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Adventsbacken

Seto x Joey / One-Shot
von

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Adventsbacken

Titel: Adventsbacken

Autorin: Sonna

Fandom: Yu-Gi-Oh

Status: beendet / One-Shot

Pairing: Seto x Joey / Joey x Seto (wie man will ^^)

Raiting: PG-14

Warnungen: Kitsch, Zucker (in mindestens einer Hinsicht ^.^), lime (aber nur leicht angedeutet... *drop*)

Inhalt: Es ist der 4. Advent. Mokuba konnte Joey dazu überreden, das er mit ihm Kekse backt, da sein Bruder nicht da ist. Aber es kommt anders als gedacht...

Kommentar: Da meine Freundin mal die Bitte geäußert hat, das ich ihr doch ne FF übers Kekse backen schribseln möge, hab ich das hiermit getan. ^-^ Im Halbschlaf ist mir eine, meiner Meinung nach, nicht mal so üble Idee gekommen. ;P Und die präsentiere ich euch jetzt...

Ich hoffe, sie gefällt dir, Maus. (Und euch anderen natürlich auch ^^)

Ich hab ab einem bestimmten Zeitpunkt nur noch eine Sorte Lieder gehört. Melodien zu Weihnachtsliedern... wer möchte: http://www.weihnachtsideen24.de/weihnachtsmidis.html

Schreibzeit: 12.12.05 - 16.12.05

Widmung: Meiner Maus Silke ^^ *knuddel*

Legende:

"bla bla"

>denk denk<
 

Und nun: Vorhang auf für: *Vorhang beiseite zieht*
 

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Adventsbacken
 

Es war Sonntag, der 4. Advent. Draußen fiel der Schnee aus den Wolken und zauberte eine reine weiße Schicht auf die Erde. Die Temperaturen waren unter den Gefrierpunkt gesunken, so dass der Schnee auch liegen blieb und nicht zu dem allseits verhassten Schneematsch wurde.

Eigentlich ein Tag, um gemütlich mit der Familie zusammen zu sitzen, auf dem Adventskranz drei Kerzen anzuzünden und Gesellschaftsspiele zu spielen, oder einen schönen Film zu gucken.

In einigen Haushalten von Domino war dies auch sicherlich der Fall, nur eben nicht in allen.

Das beste Beispiel hierfür war wohl die Küche im Hause Kaiba.
 

Die große Arbeitsplatte war weiß vom Mehl, der Mixer mit Teig verklebt, es standen mehrere Schüsseln mit fertigem Teig herum - wenn man in den Kühlschrank sehen würde, würde man dort noch mal einige Schalen vorfinden -, Ofenbleche waren mit Backpapier belegt und daneben standen kleine Schalen mit Hagelzucker, bunten Streuseln, Schoko-Streuseln und allerlei anderem leckeren - und vor allem süßen - Beiwerk.

Die Musikanlage war laut aufgedreht, Weihnachtsmusik wie ´Last Christmas`, ´White Christmas` und ähnliches scholl aus den Boxen. Die zwei Personen, die für dieses Küchen-Chaos verantwortlich waren, standen vor der Arbeitsplatte und sangen lautstark - und vor allem falsch - mit.
 

Dass es Spaß zu machen schien, sah man ihnen an. Mehlspuren fanden sich in ihren Gesichtern wieder, Teigreste klebten ihnen im Mundwinkel, außerdem waren sie gerade ganz eifrig dabei, einen Stück des Teiges mit der Teigrolle platt zu walzen.
 

"Nicht so fest, Mokuba. Du darfst den Teig nicht ganz so dünn machen. Hier, so." Damit griff der Blonde, der neben Mokuba stand, in dessen Bewegungen ein und dirigierte etwas den ausgeübten Druck.

"Siehst du, in der Mitte etwas fester drücken, weil sich dort der meiste Teig befindet und zum Rand hin immer vorsichtiger werden.

Sonst haben wir nachher keine Plätzchen, sondern dünne, zerbrechliche Teigstücke. Und so besonders schmecken die nicht."

"Ok."

Dann durfte Mokuba alleine weitermachen.
 

"So besser?" fragte der Schwarzhaarige kurz darauf und schielte zu Joey hinüber. Der beugte sich über den Teig und nickte dann. "Bestens. Jetzt müssen wir nur noch die Kekse ausstechen." grinste er.

"Au ja!" rief Mokuba und rannte zum anderen Ende der Platte, wo ein großer Kasten mit allerlei Ausstechformen stand.

"Was hättest du gerne?" fragte er auf dem Weg zurück, den Kasten in der Hand.

"Keine Ahnung, was habt ihr denn?" lugte Joey neugierig in das Behältnis.
 

Was er sah, verschlug ihm die Sprache. So viele verschiedene hatte er noch nie auf einem Haufen gesehen, oder, doch. Im Geschäft. Aber noch nie bei jemandem zu Hause. Er selber besaß vielleicht ein Dutzend verschiedene.

Aber das hier...

In allen möglichen Größen waren hier Tannenbäume, Sterne, Sternschnuppen, Herzen, Monde und noch allerlei andere Formen vorhanden. Wie im Paradies...
 

"Ich glaub, ich nehm alle." Joey grinste Mokuba an, der grinste zurück. "Genügend Teig haben wir auf jeden Fall."

"Stimmt."

Beide mussten anfangen zu lachen. Okay, vielleicht hatten sie sich mit der Menge des Teiges ETWAS überschätzt, aber was machte das schon? Sie aßen beide für ihr Leben gerne selbst gemachte Plätzchen. Da würde bestimmt keines übrig bleiben.
 

"Seto hilft uns bestimmt auch beim vernichten, wenn er Morgen nach Hause kommt." Mokuba hatte sich dem ausgerollten Teig zugewandt und hielt die erste Form in der Hand. "Er ist ganz verrückt nach Keksen."

"Ach echt?" Joey blickte den Kleinen überrascht an. Das hätte er nun nicht erwartet. Kaiba und verrückt nach Plätzchen? Das passte zusammen wie... wie... Mist, ihm wollte einfach kein geeigneter Vergleich einfallen. Auf jeden passte es nicht, das war eine Tatsache!
 

"Klar. Normalerweise back ich jedes Jahr mit unserer Köchin die Plätzchen. Seto freut sich darüber immer total." Mokuba stach die Form in den Teig und somit war das erste Plätzchen halb fertig. "Aber seit Anfang der Woche ist sie ja leider krank." seufzte der Kleine.

"Und deshalb musst du jetzt mit mir vorlieb nehmen." Joey trat neben Mokuba und griff nach einer der Formen. "Mach mal Platz, ich will auch.

Sag mal, wenn du das jedes Jahr mit eurer Köchin machst, warum kannst du dann eigentlich keinen Teig ausrollen?" "Das hat sie immer gemacht. Ich durfte immer nur ausstechen und dann verzieren." "Ach so..."
 

Und dann fing das Plätzchen ausstechen an.

Während aus der Anlage immer noch laut Weihnachtssongs kamen, die mal wieder total falsch mitgesungen wurden, wurde der Teig immer weniger. Die ausgestochenen Kekse auf den Backblechen dafür vermehrten sich. Wo kamen die bloß alle her?

Immer wenn ein Blech voll war, wurden die Kekse mit Eigelb bestrichen und dann schön verziert. Hagelzucker, Streusel... Ab in den Ofen damit. Eieruhr auf 10 Minuten und dann wurde weiter ausgestochen. Das dabei das ganze süße Beiwerk nicht nur auf den Keksen landete, war wohl klar. Neben Teigresten klebten den beiden in den Mundwinkeln auch noch diverse andere Sachen.
 

Mittlerweile war es fast 19 Uhr und der Teig so gut wie vollkommen aufgebraucht. Nur zwei Schüsseln standen noch im Kühlschrank. Dafür befanden sich auf dem Tisch mindestens fünf benutzte übereinander gestapelt. Welcher Idiot... äh... Freiwillige würde das wohl saubermachen?
 

"Oh man, ich bin geschafft." lies Mokuba sich auf einen Stuhl fallen. Joey setzte sich mit einem hörbaren Geräusch auf den Stuhl neben ihm. "Nicht nur du... nicht nur du..." murmelte er. Dabei ließ er seinen Blick durch die Küche schweifen. Mehl und Teigreste auf der Arbeitsplatte, auch die Schränke waren davon nicht verschont geblieben. Hagelzucker und Streusel lagen verteilt zum Teil auf der Arbeitsplatte, zum Teil auf dem Fußboden rum.

"Saustall."

"Was ist?" fragte Mokuba müde zurück.

"Ich hab gesagt: Saustall. So sieht es hier aus. Was für ein Glück, dass dein Bruder erst Morgen wiederkommt."

"Mh. Das müssen wir unbedingt aufgeräumt haben. Sonst dreht mein Bruder durch, wenn er das sieht."

"Wenn das so ist, wäre ich dafür, wir lassen das so. Dann bleibt er vielleicht nächsten Advent zu Hause und ich muss nicht mit dir backen. Obwohl... dann würden mir ja die ganzen leckeren Plätzchen entgehen. Blöde Idee, ganz blöde Idee.

Los, Mokuba, hoch. Zwei Schüsseln mit Teig haben wir noch. Die werden jetzt noch verwertet und dann wird aufgeräumt. Los, aufstehen." Joey stand tatendurstig mit Schwung von seinem Stuhl auf, das dieser prompt hintenüber fiel und mit einem lauten Krachen, das sogar die Musik übertönte, auf dem Boden aufkam.

"Ups." war Joeys einziger Kommentar, als er sich bückte und den Stuhl wieder aufrecht hinstellen wollte. Noch in der Bewegung sah er zufällig zur Küchentür und wie vom Blitz getroffen rührte er sich nicht mehr. Dort stand...
 

"Was. Ist. Hier. Los?" fragte Kaiba, jedes Wort einzeln betonend, als hätte er Kleinkinder vor sich. Aber wenn er sich das Chaos hier so besah... hatte er das auch. Ganz eindeutig.

"Ähm... hallo... Kaiba..." stotterte Joey sich einen zusammen. Was machte Kaiba denn hier? Hatte Mokuba nicht was davon erzählt, das sein Bruder erst Morgen von der Geschäftsreise zurückkommen würde? Sonst wäre er doch nie hierher gekommen...

"Mokuba, was ist hier los?" wiederholte Kaiba seine Frage, diesmal aber gezielt gerichtet.

"Äh... hallo, Seto. Schön, das du wieder da bist. Was machst du denn schon hier?" versuchte Mokuba abzulenken. Das gab Ärger. Gewaltigen.

"Das war nicht meine Frage. Also?" Eine Augenbraue wurde in die Höhe gezogen und mit einem stechenden Blick die beiden Übeltäter angesehen.

"Na ja... ich wollte Plätzchen backen. Und da die Köchin nicht da ist..." "... hast du Wheeler geben, dir zu helfen. Und das Ergebnis kann ich ja gerade ´bewundern`." meinte Seto mehr als sarkastisch. "Wer macht den Saustall hier eigentlich wieder sauber?"
 

Mokuba und Joey mussten beide anfangen zu grinsen. Auch wenn das lebensgefährlich war... es war einfach zu komisch. Der große Seto Kaiba benutzte das gleich Wort, das Joey vor einigen Moment noch für dieses Schlachtfeld gebraucht hatte.
 

"Was ist denn so lustig, mh?" "Genau das gleiche hat Joey auch eben gesagt." platze Mokuba heraus. "Das mit dem Saustall..." grinste er weiter.

"Aha..." meinte Seto nur. Was er dache, blieb für die beiden Täter ungewiss. "Hat er das, ja? Dann wird er doch sicher auch überlegt haben, wie man das wieder bereinigen kann, oder?"

"Lappen und Wasser und dann klappt das. So einfach." mischte sich Joey wieder ein. Den Schreck darüber, das Kaiba doch da war, hatte er hinter sich und nun war seine große Klappe wieder da. "Aber erst, wenn wir mit Backen fertig sind." verkündete er.
 

Damit drehte er sich zum Kühlschrank, öffnete diesen und holte eine der beiden Schüsseln raus. "Na komm, Mokuba. Die Teigrolle, wenn ich bitten darf." Der Teig wurde auf die Arbeitsplatte geklatscht, aber nicht ohne vorher etwas Mehl zu verstreuen. Man wollte ja nicht, dass der Teig festklebte.
 

Ein paar Minuten später, als Joey sich umdrehte, um das Blech zu holen, sah er, das Kaiba immer noch auf seinem Platz stand. Unbeweglich.

Während er nach dem Blech griff und es neben den Teig stellte, meinte er: "So wie ich das sehe, hast du jetzt drei Möglichkeiten, Kaiba."

"Und die wären?" Kein blödes Angeschnauze, keine gehässige Widerrede, nein, nur eine Frage.

"Möglichkeit Nummer 1, du stehst da nicht so blöde rum, sondern hilfst uns. Wenn du nicht willst, bleibt noch Möglichkeit Nummer 2, du verziehst dich und lässt uns in Ruhe backen." Joey stoppte und sah zu seinem Klassenkameraden hinüber.

"Und Möglichkeit Nummer 3?" fragte dieser, als Joey mit reden aufgehört hatte.

"Du bleibst da nicht wie n Ölgötze stehen, sondern setzt dich hin, hältst die Klappe und siehst zu." Joey drehte sich wieder zu Mokuba um und fing an, die ausgestochenen Teigteile auf das Blech zu legen. "Mach noch ein paar von den Sternen, Mokuba." hielt er diesem die Form hin. "Okay."
 

Hinter sich hörten sie das Geräusch von Schritten, dann das Quietschen eines Stuhls, der über den Boden geschoben wurde. Stille trat wieder ein.

Also Möglichkeit Nummer 3.
 

Einige weitere Minuten später war das Blech dann auch wieder voll.

"Du kannst ruhig weiter ausstechen, ich bring dir gleich ein neues." Joey hatte das volle in die Hände genommen und ging damit geradewegs auf den Tisch zu. Dort stellte er es ab und griff nach dem zweiten Blech, das zum Auskühlen auf dem Boden lag. Er hob es auf, ging den Weg zurück und legte es Mokuba hin. "Hier. Ich beleg schon mal die anderen. Okay?" "Mhm." kam es mit einem Nicken zurück.
 

Der Blonde griff nach einer Tasse, öffnete den Kühlschrank, holte ein Ei heraus, schlug es auf und schon hatte er sein Eigelb.

Damit trat er an das volle Blech heran und fing an, die Plätzchen zu bestreichen. Als er damit fertig war, holte er sich Hagelzucker und Co. und verzierte die Plätzchen.
 

Das er dabei von Kaiba beobachtet wurde, bekam er gar nicht mit. Den Text mitsingend, war er ganz in seine Arbeit vertieft.

Bis ihn eine Stimme aus seinen Gedanken holte.

"Sollte der Süßkram nicht eigentlich auf die Plätzchen?" hörte er die belustigte Stimme von Kaiba. Moment mal, belustigt? Joey hob fast ruckartig seinen Kopf und blickte genau in das amüsiert blitzende Blau von Kaiba.

"Und von der unteren Plätzchenreihe ist auch kaum noch was da. Normalerweise müssen Kekse erst gebacken werden, bevor man sie isst. Wusstest du das nicht?" Immer noch diese spöttisch klingende Stimme.

"Doch, klar weiß ich das. Aber Teig so schmeckt auch nicht schlecht. Probier mal." Und damit hielt er ihm ein Stück von einem der Kekse unter die Nase. Erst zögerte Kaiba, doch auf Joeys belustigen Blick, gepaart mit den Worten: "Ist bestimmt nicht vergiftet.", musste er sich einen Ruck geben.

"Wenn du das sagst..." Der Braunhaarige beugte sich etwas vor und - schwupps - war der Teig verschwunden.

"Mh... du hast recht, schmeckt gar nicht mal so schlecht." grinste er Joey an - fast freundlich. Joey, der auf Kaibas Aktion hin leicht rot geworden war, nickte nur. Zu mehr war er gerade nicht im Stande. Was sollte das denn eben?

"Was denn? Was wirst du denn so rot, Köter?" Oh man, konnte der Kerl nicht mal diesen spöttischen Ton sein lassen? "Sprachlos?"

Auf Joeys Gesicht erschien ein Grinsen. "Aber nein, warum denn? Sollte ich?"

"Dann ist ja gut."

Beide hatten nun einen Gesichtsausdruck, der schwer zu deuten war. Einerseits total fies und spöttisch, andererseits aber... irgendwie... freundlich...

Joey beugte sich leicht vor. Er hatte vor, dem Sprichwort ´Rache ist süß` eine etwas andere Bedeutung zu verleihen.

Mit den Worten "Du hast da was." befand sich sein Gesicht vor Setos und mit der Zungenspitze leckte er den Teig weg, der diesem im Mundwinkel klebte.

"Schmeckt süß." fuhr er sich mit der Zunge über die Lippen. "Sollte man öfters machen." Damit rückte er von Seto ab und widmete sich wieder seinen restlichen Plätzchen.

Was er nun meinte, ob nun das grundlegende Teig naschen oder ´den Teig aus Kaibas Mundwinkel stibitzen`, blieb offen...
 

Seto saß still und unbeweglich auf seinem Stuhl. Was war denn das eben? Wheeler hatte ihn eben... In was für einem Film war er denn hier gelandet? So was passierte doch normalerweise nur in schlechten amerikanischen Liebenschnulzen...

Aber... schlecht hatte es sich nicht angefühlt, das musste er zugeben. Seine Zunge begab sich auf Wanderschaft und ehe er sich versah, fuhr sie über seine Lippen. Über den Ort, wo bis eben noch Teigreste geklebt hatten. Die nun sein Köter hatte...

Kaiba stützte den Kopf auf eine Hand ab und fuhr damit fort, Wheeler zu beobachten. Wie der die Plätzchen verzierte, wobei das meiste so in dessen Mund verschwand. Wenn er den ganzen Tag über schon so viel Süßkram gefutterte hatte, müsste ihm eigentlich schlecht werden. Mit einem Blick zu den fertigen Keksen auf der Anrichte hatte er nämlich schon vorhin feststellen können, dass sein Bruder und der Köter schon eine ganze Weile beim Backen sein mussten.
 

"Joey, ich bin fertig." rief da Mokuba. Das Blech war voll und der Teig aufgebraucht.

"Super. Dann verzieren." kommandierte er. "Wenn ich hier fertig bin, helfe ich dir." "Okay." Und schon hatte Mokuba die Tasse mit Eigelb in der Hand, bestrich die Plätzchen und dann folgten die Streusel.

Kurz darauf war Joeys Blech fertig belegt, er schob es in den Ofen, stellte die Eieruhr und gesellte sich dann zu Mokuba. In Gemeinschaftsarbeit war das Blech auch kurze Zeit später fertig und leistete dem anderem im Ofen Gesellschaft.
 

"So, geschafft. Jetzt fehlt nur noch eine Schüssel." grinste Mokuba, trat zum Kühlschrank und holte die letzte Schale heraus. Schon Routinemäßig verteilte er etwas Mehl auf der Arbeitsfläche und rollte den Teig aus. Er wollte gerade zur Teigrolle greifen, als ein Geräusch durch die Kaiba-Villa ging. Das Klingeln eines Telefons.

Mokubas Kopf ging ruckartig zur Uhr und mit einem erstaunten "Oh." sah er zu Joey zurück. "Das ist Shini."

Joeys Blick ging ebenfalls zur Uhr. Stimmt, es war Viertel vor acht... Mokuba hatte ihm ja schon erzählt, das sein Freund anrufen würde, weil der irgendetwas Wichtiges wollte.

"Na geh schon. Ich krieg den Rest auch alleine hin." nickte er mit dem Kopf Richtung Klingeln. Wie der Blitz war Mokuba aus der Küche verschwunden. "Denk dran, Hände waschen!" rief Joey ihm noch hinterher, aber wohl zu spät.
 

"Na, dann mach ich mich mal wieder an die Arbeit. Willst du nicht mitmachen, Kaiba?" fragte der Blonde über die Schulter zum Tisch hin, wo der Angesprochene immer noch saß.

"Ne, die Sauerei überlass ich anderen." grinste der zur Antwort.

"Ja ja, aber hinter die Kekse naschen wollen. Das sind mir die Richtigen." Kopfschüttelnd wandte sich Joey wieder seinen Plätzchen zu.
 

Der Teig war nun ausgerollt und Joey wollte zur ersten Form greifen, als er in der Bewegung stoppte. Er drehte sich um und sah Kaiba an. Der blickte zurück - so schnell, wie Joey sich umgedreht hatte, hatte er seinen Blick nicht mehr woandershin richten können.

"Sag mal, wo ist in dem riesigen Kasten hier eigentlich das Klo? Ich müsste mal ganz dringen. Dein Bruder hat mich hier so in Atem gehalten, das ich da gar nicht mehr dran gedacht hab."

Kopfschüttelnd sah Seto weiterhin den Blonden an. Das war so typisch sein Köter.

"Rechts den Flur runter, dann die Treppe hoch, den Flur nach links und dann die letzte Tür."

Mit einem leisen "Danke." war Joey auch schon zur Tür raus und zum Klo.
 

Ein paar Augenblicke blieb Seto noch auf dem Stuhl sitzen und blickte den Teig an. Seine Gedanken rasten. Ihre Aktion von vorhin ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Was hatte das zu bedeuten? Was es von seiner Seite aus für einen Grund hatte, wusste er inzwischen. Er hatte lange darüber nachgedacht, warum er so gerne mit seinem Köter stritt, warum nur dieser es schaffte, ihn so dermaßen auf die Palme zu bringen. Warum er den Unterricht manchmal damit zubrachte, Wheeler zu beobachten, anstatt dem Gelaber des Lehrers zuzuhören - wobei, das war eh langweilig. Da konnte er sich besseres vorstellen - was er dann ja auch in die Tat umsetzte.

Nur was bedeutete es von Seiten seines Köters?

Leicht musste er lächeln. Seit er es sich eingestanden hatte, dachte er immer von ´seinem` Köter. Was sich ein Mensch doch für Angewohnheiten angewöhnen konnte... Kopfschüttelnd stand er auf und trat an die Arbeitsplatte heran. Nun... da er nicht wusste, was es zu bedeuten hatte, musste er dem ganzen halt etwas nachhelfen. Entweder es ging gut oder es ging in die Hose... eine Chance von 50 : 50...

Die Ärmel von seinem Hemd krempelte er hoch, dann machte er sich an die Arbeit.

Die Hälfte von dem ausgerollten Teig wurde abgetrennt und aus einer der Schubladen holte er sich ein kleines Messer.

Nach ein paar Minuten war von der ursprünglichen Form des Teiges nicht mehr viel übrig, um genau zu sein: nichts mehr.

Leise summte er die Melodie mit, die gerade aus der Anlage scholl. Im Moment hörte ihn ja keiner. Erst bestrich er seine Idee mit Eigelb, dann wurden Hagelzucker und Streusel darauf verteilt.

Als er fertig war, besah er es sich noch einmal und mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck nickte er. Die Hände wurden schnell gewaschen und dann verließ er die Küche, als sei nichts gewesen.
 

Ein paar Minuten später kehrte Joey gut gelaunt in die Küche zurück und erwartete eigentlich, einen Kaiba am Tisch sitzend vorzufinden. Stattdessen: war die Küche leer. Keiner da. Was sollte das denn jetzt? Er hatte sich doch im Stillen schon darauf gefreut, noch ein paar Minuten mit Kaiba verbringen zu können, ohne dass sie sich stritten. Schade.

Mit leicht verstimmter Laune trat er in die Küche, ging am Tisch vorbei und auf die Arbeitsplatte zu. Dort blieb er wie vom Donner gerührt stehen und sah ungläubig und erstaunt auf den Teig. Das gab´s doch nicht! Was war denn hier los?
 

Sekunden starrte er auf die fast fertigen Plätzchen, die nur noch in den Ofen geschoben werden mussten.

Na warte, was du kannst, kann ich schon lange.

So nach dem Motto dachte Joey und machte sich ans Werk. Der restliche Teig war kurz darauf verschwunden, dafür war etwas anderes entstanden: das Gegenstück zu dem, was bereits vorhanden war.
 

Vor sich hin pfeifend legte er die Kekse vorsichtig auf ein Blech und schob es dann in den Ofen. Während der Teig nun vor sich hin buk, fing er mit dem Aufräumen an. Das Mehl wurde von der Platte gewischt, der Süßkram ordentlich verschlossen und in den Schrank gestellt und die Schüsseln eingeweicht. Schließlich sollte der Teig dort keine Wurzeln schlagen können.

Dass er dabei mit seinen Gedanken ganz woanders war, merkte man nicht. Anstatt sich aufs Aufräumen zu konzentrieren, dachte er vielmehr an einen jungen Firmenchef, der auch noch sein Klassenkamerad war und mit dem er ständig und überall aneinander geriet. Warum das so war, darüber hatte er auch mal nachdacht. Oder besser: darüber hatte er ständig nachgedacht. Kein anderer schaffte es, ihn so schnell zu reizen und mit keinem anderen stritt er sich so gerne und oft wie mit Kaiba. Anstatt dem uninteressanten Gewäsch der Lehrer zu lauschen, verbrachte er den Unterricht lieber damit, einem gewissen Jemand dabei zu beobachten, wie er hochwichtige und dringende Geschäftsangelegenheiten am Laptop erledigte - was ihm schon mehr als eine Ermahnung eingebracht hatte. Wobei ihm das ziemlich am Allerwertesten vorbeiging. Das war es ihm wert. Schließlich war dies die einzige Zeit, die sie ohne sich zu streiten in einem Raum verbringen konnten.
 

Die Eieruhr schrillte und holte den Jungen aus seinen Gedanken zurück. Er öffnete den Ofen und holte das Blech heraus. Scheiße, war das heiß.

Während er die Schränke nach einem brauchbaren Tablett absuchte, kühlten die Plätzchen etwas ab. Kaum hatte er etwas, in seine Augen, brauchbares gefunden, wurden die Kekse umgepackt und los ging die Suche. Sich das Tablett schnappend, verließ er vorsichtig die Küche und machte sich auf die Suche nach Kaiba. Einen Schritt nach dem anderen machend, lauschte er, ob es irgendwo einen Anhaltspunkt gab, wo Kaiba stecken könnte. Ein Geräusch, ein Hinweis, irgendetwas...

Moment, was war das?

Joey lauschte noch einmal und wirklich. Von rechts erklangen die Töne einer wunderschönen Musik. Nicht so laut, das sie durchs gesamte Gebäude reichte, aber doch so, das der Blonde es hören konnte. Je näher der Blonde kam, desto besser konnte er die Musik wahrnehmen. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf seine Lippen, als er realisierte, WAS da lief. Weihnachtsmusik. Allerdings nur instrumental. Aber so schlecht hörte sich das gar nicht mal an, fand er. Im Gegenteil, es gefiel ihm sogar.

Ein paar Sekunden später stand er vor einer halb angelehnten Tür, hinter der die Quelle der Musik liegen musste. Das Lächeln immer noch im Gesicht, drückte er die Tür mit dem Ellenbogen ganz auf und trat in das dahinter liegende Zimmer.

Mit einem kurzen Rundumblick stellte er fest, dass dies hier so was wie das Wohnzimmer sein musste. Die der Tür gegenüberliegende Wand bestand nur aus einer Glasfront, durch die man einen atemberaubenden Blick in den verschneiten Garten hatte - wie er feststellte, schneite es immer noch. Vor dieser befand sich ein Glastisch, um den herum ein Sessel und zwei große Drei-Sitzer-Sofas standen. Eines der beiden war so gestellt worden, das man direkt durch die Fenster sehen konnte, also mit der Rückseite zur Tür. Und auf diesem Sofa saß auch derjenige, den er suchte.
 

Vorsichtig schloss er die Tür wieder hinter sich, diesmal allerdings richtig. Mit leisen Schritten setzte er sich dann in Bewegung und trat um das Sofa herum. Das Tablett wurde auf dem Tisch abgestellt und er setzte sich dann immer noch schweigend neben den Braunhaarigen. Der saß mit geschlossenen Augen dort, die Beine lang von sich gestreckt. So richtig faul und gemütlich. Genau das richtige an einem verschneiten und kalten Adventssonntag.

Der Blonde lehnte sich halb gegen das Sofa, halb gegen Kaiba, schloss ebenfalls die Augen und lauschte der Musik.
 

Die Zeit verstrich. Sekunden wurden zu Minuten, die sich aneinander reihten. Aus den Boxen schollen leise die Melodien verschiedensten Weihnachtslieder und zauberten die richtige Atmosphäre.

Die ganze Zeit über saßen beide junge Männer schweigen da und genossen die Ruhe, die sich zwischen ihnen ausgebreitet hatte. Ganz unbewusst hatte sich Joey näher bei Seto angekuschelt, der irgendwann seinen linken Arm zwischen Joeys Körper und die Rückenlehne geschmuggelt hatte und der nun auf der Hüfte des Blonden ruhte. Beide störte diese Position nicht im Geringsten, im Gegenteil, beide fanden eigentlich, das es so für immer bleiben konnte.

Gemütlich und warm.
 

"Das ist schön." murmelte Joey irgendwann. Hier, dicht an den Drachen gekuschelt, war es schön warm, während draußen Minusgrade herrschten. "Stimmt." kam es ebenso leise gemurmelt zurück. So... zufrieden und glücklich... hatte sich Seto schon lange nicht mehr gefühlt.
 

Einige Zeit lang sagte dann keiner der beiden mehr etwas.
 

"Sag mal..." fing Seto dann an. "Hättest du was dagegen, wenn ich mal deine Kekse probiere?" Obwohl er leise gesprochen hatte, hörte der Angesprochene die Betonung auf dem ´deine` heraus.

Nicken. "Klar, wenn du willst."

Seto beugte sich leicht vor, ohne dabei Joey aus seinem Arm zu lassen. Der musste ihm unweigerlich mit der Bewegung folgen, was aber genau genommen gar nicht mal so schlimm war. Der Drache war angenehm warm.

Eine Hand wurde ausgestreckt, mit der er das Tablett zu fassen bekam. Vorsichtig auf einer Hand balancierend, lehnte sich Seto wieder zurück und stellte das Tablett auf seinen Knien ab.

Mit einem Lächeln besah er sich die beiden Schriftzüge, die aus Keksen bestanden. Einmal der, den er gemacht hatte und dann den von seinem Hündchen.
 

"Süß von dir." bemerkte Seto.

"Mh?" Joey war schon halb wieder im Traumland. Ein Auge öffnete er und sah zu seinem Drachen hinüber. Der zeigte auf seine Knie, der Blick des Blonden folgte ihm.

"Achso... warum?" fragte er dann.

"Nur so." lächelte Seto. "Mir gefällt´s."

"Weißt du... Kaiba klang so... so... einfach nicht richtig; mit Vornamen hab ich dich eigentlich auch noch nie angeredet und ´Schatz` oder so was passt einfach nicht. Also hab ich gedacht, wenn du das schreibst, kann ich auch ´Drache` nehmen." Joey lächelte zu dem Größeren hoch, ohne allerdings auch nur daran zu denken, seinen gemütlichen Platz zu verlassen.

"Ich hab ja auch nichts dagegen. Ich finde sogar, das hat was, nech, Hündchen?" Das war nämlich das, was der Drache geschrieben hatte. ´Hündchen`.
 

Beide sahen sich nun an. Im Hintergrund spielte leise Musik und die Stimmung war ruhig und gemütlich.

Ihre Blicke hielten sich gegenseitig fest, zogen ihre Gesichter immer näher zusammen. Strahlendes Blau und warmes Braun, das aufeinander traf. Ihre Gesichter waren nur noch Millimeter voneinander entfernt. Dann eine Berührung, flüchtig nur, fast scheu. Kurz lösten sie sich wieder voneinander, blickten sich noch einmal an. Ihre Augen schlossen sich fast von alleine, als die Nähe wiederkam. Lippen trafen auf Lippen, zärtlich berührten sie sich. Lernten sich gegenseitig kennen und erkundeten die des anderen. Warm und weich.

Eine besonders freche Zunge wagte sich vor und stupste die Lippen des anderen an. Fast sofort wurde ihr der Zutritt gewährt und sie erkundete das fremde Reich. Strich über Zähne und Gaumen und forderte dann die Bewohnerin zu einem kleinen Spiel heraus. Sie spielten miteinander, streichelten sich und schließlich lockte der Eindringling die andere in sein Reich. Dort wurde ihr erst einmal freie Bahn gelassen und sie machte das Kennenlernspiel nach. Strich über alles, was sie erreichen konnte, kehrte dann aber doch zu der geduldig wartenden Gegenspielerin zurück. Nun war sie es, die zum Spiel forderte.
 

Die Zeit verging, wie viel, wussten beide nicht zu sagen. Es könnte eine Ewigkeit gewesen sein, aber auch nur Sekunden.

Ihr erster Kuss, den sie voll und ganz auskosteten, den anderen schmeckten. Doch irgendwann mussten sie sich trennen, wenn auch nur widerwillig, aber ab und zu benötigte der Mensch nun mal Sauerstoff.
 

Atemlos sahen sie sich an. Das war... unbeschreiblich... gewesen. Ihr allererster Kuss. Eine Erinnerung fürs Leben...

Beide Augenpaare glitzerten von Innen heraus. Von der Selbstbeherrschung, die sie für gewöhnlich hatten, war nichts zu bemerken.
 

Ein Lächeln stahl sich auf Joeys Gesicht, dann auch auf das von Seto. Ein Lächeln, wie es wärmer nicht hätte sein können.

Der eine Arm von Seto lag noch immer auf Joeys Hüfte, der andere war links neben dessen Kopf an der Rückenlehne abgestützt worden. Joeys Arme befanden sich beide zwischen ihren Körpern, an Setos Brust gelehnt.

Immer noch sprach keiner der beiden ein Wort, wortlos wurde das Tablett von Joey genommen und auf den Fußboden gestellt - an den Tisch kam er leider nicht an. Dann schlang er beide Arme um Setos Nacken und ließ sich nach hinten fallen, seinen Drachen mit sich ziehend. Kommentarlos ließ dieser alles geschehen, neugierig, was sein Hündchen vorhatte.
 

Schließlich lagen beide bequem auf dem Sofa, Joey zwischen der Lehne und Setos Körper. Dicht kuschelte er sich an diesen, die Arme zwischen ihnen. "Schön warm." murmelte er und war wieder dabei, ins Traumland abzudriften.

Setos Lächeln vertiefte sich noch etwas und er schlang seine Arme um Joeys Körper. Es stimmte, schön warm.
 

Beide waren schon fast am Einschlafen, als Joey noch leise murmelnd eine Frage stellte.
 

"Du, Drache?"

"Mh?"

"Sind wir jetzt zusammen?"

"Scheint so."

"Schön."

"Finde ich auch."
 

~*~*~
 

Sonntag, der 4. Advent, ein Jahr später...
 

"Joey, nun komm schon! Es ist alles vorbereitet." Mokuba stand an der Küchentür und rief einmal den Flur hinunter. Am anderen Ende öffnete sich eine Tür und ein blonder Schopf erschien. "Bin ja schon da. Kein Grund zur Sorge." grinste er und kam auf den Schwarzhaarigen zu.

In der Küche angekommen, sah Joey sich um.

Noch sah alles sauber. Die verschiedenen Zutaten für den Teig standen ordentlich auf der Arbeitsplatte, das Süßzeug befand sich noch in den geschlossenen Tüten und der Mixer und die Schüsseln waren noch sauber.

Wie gesagt... noch war alles sauber...
 

Vier Stunden später sah die Küche im Hause Kaiba anders aus. Nun glich sie eher einem Schlachtfeld, auch Saustall genannt. Weiße Mehlspuren befanden sich auf der Arbeitsplatte, den Schräken und auf der Kleidung. Die Schüsseln und der Mixer waren mit Teig verklebt und das Süßzeug war auch überall verteilt.
 

Im Ofen befanden sich gerade zwei volle Bleche, auf dem Tisch standen drei große Schalen mit bereits abgekühlten Plätzchen. Der ganze Raum duftete herrlich nach Weihnachten.
 

Lauthals - und leider immer noch total falsch - mitsingend, standen Joey und Mokuba an der Arbeitsplatte und waren fleißig dabei, Kekse auszustechen und sie auf das Blech zu legen.

Vollkommen in ihre Arbeit vertieft, bemerkten sie nicht, dass sie seit einigen Minuten beobachtet wurden.

Am Türrahmen angelehnt stand ein junger Mann, der mit einem leichten Lächeln den beiden Plätzchen-back-Chaoten zusah. Wie ein Teil des Teiges nicht für Plätzchen benutzt wurde, wie der Süßkram immer weniger wurde, ohne als Verzierung zu dienen...
 

Das Blech war voll, die Kekse verziert. Joey beugte sich runter, öffnete den Ofen und schob das Blech hinein.

Hinter ihm erscholl eine amüsierte Stimme. "Na, das nenn ich doch mal einen Ausblick."

"Abend, Drache. Was machst du denn schon hier?" erwiderte Joey nicht im mindesten beeindruckt. Solche Szenen hatte er im letzten Jahr genug gehabt.

Mit einem Lächeln richtete er sich auf und drehte sich halb um.

"Was ist das denn für eine Begrüßung?" maulte Seto halb und trat näher.

"Nun hab dich nicht so. Ich freu mich ja, das du schon wieder da bist." Beide standen sich nun gegenüber, Joey hob seine Arme und kreuzte sie hinter Setos Nacken. Leicht reckte er sich nach oben und küsste seinen Freund. "Fröhlichen 4. Advent." flüsterte er. "Dir auch." kam es ebenso leise zurück.

Mit einem glücklichen Lächeln sahen sie sich an. Was sich doch in einem Jahr so alles ändern konnte...
 

"Ich geh fernseh gucken, okay?" hörte man da Mokubas fragende Stimme. Der Blonde drehte leicht seinen Kopf und sah zu Mokuba. "Klar, den Rest schaffen wir schon alleine." Wie der Blitz war der Kleine daraufhin verschwunden und ließ die beiden alleine. Ein leicht fieses Grinsen schlich sich in sein Gesicht. Er war ja nun nicht dumm. Er wusste genau, was die beiden nun vorhatten. Schließlich hatte er sie vor einem Jahr schlafend auf dem Sofa gefunden und auch das Tablett, das auf dem Boden gelegen hatte... außerdem hatte Joey während des Backens eine der Teigschüsseln zurückbehalten. Wofür wohl? ...
 

In der Küche hatte sich die Szenerie nicht sehr verändert.

Beide standen immer noch sich umarmend in der Küche. Joeys Kopf lag auf Setos Schulter und der hatte sein Kinn auf dem blonden Schopf abgelegt.

Mit geschlossenen Augen lauschten beide der Musik, die durch den Raum scholl.
 

"Ihr beide wart ja sehr fleißig." meinte Seto mit einem Blick auf die vollen Schalen mit Keksen.

"Ja, nech? Irgendwie schaffen Mokuba und ich es nie, die richtige Menge Teig abzuschätzen." grinste Joey zurück. Dass dies nur eine Ausrede war, wussten beide... alle drei waren nun mal echte Naschkatzen, was selbst gemachte Plätzchen anging.

"Aber so schlimm ist das doch gar nicht. Wir haben letztes Jahr ja auch die Kekse alle bekommen." erinnerte der Blonde sich. Man hatte gar nicht so schnell gucken können, wie die Plätzchen verschwunden waren. Mokuba hatte ihn zwar vorher ´gewarnt`, das Seto verrückt nach Plätzchen war, aber das... Sein grinsen wurde noch etwas breiter.

"Was ist denn so lustig?" hörte er die Stimme seines Drachens.

"Ach, weißt du, ich hab nur gerade nachgedacht. Als Mokuba damals sagte, du wärst verrückt nach Keksen, hab ich das nicht glauben können. Kaiba und Kekse passte irgendwie nicht... aber da hast du mich ja ganz schnell eines besseren belehrt." sah der Blonde zu seinem Freund hoch. "Apropos, eine Schüssel Teig steht noch im Kühlschrank. Wollen wir?"

"Klar, gerne." antwortete der Braunhaarige, ließ seinen Freund los und trat auf den Kühlschrank zu. Mit einer Hand griff er nach der Schüssel und schloss die Tür wieder.

Joey griff zum Mehl, verteilte etwas auf der Platte und Seto klatschte den Teig darauf.

Mit der Teigrolle walzte der Blonde den Teig glatt und teilte ihn mit einem Messer in zwei Hälften.

"Bitte sehr, der Herr." Mit einem Grinsen nahm sich Seto seine Hälfte und bearbeitete sie, genau wie Joey seine. Mit geübten Handgriffen erschufen sie aus dem Teig zwei Schriftzüge. Der wurde dann mit Eigelb bestrichen und mit Süßkram verziert. Hagelzucker und Streusel fanden ihren Platz auf den Keksen.

Beide arbeiteten schweigend, genossen das einträchtige Schweigen zwischen sich und hörten der Musik zu. Zwischendurch warfen sie sich immer wieder Blicke zu, die so ganz und gar zu ihren Gefühlen passten. Ein glückliches Lächeln umspielte ihre Lippen und sie fühlten sich so zufrieden und geborgen, wie schon lange nicht mehr.
 

Dann endlich war das Blech im Backofen und die beiden jungen Männer konnten sich der Aufgabe widmen, die Küche aufzuräumen. Schüsseln einweichen, Mixer sauber machen, Arbeitsplatte abwischen und den Süßkram zurück in den Schrank stellen.

Die Eieruhr klingelte auch schon, kaum das sie fertig waren. Mit Topflappen wurde das Blech aus dem Ofen geholt, die Kekse wurden auf ein Tablett umgelagert und dann verließen sie die Küche.

Verweist blieb sie zurück und nichts lies darauf schließen, das hier den Tag über Chaos geherrscht hatte...
 

Seto und Joey gingen den Flur entlang und bogen dann nach rechts ab. Sie traten in den Raum, in dem sie schon letztes Jahr den 4. Advent verbracht hatten. Der Braunhaarige schloss hinter sich die Tür und ging dann zur Anlage rüber. Indem er auf ´Play` drückte, klangen leise Weihnachtsmelodien durch den Raum.

Joey war beim Tisch angekommen und hatte das Tablett dort abgestellt. Immer noch schweigend richtete er sich wieder auf und sah aus dem Fenster. Was er sah, war eine weiße Schneedecke, die den Garten und alles, was sich in ihm befand, unter sich bedeckte. Es schneite immer noch und von den Spuren, die er und Mokuba heute Vormittag dort hinterlassen hatten, war fast nichts mehr zu erkennen.
 

Mit leisen Schritten war Seto hinter ihn getreten und schlang seine Arme um Joey, der sich sogleich an ihn lehnte. Den Kopf auf Joeys Schulter gestützt, standen beide eine ganze Weile stumm da, sahen dem Schneetreiben draußen zu und horchten der Musik.
 

Eine ganze Zeit lang rührten sie sich nicht, bis der Größere der beiden etwas daran änderte. Zart fuhr er mit seinem Mund an Joeys Hals entlang und küsste die Haut. Keinen Zentimeter ließ er aus und schon bald hörte er Joey ein zufriedenes Brummen von sich geben. Der Kopf wurde etwas zur Seite gelegt, so dass der Drache noch etwas mehr Raum zum Küssen bekam.

An einer Stelle stoppte er und saugte sich fest. Joeys Kehle entwich ein noch tieferes Brummen als eben schon.

Als Seto von der malträtierten Stelle abließ, pustete er einmal kurz darüber. "Mh? Gefällt´s dir?" flüsterte er in das Ohr des Blonden. Der hielt seine Augen weiterhin geschlossen und nickte nur kurz. Auch wenn er es nicht sehen konnte, so wusste er doch, dass sein Freund ein Meister in dieser Disziplin war. Leicht lächelnd drehte er sich in der Umarmung seines Freundes um und küsste ihn. Seine Zunge war mal wieder besonders frech und drang in das fremde Reich ein, wo sie sogleich herzlich willkommen geheißen wurde. Sie spielten miteinander und schon bald war ein heißer Kampf im Gange, aus dem am Ende kein Sieger hervorging.
 

Joeys Hände waren nicht untätig gewesen und hatten sich im Nacken in die braunen Haare gekrallt. Immer wieder fuhren die schlanken Finger durch das dichte Haar und zersausten es. Seto hatte seine Arme um Joeys Oberkörper geschlungen und drückten ihre Körper fest aneinander. Wärme entstand um sie, die einen natürlicheren Ursprung nicht hätte haben können.

Wild küssten sie sich immer weiter, ihre Augen hielten beide geschlossen. Setos Hände fuhren an Joeys Oberkörper entlang, dem Schauer über den Rücken liefen. Wie sehr er es genoss...

Am Hosenbund angekommen, wanderten die Finger unter den Pullover, strichen an der nackten Haut entlang, wieder nach oben. Joey stöhnte in den Kuss und drückte sich noch näher an den warmen Körper. Seine Finger ließen die Haare nun in Ruhe, fuhren stattdessen über die breiten Schultern und nach vorne. Über die Brust hinunter zur Hose und unter diese. Ganz leicht fuhren seine Fingerspitzen über die Haut, jagten dem Körper so eine Gänsehaut nach der nächsten über den Rücken.
 

Atemlos lösten sie den Kuss und sahen sich an. Ihre Haare hingen ihnen ins Gesicht, leicht schweißverklebt. Ihre Augen hatten einen verführerischen Glanz bekommen und mit einem Lächeln sahen sie sich an.

Kurz küssten sie sich noch einmal, flüchtig nur. Dann war die Berührung auch schon wieder vorbei.

Setos Kopf kam ein Stück vor und mit der Zunge fuhr er an Joeys Ohr entlang. "Ich glaube..." flüsterte er atemlos. "... wir sollten uns einen gemütlicheren Platz suchen. Was meinst du, mh?"

"Ganz deiner Meinung." kam es genauso leise geflüstert wieder.
 

Sich einander immer noch in der Umarmung haltend, gingen sie mit kleinen Schritten durchs Haus. Sich immer wieder kurze Küsse stehlend, erreichten sie schließlich ihre Schlafzimmertür. Mit einer Hand öffnete Seto die Tür, schob sich und seinen Freund hinein und dann fiel die Tür wieder hinter ihnen ins Schloss...
 

Im Wohnzimmer stand einsam und verlassen das Tablett mit den beiden Schriftzügen aus Keksen... ´Seto` und ´Joey`...
 

~*~ Owari ~*~
 

------------
 

So, das war also meine kleine Story für dich, Maus. Was sagst du?? *gespannt ist*

Halt, nicht alle wegrennen. Von euch anderen nehm ich auch herzlich gerne Kritik und Anmerkungen an. Immer her damit. ^^ Ich freu mich über jedes Lebenszeichen. (wer nicht? *g*)
 

by: Sonna
 

P.S.: Einen fröhlichen 4. Advent euch allen. ^-^



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Kommentare zu diesem Kapitel (22)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  jyorie
2013-06-17T21:36:02+00:00 17.06.2013 23:36
Hallo ^_^

*schmunzelt* das hat Mokuba doch sicher mit Absicht so einge-
fädelt, das die beiden sich beim Backen über den Weg laufen?!

Aber das Seto backen kann? Nicht schlecht, und ziemlich schnell
scheint er ja auch gewesen zu sein, also hat er das wohl nicht zum
ersten mal gemacht. Der naschende Kuss von Joey hat mir gut ge-
fallen ... mit dem hat ja dann auch alles begonnen.

Und wieso soll man den Jahres Tag nicht ähnlich feiern wie auch
alles andere begonnen hat - *ggg* diese Wiederholungstäter, aber
ungebackener Teig schmeckt eh am besten. ^^

Hat mir gefallen, war echt niedlich :-3

Liebe Grüße, Jyorie :)

Von:  MaiRaike
2009-03-26T19:33:52+00:00 26.03.2009 20:33
Oh wie traumweihnachtszauberschön!
*lieb*
Von:  Ryuichi-Sakuma-
2009-01-20T23:50:40+00:00 21.01.2009 00:50
Eine wirklich Zucker Süße FF echt Geil *knuddel*
Ach ich liebe die beiden einfach so was von und alls Paring erst (>///<)
Kannst wirklich sehr gut FF schreiben also wirklich weiter so *smilie*
Zu Süß wie die zwei süßen zusammen gekommen sind *schmunzel*
Und währ hätte gedacht das Seto so heiß her nach selbst gebackenen Keckse ist *grinz* einfach nur Sweet *knuddel*

Gruß: Ryuichi-Sakuma-
(^-~)/
Von: abgemeldet
2008-12-14T11:12:15+00:00 14.12.2008 12:12
mir ist gerade mit schrecken aufgefallen, dass ich deine Ff zwar schon mindestens fünfmal gelesen habe, aber noch nie eine kommi da gelassen habe...asche auf mein haupt^^
gut holen wir das jetzt nach:
sooooooooo schööööööön!!!
du hast einen echt tollen schreibstil, lässt sich super lesen und die story ist einfch nur toll!!!!

Von:  Doggy-chan
2008-07-01T18:57:51+00:00 01.07.2008 20:57
Kyaaa~~~!!!

das ist so eine süße ( im warstern sinns deswortes XD)FF
GLG Hundi
Von:  roterose1
2007-06-16T18:39:55+00:00 16.06.2007 20:39
Zwar nicht mehr Weihnachten, aber egal. Wirklich eine super ff! *schmelz* So kawaii!! Ich würde auch gerne so schreiben können! (Es fehlen zwar teilweise ein paar Buchstaben, aber das ist nicht schlimm. Man merkt ja, was du in diesen seltenen Fällen sagen möchtest. Ich hoffe, dass du mir deshalb jetzt nicht böse bist?!)
Frohe Weihnachten nachträglich -.-" -.~ ^^ xD
Alles Liebe, mach weiter so!
rose (vanessa)
Von:  JennyRiddle
2007-05-31T15:43:29+00:00 31.05.2007 17:43
Hi
Habe die FF heute entdeckt =)
Ich muss wirklich sagen, sie ist der Hammer =)
Seto/Joey ist einfach ein Traumpaar =)
Also
Immer weiter so =)
bye Shadè
Von:  Rumo
2007-01-20T18:32:44+00:00 20.01.2007 19:32
Wirklich süß!!! Hat mir sehr gut gefallen. Immer weiter so. DasAnna
Von: abgemeldet
2006-10-20T18:03:54+00:00 20.10.2006 20:03
ich komm ins schwärmen
das war meine allererste setoxjoey-geschichte
und ich fand die so geil, dass ich se 6-mal hintereinander gelesen hab
un bei jedem mal wurde es besser
Von:  SatoRuki
2006-10-05T20:10:39+00:00 05.10.2006 22:10
die geschichte ist echt schön!!!
passt ganz gut auch der schluss is wunderschön!!
ähm hab noch einen vergleich für dich......
Seto>Kekse <--> Alaska>40 Grad


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