Zum Inhalt der Seite

Blind!

HP:DM
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Erschreckende Erkenntnis

Titel: Erschreckende Erkenntnis
 

Autor: Shirokko
 

Pairing: Harry Potter / Draco Malfoy
 

Disclaimer: Nicht meins, nur verwurstet, durch den Fleischwolf gedreht, zusammengemischt und neu verarbeitet. Alle Charas gehören J. K. Rowling, beschwert euch bei ihr, wenn ihr wen nicht mögt. ^^

... ich verdiene damit also kein Geld, was wirklich schade ist!
 

Kommentare: Diese Geschichte spielt nach dem vierten Band, die drei zuletzt erschienen Bände werden nicht berücksichtigt. Ansonsten...

Vergebt mir meine Schwafelei!
 

Warnungen: Diese Geschichte enthält Shonen-Ai und Yaoi!!! Wem das nicht gefällt, der soll einfach umdrehen! Andererseits...

Man soll immer offen sein für seine Umwelt und neue Dinge kennen lernen...
 

Aber jetzt geht's los. Viel Spaß beim Lesen.
 

Kapitel 40:

Erschreckende Erkenntnis
 

Am nächsten Morgen war Harry der erste, der wach war. Es war noch dunkel draußen und trotzdem konnte er nicht mehr schlafen. Er war unruhig, innerlich aufgewühlt. Kikuileh war ebenfalls wach und Harry fragte sich, warum. War heute irgendetwas Besonderes und er hatte es nur vergessen?
 

Vorsichtig stieg er aus dem Bett und zog sich mit einem lautlosen Wink seines Zauberstabes an, bevor er langsam begann, Kikuilehs Worten durch die Dunkelheit zu folgen. Durch die Tür, über den Flur, die Treppe hinab, Stufe um Stufe. Die sechste knarrte, auf der fünfzehnten lag etwas. Harrys Fuß blieb hängen, er spürte, wie er hakte, keuchte erschrocken auf und schon purzelte er polternd die letzten Stufen hinunter. Schmerzen explodierten in seinem Körper, doch bevor er diese auch nur durch ein Keuchen äußern konnte, ertönte das reißende Geräusch zurückgleitender Vorhänge und dann brach ein Geschimpfe los, das sich gewaschen hatte. Noch während Harry sich stöhnend aufrichtete, wurde dieses Keifen von weiteren Stimmen ergänzt und bekräftigt und die Eingangshalle dröhnte in heillosem aggressiven Geschnatter und Durcheinander. Harry hatte das akute Bedürfnis zu fliehen, doch Kikuileh konnte ihm nicht mehr helfen. Sie war verängstigt und hatte in seinem Kragen und unter seinem langen Haar Schutz gesucht.
 

Dann verstummte die lauteste Stimme plötzlich und mit ihr vor Überraschung alle anderen. Entgeistert hielt sie für Sekunden inne, bevor sie in die Stille hineinfragte: „Ein Mädchen in meinem Haus?“
 

Harry drehte sich in ihre Richtung. Dort, so hatte er sich zusammengereimt, hing das Bild von Sirius’ Mutter. War sie es, die da zu ihm sprach?
 

„Bist du… seine Freundin?“ Angeekelt klang sie, richtiggehend abschätzig.
 

Harry schüttelte den Kopf. „Ich bin sein Patensohn.“
 

Sie starrte ihn an. Harry konnte es fühlen und Kikuileh bestätigte seinen Verdacht, als sie einen mutigen Blick hinter seinem Nacken hervortat. „Du bist… Potters Sohn? Harry Potter?“
 

„Ja.“
 

Das zu bestätigen war der größte Fehler gewesen, den er hätte machen können, denn das Bildnis der hässlichen – wie Kikuileh abfällig bemerkte – Frau legte nun erst richtig los. Sie schimpfte auf ihn, der den Lord verraten hatte, auf seine Arroganz, mit der er hier aufzutauchen wagte und vor ihrer Nase herumstolzierte, über seinen missratenen Vater, der ihren Sohn verdorben hatte, über seine Dreistigkeit, auf die Welt im Allgemeinen, die Voldemort verkannte, und und und. Harry wurde mit jedem ihrer geifernden Worte wütender. Seine Augen wurden enger, seine Nasenflügel blähten sich, sein Gesicht wurde eine Maske reinen Abscheus, während er sich aufrichtete, als wäre er eine Katze mit gesträubtem Nackenfell.
 

„Nun halt mal die Luft an!“, fauchte er ihr entgegen, als sie wieder zur Schlechtigkeit ihres Sohnes kam. Sein Tonfall brachte die schimpfenden Bilder tatsächlich zum Verstummen. „Du bist nur ein Bild! Nur ein gottverdammtes Bild, das durch einen bescheuerten Unfall sprechen kann! Du hast kein Gehirn! Du hast nicht mal die Möglichkeit, dich frei zu bewegen, um dir eine Meinung zu bilden von der Situation da draußen! Du hast nicht das Recht, hier so eine Scheiße zu labern! Ein Bild sollte überhaupt nicht sprechen können! Schon gar nicht so einen Mist! Verstanden? Also halt gefälligst deine bösartige, große Klappe!“
 

Sie hatte die Augen weit aufgerissen und war sichtlich fassungslos. So hatte zuvor noch keiner mit ihr gesprochen. Nie! Das war… Ungeheuerlich war das! Und… Sie holte Luft, um etwas zu erwidern, legte sich die Worte im Mund zurecht, da hatte der Junge vor ihr schon den Zauberstab in der Hand.
 

„Ich kann dich eh nicht leiden.“, deklarierte Harry hasserfüllt. „Du bist eine Todesserin!“ Er spuckte das Wort regelrecht aus. „Du bist tot und trotzdem tyrannisierst du Sirius weiter. Er hasst dich! Er kann dich nicht leiden! Verstanden? Du erinnerst ihn an Dinge, die er nicht mehr wissen will, an Demütigung und Qual. Du bist das Allerletzte, weil du nicht einmal nach deinem Tod den Frieden hier einkehren lässt!“ Der Schwarzhaarige holte tief Luft, ließ zitternd die Anspannung aus seinem Bauch entweichen, bevor er weiter sprach. „Ich verabscheue dich. Verschwinde von hier. Mach, dass du wegkommst! Oder schweig!“ Der Zauberstab bewegte sich fließend in komplizierter Reihenfolge, Magie legte sich über die Halle, erfüllte die Luft mit einem leisen, sirrenden Ton jenseits des hörbaren, ließ die Kerzen in ihren staubigen Armleuchtern heller flackern. Verängstigte, unsichere Blicke trafen ihn, irrten durch die Halle auf der Suche nach dem Ursprung dieser seltsamen spannungsgeladenen Atmosphäre. Dann ließ der Druck über ihnen urplötzlich nach.
 

Das Bild vor Harry brauchte nur eine Sekunde, um die Unterbrechung zu verdauen. Die Frau holte tief Luft, um ihrer Empörung Ausdruck zu verleihen, setzte zu einer ausführlichen Schimpftirade an, wie sie das Haus noch nicht gesehen hatte, doch es kam nichts. Nicht ein Ton verließ die schlaffen, runzeligen Lippen. Entsetzen in den trüben Augen versuchte sie es erneut – mit gleichem Erfolg. Harry hatte ihr buchstäblich die Sprache verschlagen.
 

Kikuileh kam aus ihrem Versteck und begann schrill und heftig auf das Bild einzureden, das tatsächlich nahe der Panik stand, doch Harry fischte seine Freundin aus der Luft und machte, dass er aus der Eingangshalle kam. Die hasserfüllten Blicke dort waren in diesem Moment einfach zuviel für ihn. Er konnte sie nicht ertragen! Noch auf dem hastig zurückgelegten Weg hinauf und zurück in sein Zimmer wirkte Harry den Vergessenszauber über sich. Warum war er nur aufgestanden? Warum war er hinuntergegangen? Das ergab doch keinen Sinn!
 

Ihm war eiskalt, als er zurück ins Bett kroch und die Decke um die Schultern zog. Das Feuer im Kamin neben ihm loderte hoch, doch es vermochte Harry nicht zu wärmen. Die Kälte kam aus seinem Inneren.
 

Als Sirius ihn eine Stunde später wecken kam, fand er ihn genauso vor. Zitternd am ganzen Körper, mit blauen Lippen und bleichen Schatten unter den Augen. Alarmiert wollte er Remus rufen, doch Harrys leise Stimme hielt ihn im ersten Moment davon ab. Er wollte was?
 

„Ich habe dich nicht verstanden...“ Vorsichtig kam er näher, krabbelte halb auf das Bett und lauschte Harrys wiederholten Worten.
 

„Geh nicht weg.“ Schmale Hände griffen nach seinem Ärmel, streiften dabei seine Haut. Sie waren eisig. Das kannte er doch schon.
 

Sirius seufzte leise und schüttelte sachte den Kopf, während er begann in seinen Taschen zu wühlen, bis er die Phiole mit der blutroten Flüssigkeit fand „Hey. Trink das.“, sagte er sanft und hielt seinem Patensohn die Flasche unter die Nase. Harry tat widerstandslos, was er sagte, wehrte sich nicht, als er ihm die Öffnung an die Lippen setzte und die Flüssigkeit in seinen Mund laufen ließ. „Was hast du nur gezaubert, dass du soviel Energie verbraucht hast?“
 

Er bekam keine Antwort. Harry schmiegte sich nur ganz dicht an ihn und schloss die Augen. Seine Hände zogen seinen Arm am Ärmel noch ein Stückchen näher. Es war eindeutig, dass er Wärme bei ihm suchte. „Sie beobachten mich alle…“, wisperte er schließlich leise. Beinahe hätte Sirius es überhört.
 

„Beobachten? Wer?“
 

„So… viele Bilder…“
 

Kikuileh hockte sich auf Sirius’ Schulter und war ganz bedrückt. Sie schien nicht zu verstehen, warum Harry plötzlich so komisch war. Sie klingelte ihm in seine Ohren und er wünschte, er könnte sie auch verstehen, damit er erfuhr, was geschehen war.
 

„Sie schauen immer.“, begann Harry wieder leise. „Immer und immer.“
 

Sirius seufzte. „Daran musst du dich gewöhnen. Sie haben doch sonst nichts, was sie tun können.“
 

Harry nickte, dann seufzte er. Sirius konnte spüren, wie er wärmer wurde, und musste erkennen, dass es ihm wirklich Sorgen gemacht hatte. Offenbar hatte Mme Pomfrey doch Recht gehabt. Harrys Verhältnis mit seiner Magie lag noch immer im Argen. Er drückte Harry enger an sich.
 

„Ich habe gestern etwas vergessen.“, erhob er erneut die Stimme und griff im gleichen Atemzug hinter Harry. „Damals, als James begonnen hat, Lilly imponieren zu wollen, hat er alles weggeworfen, was ihn an das Kindsein fesselte. Der hier… Den habe ich gerettet. Ich habe ihn mir gekrallt, weil ich nicht wollte, dass er weggeworfen wird. Er hat ein so nettes Gesicht…“
 

Harrys Hände hoben sich, tasteten über den Bären, glitten über das struppige, angeklatschte Fell. Auf seine Lippen legte sich ein zaghaftes Lächeln, als er den Teddy entgegennahm und ihn an sich drückte. Wieder etwas von seinem Dad… „Danke.“, flüsterte er und kuschelte sich näher. „Danke.“
 

Sirius lächelte nur. Irgendwie konnte er ihn verstehen.
 


 

An diesem Tag begann Remus mit der Lehre der Okklumentik. Es war eine Kunst, die generell ohne Zauberstab ausgeführt wurde, weil es kein wirklicher Zauber war. Und es war ausschließlich Verteidigung. Es war die Verteidigung gegen Legilimentik, die Kunst, in Gedanken zu lesen. Man musste mit Willenskraft den eindringenden Geist vertreiben.
 

Das Training wurde noch an diesem Tag wieder beendet, denn trotz mehrfacher Versuche konnte er nicht in Harrys Gedanken eintauchen. Der Junge verschloss sich effektiv gegen jeglichen Besucher. Es lief darauf hinaus, dass Remus Harry wieder Angriffe und Verteidigungen zeigte, die die halbe Wand in die Luft jagten.
 

An diesem Abend flog Harry wieder und diesmal hatte er seine Brille dabei.
 


 

In den nächsten Tagen machte Remus gleich zwei Entdeckungen. Zum ersten war das die Tatsache, dass Harry trotz erheblicher Anstrengungen keinerlei Fortschritte in der Beherrschung seiner magischen Energie machte. Der Junge konzentrierte sich, aber trotzdem waren die Auswirkungen jedes Mal fatal, und langsam aber sicher ließ ihn diese Tatsache in Verzweiflung geraten, was sich wiederum negativ auf das Training auswirkte. Zum zweiten war ihm aufgefallen, was die plötzliche Erblindung Harrys verursachen könnte. Der Junge hatte ihm erzählt, dass er auf Seidenschnabels Rücken immer sehen konnte, und wenn man die anderen Situationen bedachte, von denen ihm Sirius erzählt hatte…
 

Beim Abendessen eröffnete er das Gespräch. „Ich habe nachgedacht, über deine plötzliche Blindheit.“, teilte er Harry mit. Er legte seine Gabel auf den leeren Teller und musterte ihn. „Weißt du, ich habe das Gefühl, dass das mit deinen Maguskräften übereinstimmen könnte.“
 

„Inwiefern?“, warf Sirius ein, Harry schwieg und wartete.
 

„Na ja. Ich meine… Seine Kräfte sind stark genug, um in ganz Hogwarts ein Blitzlichtgewitter auszulösen, obwohl das eigentlich vollkommen unmöglich sein müsste. Also… Was wäre, wenn er irgendetwas nicht sehen will?“
 

Sekunden herrschte absolute Stille auf diese Eröffnung hin, dann polterte Sirius los. „Warum sollte er das denn tun?“, fragte er verständnislos. „Das ergibt doch keinen Sinn!“
 

„Ist das so, Harry?“, fragte Remus, beachtete den schwarzhaarigen Mann gar nicht, hatte stattdessen Harry fixiert, dessen Blick einfach geradeaus ging. Er wirkte geschockt. „Harry?“
 

Der Junge blickte ihn an, ohne wirklich zu treffen, fast schon apathisch. Er war vollkommen orientierungslos, aber gerade dadurch vermittelte Erkenntnis. Es war Remus Antwort genug. Seine Theorie stimmte.
 

„Weißt du, warum du nichts sehen willst?“
 

Wie mechanisiert schüttelte Harry den Kopf.
 

„Ist es vielleicht so, dass du etwas oder jemanden bestimmtes nicht sehen willst?“
 

Kurz überlegte Harry, dann zuckte er mit den Schultern. Er wirkte leicht verzweifelt.
 

„Genau das sollten wir aber herausfinden, denn nur dann kannst du dagegen arbeiten.“, stellte der Werwolf klar und brachte die aufbegehrende Tonks mit einem mahnenden Blick zum Schweigen. „Denk nach. Was hat dich so abgeschreckt, dass…“ Er brach ab, denn plötzlich wussten es alle. Es gab nur eine Antwort auf diese Frage.
 

Harry senkte den Kopf, so dass ihm seine schwarzen Haare ins Gesicht fielen. „Cedrics Tod.“, hauchte er gepresst. „Ich will nicht… Ich… Ich kann… will nicht noch jemanden sterben sehen…“ Er wirkte plötzlich so klein, dass es Remus regelrecht das Herz zusammenzog. „Ich habe es mir gewünscht… so fest gewünscht…“ Wieder verstummte er, zitterte leicht, als ihm bewusst wurde, dass er sich das tatsächlich in einem albernen Gedanken zum Geburtstag gewünscht hatte. Und ohne es zu wissen, hatte er sich diesen Wunsch selbst erfüllt.
 

Remus lächelte mitleidig. „Das habe ich mir schon gedacht…“, murmelte er ebenso leise wie Harry zuvor.
 

„Aber wo liegt denn da der Sinn?“ Sirius konnte es nicht fassen. „Das ist doch… Die Menschen sterben doch auch so…“
 

Remus’ Hand brachte ihn mit einer einzigen Geste zum Schweigen, seine braunen Augen beschworen ihn, nichts Falsches zu sagen. Dann erst wandte er sich wieder Harry zu. „Jedes Mal, wenn du abgelenkt warst, hat es diese Angst in den Hintergrund gedrängt. Und das auch nur, wenn du mit ganzer Konzentration bei der Sache warst, nicht wahr?“
 

Langsam nickte Harry. Jetzt, wo Remus es so einfach sagte, war es klar. Nichts war ihm je klarer gewesen. Er war selbst Schuld daran, dass er nichts sehen konnte. Weil er Angst hatte. Weil er nichts sehen wollte…
 

„Das bedeutet, du musst diese Angst beherrschen lernen. Du musst es schaffen, sie soweit in den Hintergrund drängen, dass dein Unterbewusstsein deine Magie nicht mehr steuern kann.“
 

Harry nickte nur wieder. Er sah in diesem Moment aus wie ein geprügelter Hund.
 

Remus lachte leise und lehnte sich über den Tisch hinweg, um Harry durch die Haare zu wuscheln. „Hey, das ist doch nicht deine Schuld.“
 

Ihn traf ein gequältes Lächeln. „Ach nein? Ihr habt vollkommen Recht. Ich kann meine Magie tatsächlich nicht beherrschen. Und es wird doch immer nur noch schlimmer! Keiner von euch kann noch gegen mich antreten. Das…“
 

„Aber das ist doch nicht deine Schuld! Es ist die Energie des…“
 

„Sirius!“ Remus’ laute Stimme klang harsch durch den Raum. „Du redest Unsinn!“
 

Betroffen blickte der Schwarzhaarige ihn an. Fast hätte er sich verplappert. Dumbledore hatte ihnen unmissverständlich klar gemacht, dass Harry niemals von seiner energetischen Verbindung zu Voldemort erfahren durfte. Und er hatte dieses Gebot beinahe missachtet. „Entschuldigung.“, sagte er zerknirscht. „Aber Harry, du bist nicht schuld, okay? Du kannst nichts dafür. Du willst es doch nicht mal.“
 

Harry lächelte freudlos und lehnte sich gegen Sirius auf seiner Linken, versteckte das Gesicht im Stoff des graublauen Pullovers, den dieser trug. „Ich weiß doch. Aber es macht es nicht leichter. Schließlich muss ich es in den Griff kriegen, was ich nicht schaffe…“
 

Ein lautes Krachen ließ sie alle zusammenfahren. Tonks hatte mit beiden Händen flach auf den Tisch geschlagen und war aufgesprungen. „Red nicht so einen Quatsch, Harry Potter!“, fauchte sie aufgebracht. „Hunderte von Zauberern zählen auf dich, vertrauen dir, halten dich für einen der begabtesten Zauberer überhaupt! Du hast den Unnennbaren bereits mehr als einmal aufgehalten, als er versucht hat, wieder zurückzukommen. Du! Niemand sonst, weil es außer dir niemanden gegeben hat! Keiner hat verstanden, was los war, bis alles vorbei war! Also red hier nicht so einen Blödsinn, weil du gerade ein paar Probleme hast!“ Ihre Stimme wurde ruhiger, freundlicher. „Das Leben ist schließlich traurig genug.“ Dann lachte sie. „Und immerhin hast du uns schließlich noch nicht alle in die Luft gesprengt, auch wenn du es schon versucht hast.“
 

Harry musste widerwillig auch lachen. Sie war einfach ansteckend in ihrer Überzeugung. Dieser Ausbruch war so heftig, so niederschmetternd ehrlich gewesen…
 

„Versprich mir, dass du nie wieder in Selbstmitleid versinkst! Das ist echt das Allerletzte!“
 

„Okay.“ Harry hob endlich den Kopf. Er lächelte in ihre Richtung. „Okay. Ich verspreche es. Und wenn ich es vergesse, dann musst du mich einfach noch mal daran erinnern.“
 

„Wird erledigt, Knuffelchen!“ Und man konnte direkt hören, dass sie ihn durchgeknuddelt hätte, säße sie neben ihm.
 

Remus grinste seine Freundin an, dankbar für diese Hilfe, zog sie dann näher und gab ihr einen weichen Kuss auf die Wange.
 

„Und? Heute Abend wieder Training für Seidenschnabel?“ Sirius grinste. Tonks’ Predigt war niedlich gewesen, vor allem, weil ihr Gesicht ganz rot geworden war und ihre Haare die Farbe von giftgrünem Feuer angenommen hatten. Harrys Lächeln jetzt war auch herrlich. So eine Mischung aus geknickt und zerknirscht und happy. Er brauchte wohl einfach ab und zu mal jemanden, der ihm sagte, wo es langging.
 

„Klar. Gerne.“ Dann ruckte sein Kopf plötzlich zu dem Werwolf hinüber. „Remus, würdest du mir die Haare schneiden? Wie bei Sirius?“
 

„Du willst Sirius’ Frisur?“ Remus war entgeistert und das Lächeln wie aus seinem Gesicht gewischt, denn das Bild, das die Vorstellungskraft in sein Gehirn projizierte, war nahezu gruselig.
 

„Du willst deine Haare abschneiden lassen?“ Tonks war nicht minder entsetzt. Ihr gefielen diese Haare sehr.
 

„Wieso?“, kam es von allen dreien unisono.
 

Harrys Lächeln wurde breiter. „Mir würde es genügen, hätte ich meine alte Frisur wieder.“, wandte er ein. „Die langen Zotteln nerven und es tut weh, sie zu kämmen.“
 

Remus nickte verstehend, während Tonks und Sirius sich einen Blick zuwarfen, der Verstehen und Bedauern zeigte. Kikuileh schwirrte vor Harry herum und versuchte diese Wendung der Dinge aufzuhalten. Keine langen Haare mehr, bedeutete für sie Langeweile und würde ganz fürchterlich aussehen! Harry ließ sie jammern, aber diesmal ließ er sich nicht umstimmen. Remus jedenfalls erklärte sich mit einem simplen „Okay.“ dazu bereit.
 

Und so flog Harry wenig später mit wieder struppigwirren Haaren auf Seidenschnabel davon. Seine kleine Familie war Zeuge davon geworden, wie jede der abgeschnittenen langen, glatten Strähnen sofort wieder ein Eigenleben führte und sich unvorhersehbar aufstellte, kringelte oder aufteilte. Sirius’ Kommentar dazu war gewesen:
 

„Ich liebe diesen Wuschelkopf! Wie James!“
 

Tonks hatte eigentlich die Haare aufheben wollen, doch war Remus aus Sicherheitsgründen dagegen gewesen und hatte sie allesamt verbrannt.
 

Harry war jedenfalls glücklich mit seiner neu gewonnenen Freiheit, auch wenn es ihm für Draco Leid tat, der die Haare wirklich gemocht hatte. Aber er würde es sicherlich verstehen.
 

-----------------------
 

Ich habe eine Frage. Rein interessehalber…

Was glaubt ihr, was zu Harry passt? Als Animagus, meine ich. Ich meine, ich bin mir relativ sicher, was ich aus ihm machen werde, aber es interessiert mich, was ihr euch vorstellt, ob meine Idee nicht vielleicht doch nicht etwas zu abstrus ist. Wäre zumindest lieb.

^^

Bis dann!

Hab euch lieb ^^



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (22)
[1] [2] [3]
/ 3

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Luci-Maus
2008-10-04T12:06:30+00:00 04.10.2008 14:06
Gott *total geschockt sei*
Harry tut sich das unbewusst selbst an??? ó.ò
Armer kleiner Schatz, hoffentlich bekommt er das mit der Zeit wieder in den Griff, das is ja schlimm, aber damit hätte ich auch absolut nicht gerechnet, super toll geschrieben *begeistert sei*
Genial war aber auch, wie Harry diese alte Gewitterzicke endlich zum schweigen gebracht hat und ober niedlich (wenn auch traurig) wie er danach bei Sirius Wärme gesucht hat ^^
Aber am meisten freu ich mich ja, dass er jetzt wieder seinen alten Haarschnitt hat, die finde ich viel besser *kicher*
bin ja mal gespannt was Dray dazu sagt, hoffentlich sehen die Beiden sich bald wieder *sich schon total drauf freut*
Bin wahnsinnig gespannt, wie es weiter geht und hoffe, dass ich ganz bald weiterlesen kann ^^

*knuddel*
ganz liebe Grüßelchens
dat luci-mäuschen ^^
Von:  Saphnin
2008-05-25T14:20:54+00:00 25.05.2008 16:20
huhu! Ja ich lebe auch noch.
Sorry das ich keine Kommis geschrieben habe, aber ich hatte in den letzten Wochen nicht so viel Zeit.
Klasse Teil! Das hätte ich nicht unbedingt als Grund für Harrys Blindheit erwartet. Aber logisch finde ich es allemal. =) Habe mich in den Büchern schon immer gewundert, wieso der Junge noch keinen Seelischen Knacks in dem Alter weg hat. *kopf schüttel*

Was die Animagus-Form angeht... Da wäre ich auch für etwas Katzen-/Raubtierartiges. Hund auf keinen Fall. Er wird zwar viel als Phönix dargestellt, aber das ist ein wenig zu hochgestochen und eher was für Dumbledore... Vielleicht noch ein Hippogreif? Fände ich auch noch passend.
falls du was ganz krasses willst: Elefant oder Blauwal? *lacht und wegduckt* ;)
Von: abgemeldet
2008-05-19T07:27:54+00:00 19.05.2008 09:27
Tut mir echt leid....habe jetzt endlich ma zeit zu lesen..

jetzt weiß man die ursache fur Harrys Blindheit!
sirius ist soo süß wie er ins schwärmen gerät^^
Also ich finde auch das harrys animagusform ne Katze oder ne Panther sein sollte.Natürlich schwarz^^

LG
otohime_cherry ^^
Von:  Shion
2008-05-15T20:05:55+00:00 15.05.2008 22:05
Heho ^^
Ich habe es auch ndlich geachfft mal wieder zu lesen und muss sagen ich bine cht begeistert. *schwärm*
*seufz*
ich finde es voll knuffig wie sirius so erzählt und dabei selbst ins schwärmen gerät es war fesselnd und hat mich mit gerissen und dann findet remus raus warum harry nicht mehr sehn kann
ich habe es mir schonf ast gedacht das er es selbst verusacht hat
nun würde mich auch mal interessieren warum harry denn nun eigenlich runtergangen ist was er für ein gefühl hatte das macht mich ganz neugirig
und die animagus form da bin ich dafür das aus dem süßen Harry eine schwarze Katze oder ein Panther wird
das passt am besten zu ihm finde ich
und das du ihm die haare wieder geschnitten hast finde ich gemein >.< die langen haare waren doch toll *hinterher schmacht*
Von:  Robino
2008-05-15T19:32:09+00:00 15.05.2008 21:32
Sorry das ich so spät bin *böses ich*
Muste mich durchringen endlcih wieter zu lesen.
Als ich dann jedohc angefangen habe kam das ende mal wieder viel zu shcnell ^^

Hat mir echt gut gefallen.
Ich finde es sehr shcön das nun anscheinen ein grund gefunden ist wieso Harry blind ist und nun ist der weg auch nicht mehr al zu weit da nun ein anfang ja da ist.
Zu deiner frage kann ich mich nicht wirklich äusern da ich mir in dieser FF überhaupt nicht sicher bin was er als animagi sein könnt.
viele lieb Grüße Rob
Von: abgemeldet
2008-05-15T12:36:42+00:00 15.05.2008 14:36
Puhh! endlich fertig!!ich hab 3 tage gebraucht die ff zu lesen!! XD
aber es hat sich eindeutig gelohnt!!!!*__*

ich finds sehr interessant, dass harry nicht mehr sehen kann, in den meisten ffs werden seine augen als besonders schön betont usw. genau das hast du nicht gemacht!
anfangs hat mich die fee etwas gestört, aber inzwischen mag ich sie ^.^

ab und zu ist harry n ganz schöner psycho....
im buch (und in den meisten ffs) wird harry immer von allen gemocht dass du das geändert hast hat mich erst ziehmlich geschockt!und so extrem!

was die animagnusform angeht hab ich keine ahnung, ich hoff einfach mal auf unsere tolle autorin!du wirst schon wissen was am besten passt!!^.^b

krieg ich ne ens wenns weitergeht?

Lg Yume4
Von:  Fumiyo
2008-05-14T19:29:11+00:00 14.05.2008 21:29
*reinschleich*
jetzt hab ich doch glatt vergessen, dir zu sagen, dass ich fred und george total süß finde... auch wenn sie harry mit ihrer 'spioniererei' in den wahnsinn treiben... ich find das bild klasse und auch, dass du es als inspiration benutzt hast! ^^
und kikuileh hats mir auch angetan... *eifersüchtig bin* jetzt wünsch ich mir auch eine fee... sie ist so niedlich, wie sie sich mit sirius anlegt! xD

Von:  Fumiyo
2008-05-14T19:17:43+00:00 14.05.2008 21:17
huhu ^^
was für eine tolle und superschöne geschichte! aber ist ja eigentlich kein wunder, nachdem ich 'diamonds and rust' gelesen habe...
die idee ist wirklich gut und harrys blindheit hast du auch klasse rübergebracht... mit all den problemen und hindernissen, die er dadurch überwinden muss! ich hab 'blind' zwar schon vor ein paar tagen in meine favoliste aufgenommen, aber einen kommi hatte ich dir ja noch nicht dagelassen... ^^ und das wird jetzt hiermit nachgeholt!
harrys gefühlswelt beschreibst du wirklich gut... all seine ängste und wünsche... mir haben sich an manchen stellen sogar ein paar tränen aus den augenwinkeln geschlichen, weils entweder so traurig oder so schön war... >////<
aber wie konntest du es nur zulassen, dass er sich die schönen haare abschneidet? *trauer* der arme draco, was er wohl dazu sagen wird, wenn er das sieht... aber für harry war es wohl wichtig...
ich muss allerdings sagen, dass ich wirklich froh bin, dass hermine und ron für harry da sind... auch wenn ron am anfang wohl nicht so ganz damit klarkam, dass sich harry ausgerechnet für draco entschieden hat (aber wo die liebe hinfält... *schmacht* ^^)... und dracos verhalten finde ich auch sehr überzeugend... also nicht so OOC, wie es in manchen anderen geschichten der fall ist... er ist und bleibt halt ein slytherin... *draco-fähnchen schwenk* ^^
naja, und was die animagusgestalt angeht, finde ich es wirklich schwierig, harry ein tier zuzuordnen... mir persönlich würde ja eine süße katze gefallen (wie so einigen anderen deiner leser, wie ich in den kommis gesehen habe ^o^), aber ich denke, dass vielleicht ein stärkeres tier besser passen würde... da harry ja auch stark ist (auch wenn seine seele im moment wohl etwas im aufruhr geraten ist: siehe blindheit >.<)...
ich lass mich einfach überraschen, was du dir da ausgedacht hast! ^^
hoffentlich geht's bald weiter! *gespannt bin*
ich freu mich schon, wenn harry und draco wieder vereint sind... aber es wird bestimmt noch ein bisschen traurig werden, könnt ich mir vorstellen...
naja, bis dann! *wink*
Fumyo ^^
Von:  himeChidori
2008-05-11T14:54:43+00:00 11.05.2008 16:54
so nachdem ich vor n paar tagn die FF scho gefavot hab lass ich dir etz ma nen kommi da (zu meiner verteidigung sei gesagt das ich auch grad erst fertig gewordn bin mit lesen)
die schönen haare T_T aba imahin habn sie etz den grund für harrys blindheit herausgefundn..etz muss er nurnoch schaffen dasse wieder weggeht o.Ö ich denke ne schwarze katze wäre für harry ganz wichtig (n drache nich das würde ich eher draco zuteiln) apropos draco... wann sehn die sich eig endlich wieder? vll sollte draco auch ins black haus ziehn (ideen hab ich hier :D)
ich hoffe es geht schnell weiter bin scho ganz gespannt :)
*kekse dalass*
lG Kaddl
ちどり
Von: abgemeldet
2008-05-09T13:08:42+00:00 09.05.2008 15:08
ein wenig haben sie jetzt die lösung gefunden für seine blindheit.
wird es harry schaffen das er wieder sehen kann.
aber irgentwie war es doch klar das er nicht wieder wenn sterben sehen möchte.
er liebt das fliegen aber er hat auch kraft und mut und kann auch sehr sanft sein.
also mein vorschlag wäre das er zwei animagiformen haben sollte das erste wäre ein wesen was fliegen kann und das zweite wäre ein panther der würde auch gut zu im passen.
aber ich lass mich auch gerne überraschen.
freu mich wenns weiter geht.


Zurück