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Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann

"Wer hat angst vorm schwarzen Mann? Niemand", sangen die Kinder als sie auf der Wiese spielten und hintereinander her liefen. Marie sang das Lied am lautesten, denn wovor sollte sie sich fürchten? Ihre Eltern beschützten sie und Männer in schwarzer Kleidung hatte sie schon oft in der großen Stadt gesehen. Aber noch wusste sie nicht dass, sich heute Abend an ihrem sechsten Geburtstag alles ändern würde. Langsam wurde es dunkel und Marie und die anderen Kinder gingen nach Hause. Schon von weitem konnte sie das Licht der Fackeln sehen die das Anwesen der Hastings beleuchteten. Sie freute sich darauf ihre Eltern zu sehen, denn ihr Vater las ihr, nachdem essen immer ein Kapitel aus einem Abendteuerroman vor. Mit ihrer Mutter malte sie oft Bilder in die Asche oder sie ließ sich von ihr die haare kämmen und sie machte ihr Frisuren die ihr gerade einfielen. Marie hatte nie eine Amme gehabt, obwohl ihre Eltern es sich durchaus hätten leisten können. Aber Maries Mutter war stets dagegen gewesen, "Mir kommt keine Amme ins Haus", sagte sie immer und Maries Vater lächelte, wenn ihre Großmutter entsetzt das Gesicht verzog und mit schnellen schritten den Raum verließ. Als Marie sich dem Anwesen näherte bemerkte sie eine große schwarze Kutsche die vor dem Eingang stehen. Sie ging nicht durch den Haupteingang, sondern durch die Küche. Sie lächelte die Magd an, als diese sie grüßte. Dann ging sie durch eine Holztür in einen kurzen Flur der nach links und nach rechts führte, wenn man nach links abbog und durch eine schmale Tür am Ende das Ganges ging gelangte man ins Esszimmer, dass einen wundervollen Blick auf den Garten lieferte. Ging man aber, den rechten Gang entlang kam man ins große Wohnzimmer in den die Gäste immer empfangen wurden. Da es noch nichts zu essen gab ging sie nach rechts, kurz vor der Tür hörte sie laute Stimmen. Mehrere Personen redeten wirr durcheinander. Sie hörte ihre Mutter hysterisch auf jemanden einreden doch er antwortete mit lauter eiskalter Stimme: "Sie gehört mir, ich gab sie Euch damit Ihr sie zu einer Lady macht, ich sagte Euch das ich sie hole, wenn ich es für richtig erachte und jetzt werdet Ihr sie holen!". Marie erschauderte selbst ohne den Mann zu sehen wusste sie das er ein sogenannter schwarzer Mann war. Und der Stimme des Mannes nach zu urteilen war er groß und wild. Ihre Mutter hatte ihr verboten bei Besuch diese Tür zu nehmen, aber das interessierte sie jetzt nicht. Leise öffnete sie die Tür erst nur einen Spalt breit und dann ganz. Als sie ins Zimmer trat hatten ihre Eltern sie noch nicht entdeckt, aber der Blick des Fremden ruhte auf ihr. Marie hatte geglaubt der Mann sei groß, aber er war größer als sie erwartet hatte. Jetzt bemerkten auch ihre Eltern den Blick des Fremden und folgten ihm bis ihr Blick genau wie der des Fremden auf Marie ruhte. Alles geschah so schnell dass Marie erst viel später herausfand was passiert ist. Innerhalb eines Wimpernschlages stand der Mann neben ihr als hätte er schon die ganze Zeit da gestanden und noch einen Wimpernschlag später sah sie ihre Eltern die wie in Zeitlupe auf sie zustürzten. Ihre Gesichter waren vor entsetzen weit geöffnet. Maries Mutter schien etwas zu schreien und hatte tränen in den Augen ihr Vater hatte in der linken Hand einen Schürhaken. Sie sah zu dem Fremden hoch und obwohl sie sein Gesicht unter der weiten Kapuze nicht sehen konnte wusste sie dass, er lächelte, aber mehr sah sie nicht denn jetzt war um sie herum alles dunkel. Für einen Moment hatte sie keinen Boden unter den Füßen. Dann sie stand in einem kleinen Raum in dem zu beiden Seiten eine mit rotem Leder überzogene Sitzbank stand. Eine ruckartige Bewegung ließ sie ins weiche Leder fallen, neben ihr saß der vermummte. Erst jetzt bemerkte sie das sie in einer Kutsche saß, aber Marie hatte noch nie eine solche Kutsche gesehen. Sie war viel prunkvoller als die Kutschen die Marie kannte. Sie fühlte sich fehl am Platz und gleichzeitig fühlte sie sich total sicher. Langsam bekam sie Hunger, aber sie hütete sich davor etwas zu sagen oder aufstehen und rauszusehen. Nach einer weile knurrte ihr Magen so laut das man es Meilen weit hätte hören können. Der Fremde drehte sich zu ihr: “Du scheinst Hunger zu haben, willst du etwas essen?“ „Nein, ich will nicht“, antwortete Marie trotziger als sie beabsichtigt hatte. Er nahm die Kapuze ab, als Marie in das Gesicht des Fremden sah, verschlug es ihr den Atem, er sah nicht älter aus als 16. was Marie mehr als überraschte denn sie hatte ihn auf anfang oder mitte zwanzig geschätzt. Er hatte schulterlange, leicht gelockte Haare und Goldene Augen. Ihr war als könnte er in ihr Herz sehen und dort ihre tiefsten Wünsche und Geheimnisse sehen, der Hunger der sie vor wenigen Minuten noch gequält hatte war vergessen. Sie war sich ganz sicher diesen Mann zu kennen, sie kannte ihn im tiefsten innern ihres Herzens. Er war nicht einfach nur ein schwarzer Mann er war ihr Ritter ob er nun schwarz oder weiß war dass, war vollkommen unwichtig. Er war ihr Ritter nur ihrer und er würde sie vor allem beschützen, vor jedem Fremden, vor jedem Unheil, vor Angst und Tod vor einfach allem. Ihr lief ein Schauder über den Rücken. „Bist du dir sicher?“, fragte er. „ Nein“, mehr brachte sie nicht raus. „Nein was?“ „ Nein, ich bin nicht sicher“, sagte sie mit zittriger Stimme. Nicht vor angst, sondern weil sie das Gefühl hatte, sie würde von ihm gezwungen etwas zu sagen. „ Gut dann komm wir gehen hinein und ich lass dir bringen was immer du magst!“ Die Tür der Kutsche öffnete sich und der Kutscher ließ eine Treppe aufschnappen. Sogleich trat er beiseite und ließ seinen Herren aussteigen als dieser wieder auf festem Boden stand, drehte er sich um und reichte ihr die Hand die sie zitternd ergrifft. Sie gingen zum Haupteingang und jemand öffnete ihnen. Als Marie eintrat, stand sie in einer riesengroßen Eingangshalle. An den Wänden hingen Gemälde in kostbar aussehenden Rahmen sobald man die Treppe hochging, hing dort das Portrait einer jungen Frau die Marie erschreckend ähnlich sah. Wie in Trance ging sie darauf zu, als plötzlich jemand ein lauteres „Miss? Miss!“, sagte. Erschrocken drehte sie sich um und sah den Hausangestellten neben seinem Herren stehn. Dieser lächelte sie verschmitzt an „ möchtest du deinen Mantel nicht ablegen?“. Wie bitte? Äh ja natürlich!“. Ihr war noch gar nicht aufgefallen dass, sie einen trug und sie konnte sich auch nicht erinnern wann sie ihn angezogen hatte. Sie gab den Mantel ab und blickte an sich hinunter. Sie hatte ein anderes Kleid an und wie sie feststellte auch andere Schuhe. „ Was ist? Du scheinst etwas verwirrt zu sein!“. Und das war sie auch, offensichtlich konnte man es ihr deutlich ansehen. Er sah sie weiter an und an seinen Lippen hing noch immer ein kleines, aber wunderschönes Lächeln, dass sie völlig erstarren ließ.



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