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Hüter des Schicksals

Draco/Harry (was sonst)
von

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Kapitel 12
 

Es war kurz nach acht, als Joshua vor der Tür zum Mädchenklo in der zweiten Etage stand und sich umsah. Als er niemanden entdecken konnte, öffnete er die Tür und trat schnell ein. Als er die Tür geschlossen hatte und sich umdrehte, stand Lynar direkt vor ihm und sah ihn streng an.

Joshua zuckte erschrocken zusammen: „Lynar! - Was machst du denn hier?“

„Ich halte es für eine Torheit, was du vor hast!“ meinte Lynar streng.

Joshua hatte sich von seinem Schrecken wieder erholt. Er warf einen wütenden Blick zu Merlin, der nur mit den Schultern zuckte und selbst nicht ganz so glücklich aussah.

„Aber irgend etwas muss da unten sein!“ entgegnete Joshua gefasst. „Slytherin hat die Kammer bestimmt nicht ohne Grund gebaut! Und egal, was er verstecken wollte, es kann uns helfen!“

„Diese Aktion sollte besser geplant werden!“ warf Lynar ihm vor.

„Was willst du denn noch großartig planen?“ wollte Joshua wissen. „Da unten liegt ein toter Basilisk rum, schön. Wir haben nicht den Hauch eines Schimmers, was uns noch erwarten könnte und wir können noch so viele Bücher wälzen, wir werden nichts weiter über die Kammer finden, als das was wir wissen! - Wir müssen halt vorsichtig sein!“

„'Wir müssen halt vorsichtig sein!'“ äffte Lynar ihn nach. „Manchmal reicht Vorsicht nicht aus, Joshua!“

„Ich werde da hinunter gehen!“ stellte Joshua fest.

„Nicht, wenn ich es verhindern kann!“ entgegnete Lynar.

Joshua runzelte die Stirn:„Dann werde ich darauf hoffen müssen, dass meine Fähigkeiten so weit fortgeschritten sind, dass ich ein oder zwei Stunden in die Vergangenheit reisen kann, um eurem Auftauchen hier zu entgehen! Ob mit oder ohne euch, ich werde die Kammer des Schreckens aufsuchen!“

Mit einem Mal entspannten sich Lynars Gesichtszüge: „Es ist dir wirklich ernst damit?“

„Ja!“ meinte Joshua mit Nachdruck.

Lynar nickte ergeben:„Also gut. Ihr werdet euch in regelmäßigen Abständen bei mir melden und berichten, was bei euch vor sich geht!“

Joshua sah die Direktorin ungläubig an.

Doch Merlin zischte auf Parsel #Öffne dich!# und zog Joshua mit sich zu der Öffnung, die das Waschbecken frei gab. Immer noch vollkommen überrumpelt rutschte Joshua hinter Fawkes und Argus den Schacht hinunter.

„Warum hast du es ihr gesagt?“ verlangte Joshua aufgebracht von Merlin zu wissen, als dieser ebenfalls unten angekommen war.

„Weil jemand wissen muss, wo wir sind!“ entgegnete Merlin gelassen. „Außerdem ist die Chance, dass wir in der Kammer wirklich etwas finden viel zu groß, als dass sie uns wirklich aufgehalten hätte!“

„Das sah mir eben eindeutig nach 'aufhalten' aus!“ murrte Joshua, während sie sich ihren Weg über das Geröll suchten.

„Aber sie hat uns letztendlich gehen lassen, oder?“ entgegnete Merlin.

„Das nächste Mal überlege ich es mir zwei Mal, ob ich mit dir über solche Pläne rede!“ meinte Joshua beleidigt.

„Sie wollte nur prüfen, wie ernst es dir ist, hier herunter zu kommen!“ kam Argus Merlin zu Hilfe.

Joshua schnaubte: „Na und? Ich hatte Merlin gebeten, nur mit dir zu reden!“

„Warum nicht mit mir?“ wollte Fawkes wissen.

„Weil Lynar sich gewundert hätte, wenn du nicht in ihrem Büro gewesen wärst und sie auch keinen anderen von uns finden könnte! Und du wärst freiwillig nie oben geblieben“, erklärte Joshua.

„Korrekt!“ bestätigte Fawkes. „Aber ich glaube, du hast Lynar durch deine Entscheidung gekränkt!“

„Wie bitte?“ Joshua sah ihn verwirrt an.

„Ich glaube, Lynar weiß schon länger, dass du und dein Bruder die Erben der Schicksalsweberinnen seid und wir die Aufgabe haben, euch zu helfen. Sie denkt, du vertraust ihr nicht!“ meinte Argus.

„Ich...“, wollte Joshua sofort widersprechen, doch dann lenkte er ein:„Ich weiß nicht, in wie weit ich euch schon vertrauen kann. Ich meine – Ich kenne euch noch nicht einmal zwei Wochen und...“

„Es ist verständlich!“ meinte Merlin beruhigend. „Keiner von uns macht dir deswegen einen Vorwurf. Aber wenn du versuchst alles allein zu machen, entsteht nie eine Vertrauensbasis zwischen uns. - Und diese Sache hier ist zu wichtig für uns alle, als das ich Lynar und Fawkes nichts hätte erzählen können!“

Joshua nickte. „Entschuldigt! Ich habe mich wohl wirklich etwas töricht verhalten!“

„Schwamm drüber!“ meinte Merlin und grinste. „Was meint ihr, erwartet uns in oder hinter der Kammer?“

„Außer einem toten Basilisken?“ fragte Joshua.

„So wie ich Aran in Erinnerung habe ein großes Rätsel!“ stellte Fawkes fest.

„Aran?“ fragte Argus.

„Er hat geholfen Hogwarts auf zu bauen. Ich bin ja hier nun mehr oder weniger aufgewachsen. Er hat die Schule mit geleitet, bis er irgendwann verschwunden ist. Er war – recht seltsam! Vier oder fünf Jahre nachdem er verschwunden war, erfuhr ich durch Zufall, dass er zu den Schicksalswinden gehörte!“ erklärte Fawkes.

Mittlerweile waren sie an der Stelle angelangt, an der die Decke eingestürzt war. Ein einziger Gedanke von Joshua genügte, dass die Steine sich zu einer stabilen Wand umformten, durch die eine Öffnung, so groß wie das Tor zur Großen Halle, führte.

Fawkes, Argus und Merlin sahen ihn überrascht an.

„Wie hast du das gemacht?“ fragte Merlin perplex.

Joshua feixte: „So etwas nennt man Magie, Merlin!“

Der Hüter der Gesundheit verdrehte die Augen: „Stell dir vor, das wusste ich schon! Aber ich konnte so was mit 17 noch nicht!“

„Dann musst du dich wohl damit abgeben, dass es Leute gibt, die besser sind als du!“ meinte Joshua grinsend.

Merlin seufzte und folgte Joshua kopfschüttelnd. „Jetzt mal im Ernst! Ich kann mir keinen Magier vorstellen, der in der Lage ist, dir solche Magie bei zu bringen!“

„Ich habe es mir selbst beigebracht!“ sagte Joshua.

„Was hat dich dazu angetrieben, den Umgang mit der Magie in dieser Art zu perfektionieren?“ wollte Argus wissen.

„Mein Großvater“, erklärte Joshua. „Er sagte, ich darf nach Hogwarts, wenn ich in der Lage bin, mich selbst zu verteidigen. Ich habe alles daran gesetzt, so schnell wie möglich nach Hogwarts zu kommen!“

„Ich nehme an, du wolltest wegen Daimos nach Hogwarts?“ fragte Fawkes.

Joshua nickte: „Hogwarts war der einzige Weg, ihn kennen zu lernen. Der Clan hielt ihn fest im Griff, mit allerhand Lügengeschichten, wie ich jetzt weiß. Ich wollte ihn unbedingt kennen lernen. Und ihm die Wahrheit erzählen!“

„Warum bist du dann nicht gleich vor drei Wochen nach Hogwarts gekommen?“ wollte Argus wissen.

„Daimos war über die Ferien verschwunden und auch Grandpa konnte nur zwei Mal zu uns kommen. Ich habe es verstanden, als er sagte, ich solle nicht nach Hogwarts. Wir hatten keine Ahnung, was mit Daimos war und mich nun auch noch in die Schussbahn des Clans zu begeben wäre das dümmste gewesen, was wir vermutlich hätten tun können!“ erklärte Joshua. „Und es war gut so. - Ich hätte unweigerlich Daimos Erinnerungen gesehen. Wenn ich Simior jemals über den Weg laufe, werde ich mich nicht zurück halten können! Wäre ich hier gewesen, als er hier war, dann wäre vermutlich mein Handeln Auslöser des nahenden Krieges geworden. Simior trägt die Schuld an dem, was Daimos widerfahren ist!“

„Was ist ihm widerfahren?“ wagte Merlin den Vorstoß.

Einen Moment schwieg Joshua, doch dann schüttelte er den Kopf:„So lange Daimos dem nicht zugestimmt hat, werde ich nichts erzählen!“

Merlin seufzte, versuchte jedoch nicht, weiter nach zu bohren.

Die letzten Meter bis zu der mit Schlangen verzierten Tür legten sie schweigend zurück. Erneut erklang ein #Öffne dich!# von Merlin. Mit mehrfachem Klicken entriegelte sich das Schloss und die Tür glitt vorsichtig auf.

Argus und Fawkes wichen erschrocken zurück, während Joshua und Merlin erstarrt in der offenen Tür stehen blieben.

„Hieß es nicht, das Vieh sei tot?“ fragte Argus leise, während seine Augen der über zwanzig Meter langen Schlange folgten, die durch das Wasserbecken glitt.

„Der Basilisk war definitiv tot, als ich ihn das letzte Mal sah!“ stellte Fawkes fest. „Ich glaube kaum, dass er es überlebt hat, als Daimos ihm Gryffindors Schwert in den Schädel gebohrt hat!“

„Anscheinend doch!“ meinte Merlin trocken. „Ihr solltet in Deckung gehen!“

„Was hast du vor?“ fragte Joshua leise.

„Das letzte Mal, als ich einem Basilisken begegnet bin, hat mir sein tödlicher Blick nichts anhaben können und auch sein Gift war wirkungslos. Hoffen wir, dass es diesmal wieder so ist!“ meinte Merlin und schob Joshua hinter einen großen Geröllbrocken, wo bereits ein Werwolf und ein Phönix saßen.

#Hey!# Merlin stand sichtlich nervös in der Öffnung zur Kammer des Schreckens, als er die Aufmerksamkeit der riesigen Schlange auf sich lenkte.

Der Basilisk hielt inne, drehte seinen Kopf und schoss im nächsten Moment auf Merlin zu. #Merlin!# erklang es deutlich erfreut von der Schlange.

Merlin wich erschrocken zurück, als er den Basilisken auf sich zu rasen sah und baute ein magisches Schutzschild um sich auf. Verwirrt blickte er die Schlange an, die in der Kammer liegen blieb, nur ihren Kopf durch die Öffnung streckte.

#Ich hatte dich größer in Erinnerung!# stellte die Schlange fest.

#Wir kenne uns?# fragte Merlin perplex.

#Natürlich!# Ein empörter Blick der Schlange traf den Zauberer. #Du hast mir beim schlüpfen geholfen! Ich habe dich damals aus versehen gebissen, weil ich dachte, du wolltest mich angreifen!#

#DU bist das kleine Vieh, was aus Salazars Ei geschlüpft ist?# traf Merlin die Erkenntnis.

Die Schlange nickte und brachte damit den Gang zu erbeben: #Ja! Aber du scheinst seit dem Geschrumpft zu sein!#

Merlin lachte freudlos auf: #Anders herum wird ein Schuh draus! Du hast das hundertfache an Länge erreicht!#

#So groß bin ich nun auch wieder nicht!# empörte sich die Schlange erneut.

#Sag mal#, wechselte Merlin das Thema, #warum bist du vor ein paar Jahren durch die Schule gezogen und hast wahllos Schüler angegriffen?#

#Ich bin nicht durch die Schule gezogen! Salazar hat mir das ausdrücklich verboten! Ich sollte hier warten bis du kommst und jeden anderen Eindringlich fern halten. Vor nicht all zu langer Zeit kam hier ein Junge runter und hat mir einen Dolch zwischen die Zähne gejagt! Leider konnte er fliehen, bevor ich den Dolch wieder los war! Salazar wird bestimmt böse auf mich sein!# zischelte die Schlange niedergeschlagen.

#Ich denke nicht, dass er böse auf dich wäre!# versicherte Merlin. #Du bewachst hier etwas für Salazar. Kannst du mich und meine Freunde dort hin lassen?#

#Deine Freunde?# fragte die Schlang und wand ihren Kopf in dem Gang hin und her, was zu erneuten Erschütterungen führte.

Sehr vorsichtig kam Joshua aus seinen Versteck heraus, gefolgt von Argus in seiner Wolfsgestalt, der Fawkes auf den Schultern zu sitzen hatte. Der Phönix musterte die Schlange genauso skeptisch wie der Wolf.

#Hallo!# meinte Joshua vorsichtig. Er fragte sich, wie sein Bruder es mit 12 geschafft hatte, sich diesem Monster entgegen zu stellen. Ihm selbst jagten kalte Schauer den Rücken runter, während er den Blick der Schlange mied.

#Mein Blick ist nur tödlich, wenn ich es will!# erklang es beruhigend von der Schlange und mit einem Mal wirkte sie gar nicht mehr so kindlich, wie noch in dem Gespräch mit Merlin.

#Beruhigend!# murmelte Joshua, sah der Schlange jedoch trotzdem nicht in die Augen.

#Bist du einer der Erben der Schicksalsweberinnen?# wollte die Schlange wissen.

Joshua nickte nur verwirrt.

#Dann darf ich euch durch lassen!# Der Basilisk zog seinen Kopf zurück und gab den Eingang zur Kammer des Schreckens frei. Er glitt zurück in die Kammer und schien etwas zu suchen. Kurze Zeit später erklang ein schabendes Geräusch und Merlin, Joshua, Fawkes und Argus konnten überrascht beobachten, wie die steinerne Statue Slytherins zur Seite glitt. #Dort hinunter führt euch euer Weg!#

#Weißt du, was uns dort erwartet?# wollte Merlin wissen.

#Nein. Nicht einmal Salazar wusste, was er schützen sollte. Aran hat ihm nur diesen Eingang gezeigt, ihm aber nicht gestattet hinunter zu gehen!# erklärte die Schlange.

„Dann sollten wir uns auf alles gefasst machen!“ stellte Fawkes fest.

„Wenigstens scheint zu stimmen, was in dem Buch stand!“ stellte Joshua fest, während sie unter den wachsamen Augen der Schlange die Kammer des Schreckens durchschritten.

#Danke für deine Hilfe!# meinte Merlin zu der Schlange, als sie den versteckten Eingang erreicht hatte. Eine gewundene Treppe führte in die Tiefe.

#Ich hoffe, ihr findet die Antworten, die ihr sucht!# zischelte der Basilisk, als sie begannen, die Treppe hinunter zu steigen.

Vollkommene Finsternis umhüllte sie schon nach wenigen Metern. Merlin ließ zwei Fackeln erscheinen und entfachte diese. Spärliches Licht breitete sich um sie aus, beleuchtete jedoch nichts als die kahlen Wände.

Joshua fielen Lynars Worte ein, als er sich fragte, wie viel Zeit vergangen war, seit sie sich von ihr getrennt hatten. Sofort kam er ihrer Aufforderung nach: /Lynar?\

/Unter regelmäßig melden verstehe ich etwas anderes!\ meinte die Hüterin der Erinnerungen sofort.

Joshua seufzte: /Entschuldige! - Wir haben die Kammer gerade hinter uns gelassen.\

/Gab es irgendwelche Probleme?\ wollte Lynar wissen.

/Nicht wirklich\, wiegelte Joshua ab. So lange sie hier unten waren musste Lynar ja nicht unbedingt wissen, dass sich zwischen ihnen und dem Ausgang ein lebender Basilisk befand.

/Wenn ihr zurück kehrt bringt Schuppen und Zähne von dem Basilisken mit. Ich denke Severus kann sie gebrauchen!\ meinte Lynar.

/Äh... ich werde sehen, was ich machen kann!\ meinte Joshua und unterbrach ganz schnell die mentale Verbindung, ehe Lynar noch anfing ihn über die angeblich tote Schlange auszufragen.

„Lynar will, dass wir Schuppen und Zähne des Basilisken mitbringen!“ meinte Joshua in die Stille hinein.

„Die Schuppen werden sich einrichten lassen, aber an seine Zähne wird er uns kaum ran lassen!“ meinte Merlin.

„Ich denke, Lynar wird es verstehen, wenn wir ihr sagen, dass das Vieh noch lebt!“ stellte Argus fest.

Wieder kehrte Schweigen ein. Irgendwie ließ ihre Umgebung jedes Gespräch augenblicklich wieder erstummen. Lange Zeit änderte sich nichts. Die Treppe mündete in einen Gang, der sich durch die Erde wand.

Joshua hatte das Gefühl, es würden Stunden vergehen, bis sie zu einer einfachen, hölzernen Tür kamen. Als Merlin seine Hand auf den Türknauf legen wollte zuckte er erschrocken zurück.

„Warum hohle immer ich mir diese verdammten Brandblasen?“ meckerte Merlin, während er seine Hand heilte.

„Weil du voreilig bist!“ antwortete Argus, der nun doch wieder seine menschliche Gestalt annahm. „Du solltest vorgehen, Joshua!“

„Was gibt dir die Sicherheit, dass mir nicht das selbe geschieht, wie Merlin?“ fragte Joshua skeptisch.

„Du bist der Erbe der Schicksalsweberinnen. Sie werden es wohl irgendwie so geplant haben, dass du die Tür öffnen kannst!“ meinte Fawkes, der als Phönix auf der Schulter von Argus saß.

„Und wenn ich die Tür nur mit Daimos zusammen öffnen kann?“ zweifelte Joshua. Er war nicht unbedingt versessen darauf, sich ebenfalls die Hand zu verbrennen.

„Versuch es einfach!“ meinte Argus.

Joshua atmete tief durch, bevor er vor trat und seine Hand vorsichtig auf den Türknauf legte. Erleichtert atmete er aus, als sich der Schutzzauber nicht erneut aktivierte. Er drehte den Knauf, woraufhin die Tür geräuschlos auf schwang. Ohne lange darüber nach zu denken betrat Joshua den Raum, der sich vor ihm erstreckte.

In der Mitte des hell erleuchteten Raumes war ein Tisch aus dem Stein gehauen, um den sich sieben steinerne Stühle ringten. In die Wände waren Regale eingelassen, in denen Tausende von kleinen Phiolen standen, die mit einer silbernen Flüssigkeit gefüllt waren.

„Josh!“ riss Merlin ihn aus seinen Gedanken. „Wir können den Raum nicht betreten!“

Joshua drehte sich zu den drei Hütern um. Merlin schien erneut als erster versucht zu haben den Raum zu betreten. Seine Robe wies an mehreren Stellen Brandspuren auf und auf seiner Stirn sah Josh die Überreste einer Verbrennung.

„Dann muss ich mich wohl allein umsehen. Macht es euch etwas aus, dort zu warten?“ wollte Joshua seufzend wissen.

„Wir haben Zeit!“ antwortete Fawkes.

Joshua lächelte entschuldigend und wandte sich den Regalen zu. „Hier sind anscheinend jede Menge Erinnerungen gelagert worden!“ meinte er, als er sich einmal um seine eigenen Achse drehte. Er stockte, als er sah, dass die unteren beiden Fächer des Regals zur linken der Tür noch leer waren. Stirn runzelnd wanderte sein Blick zurück. Es gab keine andere Stelle, an denen in den Regalen keine Phiolen standen.

In jedes Regalbrett war ein Name ein gemeißelt. Joshua hielt erneut inne, als er den Namen 'Aran' las. „Fawkes, bist du dir sicher, dass dieser Aran einer der Schicksalswinde war?“

„Ja. Godric und Salazar haben sich darüber unterhalten. Leider habe ich von dem Gespräch nicht viel mitbekommen!“ antwortete der Phönix.

Joshua ging zu dem Regal, auf dem Arans Name stand. „Ohne Denkarium nutzen uns die Erinnerungen nicht viel!“, murmelte er leise. Er hob die Hand und fuhr über eine der Phiolen.

Mit einem Mal änderte sich seine Umgebung. Verwirrt sah Joshua sich um, als er sich in einem unterirdischen Gang wiederfand, am oberen Ende einer Treppe, die ihm nur zu bekannt vor kam. Neben ihm standen zwei Männer. Den einen erkannte Joshua sofort als Salazar Slytherin, der andere war schlang, groß gewachsen, hatte kurzes schwarzes Haar und violette Augen.

„Was ist das hier, Aran?“ verlangte Salazar zu wissen.

„Am Ende dieser Treppe verbirgt sich der größte Schatz meiner Herrinnen. Er muss geschützt werden, bis ihre Erben hier herkommen“, antwortete Aran.

„Die Schicksalsweberinnen haben diesen Gang hier angelegt?“ fragte Salazar ungläubig.

Aran nickte:„Ich bitte dich, dafür zu sorgen, dass diese Treppe so gut wie Möglich vor unbefugten geschützt wird! Und dennoch müssen die Hüter des Schicksals und die Fator-Brüder den Zugang hier zu finden!“

„In Ordnung“, Salazar nickte. „Ich denke, ich weiß, wie ich diesen Ort schützen kann!“

„Du tust mir damit einen sehr großen Gefallen!“ meinte Aran lächelnd.

Der Gang verblasste und Joshua fand sich in dem runden Raum wieder. Verwirrt blinzelte er und sah auf die Erinnerungen. Dann wandte er sich abrupt um und war mit wenigen Schritten bei dem letzten Regal, dessen untere beide Fächer leer waren. Das dritte Fach von unten trug den Namen 'Cero'.

„Merlin, das... Vieh, was Daimos und Draco in den Wald schickte, war auch einer der Schicksalswinde, nicht wahr?“ fragte Joshua.

„Ja“, meinte Merlin verwirrt.

Zaghaft hob Joshua die Hand. Er zögerte kurz, bevor er die letzte Phiole in diesem Fach berührte. Wie erwartet änderte sich seine Umgebung erneut. Er fand sich in einem Wald wieder, der in rasender Geschwindigkeit an ihm vorbei rauschte. Als er den Waldrand erreichte, stoppte sein Bewegung jäh, trotzdem schien die Zeit noch immer rasend schnell zu vergehen.

Joshua sah Daimos im Gras liegen. Er hatte die Augen geschlossen, doch stetig rannen Tränen das Gesicht hinunter.

„Daimos!“ hauchte Joshua. Ihm war klar, dass ein Bruder ihn nicht hören konnte, er befand sich in einer Erinnerung. Wie lange es wohl her war, dass Daimos am anderen Ende des Waldes weinend gelegen hatte? Joshua blieb nicht die Zeit, länger darüber nach zu denken.

Daimos stand auf und lief ziellos über die Wiese, bis zu einem Hügel, auf dem er sich nieder ließ. Joshua beobachtete, wie zwei Bauern zu seinem Bruder kamen, versuchten mit ihm zu sprechen. Daimos nahm von ihnen jedoch wenig Notiz. Stetig war sein Blick hoffend zum Waldrand gerichtet.

Die Sonne ging unter, wieder auf, vollzog ihren Bogen am Himmel und ging wieder unter. Die Bauern kamen, brachten Daimos Essen, versuchten erneut mit ihm zu reden und ging wieder. Neun Tage verstrichen in immer dem gleichen Rhythmus. Am Abend des neunten Tages begann es zu regnen. Es war, als würde das ewige Band der Wiederholung auseinander gerissen werden. Die Sonne war noch nicht untergegangen, als aus dem dichten Vorhang der stetig dichter werdenden Regentropfen ein riesiger, weißer Drache auftauchte.

„Draco!“ flüsterte Joshua, bevor die Erinnerung um ihn herum verblasste.

Diesmal brauchte Joshua länger, um sich wieder zu fassen.

Erst Argus Stimme riss ihn aus seiner Starre:„Was ist geschehen, Joshua?“

„Ich kann die Erinnerungen sehen!“ murmelte Joshua. Dann sah er zu den drei Hütern: „Daimos geht es gut! Und Draco ist bei ihm! Dieses Wesen, dass sie in den Wald schickte, blieb bei Daimos, bis Draco kam!“

„Dann sind das hier alles Erinnerungen von Schicksalswinden?“ fragte Merlin.

Joshua zuckte mit den Schultern:„Ich weiß nicht. Vielleicht – vielleicht gibt es ja auch welche von den Schicksalsweberinnen!“ Der Slytherin wandte sich den ersten beiden Regalen zu. Ihm war schon vorher aufgefallen, dass dort keine Namen standen, hatte es jedoch nicht weiter beachtet.

Unschlüssig sah er auf die vielen Phiolen, die dicht an dicht in diesen beiden Regalen standen. Er musste sich irgendeiner dieser Erinnerungen ansehen, um zu überprüfen, ob seine Vermutung stimmte. Nach dem Zufallsprinzip hob Joshua seine Hand und fuhr mit den Fingern über eine Phiole auf Augenhöhe. Sofort tauchte er in die darin enthaltene Erinnerung ein.

Körperlose Gestalten aus Licht füllten einen Raum, dessen Begrenzungen Joshua nicht ausmachen konnte. Stimmengewirr erfüllte die Luft.

Eine hohe, aber angenehme Stimme übertönte die anderen:„Wir müssen eine Lösung finden!“

„Es gibt nur eine Lösung“, erklang eine zweite Stimme.

„Es muss noch etwas anderes geben!“ entgegnete die Erste.

„Wir müssen diese Welt zerstören, es geht nicht anders!“ erklang wieder die zweite Stimme.

„Nein!“ widersprach die erste Stimme. „Es würde einen zu großen Einschnitt in das Gleichgewicht geben!“

„Wenn wir diese Welt nicht zerstören, dann wird sie sich selbst zerstören! Und sie wird alle anderen Welten mit sich reißen!“ stellte eine dritte Stimme fest.

„Wir würden alle Seelen, die zur Zeit dort leben mit ihr zerstören!“ warf die erste Stimme ein.

„Das müssen wir in Kauf nehmen, aber es hätte niemals so weit kommen dürfen!“ warf die zweite Stimme ein.

„Sollten wir ihnen nicht eine zweite Chance lassen?“ mischte sich eine vierte Stimme ein.

„Es würde nicht funktionieren!“ meinte die zweite.

„Es gibt viel zu viel Magie in dieser Welt!“ fuhr die dritte Stimme fort.

„Aber auch so viele einzigartige Wesen, die wir in den anderen Welten nicht erschaffen haben!“ meinte die erste Stimme. „Es muss eine Möglichkeit geben, diese Vielfalt zu bewahren!“

„Es gibt keine Möglichkeit! Gerade diese vielen verschiedenen Wesen haben zu dieser Katastrophe geführt!“ widersprach die zweite Stimme.

„Sie verdienen eine zweite Chance!“ begehrte die vierte Stimme auf.

„Tun sie das?“ wollte die zweite wissen. „Es wird auf das selbe hinauslaufen! Sie werden wieder um eine Macht kämpfen, die ihnen nicht zu steht!“

Die dritte Stimme pflichtete ihr bei:„Es gab doch einen Grund, warum wir in den anderen Welten nicht so viele verschiedene Wesen erschufen!“

„Wenn wir dieser Welt ihre Erinnerung an alles bisher geschehene nehmen, wird sie sich vielleicht anders entwickeln!“ meinte die vierte Stimme hoffend.

„Vielleicht! Wir können uns nicht auf eine Eventualität verlassen! Dieser Welt ihre Erinnerung zu nehmen und den entstandenen Schaden zu rückgängig zu machen wird uns fast unsere ganze Kraft kosten! Wir könnten danach nicht mehr in das Geschehen in den einzelnen Welten Einfluss nehmen!“ meinte die zweite Stimme ernst.

„Wenn wir diese Welt zerstören, könnten wir mit ihr alle anderen Welten zerstören!“ wetterte die vierte. „Die Arbeit der letzten Jahrtausende wäre umsonst! Und wir haben nicht die Kraft auch nur eine weitere Welt zu erschaffen!“

„Natürlich gibt es das Risiko auch alle anderen Welten zu zerstören. Aber es ist besser, als euer Vorschlag!“ entgegnete die dritte Stimme.

„Weshalb? Das Risiko alle Welten zu zerstören ist auf beiden Wegen das selbe und es würde uns auf beiden Wegen einen Großteil unserer Kraft kosten. Die Nachteile sind auf beiden Wegen die selben. Aber diese Welt zu retten birgt viel mehr Vorteile, als sie zu zerstören!“ stellte die erste Stimme fest.

„Und wer soll danach über die Welten wachen?“ verlangte eine fünfte Stimme zu wissen.

Joshua fand sich jäh in dem runden Raum wieder. Dies hier mussten eine Auswahl der Erinnerungen der Schicksalsweberinnen sein. Sie hatten diese Welt zerstören wollen. Doch weshalb? Was war hier geschehen?

Joshua ließ seinen Blick nach oben schweifen, zum obersten Fach und der allerersten Erinnerung, die darin aufbewahrt wurde. Er schloss die Augen, als seine Finger das feine Glas berührten.

Eine düstere Stimmung ergriff von ihm Besitz. Aufgewühlte Erde breitete sich unter ihm aus. Entwurzelte Bäume, nieder getretene Sträucher und Leichen unzähliger Wesen lagen um ihn herum verstreut. Flüche, Feuer, Eis und Wasser prallten aufeinander, erfüllten die Luft mit unvorstellbarem Lärm. Riesen, Drachen, Einhörner, Vampire, Werwölfe, Magier, Menschen – Joshua konnte nicht erfassen, wie viele Wesen hier gegeneinander kämpften.

Einen Beben erfasste den Boden, für einen Moment kam der Kampf zum Stillstand, als eine tiefe, durchdringende, mächtige Stimme erklang: „Ihr strebt nach einer Macht, die euch nicht zu steht! Gebt die Kämpfe auf und kehrt zurück in das friedliche Leben, dass wir euch geschenkt haben!“

Das grausame Bild um Joshua herum verblasste und ließ ihn zitternd zurück. Übelkeit hatte sich in ihm ausgebreitet, als er auf dem Schlachtfeld gestanden hatte. Würde der Krieg, der nahte, die Welt mit dem selben Bild überziehen?

„Josh, was ist los?“ erklang Merlins besorgte Stimme.

„Alles in Ordnung“, murmelte Joshua leise. Er konnte den dreien erzählen, was er gesehen hatte, wenn sie auf dem Rückweg waren. Jetzt wollte er heraus finden, um was damals gekämpft worden war. Anstatt sich jedoch der zweiten Erinnerung zu zuwenden wurde seine Aufmerksamkeit auf ein Fläschchen viel weiter unten im Regal gelenkt, dass sich in keiner Weise von den anderen unterschied. Und doch zog es Joshuas Hand magisch zu dieser Phiole.

Erneut fand Joshua sich in einem Raum wieder, dessen Ausmaße er nicht ausmachen konnte. Zwei körperlose Lichtgestalten standen inmitten einer Masse aus unterschiedlichsten Wesen. Manche von diesen Wesen wechselten ihre Gestalt mit jeder Sekunden. Ein unheimliche Nervosität lag in der Luft.

„Wir haben eine Entscheidung getroffen!“ erklang die Stimme, die in der vorletzten Erinnerung den Erhalt dieser Welt gefordert hatte.

Sofort erfüllte Stille den endlosen Raum.

Die zweite Gestalt, deren Stimme Joshua als die des vierten Sprechers aus der anderen Erinnerung wieder erkannte, meinte: „Wir werden dieser Welt eine zweite Chance geben. Dazu müssen wir ihr die Erinnerungen an alles bisher geschehene nehmen! Ihr alle wisst das bereits schon.“

Ein Zittern lief durch die Masse.

„Ebenso wisst ihr, dass es uns einen Großteil unserer Kraft rauben wird!“ stellte die erste Gestalt fest.

Erneut fuhr die zweite fort:„Das, was uns an Kraft bleiben wird, werden wir dazu verwenden sieben neue Seelen zu erschaffen, die zu gegebener Zeit die Aufgabe übernehmen werden, über die Welten zu wachen!“

„Zwei von ihnen werden unsere Erben sein. Sie werden die selben Kräfte besitzen, wie wir sie besitzen. Allerdings werden sie nur bei dieser einen Welt die Möglichkeit besitzen, zu entscheiden, ob sie sie zerstören wollen, oder nicht!“ meinte die erste Gestalt.

„Die anderen fünf werden, ähnlich wie ihr, Begleiter unserer Erben sein. Sie werden die Hüter des Schicksals sein. Die Hüter unserer Erben, die zusammen mit dem letzten der fünf Hüter in der Welt geboren werden, über deren Schicksal sie zu entscheiden haben!“ ergänzte die zweite Gestalt.

„Die fünf Hüter werden die Gestalten von Tieren besitzen, doch sie werden ab einem bestimmten Zeitpunkt die Möglichkeit haben eine menschliche Gestalt an zu nehmen!“ erklärte wieder die erste. „Die Hüterin der Erinnerungen wird als Luchs erscheinen, der Hüter der Gesundheit wird ein Falke sein, als Phönix wird der Hüter der Zeit folgen, danach der Hüter der Weisheit in Gestalt eines Werwolfs und zu Letzt als Drache der Hüter der Wahrheit. Eine Aufgabe, die ihr alle haben werdet, wird es sein die Geschichte über die Hüter des Schicksals in dieser Welt zu verbreiten!“

Erneut übernahm die zweite Gestalt das Wort: „Von unseren Erben dürft ihr jedoch nichts erzählen! - Die Hüter werden in einem Abstand von fünfhundert Jahren erscheinen. Wir können das Schicksal bis zu einem Bestimmten Punkt in der Zukunft vorherbestimmen. Doch ab einem gewissen Zeitpunkt haben wir immer weniger Einfluss auf die Zukunft. Die Hüterin der Erinnerung wird zu dem Zeitpunkt erscheinen, an dem wir nicht mehr in der Lage waren, alles zu lenken. Bestimmten Dinge müssen jedoch unbedingt geschehen. Da das Band, dass wir knüpfen können, immer schwächer wird, desto weiter es in die Zukunft reicht, brauchen wir eure Hilfe. Jeder von euch wird eine Aufgabe erhalten!“

„Manche werden sehr lange warten müssen, bis sie diese Erfüllen können, andere werden sich nur wenige Jahre gedulden müssen!“ fuhr die erste Gestalt fort. „Doch ich bin mir sicher, dass dennoch alle ihre Aufgaben zu unserer Zufriedenheit ausführen werden!“

Abrupt fand Joshua sich in dem unterirdischen Raum wieder und wie von selbst wanderte seine Hand weiter, zu der letzten Phiole des zweiten Regals, das nicht mit Namen beschriftet war. Diesmal änderte sich seine Umgebung nur geringfügig. Die Phiolen verschwanden aus den Regalen um ihn herum. Nur die ersten zwei Regale waren mit Erinnerungen gefüllt. Und erneut erblickte er zwei Lichtgestalten, die an dem steinernen Tisch in der Mitte standen.

„Meinst du, wir tun das Richtige?“ fragte die erste Stimme.

„Ja“, antwortete die zweite.

Joshua erkannte sofort, dass es sich um die selben Gestalten aus der vorhergehenden Erinnerung handeln musste.

„Wir haben die anderen nicht eingeweiht“, murmelte die erste Gestalt.

„Wir sind die letzten, die übrig sind. Nur wir haben die Erschaffung unserer Erben und ihrer Gefährten überstanden!“ stellte die zweite fest. „Wir sollten unsere Erben nicht vollkommen ohne Anhaltspunkte über das Geschehene zurück lassen!“

„Und Aran hat seinen neuen Auftrag bereits erhalten!“ seufzte die erste Gestalt.

„Es war richtig, dass wir gekämpft haben! Diese Welt wird es schaffen!“

„Ich hoffe so sehr, dass es so sein wird!“ erklang es leiste von der ersten Gestalt.

Beide Lichtgestalten bewegten sich. Joshua konnte nicht erkennen was sie taten, doch mit einem Mal waren sie verschwunden und er befand sich wieder in der Gegenwart. Ohne es erklären zu können fühlte Joshua sich mit einem Mal vollkommen erschöpft und müde.

„Josh?“ erklang es leise und verschlafen von Merlin.

Der Slytherin wandte sich zu der offenen Tür. Argus und Fawkes saßen aneinander gelehnt an der Wand und schliefen. Merlin machte ebenfalls den Eindruck, als hätte er bis eben geschlafen.

„Wie viel Zeit ist vergangen?“ fragte Josh.

„Keine Ahnung. Lynar hat mich regelmäßig geweckt, aber sie hat mir nie gesagt, wie spät es ist!“ entgegnete Merlin.

„Ich glaube, wir sollten zurück kehren. Es bringt wohl nichts, wenn ich mir jetzt noch mehr ansehe!“ stellte Joshua fest.

„Was hast du gesehen?“ wollte Merlin wissen.

Joshua zuckte unbestimmt mit den Schultern:„Es hat hier anscheinend einen furchtbaren Krieg gegeben, der drohte diese Welt zu zerstören. Die Schicksalsweberinnen löschten alle Erinnerungen an alles, was vor dem Krieg war und erschufen uns, bevor sie verschwanden. Vorher gaben sie Tausenden von Schicksalswinden verschiedenste Aufgaben.“ Joshuas Blick schweifte durch den runden Raum. „Von den wichtigsten scheinen zwei der Schicksalsweberinnen die Erinnerungen hier gesammelt zu haben, damit Daimos und ich nicht vollkommen unwissend vor unserer Aufgabe stehen. Aber viel schlauer als vorher bin ich auch nicht!“

„Du wirst Monate brauchen, dir all diese Erinnerungen an zu sehen!“ stellte Merlin fest.

„Ja“, Joshua nickte. „Aber diese Zeit werde ich mir nehmen müssen. Vorher muss ich aber schlafen! Ich bin zum Umfallen müde!“

Merlin sah zu Fawkes und Argus:„Da bist du nicht der einzige. Allerdings sollten wir uns dafür wohl in unsere Betten begeben!“

Joshua verließ der Raum der Erinnerungen und ließ Argus und Fawkes vor sich her die Treppe hinauf schweben, um sie nicht wecken zu müssen. Es reichte, wenn er und Merlin um ihren Schlaf gebracht wurden. Als sie die Kammer des Schreckens durchquerten, fanden sie den Basilisken ebenfalls schlafend vor. Mit einem gezischten Befehl verwandelte sich die Rutschbahn vom Mädchenklo hinunter in eine Treppe.

Im Schloss angekommen trennte sich Joshua von Merlin. Während Merlin die beiden schlafenden Hüter zu Argus Räumen schweben ließ, schlug Joshua den kürzesten Weg zum Gemeinschaftsraum der Slytherins ein. Er hatte das Gefühl, ein zu schlafen bevor er noch ankam.

Im Gemeinschaftsraum fand er Blaise und Seamus schlafend auf der Couch vor und Neville, mit Ginny auf dem Schoss, in einem der Sessel sitzend, beide ebenfalls schlafend. Schmunzelnd fiel sein nächster Blick auf die Uhr. Viertel vor sechs zeigten die Zeiger an. Joshua hätte die Uhr am liebsten verhext. Schlafen würde er vor dem Unterricht nicht mehr können.

Joshua entschloss sich, seine vier Freunde zu wecken, um ihnen erzählen zu können, was er in der Kammer des Schreckens, oder eher darunter, vorgefunden hatte. Mit Wissbegierde hörten die zwei Gryffindors und zwei Slytherins seinem Bericht zu. Erst auf dem Weg zum Frühstück, als sie nicht mehr darüber spekulieren konnten, was die Erinnerungen noch alles ans Licht bringen würden, erfuhr Joshua, dass seine Freunde vor gehabt hatten, so lange wach zu bleiben, bis er zurück kehrte.

Den Unterricht verbrachte Joshua in einem Halbschlaf. Zu seinem Glück hatte er nach einer nervenaufreibenden Stunde Zaubertränke erst einmal Geschichte, dass er ohne Probleme verschlafen konnte. Nach dem Mittag folgte Verteidigung. Da Merlin genauso übernächtigt war, wie er selbst, bemerkte der Hüter der Gesundheit Joshuas Unaufmerksamkeit nicht, oder er sah einfach darüber hinweg.

Noch vor dem Abendbrot fiel Joshua völlig erschöpft in sein Bett und schlief, mit den Gedanken bei seinem Bruder, ein.
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
 

Endlich habt ihr etwas über die Vergangenheit erfahren. Nach und nach wird Joshua immer mehr heraus finden ^^ Und auch die letzten beiden Fächer werden sich noch füllen. In einigen Kapiteln xD
 

Es hat eine Woche länger gedauert, als ich geplant hatte. Aber die Schule fängt schon an zu nerven, bevor sie überhaupt begonnen hat. Morgen (am aller ersten Schultag des Schuljahres -.-) schreibe ich gleich erst einmal einen Chemie test. Ich habe die letzte Woche damit verbracht, Chemie zu lernen... ich will ja nicht am ersten Schultag des neuen Jahres eine schlechte Note bekommen.

Na ja, genug der Ausreden xD Zu euren lieben Kommis!
 

Animexx:
 

Vielen, vielen Dank Trini-chan07 und Yami-san, die trotz fehlender ENS zu dem letzten Kapitel gefunden haben ^^“
 

ff.de:
 

@crowyn & Liliyes: Da muss ich wohl einer höheren Macht danken, zwei neue Leser bekommen zu haben xD Ein Schema zum Hoch laden? Nun ja, im Grunde alle zwei Wochen am Sa oder So... Mein Leben hat jedoch die Angewohnheit regelmäßig im Chaos zu versinken (so wie die letzten Wochen -.-) Deshalb kann es manchmal auch länger dauern ... Ich bemühe mich aber um Pünktlichkeit!
 

Ein gaaaaaaanz großes Danke @Reina, LadyLivre, fro, Kaya-Satochi90 und jeanne02
 

Es ist immer wieder ein schönes Gefühl, wenn ich sehe, wie ich andere mit meiner Geschichte fesseln kann und sich die Leser dann auch Gedanken darüber machen, wie es weiter gehen könnte ^^ heagdl!!!
 

bis zum nächsten Kapitel in zwei Wochen ^^
 

bye

tanguna



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Dranza-chan
2007-08-29T21:08:26+00:00 29.08.2007 23:08
Wirklich ein klasse Kapi!
Ich hoff Draco gewinnt den Kampf!
Freu michs schon auf's nächste!
Bye Dranza-chan
Von:  MikaChan88
2007-08-29T17:45:58+00:00 29.08.2007 19:45
das kapi is echt super worden
total spannend... freu mich schon total aufs nächste! ^-^

cu,
MikaChan
Von:  Todesgoettin_Hel
2007-08-27T20:23:22+00:00 27.08.2007 22:23
Boah... O.o Ich hab mir deine FF jetzt in einer Tour durchgelesen und bin total begeistert *__* Du hast einen tollen Schreibstil und die Story ist der HAMMER!!! Naja, mir gefallen natürlich vorallem die Pairings V///V Draco und Harry haben ja noch einiges zu überstehen... und Josh ist auch übel toll! Ich hoffe, er kommt mit Merlin zusammen *kicher* Irgendwie stell ich mir die ganze Zeit mehr zwischen den beiden vor ^///^ Josh kann sich ruhig mal bei Merlin ausheulen, wegen seinen Erinnerungen an Harrys Vergangenheit *g* Und Fawkes und Argus sind ja auch in Paar *schmacht* Kannst du auch zu den beiden ein bisschen mehr schreiben?? *lieb guck*
Auf alle Fälle freue ich mich schon riiiesig auf das nächste Kapitel *kreisch*

*knuddl* deine Hel-chan
Von:  taeddyx
2007-08-27T20:08:51+00:00 27.08.2007 22:08
Jetzt haben sie ja garkeine Schuppen mitgenommen o,o Jetzt ist Snape bestimmt traurig xD
Ich freu mich schon auf weitere erinnerungen aus den Phiolen aber viel mehr interesiert mich wies bei Daimos und Draco weitergeht.
Hofentlich kommen die beidne wieder im nöchsten Kapitel vor .<.<

*knuddel*
HdL, taeddyx
Von: abgemeldet
2007-08-27T10:32:29+00:00 27.08.2007 12:32
Huhu^^
Na da hat Joshua aber noch einiges vor sich, bis er sich alle Erinnerungen einverleibt hat. *mitleid rüber reich*
Aber nun weiß er zumindestens das sein Bruder nicht alleine ist^^
Schreib schnell weiter, bin gespannt was er alles herausfindet.
cu trini
Von: abgemeldet
2007-08-26T18:52:17+00:00 26.08.2007 20:52
*lach* völlig übernächtigt, ich kanns mir richtig
bildlich vorstellen wie Merlin bei seinem eigenen Unterricht wegpennt
schreib ganz hscnell weiter


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