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Mafiosi..

.. auch wenn ich keiner sein will
von

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7. Kapitel

Zwei Wochen sind seither vergangen und Saga sowie Uruha habe ich nicht einmal gesehen. Ich hatte viel zu tun und sie gingen ihrer Arbeit nach und waren anschließend wohl immer in der Wohnung. Ich vermisse meinen Schönling. Ich brauche ihn. Es klopft und ich rufe laut herein. Die Tür knarrt immer, wenn man sie langsam öffnet und gerade öffnete sie jemand besonders langsam. Ich sehe vom Balkon nach hinten und da steht er. Der Traum meiner schlaflosen Nächte und Tagträumereien. Ich liebe ihn.
 

„Ohayou.“

„Hallo...“

„Saga, er... also wir... ich und er... nein, er... Also, er schickt mich.“

„Um die Zeit?“

„Ja, ähm... Er will etwas feiern und du sollst mich mitnehmen.“

„Ah ja?“

„Hm.“

„Gut, ich fahr dich und hol dich dann später wieder ab.“

„Ich...“

„Ich bin müde, will nur noch ins Bett.“

„Das ist...“

„Nicht fair?“

„Nein, okay. Dann bleib ich auch hier.“

„Uruha!“

„Gomen, aber ich hab keinen Führerschein, geschweige denn ein Auto, keinen Busausweis mehr...“

„Schwarzfahrer?“

„Hm..“

„Wo ist dein Zeug?“

„Bei Aoi...“
 

Ich seufze bei dem Namen auf. Dort müsste ich mit Uruha ja auch noch hin um die Gitarre zu holen. Ich stehe auf vom Liegestuhl und er sieht weg. Oh ja, stimmt ja. Ich bin nur mit einer Boxershorts bekleidet.
 

„Wohin?“

„In die Wohnung.“

„Warum feiert ihr da?“

„Saga will die...“

„Baka...“
 

Ich zieh mir eine einfache Jeans an und einen Pulli oben rum. Meine Haare richte ich, nachdem ich das Nasenband umhabe.
 

“Warum machst du das?”

“Nani?”

“Deine Nase ver...”

“Geht niemanden etwas an.”

“Saga meint, deine Nase sei süß und hübsch.”

“Er kennt sie doch gar nicht.”

“Aso”, erklingt es traurig.

“Find es doch raus.”

“Nani?”

“Na, ob sie süß ist”, antworte ich, zwinkere ihm zu und er wird rot.
 

Nebeneinander herlaufend und nichts sagend erreichen wir die Garage und ich hole die GSX R raus. Uruha wird blass, schluckt und ich grinse leicht.
 

“Ich muss... da... rauf?”

“Ja, wenn ich dich fahren soll dann schon.”

“Auto?”

“No.”
 

Seufzend schwingt er sich auf die Maschine und ich keuche leise, weil ich seinen Po genaustens beobachte wie er sich bewegt. Kami.
 

“Halt dich entweder bei mir oder hinten an dem Ding fest”, erkläre ich, setze ihm einen Helm auf, verschließe ihn ordnungsgemäß und erst dann setze ich mich auf.
 

Ich fahre sehr langsam los und doch klammert er sich schon an mir fest und das ziemlich arg. In der Stadt fahre ich höchstens 80 und schaue immer wieder seitlich zu ihm nach hinten. Er hat die Augen geschlossen und wirkt so klein und das obwohl er größer ist als ich. Bei dem Wohnblock angekommen, den Motor der Maschine ausmachend, springt er sofort runter. Er nimmt sich den Helm ab und holt tief Luft. So schlimm war es doch eigentlich gar nicht.
 

“War's so arg?”

“Nein... recht okay für das erste Mal. Vielleicht fahr ich ja mal wieder irgendwann mit...”
 

Ich nicke und schließe alles ab. Hiernach gehen wir rein und laufen zur Wohnung da der Fahrstuhl zu lange braucht. Je näher wir der Wohnung kommen, desto natürlicher wirkt er auf mich. So wie damals, bei dem Fest. Er sah so schön aus in dem Yukata. Würde er nächstes Jahr mit mir dorthin gehen? Seufzend reibe ich mir über mein rechtes Auge. Die Narbe, welche sich bis dort hinauf reicht, jedoch von den Haaren verdeckt wird, ziept etwas. Er schließt auf und wir treten ein. Mehrere Stimmen sind zu hören und ich bin leicht verwundert.
 

“Meine Mom ist da”, murmelt er und zieht seine Jacke aus.

“Was?”, fauche ich und er beißt sich auf die Lippen.

“Ich hab sie eingeladen. Ich wollte ihr zeigen, dass es mir gut geht und sie sich keine Sorgen machen braucht.”

“Und das hier? Was ist mit Aoi?”

“Sie sagt ihm nichts. Sie kennt ihn ja nicht einmal persönlich.”

“Ich...”

“Gomen, aber sie tut nichts und wenn stehe ich dafür grade.”

“Okay...”
 

Wir gehen ein paar kleine Schritte und schon wird es bunter.
 

“Hey, Reita, endlich!”, ruft Saga und ich grüße nickend.
 

Uruha und ich gehen zu einer Frau, welche sicherlich gerade erst einmal an die vierzig ist. Er stellt sie mir als seine Mutter vor und sofort fällt mir auf, von wem er sein Aussehen hat. Nicht nur, dass seine Mutter die selben Augen und Lippen hat, auch ihr Wesen gleicht dem Seinen.
 

Beide sind zurückhaltend und doch offen wenn man sie erst einmal kennt und sie einen an sich heran lassen. Saga kann sich glücklich schätzen, dass Uruha ihn an sich ranlässt. Wieso nicht ich? Tora, Pon, Shou und ein paar Kumpels von Saga sind hier, was mich recht erstaunt. Immerhin sah man uns selten alle zusammen.
 

“Hast du niemanden eingeladen?”

“Nur meine Mom. Ich kenn ja sonst nur Aoi.”
 

Ich nicke und erhalten dann ein Bier. Dankbar nehme ich es an, nippe dann nur daran. Es lindert die Schmerzen auch nicht gerade. Ich halte das Bier Uruha hin und er sieht mich komisch an.
 

“Ich muss dann los, Ruha. Ich bin zu k.o. und will ins Bett.”

“Uhm, okay.”

“Aber dein Zimmer…”

“Hey, Rei, wir wollen uns alle die Wohnung angucken, also komm.”

“Aber dann bin ich weg”, antworte ich und wir beginnen mit der Besichtigung.

“Ist ihr Job so anstrengend, Suzuki-san?”

“Es geht, danke. Ich hab nur sehr schlecht geschlafen. Also keine Sorge, Frau Takashima.”
 

Wir schauen uns die Wohnung an und ich finde Uruhas Schlafzimmer noch recht leer. Bis auf das Bett und einem Kleiderschrank, sowie Schreibtisch steht dort nichts drinnen. Aber alles einheitlich von der Farbe her, wie bei Saga. Wobei ich Sagas Zimmer schon zu erwachsen finde. Nun ja, jeder hat einen anderen Geschmack. Nach der Besichtigung gehe ich in den Flur und ziehe mir meine Schuhe an.
 

“Gomen, dass ich dich gezwungen habe, aber ich wusste nicht, dass deine Cousins auch kommen sollten.”

“Schon okay, Ruha. Ich hab's gern getan.”

“Sagst du das auch nicht nur so?”

“Nani?”

“Wegen Aoi?”

“Iie. Gute Nacht, Uruha”, hauche ich und gehe.
 

Aoi! Zu diesem müssten wir noch fahren... Er sieht mir kurz nach und irgendwie freut mich das. Es ist süß. So als ob er... Nein Akira, denk nicht so.
 

Zu Hause angekommen, lasse ich die Suzuki einfach draußen stehen und laufe gleich zu meinem Zimmer. Ich bin so alle. Scheiße. Ich zieh mich aus und lass mich einfach so auf das Bett fallen, will nur noch einnicken und alles vergessen. Uruha, Saga, meine Familie...
 

Durch lautes Klopfen an meiner Türe werde ich munter und richte mich halbwegs auf. Da ich noch total verpeilt bin, verheddere ich mich in meiner Decke und plumpse aus dem Bett. Keuchend halte ich mir den Kopf und fluche. Ich laufe zur Tür und öffne sie. Es steht nur keiner davor. Hatte ich mir das eingebildet? Als ich dann Schluchzen vernehme sehe ich mich auch unten um und schlucke.
 

“Ruha...”

“Ich...”

“Scht...”
 

Ich nahm ihn hoch und brachte ihn zu meinem Bett. Er war nicht einmal schwer, viel zu leicht für seine Größe. Ich setze ihn vorsichtig auf dem Bett ab und lasse ihn los.
 

“Gomen…”, wispert er und schluchzt weiter.
 

Vorsichtig setze ich mich neben ihn, streichele seinen Rücken. Was war nur passiert? Tora? Saga? Aoi?
 

“Wieso bist du hier? Jetzt vor allem? Nicht, dass ich mich nicht freu, aber… Magst du eine heiße Schokolade?”

“Hai...”

“Okay.”
 

Ich ordere sie und wenig später bringt sie mir die nette alte Dame rauf. Ich gebe ihm eine Tasse, achte darauf, dass er sie nicht verschüttet. Er zittert, redet nicht viel und wirkt verstört. Was war nur? Er nimmt die Tasse zaghaft, pustet um das Getränk kälter zu bekommen und rutscht an die Wand, lehnt sich an. Vorsichtig nippt er an der Schoki und sieht starr gerade aus nach unten.
 

“Tora, er…”

“Hat er dir weh getan?”

“Iie... ich... Er hat Saga angemacht und sie haben geredet...”

“Sich ausgesprochen?””

“Vielleicht, denk schon…”

“Hm...”

“Ich bin dann ins Bett und wurde wach weil...”

“Ja?”

“Ich, also.. ich, nun...”

“Scht…”

“Durch Schreie.”

“Hat er etwa?”

“Sie hatten Sex.”
 

Ich gucke ihn mit großen Augen an. Eigentlich ist die Situation lachhaft, doch für Uruha wohl etwas sehr Verängstigendes.
 

“Also ich... Uhm... am Anfang wollte Saga gar nicht und hat sich gewehrt und dann wurden sie immer lauter und lauter und ich bekam Panik und...”
 

Er trinkt ein Schluck und ich auch. Das muss ich erst einmal verdauen. Wurde Ruha einst vergewaltigt? Aber Saga… Er würde nie von Tora wegkommen, egal wie oft er es versucht, er schafft es nicht. Bei Tora auch kein Wunder.
 

“Uruha, hat dir Aoi einmal so weh getan oder wer anders?”

“Egal...”
 

Seufzend hole ich mir Kippen, stecke mir eine an.
 

“Gomen, dass ich so überreagiere.”

“Du hattest nur Angst.”

“Hai.”

“Das ist verständlich, wenn man schlechte Erfahrungen hat.”

“Ich hab keine Erfahrungen”, nuschelt er.
 

Er ist Jungfrau?
 

“Ich dachte…”

“Nicht von der Art.”

“Schlaf dann erst einmal in Ruhe...”

“Und du?”

“Egal... Ich muss eh in ein paar Stunden raus, hab Training.”

“Aber am Morgen?”

“Das interessiert meinen Vater recht wenig.”

“Du magst ihn nicht?”

“Genauso wenig, wie er mich.”

“Uhm... meiner ist tot.”

“Wie meine Mutter.”

“Ich bin froh darüber...”

“Ich nicht. Ich hätte sie gern einmal gesehen. Sie soll wunderschön gewesen sein.”

“Heißt das...”

“Hai.”

“Oh...”
 

Betreten schaut er auf die Decke und ich stehe auf, drücke die Kippe aus.
 

“Wenn du dich noch mehr aufwärmen magst, dusch oder schlaf.”

“Beides?”

“Mach nur, ich leg dir Sachen hin und schlaf dann im Wohnzimmer der Etage.”

“Aber...”

“Schlaf solange du willst. Es wird dir gut tun. Du kannst dann morgen per Telefon fragen, ob Ruki dich fährt. Ich weiß, dass du dich mit Aoi treffen willst.”

“Woher?”

“Deine Mom.”

“Aber es ist okay? Du sagtest ich darf ihn im Restaurant sehen.”

“Hm...”

“Darf ich doch nicht?”

“Schon, aber ich komm später selbst dorthin. Vorher erledige ich etwas.”

“Wegen Aoi?”

“Nicht alles hat mit ihm zu tun.”
 

Er erwidert daraufhin nichts, sondern geht ins Bad. Ich suche ihm die Sachen raus und lege sie hin.
 

“Sachen liegen auf dem Bett oben. Ich gehe!”, rufe ich und gehe.
 

Ich hoffe er verachtet mich nicht, weil ich morgen kommen werde. vor allem, wenn er sieht mit wem ich komme. Ich laufe in das Wohnzimmer und lege mich aufs Sofa. Ich denke noch oft an ihn, schlafe dennoch ein. Kurz nach 6 Uhr morgens werde ich geweckt und gähne ausgiebig. Wie immer weckt mich Kai.
 

Ihn kenn ich schon ewig, seit ich klein bin. Er ist der uneheliche Sohn meines verstorbenen Onkels und Toras Stiefbruder. Beide sind so unterschiedlich und haben nichts miteinander am Hut. Kai und ich mögen uns, trainieren oft zusammen oder unterhalten uns, wenn er Lust hat und ich Zeit.
 

“Den jungen Mann in meinem Zimmer lass bitte schlafen, Kai. Er braucht seinen Schönheitschlaf”, bitte ich und er nickt.

“Ich zieh weg, Akira.”

“Hm?”

“Ich darf studieren.”

“Aber dann…”

“Dann wären wir das erste mal seit zwanzig Jahren getrennt.”
 

Ich kann darauf nichts sagen und folge ihm runter ins Dojo. Es stimmt mich traurig das zu hören, aber andererseits freu ich mich für ihn. Er wollte hier schon immer weg und studieren. Heute trainiert nur unsere Familie und daher sind schon alle anwesend, wenn auch eher körperlich.
 

Tora funkele ich an und er schaut weg. 8 Uhr beschließen Vater und Opa das Training zu beenden, da sie Hunger haben. Umso besser. Ich setze mich an die “Papierwand” des Dojos und öffne sie ein Stück mehr um rauchen zu können.
 

“Ruha?”, frage ich verwirrt.
 

Hab ich ihn gesehen oder nicht. Ah, er kommt zurück.
 

“Ich wollte nicht spannen.”

“Komm schon her, es ist okay. Eine rauchen?”
 

Er nickt zaghaft und nimmt sich eine Zigarette.
 

“Ich wollte nur, also ich...”

“Guck nur ruhig zu.”

“Iie... ich... Bitte bring es mir bei.”

“Wozu?”

“Na, Selbstverteidigung.”

“Ruha...”

“Uruha!”

“Uruha, du brauchst das nicht.”

“Was, wenn ich verprügelt werde?”

“Dann hat derjenige ein ganz schönes Problem.”

“Suzuki!”

“Reita.”

“Su... Reita, bitte.”

“Ich kann dich nicht unterrichten.”

“Weshalb nicht? Bin ich dir zu weibisch?”

“Iie.”

“Was dann?”, fragt er und sieht mich sauer an.

“Zu wichtig.”

“Äh...”

“Hast du es immer noch nicht kapiert?”

“Nani?”

“Vergiss es. Ich muss los.”

“Ich..”

“Gomen, Uruha, aber deine Nähe tut mir gerade zu sehr weh.”

“Wieso?”

“Finds heraus..”

“Was denn noch alles? Red nicht dauernd in Rätseln mit mir.”

“Tu ich nicht”, murmele ich und gehe.
 

War er noch nie verliebt gewesen? Verdammt! Ich laufe zu meinem Zimmer und mache mich dort frisch. Heute ist nicht mein Tag. Meinen Anzug und den Nasentanga anhabend, fahre ich zu Nao und gemeinsam mit ihr verbringe ich den Tag in der Stadt. Wir gehen shoppen, reden etwas und schweigen dennoch meist. Ich versteh immer noch nicht, warum sie mich mag, warum sie noch mit mir redet und mit mir schlafen will.
 

Ich habe ihr auch von Uruha erzählt und sie freut sich blöderweise für mich. Trotz all dem. Aber Frauen werde ich auch nie verstehen. Vielleicht liegt es daran, dass ich nie eine Mutter hatte und nur Männer um mich rum waren und sind.
 

Ins Restaurant gehe ich mit Nao, da sie Saga noch von der Schule her kennt. Beide haben sich eine Ewigkeit nicht mehr gesehen und wollten wenigstens mal wieder 'Hallo' sagen. Kaum eingetreten kommt Saga auch schon zu uns, umarmt sie sanft. Ich grüße ihn ebenfalls und sehe mich um. Recht voll heute.
 

“Ich hab Uruha und Aoi euren Familientisch geben müssen. Es ging nicht anders.”

“Okay.”
 

Tief durchatmen Reita, ganz tief.
 

“Wer ist der Typ?”, fragt Nao und wir seufzen.

“Uruha ist Reitas Schwarm”, meint Saga.

“Danke Saga”, knurre ich und gehe mir ihr nach hinten.
 

Nao sieht Aoi misstrauisch an und dieser schluckt.
 

“Shiroyama Yuu, das ist Nao.”
 

Sie nickt daraufhin kurz und Aoi sieht zu ihr. Er fragt sich bestimmt, wer sie ist.
 

“Das ist Takashima Kouyou”, stelle ich den Schönling vor und er fragt wer sie sei.
 

“Sie ist Suzuki Nao, die Frau welcher Aoi das Kind nahm”, zische ich und sehe bitterböse zu Aoi.
 

Naos Hand greift zitternd nach der Meinen und ich sehe zu ihr runter, streichele über die Handfläche.
 

“Ich gehe, Uruha”, murmelt Aoi, steht auf und kommt nicht sehr weit, da Uruha ihm am Shirt festhält.

“Geb mich nicht auf, Aoi...”
 

Ich sehe betrübt zu Uruha, doch dieser sieht nur gebannt zu Aoi. Dieser seufzt und lächelt zaghaft.
 

“Tust du mich nicht aufgeben, Ru, wenn du mit ihnen verkehrst.”

“Aber…”

“Setz dich Shiroyama oder geh, aber tu Uruha nicht weh”, murre ich und sehe zu Saga.
 

Dieser kommt zu uns und Nao und ich bestellen uns Kaffee und Kuchen. Nur widerwillig wie mir scheint, setzt sich der Schwarzhaarige wieder.
 

b]POV WECHSEL:
 

Endlich sehe ich Uruha wieder. Nach Tagen der Ungewissheit und Angst, dass er nicht mehr da wäre oder mich nicht mehr sehen wollte, würde ich ihn heute sehen. Tage ohne seine bloße Anwesenheit, waren keine Tage sondern Albträume. Ich hatte so Angst um ihn. Nichts hatte ich von ihm gehört, geschweige denn, dass ich ihn gesehen hätte. Weder an der Uni, noch bei sich auf Arbeit. Also hielt ihn Suzuki wohl fest. Ich hätte sterben können vor Angst. Aber wie erging es Ruha?
 

Kami, ich wurde fast irre, aber das wollte Suzuki ja erreichen. Wenn Suzuki ihm etwas tut, bringe ich ihn um, das schwöre ich. Einen Mord mehr oder weniger... Nervös sitze ich im Restaurant und warte auf meinen Ru. Der Kellner sieht mich abwertend an, sagt aber nichts. Ich würde ihm was husten, wenn er mich angehen würde. Meine Zigarette drücke ich aus, den Kaffee trinke ich aus und nervös kaue ich an meiner Lippe herum.
 

Wo bleibst du nur? Je länger ich warten muss, desto nervöser werde ich und das gefällt mir nicht. Bist du mir noch böse Uruha? Kami, ich könnte mich verprügeln für das, was ich dir angetan habe. Alkohol tut mir halt nicht gut, aber das weißt du ja bestens. Du wolltest weg von mir stimmts? Wirst du weg bleiben? Die Tür öffnet sich, ich sehe auf und endlich... Endlich bist du da, mein Engel.
 

“Aoi.”
 

Du strahlst und ich lächele sanft in deine Richtung. Du kommst auf mich zu, umarmst mich und ich kann nicht anders als es dir gleich zu tun. Ich umarme dich ebenfalls, deinen lieblichen Duft nehme ich sofort wieder auf. Deinen Duft nach Kirschen und Vanille.
 

“Ruha”, hauche ich und küsse dich kurz.
 

Ich kann nicht anders. Als ich mich von dir löse, sehe ich dich einmal genauer an. Du hast dich nicht großartig verändert. Mit meiner Hand fahre ich durch deine Haare. Blonde Strähnen zieren nur deinen brünetten Schopf und es steht dir.
 

“Aoi, ich..”

“Scht…”

“Ich kann euch nur den Familientisch anbieten”, wirft der Kellner ein.

“Ist das okay, Saga?”

“Denke schon.”
 

Er führt uns zu diesem Tisch und wir setzen uns. Saga, der Kellner, geht wieder in den vorderen Bereich zurück.
 

“Ruha... Kami ich hab dich so vermisst”, sage ich leise und lehne meinen Kopf an seine Brust.

“Ich dich auch. Ich war so allein.”

“Ich auch... ich auch...”
 

Er streichelt über meinen Rücken und ich löse mich von ihm.
 

“Geht es dir gut?”

“Schon ja.”

“Hat dir Suzuki weh getan?”

“Nicht direkt.”

“Was meinst du?”

“Na ja er… er hat mich isoliert und so halt.”

“Nani? Der Arsch...”

“Essen und so habe ich bekommen, aber fast nie angerührt.”

“War es vergiftet?”

“Nein, ich denk nicht.”

“Hm...”

“Ich wollte zu dir...”

“Und ich zu dir. Es tut mir so leid, was im Schlafzimmer passiert ist.”

“Schon okay.”

“Iie. Nach dem was alles passiert ist, ist es nicht okay.”

“Aoi...”

“Ich tu es nie wieder.”

“Ich weiß."

“Verzeihst du mir?”

“Wenn du mir verzeihst.”

“Nani?”

“Ich... Er hat mich geküsst und so.”

“Was?”, fauche ich und sehe ihn sauer an.

“Er ist komisch...”

“Er ist ein Arschloch, ein Mörder und Yakuza..”

“Aoi.”

“Gomen...”

“Aoi, ich darf... Ich darf dich nur noch hier sehen.

“Was? Wieso?”

“Bedingung.”

“Für was?”

“Dich zu sehen, denn sonst tut er dir etwas oder mir.”

“Ich fass es nicht. Dieser… Arg!”

“Aoi...”

“Findest du das etwa gut?”

“Dich hier zu sehen, ist besser als dich gar nicht mehr zu sehen … Für immer.”

“Du meinst ich dürfte dich sonst nie wieder sehen?”

“Hai.”

“Ich bring ihn um.”

“Nein”, meint er laut und ich sehe ihn verwirrt an.
 

Warum nimmt er ihn in Schutz? Hasst er ihn nicht?
 

“Erpresst er dich?”

“Nein.”

“Aber?”

“Nichts aber. Ich will nur nicht, dass du morden tust und dafür später selbst ermordest wirst. Ich brauch dich doch, Aoi. Ich hab dich doch lieb.”
 

Endlich wieder diese Worte.
 

“Ich lieb dich auch.”
 

Er lächelt und der Kellner kommt um unsere Bestellung aufzunehmen. Wir bestellen uns Kaffee und Kuchen und ich bin erstaunt, dass es in diesem Laden hier wohl wirklich jede Art von Essen gibt. Kurz nachdem wir unsere Bestellungen erhalten, setzen sich zwei Personen an unseren Tisch und ich sehe auf, schlucke. Suzuki! Unverkennbar er, mit seinem Tuch da. Und sie? Kami, sie tut mir so leid. Sie sieht mich misstrauisch an und ich kurz weg.
 

“Was wollt ihr, Suzuki?”

“Was willst du?”

“Nur Uruha.”
 

Ich seufze und diese Frau schaut zu mir.
 

“Shiroyama Yuu, dass ist Nao”, stellt er mir sie vor und ich seufze erneut.
 

Sie nickt daraufhin kurz und sieht zu mir. Ich frage mich nicht wer sie ist, denn eigentlich weiß ich es ja.
 

“Das ist Takashima Kouyou”, stellt er Uruha ihr vor und er fragt wer sie ist.

“Sie ist Suzuki Nao, die Frau welcher Aoi das Kind nahm”, zischt er und sieht bitterböse zu mir.
 

Naos Hand greift zitternd nach der Seinen und ich sehe zu ihr rüber. Sie tut mir leid. Leid, an ihn zu glauben und all den Mist.
 

“Ich gehe, Uruha”, murmele ich, stehe auf und komme nicht sehr weit, da Uruha mich am Shirt festhält.

“Geb mich nicht auf, Aoi...”
 

Ich sehe zu Uruha und überlege, was ich tun soll. Ich will ihn nicht aufgeben. Nicht hier und so.
 

“Tust du mich nicht aufgeben, Ru, wenn du mit ihnen verkehrst.”

“Aber…”

“Setz dich Shiroyama oder geh, aber tu Uruha nicht weh”, murrt er und sieht dann zu Saga.
 

Ich will weg, dennoch bleibe ich. Bei dir Ruha, nur wegen dir...
 

“Aoi ich... Ich bin auch umgezogen und habe ein kleines schickes Zimmer bekommen.”

“Bei Suzuki?”

“Iie, bei Saga. Er ist der Ex oder Freund vom Restaurantbesitzer.”

“Also doch Suzuki.”

“Aber nicht Reita, sondern Tora.”

“Reita?”, murre ich, meine Augenbraue hebt sich und er nickt nur, nachdem er seinen Schluck gemacht hatte.
 

Ich esse meinen Kuchen auf und er den Seinen. Nach und nach nähern wir uns wieder schüchtern an. Reden über die Uni, die Arbeit, seine Mutter. Uruha wohnt nicht mehr bei mir. Nur langsam kann ich mich an den Gedanken gewöhnen. Er entfernt sich von mir…
 

“Uruha, Nao und ich gehen zum Haus. Bis dann”, höre ich seine dunkle Stimme und sehe mürrisch auf.

“Schau nicht so Shiroyama. Sei froh, dass du noch lebst.”
 

Ich seufze und sie gehen…



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von: abgemeldet
2007-10-30T08:35:21+00:00 30.10.2007 09:35
Naaa, ob Uruha sich wirklich von Aoi entfernt, bezweifele ich, eher würde ich schon vermuten das sich Aoi zurückzieht, wenn ich so seinen Gedanken folge...aber das kann ja auch täuschen...
Ich bin gespannt wie es weiter geht...also auf zum nächsten Kapitel....

Lieben Gruß
Aya-chan60 ^__^
Von:  Riddle
2007-10-29T06:08:53+00:00 29.10.2007 07:08
kyaaaaahhhh!!
ich kann das nächste Kappi nicht lesen!!
....
*snief*
....
könntest du mir das per ENS schicken?? bidddddööööö~ö!!!!!!
Von: abgemeldet
2007-10-23T17:26:02+00:00 23.10.2007 19:26
Meeeeeeeeeeeeeeehr XDDDDDDDDDDDDD
Von: abgemeldet
2007-10-17T09:26:16+00:00 17.10.2007 11:26
Ahhhhh warum is Uru so ne Treue Maus.
Reirei tut mir leid!!
Schnelll weiter, war mal wieder klasse!!

Mata ne
Miyabi desu ^.^v
Von:  Donald
2007-10-16T18:10:25+00:00 16.10.2007 20:10
Maaaaaaaaan, warum muss Ruha so dermaßen an Aoi klammern? So treudoof kann man doch nicht sein~
Von: abgemeldet
2007-10-14T16:23:21+00:00 14.10.2007 18:23
Der kleine Uruha, immer so hin und hergerissen. uu;
Nyoah, du weißt ja, ich mag deinen Schreibstil sehr gern und finde die Story an sich sehr interessant.
Manchmal wechselst du grundlos die Zeiten. [am Anfang] Ist jetzt nichts Gravierendes, wollte es nur mal sagen.~
Von: abgemeldet
2007-10-14T08:15:56+00:00 14.10.2007 10:15
schnell weiterschreiben,
bin sooo gespannt wie es weiter gehen wird^^
Von:  Ruki_
2007-10-14T06:33:26+00:00 14.10.2007 08:33
ich bin total gespannt wie es weiter geht!
bin ja mal gespannt was noch so passiert^^
freu mich schon aufs nächste kapi^^

LG
Moe_chan
Von: abgemeldet
2007-10-13T23:33:11+00:00 14.10.2007 01:33
Huhu~
Ersta
also ich muss sagen du machst es immer spannend^^
omg die arme Nao
hoffentlich tut Reita was unüberlegtes z.B. Aoi ermorden? ne spaß |D
naja hoffentlich gehts bald weiter^^
bin schon ganz gespannt
*keks da lass*
Dat Tan_Chan


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