete sich von den anderen Mönchen und ging.

***

Als sie wieder vor ihrer Zimmertür stand, überkam die junge Frau plötzlich ein mulmiges Gefühl. Denn ihre Zimmertür, die sie ja selbst verschlossen hatte, war angelehnt. Irgendwer schien drinnen gewesen zu sein oder war noch immer drinnen.

Michiru überkamen Schuldgefühle. Wenn Haruka jetzt etwas passierte war, wäre es ihre Schuld gewesen. Sie fühlte sich nicht wohl bei der Sache, als sie letzen Endes doch noch die Tür öffnete.

***

Was Michiru in ihrem Zimmer vorfand, ließ sie erblassen.

Zwei kräftig aussehende Mönche hielten Haruka fest. Diese bekam jedoch nichts davon mit, da sie noch immer nicht bei Bewusstsein war. Vor den dreien Stand der Abt. er hatte ihnen gerade Anweisungen gegeben. Doch als er gehört hatte, dass die Tür aufgegangen war, verstummte der Abt.

Der Abt drehte sich zu Michiru um und sah sie einen Moment lang schweigend an.

„Ich habe schon auf Sie gewartet, Miss Kaioh.“

Michiru antwortete nicht, sondern sah nur entsetzt zu, wie die zwei Mönche Haruka wegschleppten. Sie wusste, dass sie dagegen nichts machen konnte.

„Ich hoffe, Sie können mir das erklären. Was macht Haruka bei Ihnen?“

Michiru sah auf den Boden und schluckte. Sie wusste nicht, was sie darauf antworten sollte. Also schwieg sie.

„Das wird noch schwere Folgen haben, das kann ich Ihnen versprechen!“

Ohne ein weiteres Wort ging der Abt an Michiru vorbei und ließ die Frau alleine im Zimmer zurück. Er ging denselben Weg wie die zwei Mönche zuvor mit Haruka.

***

Haruka wurde in einen dunklen Raum geworfen. Ein Mönch kam mit einer Kiste dazu und betrat den Raum. Hinter ihnen wurde die schwere Tür geschlossen. Das war der Moment, in dem Haruka wieder zu Bewusstsein kam. Sie wusste erst nicht, wo sie war, doch als sie den Mönch entdeckte, war ihr alles klar.

In dieser Nacht hallte noch so mancher Schrei von Haruka durch die Mauern Lucedios.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  KittyGrey
2010-09-22T21:58:32+00:00 22.09.2010 23:58
Mal was anders :3
Guter Schreibstil, es wird nie langweilig^^
Böse Sache, ich hoffe, es gibt ein Happy end.
LG
Von:  Tanja-chan
2010-06-08T10:41:56+00:00 08.06.2010 12:41
Gott Ruka da les ich die FF schon ne gefühlte halbe Ewigkeit und erst jetzt merk ich dass sie ja von dir ist xD
oh man ^^°
*geht sich in die ecke schämenxD*
btw: gehts eigetnlich weiter? :)
Von:  0391marrylu
2010-05-30T19:04:25+00:00 30.05.2010 21:04
will es unbedingt weiter lesen freu mich schon riesig auf die kommenden kapis
Von:  Syu-chan
2007-07-17T19:31:11+00:00 17.07.2007 21:31
Mag deine Fanfiction sehr und hoffe du schreibst bald weiter und spannst uns nicht länger auf die Folter...
Von: abgemeldet
2007-04-21T12:31:17+00:00 21.04.2007 14:31
*schließt sich der vorschreiberin an*
hab auch nicht gedacht, dass noch etwas kommt. deswegen bin ich umso glücklicher, dass du uns das gegenteil bewiesen hast. will umbedingt wissen, wie das ganze ausgeht..

grüßle
Von:  MichiruKaio
2007-04-18T19:08:14+00:00 18.04.2007 21:08
ist super, dass du weitergeschrieben hattest. Dachte schon sie ist abgebrochen.
Schreibe schnell weiter. Bin gespannt was mit den Beiden passiert.
Haruka tut mir besonders leid.

Könntest du mir unter umständen ne ENS schicken wenn die nächsten Teile hochgeladen werden? ^^

Bin zu neugierig


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