Zum Inhalt der Seite

Miss you in my arms

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Heiße Nacht

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

... und das böse Erwachen danach.

Hallöchen ^^

Und es geht auch schon weiter ^^ Das zweite Kapitel geht online. Zunächst möchte ich mich jedoch für die lieben Kommentare bedanken ^^
 

@ReinaDoreen: Danke für den lieben Kommi ^^ Nun, wohin Harry verschwunden ist, musst du selbst herausfinden. Aber ich kann dir sagen, dass die FF weiterhin in Hogwarts spielt ^.^

@Carinchen1982: Vielen lieben Dank, freut mich, wenn die Story und besonders der Lemon-Teil gefällt XD Er hat mich auch einiges an Arbeit gekostet ^.^

@froho: Danke für die lieben Worte ^///^ Das schmeichelt jedem Autor, wenn der Stil gefällt und der Inhalt wie gewollt lebendig wirkt. Freut mich wirklich, wenn es gefallen hat *knuff*

@Big-Mama: Danke für den Kommi und schon geht es weiter. Hoffe, das war schnell genug ^.^

@SchwarzeLady: Schreibe dir gerne ne Nachricht, dass es weitergeht ^.^ Und danke für den Kommi ^.^

@SiriaB: Na ja, ob es ein Happy End geben wird, verrate ich an dieser Stelle noch nicht. Aber du wirst es ja selbst lesen können ^.^ Es wird noch weitergehen ^.~
 

So, jetzt aber zum zweiten Kapitel ^.^
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Nachdem Draco Lucius Malfoy sich von seinem ersten Schock erholt hatte, versuchte er so schnell wie möglich seine Gedanken zu ordnen. Harry Potter würde das Ganze sicher nicht als Spiel ansehen und einfach so abhauen. Dafür war der Schwarzhaarige viel zu sehr Gryffindor!

//Harry ist vermutlich weggegangen um sich für den Unterricht fertig zu machen, ganz sicher! Immerhin kann er ja schlecht mit den gleichen Klamotten wie gestern gehen... besonders, da sie leicht lädiert sein dürften!//

Eine leichte Röte legte sich auf die blassen Wangen, als Draco an die gestrige Nacht zurück dachte. Anregende Bilder schossen durch seine Gedanken und er glaubte fast, ihm seit gestern wohlbekannte Hände auf seinem Körper zu fühlen. Er hörte die dunkle Stimme, wie sie seinen Namen flüsterte und glaubte grüne Augen zu sehen, die voller Leidenschaft in seine blickten. Er dachte an das irrsinnig sexy Lächeln auf den Lippen des Gryffindor und wie verdammt hübsch Harry aussah, wenn er...
 

Eilig zog Draco sich die Decke über den Kopf und versuchte an etwas anderes zu denken, denn diese Gedanken waren mit Sicherheit nicht ganz jugendfrei. Obwohl... das, was Harry Potter mit ihm gestern Nacht angestellt hatte, war es mit höchster Wahrscheinlichkeit auch nicht. //Ob wir das wohl bald wiederholen!//

Es erschreckte den blonden Slytherin zu seiner größten Verwunderung nicht, dass er sich nach den Berührungen das anderen sehnte. Irgendwie hatte diese Begegnung gestern Nacht nur etwas bestätigt, was Draco sich seit langer Zeit nicht eingestehen wollte, ihm Blaise Zabini jedoch schon ewig vorwarf. Er liebte... //Harry Potter//
 

//Ich liebe Harry Potter!// Dieser Gedanke kreiste immer wieder durch seinen Kopf und auf unerklärliche Weise hörte sich das gar nicht falsch an. Im Gegenteil, ließ dieser Gedanken ein irres Kribbeln im Bauch des jungen Malfoy ansteigen und er würde am Liebsten schreien vor Freunde. Ob es Harry wohl genauso ging? Aber wieso sollte es nicht? Immerhin ging diese ganze Aktion ja von dem Gryffindor aus.
 

Mit einer ungewohnt guten Laune schwang Draco Malfoy sich aus dem Bett und verschwand selig lächelnd im Bad um dort immer noch lächelnd unter die Dusche zu steigen. Mit dem selben Lächeln auf den Lippen trocknete er sich ab und begann sich anzukleiden, um sich danach seinen Haaren zu widmen. Erst jetzt, bei einem näheren Blick in den Spiegel fiel ihm ein dunkler Fleck an seinem Hals auf und er musste nicht lange überlegen um zu wissen, dass Harry wohl Spuren hinterlassen hatte. Vorsichtig fuhr er über den dunklen Fleck und musste unmerklich Zittern. Er konnte es kaum glauben, was diese eine Nacht alles verändert hatte, aber er war froh, dass es so gekommen war.
 

Der junge Zauberer wurde jäh aus den Gedanken gerissen, als es plötzlich an der Tür klopfte, kurze Zeit später die Tür einfach aufgeschlagen wurde und sein bester Freund, Blaise Zabini, eintrat. „Okay, Draco. Raus aus den Federn, es ist ein herrlicher Tag, die Sonne lacht, und...“ Blaise blieben förmlich die Worte im Halse stecken, als er den blonden Slytherin vor sich erblickte, der ihm breit entgegen lächelte und ihn freundlich begrüßte.

„Morgen Blaise!“ Der Schwarzhaarige stockte und zog misstrauisch eine Braue in die Höhe. Hier stimmte doch etwas nicht...
 

„Okay, wer bist du? Und was hast du mit Draco gemacht?“ Für einen Moment war der blonde Zauberer verwirrt, ehe er beleidigt den Mund verzog und die Arme vor der Brust verschränkte. Dadurch wirkte er wie ein kleines Kind und so klang er auch, als er sprach: „Oh Mann, Blaise, darf man denn nicht einmal gut gelaunt sein?“

Blaise, der noch immer vollkommen perplex von dem Bild war, das sich ihm bot, antwortete ohne zu zögern: „Doch, jeder darf gut gelaunt sein... aber du bist nicht jeder. Du bist Draco Lucius Malfoy und ein chronischer Morgenmuffel. Um die Uhrzeit bist du normalerweise noch nicht mal mit einem Haar außerhalb deines Bettes, geschweige denn schon fertig angezogen. Mich erwarten sonst immer ein Kissen, das in meinem Gesicht landet und wüste Beschimpfungen und fiese Flüche, anstatt einem breiten Lächeln.“

Kurz verfinsterte sich der Blick des jungen Malfoy, bevor... er die Schultern zuckte und sich lächelnd daran machte seine Schulsachen zusammen zu suchen.

„Selbst du kannst mir heute nicht die Laune vermiesen, Zabini. Und jetzt setz dich, hör auf mich zu nerven und lass mich gut gelaunt sein!“ Mit diesen Worten wandte er sich von Blaise ab und wuselte vergnügt durch’s Zimmer.
 

Der Schwarzhaarige hingegen tat wie ihm geheißen und ließ sich auf dem Bett seines besten Freundes nieder, sah ihm verwundert dabei zu, wie er seinen Sachen packte.

Okay, was war hier los? Draco und gut gelaunt, das auch noch morgens. Das war mehr als seltsam... irgend etwas musste er verpasst haben. Etwas wichtiges. //Mhm, was kann so wichtig sein, so... gewaltig, dass es einen Draco Malfoy morgens gut gelaunt sein lässt. Selbst ich bin nur so gut gelaunt, wenn ich. // „Moment!“

Blaise fühlte sich, als hätte er gerade einen goldenen Schnatz gefangen. Er hatte eine Idee, eher eine Vermutung und wenn sich diese als wahr herausstellte... Er musste es wissen! Das war.. das wäre...
 

Blaise unterbrach seine Gedanken als Draco in eben diesem Moment am Bett vorbei eilte, sich die wirren Haare hinter das Ohr strich und nach seinem Zauberstab suchte. Wo Harry den gestern nur hingetan hatte?

Mit weiten Augen betrachtete Blaise den dunkelroten Fleck auf Draco’s Hals. Das konnte doch nicht... das war ja... „Draco, komm mal her!“

Verwundert hielt der junge der junge Blonde in seiner Suche inne und drehte sich zu seinem besten Freund um. „Was ist denn Blaise?“ „Komm mal her!“
 

Kaum das er bei dem anderen angekommen war, wurde Draco auch schon nach unten gezogen und sein Hals einer genauen Betrachtung unterzogen und dann...

„Oh Merlin, das kann ja nicht sein!“ rief Blaise und ehe sich Draco versah fand er sich in einer festen Umarmung à la

Blaise-Art wieder. „Ich kann’s nicht glauben, endlich ist mein kleiner Junge erwachsen. Wenn ich das deiner Mutter erzähle... oh Draco. Los erzähl wer war es und wie war es... meine Güte nun los pack aus... ich kann’s immer noch nicht fassen. Es kommt mir wie gestern vor, dass du noch auf dem Besen gesessen hast und nach dem goldenen Schnatz jagtest und... mhmhmhm... “

„Verdammt Zabini, halt mal die Luft an!“ murrte Draco und blickte zu dem größeren Slytherin, dem er fest den Mund zu hielt. „Erstens kann ich nichts erzählen, wenn du die ganze Zeit quasselst. Zweitens, es war gestern, dass ich Quidditch gespielt habe. Drittens, wenn du auch nur daran denkst, DAS meiner Mutter zu erzählen, dann Gnade dir Merlin. Und viertens..“ Mit rötlichen Wangen hielt Draco inne und blickte zu Boden, was Blaise dazu veranlasste, sich von der Hand des Jüngeren zu befreien und ihn weiter zu löchern.

„Und viertens... wer war es? Los sag schon. Etwa Potter? Natürlich war es Potter! Oh verdammt, dieser Glückspilz, dieser Dreckskerl. Immer einen auf so unschuldig machen und dann den Sexgott in Person flach legen. Wenn ich den heute sehe, muss ich ihm gratulieren!“ Geschockt blickte Draco auf, Wie konnte Blaise das denn jetzt nur schon wieder wissen? „Wo... woher weißt du...“ stotterte der Blonde, hätte sich jedoch am Liebsten sogleich auf die Zunge gebissen, als er das siegessichere Lächeln seines Gegenübers erblickte.

„Ich hab Recht, oh ****... das ist ja so klasse. Ich hab dir ja gesagt, dass er auf dich steht. Ich muss ihn wirklich beglückwünschen!“ Blaise konnte es kaum glauben... das war alles so perfekt!
 

Doch Draco schien nicht ganz so optimistisch zu sein. „Wenn du das tust, Zabini. Ich schwör dir, ich hex dich!“ knurrte Draco und war urplötzlich verdammt ernst. Zu Ernst, wie der Schwarzhaarige fand und ihn inne halten ließ... war da etwa was im Busch?
 

„Hey, hey Draco... wieso denn plötzlich so ernst? Immer langsam, gibt es etwas, das ich wissen sollte? Willst du mir vielleicht etwas erzählen?“

„Ich... ich weiß nicht, ob er... ich meine... will er das denn... will er, dass es alle wissen? Ich meine, ich weiß nicht ob er... ob er mich... ich meine, vielleicht fühlt er ja anders... also...“ stotterte Draco versuchte die richtigen Worte zu finden, auch wenn er nicht wusste, was er eigentlich genau sagen sollte.

Blaise jedoch ahnte es) legte beruhigend seine Hand auf die Schulter des Jüngeren und lächelte.„Du weißt nicht, ob er dich liebt? Sag nur, DU hast dich verliebt?“

Ein sachtes Nicken war alles, was er als Antwort bekam. Aber das genügte ihm.

„Das ist doch klasse, Dray.“ erklärte Blaise euphorisch und es schien fast, als plane er schon die Hochzeit und die Gestaltung der Einladungskarten.
 

Doch der blonde Zauberer holte ihn schnell aus dieser Euphorie zurück. „Aber.. ich weiß nicht.. ob er mich... vielleicht bin ich ihm ja auch egal?“ fragte er und wirkte leicht niedergeschlagen. Was Blaise natürlich überhaupt nicht passte. Draco sollte sich freuen und kein Trübsal blasen.
 

„Hey, jetzt mal langsam. So egal kannst du ihm gar nicht sein, sonst hätte er dich nicht flach gelegt. Und außerdem...“ Dracos empörtes Schnaufen und seine geröteten Wangen ignorierte der Ältere und fuhr unbeirrt fort „... hat er dich ja schon als sein Eigen gekennzeichnet. Sehr besitzergreifend, unser kleiner Gryffindor!“ meinte Blaise neckend und betrachtete dabei noch einmal die dunkle Rötung am Hals des anderen Slytherin.

„Hör auf!“ flüsterte Draco und er entzog sich der Hand des anderen, sah verlegen zur Seite. Der Ältere lächelte nur breit, glücklich, da der Tag einen so schönen Anfang genommen hatte, wuschelte dem anderen durch die Haare und stand auf. Er streckte sich und blickte dann, mit hinterm Kopf verschränkten Armen zu Draco.

„Na los, komm, Honey. Dann gehen wir mal deinen Liebsten suchen!“ erklärte Blaise, ging vor einem Kissen in Deckung und schritt dann, dicht gefolgt von einem leise fluchenden Draco aus dem Zimmer. Irgendwie wünschte sich Draco, er hätte Zabini nichts gesagt. Dieses Grinsen würde der Schwarzhaarige sich wohl den restlichen Tag nicht mehr verschwinden lassen.
 

Draco seufzte. //Na das konnte ja noch heiter werden, heute. Obwohl, wenn Harry...// Draco errötete noch ein wenig mehr und blickte auf den Boden, während er an den jungen Gryffindor und an die gestrige Nacht zurückdachte. Blaise hatte sicher recht. Harry hätte ihn sicher nicht verführt, wenn er nicht wenigstens ein wenig Gefühl für Draco hegte. So musste es sein... es musste einfach.
 

Gemeinsam erreichten sie die große Halle, fast zeitgleich mit einer kleinen Gruppe Gryffindor, die sofort die Aufmerksamkeit der beiden Slytherin erweckte. Dracos Herz begann zu rasen als, seine Augen auf den Schwarzhaarigen trafen, der ihn gestern Abend schier um den Verstand gebracht hatte. Nun kam er auf ihn zu, zusammen mit seinen beiden besten Freunden. Er schien sich angeregt mit ihnen zu unterhalten, denn bis jetzt hatte er den Blonden nicht gesehen.

Dieser war, ohne dass er es selbst bemerkte, stehen geblieben und starrte gebannt auf Harry, der immer näher kam. Immer näher, Schritt für Schritt, Meter um Meter... nur, um dann... einfach vorbei zu gehen. Ohne den jungen Malfoy auch nur eines Blickes zu würdigen.

Draco war schockiert, starrte dem Schwarzhaarigen betroffen nach, während Blaise eine böse Vorahnung hatte. Das würde sicherlich nicht gut enden... er konnte es fühlen. Der Tag eine glatte Katastrophe werden. Doch... vielleicht täuschte er sich auch. Er musste jetzt auf jeden Fall erst einmal Schadensbegrenzung betreiben, solange Draco noch niemanden verflucht hatte.

„Hey Draco, keine Sorge. Er wird dich sicher nicht gesehen haben!“ Aufmunternd lächelnd legte Blaise einen Arm um die Schultern seines blonden Freundes und zog ihn mit sich. „Zerbrich dir nicht den Kopf, er wird sich sicherlich noch um dich kümmern. Ich meine, er ist ein Gryffindor, du weißt doch, wie die sind. Ein wenig verwirrt, aber treu, ziemlich naiv und herzensgut. Außerdem mag er dich, dass hat er heute Nacht doch bewiesen.“

Geistesabwesend nickte Draco, er hatte Blaise Worte nur halb gelauscht, zu sehr bewegten ihn die Gedanken, die in seinem Kopf herumschwirrten.
 

Lustlos beäugte Draco seinen Teller, schob ihn letzten Endes beiseite, was Zabini missmutig registrierte. Da hatte Potter ja etwas angerichtet... Wieso hatte es nicht einfach gut enden können? Das hier würde sicherlich Tote geben.
 

So etwas ähnliches dachte sich in diesem Moment auch ein gewisser blonder Slytherin, der mordlüstern zum Tisch der Löwen hinüberblickte. Es wurmte ihn ja so. Potter hatte ihn heute noch keines einzigen Blickes gewürdigt, redete lieber mit seinen verdammten, ach so tollen Freunden. Wie ihn das ankotzte. Gestern schien der Stolz der Zaubererwelt nicht genug von ihm bekommen zu können und nun... nun tat er gerade so, als wäre Draco nichts weiter als Luft. Was sollte das?

Wenn er Draco verletzen wollte, dann herzlichen Glückwunsch. Das war dem Schwarzhaarigen mit Bravour gelungen. Doch wenn Potter dachte, dass Draco sich jetzt irgendwo verkroch, dann hatte er sich geschnitten. Dieses Spiel konnte man auch zu zweit spielen. Er würde ihm schon zeigen, was es hieß, mit einem Malfoy zu spielen, doch...
 

//Vielleicht hat er dich nicht gesehen!// Was, wenn Blaise recht hatte und er würde Harry jetzt ignorieren. Er mochte den Schwarzhaarigen... Nein, sogar mehr als das, wie er sich eingestehen musste. Da wäre es sicherlich nicht von Vorteil, ihn zu ignorieren.

„Ach verdammt!“ Wütend stand Draco auf und machte sich daran, die Halle zu verlassen. Die verwirrten Blicke der Slytherin, die ihm folgten, registrierte er nicht, ebenso, dass sich am gegenüberliegenden Tisch ebenfalls drei Leute erhoben und drauf und dran waren, die Halle zu verlassen.
 

//Oh je... das ist nicht gut!// Sofort war Blaise Zabini ebenfalls auf den Beinen um Draco zu folgen. Er hatte im Gegensatz zu dem Blonden sehr wohl gesehen, dass sich auch das berühmte Goldene Trio auf den Weg gemacht hatte. Jetzt hieß es Schadensbegrenzung betreiben, bevor Draco etwas tat, was er noch bereuen konnte.
 

Leider kam Blaise zu spät. Denn Draco, der von der herannahenden Katastrophe nichts ahnte und so seinen Gedanken nachhing, stieß sofort mit dem Grund allen Übels zusammen. Zum Glück landete er nicht auf dem Boden, taumelte nur einige Schritt zurück, ehe er seinen Blick nach oben richtete und erstarrte. Graue Augen trafen auf Grün und für einen kurzen Moment schien die Zeit still zu stehen. Bis... bis Harry sich einfach umdrehte und ging, einfach so, ohne ein Wort zu sagen. Noch nicht einmal eine Beleidigung, gar nichts. Ganz so... als hätte er Draco nicht gesehen. Als würde der blonde Slytherin nicht mehr für ihn existieren. //Er will mich nicht sehen!// War alles doch nur ein Spiel gewesen?
 

Blaise war hinter Draco stehen geblieben und hatte natürlich von dort aus gesehen, was gelaufen war. Und er musste sich eingestehen, dass das eine üble Sache war. Draco würde das sicher nicht einfach auf sich beruhen lassen... was natürlich nur allzu verständlich war, aber... was war plötzlich mit Harry los? Ratlos blickte Blaise dem davon schreitenden Gryffindor nach. Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht und Blaise hatte sogar schon eine Vermutung, was es sein könnte.
 

Unterdes schlug Dracos anfängliche Enttäuschung in Wut um, unbändige Wut. Sie übertönte den hohlen Schmerz, der sich in ihm ausgebreitet hatte und ergriff von all seinem Denken Besitz.

//Was glaubt Potter eigentlich, wer er ist? Glaubt er, er könnte sich wirklich alles erlauben? Idiot! Werde ihm schon zeigen, was er davon hat. Dieses Spiel kann man auch zu zweit spielen. Mal schauen, wie dir das gefällt, du Arsch!//

Oh ja... er würde Harry seine eigene, bittere Medizin zu schlucken geben. Mal schauen, ob sie ihm gefiel.
 

Unendlich wütend und ohne auf die anderen Schüler zu achten rauschte Draco davon. Jetzt würde er seine Schulunterlagen holen und dann konnte das Spiel beginnen.
 

Seufzend folgte Blaise Zabini seinem besten Freund. Dessen Gemütszustand gefiel ihm überhaupt nicht, aber was sollte er machen? Solange er nicht wusste, was hier genau vor sich ging, konnte er nichts tun, außer dem jungen Malfoy zur Seite zu stehen und dafür zu sorgen, dass dieser nicht sich und andere unglücklich machte.

Gerade bog der schwarzhaarige Slytherin um eine Ecke, als er auch schon Draco erblickte, der dabei war, einen Erstklässler in Grund und Boden zu schimpfen. Wieder seufzte Blaise //Das wird wohl schwerer, als erhofft!//
 

Die ersten beiden Stunden gingen ohne große Zwischenfälle vorüber. Harry ignorierte Draco, und Draco Harry so gut es ihm eben gelang. Der junge Malfoy konnte nicht vollkommen verhindern, dass er immer wieder zu dem jungen Gryffindor hinüberblickte oder, dass sich immer wieder dessen Name auf das Blatt des Blonden schlich. Dabei hatte dieser weder in Verwandlung etwas zu suchen, noch in einem Text über Schaschlik, den Schlächter... Letzterer Text wurde irgendwann wutschnaubend zusammengeknüllt und per Wink des Zauberstabes in Brand gesteckt.

Den Rest der Stunde hatte Draco schließlich damit verbracht, beleidigt aus dem Fenster zu schauen, wobei sein Blick immer wieder trostlos wurde, wenn der Blonde an die gestrige Nacht und den heutigen Morgen zurückdachte. Blaise hätte ihm nur zu gerne geholfen, doch Draco zeigte ihm immer wieder, dass er die Hilfe noch nicht wollte. Immer wieder fauchte er Blaise wütend an, schlug nach ihm und Blaise war sich sicher, dass Draco ihn einmal fast gebissen hätte... Das war deutlich und auch wenn der Ältere nicht aufgab, würde er den jungen Malfoy jetzt erst einmal in Ruhe lassen.
 

Doch jetzt waren diese beiden Stunden überstanden, fehlten nur noch weitere zwei, dann war der Tag gerettet. Vielleicht würde er ohne Mord und Todschlag vorübergehen, Blaise hoffte es.
 

Seine Hoffnung starb jedoch, als sie in Verteidigung gegen die dunklen Künste saßen und Professor Lupin, der dieses Jahr wieder unterrichtete, auf die glorreiche Idee kam, sie in Zweiergruppen aufzuteilen. Und Blaise, welcher gleich zu Seamus gewandert war, bemerkte zuspät, dass Harry und Draco als letzte übrig und somit ein Team waren. Mit einer unguten Vorahnung nahm er Platz und sah immer wieder nervös zu den beiden hinüber. Das würde mit Sicherheit nicht gut gehen. Das konnte einfach nicht funktionieren.
 

Doch auch jetzt ignorierten sich die beiden gekonnt. Harry starrte zur Tafel und Draco wie schon zuvor aus dem Fenster. Keiner von beiden schien auch nur das geringste Interesse an der Aufgabe oder an Zusammenarbeit zu haben. Sie ließen den Unterricht, Unterricht sein und es schien weder den jungen Malfoy noch Harry zu kümmern welche Note sie erhalten würden. Sie blieben standhaft und erweckten nicht den Anschein, das zu ändern.

Was auch Remus Lupin aufzufallen schien. Und auch, wenn er den Grund zu kennen glaubte, konnte er nicht zulassen, dass die beiden den Unterricht boykottierten. So kam er auf Harry zu und sprach eindringlich auf ihn ein, solange bis dieser seufzend nachgab, sich grummelnd ein Pergament nahm und zu schreiben begann. Sie mussten einen Aufsatz schreiben und alle waren schon viel weiter, als sie. Sie mussten zusammenarbeiten, sonst würden sie kaum fertig werden.

Doch Draco schien da anderer Meinung zu sein. „Malfoy, jetzt arbeite endlich mit. Ich kann das doch nicht allein machen, verdammt. Nun beweg deine Augen in Richtung Buch und sag mir, was da steht.“ Keine Reaktion. Harry knurrte. „Malfoy, nun mach!“ ungeduldig tippte er mit seiner Feder auf dem Pergament, doch wieder geschah nichts. Graue Augen blickten unentwegt nach draußen, nicht gewillt, den Ausblick aufzugeben.
 

Harry versuchte es weiter, bis kaum noch Zeit übrig war und die ersten ihre Pergamentrolle abgegeben hatte. Musste er es eben allein schreiben. Sauer schnappte sich Harry sein Buch und widmete sich selbst den Abschnitt, den es zu lesen galt und schrieb dann alles auf, was er als wichtig erachtete. Er schrieb so schnell er konnte und nach dem letzten gesetzten Punkt knallte er die Feder auf den Tisch und stand auf, um ihre ‚gemeinsam erarbeitete‘ Lösung abzugeben.

Dann raffte er seine Sache zusammen um den Raum zu verlassen. Und auch Draco war aus seinem ‚Schlaf‘ erwacht und räumte seine Bücher ein. Schließlich schritt er gemächlich aus dem Klassensaal, dicht gefolgt von einem wutschnaubend Harry. Auf dem Flur überholte der Schwarzhaarige den Malfoy.
 

„Bei Merlin, Malfoy. Kannst du nicht einmal unsere Feindseligkeiten begraben und dich dazu herablassen mit mir zusammen zu arbeiten!“ knurrte Harry, nachdem sie den Raum verlassen hatten. Seine Augen funkelten wütend, doch spiegelte sich auch schon ein wenig Vorfreude in ihnen.

Er hielt es nicht mehr aus, Draco zu ignorieren, so auf Distanz zu halten. Auch wenn der Blonde ihn nach gestern Abend als noch minderwertiger ansah... er musste wieder seine Stimme hören und wenn es nur während eines Streits war. Wieder dessen Nähe spüren, in diesen grauen Augen versinken... und das Draco ihn den gesamten Morgen über nicht beachtet hatte, ärgerte Harry.

Der Blonde hatte noch nicht einmal was gesagt, als sie nach dem Frühstück zusammengeprallt waren. Er hatte geschwiegen und Harry somit spüren lassen, wir er mit einer Bettbekanntschaft am nächsten Morgen meist verkehrte. Aber dennoch hätte er ihm bei Aufsatz helfen können. Jetzt bekamen sie vermutlich beide eine miese Note, was Harry vor allem in Verteidigung gegen die dunklen Künste ärgerte. In Zaubertränke war das ja ein Dauerzustand, aber in Verteidigung... das einzige Fach, in dem er wirklich gut war.

Er hatte jetzt wirklich Lust, sich zu streiten und das würde er jetzt auch tun...
 

Nur leider hatte Harry diese Rechnung ohne seinen Streitpartner gemacht, denn Draco verspürte nicht die geringste Lust sich mit dem jungen Gryffindor zu streiten. Im Gegenteil, er wollte ihn ignorieren, er wollte ihm so gut es irgendwie ging aus dem Weg gehen... und das würde Draco jetzt tun, egal was Potter wollte. Und so schritt er, ohne Harry auch nur für den Bruchteil einer Sekunde anzusehen einfach an diesem vorbei. Sollte Harry doch tun und lassen, was er wollte. Ihm doch egal, solange er sich von ihm fernhielt und ihn nie wieder ansprach oder gar berührte.
 

Nun seinerseits verwundert schaute Harry dem jungen Slytherin hinterher, der gerade um eine Ecke bog. Er hatte es ja gewusst, dass Draco ihn meiden würde, aber dass es ihn so sehr schmerzte, hatte er nicht erwartet. Ohne, dass er es selbst registrierte krallten sich seine Fingernägel tief in die Haut der Handinnenfläche. Draco reagierte wie erwartet und auch wenn er geglaubt hatte, darauf vorbereitet gewesen zu sein, traf es ihn hart. //Wieso ist er nur so gemein...//
 

„Potter!“ Blaise war soeben aus dem Klassenzimmer getreten und hatte die letzten Minuten anscheinend recht stillschweigend beobachtet, doch jetzt musste er etwas sagen, er musste das jetzt aufklären, sonst würde es wirklich unschön für alle Beteiligten enden. Doch... nicht hier, mitten auf dem Flur.

Er atmete einmal tief durch, beruhigte sich. „Wir müssen reden. Nach dem Abendessen, verstanden. Ich warte in der Eingangshalle.“

Und schon war auch Blaise verschwunden, ließ einen Haufen verwirrter Gryffindor zurück, allen voran, Harry Potter.
 

Wieso um Himmels Willen wollte Blaise mit ihm reden? Was hatte er denn damit zu tun?
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

So, das war's jetzt auch mal wieder. Hoffe, es hat gefallen ^^

Schockierende Enthüllungen

Chapter three

Schockierende Enthüllungen
 

Arithmantik... eigentlich eines seiner Lieblingsfächer. Doch heute... heute war ihm alles zuwider. Und wer war da mal wieder Schuld daran? Natürlich!

Mister ‚Ach-wir-vernaschen-Draco-und-lassen-ihn-dann-eiskalt-fallen‘-Potter. Es war ja nicht so, als hätte Draco sich in diesen idiotischen Wuschelkopf verliebt... nein. Er doch nicht. Immerhin war er der Eisprinz in Person und kannte so etwas wie Gefühle nicht, wäre ja gelacht...

Doch.... wieso tat es dennoch so weh? Es schmerzte, dass Harry ihn nicht mehr beachtete. Er registrierte ihn anscheinend nur noch, wenn es Harrys Noten betraf. Und gute Noten konnte Harry gebrauchen… vor allem in Zaubertränke.

Bei Draco war das natürlich anders, jedoch würde sein Vater ihn killen, wenn seine Verteidigungsnote in den Keller sinken würde. Aber... das war ihm doch egal. Er wusste sowieso nicht, wofür er dieses unnötige Fach brauchte. Alles was er wissen musste um sich zu schützen war ihm bekannt. Und ansonsten war seine Devise sowieso: „Hetz deinen Feinden einen Fluch auf, bevor sie es können!“ und wahrlich, er kannte genug solcher Flüche um ganz Hogwarts dreimal durch zu fluchen.
 

Wieso hatte er eigentlich Potter nicht etwas angehext? Es wäre doch eigentlich ein leichtes gewesen... Wieso?
 

Seufzend legte Draco den Kopf auf den Tisch, ließ den Lehrer reden und schloss die Augen.

Ja, wieso hatte er es nicht getan. //Weil du in diesen Trottel verschossen bist und nur weil dieser Trampel dir wehtut, heißt das nicht, dass du das auch machst, nicht wahr?// Murrend vergrub er seinen Kopf hinter den verschränkten Armen. Wo war denn bitteschön seine Gemeinheit und Boshaftigkeit hin. Er war Slytherin... da durfte er das doch machen und dennoch... er ließ Potter in Ruhe. Er ignorierte ihn, anstatt dem Schwarzhaarigen die Hölle heiß zu machen.

Und das meinte er jetzt nicht in dem Sinne, dass er Potter heiß machen wollte, so wie Potter es gestern Nacht mit ihm //HALT! Stopp, völlig falsche Richtung. Da sollen meine Gedanken nicht hin. Nein, nein, nein!// Doch zu spät.

Wieder einmal konnte er die warmen Hände förmlich spüren, den warmen Atem in seinem Nacken, die sanfte Stimme, die...
 

„Mister Malfoy, wenn Sie müde sind, sollten Sie nachts mehr schlafen. Aber bitte gedenken Sie nicht, ihre versäumte Nachtruhe in meinem Unterricht nachzuholen! Zehn Punkte Abzug für Slytherin. Und nun weiter, Miss Granger, Sie wollten...“
 

Graue Augen funkelten den Lehrer für Arithmantik wütend an. Was fiel diesem ollen Lehrer eigentlich ein? Er versank hier gerade in den schönsten, prickelndsten Erinnerungen... ähm... in Selbstmitleid und da hatte man ihn nicht zu stören. Wer glaubte der denn, wer er war?

Gemächlich packte Draco seine Sachen zusammen und stand auf. Verwunderte Blicke richteten sich auf ihn, die er mit gekonnt hochnäsiger Mine ignorierte. Im Inneren jedoch genoss er es... ein wenig. Er war immerhin ein Malfoy, er mochte es, die Leute zu schockieren oder eben angesehen zu werden, ohne das irgendjemand ahnen konnte, was er als nächstes tat.
 

So auch der Professor. „Mister Malfoy, was tun Sie da?“

„Ich befolge Ihren Rat, Professor. Ich soll meinen Schlaf nicht in ihrem Unterricht nachholen, also werde ich jetzt gehen!“ Und mit diesen Worten verließ Draco den Raum. Im Moment war ihm egal, wie viele Punkte sein Haus für dieses Verhalten verlieren würde. Er hielt es nicht mehr aus, er konnte nicht noch eine Sekunde länger im Unterricht bleiben.

Merlin sei Dank war das seine letzte Stunde gewesen, folglich konnte er sich in sein Zimmer verziehen und hatte endlich seine Ruhe. Selbst Blaise würde ihn nicht stören, immerhin war dieser noch in Wahrsagen und der Unterricht würde noch ca. eine Stunde dauern. Was für ihn wiederum eine Stunde vollkommenen Frieden bedeutete... sofern diese Gedanken ihn in Ruhe ließen.
 

Derweil saß Blaise Zabini in einer der nervigsten Wahrsagestunden seines Lebens. Nicht etwa, dass Professor Trewlaney schlimmer war als sonst, aber Blaise hatte einfach keine Nerven, sich ihrem Gelaber hinzugeben. Sein gesamtes Denken war mit Draco und Harry ausgefüllt. Er musste sich unbedingt etwas überlegen, wie er diese Sache wieder gerade biegen konnte.

Er war zwar nicht schuld an dieser Miesere aber Draco war jetzt sicherlich wieder unausstehlich... und wieder einmal war der Grund dafür niemand geringeres als Harry Potter – dieses Mal sogar zurecht – Schuld.

//Wie konnte der auch nur... ach... wer hätte denn auch gedacht, dass einem diese Gerüchte mal solchen Ärger bringen würde...// Sauer rührte Blaise in seiner Tasse Tee und starrte missmutig hinein.

Dabei hätte er Draco jetzt so schön mit seiner Beziehung zu Harry aufziehen können... beziehungsweise hätte Draco jetzt für immer seine Klappe halten müssen, was Blaise Beziehung zu Seamus anging...
 

Aber was tat Potter? Grummelnd warf Blaise ein Stück Zucker in die Tasse.

Potter hatte nichts besseres zu tun, als Draco flach zu legen und ihn – aufgrund dieser hirnrissigen Gerüchten – fallen zu lassen. Wie dumm konnte ein einzelner Gryffindor sein...
 

Der schwarzhaarige Slytherin schreckte aus seinen Gedanken aus, als sich plötzlich eine Hand auf seine Schulter legte. Er blickte auf und sah direkt in das lächelnde Gesicht von Seamus.

„Hey, Blaise... komm. Die Stunde ist schon seit einiger Zeit rum. Wollen wir nicht in die Halle gehen... oder zu dir?“ Anzüglich lächelnd strich Seamus über die silber-grüne Krawatte, zog sie glatt und senkte den Blick.

Er war es noch immer nicht gewohnt, Blaise solche Sachen vorzuschlagen. Doch nachdem Blaise ihn einmal ‚erzogen‘ hatte, nichts mehr tat, bis Seamus genau sagte, was er wollte, ließ er sich wenigstens zu vagen Vorschlägen verleiten.

Doch auf eine Nacht mit einem nur lächelnden Zabini, der auf dem Sessel saß und las... ihn frustriert im Bett liegen ließ... darauf konnte er sehr gerne verzichten.
 

Blaise lächelte kurz, als der Ire ihm diesen wirklich leckeren Vorschlag unterbreitete... doch er konnte nicht. Entschuldigend drückte er Seamus einen Kuss auf die Stirn und strich ihm über die Haare. „Ich müsste lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich abgeneigt wäre, doch ich habe keine Zeit.“
 

Verwirrt sah Seamus auf. Blaise hatte DAFÜR keine Zeit....
 

Wieder ein Lächeln. „Du bist so niedlich... ich wollte zu Draco, aber... komm einfach mit. Ich kann doch nicht ohne dich sein!“ schnurrte Blaise, zog den Gryffindor dann hinter sich her.
 

Draco derweil hatte es sich auf seinem großen Bett bequem gemacht… natürlich nicht, bevor er das Bettzeug der gestrigen Nacht abgezogen und mit einem Wink seines Zauberstabs vernichtet hatte. Er wollte nicht mehr an Harry denken und das Bettzeug erinnerte ihn zu sehr an den Schwarzhaarigen. Noch immer konnte er ihn dort riechen und er hatte schon zuvor minutenlang im Bett gelegen und den Duft des anderen eingesogen. Bis er sich dabei ertappt hatte, dann war er wütend aufgesprungen, hatte sich selbst einen Narren gescholten und sich dann über das Bettzeugs hergemacht. Da interessierte es ihn auch nicht im Geringsten, das es eigentlich seine Lieblingssatinbettwäsche war. Jetzt zumindest war sie für alle Zeiten verschwunden und er konnte hoffentlich vergessen.

So lag er nun tief in seine Kissen gekuschelt auf dem Bett, hielt die Augen geschlossen. Er genoss die Ruhe in seinem Zimmer, keine Pansy, kein Blaise. Er war allein und konnte endlich mal wieder entspannen.
 

Er seufzte lautlos und ließ seinen Gedanken freien Lauf. Leider bereute er diese Entscheidung schon nach wenigen Sekunden. Denn anstatt an nichts zu denken, schweiften seine Gedanken wieder zur gestrigen Nacht zurück. Er konnte die grünen Augen vor sich sehen, die ihn so liebevoll anfunkelten, glaubte die Wärme, die von dem Gryffindor ausgegangen war, förmlich auf sich fühlen zu können. Ebenso dessen angenehme Hände oder den Körper, als er auf ihm gelegen hatte.

Alles kam wieder hoch, jedes noch so kleinste Detail fand den Weg zurück in seine Erinnerung und Draco?

Draco war kurz vorm Verzweifeln. Er wollte doch nicht mehr daran denken er hatte vergessen und die Ruhe genießen wollen. Das schien ihm jedoch wiederum nicht vergönnt zu sein, Dracos Tagtraum wurde immer realer und intensiver, bis er nicht mehr konnte.

Wütend riss Draco die Augen auf, knurrte frustriert und sprang auf. Er schnappte sich seinen Zauberstab und reagierte sich ab. Bücher flogen gegen Wände, Kissen wurden zerfetzt. Eine kleine Tischuhr erhielt unfreiwillig Flugstunden und auch sonstige Gegenstände fanden ihren Platz auf dem Boden.

Das ging so lange, bis der Blonde sich etwas besser fühlte. Noch immer funkelten seine grauen Augen wütend, doch er war etwas ruhiger geworden. Sein Zimmer sah zwar aus, als wäre eine Horde Hinkepanks hindurchgefegt, aber das kümmerte ihn im Moment nicht im Geringsten. Wozu konnte er denn zaubern?

Hauptsache Potter war mal kurzzeitig aus seinem Gedächtnis verschwunden.
 

//Potter…// Er spürte weiche Lippen an seinem Hals…

„Ah… verdammt!“ Knurrend schnappte Draco sich ein Buch über Zaubertränke und warf es gegen seine Zimmertür. Einige Seiten lösten sich aus dem dicken Schinken, aber was zählte das schon. Brachte ihm Harry ja auch nicht zurück… oder machte sonst etwas besser. Außerdem hatte er das Buch schon durch. Er war gut in Zaubertränke, nicht wie Harry…

Schon wieder. Wieso musste er immer wieder an diesen verdammten, schwarzhaarigen Idioten denken? Wieso konnte er ihn nicht einfach genauso wie Zabini in Ruhe lassen. Einfach mal…
 

„Draco… alles okay da drin?“ Die Stimme seines besten Freundes ließ Draco aufhorchen und dann genervt murren. //Na toll… der hat mir noch gefehlt!//

„Nein, hört es sich denn so an? Verschwinde!“ murrte er, und drehte sich um. Er wusste, dass es Blaise gegenüber unfair war, wie er sich verhielt. Aber er konnte nicht anders. Er hatte einfach keine Bock sich irgendwelche Predigten anzuhören oder darüber zu diskutieren, wie das Verhalten von Harry Potter zu erklären war. Das konnte er sich im Moment nicht geben, dafür war er zu aufgewühlt.
 

Rückwärts ließ Draco sich auf sein Bett fallen, starrte auf das Baldachin. Grün… wie die Augen eines gewissen Gryffindors.

Sauer rollte sich Draco auf die Seite und kniff die Augen zusammen und schniefte leise. „Arsch!“
 

Blaise sah ein wenig bedrückt auf die noch immer verschlossene Tür. Was hätte er auch anderes erwarten sollen? Draco war sicher tierisch sauer, verständlicher Weise.

Ein leises Seufzen entkam seinen Lippen, dann drehte er sich um und sah in Seamus Gesicht, welcher ihn ein wenig verwirrt ansah.

„Was war das?“ fragte er langsam und nickte zu Dracos Zimmer.

Schulterzuckend seufzte Blaise erneut, zog Seamus dann hinter sich in sein eigenes Zimmer und schubste den Iren dort auf sein Bett. Dann begann Blaise unruhig auf und ab zu laufen.
 

„Alles Potters Schuld.“ Begann Blaise, als Seamus ihn auch schon empört unterbrechen wollte. Immerhin war es nicht immer Harrys Schuld wenn Draco mies drauf war, doch Blaise ließ ihn nicht zu Wort kommen. „Dieses Mal wirklich Seam. Also… du weißt ja, das ich nicht zu denen gehöre, die Harry immer für alles die Schuld geben und ihn hassen und bla bla bla… du weißt was ich meine.“
 

Ein kurzer Blick zu Seamus, welcher nickte… dann sprach Blaise weiter.
 

„Aber heute Nacht hat er den Vogel wirklich vom Himmel gehext. Da kriegt dieser Trottel es hin, das Draco mit ihm schläft, sich endlich eingesteht, dass er in Harry verknallt ist. Und was macht der? Der lässt ihn eiskalt fallen. Ignoriert ihn einfach…. Kein Wunder das Draco sein Zimmer auseinander nimmt. Ich meine, da hat er sein erstes Mal und wird danach wie Luft behandelt. Und du kennst Dracos Einstellung zu Sex.“
 

Wieder ein verwirrtes Nicken.
 

„Also echt… ich weiß nicht ob ich Potter verhexen oder in St. Mungos einliefern soll. Der hat doch einen an der Klatsche. Da würden zig Schüler mit ihm tauschen wollen und Draco mit Sicherheit nicht so behandeln… Bei Merlin, hast du eine Idee was das soll? Hat er das wirklich nur wegen dieser irren Gerüchte gemacht, die um unsern slytherinschen Eisprinzen kursieren?“
 

Stille!
 

Blaise hatte sich zu Seamus umgedreht und sah diesen nun fragend an, während selbiger noch dabei war, das erfahrene zu verdauen.

„Harry… hat… du meinst… er hat mit Draco. Und jetzt… jetzt beachtet er ihn…. Oh man… was für ein Idiot!“ resignierend schloss Seamus die Augen und schüttelte den Kopf. „Deswegen willst du nachher mit ihm reden, nicht wahr?!“ Nun war es an Blaise zu nicken.

Er ließ sich neben Seamus auf dem Bett nieder und seufzte leise.
 

„Wieso müssen es die beiden eigentlich immer so kompliziert machen. Erst spielt Draco jahrelang die beleidigte Diva wegen dieser ausgeschlagenen Freundschaft und jetzt, wenn Draco sich seiner Gefühle endlich bewusst ist, muss Harry ihn ignorieren und ihn verletzen. Also, die beiden haben ein Talent dafür, sich selbst Steine in den Weg zu legen!“
 

Missmutig rieb Blaise sich über den Nacken, während Seamus sich durch die Haare strich und angestrengt nachdachte. Einige Zeit herrschte Schweigen in Blaise Zimmer, bis Seamus wieder die Stimme erhob.
 

„Und… was hast du jetzt vor?“ Blaise seufzte. „Na was wohl… ich schau, dass man das irgendwie wieder gerade biegen kann. Wenn ich das den beiden überlasse, wird einer von beiden tot sein… und ich befürchte, dass es nicht Draco sein wird. Und man kann ja nicht zulassen, dass er sich selbst unglücklich macht.“
 

Seamus nickte, lehnte seine Kopf dann an die Schulter des Slytherin und lächelte versonnen. „Ach… du schaffst das, Blaise. Wenn jemand, dann du!“ flüsterte der Ire und schloss die Augen, während Blaise ihn funkelnd ansah.

„Du setzt aber ziemlich großes Vertrauen in mich. Weißt du… das mich das tierisch anmacht?!“

Und noch bevor Seamus etwas erwidern konnte, wurde er aufs Bett gedrückt, Blaise war direkt über ihm.
 

„Ich hoffe, das Angebot von eben steht noch, Süßer!“ schnurrte der Schwarzhaarige, während Seamus ihn mahnend ansah. „Blaise, du willst doch jetzt nicht wirklich… Blaise… Blaise, nein lass das… hör auf… Nein!“
 

Einige Stunden später kam ein ziemlich zerstrubbelter Seamus Finnigan dicht gefolgt von einem breit grinsenden Blaise Zabini in die große Halle. Seamus sah leicht fertig aus und ließ sich ebenso kraftlos am Gryffindor-Tisch nieder. Die verwirrten und teils belustigten Gesichter ignorierte er, stocherte statt dessen in seinem Essen rum.

Nicht nur, dass Blaise ihn nahe zu geschafft hatte, nun kamen auch langsam wieder seine Gedanken in Bewegung und Seamus erinnerte sich daran, was heute los war.
 


 

„Harry… also das hätt ich echt nicht von dir gedacht!“ grummelte Seamus, was Harry verwirrt dreinschauen ließ. Immerhin wusste er nicht wirklich, wovon der Ire sprach und weswegen er leicht sauer aussah. Doch Seamus schien einen triftigen Grund zu haben, denn er schnaubte missmutig und stand auf. „Komm, Blaise will mit dir sprechen!“ Dann schritt er los, wartete dann, als der andere ihm nicht folgte.

Erst als Harry bei ihm war, ging er weiter. Am Eingangstor wartete auch schon Blaise auf sie. Mittlerweile hatte der schwarzhaarige Slytherin wieder zu seinem normalen Gemütszustand zurückgefunden, wohl wissend, dass ihm alles andere auch nicht weiter helfen würde. So nickte er kurz und schritt dann mit Seamus und Harry nach draußen.
 

Schweigend liefen sie in Richtung See und erst, als dieser nicht mehr weit entfernt war, blieb Blaise stehen und drehte sich um. Er sah direkt in Harrys Gesicht, erkannte den fragenden Ausdruck darin und beschloss, Harry nicht länger im Ungewissen zu lassen, was diese abendliche Unterredung anbelangte.
 

„Also, Harry. Ich will nicht lange um den heißen Trank herum reden, dürfte ich nun bitte erfahren was verdammt noch mal in dich gefahren ist? Eigentlich müsste ich dir, als Dracos bester Freund, hier gleich in diesem Moment eine reinhauen oder dir etwas unschönes anhexen. Ich meine, wie kannst du das bitte schön tun? Erst ihn entjungfern und sich dann aus dem Staub machen? Lässt ihn einfach eiskalt sitzen und…“ Ein erschrockenes Keuchen unterbrach Blaise einen kurzen Moment, doch er störte sich nicht daran, sprach unbeirrt weiter.

„...er sitzt jetzt da und ist vollkommen fertig? Was hast du dir dabei gedacht? Das kann doch nicht dein Ernst sein… dafür muss es doch einen Grund geben. Ich meine, du bist wirklich nicht der Aufreißertyp, der nach getaner Arbeit seine Eroberung eiskalt fallen lässt. Würde dich eher für den Typ 'Feste Beziehung‘ halten! Also, was war denn da los?“ Blaise sah Harry unentwegt an, verfolgte das Mimikspiel auf dessen Gesicht das von Unglauben, über Erschrecken bis hin zu schlechtem Gewissen reichte.
 

„Ent… entjungfert? Du… du meinst, Malfoy hatte noch nie zuvor… ich meine vor mir noch niemand anderen? Er ist noch Jungfrau?“
 

Blaise schüttelte eilig den Kopf. „War Harry, er war!“ korrigierte er den Gryffindor und zeigte sein patentiertes Zabini-Lächeln. Auch wenn diese ganze Sache natürlich nicht zum Lachen war, so zeigte sich nun doch, dass er mit seiner Vermutung auf diesen irren Gerüchten basierend nicht allzu falsch lag.
 

Harry konnte es nicht glauben. Dabei hatte er doch gedacht... Draco und Jungfrau.... das konnte doch gar nicht sein... immerhin war er.... und die ganzen Geschichten.... Jungfrau, das konnte doch gar nicht sein.... Harry kannte mehr als nur einen Schüler, der ihm von einem One-Night-Stand mit dem blonden Schönling berichtet hatte. Die konnten doch nicht alle nur fantasieren, oder? Hatten ihn wirklich alle angelogen... aber...
 

„Aber... das kann doch nicht... ich meine, die ganzen Geschichten. Sie sind...“
 

„Nichts weiter als Geschichten, Harry. Draco hätte das alles natürlich haben können, ich weiß ja auch nicht. Ich an seiner Stelle hätte vermutlich nicht einmal die Hälfte aller Anwärter von der Bettkante gestoßen...“ Wieder ein bitterböser Blick seitens Seamus, den Blaise wieder gekonnt ignorierte. Das würde er später bereinigen müssen. Jetzt musste er das hier erst einmal klären. „...aber Draco ist so verdammt romantisch!“

Blaise seufzte theatralisch und schüttelte leicht den Kopf. „Der wollte sein erstes Mal nur mit seiner großen Liebe... ja ja.... traut man unserm blonden Casanova gar nicht zu, nicht wahr? Bei Merlin, dem Kleinen liegt fast ganz Hogwarts zu Füßen und der möchte warten... wobei, eins muss man ihm zu Gute halten, wenn er sich etwas vornimmt, dann zieht er es auch durch. Sofern sich natürlich nicht ein grünäugiger Gryffindor einmischt, Draco schöne Augen macht, ihn innerhalb einer Nacht verführt und sein Herz erobert. Was mich zum zweiten Punkt bringen würde…“
 

Harry sah verunsichert auf, als Blaise Luft holte.
 

„Ich frage mich wirklich, wie dumm ein einzelner Schüler sein kann, Harry. Da schenkt Draco dir sein Herz, etwas, worum dich fast alle hier beneiden würden und du zeigst ihm die kalte Schulter. Er liebt dich verdammt und du hast nichts besseres zu tun, als ihn zu verletzen!“
 

Okay… das war eindeutig zu viel. Harry glaubte den Boden unter den Füßen zu verlieren und stützte sich an einem dicken Baumstamm ab.
 

„Er… er hat was? Er ist… er … oh man!“ Fahrig strich sich Harry durch die Haare, überlegte angestrengt.

Da hatte er sich aber wirklich so was von in die Scheiße geritten. Wie sollte er das denn wieder gerade biegen? Draco sah ihn ja noch nicht einmal mehr an, er ignorierte ihn vollkommen.

Seine Gedanken rasten, er wusste nicht, was er genau machen sollte, bis ihm ein Einfall kam.
 

//Ich muss mit ihm reden!//
 

Sofort rappelte Harry sich auf, machte sich daran, wieder zum Schloss zu rennen, als Blaise ihn auch schon wieder aufhielt.

„Wo willst du hin?“
 

Kurz drehte Harry sich um, sah Blaise entschlossen an. „Ich muss mit ihm reden. Ich muss…“ „Bist du irre?“ unterbrach Blaise den Gryffindor. „Draco wird dich verfluchen, wenn nicht sogar umbringen. Glaub mir, er ist nicht umsonst der ungekrönte Slytherin-Prinz. Er kennt genug Flüche um ganz Hogwarts dreimal zu verfluchen.“
 

Wütend sah Harry ihn an, die grünen Augen funkelten. „Das ist mir egal. Was soll ich denn sonst machen, immerhin ist es meine Schuld.“

Blaise nickte. „Da hast du recht, aber es hilft nicht, wenn du zu Draco gehst. Wir brauchen einen Plan und ich habe einen Plan. Wenn du willst, helfe ich dir. Also, pass auf…“
 

Der Gryffindor nickte, lauschte dann gespannt Blaise Worten und auch Seamus hörte seinem Freund zu.
 

Irgendwie musste diese Sache wieder geregelt werden…

Eisprinz auf Abwegen

Chapter four

Eisprinz auf Abwegen
 

Die Nacht war furchtbar gewesen, was man Draco auch ansah. Seine Haare waren zerzaust, unter seinen Augen lagen dicke Augenringe und seine Kleider waren zerknittert. Kurz begutachtete Draco sich im Spiegel, murrte unwillig, ehe er versuchte, das gröbste Übel zu verdecken.

Seine Haare ließen sich nach einigem Hin und Her ordnen, seine Kleider wurden sowieso ausgetauscht, nur die Ringe unter seinen Augen wollten einfach nicht verschwinden. Und Draco hatte eigentlich auch keine Zeit mehr um daran etwas zu ändern… er kam ja jetzt schon viel zu spät zum Frühstück.

Etwas, das ihn normalerweise nicht störte, aber seine Laune war derzeit nicht die Beste und seine Nerven waren angespannt… an solchen Tagen hatte er einfach lieber seine Ruhe.
 

Nur darauf nahm sein Stundenplan natürlich keinerlei Rücksicht. Es könnte doch so etwas geben, so ne Art Freischein, der ihn dazu befähigte einfach mal die Schule Schule sein zu lassen. Immerhin war er ein Malfoy, da war ein solcher Zustand, wie er ihn derzeit erdulden musste, doch wirklich nicht tragbar.

Aber nein – er war ja angeblich nichts besseres als alle anderen Schüler und so blieb ihm nichts anderes übrig als an einem solch beschissenen Tag auch die Schulbank zu drücken.
 

Bei Salazar, welch Freude. Das konnte ja so was von heiter werden. Ungefähr so, als würde eine Horde Hippogreife über ihn drübertrampeln und ihn für ihr Frühstück halten. Obwohl… selbst das würde sicherlich amüsanter sein als das, was ihn jetzt erwartete.
 

Mehr als nur mies gelaunt stapfte Draco aus seinem Zimmer, knurrte eine Erstklässlerin an, die es doch tatsächlich wagte in seine Richtung zu atmen und verschwand dann aus dem Gemeinschaftsraum.

Es waren kaum noch Schüler auf den Gängen, was Draco sehr begrüßte. Im Moment hatte er keine Lust auf Gesellschaft, davon durfte er während des Frühstücks und des Unterrichts ja genug ertragen. Jetzt wollte er noch seine Ruhe, sonst würde er explodieren!
 

Schon von weitem konnte er das Geschnatter der anderen Schüler vernehmen. Draco seufzte und verdrehte die Augen. Er hatte hierauf so überhaupt keine Lust, aber was sollte er machen?

Kurz zögerte er, atmete noch einmal tief durch und trat dann ein. Sofort wurde es ruhiger in der Halle, unzählige Augenpaare richteten sich auf ihn.
 

Innerlich seufzend schritt Draco ohne auf jemand zu achten zum Slytherintisch, setzte sich neben Blaise und versuchte nicht zum Gryffindortisch zu schauen. Statt dessen widmete er sich direkt seinem Frühstück, murrte leise, wenn ihn jemand ansprach.
 

Blaise unterdes stöhnte leise. Das hatte er erwartet, Draco war unglaublich gut gelaunt… Ironie war doch etwas Schönes.

Dennoch musste er ihn ansprechen. „Ähm Draco...“ Ganz vorsichtig startete Blaise seinen ersten Versuch, mit Draco zu reden.
 

Ein unwilliges Murren und ein Kopfnicken zeigten ihm, dass Draco ihm zuhörte.
 

„Ich müsste einmal mit dir reden… aber nicht hier. Was hältst du davon, wenn wir uns nach dem Unterricht am See treffen, in der Schule hat man ja sonst nirgends seine Ruhe…“

Wieder ein leises Murren, welches Blaise als Zustimmung auffasste, dann widmete sich der Schwarzhaarige auch wieder seinem Essen. Für längere Konversationen war Draco im Moment sowieso nicht geeignet und jetzt wollte er nun wirklich noch nicht sterben. Es reichte schon, dass er heute Mittag mit seinem Leben spielen musste.
 

Schweigend aßen sie, standen dann immer noch schweigend auf und schritten ohne ein Wort zu wechseln zum Unterricht. Mittlerweile war nicht nur Draco tierisch angenervt, sondern auch Blaise, der es hasste, angeschwiegen zu werden. Aber was sollte er machen? Mit Draco zu reden kam einem Todesurteil gleich und sonst... hatte er im Moment doch niemanden. Er brummelte still vor sich hin und wollte gerade seinen Kopf gegen eine Rüstung schlagen – oder Dracos, da war er sich noch nicht so sicher – als sich plötzlich von hinten zwei Arme um ihn schlangen und sich ein warmer Körper an seinen presste.

Sofort hellte sich Blaises Miene auf, er lächelte, drehte sich um und fing die Lippen des anderen Schülers ein, der für einen kurzen Moment überrascht blinzelte, den Kuss dann jedoch genauso gerne erwiderte.
 

„Begrüßt du jeden so?“ fragte Seamus etwas misstrauisch, nachdem Blaise sich wieder von ihm gelöst hatte. Dieser lachte vergnügt, strich seine Haare zurück. „Wieso? Wärst du dann eifersüchtig?“ Seine Augen funkelten und Seamus errötete, senkte ertappt den Blick, was Blaise nur noch mehr zum Lachen brachte. „Wärst du wirklich, ach herrje... was mach ich denn da?“
 

Leicht zuckte Seamus, dem das Ganze noch immer ein wenig unangenehm war, mit den Schultern. Das er nicht einmal ruhig bleiben konnte.

Doch Blaise schien das nicht weiter zu stören, ihm gefiel diese Art an seinem kleinen Iren sogar. Lächelnd zog er den Gryffindor an sich und kraulte ihn ein wenig im Nacken. „Da werde ich wohl was gut zu machen haben, mein Süßer. Nun, dann würde ich sagen, heute Abend bei mir und ich werde gaaaaanz nett zu dir sein, versprochen. Damit du in deinem süßen Kopf...“ Sanft tippte er Seamus gegen die Stirn, ein breites Lächeln lag auf seinen Lippen. „... nie wieder solch unschöne Gedanken haben musst. Die passen nämlich gar nicht zu dir!“
 

Noch immer rot im Gesicht nickte Seamus etwas schüchtern, lehnte sich dann jedoch an Blaise und seufzte leise. „Denkst du, das klappt mit den Beiden?“ fragte der Gryffindor und nestelte an Blaise Umhang herum. Selbiger seufzte ebenfalls, strich Seamus kurz durch die Haare.

„Keine Ahnung, Draco kann sehr dickköpfig sein... aber ich denke, dass Potter ihn wieder für sich gewinnen kann. Vorgestern Nacht hat es zumindest funktioniert! Wird schon gut gehen... ich hoffe es zumindest.“
 

Missmutig ließ Draco sich auf seinen Stuhl sinken, kramte seine Schulunterlagen hervor und blickte dann stur zur Tafel. Er hatte keinerlei Lust, sich umzusehen oder mit jemandem zu reden, geschweige denn, auch nur einen Blick aus Harrys... nein, Potters Augen zu erhaschen. Was natürlich zwangsläufig passieren würde, denn er konnte die Blicke des jungen Gryffindor förmlich in seinem Nacken spüren.
 

Doch das war ihm egal, er musste es ignorieren. Er würde Potter nicht noch eine weitere Gelegenheit bieten, ihn zu verletzen. Das hatte dieser idiotische Goldjunge ja schon Bravour hinter sich gebracht, doch die Genugtuung ihn gänzlich zu zerbrechen, die würde Draco ihm nicht geben.
 

Wütend knirschte Draco mit den Zähnen, krallte eine Hand in die Pergamentrolle, die vor ihm lag und zerknüllte sie, ohne das er es wirklich mitbekam. Zu sehr war er damit beschäftigt, die Erinnerungen an Harry... nein POTTER zu verdrängen.

Wieso musste er ihn jetzt eigentlich immer Harry nennen, verdammt? Es war Potter, sein Feind, ein mieser idiotischer Gryffindor, der es erfolgreich geschafft hatte ihn zu verletzen, hinter seine so perfekt aufgebaute Fassade zu blicken und ihm wirklich und wahrhaftig wehzutun.

Und so jemanden nannte er beim Vornamen? Wo bitteschön hatte er denn seinen Stolz gelassen?

Hatte Potter ihm den aus dem Körper gevögelt oder was war los? Er war ein Malfoy verdammt und er würde sich doch nicht von einer solch kleinen Lapalie wie... wie eben dieser Nacht, diesem One-Night-Stand so aus der Reserve locken lassen.
 

Nein, das würde er ganz sicher nicht. Potter würde nicht über ihn siegen. Er spielte ein mieses Spiel, doch das konnte er nur, solange Draco auch mitspielte... das war jedoch jetzt vorbei. Der junge Malfoy würde Potter ab heute einfach total ignorieren und alles war gut. Für Draco existierte der Gryffindor einfach nicht mehr... das versuchte er sich zumindest einzureden. Und dennoch... dennoch konnte er ihn nicht einmal für drei Minuten aus seinem Kopf verbannen, geschweige denn, ihn vergessen.
 

Diese wunderbaren grünen Augen hatten sich in sein Gedächtnis gebrannt, die heißen Lippen brannten noch immer auf den seinen, diese sinnliche Stimme hallte in seinen Ohren wieder und diese Hände... diese begehrenswerten, unglaublich sanften Hände... wie sie über seinen...
 

//Stopp!!!//
 

Innerlich raufte Draco sich die Haare, schalt sich selbst einen Narren. Er wollte doch nicht mehr daran denken. Wieso bei Salazar konnte er das nicht einfach vergessen? Was hatte Potter nur mit ihm angestellt, dass er ihn nicht mehr vergessen konnte? Nur weil er vielleicht... eventuell in diesen blöden, vertrottelten Gryffindork mit dem schwarzen Wuschelkopf und diesen verdammten Smaragdaugen, in welchen Draco jedes Mal versinken könnte und alles um sie herum vergessen. Es gäbe nur noch sie beide und Harry würde sich vorbeugen und ihn... ähm ja... wo war er mit seinen Gedanken stehen geblieben?
 

Ah... bei dem blöden Gryffindor, in den er eventuell verliebt war. Na gut, er hatte es sich sogar eingestanden, aber... jeder konnte sich in diesem Bezug doch einmal irren. Und das war bei Draco sicherlich der Fall gewesen. Anders konnte er sich das nicht erklären... immerhin konnte er Potter doch nicht mehr lieben, nachdem was dieser getan hatte.
 

Das konnte und durfte er einfach nicht verzeihen.
 

So in Gedanken versunken bekam Draco nicht mit, wie die Stunde verging und erst, als der Klassensaal schon seit geraumer Zeit leer war und irgendwo ein Fenster zuschlug, schreckte Draco auf. Verwirrt sah er sich um, doch außer ihm war niemand mehr im Raum, sogar Harry schien gegangen zu sein, was Draco wiederum nur Recht war... doch... wieso zog es dann schmerzlich in seiner Brust, als er sich dessen bewusst wurde.

Er durfte ihn doch nicht mehr gern haben, er musste sich einfach vor Augen halten, was Harry ihm angetan hatte. Da konnte er sich doch nicht wirklich noch wünschen, dass der Gryffindor an seiner Seite war.
 

Ein leises Seufzen rann von seinen Lippen, als Draco aufstand und die zerknitterten Pergamente in seine Tasche stopfte, die Feder und das Tintenfass folgen ließ. Kurz ließ er seinen Blick über die Tafel schweifen und musste feststellen, dass er neuen Unterrichtsstoff verpasst hatte. Unterrichtsstoff, den es jetzt nachzuholen galt.
 

„Herzlichen Dank auch Potter!“, zischte der Malfoyspross, auch wenn ihm klar war, dass es niemand hörte. Aber es beruhigte ihn schon ein wenig, es überhaupt ausgesprochen zu haben.
 

Schnellen Schrittes verließ er den Klassenraum, eilte die Flure entlang auf direktem Weg zu den Slytherinräumen. Er hatte sowieso keinen Hunger und da er soeben die letzte Stunde des heutigen Tages... ver... schlafen hatte, war auch der Unterricht für heute erledigt. Somit hatte er genug Zeit um den verpassten Unterricht nachzuholen und er würde Potter nicht sehen. Vielleicht sogar bis zum nächsten Morgen nicht, wenn er Glück hatte.
 

Um einiges besser gelaunt, wenn man das in seiner Verfassung so sagen konnte, trat er in den Gemeinschaftsraum der Slytherin, ignorierte die jüngeren Schüler, die sich wohl gerade in kleinen Gruppen sammelten, um zur großen Halle zu gehen und beeilte sich statt dessen damit, endlich in sein Zimmer zu kommen. Sofort schloss er die Tür, warf seine Tasche auf den Schreibtisch und ging schnurstracks zu seinem Bücherregal. Nachdenklich schritt er davor auf und ab, glitt mit seinen Augen jede Reihe ab, ließ den Finger über die Buchrücken wandern, bis er letzten Endes fand, was er gesucht hatte.
 

Vorsichtig nahm er das Buch heraus, nahm an seinem Schreibtisch Platz und schnappte sich Pergament und Feder, ehe er es öffnete und zu lesen begann.

Umso schneller er den versäumten Stoff nachholte, umso besser war es. Außerdem... kam er so vielleicht endlich mal auf andere Gedanken!
 

So vergingen einige Stunden, in denen sich Draco nur mit seinen Schulunterlagen beschäftigte und tatsächlich gelang es ihm, nicht im Minutentakt an einen gewissen jungen Gryffindor denken zu müssen. Eine Erleichterung, wie Draco es empfand und so setzte er sich letztlich in seinen Lieblingssessel am Kamin, zog die Beine an und begann in seinem Zaubertränkebuch zu lesen. So würde dieser Tag doch noch gut enden... zumindest glaubte Draco dies, als es auch schon an seiner Tür klopfte. Verwirrt zog Draco einen Augenbraue nach ob und schaute auf.
 

Wer war das? Er erwartete niemand, Blaise war sicher bei seinem... verrückten Iren und ansonsten? Bei Crabbe und Goyle war Draco sich nicht sicher, ob sie überhaupt die hohen Kunst des Anklopfens beherrschten... bisher waren sie immer so in sein Zimmer geplatzt, wenn sie denn überhaupt einmal den Weg hierher gefunden hatten.
 

Dann blieb ja nur noch...
 

„Dray? Bist du da? Hier ist Pansy... was ist denn los, mein Liebling. Ich mache mir Sorgen, du warst heute gar nicht in der Halle. Dabei dachte ich, wir wollten zusammen essen...“
 

//Ich wüsste nicht, wann ich das jemals gesagt hätte!// Seufzend verdrehte Draco die Augen und fragte sich, wieviel Fantasie Pansy besaß, wenn sie wirklich glaubte, was sie da sprach.
 

„Dracy, nun sag doch was. Hier ist dein Schatz, ich bin es... Pansy. Nun mach doch auf...“ Ein eiskalter Schauer lief seinen Rücken hinab, als er ihre quiekende Stimme vernahm.

Er hasste es, wenn sie so mit ihm sprach, hasste ihre Spitznamen für ihn... eigentlich hasste er alles an dieser Person.
 

Wie konnte ihn eine einzelne Person nur dermaßen zur Weißglut treiben? Bisher hatte das nur ein Schüler geschafft und den... wollte er gerade jetzt vergessen.

Harrys Gesicht schlich sich wieder in seine Gedanken und egal, wie verzweifelt Draco es auch zu verdrängen versuchte, gelang es ihm dieses Mal zu seinem größten Leidwesen nicht mehr.
 

Wohlwissend, dass es mit der Ruhe zumindest für diesen Abend vollkommen vorbei war, warf Draco sein Buch auf einen nahegelegenen Beistelltisch, stand auf und lief schnurstracks zur Tür. Schwungvoll öffnete sie, warf Pansy Parkinson einen mehr als nur vernichtenden Blick zu und noch ehe sie etwas sagen konnte, zischte er ein wütendes: „Noch ein Wort, Parkinson, nur ein einziges Wort und deine Eltern können dich über ganz London verstreut einsammeln. Glaube mir, heute ist das keine leere Drohung. Wenn du es wagst, mir zu folgen oder mich auch nur anzusprechen, wird es dir Leid tun. Hast du das verstanden?“ Er etwas perplexes Nicken war Antwort genug und sofort machte Draco sich daran, die Slytherinräume zu verlassen, als er sich noch ein letztes Mal umdrehte.
 

„Ach, und Pansy?“ Er konnte sehen, wie die Hoffnung in die Augen des Mädchens zurückkehrte. Anscheinend glaubte sie, dass er sich entschuldigen wollte. Wie falsch sie doch lag.
 

„Noch einer, deiner bescheuerten Spitznamen und ich hexe dir die Ravenclawfarben ins Haar!“ Mit diesen Worten drehte Draco sich nun endgültig um und verließ die Kerker, um etwas durch die Gänge zu streifen und einen klaren Kopf zu bekommen.
 

Draco war zu sehr mit seinen Gedanken beschäftigt, dass er nicht die Person bemerkte, die ihm entgegenkam und direkt auf den jungen Slytherin zusteuerte. Erst als der junge Malfoy gegen etwas prallte, schaute er auf und für eine Sekunde schien die Zeit still zu stehen!
 

„Potter.“ Zischend drehte Draco sich von ihm weg, wollte an ihm vorbei, doch dieser versuchte ihn aufzuhalten. „Hey, Draco. Ich... ich muss mit dir reden!“

Wütend drehte der junge Slytherin sich um, seine Augen funkelten. „Es gibt nichts zu reden und für dich immer noch Malfoy, Potter!“ Er spie den Namen des schwarzhaarigen Gryffindor förmlich aus, seine Hände zitterten. Er konnte ihm nicht gegenüber stehen, es machte ihn fertig. Am Besten war es, wenn er jetzt einfach ging und genau das, hatte Draco auch vor. Nur leider... hatte er die Rechnung ohne Harry gemacht, welcher ihn am Arm festhielt.
 

„Draco bitte... ich... ich...“ „Lass mich los verdammt!“, knurrend zog Draco an seinem Arm, versuchte sich von Harry zu lösen, doch der Gryffindor ließ nicht locker. Im Gegenteil... er zog den jungen Malfoy noch näher.
 

Laut rauschte das Blut in Dracos Ohren, er spürte, wie sein Herz laut und schnell in seiner Brust schlug. Er wurde nervös und das Kribbeln in seinem Magen setzte wieder ein, was er jedoch zu ignorieren versuchte.

Natürlich leichter gesagt als getan und Harry selbst machte dieses Unterfangen nicht einfacher für den jungen Malfoy.
 

Er war so nah, seine wunderschönen grünen Augen hielten den blonden Slytherin gefangen und ließen das Kribbeln in dessen Körper nur noch stärker werden. Er vergaß vollkommen, dass er sauer auf ihn war, war kurz davor sich an ihn zu schmiegen, als Harry ihn erneut ansprach.
 

„Bitte, Draco ich... ich...“ Abwartend sah der Jüngere auf, noch immer vergessend, dass er böse auf ihn war. Zu sehr faszinierten ihn dessen Lippen, die ihn vor kurzem noch so hingebungsvoll verwöhnt hatten. Sie waren so weich, so sanft... so sinnlich so...
 

„Ich liebe dich!“
 

Erschrocken blickte der Blonde auf, seine Augen huschten unruhig über Harrys Gesicht. Was war das jetzt wieder? Spielte Harry sein verdammtes Spiel jetzt etwa weiter?

Mit einem Mal waren alle Erinnerungen wieder da und ein leises Knurren entfloh Dracos Kehle. „Was?“
 

Leise seufzte Harry auf, senkte kurz seinen Blick, ehe er Draco wieder mit seinen Augen fixierte. Er musste dem Malfoyerben jetzt einfach sagen, was in ihm vorging. Draco musste wissen, was er wirklich für ihn empfand. „Ich liebe dich, Draco. So sehr... ich...“ begann er, doch weiter kam er nicht. Ein brennender Schmerz durchzog die Wange des Gryffindors und mit zittrigen Fingern fuhr er über die schmerzende Stelle, während er mit ungläubigem Blick den Slytherin vor sich musterte.
 

Wütend blitzten Dracos Augen Harry an, nur langsam senkte er wieder die Hand, mit der er seinem Gegenüber gerade eine heftige Ohrfeige verpasst hatte. Wie konnte er es wagen, nach allem, was er ihm jetzt schon angetan hatte? War Draco denn jetzt nicht schon genug von Potter verletzt worden?

Anscheinend nicht... //Idiot!//
 

„Halt deine Klappe!“, zischte Draco, die Fingernägel krallten sich in seine Handinnenflächen. „Halt verdammt noch mal deine Klappe. Kannst du nicht aufhören? Das ist wirklich kein lustiges Spiel und auch, wenn es euch Gryffindor zu amüsieren scheint, sucht euch doch bitte einen anderen Idioten dafür. Euer guter Draco Malfoy hat nämlich keine Lust mehr darauf, verstanden? Also, lass mich in Ruhe geh zu deinen komischen Freunden und amüsiert euch darüber, wie ihr mir bis jetzt schon mitgespielt habt, ja? Lacht darüber, wie sehr es mich verletzt hat, reißt eure Scherze darüber, dass ihr mich reingelegt habt...“
 

Verzweifelt versuchte Draco die aufkommenden Tränen zu unterdrücken, was ihm mit jedem Wort schwerer fiel. Sie traten in seine Augen, ohne das er etwas dagegen tun konnte.
 

„Ich hasse dich, Potter!“ Mit diesen Worten drehte er sich um und rannte davon, bemerkte erst jetzt, dass Harry ihn endlich losgelassen hatte. Er rannte so schnell ihn seine Beine trugen, achtete nicht darauf, wohin er lief und auch nicht auf Harry, der laut nach ihm rief, ihn darum anflehte zu warten.
 

Doch Draco wollte und konnte nicht mehr. Er rannte bis er das Schloss verlassen hatte. Doch auch dann blieb er nicht stehen, rannte einfach weiter, direkt in den verbotenen Wald hinein!
 

Verwundert sah Blaise dem davoneilenden Slytherin hinterher. Irgendwie hatte er wie Draco ausgesehen, doch das konnte doch nicht sein. Wieso sollte Draco raus laufen? Draco rannte nie... er war ein Malfoy und die rannten nicht, dennoch blickte er dem anderen Slytherin hinterher. Er konnte sich nicht helfen, aber noch immer glaubte er, dass es Draco war.

Während er dem davoneilenden Schüler nachschaute, bemerkte er nicht, wie sich noch ein Zweiter von hinten näherte.
 

Keuchend blieb Harry neben Blaise Zabini stehen, stützte sich mit den Händen auf seinen Knien ab. „Hey Blaise.... hast... hast du ihn gesehen? Ist Draco hier vorbei gerannt?“
 

Zuerst ein wenig verwirrt, ließ Blaise sich schließlich zu einem perplexen Nicken verleiten. „Also... war das wirklich Drac? Wieso... rannte der? Was hast du wieder angestellt?“ Theatralisch seufzte Blaise auf, denn ihm schwante übles.
 

Schuldbewusst senkte Harry den Blick, stich sich unsicher über den Arm. „Ich... ich habe ihm... ihm gesagt, dass... ich ihn... liebe!“ Das letzte Wort kam nur geflüstert über seine Lippen und dennoch verstand der Slytherin es ohne Probleme.

„Du hast was? Sag mal, bist du irre?“, rief Blaise etwas außer sich und schüttelte dann seufzend den Kopf.

„Kein Wunder, dass er so fertig war. Kannst du dich denn nicht einmal an einen Plan halten, Potter? So wird das ja nie was mit euch beiden! Ich meine... jetzt ist er wieder total fertig, aufgelöst und rennt geradewegs in den verbotenen Wald. Irgendwie verständlich, ich meine Draco kann...“
 

„Moment. Halt. Stopp. Was hast du da gerade gesagt?“, unterbrach Harry den Redeschwall seines Gegenübers, welcher nur genervt aufseufzte. „Bist du taub? Das würde erklären, wieso du dich nicht an Absprachen hältst... Ich sagte, dass Draco total aufgelöst ist - verständlicherweise, wenn du mich fragst – und gerade dabei ist in den verbotenen .... verdammt! Komm Potter, wir müssen ihn einholen, bevor er noch Ärger bekommt...“
 

Die beiden rannten los, direkt hinter dem blonden Slytherin hinterher, der mittlerweile den Verbotenen Wald erreicht hatte. Gerade waren sie an Hagrids Hütte vorbei gerannt, als sie urplötzlich am Kragen gepackt und nach hinten gezogen wurden.
 

Erschrocken keuchten beide auf, wollten sich gerade versuchen loszureißen, als Hagrids dunkle Stimme ertönte.

„Was macht ihr hier? Ihr solltet nicht mehr hier draußen sein, es wird langsam schon dunkel...“ „Aber... Draco... er ist in den Wald gerannt und wir wollten ihn nur...“, begann Blaise, wurde jedoch sogleich von Hagrid unterbrochen.
 

„Na, Sie hatten aber auch schon bessre Ausreden Mister Zabini. Glauben `Se mir, ich kenne Ihre ganzen Verstecke... Und du Harry. Also das hätte ich nicht von dir gedacht. Dich aus dem Schloss zu schleichen um mit dem hier solche Sachen zu machen. Nee, nee... also Harry. Geh wieder rein! Und nimm Mister Zabini mit.“
 

„Aber Hagrid...“, versuchte es nun auch Harry, doch der Wildhüter schüttelte nur den Kopf und drehte sich mit den beiden Jungen um. „Harry glaub mir, dass ist nur zu deinem Besten.“ Murmelnd setzte sich Hagrid in Bewegung und zog Harry und Blaise hinter sich her. Er kannte Blaise und wusste, dass er in den letzten Jahren öfter des Nachts einen Ausflug zum See oder in den Wald gemacht hatte, um sich dort mit dem ein oder anderen Jungen zu treffen. Das wollte er Harry ersparen, auch wenn Blaise ein wirklich netter Junge war. Harry sollte sich lieber mit Quidditch beschäftigen oder so...
 

Draco hatte mittlerweile die Grenze zum verbotenen Wald hinter sich gelassen und lief weiter, immer tiefer in die Dunkelheit hinein. Kleine Äste zerkratzen seine Haut, immer wieder stolperte er über kleine Steine und Wurzeln, doch er blieb erst stehen, als er keine Luft mehr hatte. Keuchend lehnte er sich gegen einen hochgewachsenen Baum und schloss die Augen, versuchte sich erst einmal wieder ein wenig zu beruhigen und zu Atem zu kommen, ehe er sich orientierte und darüber nachdachte, was jetzt zu tun war.
 

Er hatte unüberlegt gehandelt, äußerst unüberlegt... Etwas, wovor ihn sein Vater immer wieder eindringlich gewarnt hatte. Und er hätte wirklich auf ihn hören sollen, dann was ihm das einbrachte, sah er ja nun. Er stand hier, mitten im Nirgendwo... oder in seinem Fall eben im Verbotenen Wald, es wurde dunkel und er hatte keinerlei Ahnung, aus welcher Richtung er gekommen war oder wohin es zu gehen galt, damit er wieder hier herausfand.
 

„Super!“, knurrend strich sich der junge Slytherin durch die Haare, blickte einmal nach links, einmal nach rechts, doch es sah beides irgendwie... falsch aus. Tief seufzend stieß sich Draco vom Baum ab und entschied sich einfach nach links zu gehen. Früher oder später würde er schon hier rauskommen. Ja, das würde er ganz sicher...

Im verbotenen Wald

Chapter five

Im verbotenen Wald
 

„Aber Hagrid, jetzt glaub uns doch. Draco Malfoy ist wirklich in den verbotenen Wald gelaufen!“, versuchte Harry noch ein letztes Mal verzweifelt dem Wildhüter die Sachlage zu erklären.

Er konnte Hagrid zwar verstehen, immerhin war es gefährlich im Wald, es wurde dunkel und er wollte sicher nicht, dass Harry und Blaise dort alleine rumliefen, aber was verdammt war mit Draco? Er war ganz alleine und aufgelöst, weil er, der idiotische Harry Potter mal wieder nicht hatte still sein können und sich einfach nicht an den Plan von Blaise hielt.

Nein, er hatte wieder sein eigenes Ding drehen müssen und nun konnte man ja sehen, was dabei heraus kam.
 

„Bitte, jetzt glaub mir doch. Wir müssen ihn suchen, Draco... er ist...“
 

„Was ist mit Mister Malfoy?“ Die schneidende Stimme des Meisters der Tränke ließ Harrys Überredungsversuche abrupt stoppen und zum ersten Mal in seinem Leben war Harry froh, Severus Snape zu sehen. Denn wenn einer ihm glauben würde und sofort anfing, nach Draco zu suchen, dann war es Snape. Immerhin war der junge Malfoy Snapes Lieblingsschüler.

Das Gleiche schien auch Blaise zu denken, denn der schwarzhaarige Slytherin ergriff sofort das Wort.
 

„Professor Snape. Draco, er ist in den verbotenen Wald gelaufen und wir wollten ihm nach, ihn suchen. Aber... wie sie sehen, wurden wir aufgehalten!“, murrend schaute Blaise zu Hagrid und löste sich aus dessen Griff.
 

Zweifelnd blickte Severus Snape zwischen den beiden Schülern hin und her. Er war versucht, Blaise Zabini zu Glauben, immerhin war er ein Slytherin. Aber irgendwie störte es ihn schon, dass Harry Potter sich einmischte. Immerhin waren Potter und Draco erbitterte Feinde und Severus sah keinerlei Grund, weswegen die beiden daran hätten etwas ändern sollen. Der Meister der Tränke wusste nicht so Recht, was er nun von dieser ganzen Sache halten sollte und als er sich endlich sicher war, die richtige Entscheidung getroffen zu haben und gerade etwas sagen wollte, kam Pansy Parkinson zu ihnen geeilt.

Empört baute sie sich vor Harry Potter auf und sah ihn sauer an.
 

„Wo ist Dray? Er ist einfach ohne mich weggegangen und nicht zurückgekommen. Ich weiß genau, dass du ihm etwas angetan hast. Also, sag mir wo er ist, Potter oder ich zeige dir, dass man sich mir nicht in den Weg stellt“, zischte das junge Mädchen, während Harry sie leicht verwirrt ansah.

Was das nur schon wieder sollte? Er verstand hier nur Bahnhof... aber eigentlich war ihm recht egal, was diese Person da vor ihm gerade erzählte. Alles, was wichtig war, war Draco. Und nun hatten die beiden Lehrer ja noch eine unparteiische Bestätigung, dass Draco Malfoy verschwunden war. Zumal Harry und Blaise ja wussten, wo sich der junge Slytherin aufhielt. Nun ja, zumindest taten sie dies ungefähr.
 

„Professor?“, fragend blickte Blaise zu Severus Snape, dieser nickte nur und schritt zur Tür. „Wir sollten uns auf die Suche begeben. Sie drei jedoch, bleiben hier...“ Und schon war er gemeinsam mit Hagrid verschwunden, sah so nicht mehr die Blicke, die Harry und Blaise untereinander austauschten.

„Das glaubt der doch selbst nicht, oder?“ Blaise zuckte mit den Schultern und machte sich dann mit Harry daran, den beiden Lehrern zu folgen.
 

Zurück blieb Pansy Parkinson, die völlig entrüstet die Backen aufplusterte. „Also wirklich!“, quiekte sie und verschränkte die Arme vor die Brust. „Lassen die mich einfach hier stehen. Sollen sie doch, ich suche weiter nach Dray.“ Schwungvoll machte sie auf dem Absatz kehrt und verschwand auf den Treppen, um sich wieder im Kerker umzusehen. Irgendwo musste ihr Liebster ja abgeblieben sein.
 

Selbiger machte gerade zum unzähligsten Male Rast, blickte sich nach allen Seiten um und seufzte tief. Es war einfach unmöglich, hier irgendetwas zu erkennen. Die Nacht war weit voran geschritten und er konnte in der Dunkelheit kaum noch die Hand vor Augen sehen und als ob das nicht schon störend genug wäre, ließ das dichte Blätterdach noch nicht einmal eine Winzigkeit des Mondlichtes bis zu ihm durchdringen.

Und er selbst hatte natürlich seinen Zauberstab vergessen. War ja so klar gewesen... verdammter Potter. Das war alles wieder seine Schuld...
 

Knurrend trat Draco gegen einen dicken Baumstamm, bereute es jedoch sogleich wieder, als ein dumpfer Schmerz sein gesamtes Bein durchzog. „Ach verdammt!“, zischte der blonde Zauberer, straffte erneut die Schultern und setzte sich in Bewegung. Es brachte ihm ja sowieso nichts, an Ort und Stelle zu verweilen. Wer sollte ihn denn schon finden? Etwa Harry?
 

Innerlich lachte er auf, strich sich ein paar Haare zurück und schnaubte unwillig. Als ob Harry Potter ihn suchen käme. Der saß sicher mit seinen komischen Freunden in ihrem blöden gryffindorkschen Gemeinschaftsraum und lachten sich gerade dumm und dämlich darüber, wie er, Draco Lucius Malfoy sich hatte verarschen lassen. Das würde ihn wohl bis ans Ende seiner Schulzeit verfolgen. Na, das konnte wirklich noch heiter werden.
 

Murrend schritt er weiter, hoffte darauf, vielleicht bald an eine Lichtung zu gelangen und sich dann endlich einmal orientieren zu können. Immerhin musste er wieder zum Schloss zurück. Es würde sicher Ärger geben, wenn jemand sein Fehlen bemerkte, beziehungsweise würde ihm vermutlich auch leicht kühl werden, falls er die Nacht hier draußen verbringen musste. Er hatte nur seinen Schulumhang und keinerlei Möglichkeit um sich irgendwie zu wärmen.
 

Na gut, er könnte sich ein paar warme Gedanken machen, aber... nein, darüber wollte er erst gar nicht nachdenken. Das war sicher der falsche Ort und die falsche Zeit um sich solchen Illusionen hinzugeben.

Murrend stapfte er weiter, schalt sich gedanklich selbst ein Narren und das sicher nicht nur, weil er seine Gedankengänge nicht wirklich unter Kontrolle hatte.

Nein, er hatte gerade mit Verdruss auch noch festgestellt, dass er zu allem Überfluss seinen verdammten Zauberstab in seinem Zimmer vergessen hatte.

Sollte ihn jetzt irgendein gefährliches Tier angreifen, dann würde man vermutlich nicht mehr allzu viel von ihm finden.
 

Wieder kickte er ein kleines Steinchen weg und blickte diesem wütend hinterher. Wieso musste auch einfach alles so absolut beschissen laufen?

Da hatte er das Glück, dass er mit Harry Potter hätte zusammen sein können, doch dieser hatte nichts Besseres zu tun, als ihn zu verarschen. Blaise hing die meiste Zeit mit Seamus Finnigan zusammen und falls nicht, war er im Moment auch keine allzu große Hilfe. Pansy Parkinson nervte ihn egal wo er war und er selbst legte sich auch ganze Gebirgsketten in den Weg.
 

Er hätte diese ganze Sache doch auch einfach wieder vergessen können, Harry ein Horn oder so wachsen lassen und sich darüber dann amüsieren. Danach, wenn er ein paar Wochen das Leben des Gryffindors zur absoluten Hölle gemacht hätte, wäre er in seinen üblichen Alltagstrott wieder übergegangen und hätte ihm nur hin und wieder seine absolut wertvolle und hochgeschätzte Aufmerksamkeit geschenkt.

Also... wieso um Salazars verrottete Robe machte er sich so viele Gedanken darum und wieso ärgerte und verletzte es ihn so sehr, wie dieser doofe Potter ihn behandelte?
 

//Vielleicht weil du ihn liebst und es dein erstes Mal gewesen ist?// fragte eine innere Stimme, die Draco irgendwie verdammt an Blaise Zabini erinnerte. Jetzt war er schon nicht da und ließ ihn trotzdem nicht mit seinen neunmalklugen Weißheiten in Ruhe!
 

„Ach halt doch die Klappe!“, zischte Draco mehr zu sich selbst als sonst jemandem, immerhin war ja auch niemand in seiner Nähe, den er hätte anmaulen können. Also versuchte er brummelnderweise diese kleine Blaisestimme in seinem Kopf zum Schweigen zu verurteilen.

Doch wie auch ihr lebendes Gegenstück plapperte diese Stimme munter weiter und ging Draco damit tierisch auf den Keks.

So bemerkte auch nicht, dass er an einer Wegzweigung anstatt nach rechts, wie er es geplant hatte, einfach nach links weiter und somit noch ein wenig tiefer in den Wald hinein lief. Früher oder später würde er sicher erkennen, wie fatal diese Unachtsamkeit gewesen war.
 

Verwundert zog Draco eine Augenbraue in die Höhe, als es langsam heller wurde und ein leises Seufzen entfloh seinen Lippen, als er endlich auf eine Lichtung trat.

Nun ein wenig erleichtert, kam er aus dem dichten Gestrüpp und ließ sich auf einen kleinen Felsen sinken, streckte sich erst einmal.

Er war müde und erschöpft, da war diese willkommene Abwechslung, mal wieder zu sitzen, gerade recht. Vielleicht konnte er ja sogar hier bleiben, bis ihn jemand fand, sofern ihn natürlich jemand suchte.

Na ja, Blaise würde sicher auffallen, dass er fehlte. Immerhin ließ es sich der schwarzhaarige Slytherin nicht nehmen, noch mindestens einmal am Abend bei dem jungen Malfoyerben reinzuschauen und ihm circa zwei Stunden Gespräch zu drücken.

Da dürfte es Blaise Zabini doch sicherlich bemerken, wenn Draco den ganzen Abend nicht kam und unauffindbar war.

Sicherlich suchte man schon längst nach ihm und es konnte sich nur noch um Minuten handeln, bis ein Lehrer oder sonst jemand aus dem Wald trat und ihn endlich hier herausbrachte.
 

Nicht etwa, dass er, ein Malfoy, die Hilfe eines anderen benötigte… er war nur… nur ein wenig zu faul und wollte den anderen diese ruhmreiche Tat nicht abnehmen. Immerhin konnte man nicht jeden Tag einen Malfoy retten.
 

Gelangweilt dreinschauend stützte er den Kopf auf die Hand und blickte zum Waldrand hinüber, darauf wartend, dass jede Sekunde jemand zu seiner Rettung herbei eilte.

Er wartete und wartete, doch es geschah gar nichts. Kein Lehrer trat aus dem Dickicht, kein anderer Schüler, der ihm gefolgt war, niemand.

Verärgert zog Draco die Augenbrauen zusammen und verschränkte schmollend die Arme vor der Brust. Wieso bei Salazar Slytherin war noch niemandem aufgefallen, dass er nicht mehr da war? War er denn so egal, dass seine Abwesenheit nicht bemerkt wurde. Noch nicht einmal von seinem angeblich besten Freund? Was war denn das nur für ein Mist?
 

Nun war Draco mehr als nur angefressen, knurrte gedanklich und zupfte ein paar Grashalme aus dem Boden und warf sie irgendwohin.

Was fiel denen allen nur ein, wie konnten sie es wagen ihn einfach zu vergessen? Er war ein Malfoy, man konnte ihn doch gar nicht einfach so vergessen! Er war eine wichtige Persönlichkeit…

Wieder ein abfälliges Schnauben und schwungvoll erhob sich der blonde Slytherin, klopfte sich den Dreck von der Robe und schritt mit erhobenem Haupt weiter. Jetzt würde er wieder zurück ins Schloss gehen und schlafen. Aber das hier würde er nicht so schnell vergessen. Morgen früh würden als erstes Blaise und Potter merken, was es hieß ihn einfach zu vergessen!

Blaise, weil ihm nicht aufgefallen war, dass sein angeblich bester Freund nicht mehr in seinem Zimmer lag und Potter… na ja, weil Potter an dieser ganzen Misere Schuld war. Wieso hatte er nicht einfach einmal seine verdammte Klappe halten können? Dann wäre all das nicht passiert!
 

Wieso hatte er einfach so sagen müssen, dass er – Harry James Potter – ihn – Draco Lucius Malfoy – liebte, nachdem er ihn seit dieser verhängnisvollen Nacht vollkommen ignoriert hatte. Musste er den jungen Malfoy denn immer so verwirren und aus dem Konzept bringen. Endlich hatte Draco wieder einiger Maßen in seine alte Form zurückgefunden und was tat Potter?

Der kam mit seinem gryffindorschen Liebesgesülze an und zerstörte alle Pläne, die der Blonde sich in dieser Zeit ausgedacht hatte.
 

//Super… typisch Harry Potter!// Murrte er in Gedanken und machte sich wieder auf den Weg um nun endgültig aus dem Verbotenen Wald herauszukommen.

Er hatte schon genug Zeit seines Schönheitsschlafes vergeudet. Wie würde er morgen nur aussehen, wenn er nicht endlich in sein warmes, weiches Bett kam? Daran wollte er jetzt lieber nicht denken!
 

Langsam schritt er wieder in den dunklen Wald hinein, folgte einem kaum sichtbaren Pfad in der Hoffnung, endlich wieder hier heraus zu finden.

Die leuchtend gelben Augen, die jede seiner Bewegungen schon seit einiger Zeit verfolgten, bemerkte der junge Zauberer dabei nicht! Welch verhängnisvoller Fehler!
 

„Mister Zabini! Mister Potter! Habe ich Ihnen nicht gesagt, dass Sie gefälligst ins Schloss zurückkehren sollen? Das Sie nicht hören würden, Mister Potter stand ja eigentlich außer Frage, doch Sie Mister Zabini, Ihnen hätte ich doch mehr Verstand zugetraut!“, schnarrend durchschnitt die Stimme Severus Snapes die eisige Luft, doch weder der angesprochenen Slytherin noch der Gryffindor schienen außerordentlich beeindruckt. Beide zuckten nur leicht mit den Schultern und ließen sich auch weiterhin nicht davon abhalten, den beiden Lehrern zu folgen. Immerhin ging es hier um den besten Freund, beziehungsweise die große Liebe. Da würde es sich doch keiner von ihnen verbieten lassen, nach dem Malfoyerben zu suchen!
 

Resignierend schloss der Meister der Tränke die Augen, als ihm das bewusst wurde. Er hatte auch keinerlei Zeit um die beiden Schüler wieder zurück in die Schule zu bringen und sich dann erneut auf die Suche nach dem vermissten Slytherin zu begeben.
 

Also mussten die beiden nun mit, wenn sie von selbst nicht wieder zurückgehen wollten und das schien keiner der beiden wirklich vor zu haben.

„Nun gut, dann bleiben Sie zumindest beide in unserer Nähe. Ich hab keinerlei Lust Ihre Überreste ins Schloss zu tragen.“ Bei diesen Worten sah er Harry durchgehend an, drehte sich dann um und schritt mit wehendem Umhang davon.
 

Dracos Elan war mittlerweile wieder verflogen und seufzend blickte er auf seine Füße. Das war ja alles Mist! Er wollte endlich in sein Bett. Ihm war kalt, er war müde, seine Beine taten mittlerweile weh und er war schon über unzählige Wurzeln gestolpert. Zu allem Überfluss konnte er sich noch nicht einmal ein wenig Licht herbeizaubern, da er ja in all seiner Hektik seinen Zauberstab im Schloss vergessen hatte.

Das war ja wieder ein unglaublich gelungener Tag gewesen, er konnte nur hoffen, dass der morgige besser werden würde. Ansonsten würde der junge Malfoy für nichts garantieren. Dann könnte es wirklich passieren, dass der ein oder andere Fluch einen seiner Mitschüler traf, der ihm gerade tierisch auf die Nerven ging.

Jedoch würde es sich vermutlich ziemlich schnell herumsprechen, in welchem Gemütszustand sich der junge Malfoy befand und dann würden ihn die meisten wohl auch in Ruhe lassen… natürlich nur, wenn er endlich einen Weg aus diesem verfluchten Wald zurück fand.

Doch irgendwie… irgendwie wollte es ihm einfach nicht gelingen. An dieser mistigen Eiche war er sicher auch schon zum achten Mal vorbeigerannt… oder war es die da drüben gewesen? Oder war er nun wieder an einem ganz anderen Ort?
 

Es war einfach zum verrückt werden und Draco wusste langsam nicht einmal mehr, wo oben und unten war. Er hätte geschrieen, wenn es seine Erziehung nicht verbieten würde und sich die Haare gerauft, doch auch das tat er nur selten. Und da er es heute schon einmal getan hatte, ließ er es nun lieber bleiben.

Aber zum Glück war ihm nicht untersagt worden, still vor sich hinzufluchen und genau dies tat der junge Slytherin nun mit voller Hingabe. Andernfalls würde er mit Sicherheit gleich gegen einen dieser verdammten Bäume treten, nur leider würde ihm das selbst mehr wehtun, als einem dieser schweigsamen Zeitgenossen. Also sollte er dies wohl besser unterlassen… wer wusste schon, was er sonst noch tun würde.
 

Lautlos durchschritt er das Dickicht, folgte den unsichtbaren Spuren, die der Eindringling hinterlassen hatte. Ein kaum hörbares Knurren durchdrang die Luft und ließ kleines Getier auf Boden und in den Bäumen erschrocken zurückzucken. Sie alle wussten, was dieses Geräusch zu bedeuten hatte und niemand wollte sie diesem großen Tier in den Weg stellen. Es war auf der Jagd und hatte gerade Beute gefunden und kein Waldbewohner war so verrückt, den nächtlichen Jäger nun in seiner Konzentration zu stören, denn das konnte mit einem glatten Todesurteil gleichgestellt werden.
 

Ein wenig verwundert schaute Draco sich um, als es in dem Wald plötzlich so still wurde. Fast schon zu still und der junge Malfoy konnte eine gewisse Unruhe nicht mehr unterdrücken. Er war zwar ein Malfoy und auch, wenn ihm vieles bekannt sein sollte, kam ihm das nun doch ziemlich unheimlich vor. Immerhin hieß so etwas doch normalerweise, dass ein Raubtier in der Nähe war…

Vielleicht sollte er sich noch ein wenig beeilen, um hier weg zu kommen. Sofort beschleunigte der blonde Slytherin seine Schritte und hoffte inständig, dass er schon bald aus diesem verfluchten Wald hier raus war.
 

Dicht an den Boden gedrängt verschmolz der dunkle Jäger mit seiner Umgebung und auch wenn man ihn selbst nicht mehr sehen konnte, so hatte er seine vermeintliche Beute fest im Visier und auch wenn dieser Junge eigentlich nicht auf seinen eigentlichen Speiseplan gehörte, so würde er sich jedoch nicht davon abhalten lassen, sich ein solches, fast schon geschenktes Menü durch die Krallen gehen lassen.

Seine Muskeln waren angespannt und er wollte gerade lossprinten und sich auf seine Beute stürzen, als ihn ein kurzes Aufleuchten ablenkte und wieder zurückweichen ließ.
 

Damit hatte er nicht gerechnet!

Unerwartete Rettung

Chapter six

Unerwartete Rettung
 

Auch Draco hatte das helle Aufleuchten gesehen und verwundert schaute er auf das dichte Buschwerk zu seiner linke Seite, aus welchem genau in diesem Moment hoheitsvoll ein Einhorn schritt.

Das helle Fell und strahlende Mähne hatte im spärlichen Mondlicht geleuchtet und die Aufmerksamkeit des Slytherins auf sich gezogen.

Für einen kurzen Moment musterten sich Draco und das Einhorn eingehend, wobei der Blonde es ein wenig seltsam fand von einem Einhorn gemustert zu werden. Doch dann zuckte der junge Malfoy auch schon mit den Schultern und schloss resignierend die Augen.

Dieses Einhorn konnte ihm ja auch nicht dabei helfen aus dem Wald zu kommen und solange es sich nicht in Professor Snape oder Blaise Zabini verwandelte und ihn endlich zu seinem Bett führte, sollte dieses Pferd machen das es weiter kam. Im Moment hatte Draco keinerlei Lust auf Gesellschaft die sich nicht für ihn nicht vorteilhaft auswirkte. Und das würde diese hier mit Sicherheit nicht sein…
 

Seufzend drehte er sich um und machte sich daran wieder weiterzugehen. Schließlich wollte er nicht die ganze Nacht hier verbringen… wer wusste schon, welche seltsamen Wesen hier hinter jeder Ecke lauerten.
 

Ein wütendes Knurren entkam seiner Kehle, nun hatte dieses magische Geschöpf ihm seinen Leckerbissen vor der Nase weggeschnappt. Dann musste wohl das Einhorn für sein Abendmahl herhalten… selbst Schuld. Ihm war es ja egal, wen oder was er fraß, Hauptsache er bekam etwas zwischen die Beißer.

Natürlich, der Junge wäre eine einfachere Mahlzeit gewesen und hätte ihn weniger Arbeit gekostet, doch wenn dieses Einhorn unbedingt auf seinem Teller landen wollte, würde er ja nicht meckern.
 

Draco hatte derweil die nächste Weggabelung erreicht und versuchte den richtigen Weg ausfindig zu machen. Natürlich… er hatte keine Ahnung, in welche Richtung er gehen sollte, doch vielleicht würde ihn gleich ein Geistesblitz treffen und er wusste endlich wohin er zu gehen hatte.

Wie hieß es doch so schön… die Hoffnung starb immer zuletzt.
 

Nicht mehr lange… gleich konnte die Jagd beginnen. Das Einhorn drehte ihm gerade die Kehrseite zu, schien nach dem Jungen zu schauen und das war der Augenblick, in welchem der Jäger aufsprang und nach vorne preschte.

Erschrocken scheute das Einhorn auf, hatte zwar geahnt, dass etwas nicht stimmte, doch auf einen Angriff war es nicht vorbereitet gewesen.

Nun hieß es so schnell wie möglich die Flucht ergreifen und schon rannte auch das Einhorn davon, jedoch leider in dieselbe Richtung in die Draco gerade eben gegangen war.
 

Zu spät registrierte Draco die herannahende Gefahr als er auch schon zur Seite gestoßen wurde. Verzweifelt versuchte er das Gleichgewicht zu halten, doch kaum war das Einhorn an ihm vorbeigaloppiert, da war es auch schon um sein Gleichgewicht geschehen. Leise schrie er auf, als er nach hinten viel und rückwärts durch ein Gebüsch stolperte, nur um dann einen Abhang hinunterzurollen.

Kleine Steine und Äste bohrten sich in seine Haut und verursachten kleine Kratzer und Schürfwunden.

Er versuchte sich irgendwo festzuhalten um seinen Sturz zu beenden, doch zu seinem Leidwesen konnte er nichts erreichen, was ihm wirklich half, bis er schließlich mit seinem Fuß in einer Wurzel hängen blieb.

Jedoch war der Slytherin darüber nicht sonderlich erfreut, als ein leises Knacken zu hören war und der blonde Zauberer kurz danach aufheulte.

Das hatte wirklich wehgetan. Sein Knöchel brannte wie Feuer, zwar war sein Sturz abrupt beendet worden, doch nun… nun war Draco sich nicht so sicher, ob er den Weg bis zum Schloss überhaupt noch packen würde… vielleicht auf allen vieren!
 

Keuchend richtete er sich auf, rang ein wenig nach Atem ehe er sich mit zitternden Fingern daran machte, seinen Fuß aus der Wurzel zu befreien. Fest biss er die Zähne zusammen, um nicht noch einmal aufzuschreien, was leichter gesagt als getan war. Dieser Knöchel war definitiv gebrochen… das hatte ihm gerade noch gefehlt.

Wimmernd hielt er sein Bein, als er sich endlich von der Wurzelschlinge gelöst hatte. Wie gerne würde er jetzt in seinem Bett liegen und schlafen… wenn er Potter in die Finger bekam, immerhin war der an dieser ganze Misere Schuld.

„Das… zahl ich ihm… heim!“ zischte Draco leise, kniff die Augen zusammen und versuchte sich zu beruhigen. Es halb ihm jetzt auch nicht weiter, auf Harry Potter sauer zu sein, immerhin war der nicht hier. Im Augenblick war nur Draco hier und der sollte schleunigst versuchen hier wegzukommen, denn wer wusste schon, welch seltsames Getier hier unten nur darauf wartete, ihn zu verschlingen, jetzt, da er vom Weg abgekommen war.

Er musste unbedingt weiter, er musste hier raus…
 

Ganz langsam richtete er sich auf, stützte sich mit einer Hand an einem Baumstamm ab und versuchte dabei den verletzten Knöchel so wenig wie möglich zu belasten.

Und tatsächlich, nach einigen gescheiterten Versuchen stand er, wenn auch etwas wackelig, auf den Beinen.

Und jetzt.. jetzt musste nur noch das Laufen funktionieren. Das konnte doch nicht so schwer sein…
 

Leider hatte Draco sich da ein wenig verschätzt. Kaum dass er sich von dem Baum abgestoßen hatte und nun aus eigener kraft wieder stehen musste und er nun auch todesmutig einen ersten Schritt wagte, geriet der junge Slytherin auch schon sogleich gefährlich ins Wanken.

Zwar versuchte er sich noch irgendwo abzustützen oder festzuhalten, doch vergebens, kaum auf den Beinen, lag Draco auch schon wieder mit dem Gesicht voran auf dem Boden.
 

Wie war das Leben heute nur so gemein zu ihm…
 

Resignierend stöhnte er auf, hätte am Liebsten aufgeschrieen, doch mittlerweile war er wirklich erschöpft. Er mochte nicht mehr… er wollte einfach nur noch in sein Zimmer. Jedoch war er im Moment weiter davon entfernt als jemals zuvor. Dabei war er doch so müde…
 

Wie lange er hier lag, wusste er nicht, doch er wusste, dass er so schnell nicht wieder aufstehen würde. Er wollte nur schlafen und zwar hier und jetzt… wenigstens war der Boden hier einigermaßen trocken.

Ein sanftes Stupsen an seiner Schulter hielt ihn jedoch davon ab. Murrend versuchte er den Störenfried mit seiner Hand wegzuscheuchen, doch wurde er wieder angestupst und dieses Mal schnaubte ihm sogar etwas ins Ohr.
 

Nun doch ein wenig beunruhigt drehte er sich vorsichtig um, verdrehte dann jedoch die Augen, als er in das Gesicht des Einhorns blickte, welches er vorhin schon getroffen hatte. Zumindest glaubte Draco, dass es das selbe war.

Genervt setzte er sich hin und bedachte das magische Wesen mit einem tödlichen Malfoyblick. Immerhin war dieses Tier genauso an seinem Unglück Schuld wie dieser dämlich Potter und keiner von beiden war ihm eine Hilfe.

Sollten sie ihn doch in Ruhe lassen, er vertrug im Moment keine unnütze Gesellschaft und genau das versuchte er dem Einhorn auch klar zu machen!
 

„Los, verschwinde. Geh wieder in den Wald und friss Gras oder so… mach halt was sinnvolles und nerv mich nicht. Du kannst mir ja sowieso nicht helfen!“ Er drückte den Kopf des Einhorns zur Seite, wollte es gänzlich wegschieben, doch war das nun wirklich ein bisschen zu schwer für einen jungen Zauberer ohne Zauberstab. Zumal dieses Einhorn recht dickköpfig zu sein schien, immerhin machte es keinerlei Anstalten zu verschwinden, im Gegenteil. Es begann an Dracos Schulumhang herumzuzupfen. Merkte es denn nicht, das es störte? Draco würde es ihm nur zu gerne begreiflich machen!
 

„Geh weg verdammt. Mach das du weg kommst. Das hier ist alles deine Schuld… und… hör gefälligst auf so dumm zu schauen. So siehst du fast aus wie Potter. Der kann auch so treudoof gucken, aber ihr müsst nicht denken, dass ich darauf reinfalle… meine Güte, ich werde verrückt. Jetzt rede ich schon mit einem Einhorn. Ich muss hier weg, ich brauch meinen Schlaf und zwar dringend.“ Murmelte der Malfoyspross und strich sich fahrig über die Stirn und ein paar Haare zurück.

Vielleicht hatte der Sturz doch schlimmere Folgen als nur den angeschlagenen Kopf… man konnte ja nie wissen. Morgen früh sollte er unbedingt mit Severus reden, dass der ihn vielleicht untersuchte. Denn dieser ollen Medihexe vertraute Draco keinen Meter weit.

Da verließ sich ein junger Malfoy doch lieber auf seinen Patenonkel… wozu war der denn Bitteschöne ein Meister der Tränke?
 

Doch bevor Draco zu seinem Onkel gehen und ihm sein Leid klagen konnte, musste Draco Lucius Malfoy erst aus diesem Wald hinaus, womit sie wieder bei dem eigentlichen Problem waren, das Draco schon seit geraumer Zeit beschäftigte. Was musste dieser dumme Wald auch nur so dicht und verworren sein? Wieso stellte dieser Wildhüter denn keine Wegweiser auf? Konnte ja nicht so schwer sein… an dieser Schule wimmelte es einfach nur so vor inkompetenten Leuten… wie sollte man hier denn bitteschön etwas Sinnvolles fürs Leben lernen?
 

Vorerst musste er sich jedoch wohl weiterhin mit diesem nervigen Einhorn rumschlagen, welches ihn gerade fragend anblickte. Konnten das Einhörner überhaupt? War wohl ein seltsames Tier, so wie Potter… nur das Potter halt kein Tier war. Aber seltsam war er allemal.

Aber er sollte aufhören ständig an Potter zu denken und ihn endlich aus seinem Kopf verbannen. Immerhin wollte er mit dem Gryffindor ja nichts mehr zu tun haben, nachdem was sich dieser geleistet hatte.

Solch ein Trottel… Idiot… wenn er nur schon an ihn dachte bekam Draco unsägliche Mordgelüste.
 

„Sag mal, nicht nur dass du schaust wie Potter, du scheinst mir auch so begriffsstutzig zu sein. Also ich sags dir gerne nochmal. VERSCHWINDE. Lass mich in Ruhe und hau ab. Ich hab auch schon genug Probleme ohne dich und so was wie dich kann ich nicht brauchen. Du hilfst mir ja auch nicht, zum Schloss zurückzukommen. Also hau ab und lass mich endlich nachdenken oder schlafen…“ versuchte er es noch einmal, doch auch dieses Mal blieb das Einhorn an Ort und Stelle, zupfte weiterhin an Dracos Umhang und schnaubte empört.

Verständnislos schaute Draco das edle Tier an, verstand nicht, was es von ihm wollte. Doch vermutlich wollte Draco es sowieso nicht wissen.

„Lass los… lass los und verschwinde endlich!“ Er zog nun ebenfalls an seinem Umhang, versuchte sich von dem Einhorn loszureißen doch selbiges zog seinerseits nur noch fester, bis Draco umkippte und erneut auf dem Boden lag. Irgendwie wurde das hier zur Gewohnheit…
 

„Bist du jetzt zufrieden?“ zischte er wütend und richtete sich wieder auf, klopfte sich den Schmutz von den Kleidern. „Was willst du verdammt nochmal? Ich verstehe nicht, was du von mir willst… außerdem kannst du mir sowieso nicht helfen…“

In eben diesem Moment stapfte das Einhorn mit dem Huf auf den Boden und nickte aufgeregt.
 

Verwundert zog der Malfoyspross eine Augenbraue nach oben und musterte das Pferd noch einmal eingehend. „Helfen? DU… willst mir helfen?“

Wieder nickte das Einhorn, zog erneut an Dracos Umhang als wollte es ihn zum Aufstehen bewegen. Zwar war es dem jungen Zauberer zuwider sich von einem Einhorn herumkommandieren zu lassen, doch da es nicht locker lassen wollte, startete Draco einen erneuten Versuch um auf die Beine zu kommen. Was ihm schließlich sogar, wenn auch mehr schlecht als recht, gelang. Zwar musste er sich an dem großen weißen Pferd festhalten, doch zumindest war er auf den Beinen. Nur Laufen… das würde er wohl nicht können.
 

Erschöpft lehnte er den Kopf gegen den Rücken des Einhorns und seufzte leise auf. Sie hatten es ja wenigstens versucht, jetzt würde Draco aber wieder darauf warten, dass sein Verschwinden bemerkt und endlich nach ihm gesucht wurde. So lange würde das ja nun auch nicht mehr dauern… das hoffte er zumindest.
 

Dracos ‚Begleitung’ schien da jedoch anderer Meinung zu sein und als sich der Junge noch immer nicht weiterbewegte, war es wieder an dem Einhorn, dem Slytherin Beine zu machen. Das Zauberer aber auch manchmal so begriffsstutzig sein mussten.
 

„Hey… hey was soll das. Lass das gefälligst!“ schrie er empört auf, als er plötzlich an der Hose ein wenig nach oben gezogen wurde. „Was soll das… du kannst mich so nicht tragen verdammt, also hör auf damit und lass mich gefälligst los!“ Was fiel diesem dummen Tier denn ein… so würden sie nie hier wegkommen.

Doch dann endlich, kam dem blonden Zauberer die Erleuchtung, als das Einhorn nicht den Eindruck erweckte, von Dracos Hosenbund abzulassen.

„Du willst das ich aufsteige, oder?“ Ein Wiehern und ein aufgeregtes Nicken waren Antwort genug und der Slytherin machte sich daran, auf den Pferderücken zu klettern, was mit einem gebrochenen Knöchel natürlich alles andere als einfach war.

Nach unzähligen Versuchen, Abstürzen und Flüchen jedoch saß Draco Lucius Malfoy auf dem Rücken des Einhorns und hielt sich ein wenig unsicher an dessen Mähne fest.

Ihm war klar, dass Einhörner es normalerweise nicht duldeten, wenn man auf ihnen ritt und Draco war sich nicht sicher, was er nun davon halten sollte.

Das Einhorn hingegen schien damit weniger Probleme zuhaben, denn kaum dass der junge Zauberer sicher saß, trottete es auch schon schnurstracks los, ließ sich durch nichts auf dem Weg beirren. Es schien als wüsste es genau, wohin es musste und Draco konnte nichts weiter tun, als sich zu bücken, wenn ein Ast zu tief hing und sich umzuschauen, ob er vielleicht irgendetwas wieder erkannte.
 

Der Weg schien endlos zu sein und erneut ergriff die Müdigkeit Besitz von Dracos Körper, auch wenn er sich dagegen zu wehren versuchte. Dennoch fielen ihm immer wieder die Augen zu, bis er irgendwann tatsächlich eingeschlafen war und sich nicht mehr auf dem Pferderücken halten konnte.

So war es kaum verwunderlich dass Draco schon kurze Zeit später wieder auf dem Boden lag, mit dem Ergebnis, dass sein Knöchel noch mehr schmerzte, der Slytherin dafür aber auch wieder hellwach war.
 

Leise fluchte er auf, rieb sich den Hinterkopf, den er sich zu allem Unglück auch noch angeschlagen hatte und schaute, kaum dass er sich wieder hingesetzt hatte direkt in das Gesicht des Einhorns. Wenn er genau hinschaute, konnte er da etwa ein wenig Schalk in dessen Augen sehen? Lachte ihn dieses Tier etwa… aus?

„Hör auf zu lachen, das ist nicht lustig!“ brummelte Draco und zog einen kleinen Schmollmund. Er wollte mal sehen, wie lustig das Einhorn es fand, wenn es zum x-ten Mal an einem Tag unsanft auf dem Boden landete.

Er versuchte wieder aufzustehen, doch kam er dieses Mal nicht wieder auf die Beine. Nun tat sein Knöchel zu sehr weh und auch das Zähnezusammenbeißen half auch nicht mehr.

Mit zitternden Fingern schob er das Hosenbein ein wenig nach oben und betrachtete sich die geschwollene Stelle so gut ihm das im Dunkeln möglich war, folglich ertastete er sie eher!
 

So kam er nicht mehr hoch und das schien auch das Einhorn zu bemerken. Langsam aber dennoch elegant senkte es seinen Kopf und strich mit der Hornspitze über den Fuß und sofort spürte Draco ein wohliges Kribbeln. Ein sanftes silbernes Licht erhellte sein Bein und der Slytherin merkte, wie der Bruch langsam ausheilte. Zwar schmerzte es noch immer, doch es wurde von Sekunde zu Sekunde weniger und vermutlich wäre der Bruch sogar vollkommen ausgeheilt worden, jedoch unterbrach ein lautes Aufheulen den Heilungsprozess.
 

Unruhig schauten Draco als auch das magische Wesen in die Richtung, aus welcher der gefährliche Laut zu kommen schien und zumindest dem Einhorn war sofort klar, dass der Jäger seine Jagd noch nicht aufgegeben hatte. Unruhig scharrte es mit den Hufen, stupste Draco ungeduldig an und versuchte ihn zur Eile zu bewegen. Sie musste hier weg, unbedingt!
 

Dieses Mal schien jedoch auch Draco unruhig geworden zu sein, denn er beeilte sich auf die Beine und auf den Rücken des Einhorns zu kommen. Was auch immer im Wald war, es klang außerordentlich gefährlich und Draco hatte keine Lust, nähere Bekanntschaft mit diesem Wesen zu schließen.
 

Schneller als zuvor preschten sie durch den Wald, Draco kniff des kalten Windes wegen die Augen zusammen und krallte sich in der hellen, weichen Mähne fest.

Er traute sich nicht, sich umzusehen, denn er wusste nicht, ob dieses gefährliche Tier noch immer hinter ihnen herwar. Und er wollte es wohl auch lieber nicht wissen… hoffentlich waren sie bald hier draußen.
 

Und kaum dass Draco diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte, durchbrachen sie auch schon das Dickicht und das helle Mondlicht empfing sie, als sie auf die Wiesen Hogwarts traten. Der junge Slytherin konnte sein Glück kaum fassen, als das Schloss auf dem Hügel endlich in Sicht kam und er musste sich eingestehen, dass es noch nie so verlockend ausgesehen hatte. Endlich war er seinem Zimmer und seinem bett so nah… Am liebsten hätte er vor Glück aufgelacht, doch statt dessen war er noch weiter damit beschäftigt, sich festzuhalten, solange, bis sie den Eingang des Schlosses erreicht hatten.
 

Etwas ungeschickt rutschte Draco vom Rücken seines Retters hinab und kam nicht umhin, den Hals des Einhorns zu umschlingen und diesem durch die Mähne zu streichen. „Danke, vielen lieben Dank. Ohne dich wäre ich nie da rausgekommen! Hast was gut bei mir…“ erklärte er mit einem breiten Lächeln auf den Lippen. Okay, das war sicherlich keine Slytherin-Manier aber hey, es hatte ja niemand gesehen. Zudem hatte ihm das Einhorn vermutlich das Leben gerettet. Da durfte man schon ein wenig Dankbarkeit zeigen! Er durfte dieses dankbare Getue nur nicht zur Gewohnheit werden lassen, doch das würde ihm sicher nicht geschehen…

Er drehte sich um und machte sich daran, langsam die Treppen zu erklimmen, sein Knöchel war noch immer nicht geheilt… ob ihm das Einhorn da wohl auch noch helfen konnte?

Er drehte sich um, doch zu seiner Verwunderung war das magische Geschöpf schon verschwunden. Seltsames Tier… doch Draco war ihm unglaublich dankbar, vermutlich würde er sonst noch immer im verbotenen Wald herumsitzen.
 

Er seufzte leise auf, erleichtert und froh, endlich ins Bett zu kommen und genau dahin begab er sich nun.
 

Wie lange er bis zu seinem Zimmer brauchte wusste er gar nicht mehr und wie er letztlich sogar dort ankam, war ihm auch ein gänzliches Rätsel. Alles, an was er denken konnte waren die weichen Laken in welche er sich nun sinken ließ.

„So weich…warm… schön…“ Er hatte nicht einmal die Gelegenheit, sich aus seinen Kleidern zu befreien, denn kaum dass sein Körper das Bett berührte, war er auch schon eingeschlafen. Er wusste nichts von dem kleinen Suchtrupp, welcher ihn noch immer im verbotenen Wald aufzuspüren versuchte, noch was das hilfsbereite Einhorn nun tat und eigentlich war ihm das im Moment auch vollkommen egal.

Er war in seine Träume entschwunden und von dort würde er so schnell nicht zurückkehren…

Folgen eines Ausflugs

Wie versprochen geht es auch hier weiter. Nun, in diesem Kapitel passiert nicht allzu viel, aber es geht voran. Und in dem nächsten Kapitel wird es auch wieder etwas spannender, versprochen ^.~

Ich versuche, so schnell zu schreiben, wie es mir möglich ist. Und bis dahin, viel Spaß mit dem 7. Kapitel.
 

P.S.: Dieses Kapitel wurde noch nicht Korrektur gelesen ^^° Es können also noch viele Fehler drin verrsteckt sein. Wer sie findet, darf sie behalten ^^°

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Chapter seven

Folgen eines Ausflugs
 

Nun ja, zumindest hatte er gehofft, die nächsten 3 Jahre durchschlafen zu können, doch das laute Kreischen seines Namens – er dachte zumindest, dass es eben dieser sein sollte – ließ ihn am nächsten Morgen erschrocken aus seinem Schlaf auffahren.

Ein total ausgelaugter und vor allem wütender Blaise Zabini stand vor ihm, die Hände in die Hüften gestemmt und die Augen des dunkelhaarigen Slytherin glitzerten mordlüstern.

„Verdammt Draco. Was tust du hier? Ich such dich die halbe Nacht und du Idiot liegst hier selig schlummernd in deinem warmen Bett und denkst nicht daran, nach mir zu schauen? Sag mal, hast du einen Knall? Bist du noch ganz fix… ich… ich… weißt du was ich gerade alles mit dir machen könnte?“

Außer sich vor Wut stapfte der sonst so ausgelassene Zauberer mit dem Fuß auf den Boden und lief aufgeregt vor Draco’s Bett auf und ab. Er hatte sich unglaublich viele Sorgen um den Jüngeren gemacht und dieser lag in seinem Bett und schlief als ob nichts gewesen wäre. Hatte Draco denn keinen Gedanken an ihn verschwendet? Immerhin hätte der junge Malfoy sich doch denken können, das Blaise nach ihm suchen würde, nachdem er so an ihm vorbei und mitten in den verbotenen Walt gestürmt war.

Aber Draco schien das nicht so wirklich zu interessieren…

Dieser, sich ganz Slytherin eben keiner Schuld bewusst, streckte sich erst einmal, nachdem er den Schock, eines wütenden Zabini, welcher ihn aus seinem erholsamen Schlummer gerissen hatte, überwunden hatte.

Er setzte sich hin, stütze sein Kinn auf der rechten Hand ab und folgte mit gelassener Miene seinem besten Freund, der wütend zeterte. Es war ein recht amüsantes Schauspiel die Schlangenlinien zu verfolgen, die Blaise in Dracos Zimmer ablief. Blaise konnte einfach keine Sekunde ruhig sitzen, wenn er richtig wütend war.
 

Nachdem sich der junge Malfoy dieses Schauspiel eine viertel Stunde lang angetan hatte, seufzte er entnervt auf. Irgendwann langweilte ihn dieses Spielchen doch ein wenig und dieser Moment war nun erreicht. Immerhin lag auch hinter Draco eine stressige Nacht und Blaise hatte ihn aus seinem Schlaf gerissen. Deshalb war der blonde Slytherin nun nicht sonderlich strapazierfähig, was seine Nerven anbelangte.

„Meine Güte, Blaise. Nun lass mal gut sein. Ich kann nichts dafür, wenn du die ganze Nacht wie ein Trottel durch den Wald läufst. Ich bin doch kein kleines Kind mehr, verdammt. Ich kann schon selbst auf mich aufpassen! Du dürftest mich doch mittlerweile lange genug kennen um zu wissen, dass ich sehr wohl allein auf mich achten kann ohne das mir gleich etwas schlimmes passiert.“

//Na ja, fast! Aber DAS muss ich Blaise ja nun nicht gleich auf die Nase binden…//
 

„ Also beruhig dich erst mal wieder. Setz dich doch erst einmal, atme tief durch und nimm dir ein Stück Schokolade!“ Der blonde Slytherin reichte seinem Gegenüber eine Schachtel Schokofrösche und sah zufrieden dabei zu, wie sich Blaise auf einen Sessel fallen ließ. Aufmerksam musterten die silbernen Augen des jungen Malfoy den Schwarzhaarigen Slytherin. Er sah müde und erschöpft aus. Seine Haare waren zerzaust und wenn Draco es nicht besser wüsste, würde er sagen, dass Blaise nach einer wilden und heißen Nacht mit Finnigan gerade aus dem Bett gefallen war. Natürlich ohne auch nur eine Sekunde zu schlafen, das verstand sich ja wohl von selbst.
 

„Ach und übrigens, du siehst furchtbar aus…“

Okay, das war ein wenig unsensibel, immerhin hatte sich Blaise aus Sorge um Draco die ganze Nacht durch den Wald geschlagen, aber trotzdem sah der schwarzhaarige Slytherin momentan aus, als wäre er von einer Horde Hypogreife niedergetrampelt worden. Und Draco sah es als seine Aufgabe, nein, als seine Pflicht an, dies Blaise auch mitzuteilen! Vielleicht konnte Blaise ja dann noch retten was zu retten war.
 

Blaise schnappte empört nach Luft, als er die Worte des Blonden vernahm. Jetzt wagte es sich Draco doch wahrhaftig noch frech zu werden.

„Pass gut auf, Mister! Du bewegst dich auf äußerst dünnem Eis…“ zischte Blaise, was Draco nur ein leises Lachen entlockte. Zu niedlich!

Als ob Blaise ihm lange böse sein konnte… er gab ihm noch 5 Minuten!
 

„Ach komm schon, Blaise. Du vergisst mit wem du hier sprichst. Ich bin Draco Lucius Malfoy, was glaubst du denn, was mir in dem ach-so-bösen-Wald schon passieren sollte?“

//Außer das ich angegriffen und dann von einem Einhorn gerettet werde?// Aber hey, was Blaise nicht wusste… wieso ihn unnötig aufregen? Nachher bekam Blaise noch graue Haare, das würde ihm ganz und gar nicht stehen!
 

Blaise hingegen ging auf Dracos Frage gar nicht erst ein. Er wusste nur zu gut, dass Draco manchmal einen gewissen Hang zur Selbstüberschätzung hegte. Und dieser Hang brach wohl gerade wieder durch.

„Aber ich hoffe, du hast eine gute Erklärung für deinen guten Patenonkel.“ Murmelte der Schwarzhaarige und steckte sich selenruhig einen Schokofrosch in den Mund. „Weißt du, Severus war außer sich um es freundlich auszudrücken! Ich an deiner Stelle würde mir jetzt schon einmal überlegen, was ich ihm erzähle. Er wird binnen kürzester Zeit hier auftauchen, sobald er erfährt, dass du wieder aufgetaucht bist“

Blaise lehnte sich zurück und strich sich durch die Haare. Mal schauen, wie lange Draco noch so ruhig bleiben konnte. Immerhin hatte er einige Leute die ganze Nacht auf Trapp gehalten, was ihn bisher keineswegs gestört zu haben schien. Doch jetzt stellte Blaise mit Genugtuung fest, dass Draco unruhig mit einer seiner Haarsträhnen spielte.

Daran hatte der Malfoyspross wohl keinen Gedanken verschwendet. Das hatte sich Blaise ja schon fast gedacht. Nja, ein wenig Strafe musste nach dieser Nacht auch sein.

„Du wirst ihm Rede und Antwort stehen müssen. Also überleg dir besser eine gute und vor allem glaubwürdige Geschichte!“
 

Und tatsächlich drehten sich Dracos Gedanken für einige Sekunden nur um die Geschichte, die Draco seinem Patenonkel auftischen würde. Doch augenblicklich fiel ihm nichts Plausibles ein, was ihn nicht noch mehr in die Bredouille brachte. Aber eigentlich… noch war Severus ja nicht hier, also musste Draco sich noch nichts einfallen lassen. Kommt Zeit, kommt Rat, hieß es doch. Sicherlich würde ihm zu gegebener Zeit eine passende Erklärung in den Sinn kommen.

„Na ja, da wird mir schon noch etwas einfallen! Da mach du dir mal keine Gedanken!“ nuschelte Draco und damit war für ihn die Sache vorerst erledigt. Er würde sich darüber wirklich noch früh genug den Kopf zerbrechen müssen. Und im Augenblick war er dafür eigentlich viel zu müde!
 

Blaise kannte Draco gut genug um zu wissen, was dieser dachte. Es würde ihm mit Sicherheit keine Ruhe lassen, bis er das Gespräch mit Severus heil überstanden hatte. Natürlich würde er seinem besten Freund auch helfen, wenn Draco eingestand, dass er unüberlegt gehandelt hatte.

Potter hin und her, wegen diesem Gryffindor sollte Draco sich wahrhaftig nicht in Gefahr begeben. Zwar konnte es Blaise nachvollziehen aber dennoch hatte er sich Sorgen um den blonden Zauberer gemacht. Aber jetzt musste er sich ja keine Sorgen mehr machen, immerhin war Draco wieder da. Aber trotzdem…
 

Blaise schob sich noch zwei weitere Schokofrösche in den Mund und schloss frustriert die Augen, fuhr sich genervt durchs Haar.

„Und das alles nur wegen Potter. Du bist manchmal so ein Hitzkopf Draco. Was soll ich nur mit dir machen?“ seufzte Blaise und musterte sein Gegenüber eingehend.
 

Diesem blieb der Stimmungsumschwung nicht verborgen und der blonde Slytherin schmunzelte leicht. „Ach Blaise, du kannst mir einfach nicht widerstehen. Auch wenn ich deiner Meinung nach ein Hitzkopf bin, wogegen ich an dieser Stelle noch einmal vehement widersprechen möchte, so kannst du doch nicht anders, als mich zu lieben. Immerhin bin ich doch dein bester Freund!“

Gespielt liebreizend klimperte Draco mit seinen Wimpern und entlockte Blaise ein leises Glucksen. Und schon hatte er ihn!

Jaja, ein paar Stückchen Schokolade, ein wenig Smalltalk und schon war Blaise nicht mehr sauer… er hatte seinen besten Freund einfach zu gut im Griff.

„Du bist ein Idiot, weißt du das?“ fragte Blaise lachend und warf Draco die Schachtel mit Schokofröschen über.
 

Draco grinste nur breit und legte die Schachtel zurück auf seinen Nachtisch. Das war seine Schokoladenration für lange Leseabende!
 

„So ist es brav. Schau nicht mehr so böse! Du solltest dich wirklich ein wenig erholen und dein Gesicht entspannen, bevor wir frühstücken gehen, denn du siehst wirklich scheiße aus! Aber ich glaube, das habe ich dir schon einmal gesagt.“ lachte Draco und seine silbernen Augen glitzerten amüsiert. Okay, sie hatten sich zwar gerade erst wieder vertragen… Aber hey, er war ein Slytherin und er liebte es einfach Blaise zu ärgern. Und ein solcher Moment wie dieser bot sich ihm ja nun auch nicht alltäglich!
 

Diese Worte sollte Draco jedoch schon bald bereuen, denn kaum hatte er sie ausgesprochen, war Blaise auch schon aufgesprungen und saß auf dem Bett des blonden Slytherins.

Um genau zu sein saß er auf Draco drauf und begann ihn durch zu kitzeln um ihn für seine ach so charmanten Worte zu bestrafen.

„Wer sieht hier scheiße aus? Na warte, wenn ich mit dir fertig bin…“ knurrte Blaise leise und ging zum Angriff über. Nun ja, sein leises Glucksen konnte man nicht überhören, aber sie wussten beide, dass ihre Kabbeleien nicht zu ernst genommen werden durften.
 

Draco hingegen blieb das Lachen im Halse stecken, denn zu seinem Pech hatte Blaise, als er sich auf ihn gestürzt hatte, genau sein verletztes Bein erwischt.

Die schmerzerfüllte Stimme des blonden Zauberers erfüllte den Raum und Blaise zuckte erschrocken zurück. Er musterte sein gegenüber eingehend, während sich Draco mit zitternden Fingern den Knöchel hielt.
 

„Ver… verdammt, tut das weh!“ zischte Draco zwischen zusammengekniffen Zähnen hindurch. Er hatte es fast vergessen, dass er sich verletzt hatte. Er hätte beinahe geglaubt, dass das Zusammentreffen mit dem Einhorn ein Traum gewesen war, doch dieser Schmerz war zu real um an einen Traum zu glauben.

Fest kniff der blonde Zauberer seine Augen zusammen und drückte die Stirn gegen sein Knie, wartete darauf, dass der Schmerz wieder nachließ.
 

Kühle Hände drückten sanft aber bestimmend die Hände des blonden Zauberers beiseite und schoben das Hosenbein etwas nach oben um den Blick auf den Knöchel freizugeben.

Scharf sog Blaise die Luft ein, als sein Blick auf den geschwollenen Knöchel fiel und er traute sich nicht, das Bein genauer zu begutachten, aus Angst, Draco noch mehr Schmerzen zuzufügen.

„Bei Salazar’s Bart, was hast du da nur gemacht, Draco?“ fragte der schwarzhaarige Zauberer an den jungen Malfoyspross gewandt.
 

„Ich… ich bin… nur gestürzt! Ist nicht so schlimm!“ zischte Draco und versuchte die Tränen aus seinen Augen wegzublinzeln. Dass ein Knöchel nur so sehr weh tun konnte…
 

„Nicht schlimm? Sag mal, willst du mich verarschen? Das tut mir ja schon beim Hinschauen weh! Wie war das mit dem ‚Ich muss mir keine Sorgen machen! Dir würde nichts passieren!‘ ? Ich kann mich auch alleine verarschen Draco! Dafür brauche ich dich wirklich nicht!“ murrte Blaise Zabini und schaute seinen besten Freund strafend an. Und er hatte Draco die Masche, dass der Blonde sehr wohl selbst auf sich aufpassen konnte, beinahe abgekauft. Zwar mochte Draco sonst sehr wohl auf sich aufpassen können, aber wenn es in irgendeiner Weise um Harry Potter ging, dann war der junge Malfoy nicht ganz so malfoyhaft wie er es sich selbst so manches Mal einzureden versuchte.
 

Doch eben dieser junge Malfoy bekam von den Gedankengängen des Älteren und dessen Worten nichts mit! Er hatte die Augen zusammengekniffen und versuchte sich zu beruhigen. Tief ein- und ausatmen. Der Schmerz würde vorbei gehen oder Draco einfach aufwachen… bei Salazar, er hatte doch schon schlimmeres erlebt.

Hm… wenn man es sich versuchte einzureden half das doch ab und zu, nur heute schien das nicht zu funktionieren. Na super! Konnte er nicht einfach aufwachen und alles wäre nur ein übler Traum gewesen?
 

Blaise musterte Draco noch immer eingehend und sein Blick wurde langsam wieder weich. Was brachte es ihm denn, jetzt auf seinen besten Freund sauer zu sein? Gar nichts! Es half keinem von beiden. Er sollte ihm erst einmal helfen und dann, wenn Draco wieder gesund war, würde er diesem schon noch die Leviten lesen.

Seufzend stand Blaise auf und strich sich durch’s Haar, dachte einmal kurz nach und entschied dann von der einen Sekunde auf die andere, was er nun tun sollte. Er musste ihm helfen und er wusste auch genau, wie das geschehen sollte.
 

Kurzer Hand hob er Draco auf die Arme und machte sich daran, ihn aus dem Zimmer zu tragen.

Den empörten Aufschrei des blonden Zauberers ignorierte er gekonnt, versuchte statt dessen, mit einer Hand die Tür zu öffnen.
 

„Zabini, was soll der Scheiß?“ und plötzlich war jeder Schmerz vergessen, beziehungsweise war Draco so perplex, dass er einen Moment lang gar nicht mehr über den Schmerz nachdachte.

Stattdessen versuchte er rauszufinden was Blaise in seinem zotteligen Kopf jetzt schon wieder ausgeheckt hatte.

„Wo willst du mit mir hin? Ich bin doch keine Puppe oder dein heißgeleibter Finnigan, den du einfach so herumtragen kannst, wenn du ihn flachlegen willst! Ich bin groß und kann schon selbst laufen. Lass mich also gefälligst runter und mach dich vom Acker. Wo bringst du mich überhaupt hin? Hey… hey! Hallo~ho? Hörst du mir überhaupt zu? Hey? Sag mal Zabini, bist du taub? Ich rede mit dir, verdammt!!!“ Draco zeterte, zerrte an Blaises Haaren und kniff ihm in den Arm, doch der andere ließ sich davon nicht stören und ging unbeirrt seines Weges.

Er kannte Dracos Wutausbrüche zu genüge und Draco seinerseits müsste doch schon seit langem wissen, dass sie dem Schwarzhaarigen am Allerwertesten vorbeigingen!

Und Blaise war hingegen sehr wohl bewusst, dass Draco sich lieber den Fuß abbeißen würde, als freiwillig zu Madam Pomfrey oder Severus zu gehen. Ja, Draco Lucius Malfoy war ein verdammter Dickkopf und zwar was für einer. Wenn Harry jemals mit Draco zusammenkam, dann würden zwei Dickköpfe aufeinandertreffen und ganz Hogwarts würde was zu lachen haben!

Aber dafür musste Draco erst einmal wieder gesund und das Malheur, welches Potter veranstaltet hatte beseitigt werden. Doch erst einmal eins nach dem anderen.

Zunächst galt es die Gesundheit des ungekrönten Slytherinprinzen wiederherzustellen.
 

Deshalb trug Blaise den blonden Zauberer weiterhin unbeirrt durch die Gänge.

Beide ignorierten die verwunderten Blicke der anderen Slytherin, die bereits im Gemeinschaftsraum saßen als Blaise mit ihrem ungekrönten Prinzen auf den Armen durch eben diesen Gemeinschaftsraum spazierte.

Draco ignorierte sie, weil er zu sehr damit beschäftigt war, Blaise zu beschimpfen und Blaise war seinerseits damit beschäftigt, Draco durch die Gegend zu tragen.

Sie hatten keine Zeit um sich mit den Fragen der anderen zu beschäftigen.
 

Als sie schließlich zum Ausgang des Kerkers kamen, wurde Draco noch aggressiver, riss Blaise sogar ein paar Haare aus und strampelte wild mit den Füßen.

Doch der Ältere ließ sich nicht beirren, warf dem blonden Slytherin stattdessen einen warnenden Blick zu.

„Pass auf, was du tust, mein Lieber. Ich kann dich auch hinstellen und du wirst mit mir zu Fuß in die Krankenstation laufen! Und glaub mir, ich kenne genug Umwege, sodass du letztlich in die Krankenstation kriechen wirst. Du kannst es dir aussuchen, wie du dort oben landen willst. Aber eins kann ich dir versprechen, Draco. Du kommst jetzt in die Krankenstation, ob du willst oder nicht…“ murrte Blaise und man sah ihm an, dass er keineswegs scherzte.
 

Und tatsächlich hielt Draco für einen Moment inne und dachte über die Worte seines besten Freundes nach. Ihm war sehr wohl bewusst, dass Blaise seinen Worten Taten folgen lassen würde und dass er keineswegs zögern würde, ihn durch das gesamte Schloss zu schleifen.

Unruhig kaute er auf seinen Lippen, eine äußerst unliebsame Angewohnheit momentan, wenn er ein wenig nachdenken musste. Nun, was war schlimmer?

Von Blaise durch das gesamte Schloss getragen oder von ihm durch das Schloss getrieben zu werden?

Was war hier wohl die bessere Alternative?

Nun… diese Frage war wohl wahrhaftig nicht schwer zu beantworten und dennoch verletzte sie den Stolz des jungen Malfoys.

Schmollend verschränkte er die Arme vor der Brust und schaute zur Seite. Mit Blaise Zabini würde er nie wieder ein Wort reden, das konnte der andere Slytherin getrost vergessen. Und Blaise sollte nicht glauben, dass er DAS wieder gut machen konnte.
 

Doch Blaise dachte momentan auch nicht daran, irgendetwas wieder gut zu machen. Eher sorgte er sich um Dracos Gesundheit und wollte, dass der junge Slytherin sogleich untersucht werden konnte.

Normalerweise hätte er den jungen Malfoy ja zu Severus Snape gebracht, doch dieser war noch unterwegs. Er hatte Blaise und Harry nach einer schier endlosen Nacht im verbotenen Wald in ihr jeweiliges Haus geschickt und Blaise noch darum gebeten, nach zu schauen, ob Draco wieder zurück war.

Nun, Blaise hatte den Vermissten tatsächlich in seinem Bett gefunden, doch hatte er noch keinerlei Zeit gehabt, den Meister der Tränke über das Auftauchen des blonden Zauberers zu informieren.

Und auch wenn ihm sehr wohl bewusst war, dass sich Draco lieber von seinem Patenonkel untersuchen ließ, wollte Blaise nun lieber keine Zeit verlieren. Außerdem… würde das vielleicht eine zusätzlich Lektion für den Jüngeren darstellen. Draco sollte einfach nicht so unbedacht handeln und in den verbotenen Wald rennen.

Bei Merlin, es gab so viele Orte, an denen er hätte nachdenken können, aber nein! Draco wählte den gefährlichsten Ort der ganzen Schule…
 

So trug er Draco durch die Gänge hinauf zur Krankenstation. Zum Glück für Draco war es noch recht früh und kaum ein Schüler kreuzte ihren Weg. Und die Schüler, die es wagten ihnen in die Quere zu kommen, versuchte der Blondschopf mit seinen Blicken zu erdolchen.

Was suchten die auch so früh hier? Hatten die keine Betten, in die sie sich verkriechen mussten?
 

„Alles Potters Schuld!“ knurrte er leise und ignorierte dabei gekonnt Blaises missbilligendes Schnauben. „Potter kann nichts dafür, wenn du in den verbotenen Wald rennst. Er hat dich schließlich nicht hinein gescheucht. Reingelaufen bist du noch ganz von alleine. Und da er dir auch kein Bein gestellt oder dir sonst irgendwie den Knöchel verletzt hat, muss ich dir hiermit offiziell mitteilen, dass du die Schuld dieses Mal nicht auf Harry abwälzen kannst. Daran mein Guter, bist du ganz und gar alleine Schuld.“
 

Wütend knirschte Draco mit den Zähnen und schwieg, wusste nicht, was er darauf noch sagen sollte. Blaise hatte ja Recht mit dem, was er gesagt hatte. Aber Draco mochte es nicht, wenn man ihm seine Fehler unter die Nase rieb. Er schob lieber die Schuld auf Harry… aber das hatte Blaise ihm ja nun hiermit verdorben…
 

So schwiegen sie sich an, bis sie endlich auf der Krankenstation angekommen waren. Blaise konnte nicht leugnen, dass er froh war, endlich am Ziel zu sein. Der Weg zu Madam Pomfrey war ihm noch nie so lange vorgekommen. Zwar war Draco eigentlich nicht sonderlich schwer, aber er war total übermüdet und sehnte sich eigentlich nur nach einem warmen Bett. Doch zuerst wollte er noch sicher gehen, dass Draco in guten Händen war.

Ohne auf Madam Pomfrey zu warten legte er seinen besten Freund auf das nächstbeste freie Bett, zog die Decke richtig und sah Draco streng an.

„Du bleibst hier liegen und lässt das behandeln, verstanden? Sonst kriegen wir riesigen Ärger Draco. Das meine ich ernst.“
 

„Idiot!“ zischte Draco und sah seinen besten Freund wütend an. Er mochte es gar nicht, wenn man ihm Vorschriften machte oder gar bevormundete. Das sollte Blaise doch eigentlich wissen, doch das schien ihn augenblicklich nicht zu interessieren.

Auch Dracos Beleidigung interessierte ihn kein Stück. Er kannte Draco lange genug um zu wissen, das hier nur der verletzte Stolz aus ihm sprach. Ein Malfoy zeigte eben keine Schwäche und falls doch, mussten alle leiden, die in seiner Nähe waren.

„Danke, das kann ich nur zurückgeben!“ murrte Blaise deshalb nur und stand auf, gerade rechtzeitig um zu sehen, wie Madam Pomfrey das Zimmer betrat.

„Was ist hier los? Mister Malfoy, Mister Zabini, was tun Sie hier?“

Draco schwieg und schaute zur Seite, Blaise seufzte schwer und ging zu Madam Pomfrey. Störrischer Bock, Draco konnte manchmal sehr anstrengend sein.

Kurz erklärte er der Medihexe die Situation, ließ dabei jedoch bewusst die Tatsache aus, dass Draco die Nacht im verbotenen Wald verbracht hatte. Ärger konnte Draco nun sicher nicht gebrauchen und es stand Blaise auch nicht im Sinn, Draco selbigen zu bescheren. Stattdessen überlegte er sich eine ganz unspektakuläre Variante.

„Draco ist über seine Schultasche gestolpert und nun ja, sie sehen ja, was passiert ist.“ Ein charmantes Zabini-Lächeln zierte seine Lippen, sah so aus, als könne er kein Wässerchen trüben. Draco indes schnaubte empört.
 

Ein Malfoy stolperte nicht einfach über eine Tasche. Zabini hätte mit seiner Ausrede ruhig etwas einfallsreicher sein können. Aber jetzt war es auch nicht mehr zu ändern.

Er würdigte Blaise keines Blickes, als dieser den Krankenflügel verließ. Er war noch immer beleidigt, dass Blaise ihn hier hinauf geschleppt hatte. Zu spät wurde ihm deshalb bewusst, dass er nun ganz alleine mit der Medihexe war.
 

„Na super… was kann es schöneres geben?“ murmelte Draco leise vor sich hin, als Madam Pomfrey das Zimmer verlassen hatte. Sie hatte sich Dracos Verletzung nur kurz angesehen und war nun auf der Suche nach dem passenden Trank.

Und als hätte sie Dracos Worte vernommen, kam sie leise schimpfend zurück. „Das nächste Mal sollten sie wirklich etwas vorsichtiger sein, Mister Malfoy. Wenn Sie Ihre Sachen nicht verstreut im Zimmer lägen ließen, würde ihnen das hier jetzt erspart bleiben.“
 

Dracos Blick fiel auf den gräulichen Trank, der unheilvoll in einem Glas dampfte. Wie konnte ein eiskalter Trank nur dampfen? Draco schauderte es.

Er nahm sowieso nur äußerst ungerne Tränke zu sich. Zwar braute er sie gerne, aber das hieß noch lange nicht, dass er sie auch gerne seine Kehle hinab stürzte. Um ehrlich zu sein hasste er das… die meisten Tränke schmeckten furchtbar… besonders Heiltränke.

Konnte es die denn nicht mit Erdbeergeschmack geben?

Severus hatte sich diesbezüglich auf seinen Patensohn eingestellt und wenn seine Tränke schon nicht nach etwas Süßem schmeckten konnte, so hatte er wenigstens irgendwie dafür gesorgt, dass sie nach nichts schmeckten.

Damit konnte sich der junge Slytherin eher anfreunden, als mit dieser… dieser Brühe, die da auf ihn zu kam.

Blaise sollte verflucht sein. Wenn Draco erst einmal wieder gesund war, würde er es dem anderen heimzahlen…

Vielleicht konnte Blaise nichts für Dracos Verletzung aber er konnte sehr wohl etwas dafür, dass er diesen Trank schlucken musste.

Madam Pomfrey sah nämlich nicht so aus, als ob sie mit sich diskutieren ließe. Jegliche Versuche seitens des jungen Malfoy, das Schlucken des Trankes zu verhindern, wurden schon ihm Keim erstickt, so dass Draco sich schließlich beugen musste.

Widerwillig öffnete er seine Mund und kippte den Inhalt der Phiole in seinen Mund und schluckte ihn mit einem Mal herunter.
 

Dracos Gesicht sprach in diesem Moment Bände, er schüttelte sich angewiderte und blickte die Medihexe schließlich todbringend an. Diese Frau hatte auch kein Gewissen…
 

Madam Pomfrey ignorierte Dracos Eigenarten vollkommen, wartete nur, bis er den Trank genommen hatte und ging dann zurück in ihr Büro. Sie hatte noch einiges an Arbeit vor sich und der junge Slytherin würde jetzt sowieso erst einmal ein paar Stunden schlafen. Sie würde später wieder nach ihm sehen.
 

Und tatsächlich konnte Draco spüren, wie die Müdigkeit zurück in seine Glieder kroch. Aber seltsam, bis auf die Müdigkeit fühlte er sich kein bisschen anders. Kein Kribbeln, keine Wärme nichts. Nichts deutete darauf hin, dass der Trank ihn heilte. Ob die olle Medihexe sich da wohl vergriffen hatte. Zuzutrauen war es ihr Dracos Meinung nach allemal. Doch er konnte sich keine Gedanken mehr darum machen, denn kaum hatte sein Kopf das Kissen berührt, war Draco auch schon eingeschlafen.

Erste Wendungen

Danke für die lieben Kommentare bei meinem letzten Kapitel. Ich freue mich immer über Anregungen und Verbesserungsvorschläge. Und es geht auch schon weiter mit dem achten Kapitel. Es passiert ein wenig mehr als beim Letzten und ich bin gespannt, wie es euch gefällt.
 

Viel Spaß also ^.^
 

P.S.: Dieses Kapitel wurde auch nicht Korrekturgelesen... dafür hatte ich jetzt keine Zeit mehr ^.~ Ich hoffe, es gefällt euch trotzdem.
 

Chapter eight

Erste Wendungen
 

Draco erwachte erst wieder aus seinem Schlaf, als er aufgeregte Stimme flüstern hörte.

„Wenn ich es doch sage. Der Trank hat nicht gewirkt und ich bin mir sicher, dass ich ihm den richtigen gegeben habe. Ich kann mir das wirklich nicht erklären… es ist fast so, als wäre ein Heilzauber angefangen aber nicht vollendet worden. “

Das war Madam Pomfrey, Draco erkannte ihre Stimme sofort und auch die andere Person war ihm keineswegs unbekannt. Es war niemand anderes als sein herzallerliebster Patenonkel.

Na Merlin sei Dank war Severus endlich aufgetaucht. Dann konnte Draco sicher bald von hier verschwinden. Severus würde ihn hier schon nicht verrotten lassen.

„Wirklich, sehr seltsam.“ Nun ja, Severus war nun einmal kein Mann großer Worte. Aber man konnte immer zu ihm kommen, wenn man Rat benötigte. Draco kannte ihn sehr gut, um zu wissen, wie der Meister der Tränke tickte. Umso erstaunter war er, das Severus ein wenig ratlos klang.
 

Moment einmal. Was hatte Madam Pomfrey gerade gesagt? Der Trank hatte nicht gewirkt? Wessen Trank hatte nicht gewirkt?

Mit einem Mal war Draco hell wach und sah die beiden erwachsenen Zauberer mit großen Augen an. Redeten sie etwa über ihn? Nein… das konnte nicht sein.

Seine Augen suchten den Krankenflügel ab, doch kein anderer Schüler war in einem der anderen Betten zu entdecken.
 

Bei Salazars Besen, die redeten wahrhaftig über ihn. Er hatte es doch gewusst, diese Medihexe war eine totale Niete. Wer wusste schon, was sie ihm statt dem richtigen Heiltrank gegeben hatte. Ob ihm jetzt noch ein paar Ohren wuchsen oder andere unnötige Körperteile?

Wenn dem so sein sollte, dann konnte sich die gute Madam Pomfrey aber schon ihr Grab schaufeln gehen…

Vorsichtshalber tastete Draco seinen Kopf ab, doch unter seinen Haaren war nichts zu spüren…

Okay, hier war schon einmal alles in bester Ordnung… da hatte sie noch einmal Glück gehabt.
 

Severus registrierte die Bewegung seines Schützlings und ihm wurde bewusst, dass Draco aus seinem Schlaf erwacht war. Nun, es war sicher am Besten Draco selbst zu fragen, ob er eine Erklärung dafür hatte, wieso der Trank seine Wirkung nicht entfalten konnte.

Zudem hatte Severus mit seinem Patensohn sowieso noch eine Rechnung offen. Doch zunächst musste er diese Situation klären. Den Rest konnten sie später in den Kerkern regeln, das ging Madam Pomfrey nichts an.
 

„Nun Mister Malfoy, wie ich sehe, sind Sie endlich aufgewacht. Könnten Sie uns diese Situation bitte erklären? Haben Sie schon einen Heilzauber angewandt?“

Draco verstand nur Bahnhof und sah seinen Patenonkel dementsprechend an. Er war zwar wach, doch sein Gehirn war noch nicht so ganz fit, was auch Severus nicht verborgen blieb. Er seufzte und versuchte Draco ein wenig auf die Sprünge zu helfen.

„Es sieht fast so aus, als hätte man schon einen Heilzauber versucht, einen starken Heilzauber. Welcher nun verhindert, dass der Trank Ihnen helfen kann. Sie müssten uns schon sagen, welcher Zauber den Heilungsprozess zunächst beschleunigt hat. Nur dieser Zauber wird eine schnelle Genesung gewährleisten können. Ansonsten…“

„Ansonsten was?“ fragte Draco leise. Er konnte sich die Antwort schon denken, dennoch wollte er sie aus dem Mund seines Paten hören.

„Dann, Mister Malfoy, wird ihre Verletzung auf die altmodische Art schlicht und einfach heilen müssen. Das kann einige Wochen dauern.“
 

//Na klasse! Entweder tut mein Fuß die nächsten Wochen weh oder ich habe die nächsten Wochen Nachsitzen UND mein Knöchel tut weh… was ich mir da wohl aussuchen werde…//
 

„Tut mir leid, Professor. Ich weiß nicht, was Sie meinen. Ich habe keinen Zauber angewandt.“

Okay, so ganz gelogen war das ja auch nicht. Aber hey, was half es ihm, die Wahrheit zu sagen? Als ob irgendwer in diesem Raum das Einhorn dazu bringen könnte, seine Arbeit zu beenden. Und so, wie er das verstanden hatte, konnte nur der gleiche Zauber ihm helfen.

Das wiederum bedeutet, dass er, sofern sein Onkel nicht etwa die Einhornmagie beherrschte – was er wahrlich bezweifelte – verraten müsste, dass er gestern Nacht außerhalb der Schlossmauern gewesen war. Das wiederum würde ihm ziemlichen Ärger einbringen und wofür?

Hier konnte ihm sowieso niemand helfen, ergo… musste er so oder so warten, bis sein Knöchel von selbst wieder verheilt war. Das wiederum bedeutete, dass er sich die Wahrheit und somit das Nachsitzen auch sparen konnte.
 

Er war ja nicht blöd…
 

Severus Snape seinerseits war auch nicht auf den Kopf gefallen und wusste sogleich, dass sein Schüler log. Ihm war sehr wohl bewusst, wo Draco sich in dieser Nacht befunden hatte und auch, wenn er nicht sehr erfreut darüber war, so war er doch erleichtert, dass Draco außer dem verletzten Knöchel nichts zu fehlen schien.

Da er seinem Patensohn auch keine weiteren Schwierigkeiten bereiten wollte, ging er zu dieser Zeit nicht mehr weiter auf diese Sache ein, doch früher oder später würde Draco ihm noch Rede und Antwort stehen müssen. Das konnte er ihm versprechen.
 

„Nun, wenn sie wahrhaftig nichts wissen, dann wird ihr Knöchel wohl auf die altmodische Art heilen müssen. Madam Pomfrey wird sich um alles Weitere kümmern. Und ich möchte Sie später noch sprechen, Mister Malfoy, sobald sie aus dem Krankenflügel entlassen wurden.“
 

Mit diesen Worten verließ Severus Snape den Raum um sich in die Kerker zu begeben. Er hatte schließlich noch Unterricht zu halten und mit Draco konnte er später noch ein ernstes Wort reden. Das ganze würde dem jungen Malfoy hoffentlich eine Lehre sein. Was hatte ihn überhaupt dazu getrieben in den verbotenen Wald zu verschwinden. Das galt es noch heraus zu finden und er würde dieses Rätsel mit Sicherheit noch Lüften.
 

Missmutig schaute Draco derweil Madam Pomfrey dabei zu, wie sie einen festen Verband um seinen Knöchel legte. Der Tag wurde von Minute zu Minute besser, so musste er feststellen. Nicht nur, dass dieser olle Trank ihm nicht geholfen hatte, nun wurde er auch noch einbandagiert und musste mit diesem Klotz am Bein herumlaufen.

Er bezweifelte, dass er damit überhaupt einen Schritt gehen konnte.

Aber das sollte er auch nicht, was er einige Augenblicke später bemerkte, nämlich als Madam Pomfrey einige Krücken neben sein Bett stellte.

Sie waren zugestaubt und die Medihexe musste erst einmal einen Reinigungszauber sprechen.

„Die hat schon seit Jahren niemand mehr hier auf Hogwarts benötigt, aber es wird Ihnen nichts anderes übrig bleiben, Mister Malfoy. Sofern sie die nächsten Wochen nicht hier im Krankenflügel verbringen wollen.“
 

Draco sah keinesfalls glücklich aus und er war auch nicht gewillt, etwas anderes vorzutäuschen. Er war richtig angefressen und das sollte auch ruhig jeder bemerken. Mit diesen… diesen Dingern würde er sich doch nicht blicken lassen. Er war doch kein Muggel… wofür gab es denn bitteschön Magie? Sie sollte alles leichter machen und ihn vor solchen Peinlichkeiten bewahren.

Er blickte noch einmal zu Madam Pomfrey, in der Hoffnung, dass sie nur scherzte und eine andere Lösung parat hatte. Doch die Medihexe sah keineswegs so aus, als ob sie Scherzen wollte… im Gegenteil sah sie Draco Malfoy streng an.

Der blonde Slytherin sollte ihr ja nicht widersprechen immerhin konnte sie nichts für seinen Zustand.

Ein weiteres Mal verschwand sie in ihrem Büro, kam mit einem weiteren Trank wieder zurück.

„Hier, trinken sie das. Das hilft Ihnen gegen die Schmerzen. Sie kommen zweimal am Tag hier vorbei, damit die Schmerzen nicht zu schlimm werden, haben Sie mich verstanden?“
 

„Natürlich!“ gab Draco geknirscht zurück, doch er dachte nicht im Traum daran hier wieder hochzukommen. Er würde sich diesbezüglich mit seinem Patenonkel auseinandersetzen. Der würde ihm einen solchen Trank auch geben können…
 

„Gut Mister Malfoy. Wenn Sie sich soweit wieder fit fühlen, können Sie gehen. Aber ich rate Ihnen, sich zunächst mit ihrer Gehhilfe vertraut zu machen… Falls Sie Hilfe brauchen, rufen sie mich.“

Und weg war sie wieder. Diese Medihexe hatte vielleicht Hummeln im Hintern, aber Draco konnte das nur Recht sein. Er würde jetzt den Abflug machen und zwar ohne diese… Folterinstrumente aus geraumer Urzeit.

Er würde sich doch nicht mit diesen Dingern zeigen, er war doch nicht verrückt.
 

Vorsichtig versuchte Draco aufzustehen, stand zunächst auf einem Bein und stützte sich mit der Hand an einem Bettpfosten ab.

Er wartete einige Sekunden, bis er sicher stand, löste dann seine Hand und versuchte mit seinem verletzten Fuß aufzutreten. Zunächst schien es auch so, als würde es gut klappen, doch als er den Knöchel richtig belastete, hisste er auf und fiel zurück aufs Bett.

Okay… vielleicht war das doch keine allzu gute Idee gewesen. Entweder war der Trank gegen die Schmerzen nicht sonderlich stark oder das war ein Zeichen dafür, dass Draco nicht so leichtsinnig sein sollte.
 

Sein Blick fiel erneut auf die Krücken, die noch immer an derselben Stelle standen und darauf zu warten schienen, dass Draco sich ihrer annahm.

Das war sowas von unter seiner Würde… bei Salazar Slytherin, womit hatte er das bloß verdient? Was hatte er angestellt um so gestraft zu werden?
 

Vielleicht sollte er auch einfach einen zweiten Versuch wagen… vielleicht klappte es ja doch mit dem Laufen. Ein erneuter Blick auf den dicken Verband, der seinen Knöchel verbarg, ließ ihn diese Idee jedoch sogleich wieder vergessen.

Er seufzte tief und schloss resignierend die Augen. Also musste er sich wohl oder übel in sein Schicksal ergeben. Äußerst widerwillig griff er nach den Krücken und machte erst versuche, damit zu laufen. Es war nicht so einfach, wie gedacht… aber nach ein, zwei Versuchen, einem Fast-Unfall mit einem Stuhl und einer Plumps-Attacke auf das Bett hatte Draco das ganze soweit unter Kontrolle, dass er zumindest den Weg in die Kerker schaffen sollte.
 

Ohne sich bei Madam Pomfrey abzumelden machte sich Draco schließlich auf den Weg in sein Zimmer, zwar langsam, aber immerhin kam er voran.

Es war schon weit nach neun Uhr und die Schüler hatten Unterricht, somit hatte er seine Ruhe und konnte sich getrost Zeit lassen.

Doch er hatte den Weg bis zu seinem Zimmer von der Länge her wohl sehr unterschätzt. Denn kaum hatte er die große Halle erreicht, stürmten auch schon die ersten Schüler an ihm vorbei nach draußen. Einige Gryffindor und auch Slytherin und Draco musste nicht lange überlegen um zu wissen, wohin diese so eilig trabten.

Pflege magischer Geschöpfe stand jetzt wohl auf dem Plan… aber nicht auf seinem. Er wollte nichts weiter als in sein Zimmer und dort solange in Selbstmitleid versinken, bis es Abendessen gab. Da hatte er seine Rechnung jedoch ohne seinen besten Freund Blaise Zabini gemacht. Dieser schien anderes im Sinn zu haben, stellte sich Draco in den Weg.

„Wohin denn so schnell?“ fragte er, Draco schnaubte nur missmutig. „Schnell gehe ich heute nirgends hin, wie du sehen dürftest. Aber wenn du wissen willst, wohin ich will… ich will in mein Zimmer, wenn es Recht ist. Ich habe jetzt keine Lust auf diesen zotteligen Halbriesen da draußen und dessen hirnrissigen Unterricht. Also, lass mich in Ruhe.“ Doch Blaise dachte nicht daran.

„Vergiss es, Schätzchen. Du kommst mit und zwar pronto. Du hast es dir wirklich nicht verdient auf der faulen Haut liegen zu dürfen, während wir anderen lernen müssen. Aber sag mal, wieso stiefelst du eigentlich mit diesen dämlichen Dingern herum?“

„Das ist eine lange Geschichte!“ zischte Draco, während er in Richtung Ausgang geschoben wurde. Blaise schien nicht zu scherzen. Na super, da musste er sich jetzt also zum Gespött der ganzen Schule machen. Vielen Dank auch, Blaise. Der Tag wurde von Sekunde zu Sekunde schlimmer.

„Naja, wir haben ja jede Menge Zeit. Schließlich haben wir eine Doppelstunde und wie ich sehe, wird auch der Weg bis zur Hütte etwas länger dauern als sonst…“ Blaise grinste und schlurfte gemütlich neben Draco her, während er die Arme hinter seinem Kopf verschränkte.

„Blaise.“ Dracos Augen funkelten wütend. „Sag, willst du heute sterben?“

Angesprochener lachte nur leise. „Du kannst ja noch nicht mal deinen Zauberstab halten, ohne umzukippen, Dray. Heute machst du niemandem Angst, so Leid es mir tut. Aber das ist vielleicht auch besser so. Denn dann kannst du in Ruhe mit Harry reden. Ihr beide habt eine Menge zu bereden, wie ich das sehe. Außerdem musst du dich noch bei ihm bedanken!“

Draco stockte. Bei Potter bedanken?

„Wofür sollte ich mich bei Harry bedanken? Dafür, dass er sich wie ein riesen Arschloch aufgeführt hat oder dafür, dass er alles für ein Spiel hält?“
 

„Nein, dafür, dass er dabei geholfen hat, dich zu suchen. Weißt du, er hat nämlich die komplette Nacht zusammen mit Severus Snape den Wald nach dir abgesucht. Severus Snape, dein Patenonkel. Du weißt schon noch, wie abgöttisch sich die beiden lieben… Ich denke, dass sollte dir zeigen, dass du ihm nicht ganz so egal bist, wie du glaubst.“

Dann schwieg Blaise und auch Draco sagte kein Wort, sondern hing seinen Gedanken nach.

Zuerst hatte er gemeint, dass es Harry ganz recht geschehen war, dass er sich eine ganze Nacht um die Ohren geschlagen hatte für nichts und wieder nichts. Doch dann… wieso sollte er nach mir suchen, wenn alles nur ein Spiel ist? Das passt eigentlich alles so ganz und gar nicht zu unserem Liebling der Zaubererwelt. Er ist zu gut für solche Kindereien… glaube ich zumindest.

//Wieso hat Blaise mir das jetzt erzählt? Ich hatte mir schon so viele Gemeinheiten für Potter und seine Freunde überlegt und nun?//
 

Draco seufzte und hätte Blaise am liebsten einen Fluch auf den Hals gehetzt. Nun waren seine ganzen guten Vorsätze dahin. Er lehnte sich gegen den Zaun, als sie endlich bei Hagrids Hütte angelangt waren und ignorierte die neugierigen, teils verwunderten Blicke.

Hatten die noch nie jemanden mit einem verletzten Bein und Krücken gesehen? Sollte er ihnen allen ein Foto schicken?

Gryffindors konnten ja manchmal sowas von nervig sein!
 

Wo war er jetzt stehen geblieben? Ach ja, bei Potter…

Nun, er hatte vielleicht nach ihm gesucht, aber er hatte ihn nicht gefunden. Warum also sollte er sich bei ihm bedanken?

War schon allein der Versuch des Dankes wert?

Wenn man dabei bedachte, dass sich Harry und Severus auf den Tod nicht ausstehen konnten und man sie nicht länger als zwei Stunden Zaubertränke in ein und demselben Raum lassen durfte, dann konnte er diese Frage nur mit ‚Ja‘ beantworten.
 

Aber wollte er Harry dafür wirklich danken? Schließlich war Harry an dieser ganzen Misere nicht vollkommen unschuldig. Draco war hin- und hergerissen.
 

Vollkommen in Gedanken versunken verpasste Draco den ersten Teil der Unterrichtsstunde. Was interessierte ihn auch schon Pflege magischer Geschöpfe? Das war kein Fach, das er für sein späteres Leben brauchen würde.

Er seufzte tief, während er seinen Gedankengängen nachhing. Das war alles nicht so einfach und er würde etwas Zeit benötigen um sich zu entscheiden.
 

„Hey Harry… sag mal, wie läuft Malfoy denn hier herum?“ fragte Ron seinen besten Freund leise, um nicht aufzufallen. Neugierig musterten die beiden den blonden Slytherin, waren verwundert über dessen Auftreten. Draco war nicht so fein geschniegelt, wie sonst und auch die Krücken passten keineswegs zu dem sonst sehr auf sein Äußeres bedachten Zauberer.

Harry hatte eine leise Vermutung, wieso Draco so herumlief, doch momentan wollte er sich nicht mit Ron teilen. Er hatte keine Lust sich mit dem jungen Weasley darüber zu streiten ob es wahrhaftig sinnvoll war, sich auf Draco einzulassen. Ron war dagegen, das wusste er schon. Aber andererseits hatte Harry keine Lust sich zwischen die Fronten zu stellen. Nur weil sich Ron und Draco nicht verstanden musste sich Harry in deren Streitereien nicht reinziehen lassen. Er hatte genug davon, er wollte mittlerweile etwas ganz anderen von dem jungen Slytherin als seine Aufmerksamkeit einzig, wenn sie sich gegenseitig Beleidigungen an den Kopf warfen.
 

Viel lieber wollte er ihn betrachten ohne sogleich die feindseligen Blicke das anderen auf sich zu spüren. Seine grünen Augen musterten den jungen Slytherin der sich gegen den Zaun gelehnt hatte und in seinen Gedanken versunken schien. Der Wind streifte durch die blonden Haare, wehte sie dem jungen Slytherin ins Gesicht, welcher die vereinzelten Strähnen mit einer fahrigen Bewegung wieder richtete.
 

Harrys Herz pochte laut in seiner Brust. Wie hatte er nur so töricht sein und Draco einfach so verführen und danach abhauen können. Damit hatte er sich nur selbst geschadet, dass sah er nun ein. Und so gerne Harry die Zeit noch einmal zurückdrehen wollte, so war ihm sehr wohl bewusst, dass ihm das nicht gelingen würde.

Er musste also mit dem Chaos klarkommen, das er selbst hinterlassen hatte. Einfach würde das nicht werden, das war klar…
 

Er seufzte tief und zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht, Ron. Und eigentlich sollten wir uns darum keine Gedanken machen, nicht wahr? Pass lieber auf bevor Hermine dich mit ihren Blicken erdolcht!“ Und tatsächlich schaute Hermine Granger ihre Freunde mahnend an. Die beiden sollten lieber aufpassen als sich in sinnlose Gespräche zu vertiefen.

Ron verdrehte die Augen und richtete seinen Blick nach vorne, während Harry seinen nicht von Draco abwenden konnte. Er musste die Sache klären und zwar jetzt.
 

So fasste sich der junge Gryffindor ein Herz und begab sich auf den Weg zu besagten Slytherin. Doch eher er bei ihm ankam, wurde er von Blaise Zabini abgefangen.

„Moment, wo willst du denn so schnell hin? Na, ich kann es mir ja schon fast denken… aber nun mach mal schön halb lang. Du bist viel zu stürmisch, ein typischer Gryffindor eben. Du sollst auch mal nachdenken, bevor du etwas tust, Harry.“ Murmelte Blaise und zog den Schwarzhaarigen zu sich. Harry sollte nicht immer so unbedacht handeln, wohin das führte hatten sie ja beide gesehen.

„Ich habe Draco ein paar Sachen gegeben, über die er nachdenken muss. Lass ihm etwas Zeit und leiste stattdessen Seamus und mir ein wenig Gesellschaft.“ Mit diesen Worten schob er Harry zwischen sich und Seamus und hielt ihn an Ort und Stelle. Er würde schon dafür sorgen, dass es dieses Mal besser lief. Diese beiden Sturköpfe gehörten einfach zusammen und er würde auch dafür sorgen, dass sie sich endlich fanden, so wahr er Blaise Zabini hieß.
 

Draco bekam von dem Drumherum nichts mit, dachte weiterhin angestrengt nach. Das war alles aber auch zu verzwickt um eine voreilige Entscheidung begrüßen zu können. Es war ja eigentlich einfach… er könnte Harry alles verzeihen und dann war alles gut.

Aber was war mit seinem Stolz? Den konnte und wollte er nun einmal nicht so einfach abstellen.
 

Ein erneutes Seufzen rang sich aus seiner Kehle und er strich sich durch die Haare. Verzwickte Situation aber auch.

Kurz ließ er seinen Blick über die anwesenden Schüler gleiten um für einen winzigen Augenblick auf andere Gedanken zu kommen. Es half nicht sonderlich viel, da sein Blick auf den schwarzhaarigen Zauberer traf, der Schuld an seinen wirren Überlegungen war.

Was machte Harry bei Blaise? Heckten die beiden etwas aus? Steckten sie unter einer Decke?

Vielleicht sollte er mal rüber gehen und den beiden gehörig die Meinung zu geigen. Er schnaubte wütend und malte sich einige schöne Flüche aus, die er an den beiden ausprobieren könnte. Er mochte es gar nicht, so umgangen zu werden.

Erst ein sanftes Zupfen an seinem Umhang ließ ihn den Blick von den beiden Schwarzhaarigen abwenden. Er schaute hinter sich und blickte in das weiße große Gesicht eines Pferdes, eines Einhorns, um genau zu sein.

Und er hatte das Gefühl, dieses Tier zu kennen.
 

„Na super, du schon wieder!“ murrte er leise, doch das Einhorn ignorierte die Unfreundlichkeit des jungen Malfoy. Stattdessen stupste es seine Hand an und schnaubte. Draco verdrehte die Augen.

„Willst du jetzt etwa noch gestreichelt werden? Dafür, dass du mich halbgeheilt hast und ich jetzt mit diesen Krücken herumlaufen muss. Du erinnerst mich ein wenig an Potter, mit deinem treudoofen Blick.“ Er versuchte es so leise wie möglich zu sagen, damit die anderen Schüler nichts von seinem… doch sehr einseitigen Gespräch mitbekamen. Sonst hielten sie ihn noch für total durchgedreht.
 

Ein Wiehern, das leicht beleidigt klang, ließ ihn erneut Seufzen. Wahrhaftig ein kleiner Potter.

Er legte seine Finger auf den breiten Kopf und streichelte über das weiche Fell. Es war beruhigend, denn er konnte die angenehme Wärme unter seiner Haut spüren und war überrascht, als sich der Kopf des Tieres gegen seine Hand drückte. Da war wohl jemand besonders schmusebedürftig.
 

//Wirklich wie Potter!//
 

Draco lachte leise und bemerkte gar nicht die Blicke, die sich auf ihn richteten.

Was interessierten ihn auch die anderen Schüler? Die waren ja doch nur neidisch, wollten sicher auch alle ein Einhorn streicheln. Ihm war das gleich, er wollte momentan eigentlich lieber nachdenken, wobei das Tier auch eine willkommene Abwechslung darstellen würde. Und wenn es schon einmal da war, wieso sollte er es wegstoßen?
 

Dass nicht er es war, der hier gleich jemand wegstoßen würde, konnte er zu diesem Augenblick noch nicht ahnen.

Seufzend versuchte er sich auf den Zaun zu setzen und nach einigen, mühsamen Versuchen gelang es ihm, wenn auch etwas unbeholfen. So konnte er das Einhorn besser erreichen.
 

Den steilen Abhang, der sich hinter ihm erstreckte und direkt in den verbotenen Wald endete, ignorierte der junge Slytherin dabei geflissentlich. Wieso denn auch nicht? Als ob er dort hinunter fallen würde…
 

Er strich lieber gedankenverloren durch die seidige Mähne des mystischen Wesens und starrte vor sich hin. Es beruhigte ihn ein wenig und ließ seine Gedanken klarer werden.

Es war wohl am besten, wenn er über seinen Schatten sprang und auf Harry einen Schritt zuging. Alles andere würde wohl nichts bringen.

Zufrieden mit seinem Entschluss wollte er noch ein wenig Kraft tanken um sich mit Potter zu versöhnen. Er schloss die Augen und genoss die Sonne, die auf sein Gesicht schien. So bemerkte er auch nicht, dass das Gebüsch hinter dem Einhorn raschelte und ein gefährliches Knurren an die Ohren des edlen Tieres drang. Der Jäger war wieder unterwegs und er hatte es gefunden…
 

Jetzt musste es sich wieder verstecken, dabei hatte es gehofft, dass er es hier nicht finden würde. Doch da hatte es sich wohl getäuscht.

Erschrocken schaute es hinter sich und schnaufte unruhig, scharrte mit den Hufen. Hier stimmte etwas nicht und das bemerkte sogar Draco. Doch leider zu spät. Er sah nur noch, wie ein dunkler Schatten aus dem Gebüsch hervorsprang und das Einhorn durchging, zu Dracos Unglück zog es dabei so fest an Dracos Umhang, dass dieser hinten über fiel und den kompletten Abhang hinunterrollte und wie schon einige Stunden zuvor im verbotenen Wald landete. Er vernahm noch einige Schreie, die ihn verfolgten, doch dann war alles still.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (20)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2010-08-10T09:53:40+00:00 10.08.2010 11:53
Hi du,

die FF hat mir bisher super gut gefallen, dein Schreibstil lässt sich wunderbar lesen. Nun bin ich natürlich gespannt wie die Sache weitergeht und wer denn eigentlich hinter Draco her ist bzw. ob Harry den Schaden den er da angerichtet hat wieder gut machen kann.

Hoffe bald von dir zu lesen :o)
Xoxo
Honey
Von:  Maps
2009-09-03T20:41:33+00:00 03.09.2009 22:41
boah xD
etz schreib ich auch endlich ma nen kommi alter, wollt ich schon vor.. langerlanger zeit.. machen xDD
moi, ich liebe deinen schreibstil. °_°v
du bist super xD ♥ und ich liebe die ff (auch wenn ich bei der sache mit dem einhorn eeecht gelacht hab xDDDD)
*lachz*
schreib weiter, ich bin abhängig von dir! >D
Von:  _mariko_
2009-09-03T19:34:39+00:00 03.09.2009 21:34
Bitte schreib ganz ganz schnell weiter.Ich will unbedingt wissen wie es weiter geht.
Die Story ist echt Klasse und hat einen Platz in meinen Favos.Und ich will unbedingt wissen wie es nun weiter geht.Also beeil dich bitte.
Von:  _mariko_
2009-09-01T19:38:55+00:00 01.09.2009 21:38
Hier ist auch noch kein Kommi?Na dann schreib ich dir mal eins.
Jaja Harry hat,mal wieder,richtig tief in die sch.... gegriffen.Hätte er sich doch mal an den Plan von Blaise gehalten.Jetzt ist Draco in den verbotenen Wald gerannt und Hagrid hat Blaise und ihn aufgehalten hinter her zu laufen.Kann man nur hoffen das sich das alles schnell klärt und Draco gefunden wird bevor ihm etwas passiert.
Schönes Kapi lese auch schnell weiter damit ich weiß was passiert.
Von:  _mariko_
2009-08-31T22:16:11+00:00 01.09.2009 00:16
Wie hier noch kein Kommi wie kommts???Lese die Story jetzt seid gestern und,wenn ich nicht ins Bett müsste,weil ich Morgens früh aufstehen muss dann hätte ich sie schon gestern durch gelesen.Sie ist fantastisch fesselt mich unbegreiflich und ich habe geweint als ich las was Harry denkt als er Draco verläßt.Und erst als Draco am nächten Morgen erwacht und Harry nicht mehr neben sich sieht.
Allerdings hab ich geahnt das Draco noch Jungfrau ist und das war echt heftig.
Finde dein Story spitzenmäßig und hoffe das es bald weiter geht.Hab sie auf jedenfall in meinen Favos.
Von: abgemeldet
2009-08-08T21:02:26+00:00 08.08.2009 23:02
Ui!
Passiert jetzt nochwas mit draco?
Ich mag es wenn meine lieblingscharas verletzt werden!^^
Was für ein Tier ist denn nun dieser Jäger?
Danke nochmal fürs bescheid sagen!^^
Freu mich aufs nächste kapi und hoffe auf eine erneute ENS.

Lg Black_Kadaj

P.s: *Keks dalass*
Von: abgemeldet
2009-08-04T18:33:17+00:00 04.08.2009 20:33
Das Kapi ist klasse!^^
Ich hab echt lachen müssen!^^
Vorallem bei der stelle mit den zaubertränken und dem Erdbeergeschmack!^^
Einfach klasse!
Sagst du mir wieder bescheid wenns weitergeht?
Lg Black_Kadaj
Von: abgemeldet
2009-07-30T11:14:10+00:00 30.07.2009 13:14
Ich wüsste zugern was das für ein wesen war...
Echt cool das Draco von nem Einhorn gerettet wurde^^
Aber was ist mit den anderen?
Die sind doch immernoch im Wald...
Sagst du mir bescheid wenn es weitergeht?^^

Lg Black_Kadaj
Von: abgemeldet
2009-04-28T08:11:23+00:00 28.04.2009 10:11
Ich würde auch gerne wissen wie es weitergeht^^
Du schreibst gut, vor allem die Gefühlsbeschreibungen mag ich^^

LG Nupi
Von:  XxDraixX
2009-04-14T18:36:56+00:00 14.04.2009 20:36
Ich hab grad die ganzen Kapis gelesen^^
mir haben sie sehr gefahlen vor allem wie du die einezelnen gefühle der Personen beschreibst.
Ich würde zu gerne wissen welches Wesen unseren Armen Draco Essen möchte. Und ob es Harry schaft ihn zu retten.


Zurück