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Einzelposting: Kritik an Menschenrechtsverletzungen in China


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Von:    Teyl 11.10.2007 18:34
Betreff: Kritik an Menschenrechtsverletzungen in ... [Antworten]
Um einmal auf das urspruengliche Thema zurueck zukommen.
Wenn ich es richtig verstehe, geht es dem Autor weniger um das Verhalten der chinesischen Regierung im allgemeinen, sondern speziell um die Themen "Falun Gong" sowie die Situation der auslaendischen Journalisten in China?

In Umfang auf das betrachtet was man China, nach unseren Masstaeben vorwerfen kann, und was dem Land auch vorgeworfen wird, erscheint es mir als ein nur kleiner Ausschnitt der den Eindruck erweckt in Bezug auf das Thema bzw. die Vergleiche uebertrieben zu sein.

Zunaechst macht China aus der Verfolgung der Anhaenger von "Falun Gong" keinen Hehl. Nach Aussage der chinesischen Regierung ist Falun Gong ein Sekte die ihre Anhaenger negativ beeinflussen soll respektive eine Selbstmord Ethik predigen. Desweiteren gibt es eine Kontroverse daraus das die Haltung von Falun Gong in Bezug auf die Ausuebung / Wirksamkeit der Uebungen recht absolut ist. Dem entgegen steht die Behauptung von Falun Gong friedlich zu sein. Jedenfalls schaffte es Falun Gong nicht Aufnahme in die Reihe erlaubter Glaubensrichtungen zu finden, weshalb die Anhaenger verfolgt und interniert werden.
Vergleichbar waere es wahrscheinlich, mit dem damaligen Verhalten der USA gegenueber den Davidianern.

Ein Vergleich zur deutschen Geschichte ist unzulaesslig da sich die Motivation, die Herangehensweise und das Ziel der chinesischen Regierung gaenzlich von der des dritten Reichs unterscheidet.

> [..] dass ein Organraub in noch nie dagewesenem Ausmaß stattfand und immer noch stattfindet.

Ja, es ist zutreffend und seit laengeren bekannt das chinesische Gefangen, insbesondere zum Tode verurteilten, Organe entnommen werden und diese in den Handel kommen. Ein nie da gewesenes Ausmass ist dort wohl eine Uebertreibung.

Das chinesische Gefaengnisse wesentlich haerter sind als Deutsche ist ebenso bekannt. Zu der Frage woran sie erinnern, spontan an japanische sowie amerikanische.


Zunaechst sollte man bei der Beurteilung Chinas beachten das es immer noch ein souveraener Staat ist. Von aussen in Staatspolitik einzugreifen ist, generell gesehen, ein Verstoss gegen die guten Sitten. [Wenn es von Amerika gemacht wird spricht man von kulturimperalistischer Propaganda und Zwangsumerziehung]

Dennoch faengt sich China gerade im Anbetrach der naeher rueckenden olympischen Spiele immer mehr Kritik ein. Selbst Merkel wagte es sich beim letzten Besuch das Thema anzusprechen.
Das heisst es wird bereits etwas getan.

Generell muss man jedoch beruecksichtigen das China ein anderes Land ist, man dort eine andere Mentalitaet, Selbstverstaendnis hat und andere Dimensionen zu unterschiedlichen Massnahmen fuehren.

> Was in China passiert ist bei uns schon passiert, vlt in anderer Form aber grundsätzlich ist es das gleich, Verfolgung von Minderheiten.

Das ist insofern falsch als das China keinen Genozid in Bezug auf die Minderheiten bezieht und nicht die gleiche Brutalitaet anwendet. Vergleichbar, ansatzweise, auch wenn es nicht wirklich passt, waere es unter Umstaenden mit der Ex-DDR.

Man sollte ebenso vorsichtig sein was man alles glaubt.
Beschallung, wahlweise mit patriotischen Lieder oder Unterrichtsinhalt gibt es Beispielsweise auch in chinesischen Kindergaerten in den Pausen.

> Das grundsätzliche Problem ist die Zensur und die nicht vorhandene Meinungsfreiheit, jeder hat Angst unter die Räder zu kommen.

Wir haben einen Chinesischen Kollegen.
Ja, es gibt Zensur, aber der Druck wird nicht als derart massiv empfunden. Er reagierte sowohl auf Suchmachinen gelassen, als auch auf die Umsiedlung einiger Verwandter wegen staatlicher Bauprojekte.

> ignorieren des Umweltschutzes/Artenschutz

Das Land ist gross und muss viele Leute ernaehren, zudem nicht uebermaessig reich. Da verliert Umweltschutz schonmal an Prioritaet.
China hebt sich zudem nicht durch Artenschutz Verletzungen vor, sie essen uns z.B. nicht die Wale weg.

Die Plagiate koennen getrost getrennt von Arbeitslagern gesehen werden.

> Olympia 2008 in Peking:

Ich halte es fuer falsch Olympia zu boykottieren denn es ist eine Chance Einfluss zu nehmen und (an)gehoert zu werden.
You might say everyone of us is a fiddler on the roof
trying to scratch out a pleasent simple tune
without breaking his neck

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