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Anuket

von

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Die Ruinen

Einige Monate vergingen.

Aus Anuket und Luxor wurden erst gute Freunde, dann Verliebte. Manchmal

hatte die junge Schakalin aber ein schlechtes Gewissen. Ihre Gefühle für

ihre Jugendliebe sind immer noch sehr stark. Aber das gleiche fühlte sie

auch wenn sie Luxor sah. Das war sehr verwirrend für sie. Doch Anuket wusste,

dass sie nicht zurück konnte und hier hatte sie eine Zuflucht gefunden.
 

Eines Morgens war Luxor verschwunden. Anuket suchte überall nach ihm.

Entmutigt setzte sich die junge Schakalin vor eine Fensteröffnug. Ihr Blick

fiehl auf den großen Fluss. Durch ihren Kopf wirbelten die verschiedensten

Gedanken. ´Wie es wohl meiner Familie geht? Was sie wohl gerade machen?` Plötzlich spürte Anuket eine fremde Präsenz hinter sich. Als sie sich umdrehte,

sah sie eine weiß schwarze Katze. Große, grau-blaue Augen schauten die

Schakalin an. In ihnen spiegelten sich einige Fragen wieder,

die bald darauf verbal geäußert wurden.

„Wer bist du? Was machst du da?“ Die Katze musste ein paar Sekunden

auf ihre Antworten warten. „Ich schau mir die Landschaft an.

Ich bin Anuket. Und du bist?“ Anukets Gegenüber antwortet sofort.

„Ich bin Maya!“

Maya setzte sich zur Schakalin ans Fenster,

dann sprach sie weiter: „Ich bin nur heute hier,

sonst wohne ich auf der anderen Seite der Stadt.“ Anuket war doch

etwas verwundert über die Offenheit der Katze. Plötzlich schnellten die

Ohren der Mieze nach vorne und ihre Augen wurden schlagartig größer.

Als die junge Schakalin in die Richtung blickte in die Maya schaute,

war sie doch sehr erstaunt. An der Stelle wo vor einigen Monaten der

alte schwarze Schakal über die Dünen rannte,

dort saß nun dieser, neben ihm stand Luxor. Es schien als ob er Behedeti

etwas zu flüsterte.

Dann löste sich Luxor in Staub auf und verschwand mit dem Wind. Verwundert

sahen sich Anuket und Maya an.
 

Behedeti bemerkte nicht das er beobachtet wurde. Nachdem sein

Gesprächspartner weg war, sprang er auf und trottete Richtung Heimat.

Lange brauchte er dafür nicht. Vor einer Felswand blieb der alte

Schakal stehen. Zu Behedetis Füßen saßen zwei kleine Schakalstatuen. Der Rüde

schaute sich erst noch um bevor er durch die Wand ging. Auf der anderen Seite erblickte er sein zu Hause. Eine alte Stadt,

die von den Menschen vor langer Zeit verlassen wurde. Behedeti schlenderte

über den Überresten einer Straße, in Richtung Mitte der Siedlung. Dort

standen die Mauren eines Palastes und das Heim des alten Rüden. Seine Rückkehr

blieb nicht lange unbemerkt.

Überall kamen Schakale aus ihren Behausungen,

um sich zu vergewissern das ihr Anführer tatsächlich wieder da ist. Plötzlich

tauchte neben Behedeti eine Gestalt auf. Ohne hin zu sehen sprach er:

„Abed! Tochter! Hol deine Geschwister. Wir treffen uns bei unserem Bau.“

Abed zögerte nicht lange und verschwand in die Richtung wo sie ihre beiden

Brüder und ihre Schwester vermutete.

Sie sollte Recht behalten.
 

An der Felswand,

an der zuvor noch Behedeti stand, waren nun die zwei Hyänen

Serqet und Cherti. Beide sind der Spur eines Schakals gefolgt,

die hier nun endete. Sie konnten sich nicht erklären warum. Serqet

gab ihren Sohn den Befehl sich in der Nähe zu verstecken. Diese Gelegenheit

nahm das junge Männchen war um zu verschwinden. Als er in Richtung

Wüste ging überlegte er wie das alles angefangen hat.

Seine Kindheit war eine sehr glückliche. Cherti war der einzige in

seinem Wurf der überlebt hatte. Deshalb genoss er die ganze Aufmerksamkeit

seiner Mutter. Mit 2 Jahren sah er zum erstenmal Schakale. Cherti wusste

nichts über sie. Wäre Serqet nicht gewesen wäre er freundlich auf sie zu getappst.

´Vielleicht hätte ich sogar Freundschaft mit ihnen geschlossen.`,

dachte er so nach. Ein dummer und naiver Gedanke. Aber das war typisch

für Cherti. Ihm war vor einiger Zeit bewusst geworden das

dies seine Mutter ausnutzte. Wegen diesen Eigenschaften war er der letzte der

noch bei Serqet blieb.

´Wäre klüger gewesen ...`,

verwarf aber diesen Gedanken schnell wieder. Er erinnerte sich an den

Tag an dem er das ersetmal Schakale sah, an den hasserfüllten Blick

seiner Mutter und an den Befehl von ihr, diese Wesen anzugreifen.

Niemand sollte verschont werden. Seitdem sind sie hinter diesen einem

Rudel her. Die Streifenhyänen litten bei der Verfolgung oft hunger.

Deshalb verließen sie Serqet nach und nach, bis nur noch sie und ihr

Sohn übrig blieben. Doch jetzt verschwand auch er. Cherti hoffte auf jemanden

aus seinen Rudel zu treffen.

Plötzlich bemerkte er vier schwarze Schakale die neben ihm

auftauchten. Zwei verschwanden Richtung Wüste und die anderen

beiden Richtung Stadt.
 

Serqet hatte gerade beobachtet wie vier Schakale aus der Felswand traten.

Vor dieser stand sie nun und stellte fest,

dass sie nicht durchkommen würde. Wie konnte das sein. Aber sie

wollte nicht weiter darüber nachdenken. Serqet legte sich wieder

auf die Lauer. Irgendwann würden sie schon wieder kommen

und dann sind sie dran.
 

Am Abend, einige Tage später,

erreichte die beiden Geschwister von Abed, Iad und Bachu,

die Oase des alten Schakals. Misstrauisch wurden die fremden beäugt.

„Wer seid ihr und was wollt ihr hier?“,

fragte Hapi. Die Eindringlinge lächelten nur bis Iad dann anwortete:

„Ich bin Iad und das ist mein Bruder Bachu. Wir sind gekommen um dem

Befehl vom Gott Anubis nachzukommen. Er möchte das ihr mit zu uns kommt.“

Duamutef sah sich die bieden genau an.

Ihr Fell war schwarz und ihre Augen waren gold umrandet. Bachus linke Vorderpfote war weiß und Iad hatte einen Fleck in Form eines weißen

Stern auf der linken hinteren Seite. Dann trugen beide noch ein Armreif

mit unteschiedlichen Mustern drauf.

Einige Sekunden vergingen bis Duamutef sich zu Wort meldete.

„Warum sollten wir euch folgen?“

Diesmal antwortete Bachu.

„Weil unsere Heimat sicher ist. Niemand außer Schakale können diesen Ort finden. Anubis hat ihn vor langer Zeit sicher für uns gemacht. Außerdem würdest du dein Tochter wiedersehen.“ Dies ließ Duamtef aufhorchen.

Nun erzählten Bachu und Iad alles was sie darüber wussten.

Vor einiger Zeit wurde der Gott Anubis in der Unterwelt von der Schlange Apophis gebissen. Sein Gift ist so stark, dass sogar Götter daran sterben. Der

Schakalgott kann diesem Schicksal nicht entgehen,

außer er würde sein eigener Vater werden, um dann wieder geboren zu werden.

Als die kürzlich verstorbene Kawa Anubis um hilfe bat fand er auch gleich

eine gute Mutter. Er sollte ihre Tochter retten und bemerkte dabei das sie

perferkt geeignet ist. Anubis nahm eine andere Gestalt an und nannte

sich Luxor. Damit Anuket und das Ungeborene, von dem sie noch nichts weiß,

in Sicherheit sind, sollen sie zu Behedeti kommen. Behedeti selbst wollte,

dass sie auch mit ihrer Familie wieder vereint wird.

„Und das ist schon die ganze Geschichte.“, sagte Iad.
 

Am gleichen Abend beobachteten Abed und ihr Bruder Umbra die Stadt.

Jede Nacht versuchten sie dort unbemerkt einzudringen. Heute schien

ein günstiger Tag zu werden. Ohne zu zögern rannten die beiden

Richtung Stadt. Plötzlich kamen ihnen zwei Gestalten entgegen.

Einige Sekunden vergingen bis Abed erkannte dass da eine junge

schwarze Schakalin und ein Katze auf sie zu liefen.

´Das muss sie sein!`, dachte sich Abed.

Nun standen sie sich gegenüber. Beide Seiten waren sich nicht

sicher was sie tun sollen. Dann beschloss Abed Anuket anzusprechen

und erzählte ihr die gleiche Geschichte wie Iad und Bachu

zuvor ihrer Familie.
 

Anuket war geschockt.

Die Geschichte die sie gerade gehört hatte musste sie erstmal

verdauen. Dazu mischte sich jetzt auch noch Verwirrung. Die junge

Schakalin wusste nicht was sie tun sollte.

Während sie darüber nachdachte, bemerkte sie das Abed,

ihr bis auf die Augen gleichte. Ihre Augen waren rot,

sie hatte gold umrandete Augen und an der linken Pfote ein Armband. Umbra sah

genauso aus wie seine Schwester, nur die Spitze seiner Rute ist weiß.

Plötzlich sprang Abed auf und trat an Anuket ran. Ihr Gegenüber war schon

zu lange ruhig geblieben. „Ich weiß“, begann Abed,

„du hasst keinen Anlass uns zu vertrauen, aber...“,

weiter kam sie nicht. Anuket lief an ihr und Umbra vorbei. Dann blieb

sie stehen. Ihr Blick fiel Richtung Wüste. Sie atmete tief durch bevor

sie sprach. „Okay! Ich komme mit.“

Dies sah Maya als Aufforderung etwas zu sagen.

„Ich muss zurück. Anuket, ich wünsche dir viel Glück auf deiner Reise.“

Nach diesen Satz verschwand sie in der Dunkelheit. Danach brachen

die drei Schakale auf.

Ankommen sollten sie jedoch erst wenn der Morgen graute.
 

Langsam stieg die Sonne über der Wüste auf. Unter einem Felsen

liegend schlief Serqet. Seit Tagen wartet sie schon hier und hatte

noch nicht einmal bemerkt dass ihr Sohn verschwunden ist.

Ihr Schlaf wurde plötzlich von ein paar Stimmen gestört. Als sie

sich aufrichtete sah sie alles nur verschwommen. Dann erblickte

sie ihn. Der Schakal mit der Narbe, der ihr ebenfalls eine verpasst

hatte. ´Endlich ist die Zeit der Rache nahe.`, dachte Serqet

bei sich. Und die anderen acht wollte sie auch nicht verschonen.

Die Hyäne sprang aus ihrem Versteck, direkt auf Duamutef und Dendara

zu. Beide versuchten auszuweichen, doch die Fähe wurde von der

Angreiferin am Nacken gepackt. Tiefer schmerz durchzog ihren Körper,

dann spürte sie wie etwas warmes, flüssiges ihren Hals und

Rücken runterlief.

Sie wusste das es Blut war.

Dendara kämpfte gegen die Ohnmacht,

aber vegebens. Als alles um sie herum schwarz wurde,

bemerkte sie nicht das sich ihr Vater, Duamutef und Meso auf

Serqet stürtzten. Diese lies ihr Opfer fallen und trat einen Schritt

zurück. Mit einem hieb ihre Tatze schlug sie Hapi bei Seite.

Dieser kam hart an einer Felswand auf. Melas kümmerte sich sofort

um den alten Schakal.

Nun standen der Hyäne Badari, Duamutef, Iad, Bachu und Meso gegenüber.

Bei dem darauf folgenden Angriff drückte Serqet drei von ihnen,

mit ihrem Körper

gegen einen Felsen. Als sie wieder von ihnen ließ, krümmten diese

sich vor schmerzen. Dann drehte sich die große Graue um und packt

dann zu.

´Endlich!`, dachte sie. ´Jetzt hab ich ihn.`

Duamutefs Brust steckte zwischen ihren Kiefern. Unerträglich sind d

ie Qualen die er gerade durchlebte. Er wusste, wenn sie jetzt zubeißt,

ist es aus mit ihm. Doch in den Augen der Hyäne sah er,

dass sie genau dies vor hat.

Plötzlich ließ Serqet den Rüden fallen und schwankte sehr weit

zurück. Der Schakal musste sich erstmal fangen,

erst dann bemerkte er dass zwei schwarze Schakale sich in den

Nacken und Hals der Hyäne verbissen haben.

Ein dritter setzte zum sprung an, konnte aber nichts weiter tun als

daneben zu stehen und auf seine Chance warten. Duamutef erkannte das

zwei von ihnen Ähnlichkeit mit Iad und Bachu haben. Dann bemerkte er,

dass seine Tochter sich in den Rücken der Streifenhyäne verkrallt hatte.

Serqet versuchte die beiden Angreifer loszuwerden. Abed konnte sich

durch die Abwehraktionen nicht mehr fest halten und ließ los,

bevor sie unsanft landete. Doch die Graue konnte Anuket nicht

abschütteln. Langsam aber sicher näherten sich die beiden einer

tiefen Schlucht. Auf einmal drohte Serqet das Gleichgewicht zu

verlieren. Die schwarze Schakalin bekam dies mit, sprang ab und brachte

die Hyäne so ins stolpern. Als sie in die Tiefe fiel versuchte sie nach

Anuket zu schnappen und erwischte ihre Rute. Verzweifelt hielt ich die

Fähe am Rand der Schlucht fest. Aber das Gewicht ihres Anhängsels zog sie

mit nach unten. Dabei lösten sich ein paar Brocken aus der Felswand

und Staub bedeckte die Umgebung.

Hustend standen die anderen Schakale da und versuchten zu erkennen

was gerade passiert war. Plötzlich hörten sie einen Schrei. Dann

herrschte Stille.

Eine Ewigkeit verging bis ein Schatten im Staub auftauchte.

Die Gruppe machte sich bereit zum Kampf, da sie befürchten mussten,

dass ihnen Serqet gegenüber stehen könnte.

Wieder Stille.

Dann legte sich der Staub und der Schatten entpuppte sich als der

von Anuket. Als sie ihre Familie sah brach sie in Tränen aus und

rannte zu ihnen. Das Wiedersehen dauerte nur ein paar Sekunden.

Doch Abed drängte dazu weiterzugehen.

Etwas später standen alle zusammen in den Ruinen einer Stadt. Die

Schakale die hier leben versammelten sich, um die Neuankömmlinge zu

begrüßen. Auch ihr Anführer.

„Herzlich Wilkommen! Meine Name ist Behedeti“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Trollfrau
2010-09-18T20:04:21+00:00 18.09.2010 22:04
Die Sache mit der Katze verwirrt mich irgendwie.
Die gute Anuket scheint mir an der ein oder anderen Stelle etwas zu leichtgläubig.
Den Kampf hast du spannend geschrieben, auch wenn ich mich nach wie vor mit den ganzen Namen schwer tue, aber das Ende hört mir persönlich zu ruckartig auf.


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