Damals ..
Meine überarbeitete Version von dem ursprünglichen Prolog. Auch wenn ich immer noch nicht wirklich zufrieden bin, aber ich denke es ist besser es so zu lassen als die Fanfiction zu löschen. Ich hab nicht zu viel geändert, abgesehen von der Schreibweise, Rechtschreibfehlern und Grammatik. Nun aber viel Spaß beim Lesen :)
Vanadie
Damals ..
Wenn Nami heute an ihre Vergangenheit zurück denkt, so fragt sie sich oft wie es soweit kommen konnte. Dass sie jetzt allein hier sitzt und ihre Lippen kein Lächeln mehr zu Stande bringen: dass sich keine Faser ihres Körpers mehr gegen die willigen Hände der gierigen Männer wehrt: dass ihre Augen kalt und leer erscheinen, schwermütigen Glanz mit in sich tragend
.. dass ihr Leben einfach keinen Sinn mehr hat.
Ja, wie konnte es soweit kommen, dass ein Mädchen wie sie, welches doch früher soviel Spaß am Leben hatte, nun wieder in ihren alten, schrecklichen Zustand verfiel? Eben so wie zu jener Zeit, als sie noch die Gefangene der Bande Arlongs war.
Nami kannte die Antwort, sie hatte sie immer schon gewusst: es war alles sein Verdienst, nur wegen ihm war der Himmel jetzt schwarz anstatt blau
.. es war alles Zorro´s Schuld.
Die zierliche Frau sank in ihrem Kissen nieder und fiel wie von einem grauen Schleier umhüllt zurück in ihren Traum, einem bodenlosen Traum voller Wärme und Licht. Es erinnerte an eine Zeit in der sie noch glücklich war, damals .. ja damals war sie wirklich glücklich gewesen, zum ersten und einzigen Mal in ihrem verdammt beschissenen Leben.
Und wie es in Gottes Geschöpfen so üblich war, bargen sich auch Schattenseiten in den nebligen Höhlen des Verstandes, so passierte es dass in diesem zarten Menschenkörper sich unendlich schmerzhafte Erinnerungen wieder riefen. Verfolgten das verhöhnte Wesen bei jedem seiner Atemzüge und holten es so auch diesmal ein. Wie eine Welle voller Kabale und Verderben brach das Grauen über der Unschuld zusammen und überschütteten das Herz mit der gewohnten Hoffnungslosigkeit und Trauer, die Nami jedes Mal empfand, wenn die Gedanken an jene Nacht zu groß wurden. Verloren im Niemandsland der Finsternis tauchte sie unter und würde nicht wieder auftauchen.
~Flashback~
Es war ein rauer Novemberabend.
Die See war unruhig und schäumende Wellen schlugen wie Drachenschwänze gegen die Flying Lamb. Sie hatte schon vieles durchgestanden und würde auch diesen Sturm meistern, so waren sich alle an Bord sicher. Dennoch blieb Nami oben im Krähennest und begutachtete die wütende Grand Line, um ja nicht irgendeine Unannehmlichkeit zu verpassen.
Vor Kälte schlotternd hockte sie an das nassraue Holz gedrückt und fragte sich wiederholt warum sie sich nur darauf eingelassen hatte, die eisige Nacht hier oben am Hauptmast zu verbringen.
Na, toll. Dachte sie sich. Klar ich bin die Navigatorin, aber einen Zyklon hätte auch Lysop schon von weitem heranrauschen sehen können und jetzt hock ich hier und muss mich mit einem kleinen Laken befriedigen anstatt meinem warme Bett.
Unwillkürlich stöhnte die junge Schönheit auf, als sie daran dachte jetzt unter ihrer flauschigen Federdecke schlafen zu können und ihre Miene verfärbte sich in eine hässliche Grimasse. Als die zierliche Gestalt jedoch neben sich die Tür zum Unterdeck aufschlagen hörte, riss sie sich von dem Anblick des Wirbelwindes los. Ein schnaubender Ruffy folgte dieser, lief blass wie der Abend selbst quer über das Heck bis hin zum Vorderdeck des schaukelnden Lämmchens und plärrte immer wieder unverständliche Worte in die mondlose Dunkelheit.
Entnervt und auch etwas erstaunt über die seltsame Reaktion des Kapitäns kletterte Nami den Mast herunter und erkundigte sich bei dem Schwarzhaarigen, weshalb er denn wie der verliebte Koch nach Frauen durch die ungemütliche Nacht schrie. Und seine Antwort war eine, die sie nicht so schnell wieder vergessen dürfte.
Aus emotionslosen Augen, wie sie es noch nie bei ihm gesehen hatte erwiderte er ihren funkelnden Blick.
»Zorro, er ist weg.«
Vier einfache Worte, die Namis Dasein schon bald vollkommen ins Wanken bringen sollten.
»Was meinst du damit er ist weg? Spielt ihr Verstecken oder was?« Mit einem unsicheren Lachen versuchte sie die eben entflohenen Worte ihres Freundes zu überspielen und dennoch ließen sie sich nicht rückgängig machen. Sie wusste die Antwort schon lange, lange bevor auch nur einer der anderen ahnen konnte was in ihrem Kopf spukte. Es sollte nicht sein. Es war zu Ende.
Die Tatsache, dass einer ihrer Männer nicht mehr auf dem Schiff war verbreitete sich rasend unter der winzigen Mannschaft und legte sich wie eine beunruhigende Vorahnung auf deren Gemüter. Ihr Freund und Schwertkampfmeister Lorenor Zorro hatte sie verlassen. Sie alle.
Nach diesen wenigen Stunden ging alles furchtbar schnell.
Die Karavelle wurde von dem immer stärker werdendem Meer erfasst, welches das klapprige Schiff unter seiner Macht erzittern ließ.
Normalerweise würde dies kein Problem darstellen, doch da die gesamte Crew noch völlig neben sich stand, war es nur eine Frage von Sekunden ehe die Flying Lamb kenterte und in dem riesigen Schlund des Ozeans versank. Bevor sich noch einer weitere Gedanken über die Zukunft machen konnte, wurden sie bereits von dem kräftigen Meer mitgerissen und ihr aller Schicksal legte sich in die düsteren Wellen der hinterhältigen See. Die Dunkelheit hüllte sie ein wie ein unsichtbares Gefängnis und erst am nächsten Morgen sollten sie wieder fähig sein ihre Augen öffnen.
Wie der Orangehaarigen später bewusst wurde, waren sie, Ruffy, Lysop, Sanji, Chopper und Robin an den Strand einer Sommerinsel gespült worden. Kaya´s Schiff war untergegangen, einfach so, ohne Vorwahnung. Weg. Dies machte allen Mitgliedern der Bande, besonders einem, unverhoffte Kopfschmerzen.
Lysop war die Stunden, die jeder unter ihnen damit verbrachten auf der Insel Bewohner zu finden, nicht ansprechbar. Chopper versuchte sein bestes, doch der Lockenkopf schien nur noch ein Geist seiner selbst zu sein und schließlich blieb er zusammen mit dem kleinen Elch auf der Insel. Denn als dieser halbwegs aus seinem tranceartigen Zustand erwacht war, hatte er darauf bestanden an dem Ort zu bleiben, wo die Flying Lamb, das Geschenk seiner heimlichen Liebe, untergegangen war. Der Schiffsarzt wollte ihn in seinem noch schlechten Zustand nicht allein lassen und blieb bei ihm. Seinen Traum für einen Freund aufgebend.
Der Rest der einst so gloreichen Truppe segelte zusammen auf einem geliehenen Boot der Insulaner zu viert weiter gen Horizont, doch keine zwei Tage später traf die kleine Gruppe ein weiterer Schlag.
Wie zuvor schon Zorro war Robin auf einmal verschwunden. Ohne Worte. Aus Angst ihr könne etwas Unvorhergesehenes passiert sein, folgte der blonde Koch seiner Liebe und ehe sich Nami versah waren nur noch sie und der Sandalenträger die ´Strohhutbande´. Der 17-Jährige war bereits völlig am Ende und selbst die Anwesenheit seiner Navigatorin schien ihn nicht mehr retten zu können.
Shanks war derjenige, welchem sie kurze Zeit später begegneten und der Ruffy in einem Anflug von aufkommender Panik mit sich nahm. Sie zurücklassend.
Noch vor einer Woche waren sie alle gemeinsam glücklich zusammen gewesen, doch nun war sie allein. Schon wieder, so wie es immer war.
~Flashback Ende~
Nami erschauderte.
Trotz der Wärme des Mannes an ihrer Seite, fühlte sich ihr Körper taub und eisig an, die Erkenntnis ihres Schicksals machte sich erneut in ihrem Hirn breit. Versüßte die bereits erstarrten Sinne. Sie würde auf ewig einsam und verlassen sein, es war wie ein Fluch ..
er war nicht zu brechen.