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Von Koreanern und anderen Schwierigkeiten

Jin - Hwoarang , bitte lesen XDD
von

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Chapter 10

Ein paar Tage später.
 

Ich war gerade im Dojo um meiner Wut, die sich mal wieder angestaut hatte, freien Lauf zulassen, als mein Handy klingelte.
 

„Ja?“, meldete ich mich etwas aus der Puste.
 

- Hey Jin, ich bin’s Ling! -
 

„Hey, Ling.“, schnaufte ich noch immer.
 

- Ich wollt nur mal fragen wie es dir so geht. Du hast die letzten Tage in der Schule kein einziges Wort mit mir gesprochen und bist mir aus dem Weg gegangen. Bist du vielleicht sauer auf mich? Und angerufen hast du auch nicht wie du gesagt hattest. Du weißt schon, weil wir uns doch vielleicht treffen wollten. -
 

„Was? Nein, ich bin nicht sauer auf dich, ich hab nur zurzeit ne schwierige Phase und brauch ein wenig Zeit für mich um nachdenken zu können. Du kennst du doch Heihachi...“
 

- Du Ärmster. Hoffentlich wird das bald wieder! Muss jetzt Schluss machen, ich geh noch mit Miharu shoppen. Kann dich ja dann heute Abend noch mal anrufen. Wenn es dir nichts ausmacht natürlich. Dann schönen Tag noch und lass dich nicht unter kriegen! -
 

Und bevor ich protestieren konnte, legte sie auch schon auf.
 

Plötzlich kam mir in den Sinn, dass ich vielleicht Hwoarang anrufen sollte um mit ihm zu reden. Ich habe mich immerhin die letzten Tage nicht bei ihm gemeldet und wenn er angerufen hat, hab ich versucht, ihn so schnell wie möglich abzuwimmeln. Er hatte es verdient, die Wahrheit zu erfahren.
 

Also suchte ich seine Nummer in meinem Handy und rief ihn an. Es klingelte viermal, dann wurde ich weggedrückt. War er vielleicht sauer auf mich? Verdenken konnte ich es ihm jedenfalls nicht.
 

Ich ließ meinem Ärger, der durch den missglückten Anruf noch größer wurde, noch ungefähr 15 Minuten Luft, dann ging ich wieder ins Haus um zu duschen, mir frische Kleidung anzuziehen und ne Kleinigkeit zu essen.
 


 

Ich lag auf meinem Bett und dachte nach. Über was? Keine Ahnung. Einfach über alles das mir gerade so durch den Kopf ging. Meine Schule, den Tod meiner Mutter und wie beschissen es mir danach ging, meinen Großvater der nicht sonderlich von viel von mir hält, meinen Vater den ich kaum kenne, Ling, was ich später überhaupt für einen Beruf erlernen oder ob ich vielleicht doch studieren soll, ob ich eine andere Kampfkunst erlernen soll um mich von meinem Großvater „abzuheben“ und über Hwoarang. Ganz besonders über Hwoarang. Wie radikal sich mein Leben durch ihn geändert hatte. Welche Höhen und Tiefen wir miteinander durchgemacht haben und welches Tief wir im Moment wieder durchmachten. Leider überwogen die schlechten Momente enorm gegenüber den Guten. Und was schockierender war: Ich war daran Schuld, weil ich mir ständig Gedanken darüber gemacht hatte, was andere sagen oder denken könnten, was es für Folgen für mich haben könnte einfach nur zu leben.
 

Ich war mir sicher, dass er sich auch all diese Gedanken machen musste, immerhin war Baek höchstwahrscheinlich auch gegen diese „Beziehung“. Doch es war ihm egal. Klar wollte er nicht, dass Baek es erfährt, aber wenn es drauf ankommen würde, würde er es wahrscheinlich riskieren nur um sein Leben so leben zu können wie er es leben will. Und wenn ich zu diesem Leben dazu gehöre, dann hab ich eben Pech gehabt. Und entweder ich spielte mit oder nicht.
 

Ich war bereit, „Ja.“ zu sagen. „Ja.“ zu seinem Leben, „Ja.“, dass ich mitspielen möchte. Doch dann wurde ich durch meinen Großvater brutal zurück in die Realität geschleudert. Leider war es nicht so einfach „Ja.“ zu sagen...
 

Ich wurde von meinem Handyklingeln aus meinen Gedanken gerissen. Als ich es in die Hand nahm, konnte ich Hwoarangs Nummer erkennen.
 

„Ja?“, meldete ich mich ein wenig unsicher.
 

- Hey Jin, ich bin’s! Du hast doch angerufen oder? Ich konnte grad nicht ran gehen weil ich auf dem Motorrad unterwegs war. Was gibt’s denn? -
 

Ich schwieg.
 

- Jin?! -
 

„Ich... ich wollte was mit dir bereden...“
 

- Hey das trifft sich gut, ich bin bei dir in der Nähe. Dann komm ich kurz vorbei un... -
 

„Das geht nicht.“, unterbrach ich ihn.
 

- Wieso? -
 

„Es geht nun mal nicht! Wir treffen uns irgendwo!“, sagte ich vielleicht etwas zu barsch.
 

Hwoarang wurde am Telefon zwar noch etwas aufmüpfig weil er unbedingt eine Erklärung für meinen unangebrachten Tonfall wollte, aber ich konnte ihn dann doch überzeugen, dass wir uns irgendwo treffen sollten. Das Problem war nur mein persönlicher Bodyguard...
 

Also überlegte ich schnell nach irgendeinem Grund wegen dem ich allein irgendwo hingehen konnte. Was besorgen? Nein, er würde mich ohne Weiteres begleiten. Mit Ling lernen? Nein, er würde mich bis vor Lings Haustür bringen und warten bis Ling mir die Tür aufmacht UND draußen warten, bis ich mit Lernen fertig war. Spazieren um den Kopf freizukriegen? Nein, er würde einfach ein paar Schritte hinter mir laufen oder mich aus der Ferne beobachten, nachdem er mir versichert hat, dass ich allein gehen kann. Verdammt, es muss doch irgendeinen Grund geben!! Irgendwas! Nur dieses ‚Irgendwas’ wollte mir einfach nicht einfallen!
 

Also beschloss ich meinen tollen Bodyguard ein wenig zu beobachten um zu schauen, mit was ich ihn davon überzeugen könnte, mich allein weg zu lassen. Diesmal war das Problem allerdings, dass ich ihn nicht finden konnte. Eigentlich die perfekte Gelegenheit, abzuhauen und mich heimlich mit Hwoarang zu treffen. Nur war hierbei das Problem, dass Heihachi seit gestern sogar Wachen vor dem Tor aufgestellt hatte! Das gibt’s doch nicht!
 

Aber dann kam mir plötzlich ein Geistesblitz! Ich beschloss den Feueralarm auszulösen, in der Hoffnung, dass ich in diesem Durcheinander unaufmerksam verschwinden könnte. Und der Plan ging auch auf, die Wachen liefen in die Richtung aus der der Alarm kam und ich konnte schnell und ungehindert vom Grundstück verschwinden.
 

Sicher am vereinbarten Ort auf einem Bolzplatz angekommen wartete ich noch ein paar Minuten auf Hwoarang, bis er schließlich 7 Minuten zu spät als vereinbart eintraf.
 

„So, da bin ich.“, er wollte mich küssen. Ich ließ es nur widerwillig geschehen.
 

„Und was willst du so dringend mit mir besprechen?“, fragte er etwas angenervt. Anscheinend ging ihm dieses ständige Hin und Her mächtig auf die Nerven.
 

„Ähm... also... ich...“, versuchte ich einen Satz zu beginnen.
 

„Geht es vielleicht darum, das du mich in letzter Zeit meidest wo es nur geht?“
 

„Ahm... ja...“
 

„Gut, dann schieß mal los.“, kam es noch angenervter als vorhin von ihm.
 

„Hör zu, ich weiß nicht, wie ich das erklären soll und ich weiß, dass du mich nicht verstehen wirst und das erwarte ich auch gar nicht von dir. Es ist nur... mein Großvater...“
 

„Ist schon okay, Jin. Du brauchst nicht weiter zu sprechen.“, unterbrach er mich.
 

„Was?“
 

„Ja, ich versteh schon. Dein Großvater verbietet dir mich zu sehen, bla, bla. Das hab ich mir schon gedacht. Und es ist in Ordnung, dass du dich von ihm einsperren und dir verbieten lässt so zu leben wie du möchtest. So bist du nun mal.“, er sah etwas mitgenommen zur Seite und ich war mir sicher, dass ich ne ganze Menge Traurigkeit in seinen Augen sehen konnte, „Nur... nur was ich nicht verstehe, ich meine... Du hast es mir versprochen, verstehst du?“, jetzt war ich mir sicher, dass er traurig war. Ich glaube, er versuchte sogar das Weinen zu unterdrücken, „Ich... ich hab dir wirklich geglaubt, verstehst du? Guck doch mal wie lange wir mit der ganzen Scheiße schon rummachen! Fast ein verdammtes Jahr, ich hab einfach keine Lust mehr, verfluchte Scheiße!“, er drehte sich um, lief ein paar Schritte von mir weg und atmete tief ein.
 

Ich schwieg nur, zu sehr schockte mich dieser ungewohnte Anblick.
 

„Weißt du, Jin,“, er drehte sich wieder zu mir um und versuchte mir in die Augen zu schauen. „ich liebe dich, okay? Und du liebst mich doch auch! Scheiß doch drauf, was dein Großvater sagt!“
 

„Du kannst das nicht verstehen...“
 

„Ach nein? Wieso denn nicht?“
 

„Ich meine, du... du stehst nicht so in der Öffentlichkeit wie ich, wenn rauskommt, dass ich schwul bin, dann ist mein Ruf hin. Ich... es wird überall in den Zeitungen stehen, vielleicht sogar im Fernsehen kommen und dann werde ich in der Schule gemobbt und dadurch werden meine Noten wahrscheinlich verdammt schlecht und... und ich kriege vielleicht keinen Abschluss und was soll ich dann beruflich machen...?“, in meiner Stimme konnte man meine Verzweiflung anscheinend genau hören, denn Hwoarang kam auf mich zu und nahm mein Gesicht in beide Hände, so dass ich ihn anschauen musste. Ich fing an zu schniefen.
 

„Ist okay...“, flüsterte er nur, küsste mich kurz auf die Stirn und nahm mich in den Arm.
 

„Nein. Nein ist es nicht!“, ich fing an zu schluchzen, „Ich möchte dich so gerne glücklich machen! So verdammt gerne...!“, er hielt mich nur fest und sagte nichts, aber ich könnte wetten, dass er versuchte seine Tränen zu unterdrücken. „Es geht einfach nicht, es... es tut mir so verdammt leid... Ich möchte so gerne mit dir leben...“, ich drückte ihn ganz fest an mich und er küsste mich kurz auf den Nacken.
 

„Es ist in Ordnung, Jin. Weißt du, manchmal sind zwei Menschen nun mal einfach nicht dafür bestimmt, glücklich zu sein.“, er löste sich aus der Umarmung, wischte mir die Tränen weg und schaute mich behutsam an.
 

„Was... was soll das heißen...?“, natürlich hatte ich eine wage Vorahnung, doch die wollte ich einfach nicht wahr haben.
 

„Es ist wahrscheinlich wirklich besser, wenn wir uns nicht mehr sehen.“
 

„Was?! Das kannst du doch nicht einfach so sagen...“
 

„Doch, Jin. Es ist nun mal die Wahrheit. Ich hab es dir schon so oft gesagt, dass du erst mal lernen solltest, über deinen eigenen Schatten zu springen. Selbst Verantwortung für dich zu übernehmen und nicht ständig deinen Großvater alle Entscheidungen über dein Leben treffen zu lassen, denn du lebst es und nicht er. Weißt du, J-chan,“, ich lächelte schwach bei dem Kosenamen, „du hast nur ein Leben und das solltest du dir von niemandem vorschreiben lassen. Denn eines Tages wirst du zurückblicken und es bereuen.“, er strich mir mit seinem Daumen über meine Wange. „Es ist immer schwieriger den eigenen Weg zu gehen, als den, den man vorgeschrieben bekommt.“
 

Der Satz stimmte ziemlich nachdenklich, denn er war wahr.
 

„Du... du hast ja Recht. Aber... könntest du nicht wenigstens warten, bis ich meine Schule fertig gemacht hab...? Es... es sind nur noch 3 Monate und dann...“, ich versuchte ihn irgendwie dazu zu überzeugen, mich nicht einfach hier stehen zu lassen. Doch er unterbrach mich...
 

„Nein. Ich habe fast ein ganzes Jahr gewartet, ich kann und will nicht mehr. Es ist für mich auch schwer Jin, aber du wirst dich nicht ändern. Du hast es so oft versucht. Du hast es vielleicht geschafft, deine Sexualität zu akzeptieren, aber es wird dir nie egal sein, wie die Leute dich anschauen werden.“, er schwieg einen Moment, sah mich an und „Du wirst mir fehlen.“ Der Satz traf mich ziemlich hart, aber ich konnte auch sehen, dass es für ihn auch nicht einfach war.
 

Schließlich küsste er mich noch ein letztes mal. Es berührten sich zwar nur unsere Lippen, aber dieser Kuss war voller Leidenschaft. Leidenschaft und Schmerz.
 

Als sich unsere Lippen wieder trennten, fühlte es sich so an, als ob er gehen würde. Für immer.
 

Er sah mich, so voller Schmerz, aber trotzdem mit einem Lächeln im Gesicht, wische mir ein letztes Mal die Tränen, die sich erneut angesammelt hatten, aus den Augen, strich mir noch ein letztes Mal mit dem Handrücken über die Wange und ging. Ging und ließ mich mit meinem Schmerz und meiner Sehnsucht, die ich wahrscheinlich nie gestillt bekommen werde, alleine. Nur diesmal nicht für ein oder zwei Wochen, sondern für immer.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  MissKazama
2011-07-10T20:04:40+00:00 10.07.2011 22:04
Och Menno, Hwoarang Komm zurück du Ratte :(
Aber echt ne Klasse FF,
hab ich sofort zu meinen Lieblings FFs eingefügt :D
Von: abgemeldet
2006-12-23T09:34:20+00:00 23.12.2006 10:34
Nyo, jetzt sind die schon wieder ganz auseinander.
Tut mir leid, aber ich hab echt keine Ahnung mehr, was ich noch schreiben soll. Die armen beiden.


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