Ein und derselbe Auftrag
Die überarbeitete Version des ersten Kapitels, es gilt dasselbe wie für den Prolog. Ich hab mir gesagt, besser als eine geliebte Fanfiction zu löschen ist es sie ein bisschen auszuschmücken, wenn man nicht mehr zufrieden mit ihr ist und darum werden alle Chapter mal gehörig unters Skalpell gelegt.
Vanadie
Ein und derselbe Auftrag
Das metallische Klingen von Eisen auf Stein dröhnte durch die verlassenen Straßen Counterstreets. Nami hatte es eilig. Schnellen Schrittes lief sie über die dreckige Marktstraße in Richtung Zero Place, einen Treffpunkt von reichen Kopfgeldjägern und eines der vielen Quatiere von Cells.
Seitdem sie sich unfreiwillig von der Strohhutbande getrennt hatte, arbeitete sie für eine der übelsten Untergrundfirmen, welche die Grand Line zu jener Zeit zu bieten hatte. Neben der erneut existierenden Baroque - Firma war diese an der Spitze der Verbrecherfirmen und schuf in den greisen Köpfen der Weltregierung einige Verwirrungen. Hauptsächlich waren jene Kopfgeldjäger Organisationen nämlich legal und ungefährlich der normalen Bevölkerung gegenüber. Ein Grund dafür war, weil sie in vielerlei Hinsicht der Marine die Arbeit erleichterten. Jedoch gab es unter den sogenannten ´Legals´ auch einige schwarze Schafe. Die meisten wurden von der Weltregierung zwar sofort beseitigt, doch einigen Sekten konnte man ihres Geschäftes nicht überführen und so tappten die gebildeten und hochrangigen Weisen bei diesen im Dunkeln.
Die Baroque - Firma und Cells gehörten zu jenen.
Die Höchsten Mächte hatten zwar ständig ein Auge auf sie, trotzdem wurden sie ihrer Machenschaften noch nicht überführt.
Die junge Diebin konnte sich damals mit Gerissenheit behaupten und gehörte seitdem zu den wenigen Agenten von Cells, die es mit ganz eigenen Methoden schafften ihre Aufträge auszuführen und ihre Opfer zu beseitigen.
Um von unfreiwilligen Fragen geschützt und vor Marinesoldaten gesichert zu sein, war sie bei ihren Arbeitskollegen und dem Boss nur als Bellemere bekannt, den Namen der einst ihrer Adoptivmutter gehörte.
Soeben passierte Nami ein unscheinbares Verließ und lief geduckt unter den legendären, hängenden Bögen von Waterloo Island, die jenen Eingang zum Zero Place bildeten, da machte sich auch schon ein kleinwüchsiger etwa 50 jähriger Mann auf sich aufmerksam und fing sie ab.
»Na endlich, der Boss wartet schon und Sie wissen sicherlich wie ungemütlich er werden kann, wenn man ihn lange warten lässt, also wenn ich bitten darf folgen Sie mir mit einem zügigen Schritte.«
Rief der Zwerg aufgeregt, wie man es aus alten Märchen von jenen Geschöpfen gewöhnt war, doch die Orangehaarige hörte nur mit halbem Ohre zu. Das Gerede der niedrigen Angestellten des Agentenkorbs interessierte sie herzlich wenig. Dazu musste man wissen, dass sie normalerweise nur mit den wichtigsten Leuten verkehrte, zu welchen verständlicherweise auch ihr Boss gehörte. Er hatte schon mehr als einmal mit ihr dasselbe Bett geteilt und auch wenn es ihr anfangs noch unangenehm war, so wurde sie mit der Zeit taub gegen seine harten Griffe und lästigen Berührungen.
Sie war nicht die einzige, welche mit dem Oberbefehlshaber schlief, auch einige der anderen hübschen Angestellte kamen regelmäßig in den Genuss seiner Männlichkeit. Es war allerdings nicht zu verleugnen, dass sie in dieser Hinsicht sein bevorzugtes Betthäschen darstellte, wahrscheinlich machten ihre rehbraunen Augen ihn ganz einfach schwach. Eine Tatsache die nicht nur ihn, sondern auch ihre Lämmchen zur Raserei brachten.
Nami betrat beinahe unbemerkt das große Gebäude, beinahe unbemerkt, weil hier nie jemand hineinkam ohne erkannt zu werden und so hatte sie auch dieses Mal die stillen Beobachtungen der restlichen Ansässigen im Raume zu ignorieren und möglichst streng geradeaus zu laufen. Sie war es gewöhnt, was wohl auf jener Tatsache beruhte, dass selbst unter den Agenten kaum jemand den anderen kannte. Sie waren ein Rudel, aber jagen tat jeder für sich allein. So wie es jetzt für sie an der Zeit war eine neue Beute zu reißen. Hungrig leckte sich die Löwin ihre Pfoten und konnte es kaum erwarten ihre Zähne im lebendigen Fleisch eines neuen Opfers zu versenken.
Der Fahrstuhl hielt abrupt und wenige Sekunden später fand sich Nami im obersten Stockwerk einer heraus stechenden Villa wieder. Unbeirrt führte ihr Weg sie den langen Flur entlang, direkt auf eine große Flügeltür aus Ebenholz zu. Bevor sie jedoch dazu kam diese öffnen zu können, schwang sie wie von Geisterhand auf und gab den Blick auf ein sperrlich beleuchtetes Zimmer frei.
Es war ein sehr geräumiger, großer Raum, in dem sich vor großen Fenstern ein mahagonifarbener Schreibtisch befand. Der Mann der hinter diesem saß war hochgewachsen und seine Hautfarbe konnte man ungeirrt als Schokoladenbraun bezeichnen. Seine Augen hatten die Farbe dichten Nebels und nicht zum ersten Mal fragte sich die junge Frau ob ihr Boss wohl nur wegen seines unbarmherzigen Blickes, der eine solche Kälte ausstrahlte das man sie förmlich spüren konnte und jedem eine Gänsehaut verlieh, zum Vorsitzenden der Cells ernannt wurde.
»Ah, Bellemere, wie schön dich wohlauf zu sehen, ich nehme an dein Vorhaben war erfolgreich?«
Unterbrach der Mann mit seiner typisch, rauchigen Stimme die angemessene Stille.
»Natürlich. Ich habe den Auftrag erfolgreich beendet.«
Antwortete sie ihm respektvoll.
»Schön, schön. Deinen nächsten Auftrag wirst du auf Little Garden ausführen, dort triffst du einen Mann namens Turk. Er hat mal für uns gearbeitet, aber inzwischen hat er sich unerlaubt zur Ruhe gesetzt, ich möchte, dass du diesen Mann möglichst ohne Spuren beseitigst.«
»Ein Verräter also.«
Ihr Gegenüber schmunzelte über die Bemerkung seines Lieblings, er kannte ihre Abneigung gegenüber Deserteuren.
»Gut erkannt, meine Kleine. Er war sehr gefürchtet und ich möchte nicht, dass er entkommt. Es besteht außerdem die Möglichkeit das dir ein Armleuchter der Baroque - Firma dazwischen Funken will, also verlier mir ja nicht den Übermut.«
Der Mann grinste verstohlen.
»Ich möchte meine Liebe Bellemere ja nicht verlieren ..«
Bei dieser Aussage zuckte die braunäugige Schönheit kaum merklich zusammen, ihr Boss fuhr jedoch unbeirrt fort:
»Der Eternal Port nach Little Garden und die näheren Informationen über den Mann liegen in deinem Zimmer, Morgen wirst du aufbrechen. Ach ja und bevor ich es vergesse, es war das letzte Mal das wir uns hier getroffen haben. Unseren nächsten Treffpunkt erfährst du von einem der Agenten nach deinem Auftrag, gut, dass war´s fürs Erste ich wünsche eine erholsame Nacht.«
Die attraktive Frau überhörte den letzten Satz gekonnt und verließ den Raum. Ihr Zimmer lag eine Etage unter dem ihres Chefs, im Gegensatz zu vielen anderen Kopfgeldjägern hier genoss sie den Luxus eines Einzelzimmers.
Als sie schließlich das geräumige Hotelzimmer betrat, war das erste was ihre Aufmerksamkeit auf sich zog ein kleiner Zettel und ein Eternal Port mit der Aufschrift Little Garden. Lautlos betrachtete sie die schnörkellose Schrift und sog deren Inhalt in sich auf.
Turk Bellow, 33, Abtrünniger.
Mehr stand zu dem einmal so wichtigen Mann nicht geschrieben und die Orangehaarige fand sich damit ab. Neben jenem Blatt Papier fand sich ein Bild, welches zweifellos den Gesuchten darstellte und eine Karte der Urwaldinsel. In einem Anflug von unkontrollierter Wut zerriss sie diese kurzerhand und ihre jungen Lippen sprachen die nächsten Worte wie im Rausch.
»Als ob ich die brauchen würde.«
~
Wenn man die Frage beantwortet haben will, warum Zorro die Flying Lamb verlassen hatte, müsste man sich erstmal daran erinnern was er denn zu Ruffy gesagt, besser, warum er sich überhaupt darauf eingelassen hatte, mit ihm eine Piratenbande zu gründen. Seine Worte waren folgende:
»Gut ich bin dabei und werde ein Pirat, aber eines solltest du wissen. Ich will der beste Schwertkämpfer der Welt werden und sollte ich das in deiner Bande nicht schaffen, muss ich dich verlassen.«
Hat sich der naive Junge die Worte zu Herzen genommen?
Nein, sicherlich nicht, er hatte sie bestimmt kurz danach schon wieder vergessen, was auch nicht weiter wichtig war, denn der Hauptgrund warum Zorro jetzt wieder als Kopfgeldjäger seine Brötchen verdiente sollte ein ganz anderer, noch nicht bekannter Grund sein.
Wie sooft lag der Grünhaarige an eine der nahezu heißen Kalkmauern gelehnt und ließ sich von der Sonne aufwärmen. Seinen letzten Auftrag musste er auf einer mit Minus Graden vorherrschenden Winterinsel bestreiten und auch wenn dieser schon etwas länger her war, so war ihm manchmal, trotz der glühenden Tage hier in Alabasta eiskalt.
»Hatschi .. verdammter Mist.«
»Oh nein Mr. 2, du hast doch keinen Schnupfen, oder?«
Eine mädchenhafte Stimme ertönte hinter dem Muskelprotz und war der Anlass dazu, dass er augenblicklich seine Augen verdrehte.
»Musst du mir auch während meiner Freizeit auf die Pelle rücken, Miss Withsun?«
»Was hast du denn? Wir sind doch Partner.«
Erwiderte die junge Frau. Sie war von eher kleiner Statur, hatte eine verhältnismäßig blasse Haut und funkelnde grüne Augen wie eine Schlange. Unsanft schob der Mann sie von sich und setzte sich etwas mehr auf. Größe machte alles aus bei Autoritätsproblemen.
»Was ist dir denn für eine Laus über die Leber gelaufen, sonst bist du doch auch nicht so abstoßend.«
Ihr Schwarm machte keine Anstalten zu antworten und so fuhr sie neckisch fort:
»Hast wohl wieder an deine alten Freunde gedacht, was? Vergiss sie endlich soviel ich weiß warst du doch der-.«
Als die Dame das kalte Eisen von seinem verfluchten Schwert an ihrem Hals spürte, wusste sie, dass sie zu weit gegangen war.
»Du weißt gar nichts über mich, verstanden.«
Zorros Stimme war kalt und schneidend, dass es der Agentin unbehaglich den Rücken herunter lief. Um das Thema zu wechseln sagte sie deshalb:
»Kennst du schon unseren neusten Auftrag? Wir sollen nach Little Garden, einen Maulwurf beseitigen.«
»Einen Maulwurf?«
Falls sie vorhatte seine Laune zu verbessern, so war es ihr gerade gelungen. Hellhörig geworden drehte sich der Piratenjäger zu ihr um und sah sie aus schmalen Augen an. Miss Withsun atmete erleichtert auf, sie fand ihn an schlechten Tagen beängstigend.
»Naja, er sieht mehr wie eine Ratte aus, aber-.«
»Miss Withsun, der Punkt.«
»Ja, irgendeinen Spitzel der Mal sowohl für uns als auch für Cells gearbeitet hat, er-.«
Mit einer Handbewegung brachte der attraktive Jüngling seine Partnerin zum Schweigen.
»Ich weiß um wen es geht, ein Mr. Bellow hab ich recht? Er hat es bis zu einen der Top Agenten gebracht. Schade um das Talent, aber gut für andere .. wann sollen wir abreisen?«
»Am besten schon heute Nacht oder Morgen früh.«
Antwortete sie ihm und fuhr sich wichtigtuerisch über das enganliegende Kostüm.
»Wir haben einen weiten Weg vor uns und außerdem sind Cells Agenten auch hinter ihm her, der Boss hat mir eine Nachricht zukommen lassen, falls uns derjenige in die Quere kommt können wir ihn eliminieren.«
Zorros schneidende Stimme brachte erneut unwillig den Körper seines Gegenübers zum Zittern und der bittere Unterton in seinen Worten ließ sie trotz besten Widerstandes frösteln.
»Das hätten wir auch so getan, Cells ist unsere Konkurrenz, je weniger die sind desto besser für uns.«
Darauf wusste die furchtlose Frau zunächst nichts zu antworten und wartete darauf, dass der Andere nach einer kurzen Pause fortfuhr.
»Miss Withsun, wir brechen im Morgengrauen mit der Sonne auf.«
»Einverstanden!«
Ihre kalten Füße brannten in dem heißen Wüstensand und die Angesprochene ließ ihren Gedanken ausnahmsweise einmal freien Lauf. Es war nicht so, das sie erwartete jemandem zu treffen der in der Lage war ihre tiefsten Wünsche zu lesen, aber andererseits konnte man sich bei diesen Leuten nie sicher sein. Sie wusste das dies ihre letzte Chance war, die Baroque Firma würde nicht ihre Zeit mit jemandem Verschwenden der nutzlos war und seitdem sie den Neuen an ihrer Seite hatte .. ja, es bestand die Möglichkeit eines Mordes, ihres Mordes.
Jetzt ist meine Stunde, dieses Mal muss ich punkten!