I just wanna be loved
A breath of snow, christmas and love
Kapitel 1
I JUST WANNA BE LOVED
Es war sein Leben, seine Einstellung, sein Ziel der stärkste, der Beste zu werden, sich immer wieder neuen Herausforderungen zu stellen. Doch auch der Beste musste irgendwann schließlich aufgeben. Und sich letztendlich eingestehen, das er versagt hatte.
„Misst, Misst, Misst“, schmerzend rieb sich Goku seine Knie und blickte auf das völlig vereiste Wasser.
Lachen erfüllte die kalte Winterluft.
Völlig erstaunt von dem hellerklingenden Lachen drehte er sich um und blickte in das Gesicht seiner Frau. Seine Frau, die merkwürdig das klang. Noch vor einem halbem Jahr hatte er nicht mal daran gedacht, sich mal mit einem Mädchen einzulassen und nun war er verheiratet.
„Wieso lachst du mich denn aus?“
„Tue ich doch gar nicht“, glucksend reichte sie ihm ihre Hand und lächelte Goku an.
Brummend ergriff er die ihm dargebotene Hand und raffte sich wieder vom rutschigen Boden auf.
„Du bist doch sonst so sportlich“, grinste Chichi amüsiert. „Na los, hak dich bei mir ein, dann bring ich dich vom See runter.
„Ich will es lieber alleine probieren, ich will das auch können.“
Kichernd ließ Chichi seine Hand wieder los.
„Also schön mein starker Held, probiere dein Glück noch mal, auf einen blauen Fleck mehr oder weniger kommt es nun auch nicht mehr an.“
Und sie machte sich doch lustig über ihn, das wusste er ganz genau. Verkniffen sah er auf den See worauf er dank Chichi nicht mehr lag, sondern wieder stand, zwar unsicher, aber aufrecht. Vorsichtig stampfte er leicht mit seinem linken Fuß auf.
„Das ist doch sowieso blöd, wieso sollte man es sich freiwillig komplizierter machen zu schlittern und sich solche dämlichen Schuhe anziehen?“
„Goku, das sind Schlittschuhe“, blitzte sie ihn immer noch vergnügt an. „Man läuft Schlittschuh weil es Spaß macht.
„Essen macht mehr Spaß und tut nicht weh.“ Betrübt starrte er auf die Spiegelglatte Oberfläche des Sees. So herrliche Fische gab es dort, tief unter der eisigen Spiegelglatten Oberfläche. Wie auf Kommando knurrte sein Magen.
„Also du kannst doch keinen Hunger haben?“, ungläubig sah sie ihn an. „Wir haben vor kurzem erst gefrühstückt? Und du mein lieber hast reichlich gegessen, morgen müssen wir schon wieder einkaufen gehen.“
Verdutz berührte Goku seinen Magen. „Aber wenn ich doch dauernd Hunger habe. Außerdem war es nur ein ganz kleines Frühstück.“
„Interessant das du drei Kilo Brot, fünfzehn Eier, zwei Kilo Speck, jede Menge Käse und Fleisch und zwei ganze Säcke Reis heute morgen zum Frühstück vertilgt hast und du hast immer noch Hunger?“
„Sag ich doch, es war nur ein kleines Frühstück.“, erwiderte Goku und sah sie unsicher an. Außerdem hab ich nicht immer noch Hunger, sondern schon wieder und du weißt ganz genau, wenn ich Hunger habe, bin ich immer so schwach und bekomm nichts auf die Reihe.“
„Oh Man“, seufzend umkreiste Chichi etwas schwerfällig mit ihren Schlittschuhen einmal um Goku herum und hakte sich bei ihm ein. „Komm her, mein armer armer fast verhungerter Ehemann“, zärtlich umfasste sie mit beiden Händen seine Wangen und zog seinen Kopf zu sich heran und küsste sanft seine Nasenspitze.
„Das hat nichts mit deinem Hunger zu tun“, sanft lächelte sie ihn an. „Sondern einfach, weil du völlig untalentiert bist
„Ieh“, bibbernd kräuselte Goku seine Nase. „ Deine Lippen sind ja eisig.“
Lachend löste sich Chichi wieder von ihm. „Du bist einfach unverbesserlich.
„Hmpf“, hab trotzdem Hunger.“ Neidisch sah Goku zu Chichi, wie sie elegant Rückwärts mit dem Gesicht zu ihm übers Eis schlitterte und anscheinend großen Spaß hatte und er brachte außer tollpatschig hinzufallen mit diesen seltsamen Dingern an seinen Füßen nichts zustande. Dieses Spiel hier mochte er nicht.
„Kichernd musterte Chichi ihn. Er tat ihr ja leid, ein wenig zumindest, aber irgendwie fand sie es großartig, endlich einmal gab es etwas was er nicht hinbekam, sie sah zwar das es ihn frustrierte, aber sie wusste auf der anderen Seite das er seine Niederlage schnell vergaß, wenn sie ihn heute Nachmittag seinen Lieblingskuchchen backen würde. Lächelnd beobachtete sie, wie er versuchte wieder ein Stück mehr in Sicherheit zu kommen und Richtung Ufer schlich. Zuckend verschloss sie schnell ihre Augen. Das konnte ja keiner mehr mit ansehen.„Mein armer Schatz“, lächelnd schlitterte sie ganz leichtfüßig auf den nun wieder am Boden liegenden Goku zu.
„Aua“, jammernd rieb sich Goku seinen Hintern und blickte hilfesuchend zu Chichi.
„Ich will Plätzchen!“
Verdutzt hielt Chichi inne. „Wie bitte?“
„Ich will PLÄTZCHEN….die, die Du mir gestern versprochen hattest!“
Verwirrt schüttelte Chichi ihren Kopf, sie sollte es aufgeben zu verstehen was manchmal in Gokus Kopf los war. In dem letzten halben Jahr seit sie als Paar nun schon hier in diesem Idyllischen Wäldchen lebten, begriff sie das ihr Goku sehr oft in seiner eignen Welt lebte. In seiner Welt schimmerten die Farben in ihrer ganzen Pracht, es gab Farben in seiner Welt, die kein Außenstehender sehen konnte. Er war ein Einsiedler und liebte es. Er liebte alles hier. Die Natur, die Tiere, die Luft, einfach alles. Es war manchmal nie leicht für sie gewesen ihn immer zu verstehen, trotz ihrer unerschütterlichen Liebe zu ihm, wurde ihr doch schnell bewusst, das sie sich beide kaum gekannt hatten. Die wenigen Male wo sie sich in ihre Kindheit gesehen hatten, waren nicht genug gewesen um alles an ihm zu verstehen und langsam bezweifelte sie, dass sie ihn überhaupt jemals ganz verstehen würde. Er war der seltsamste Mensch den sie kannte, aber auch der liebenswertste, warmherzlichste Mensch den sie kannte und er war Ehrgeizig. Lächelnd berührte sie ihren leicht geschwollenen Bauch. Ehrgeiz war eine sehr gute Eigenschaft, inständig betete sie, dass ihr kleiner Einstein genauso Ehrgeizig und warmherzig und ganz einfach wunderbar werden würde wie sein Vater. Trotz all der merkwürdigen Eigenheiten, liebte sie ihn abgöttisch. Er lebte zwar in seiner eigenen Welt, aber er, er war ihre Welt und wahrscheinlich war er es schon immer gewesen.
„Plätzchen“, unterbrach Goku Chichi in ihren Gedankengängen.
Lachend glitt sie zu ihm rüber und beobachtete Gokus vergebliche Versuche aufzustehen. Kichernd gab sie ihm erneut ihre Hand.
„Erst einmal musst du von diesem See runter und dann...“
„Dann?“, verzweifelt ergriff Goku ihre Hand und kam wacklig wieder auf sie Beine. Verkniffen klammerte sich Goku an Chichi fest um nicht noch einmal auf das Eis zu knallen.
Vorsichtig so gut es ging, führte Chichi Goku Schritt für Schritt Richtung Ufer. Lächelnd drehte sich Chichi nun zu ihm um.
„Du bist in Sicherheit.“
„Ahhmmmhhhh“, wisperte Goku angestrengt und hielt sich weiter verkrampft an Chichi fest.
„Du kannst also nun loslassen...Hier hast du besseren halt.“
Krampfhaft hielt sich Goku immer noch an Chichi fest und ließ seinen Blick zwischen dem gefrorenen See und dem Platz wo er nun stand schweifen. Vorsichtig löste Goku seine Umklammerung und fiel auf die Knie. Keuchend küsste er den Boden.
„Gott sei Dank, Gott sei Dank.“
Lachend schüttelte Chichi ihren Kopf.
„Du bist wirklich ein Original, dafür liebe ich dich so sehr“, stürmisch fiel sie ihm um seinen Hals.
„Huch? Chi…nein pass auf!“ Mit einem Aufschlag fiel Goku nach hinten in den weichen Schnee und blickte ziemlich verdutzt zu Chichi, die auf ihm lag und ihn angrinste.
„Kichernd küsste sie seine eiskalte Wange. „Hab ich Dir heute schon mal gesagt, das ich Dich liebe?“
Errötend nickte Goku.
„Ja, heute Morgen als ich aufgewacht bin“, verlegen wollte sich Goku zusammen mit Chichi im Arm aufrichten. Ob er das Wort Liebe jemals begreifen würde? Chichi konnte es ihm nicht oft genug sagen und es gefiel ihm. Diese Worte lösten in seinem inneren einem ihn immer noch fremdartige Wärme aus, die er einfach nicht benennen konnte. Das Leben mit ihr war so ganz anders, als er es sich vorgestellt hatte. Im Grunde dachte er sein Leben verlief normal weiter, nur das sie eben nun bei ihm sein würde. Im Grunde stimmte das ja auch irgendwie, es war an ihr Temperament einfach nur noch nicht gewöhnt. Lächelnd hob Goku seine Hand und strich über Chichis Wange.
„Woran denkst du?“
Lächelnd funkelte Goku sie an. „Das Du ganz schön schwer geworden bist, seit unserer Hochzeit und…“
„Waas?“, schnaubte Chichi erbost auf. „Das ist aber jetzt kein Kompliment Goku. Das ist ja wohl nicht meine Schuld. Ähm, jedenfalls nicht alleine“, murmelte sie puterrot und machte Anstalten sich zu lösen.
Lachend richtete sich Goku auf und schlang seine Arme um ihren Leib.
„…und ich denke an mein, an unser gemeinsames Leben“, grinsend berührte Goku Chichis Bauch.
„Oh?“, verlegen, löste sich Chichi von ihm und stand auf. Mit einem rosigen Schimmer klopfte sie sich den Schnee von ihrem Mantel, ehe sie verwirrt zu Goku sah. Sie konnte ihm nie wirklich böse sein, das war das schlimme an ihm. Sie wusste genau, er meinte es nicht böse, er war nur ehrlich und sagte was ihm im Kopf rumging und das sie schwerer war als noch vor einem halben Jahr, ließ sich nun einmal nicht abstreiten. Seufzend musterte sie ihn. Manchmal fragte sie sich, ob er sie immer noch hübsch fand?
Abrupt stand er auf und schlüpfte aus diesen gefährlichen Schuhen heraus.
„Goku“, aus ihren Gedanken mal wieder gerissen schrie Chichi auf, „Sag mal was machst Du denn da? Zieh Dir deine Stiefel an! Du kannst doch nicht Barfuss hier im Schnee stehen? Du wirst noch krank liebster?“
„Lachend stampfte Goku auf. Das war schon viel besser, zwar kalt, aber immerhin stand er. Auf den Boden lag er heute schon viel zu oft.
„Bähhhhh!“ Kichernd streckte Goku Chichi seine Zunge raus. „Jindujuuuuuuuuuuun!“ Lachend hielt Goku nach seiner Wolke Ausschau und sprang mit einem Satz auf sie drauf und machte es sich bequem.
„Oh man“, seufzend plumpste Chichi auf ihre Knie. Was sollte sie nur mit so einem verrückten Ehemann anstellen? Er würde sich nie ändern“, lächelnd schaute sie zu Goku, der Seelenruhig und hochzufrieden auf seiner Wolke saß und vor sich her strahlte und sie ansah, als müsste sie ihm nun für seinen gescheiten Einfall, das er keine kalten Füße bekam, noch loben.
„Ja, ja ich gebe auf…na los“, mit einem Satz ließ sich Chichi von Goku auf Jindujunn helfen. „Dann lass uns zusehen das Du endlich deine Plätzchen bekommst….heute Abend will ich das Du mit mir zusammen einen Weihnachtsbaum aussuchen gehst. Es wird dein erstes Weihnachtsfest und das soll schließlich Perfekt sein!“
„Hurra!“, Plätzcheeeeeeen“, schrie Goku voller Begeisterung auf. „Plätzchen, ich bekomme Plätzchen…los Jindujun, bring uns nach Hause! Halt dich fest Chi!“
Zuckend hielt sich Chichi ihr Trommelfell. Merken, beim nächsten Mal sollte sie Ohrstöpsel tragen. Goku hatte manchmal ein Organ, das vertrug ja das beste Gehör der Welt nicht, aber das nahm sie gerne in Kauf. Zärtlich schmiegte sie ihren Kopf an Gokus Rücken und nahm tief seinen Duft in sich auf. Egal wie kalt es war, bei ihm würde ihr immer warm werden.
Fürsorglich legte Chichi Goku eine Decke auf seinen Körper und lächelte. Sanft stupste sie die letzten Kekskrümel von seinem Mundwinkel und strich ihm liebevoll sei Widerspenstiges Haar zurück.
„Ruh dich aus, mein Held“, wisperte sie liebevoll, ehe sie Goku schlafend auf der Couch zurückließ und zum Kamin trat. Etwas unbeweglich ging Chichi auf die Knie um das Feuer neu zu schüren und beobachtete die knisternden Flammen. Es war so still. Goku und sie waren die einzigen in unmittelbarer Nähe. Alleine hätte sie sich vermutlich hier gefürchtet, aber Goku liebte nun einmal das einsame Leben. Er bevorzugte es bei weitem. Das hatte sie spätestens nach ihrer Hochzeit bemerkt. Eine Zeitlang hatten sie noch im Schloss bei ihrem Vater gewohnt, aber Goku fühlte sich nicht wohl, er fühlte sich gefangen. Er brauchte die Natur und die Stille. Also hatte sie alles hinter sich gelassen und war mit Goku in seine Heimat zurückgekehrt, in seinen Wald. An dem Ort wo er am glücklichsten war und wo er glücklich war, war auch sie glücklich. Lächelnd streckte sie ihre Hände aus und wärmte sich am Feuer auf. Goku hatte ihr ein Häuschen gebaut, nachdem sie beide festgestellt hatten, dass es doch in diesem kleinen Kabuff wo Goku mit seinem Großvater gewohnt hatte doch etwas zu eng gewesen war. Nun nutzen Sie diesen Kabuff als Vorratslager. Seufzend kam Chichi wieder ächzend auf die Beine und hielt sich ihren Rücken. Langsam aber sicher wurde sie immer unbeweglicher, wie hatte sie heute Vormittag das nur angestellt mit Goku Schlittschuhlaufen zu gehen? Schmerzlich rieb sie sich ihren Rücken. Die Schmerzen in ihrem Rücken wurden von Monat zu Monat schlimmer, aber da musste sie wohl oder übel durch. Sie nahm es ja gerne in Kauf, sie wollte schon seit sie ein kleines Mädchen war Kinder haben. Als sie Goku zum ersten Mal sah...nein das war nicht gerade richtig, erst nachdem Goku sie unsittlich berührt hatte wurde ihr klar, das Goku ihr Schicksal war. Kichernd trat sie ans Fenster. Sie dachte gerne an ihre erste Begegnung zurück. Nicht so gerne dachte sie an all die Jahre zurück, wo sie auf ihn gewartet hatte und er nur ganz selten zu Besuch kam, bis er schließlich gar nicht mehr kam. Liebevoll wendete sie ihren Kopf.
„Nun gehörst du mir, lange habe ich auf dich gewartet.“
“Mh?“, müde öffnete Goku seine Augen und gähnte herzhaft. „Hast du was gesagt?“, genüsslich streckte er sich auf der Couch. „Ahhhhhh“, faul blieb er auf der Couch liegen und sah an Chichi vorbei, „ Es schneit immer noch.“
„Ja“, lächelnd drehte sich Chichi wieder und sah durchs Fenster. „Ist es nicht wunderschön? Wir werden ganz weiße Weihnachten bekommen.“
Weihnachten, da war es wieder. Es verging nicht einen Tag, seit es schneite, das Chichi nicht von diesen bestimmten Tagen sprach. Er verstand es nicht. Chi hatte es zwar versucht ihm zu erklären, aber gerafft hatte er es nicht wirklich, bis auf die Tatsache, das er Chichi was schenken musste. Er fragte sich wieso? Er könnte doch Chichi auch heute etwas schenken? Wieso denn an diesem einen bestimmten Tag?
„Papa wird auch kommen. Er hat uns zwar eingeladen, aber ich dachte, das wir dein erstes Weihnachten im Kreise der Familie hier bei uns feiern.
„Höm? Papa? Oh...ach so…ja….wenn du das willst Schatz, ist es vollkommen in Ordnung“, gähnend richtete er sich auf. „Hauptsache es gibt was Gutes zum mümmeln und du hast gesagt du kochst.“ Das allerdings fand er Prima an Weihnachten. Chichi würde ein Festmahl zu bereiten, das hatte sie ihm versichert und wenn Chichi kochte, dann richtig. Er hatte schnell gelernt wie toll und lecker und vor allem reichlich sie immer kochte. Er hatte schon oft und reichlich gegessen, aber das was Chichi kochte, das war unbeschreiblich. Es füllte nicht nur den Magen, sondern es schmeckte zusätzlich noch und es war nicht nur immer Fisch. Es war eine Bereicherung für ihn, dass sie nun hier mit ihm zusammen lebte. Lächelnd erhob er sich von dem Sofa und trat hinter Chichi.
„Weihnachten bedeutet dir sehr viel, habe ich Recht?“ Liebevoll umarmte er sie von hinten und legte sein Kinn auf ihre Kopf ab. Nachdenklich schaute er durch das Fenster.
„Ja, irgendwie schon hauchte er. Sanft lehnte sie sich nach hinten und genoss seine Nähe. Zärtlich strich sie über seine Hand, die auf ihrem Bauch ruhte. „Es war nicht immer so.“
„War es nicht?“
„Nein, meine Mutter verstarb kurz vor Weihnachten, ich konnte es Jahrelang nicht ertragen, Die Fröhlichkeit, die Freude. Es wurde gesungen und gefeiert und es gab Geschenke. Alle waren sie glücklich. Ich war der Ansicht, das sie nicht glücklich sein durften, nicht ohne meine Mutter.“
Betroffen sah Goku auf Chichis Haar. Liebvoll berührte er ihre Kopfhaut mit seinen Lippen.
„Das tut mir leid, dass Du deine Mutter so früh verloren hast, das ist traurig. Ich hab ihr Bild gesehen im Schloss, bevor es Feuer fing.“ Zögernd hielt Goku inne, es gab nichts was sie hätte trösten könnte. Niemand konnte solch einen Verlust nachempfinden, der nicht ähnliches erlebt hatte. „Deine Mutter sah so süß aus wie du“, wisperte er an ihr Ohr. „Du Hast viel von ihr.“
„Goku?“, zittrig drehte sich Chichi zu ihm und sah hinauf in sein Gesicht. Langsam ran ihr eine Träne hinab. Sanft lächelte sie. Nur Goku schaffte es, mit einer für ihn völlig harmlosen Erwiderung, die Traurigkeit auf einen Schlag verfliegen zu lassen.
Treuherzig beugte sich Goku vor und drückte sanft seine Lippen auf ihre. „Sei nicht traurig, jetzt wirst du selber ja bald eine Mama sein.
„Goku“, berührt von seinen Worten wischte sie mit ihrem Handrücken ihre Tränen fort und umarmte ihn dann stürmisch.
Lachend hielt er sie fest.
„Hey, nicht so stürmisch, ich hab vor kurzem gegessen, ich möchte nicht das es mir so ergeht wie Dir am Morgen.“ Lächelnd umfasste Goku einer ihrer Haarsträhnen und küsste diese.
Hatte sie nicht einen tollen, süßen Ehemann? Seufzend schmiegte sie sich an ihn. „Goku? Ich weiß ich hab dich das schon oft gefragt, aber du bist mir bis jetzt immer ausgewichen.“
Verwirrt ließ Goku von ihrer Haarsträhne ab und sah sie neugierig an.
„Von was genau sprichst du?“
Errötend löste sich Chichi von ihm und ging zur Couch rüber. „Wieso“, begann sie und setzte sich mit einem ächzen hin. „Du weißt das ich Dich liebe, aber wieso hast Du es mir noch nie gesagt? Also ähm…ich weiß das es so ist, Du lässt Taten sprechen“, errötend berührte sie ihren Leib. „Aber“, herzklopfend sah sie zu ihm. „Ich würde es so gerne von dir hören, auch wenn es nur ein einziges Mal wäre“, bittend sah sie zu ihm und hielt den Atem an.
Schweigend wendete Goku seinen Kopf Richtung Fenster. „Es wird bald dunkel, wenn du immer noch willst dass ich dir deinen Weihnachtsbaum fälle, sollten wir langsam los.“
Stille folgte. Leise mühte sich Chichi auf. Sie musste hier raus, das war jetzt alles was zählte. Das Einzigste was zählte. Ihr Herz schmerzte, es schrie. Schrie nach dem Warum. Lechzte nach Worten, die Goku ihr nicht geben wollte oder konnte. Unendliche Traurigkeit umfasste ihren Körper als sie die Kälte vernahm, aber das war ihr egal. Es war nichts gegen die eisige Kälte in ihrem Inneren.
Leise vernahm er ein Klicken. Schweigend drehte sich Goku um. Sie war weg. Starr vor Schreck sah er sich um. Sein Blick blieb an ihrem Mantel hängen.
„Aber!“ Verwirrt ging er auf diesen zu und ergriff ihn. Lächelnd schnupperte er daran. Er roch nach ihr. Sie hatte einen süßen lieblichen Duft, der ihn immer wieder auf das neueste durcheinander brachte. Seufzend und besorgt blickte er aus dem Fenster. Es hatte wieder angefangen zu schneien und Chi hatte nichts Warmes an, nur ihren langärmeligen Quipao. Hastig blickte er zur Tür und atmete erleichtert auf. Immerhin hatte sie ihre Stiefel an, dann bekäme sie zumindest keine kalten Füße. Seufzend betrachtete er ihren Mantel und dann die Tür immer abwechselnd. Sollte er ihr hinterher gehen? Wollte sie das überhaupt? Sie hätte ihn ja auch ruhig darauf Aufmerksam machen können, dass sie selber diesen Tannenbaum fällen wollte, aber auf der anderen Seite, wollte sie denn das? Ihre Frage eben, hatte ihn doch mehr als nur durcheinander gebracht. Was wollte er ihr auf diese Frage antworten? Chichi hatte ihm doch einmal erklärt, dass es etwas Besonderes ist, wenn man jemanden gern hat und diese Worte denjenigen denn Aussprach. Chichi freute sich so sehr auf Weihnachten und er wollte ihr genau da sagen, wie sehr er sie liebte. Es auch aussprechen, was in seinem inneren brodelte. Allerdings gefiel ihm Ich liebe Dich nicht wirklich, es drückte nicht im Mindesten aus, was er für sie Empfand, aber Chichi wünschte sich so sehr diese Wörter von ihm zu hören und er würde ihr diesen Wunsch erfüllen, aber erst dann wenn er es für richtig hielt und das war nicht gerade heute. Nicht an einem Tag wo er eine Niederlage erlitten hatte und außerdem war er noch nicht fertig, vielleicht sollte er…..
„Mhh?“ Wo hatte er es eigentlich versteckt? Als Chichi heute Morgen von ihren Morgenspaziergang kam und ihre rosigen von der Kälte geröteten Wange ihn Freudestrahlend von der Idee erzählte mit ihm Schlittschuhlaufen gehen zu wollen, musste er es in aller Eile verstecken. Betreten sah er auf seine Finger, sie brannten immer noch von den Einstichen und er hasste es. Er hatte Angst davor, es tat weh und es brachte ihm böse Erinnerungen. Und schmerzen. Er hatte unheimliche Angst vor Nadeln. Na schön er hatte regelrecht panische Anfälle und genau deswegen saß er auch schon viel zu lange an diesem verdammten Geschenk. Wieso aber auch meinte Chichi man schenkte sich etwas zu Weihnachten. Nun saß er in der Klemme. Es musste ja unbedingt etwas besonderes sein. Brummend kniete sich Goku hin und kramte eine Kiste unter dem Sofa hervor und öffnete den Deckel. Da war sie wieder. Tief einatmend schloss er für einen Moment die Augen. Bei drei, das versprach er sich. Bei drei würde er anfangen, ja genau. Bei drei würde er seinen ganzen Mut zusammen nehmen. Schon alleine der Gedanke machte ihm Angst. Zittrig schloss er die Kiste wieder. Wieso hatte er sich nur in den Kopf gesetzt ihr was zu schenken was vom Herzen kam? Und wofür er überhaupt kein Talent besaß? Als ihm die Idee dafür kam, fand er es einfach grandios, genau das wollte er ihr schenken und nichts anderes. Aber da war ihm nicht wirklich bewusst gewesen was für ein Problem auf ihn zusteuerte. Zittrig hob er wieder den Deckel der kleinen Kiste an.
„1…2 ½….2 ¾ …und 3!“, wimmernd und Todesmutig ergriff er die große silbrige Sticknadel, die ihn hämisch anzugrinsen schien und ihm immer wieder zuflüsterte, das sie nur für ihn geschaffen worden war um ihm weh zu tun, ihn zu stechen und ihm schmerzen zuzufügen.
„Nicht mit mir, hörst Du? Diesmal nicht. Ich lass mich doch nicht von so was wie Dir unterkriegen!“ Zitternd umfasste er mit seiner anderen Hand den Griff der Sticknadel und kniff seine Augen zusammen.
Angsterfüllt spürte er wie sein Herz hart und schnell gegen seinen Brustkorb schlug. Schweiß trat auf seine Stirn, voller Furcht kniff er eines seiner Augen auf.
Wimmernd ließ er die Nadel los und sprang entsetzt hinter das Sofa und versteckte seinen Kopf zwischen seinen Armen und zitterte.
„Nein, nein.. ich will nicht, nein ich will einfach nicht!“
Bibbernd vor Kälte stand Chichi an einem Baum. Und schaute zu der schlafendenKrone hinauf. Sie gab zu es war nicht ihre klügste Idee gewesen, ganz ohne warmen Mantel hinaus in die Kälte zu gehen. „Verdammt!“, rief sie bedrückt und umschlang ihren zittrigen Leib. Wieso konnte Goku nicht normal sein? Nicht mal gefolgt war er ihr. „Idiot, man gibt Dir alles und Du? Du bringst es nicht einmal fertig "ICH LIEBE DICH" zu sagen, aber mich lieben, ja das kannst Du gut, sehr gut!“ Weinend berührte sie ihren geschwollenen Bauch.
„Verdammte Hormone! Ich hasse es“, schluchzte sie bibbernd und voller Verzweiflung auf. Sie sah bestimmt nun schlimm aus, so konnte sie doch nicht zurückgehen? Goku würde sie nur auslachen und sich nichts weiter bei denken, wie immer. Er machte sich ja um nichts Gedanken, das übernahm ja immer sie für ihn. Goku lebte einfach in den Tag hinein und war glücklich damit und wenn sie für ihn kochte, war er noch glücklicher. Eigentlich war Goku irgendwie immer Glücklich. Selten hatte er ihn anders erlebt. Nur wenn die Rede auf seinen Großvater kam, wurde er ganz still und in sich verkehrt. Er war dann nicht ansprechbar. Seufzend ging Chichi weiter, einen Berghang hinauf.
Heulend zitterte Goku immer noch am Boden und schniefte bebend. Vorsichtig hob er dann seinen Kopf und sah zur Seite. Bedacht sich nicht all zu auffällig zu verhalten lugte er mit seinen Augen über der Couch rüber. Es war ruhig zu ruhig für seinen Geschmack. Da stimmet etwas nicht, da stimmte etwas ganz und gar nicht. Achtsam hielt er nach der Nadel Ausschau. Er vertraute dem Frieden nicht.
„Hmpf!“ Kampfeslustig krallte er die Lehne des Sofas fest.
Sie sollte wirklich zurückgehen. Vielleicht machte er sich ja doch Sorgen um sie? Wer wusste schon wirklich was in Gokus Kopf los war? Tief atmete sie die Luft ein und wenn Goku noch einen Baum fällen wollte musste sie nun los. Es dämmerte und der Schnee machte die Sache auch nicht einfacher.
“Attacke!“ Mit einem Satz sprang Goku über die Couch und rollte sich auf den Boden, während er den Tisch krachend zu Boden stieß. Mit einem einzigen Handgriff bekam er seine auserkorene Beute zu fassen und strahlte. „Hab ich dich. Ha, noch einmal entwischst du mir nicht. Ich will meiner Chi ein Geschenk machen und deswegen machst du mir überhaupt keine Angst, also versuch es erst gar nicht!“ Mutig und voller Tatendrang setzte sich Goku auf und hielt voller Stolz die Sticknadel in die Höhe. „So klein und gemein!, aber nicht heute, nicht morgen oder in den nächsten Tagen. Nach Weihnachten können wir wieder darüber reden, aber jetzt nicht. Ha und noch etwas, es macht mir überhaupt nichts aus, das ich hier mit dir Diskutiere du….du blöde Nadel!“
Es brachte alles nichts, sie musste zurück, ehe sie sich doch noch etwas einfing. Das Goku sie suchen würde, darauf konnte sie lange warten. Hoffentlich wurde er ein sorgenvollerer Vater als Ehemann werden. Bedrückt sah Chichi in den Himmel. Wenn sie Glück hatten würde es noch zwei Stunden hell sein. Die Zeit musste reichen. Nachdenklich hauchte Chichi die Kalte Luft aus und beobachtete den eisigen Hauch der empor stieg. Sie sollte sich beeilen. Am besten nahm sie eine Abkürzung. Abschätzend musterte sie den rutschigen Berghang. Sie musste es wagen, sie wollte unbedingt nach Hause, nur wegen ihren Launen sollte Goku nicht auf den Weihnachtsbaum verzichten.
To be continued.....