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In meinem Himmel 13/10 Punkte 13/10 Punkte, Drama, In meinem Himmel, Kinoflilm

Autor:  Ratte

 Bis heute werden in Deutschland 2600 - 2700 Kinder vermisst und jeden Monat kommen 6 Kinder dazu, die spurlos verschwinden. Wenn man das bedenkt, so steht dieser Film in einem ganz anderem Licht. Natürlich rede ich von "In meinem Himmel", dessen Drehbuch sich am gleichnamigen Roman von Alice Sebold orientiert. Dabei dachte ich, als ich den Trailer zum erstenmal gesehen habe, dass es eine Teenie-Romanze werden würde, doch die Bilder überwiegten und so MUSSTE ich diesen Film sehen.

 

Es geht um die junge Susi Salmon (Wie der Fisch) lebt mit ihrer Familie in einem idylischen Vorort. Sie liebt ihren Vater besonders, genauso wie ihre Mutter, ihre Schwester, Bruder und ihren Hund. Es war ein Leben, dass perfekter nicht sein könnte und als es schien, dass ihr Schwarm sie ebenfalls liebte, stand ihr Leben auf dem Höhepunkt. Doch wie heißt es so gut? Auf dem Höhepunkt sollte man aufhören. So trifft sie auf einem Feld, auf dem Heimweg, ihren Mörder, der sie in eine Untergrund-"Gruft" lockt und dort ermordet. Ihre Eltern sind verzweifelt, als ihre Tochter nicht mehr nach Hause kommt und beginnen sie zu suchen, doch das einzige, was man fand, war die Mütze, die Susi trug. Durch den Verlust verwirft sich die Familie.

In der Zwischenzeit lebt Susi in ihrer eigenen Welt, die einen Zusammenhang zu der lebenden aufweist und von wo sie das Leben ihrer Familie überwachen kann. Sie versucht ihren Vater darauf zu weisen, wer der Mörder sei, doch dabei wird dieser stark verletzt.

Der Mörder an sich wiegt sich in Sicherheit und beginnt schon den neuen Mord zu planen, den Mord an der Schwester von Susi.

Es ist merkwürdig, denn ich möchte nicht mehr verraten. Die übliche detailierte Zusammenfassung gibt es hier nicht, denn dieser Film lebt von seiner Geschichte, von seinen Bildern, von den Emotionen und es bringt nichts, alles aufzuzählen und es wiederzugeben. Man muss es gesehen haben, wie Verletzlich und Verwundbar die kleine Susi war, als sie merkte, dass sie Tod ist, oder wie Verloren sich der Vater fühlte. Man muss den Hass gegenüber den Mörder selbst gespürt haben, oder die Verzweiflung der Mutter. Man muss selbst gelacht haben, als die Oma versuchte, die kleine Familie zu retten und die Liebe zu dem Inder.

Natürlich, der Film war keines Falls perfekt. Er weißte eine unmengen an Längen auf, aber diese wurden von solchen Gedanken und Emotionsströmen unterbrochen, dass sie gar nicht in Gewicht vielen. Die Bilder, die Metaphern, die Aussagen waren so atemraubend, dass man selbst ununterbrochen verzweifelte, mitfieberte und natürlich mitweinte.

Selbst du Musik... sie war so unterschiedlich, so einzigartig und unscheinbar, dass man die Geschichte nicht aus den Augen verlieh. Sie war verschwunden, wenn man fühlen musste und war da, wenn man hören wollte. Sie schaffte es so detailiert die Spannung aufzubauen und die Emotionen zu erschaffen, dass sich kalter Schauer, Gänsehaut und wärmende Ungewissheit abwechselten.

Leider kenne ich das Buch noch nicht, aber vielleicht war das gut so... oder schlecht, denn im Film waren einige Figuren zu kurz gekommen, von denen ich mehr erwartet hatte. Aber auch da möchte ich nicht zu viel verraten. Gesagt ist nur, dass das Ende sehr überraschend war und für den Film viel... VIEL zu kitschig, als hätten sie verzweifelt noch versucht etwas Liebe hineinzubringen.

Auch die Schauspieler waren fast klischeehaft herausgesucht, so dass der Mörder einem richtig zum hassen anregte.

Was mir gefallen hatte, war die Tatsache, dass einige im dunkeln blieb, so dass man selbst darüber nachdenken musste, wie was wo warum geschehen ist. So haben sie zum Beispiel nie gezeigt, oder gar angedeutet, wie weit der Mörder bei den Mädchen gegangen ist, auch wenn viele ahnen können, was er wirklich wollte.

Fazit: Dieser Film ist nichts für Menschen, die nah am Wasser gebaut sind, so wie ich und er ist ein Film, über den man Nachdenken muss, da er eine solch traurige Geschichte erzählt, mit einfach wunderbaren Bildern.

13/10 Punkte