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Die Neue

Wenn Yu eine Kollegin bekommt
von

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Teil 2

Die Neue - Teil 2:
 

Yus Reise in die Türkei verlief weniger unproblematisch.

Er hatte sich den Privatjet von Arkam geschnappt, obwohl er nicht wusste, ob man das wirklich sagen konnte, da man ihn anscheinend schon erwartet hatte. Zumindest hatte man ihm das gesagt. Nun saß er in dem Flugzeug und reinigte seine Schusswaffen.

Dies tat er sehr gewissenhaft, da er sie wahrscheinlich brauchen würde. Er baute sie auseinander, putzte sie und setzte sie anschließend wieder zusammen. Das machte er mit allen seinen Pistolen, Gewehren und was er sonst noch dabei hatte. Dann kam eine Frau mittleren Alters zu Yu und gab ihm einen Kaffee. Er bedankte sich und nahm die Tasse entgegen. "Ach übrigens, was die Arche Noah angeht. Professor Meisel ist bereits vor Ort und untersucht den Fund!" "Ach was, Opa Meisel?" Yu war nicht sonderlich überrascht Professor Meisel war ein ausgezeichneter Wissenschaftler, der für Arkam arbeitete und trotzdem klang er verwundert über diese Nachricht.

Einen Augenblick später hörte man eine Durchsage über Funk: "Unsere Maschine wird in Kürze das Lufthoheitsgebiet der Türkei erreichen!" Yu lehnte sich zurück und trank seinen Kaffee, während sich draußen ein Flugzeug näherte. Dann kam plötzlich etwas über Funk durchgegeben. Anscheinend war die offizielle Landeerlaubnis für Dywakur aufgehoben.

Deshalb nahmen sie Kurs auf Istanbul, wo sich jemand um alles weitere kümmern würde. Diese Person würde sofort von Der Frau kontaktiert werden. "Ist ja wirklich ein toller Empfang. Wenn das so weitergeht, na dann Mahlzeit!" Yu lehnte sich wieder zurück und sah aus dem Fenster. Er versuchte möglichst nicht daran zu denken, was noch alles schief gehen könnte.

Schließlich rollte das Flugzeug auf der Landebahn von Istanbul an und kam zum stehen. Das Schleusentor öffnete sich und eine Treppe wurde herangefahren. Yu bedankte sich bei den Piloten und der Frau die ihm den Kaffee serviert hatte, packte seinen Rucksack in dem seine ganzen Waffen waren und ging zur Treppe. Er stand nun oben an der Treppe und sah unten den Mann der sich wohl um alles Weitere kümmern würde.

Er war etwas rundlich hatte eine rote Jacke an und eine große Brille auf der Nase. Seine Haare waren ordentlich nach hinten gekämmt und auf Yu machte er einen recht netten Eindruck. Der Mann hob seine rechte Hand um zu grüßen, doch hinter ihm wurden Gewehre gehoben und er hob auch die andere Hand. Während die istanbuller Flughafenpolizei ihre Waffen auf ihn und Yu gerichtet hatten.
 

Auf dem Tisch des Polizeibeamten lagen ein Gewehr, Pistolen, Magazine, Patronen, Handgranaten und was weiß ich noch alles. Yu fragte sich, wie er dieses ganze Zeug in seinen Rucksack hatte quetschen können. Der Beamte sah sich seinen Schreibtisch nachdenklich an und nahm das Gewehr hoch. Er sah es sich genau an, nahm das Magazin, welches voll mit Patronen war heraus und sah es ernst an. Er hob den Kopf und sah Yu durchdringend an.

"Bist du hergekommen um Krieg zu führen?" Fragend sah er Yu, der gelassen auf seinem Stuhl saß, während immer noch Gewehre auf ihn und den Mann gerichtet waren an. Im Gegensatz zu Yu war der Mann ziemlich nervös.

Und so nervös wie er war drehte er sich zu Yu um, weil er sehen wollte wie dieser reagieren würde. Yu blieb ruhig sitzen, ihm war es egal, dass alle ihn ansahen. Wütend darüber, dass dieser Junge auch noch die Frechheit besaß auf seine Fragen nicht zu antworten knallte er das Gewehr und das Magazin auf den Tisch und schrie: "Konfisziert!!!"

Nach langer Diskussion durften sie endlich gehen und saßen nun im Auto. "Es tut mir wirklich schrecklich leid! Ich hatte schon alles mit denen geklärt und dann auf einmal das. "Na ja, lass es uns stressfrei angehen!" Yu schaute aus dem Fenster. Sie fuhren gerade über eine Brücke, die über dem schwarzen Meer in der nähe des Bosporus stand.
 

Sie fuhren gerade durch Istanbul als Yu plötzlich fragte: " Ach, eine Frage! Wenn wir schon gerade dabei sind, hast du mit dem Wagen hinter uns auch alles klar gemacht?" Ihm war aufgefallen, dass sie schon seit einiger Zeit von einem schwarzen Käfer verfolgt wurden. Doch während er den Mann fragte schaute er weiter aus dem Fenster und würdigte ihn keines Blickes. "Hahaha, aber selbstverständlich!" Da Yu einen Unterton bemerkt hatte drehte er sich zu ihm um, während der gerade seine Waffe auf Yu richtete.

"Das sind schließlich meine Kollegen! Damit hast du jetzt nicht gerechnet, was !?" Genervt zuckte Yu mit den Schultern, ihm blieb aber auch nichts erspart. "Deine Kameraden wurden zu diesem Zeitpunkt in Beton gegossen und in der Meerenge am Bosporus versengt!"

Der Mann schaute kurz zu der Brücke über die sie vor kurzem gefahren waren, aber das war ein Fehler. Yu erkannte seine Chance, ergriff urplötzlich die Waffe seines Entführers und wollte sie ihm wegnehmen. Dabei löste sich ein Schuss, der durch die Frontscheibe des Autos schlug. Yu duckte sich weg, schlug den Mann ins Gesicht, wobei seine Brille zerbrach, öffnete die Fahrertür und schmiss ihn auf die Straße.

Während der Mann auf die Straße flog, schloss Yu wieder die Autotür und setzte sich selber hinters Steuer. Das Auto hinter ihm weichte dem Mann aus und folgte auch weiterhin Yu. Die Fenster wurden heruntergekurbelt und ein paar Männer mit Gewehren kamen zum Vorschein. Unerbittlich schossen sie auf Yus Wagen. Die Heckscheibe war bereits zerschossen und es folgten noch weitere Schüsse auf das Auto. Weiter ging die Verfolgungsjagd einen Berg runter bis in die Innenstadt. Plötzlich tauchte vor Yu ein Mann vor einem Stapel Kisten auf, er weichte aus und das Auto kippte auf die Seite.

Genau im richtigen Moment sprang Yu gekonnt oben aus der Fahrertür, sprang über den Haufen Kisten und verschwand auf den Markt, der direkt dahinter war. Seine Verfolger rasten direkt in die Kisten hinein und der Mann konnte ihnen gerade noch rechtzeitig ausweichen. Die Tür des Wagen knallte auf und die Leute rannten ebenfalls auf den Markt, kurz bevor der Wagen in Flammen aufging. Einer der bewaffneten Männer hatte Yu in einen Teppichstand verschwinden sehen und rannt hinterher, doch Yu war verschwunden. Verwirrt ging er weiter rein, plötzlich stürzte Yu von der Decke herab auf den armen Mann und schlug ihn mit beiden Fäusten mitten auf den Kopf.

Yu berührte kurz den Boden und trat ihn dann voll ins Gesicht. Der Mann flog in hohem Bogen aus dem Geschäft raus, in die Vitrine des Gegenüberliegenden Geschäftes. Yu sah die anderen Männer und rannte weiter, aus der dunklen Gasse raus, und eine hellere die einen Berg hoch führte entlang, seine Verfolger immer noch im Nacken. Er hörte sie noch hinter sich, dann öffnete sich eine Tür und eine Frau goss Wasser auf die Straße.

Die Männer konnten allerdings nicht rechtzeitig bremsen und liefen volle Kanne gegen die Tür und setzten sich damit selber außer Gefecht. Am Ende der Gasse, wo sie wieder in einen etwas breiteren Weg mündete dachte Yu schon, dass er es überstanden hätte, aber er merkte gerade noch rechtzeitig, dass dem nicht so war und wich dem Krummschwert des nächsten Angreifers aus. Sein Stirnband war hinüber und ein paar Haare war er auch los, aber ansonsten war ihm nichts passiert.

Yu wich zurück, doch der große Angreifer griff sofort wieder an. Yu hob seine Hände und stoppte das Krummschwert kurz vor seinem Gesicht, indem er es zwischen seine Hände klemmte.

Der Mann legte noch mehr Kraft in seinen Angriff, aber so sehr er sich auch anstrengte, das Schwert kam Yus Gesicht nicht Näher. Plötzlich drückte Yu die Klinge zur Seite und sie zerbrach. Mit ein paar Schlägen setzte er seinen Gegner Schachmatt. Geschickt, warf er die Klinge ein paar Zentimeter hoch und fing sie wieder auf ohne sich zu verletzen, dann warf er wütend und mit voller Wucht die Klinge in Richtung Sonne. Laut schrie er hinterher: "Um mich zu erledigen müsst ihr schon früher aufstehen!"

Von da an verlief Yus Reise weniger problematisch, er fuhr mit einem geliehenen Wagen weiter, später fuhr er auf der Ladefläche eines Transporters mit anderen Leuten weiter in Richtung Berg Ararat. Es war früher Morgen und der Nebel verschwand langsam, als der Transporter um eine Kurve fuhr, dabei wurde der Blick auf den Berg frei.

"Das ist also der Berg Ararat!" Am Fuße des Berges stieg Yu ab und begann zu Fuß den Aufstieg. Er musste zur Forschungsstation von Arkam, hoffentlich würde er die auch finden. Plötzlich sah er eine Kamera. "Die ist von Arkam! Hoffe ich zumindest!" Er sprang zurück um sich die Kamera näher anzusehen und machte sich dann wieder an den Aufstieg. Er wollte da sein, bevor die Sonne unter ging. Irgendwann entdeckte er dann ein paar Gebilde, die eigentlich nur die gewünschte Forschungsstation sein konnte.

Dann kamen zwei Männer aus einer Tür, Yu war der Meinung, dass er nun endlich das Schlimmste überstanden hatte, aber weit gefehlt, denn als die Männer ihn erblickten, fingen sie sofort an auf ihn zu schießen. Yu sprang schnell zurück und fand hinter einem Felsen Schutz.

Als die Männer das Feuer einstellten, richtete Yu sich auf und rief den Männern zu: "Hey, ich gehör doch zu euch!" , doch seine Worte fanden kein Gehör und sofort begannen die Männer wieder zu schießen. Was Yu nicht bemerkt hatte, war, dass bereits mehre andere Männer sich auf den Weg gemacht hatten Yu zu verhaften, weil er von ihnen überrascht wurde und es ja seine eigenen Leute waren, ließ er sich Widerstandslos festnehmen.

Er wurde durch die Einzelnen Gänge der Station geführt, während die Männer ihn abführten. Beständig versuchte Yu die Männer zu überzeugen, dass er ja ein Spriggan wäre und zu Arkam gehört, aber die Männer glaubten ihm kein Wort. Plötzlich hörte er auf zu reden, als er ein bekanntes Gesicht sah, Kimikos! War sie das wirklich gewesen, oder hatte er sich das nur eingebildet?

Doch auch Kimiko hatte Yu gesehen und stellte sich nun die selbe Frage. Doch dann rannte sie aufgebracht hinter ihnen her. "Moment! Warten Sie mal! Ich kenne den Jungen! Lassen Sie ihn frei! Auf meine Verantwortung!" sie wusste zwar nicht was Yu hier machte, aber falls er nur durch Zufall hier war, konnte er ja auch nichts dafür, dass er gleich festgenommen wurde.

Falls er tatsächlich ein Spion war, wie die Wachmänner ihr versuchten weiß zu machen, so hatte sie trotzdem die Chance sich zu verteidigen. Schließlich gaben sich die Wachmänner geschlagen und öffneten Yus Handschellen. Er hatte dem ganzen Geschehen, der Diskussion gespannt zugehört, aber er begriff nicht wirklich, was Kimiko mit Arkam zu schaffen hatte, allerdings war er ihr sehr dankbar, denn er wollte nicht den Rest seines Lebens hinter Gittern verbringen.

Er rieb sich seine wunden Stellen an den Knöcheln, denn er musste schmerzlich erfahren, wie unbequem diese waren. "Und falls irgendwas passiert, geht das alles auf deine Kappe?" "Ja, versprochen! Ihr habt mich ja über alles aufgeklärt!" "OK!" "OK" Die Wachmänner verabschiedeten sich und verschwanden mit einem seltsamen Gesichtsausdruck. Ob es Verwunderung war, darüber dass sie gleich an ihrem ersten Tag so viel Verantwortung übernehmen wollte, oder ob es Skepsis war, dass konnte Kimiko nicht entziffern.

"Mein Gott Yu! Was machst du hier? Du bist doch kein Spion, oder?" Yu wollte gerade zur Antwort ansetzen, als man Schritte hören konnte. Kimiko, die Yu gerade noch interessiert angesehen hatte wandte ihren Blick nun, genau wie Yu, der Richtung aus der die Schritte kamen zu. Nach ein paar Sekunden kamen ein älterer Mann und seine junge Assistentin zum Vorschein.

"Opa Meisel! Und da ist ja auch Miss Margaret!" "Du kennst Professor Meisel?" Yu nickte kurz, dann fing der Professor an zu sprechen. "Yu? Bist du das?" "Jepp, ich bin's!" kam auch gleich die Antwort. " Yu, kannst du mir mal bitte erklären, was du mit Professor Meisel zu tun hast?!" Doch bevor Yu den Mund aufmachen konnte beantwortete Miss Margaret die Frage. "Yu ist einer unserer Top Spriggan! Genau wie du! Und er und Professor Meisel arbeiten schon länger zusammen!"

"Was? D... Du bist ein Top Spriggan?" kam es sofort von beiden gleichzeitig. Sie schauten erst sich ungläubig an und sahen dann die beiden anderen an, ob das ein schlechter Scherz sein sollte. Aber die Beiden nickten nur und so blieb ihnen nichts anderes Übrig, als ihnen zu glauben. Professor Meisel deutete ihnen an, ihm zu folgen was diese dann auch taten. Gemeinsam gingen sie durch die Gänge bis sie an einer Tür ankamen, die Professor Meisel mit einem Passwort öffnete und sie dann eintraten. Es waren mehrere Computer, Bücher, Tische und natürlich auch Stühle in dem Raum, aber keine Menschenseele. Yu und Kimiko wurden ein paar neue Kampfanzüge gereicht und Miss Margaret klärte die beiden über genauere Details der Anzüge auf. Kimiko wunderte sich, als sie sah, wie begeistert Yu von dem Messer mit Knöchelschutz war und musste sogar lächeln.

Er war halt doch ganz anders, als die anderen Spriggan, die sie bisher hatte kennengelernt, bzw. kennenlernen hatte müssen. Schon als sie Yu das erste Mal gesehen hatte, hatte sie gemerkt, dass er anders war als andere Menschen, nur damals wusste sie noch nicht warum. Doch auch jetzt wusste sie noch nicht alles über Yu, sie wusste noch nicht die ganze Wahrheit über ihn. Yu und Kimiko waren gerade fertig, ihre neuen Kampfanzüge anzuziehen, als das Licht ausfiel.

"Die haben ja nicht lange auf sich warten lassen!" stellte Yu genervt fest. Kimiko verstand nicht sofort, aber nach ein paar Sekunden verstand sie, worauf Yu hinaus wollte. "Dann können wir die Anzüge ja gleich mal ausprobieren!" "Hmm!" Yu und Kimiko rannten sofort nach Draußen, während das Notstromaggregat ansprang und man wieder etwas sehen konnte, wenn auch nur in rot. "Kimiko! Warte!" Professor Meisel schrie hinter ihr her, sie hielt an und rannte zurück. Yu bekam das gar nicht wirklich mit und rannte einfach weiter. "Was ist denn ?"

"Kimiko! Du musst vorsichtig sein, dass ist dein erster Einsatz, also bitte pass auf dich auf! Die Leute, die es auf uns abgesehen haben, sind stärker, als diese Muskelprotze mit denen du trainiert hast! Sie sind ein paar Stufen schwieriger, als diese `Trainingspersonen´! Hast du mich verstanden? Halt dich am besten immer an Yu!" "Ja, ja! Mach ich! Kann ich jetzt los? Bitte!" "Geh, aber pass auf dich auf, sonst bringt mich dein Vater um!" Sie nickte und machte sich nun endlich auf den Weg nach Draußen, wo Yu ja mittlerweile schon hart am Kämpfen sein musste.
 

Draußen war ein komischer Cyborg von der technischen Spezialeinheit des Pentagon aufgetaucht. Aus seinen Händen hingen wohl irgendwelche Fäden heraus, mit denen er alles zerstückelte, was ihm im Weg war. Ölfässer, Bäume, Menschen halt alles, was ihm irgendwie im Weg war. Er verschaffte sich eintritt in die Forschungsstation und zerhackstückelte auch weiter alle die er sah. Als er in einem Raum ankam suchte er nach Professor Meisel. Plötzlich stand ein Mann ein paar Meter entfernt von ihm.

Er hatte blondes, langes Haar, welches er zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte. Er war gut gebaut und zog eine riesige Show ab. Denn passend zu seinem Auftreten ging das Licht an, dass ihn auch ein bisschen arrogant wirken ließ. "Was willst du von dem alten Kauz? Ihn zu Tode erschrecken?" "Wer bist du?" kam statt einer Antwort zurück. "Du willst wissen wer ich bin? Ich bin ein Spriggan. Meine Name ist..." Er war auf einmal verschwunden und kam direkt vor dem Eindringling wieder zum Vorschein. "...Jean Jakmodre!" Erschrocken wich der Zwerg von Cyborg zurück, bevor ein erbitterter Kampf zwischen dem Franzosen und dem Eindringling begann.
 

Kimiko kam auf ihrem Weg nach Draußen an einem Raum vorbei, aus dem sie seltsame Geräusche vernahm. Sie hielt vor der Tür und die öffnete sich. Sie sah, wie Jean mit irgend so einem hässlichen Gnom kämpfte. Sie stellte fest, dass der Franzose wohl auch ohne sie zurecht kam und verschwand wieder. Sie war froh, dass sie verschwinden konnte, denn Jean war ihr von Anfang an unsympathisch gewesen.

Aber sie hegte sowieso einen Groll gegenüber Franzosen, und Jean war da erst recht keine Ausnahme. In ihren Augen war er... eingebildet und arrogant. Als sie ihn kennen lernte hatte er sich gleich an sie rangemacht, um sie zu verarschen, vielleicht auch nicht. Fest stand, sie konnte diesen arroganten Schnösel nicht leiden. Sie kam einigermaßen mit ihm klar, aber eigentlich hasste sie ihn.
 

Sie öffnete eine Tür nach Draußen und jede Menge Schnee schlug ihr ins Gesicht. Sie kniff die Augen zusammen und sah... Yu, wie er gegen einen fetten Kerl kämpfte, der größten Teils aus Ersatzteilen zu bestehen schien. Yu wurde gerade gegen ein Eisengeländergeworfen, dass sofort zusammensackte und der Turm, den es halten sollte in sich zusammen fiel, genau über Yu. Kimiko dachte schon das war's. Sie dachte, dass Yu tot wäre.

Doch auf einmal bewegte sich der Trümmerhaufen und ein sehr wütender Yu erschien. Kimiko konnte sich vor Schreck kaum bewegen. In Yus Augen konnte sie jedoch sehen, dass Yu noch eine Rechnung begleichen musste und mischte sich daher dann doch nicht ein, wie sie es eigentlich geplant hatte. Denn sich Yu zum Feind zu machen, war das Letzte, was sie wollte.

Sie sah ein paar Sekunden zu und bekam ein paar Gesprächsfetzen der Unterhaltung mit. Der fette Cyborg, Fatman hieß und einmal Yus Vorgesetzter war. Er bezeichnete Yu als einen Verräter und forderte ihn auf, sein wahres Gesicht zu zeigen. Kimiko verstand nicht, aber ehrlich gesagt wollte sie das auch nicht so wirklich.

Plötzlich wurde Kimiko wieder aus ihren Gedanken gerissen. Fatman hatte Yu im Würgegriff und presste ihn an eine Wand. Kimiko wollte nach ihm rufen, aber ihre Stimme versagte völlig. Immer noch, hatte keiner der Beiden Kimiko bemerkt, sie waren wohl zu vertieft in den Kampf miteinander. Aber jetzt wollte Kimiko etwas machen, sie würde nicht zulassen, dass Yu von so einem fetten Cyborg Kämpferersatz erwürgt würde.

Verzweifelt versuchte Yu sich zu wehren, aber vergebens. Fatman schien irgendwas zu sagen, aber er sprach so leise, dass sie ihn nicht verstehen konnte. Sie merkte allerdings, als er aufhörte zu reden.

Yu schloss auf einmal die Augen und seine Arme hingen schlapp herunter. "OH nein! Jetzt greif ich ein!" Doch in dem Moment, hatte Yu mit einer schnellen Bewegung sein Messer aus der Scheide gezogen und Fatman damit den Arm abgetrennt, aus dessen Stumpf nun das Öl floss, als wäre es Blut. Nun entfernte Yu den abgeschnittenen Arm von seinem Hals und schlitzte Fatman von unten nach oben auf.

Starr vor Angst sah Kimiko zu, wie Yu die Beherrschung verlor. Fatman war zwar schwer verletzt, aber noch am Leben. (Na ja, kein Wunder bei nem Roboter) Yu rannte zu einem Kleintransporter, der ein Maschinengewehr auf der Tragfläche hatte. Und schoss unerbittlich auf Fatman.

Nach wenigen Sekunden war er tot, aber Yu schoss immer weiter, dachte nicht einmal daran, aufzuhören. Bevor der Kleinlaster explodierte sprang Yu, mitsamt dem Gewehr, dass ziemlich schwer war, von der Ladefläche und schoss weiter auf Fatman, während er sich durch den Schnee kämpfte. In Yus Augen, konnte Kimiko nur noch puren Hass und Mordlust sehen. War das wirklich der Yu, den sie kennengelernt hatte?
 

Auf einmal sprang eine weitere Tür auf und Jean und der Knirps kamen `herausgefallen´. Sie stürzten in den Schnee und fingen sich beide sehr schnell wieder. Sofort stürzten sie wieder aufeinander zu und kämpften weiter. Nach dem Jean einen Treffer gelandet hatte und der Mini- Cyborg durch die Luft flog schaute er kurz zu Yu herüber. Ein besorgter Ausdruck legte sich auf sein Gesicht, doch er konnte sich nicht lange Sorgen machen, denn er wurde schon wieder angegriffen.
 

Da Jean beschäftigt war, raffte sich Kimiko endlich auf und sprang von dem Dach auf dem sie die ganze Zeit gestanden hatte. Sie rannte auf Yu zu, er schien sie nun endlich bemerkt zu haben, denn er stoppte kurz in seiner Schießwut. Doch sofort verengten sich seine Augen wieder, und er schoss weiter.

Dummerweise war Kimiko genau in die Schussbahn gelaufen. Und nun flogen die Kugeln des Maschinengewehres auf sie zu. Gerade noch rechtzeitig schaffte Kimiko es den Kugeln auszuweichen, in dem sie sich seitlich in den Schnee fallen ließ. Sie kroch noch etwas weiter und richtete sich dann wieder auf. "So Yu, jetzt reicht es mir! Du hast genug rumgeschossen!" Wütend stürzte sie auf Yu zu und trat ihm das Gewehr aus den Händen. Irgendwie hatte sie es sogar geschafft Yu in den Schwitzkasten zu nehmen.

Nun versuchte sie Yu zu beruhigen, indem sie auf ihn einredete. "Yu, hör verdammt noch mal auf!" Er versuchte sich zu befreien, aber Kimiko ließ nicht locker. "Es reicht! Hast du gehört? Es reicht! Der Kerl ist schon längst tot!" In einem weiteren Versuch, sich zu befreien, hielt Yu plötzlich inne, der Hass und die Mordlust verschwand wieder aus seinen Augen und langsam kam er auch wieder zu Verstand, den er wie es schien verloren hatte.

Nun, da keine Gefahr mehr bestand, ließ sie den Jungen los. Er drehte sich zu ihr um und sah sie mit großen Augen an.
 

tbc



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2006-04-24T12:46:39+00:00 24.04.2006 14:46
Einfach super ^__^
freue mich schon darauf den nächsten teil zu lesen.


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