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Vollmondnacht

? x Nagi
von

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Geheimes Treffen und ein Versprechen

„Geheimes Treffen und ein Versprechen!“
 

Die Woche war nun wie im Fluge vergangen und morgen war auch schon der Tag gekommen an dem ich Aya treffen sollte, wenn ich mich denn traute.

Eigentlich fühlte ich mich so wohl wie schon lange nicht mehr aber der morgige Tag bereitete mir dann doch irgendwie Kopfzerbrechen.

Sollte ich Aya´s Aufforderung wirklich nachkommen und ihm seine Sachen im Laden vorbei bringen?

Was wenn die anderen drei Weiß auch anwesend waren und mich einen Kopf kürzer machten?

Was wenn ich Aya zwar allein antreffen würde und die anderen drei danach unverhoffter Weise hinein platzen würden?

Sie würden ihn als Verräter hinstellen und uns beide umlegen, ihn, da er seine Gruppe unterwanderte und einem Feind wortlos den Eintritt ins Koneko gestattete und mich, der es wagte meinen Fuß über diese Schwelle zu setzen!
 

Ach das war doch alles zum aus der Haut fahren, was sollte ich denn machen?

Auch wenn es nicht meiner Natur entsprach jemanden um Hilfe in solchen Dingen zu bitten spielte ich doch allen ernstes mit dem Gedanken Schuldig zu fragen.

Natürlich dachte ich mir diesen Teil nur aber je länger ich darüber nachdachte erschien es mir als die beste Variante, er musste ja nicht alles erfahren, die Sache mit Aya brauchte ich ja nicht zu erwähnen sondern nur meine Lage zu schildern, den Namen konnte ich dann noch immer ändern.

Innerlich beglückwünschte ich mich zu diesen tollen Einfällen, na klasse, so was viel mir ein aber selber eine Entscheidung ob ich ging oder nicht konnte ich mir nicht abringen!

Toll Nagi, echt schön, du bist ja so ein Held!
 

Na dann auf in den Kampf, ich griff mir meinen dicken Pullover und streifte ihn über, trat danach auf den leeren Flur vor meinem Zimmer, huschte elegant und grazil an Brad´s Schlafzimmer vorbei aus dem ich es leise fluchen hörte!

Irgendwas von `scheiß Technik` und `Nagi fragen`dröhnte an mein Ohr aber bis dahin hatte mein lieber Leader noch keinerlei Anstalten gemacht nach meiner Wenigkeit zu schreien also weiter zum Zimmer des Telepathen und der Lösung meiner Probleme hoffentlich ein Stückchen näher!

Vor der Tür des Älteren hielt ich inne, von drinnen war leise Musik zu hören na gut, ich straffte meine Schultern und zwang mich zu Klopfen, die Musik verstummte und ein ziemlich leises `Herein` drang an meine Ohren.

Mit zittrigen Fingern legte ich die Hand auf den Türgriff und drückte zaghaft die Klinke nach unten, trat durch den kleinen Spalt ein und schloss die Tür genauso leise wie ich sie geöffnet hatte, lehnte mich gegen das schwere Holz in meinem Rücken und blickte auf meinen Teamkollegen.
 

Sein Zimmer war leicht abgedunkelt, die Vorhänge hingen fast geschlossen vor den großen Panoramafenstern und sperrten die Nachmittagssonne erfolgreich aus nur ein kleiner schmaler Spalt Helligkeit drang von draußen ins Zimmer.

Schuldig hockte auf seinem großen Bett im Schneidersitz auf der Bettdecke, hatte die Ellenbogen auf den Knien und sein Kinn auf seine Hände gestützt und blickte mich fragend an, kein Lächeln oder Grinsen in seinem Gesicht, so hatte ich Schuldig nun wirklich noch nie gesehen!

Es machte mir etwas Angst da es nicht seine Art war so ernst zu schauen und erneut keimten die Zweifel in mir auf ob ich hier das Richtige tat oder doch eine Dummheit begann, doch zu meiner
 

Überraschung erhellte sich plötzlich die Mine des Telepathen und er deutete mir mit einem Kopfnicken an das ich zu ihm kommen sollte, was ich nur zögerlich tat!
 

Langsam setzte ich mich auf sein weiches Bett, ihm meinen schmalen Rücken zugewandt, wenn ich wirklich mit ihm reden wollte, und eine Lösung wollte ich, das stand außer Frage wollte ich ihm dennoch nicht ins Gesicht sehen, denn dann konnte ich mich nicht mehr richtig auf das wesentliche meines Besuches beschränken und anfangen zu Stottern, meine Konzentration wäre flöten gegangen!

Zwei Arme schlangen sich um meinen Oberkörper, zogen mich näher an den von Schuldig heran, unweigerlich kuschelte ich mich in diese wunderbare Umarmung die mir Schutz versprach, Geborgenheit gab, liebe vorzutäuschen versuchte!

Aber das war nicht das was ich wollte, natürlich fand ich es einfach nur schön in Schuldig´s Nähe zu sein mir seiner Aufmerksamkeit ganz gewiss aber dennoch änderte es nichts an der Tatsache das mir andere Arme lieber gewesen wären, Arme von einem jungen Mann der so weit weg war und doch so verdammt nah!
 

Bestimmend schüttelte ich mein Haupt, was dachte ich mir da denn schon wieder zusammen?

Es war irgendwie absurd zu glauben dass ich diese Arme noch einmal so sanft um mich schlossen wie sie es einst getan hatten, so beschützend, so liebevoll, einfach unbeschreiblich für einen wie mich!

Was sollte man an mir auch schon lieben können außer meiner Kraft Dinge wie von Geisterhand bewegen zu können?

Mein Aussehen weckte bestimmt bei jedem den Beschützerinstinkt aber das war nicht das was ich wollte wonach ich mich insgeheim sehnte, wonach sich mein Körper und meine Seele verzehrte!

Ich sehnte mich nach liebe, Geborgenheit, Zuneigung, Verständnis und vor allem Wärme von einem Menschen den ich liebte!

Aber was hieß das schon, dieses kleine Wort Liebe, das nur ein Gefühl zu beschreiben vermochte das ich noch nie empfunden hatte, das ich nicht kannte, nicht einzuordnen ich im Stande war und dessen Bedeutung gänzlich unentdeckt für mich war?
 

Vielleicht würde ich es in diesem Leben noch heraus finden wer wusste das schon aber momentan hatte ich ja andere Probleme mit denen ich mich Auseinandersetzen musste und die es galt zu bewältigen. Zum Beispiel hatte ich noch immer das Problem was ich nun machen sollte, sollte ich wirklich zu Aya gehen, ihn besuchen?

Schuldig’s warmer Körper ließ mich so einiger maßen entspannen, ich ließ mich fallen, genoss einfach das Gefühl das mich heiß durchströmte, ich fing an es zu genießen in seiner Nähe zu sein ohne das er etwas sagen musste ohne sein Grinsen sehen zu können einfach nur alles fallen zu lassen!

Meine Augen öffneten sich erst wieder nach sehr langer Zeit, Zeit in der wir nicht Sprachen, noch nicht mal Mental, angenehm einfach nur, entspannend aber ewig konnte es dennoch nicht dauern.

Mein Verstand begann erneut zu arbeiten begann mir vor zu gaukeln das dass hier was ich gerade tat falsch war, doch, warum?

Es fühlte sich gut an, warum zum Teufel bekam ich das Gefühl das ich damit jemand anderem außer Schuldig weh tat, ihn unbewusst verletzte und mich selber betrog?
 

Langsam wand ich mich aus der sanften Umarmung meines Teamkollegen der wirklich nicht gerade erfreut darüber war und es mit einem Knurren zum Ausdruck brachte.

Dieses überhörte ich geflissentlich, weil ich wusste wie ich bei Schuldig auf so was reagierte, ich hätte ihn an mich gedrückt um ihm zu zeigen das mit mir alles in Ordnung war aber momentan war nichts in Ordnung also Abstand halten!

Ich kroch auf dem großen Doppelbett umher, setzte mich ans Fußende, lehnte meinen Kopf an das kalte Gestell in meinem Rücken und zog meine Beine näher an meinen Körper, ich musste überlegen wie ich jetzt weiter vorgehen wollte ohne das Schuldig etwas mitbekam was er nicht mitbekommen sollte!

Gar nicht so einfach wenn man weiß das man einem Telepathen gegen über saß der ein ausgeprägtes Gefühl für Sachen bekam und eine verfluchte Neugierde entwickelte wenn einer nicht mit der Sprache raus rückte oder so tat als könne er alles vor ihm verbergen.
 

Noch dazu konnte ich dessen blaue Augen auf meiner Person spüren, wie sie mich musterten sezierten, unglaublich!

Mit seinen Augen konnte Schuldig sich wirklich richtig gut ausdrücken, sie zeigten dessen ganzes Wesen, wer ihn kannte konnte seinen Gemütszustand in seinen Augen erkennen, sie konnten böse Funkeln, wissend Strahlen, vor Trauer zerfließen, vor Verlangen brennen und momentan blickten sie mir bis in meine Seele.

Ich konnte nicht leugnen das ich mich ob gleich dieses Blickes unwohl fühlte aber ich wollte diesen Rat von Schuldig und hatte mich schließlich zu diesem Schritt entschieden, wollte nun auch keinen Rückzieher mehr machen, ich war nicht schwach!
 

„Ne Schuldig, kann ich dich was fragen?“
 

Ich sagte es mehr zur Zimmerdecke als zu meinem Gegenüber der nicht aufhörte mich zu mustern und noch bevor ich ihn ansah um seine Antwort abzuwarten und eventuell aus seinem Gesichtsausdruck zu erfahren was der Orangehaarige gerade dachte bekam ich schon mit einem leisen „Mh!“ zu verstehen das ich anfangen konnte.

Leider wusste ich noch immer nicht wie ich anfangen sollte mein Anliegen vorzutragen, mir fehlten ehrlich gesagt die passenden Worte dafür mich verständlich auszudrücken ohne mich eventuell doch zu verraten.

Warum war das Leben eigentlich immer so verdammt kompliziert und warum passierte mir gerade so was bei dem ich nicht wusste wie ich mich verhalten sollte?

Eins stand fest, der da oben im Himmel hatte sicherlich einen Heiden Spaß daran mir derartige Prüfungen aufzuerlegen um zu sehen wie ich daran zu Grunde ging.

Aber diesen Gefallen würde ich diesem Bastard nicht tun, mir würde schon was einfallen, ganz sicher!
 

„Ich weiß nicht so recht wie ich anfangen soll aber...na gut, würdest du dich mit jemanden treffen wollen obwohl du genau weißt das es verboten ist dies mit dieser Person zu tun?“
 

Ja prima Nagi, die Frage war doch mal richtig intelligent gestellt und formuliert, es war nichts Verfängliches aus den Worten heraus zu erkennen also dürfte auch Schuldig nicht bewusst sein um was es eigentlich oder besser um wenn es sich dabei drehte!

Natürlich schlich sich auf Schuldig´s Gesicht wieder das allseits bekannte Grinsen das von mir so dermaßen verhasst war, es machte seine Überlegenheit deutlich, brachte sie so besser zum Ausdruck als er dies mit Worten hätte schaffen können.
 

„Hat mein Nagilein etwa eine Freundin von der niemand etwas wissen darf?“
 

Es war glasklar gewesen das solche Sprüche von ihm kommen würden, warum war mir das nur nicht früher schon klar geworden?

Natürlich färbten sich meine Wangen in einem leichten Rotton, das konnte ich spüren auch ohne es selbst zu sehen.

Verlegen senkte ich mein Haupt, so das mir mein Pony ins Gesicht viel und meine Augen vor meinem Gegenüber verbarg aber warum war ich so peinlich berührt?

Schließlich hatte ich ja keine Freundin oder so was in diese Richtung nein, ich hatte nur eine Verabredung mit meinem Feind wenn ich diesen überhaupt noch als diesen bezeichnen konnte!
 

„So was in der Art!“
 

Gab ich Kleinlaut von mir, worüber ich mich schon sehr wunderte warum ich Schuldig darauf überhaupt eine Antwort gab, mein Privatleben ging den Telepathen soviel an als wenn in China mehrere Säcke Reis um fielen!

Aber egal, gespannt wartete ich auf eine Antwort seinerseits da ich seine Frage oder besser seine Feststellung fast bejaht hatte.

Schuldig sagte lange nichts, schien zu überlegen, erst nach mehreren Minuten des Wartens bewegte sich der Telepath auf mich zu, ich konnte es zwar nicht sehen da ich meinen Blick noch immer gesenkt hatte aber ich spürte die Bewegung auf der Matratze die sich mir eindeutig näherten.

Orange Haare schoben sich in mein Blickfeld, lenkten meine Aufmerksamkeit auf meinen Gegenüber der vor mir hockte wie ein kleines Kind und seinen Kopf so weit zu mir hinunter beugte um mir ins Gesicht sehen zu können das sogar seine Haare den Stoff des Bettlakens berührten.

Mit Daumen und Zeigefinger umfasste er mein Kinn, drehte mein Gesicht in seine Richtung und lächelte mich an als er langsam, leise und vor allem überlegt zu Sprechen begann.
 

„Ehrlich gesagt würde es mich nicht sonderlich stören das es verboten ist diese Person zu treffen!

Du kennst mich Nagi, mich kratzt das herzlich wenig was ich darf oder was nicht, ich mache eh das was ICH für richtig halte und ich denke du solltest das auch tun!

Entscheide selber ob du es möchtest, nur lass dich nicht von Bradley erwischen!“
 

Schuldig zwinkerte mir verschwörerisch entgegen, in der Hinsicht das ich schon das Richtige tun würde weil er es auch nicht anders von mir kannte!

Alles was ich bis jetzt in meinem Leben aus eigener Entscheidung heraus getan hatte, zumindest seit ich bei Schwarz dabei war, war immer richtig und überlegt gewesen und sollte es doch ein Fehler sein mich mit Aya treffen zu wollen, müsste ich für diesen Fehler auch allein gerade stehen, so wie es meine Ehre von mir verlangte!

Ich war entschlossen, diesen Fehler zu begehen und Aya morgen zu besuchen und Schuldig war nicht ganz unschuldig an meiner Entscheidung!

Aber sollte es dennoch schief gehen wollte ich dafür gerade stehen und die Verantwortung übernehmen plus die Konsequenzen die sich dafür für mich ergeben würden!

Irgendwie erleichtert darüber endlich eine Entscheidung getroffen zu haben atmete ich tief aus als wenn mir eine unsichtbare Last von den schmalen Schultern genommen wurde.
 

Glücklich sprang ich vom Bett und im Überschwang meiner Euphorie schnappte ich mir Schuldig´s Gesicht und drückte dem Telepathen einen dankbaren kleinen Kuss auf die Lippen danach verschwand ich Freude strahlend aus seinem Zimmer und verschwand schnell in dem meinigen.

Dort angekommen realisierte ich erst was ich getan hatte, ich hatte doch wirklich allen ernstes meinen Kollegen freiwillig von mir aus geküsst, also wenn ich es nicht besser gewusst hätte, hätte ich gesagt das mir Ayas Art gar nicht gut tat.

Ach , war doch egal, geschehen war nun mal geschehen an diesem Umstand konnte ich nun auch nichts mehr ändern!

Noch immer glücklich schnappte ich mir meinen weißen Rucksack, packte schnell Aya´s Sachen die er mir freundlicher Weise geliehen hatte hinein und verstaute ihn schnell wieder unter meinem Bett bevor noch jemand unangekündigter Weise ins Zimmer stürmte und noch blöde Fragen stellte, so was konnte ich jetzt echt nicht gebrauchen!

Danach war meine zweite Sorge schon die größere, was sollte ich denn anziehen?
 

Ein Blick in meinen nicht gerade großen Kleiderschrank ließ mich erschauern, da war so gar nichts der gleichen drin was mir vorschwebte tragen zu wollen, natürlich wollte ich mich nicht sonderlich raus putzen oder wegen Aya extra ein Fass aufmachen und zu Schuldig mutieren, der bei so was sofort zum Shoppen rannte ohne große Verluste zu machen, dabei war dessen Schrank von oben bis unten hin voll mit Klamotten die er mit Sicherheit nie im Leben alle tragen würde!

Dennoch gab ich die Hoffnung nicht so schnell auf und siehe da, eine weiße unscheinbare Tüte ganz unten im Schrank sprang mir sofort ins Auge, verschwommen konnte ich daran erinnern das ich ja mal mit Schuldig auf einer seiner Shoppingtouren dabei sein musste und er es sich damals nicht nehmen ließ mir was zu kaufen, knauserig oder geizig war er schließlich nicht!

Kurz um holte ich die Tüte aus der Versenkung und holte die Sachen heraus die sich darin befanden, seit ich sie besaß war mir noch nie in den Sinn gekommen sie überhaupt raus zu holen geschweige denn sie auch anzuziehen um zu sehen ob sie mir passten das konnte ich nun nachholen!

Zum Vorschein kamen eine rein weiße Stoffhose mit leichtem Schlag und ein schwarzes T-shirt mit der, ich musste zwei Mal drauf schauen aus Angst mich verlesen zu haben „Murder inside!“ in weißen Lettern stand.
 

Egal, was anderes würde ich in den tiefen meines Schrankes auch nicht finden, zum Shoppen war es eh schon viel zu spät und morgen noch was kaufen gehen und mir nur wegen einem treffen mit Aya nen heißen machen wollte ich auch nicht!

So legte ich mir meine Sachen zurecht, packte Socken und Unterwäsche dazu und beschloss die restliche Zeit des Tages damit zu verbringen die verbleibende tot zu schlagen in dem ich mich auf mein Bett schmiss, meinen Laptop hervor holte und für Brad noch ein paar Recherchen machte die er heute noch unbedingt haben wollte, weiß der Teufel warum der es damit so verdammt eilig hatte!

Erst spät am Abend wurde ich damit fertig, druckte sämtliche Sachen aus und heftete alles ordentlich ab, Ordnung musste schließlich sein!

Zusammen mit den gesammelten Daten wollte ich noch schnell bei meinem Leader vorbei schauen aber bei dem war schon alles dunkel, kein Wunder es war ja auch schon nach ein Uhr morgens ich hatte gar nicht bemerkt wie schnell doch die Zeit vergangen war!

Damit mir mein Chef nicht den Kopf abriss weil er seine Unterlagen nicht pünktlich bekam huschte ich im Schutze der Dunkelheit über den Flur, die Treppe nach unten und ab in die heimische Küche, legte dort das verlangte Material neben Brads Frühstückstasse damit er sie morgen Früh auch ganz sicher nicht übersehen konnte und machte mir noch schnell einen verspäteten Mitternachtsimbiss, das hatte ich mir nach den Strapazen wohl auch verdient!
 

Gestärkt und Hundemüde schleppte sich mein Körper nur noch schwer in mein Zimmer zurück, von der Tür bis hin zum Bett verteilte ich meine Kleidung als ich mich auszog und kurz darauf unter der warmen Decke verschwand.

Schön eingemummelt vielen sofort meine schweren Augen zu und die Ruhe die um mich herum herrschte machte es mir umso leichter im Land der Träume zu versinken in denen ich mir unweigerlich ausmalte wie der morgige Tag werden würde.

Langsam öffneten sich meine Augen als mich die warmen Strahlen der Sonne weckten die durch mein großes Zimmerfenster vielen und sanft mein Gesicht liebkosten, es war schön so geweckt zu werden wenn es doch nur nicht so verdammt hell wäre!

Mit einer gekonnten Drehung entfloh ich den hellen Strahlen die nun meinen Rücken wärmten, ihn streichelten aber so schön dieses Gefühl auch war jetzt konnte ich nicht mehr einschlafen.

Ein Blick auf meinen Wecker zeigte das es zehn Uhr morgens war und ich lauschte ins Haus hinein das für diese doch recht späte Morgenstunde doch verdächtig ruhig erschien, zu ruhig für meinen Geschmack!
 

Träge erhob ich mich, rieb mir mit dem Handrücken über die noch vom Schlaf gezeichneten kleinen Augen und entschloss mich meinen Hintern aus dem warmen Bett zu schwingen und im Badezimmer zu verschwinden.

Frisch geduscht und angezogen trat ich meinen morgendlichen Gang durchs Haus an um in die Küche zu gelangen die zu meiner Verwunderung leer war wie der Rest des Hauses.

Das war mal was ganz was neues für mich das mich mal keiner beim Frühstück störte, kein Farf der mich schief von der Seite her ansah, kein Schuldig na ja der war sowieso selten mal pünktlich zum Frühstück da geschweige denn zu so unchristlicher Zeit wach und auch kein Brad der über seine Morgenzeitung schielte um gleich danach wieder dahinter zu verschwinden.

Ein bisschen Ruhe war ja gut und schön aber wo zum Teufel waren denn alle hin?

Ein kleiner Zettel der an meinem Platz an meiner Tasse lehnte erregte meine vollste Aufmerksamkeit, sofort war Brads Handschrift zu erkennen, die war mir ziemlich vertraut, sauber und vor allem ordentlich geschrieben das jeder es lesen konnte, hätte diesen Zettel Schuldig verfasst hätte ich ihn sicher nicht lesen können denn dessen japanisch sowie Handschrift waren der pure Horror!
 

„Dear Nagi,

ich bin mit Farf und Schuldig zu einem Auftrag nach Okinawa unterwegs.

Wir werden in knapp drei bis vier Tagen zurück sein.

B. Crawford“
 

Na toll, da Fuhren die einfach mal so nach Okinawa zu irgendeinem Auftrag ohne mir was zu sagen und ließen mich einfach daheim wie eine alte abgelegte Reisetasche?

Super, besser konnte es doch gar nicht kommen sollten die doch in Okinawa bleiben und nen Lenz schieben so lange sie wollten das kam meiner Vorstellung von perfekten Tagen doch wirklich nahe!

Schnell kochte ich mir einen Kaffee, hüpfte vergnügt zusammen mit meiner Tasse und meiner guten Laune zurück in mein Zimmer und wollte mich umziehen.

Die Hose von Schuldig passte schon mal wie angegossen obwohl ich nicht verstehen konnte warum dieses Teil so verdammt eng sein musste und das noch ausgerechnet am Hintern, na ja Schuldig konnte aber dennoch sehr gut schätzen was ich für eine Größe habe denn sie saß wie eine zweite Haut an meinem Körper, das schwarze Shirt wirkte auf mich etwas klein geraten und als ich es endlich an hatte wurde mir auch klar warum das so war, es war Bauch frei.

Warum konnte der Typ nicht mal was Anständiges kaufen und verzapfte dauern so was, bei dem man mehr Haut zeigte als verdeckte?

Egal, ich hatte jetzt auch keine Zeit mehr mir was Neues raus zu suchen die Zeit drängte denn schließlich wollte ich noch vor meiner Verabredung mit Aya einen kleinen Stadtbummel machen, bei dem schönen Wetter bot sich das einfach an!

Schnell kroch ich unter mein Bett schnappte nach meinem Rucksack, hüpfte noch mal ins Bad um mein Erscheinungsbild zu überprüfen und vor meinem großen Spiegel musste ich feststellen das ich wirklich gut aussah, etwas ungewohnt da ich ja sonst längere und weitere Sachen anzog aber trotzdem!
 

Im Eiltempo ließ ich die Treppe aus und nahm gleich den direkten Weg zur Haustür über das Treppengeländer im ersten Stock, durch meine telekinetischen Fähigkeiten waren solche Höhen ja keinerlei Problem für mich!

Hätte mein Leader mich allerdings dabei erwischt hätte ich mir eine stundenlange Predigt anhören dürfen warum dieses Haus Treppen besaß und wie diese zu benutzen waren aber der war ja nicht da also kratzte mich das herzlich wenig wie Schuldig es so gern zu sagen pflegte!

Jetzt fehlten nur noch meine schwarzen Turnschuhe und mein Handy falls doch noch etwas sein sollte, dann noch meine weiße Kapuzenjacke und schon wenige Sekunden später viel die Haustür hinter mir ins Schloss, da ich leider noch keinen Führerschein besaß rief ich mir auf der Hälfte des Weges ein Taxi um noch ein bisschen mehr Zeit zu haben die Stadt zu durchstreifen.

Viele Menschen waren heute unterwegs, die Straßen, Fußwege und Einkaufsmeilen waren voll davon und ich befand mich mitten drin im Geschehen, ging völlig in der Masse unter so wie es sein sollte, schaute hier und da in verschiedene Läden rein und gab ein wenig Geld für Kleinigkeiten aus so wie es Teenager in meinem Alter eben so machten.
 

Nach einem weiteren Blick auf meine Uhr stellte ich erschrocken fest das es gerade halb vier nachmittags war und wenn ich mich jetzt nicht beeilte würde ich wohl oder übel zu spät zu meiner Verabredung kommen!

Immerhin musste ich durch die halbe Stadt um zum Koneko zu gelangen, mir blieb nichts anderes übrig als zu rennen, nur gut das Tokyo für mich kein unbekanntes Pflaster war, ich kannte so ziemlich die halbe Stadt in und auswendig, jeden Schleichweg, jede Abkürzung und die Route durch den nahe gelegenen Park stellte sich als riesige Abkürzung heraus!

Keine zehn Minuten später erreichte ich abgehetzt aber pünktlich das Koneko vor dem ich erst mal stehen blieb um wieder zu Atem zu kommen, die Rennerei hatte ganz schön geschlaucht!

Ein Blick ins Schaufenster zeigte das noch nicht geschlossen war und mein erneuter Blick auf die Uhr bestätigte das ich noch knapp zehn Minuten Zeit hatte bis geschlossen wurde.

Um nicht weiter auf zu fallen schob ich mich durch den Eingang, drängelte mich unauffällig an den vielen Mädels vorbei die hier überall rum standen und suchte mir ein ruhiges Eckchen an einem der vielen Regale.

Ich wollte nicht weiter auffallen, noch dazu konnte ich nur Aya sehen aber keinen weiteren der anderen Weißmitglieder das war doch schon mal ein Lichtblick der mich aufatmen ließ und eine kleine Bestätigung das Aya mich nicht angelogen hatte!
 

Da man durch die vielen `Fangirls´ anders konnte man den Haufen pubertierender Weiber nicht nennen den rothaarigen Weißleader kaum zu sehen bekam, jedenfalls ich nicht, da ich einfach viel zu klein war beschloss ich mich in Geduld zu üben und meine nähere Umgebung zu betrachten.

Neben mir befand sich ein Regal mit, ich glaubte mich in der Richtung nicht geirrt zu haben Rosen die einen verführerischen Duft von sich gaben und mir mit ihrer kräftigen roten Farbe direkt ins Auge sprangen.

Ich erhob meine Hand, legte meine Finger an die so zerbrechlich wirkende Blüte und strich mit meinen Fingerkuppen die weichen Blätter entlang, brachte sie so leicht zum Schwingen.

Durch dieses Schauspiel das sich vor mir abspielte bekam ich das hinter mir allerdings weniger mit, obwohl ich ein Killer war und jeder Zeit auf der Hut sein sollte weil´s einfach besser fürs leibliche Wohl war entging mir das ich von Aya bereits bemerkt wurde.

Der bewegte sich jedoch schon mit langsamen Schritten auf mich zu wobei ihm die Mädchen respektvoll Platz machten, ihm nach sahen und gespannt darauf warteten was Aya vor hatte oder dieser gerade gedachte tun zu müssen.
 

„Schön dass du doch noch gekommen bist!“
 

Diese schöne Stimme und eine Hand, die sich sanft auf meine schmale Schulter legte, der Duft eines mir sehr bekannten Parfums der sogar den zarten Duft der Rosen zu verdrängen vermochte rissen mich aus meinen Gedanken die sich noch immer damit befassten warum ich das tat was ich gerade tat!

Ich drehte mich geistesgegenwärtig um und wollte schon in Abwehrhaltung gehen bis ich noch rechtzeitig bemerkte wo ich mich momentan befand und das mir keinerlei Gefahr drohte, jetzt jedenfalls noch nicht.

Vor mir stand der Weißleader, Abyssinian halt nein, Aya, ja genau so sollte ich ihn nennen in seiner vollen Größe vor mir, blickte auf mich hinunter aber nicht mit einem Blick der besagte das es gleich um mich geschehen sei nein, es war der selbe fürsorgliche und liebevolle Blick den er mir schon beim letzten Treffen schenkte.

Die Augen mit dieser ungewöhnlichen Farbe strahlten mich regelrecht an so das mir heiß und gleichzeitig kalt wurde, mein Gesicht färbte sich unter seinen Blicken rot, ich sah mich zwar nicht selber aber ich konnte fühlen wie die Röte meine Wangen glühen ließ.

Auf seinen Lippen zeigte sich sogar ein kleines Lächeln das ich zaghaft und mehr scheu erwiderte und danach gleich mein Gesicht zur Seite drehte weil ich glaubte in diesen Augen versinken zu müssen oder einfach ausgedrückt, das ganze war mir mehr als nur peinlich!
 

Doch Aya schien das nicht im geringsten zu stören, ohne mich vorher mal zu fragen ob ich das denn überhaupt wollte griff er sich meine Hand, umfasste sie sanft mit seinen langen schlanken Fingern und zog mich einfach hinter sich her.

Die Blicke die nun von den umstehenden Mädchen kamen waren mir alles andere als angenehm, schließlich war ich der einzige Junge hier im Laden, jedenfalls soweit ich das ganze überblicken konnte und das Aya mir mehr Aufmerksamkeit zuteil werden ließ als allen anderen schien diesen nicht wirklich zu schmecken das konnte man ihren Gesichtern ansehen.

Ein ganz kleines bisschen war ich schon Stolz auf mich selber das ich es schaffte die Mädels auf ihre Plätze zu verweisen aber das musste ich diesen ja nicht sagen, es reichte wenn ich es wusste!

Aya allerdings ignorierte die teilweise geschockt wirkenden Blicke, das Getuschel hier und dort wo wir vorbei kamen, ging zielstrebig mit mir im Schlepptau auf den Tresen des Ladens zu, hätte ich dort nicht aufgepasst wäre ich doch beinahe in ihn hinein gerauscht, konnte mich aber noch rechtzeitig abbremsen und vor ihm stehen bleiben.

Dort angekommen sah er mich wieder mit diesem undeutbaren Blick an, der mich fesselte und gänzlich in seinen Bann zog, ohne das ich es merkte ließ er meine Hand los, griff mir geschmeidig unter die Arme und ehe ich mich versah saß ich auch schon vor ihm auf dem Tresen, konnte ihm nun auf Augenhöhe entgegen blicken.
 

„Zur Sicherheit! Damit du mir nicht verloren gehst!“

Schon wieder, schon wieder sprach Aya mit dieser wunderschönen Stimme zu mir wobei ich zugeben musste das ich erst den Sinn seiner Worte nicht richtig verstand da ich noch so perplex über seine Handlung war aber ich fand sie schnell wieder!
 

„Nur keine Hoffnung! So viel Glück hast du nicht!“
 

Über mich selber erstaunt dass ich fast zwei ganze Sätze heraus brachte die auch noch beide ziemlich zynisch klangen blickte ich zur Seite, genau so was wollte ich doch gar nicht sagen!

Meine Güte war ich blöd, da war Aya so nett zu mir und ich knallte ihm einfach so was an den Kopf, in solchen Momenten merke ich das mir das Zusammenleben mit Schuldig´s nicht gut tat!

Der sagte ja auch meist das was ihm gerade in den Sinn kam egal ob´s passte oder auch nicht, egal ob´s jemand hören wollte oder nicht!

Warum tat sich denn unter mir kein großes Loch auf und verschlang mich?

Ganz einfach, ich war ein Schwarz und so viel Glück konnte ich einfach nicht haben!

Umso mehr überraschte mich Aya´s Antwort!
 

„Gut zu wissen! Übrigens, schickes Shirt!“, meinte er noch immer lächelnd was mich dazu brachte an mir hinunter zu sehen, „War´n Geschenk und frag jetzt bloß nicht von wem!“, brachte ich mit leiser Stimme hervor, wagte es auch wieder meinem Gegenüber ins Gesicht zu blicken wo ich eine fein geschwungene Augenbraue Richtung Haaransatz wandern sah.
 

„Ja, genau der! Sprichs bloß nich aus!“
 

Es stand Aya ins Gesicht geschrieben das er genau wusste von wem die Rede war, sein Lächeln wurde für mich immer offensichtlicher, diese kleine Konversation schien ihm zu gefallen und sie sollte auch nicht so schnell enden!

Seine Hände hoben sich, legten sich rechts und links an meine Jacke und schoben diese leicht zur Seite, ob gleich dieser Nähe die mir ja von ihm nicht fremd war fing mein Herz an zu rasen, meine Hände wurden feucht und in meinem Magen war wieder das Gefühl als hätte ich Schmetterlinge verschluckt die aufgeregt umher flatterten.

Er stand direkt zwischen meinen leicht gespreizten Beinen, ich konnte seinen Atem auf meiner Haut fühlen der heiß darüber strich und musste ein Seufzen unterdrücken das sich doch tatsächlich erdreisten wollte mir über die trockenen Lippen zu rutschen.
 

Was tat Aya denn da?

Merkte er denn nicht wie mich seine Nähe nervös machte?

Es war keine Angst oder Bedrängung die ich fühlte nein, es war etwas anderes, etwas stärkeres als alles was ich kante, jemals im Stande war zu fühlen, neu, aufregend, was war das bloß?

Sein Blick klebte förmlich an meiner Brust und auf den Lettern die dort weiß auf schwarz zu lesen standen.

Also ich fand es ja sehr passend, stand dort doch die Wahrheit die nur ich und Aya kannten dennoch machte es mich wahnsinnig traurig, „Stimmt ja auch irgendwie!“, hauchte ich in die Stille die uns umgab, dennoch waren meine Worte nur für Aya hörbar aber selbst wenn, glaubte ich nicht das die Weiber die noch immer um uns herum standen damit irgendwas hätten anfangen können!

Aya bemerkte meinen Stimmungswandel sofort schließlich war er ein guter Beobachter und er sah mich ohne zu zögern von unten her an, „Ja das mag sein aber ich meinte eigentlich was ganz anderes!“, nach diesen leisen, fast gehauchten Worten die mich zu ihm aufschauen ließen stupste er mir mit seinem Zeigefinger leicht gegen meinen Bauch der ja nicht vom Stoff verdeckt wurde, entlockte mir doch tatsächlich ein leises Lachen und verscheuchte meine trüben Gedanken.

Auch Aya lächelte, wenn auch nur für mich ersichtlich, doch sein Gesicht wurde zeitgleich wieder ernst als er sich zu seiner vollen Größe vor mir aufrichtete und seinen Blick über die noch immer im Laden befindliche Kundschaft schweifen ließ.
 

„Vielen Dank für ihren Besuch und beehren sie uns morgen wieder denn wir schließen jetzt!“
 

Augenblicklich wurde die Stille durch Aya´s Worte und deren Bedeutung gebrochen, die Mädchen beschwerten sich lautstark darüber das es ihnen gar nicht passte das der schöne Rothaarige jetzt den Laden schließen wollte aber der Weiß kannte da kein Erbarmen und ließ in dem Punkt auch nicht mit sich reden!

In Windeseile beförderte er die mosernde und kreischende Menge an pubertierenden Mädels zur Tür hinaus egal ob die das schön fanden oder auch nicht, mir war´s ganz ehrlich gesagt nur recht das wir nun allein waren aber auf der anderen Seite war mir etwas mulmig im Magen!

Verständlich, wenn man die Umstände bedachte das wir eigentlich Gegner waren aber Aya sah nicht so aus als würde er mir gleich an den Hals springen oder diesen mit einem spitzen scharfen Gegenstand durchtrennen wollen!

Im Gegenteil, er schloss die Tür des Ladens hinter sich ab und lächelte mir kurz zu, „Bin gleich fertig, muss nur schnell durch fegen!“
 

Ich versuchte genau so unbefangen wie er zurück zu lächeln was nicht weiter schwer für mich war denn Aya gab mir das Gefühl das ich ihm nichts vormachen musste.

Interessiert sah ich dem Rothaarigen dabei zu wie er fegte und beschloss ihm etwas unter die Arme zu greifen damit er schneller voran kam, denn trotz das Aya mich hier duldete hieß das noch lange nicht das dies bei den anderen drei Weiß auch so sein musste also war es mir ziemlich lieb das der Ältere mit seiner Arbeit schnell voran kam damit wir hier verschwinden konnten an einen anderen Ort, welcher war mir egal nur neutraler Boden irgendwo in der Öffentlichkeit mit mehreren Menschen mehr wollte ich nicht.

Sein Gesichtsausdruck war nicht minder interessant mit an zu sehen wie sich seine Augen weiteten als ein ziemlich schwer aussehender Blumenkübel an ihm vorbei schwebte damit er auch dahinter fegen konnte, für Sekunden dachte er mit Sicherheit nicht ans putzen sondern blickte wissend in meine Richtung, da ging ihm auch ein Licht auf das er auf seiner Theke einen Telekineten sitzen hatte.
 

Dennoch sah man zusehends wie sich der Ältere beeilte mit seiner Arbeit fertig zu werden, es dauerte auch nicht lange, knapp fünf Minuten später trat er erneut ganz nah an mich heran, hob mich von der Theke was ich mir momentan ohne zu zögern von ihm gefallen ließ und auch nicht mehr seltsam fand und ließ mich von ihm vor sich her aus dem Laden in den hinteren Bereich des Konekos schieben, einen nicht gerade langen Flur entlang bis wir in der Küche ankamen.

Dort ließ mich Aya kurz allein mit der Begründung er müsse sich schnell was anderes anziehen was mir die Möglichkeit verschaffte mich in der heimischen Weiß-Küche mal umzusehen.

Sie sah fast genau so aus wie unsere nur mit dem kleinen Unterschied das unsere viel größer war was die Quadratmeterzahl betraf aber das war egal, neben dem obligatorischen Küchentisch mit vier Stühlen ähnelte sie unserer doch sehr.

Aber hier gab es nicht wie bei uns Hängeschränke sondern mehr Regale, auf denen das Geschirr, Tassen und Gläser untergebracht waren und besagte Tassen erregten meine Aufmerksamkeit.

Ich trat näher an das Regal heran damit ich die Motive auf den Tassen besser erkennen konnte was mich nun wirklich schmunzeln ließ, Weiß waren uns in mancher Hinsicht ziemlich ähnlich zumindest was Geschmack in Sachen Tassen betraf.
 

Auf allen vier Tassen befanden sich Motive die auf deren Besitzer schließen ließen, die blaue mit dem Chibi drauf gehörte wahrscheinlich Bombay, eine weiße mit Aufdruck eines Fußballvereins gehörte Siberian, eine lila mit kleinen Herzchen brachte mich ins Schwanken aber ich glaubte nicht das sie Aya gehörte denn etwas weiter hinten stand eine schwarze mit einer einzelnen Rose darauf, das passte schon eher zu dem Weiß-Leader!

Und ich sollte Recht behalten, als Aya wieder zurück in die Küche kam fragte ich leicht belustigt nach, welche davon denn seine wäre und er zeigte auf die schwarze mit der Rose.

In Sachen Geschmack schienen wir uns ziemlich ähnlich zu sein, auch meine eigene Tasse zu Hause war schlicht gehalten in reinem weiß mit einer kleinen grauen Maus darauf aber das band ich dem Rothaarigen nicht auf die Nase, vielmehr musterte ich dessen Erscheinungsbild das nun ein ganz anderes war als noch Minuten zuvor.

Seine langen Beine steckten in einer ausgewaschenen Jeans die eng auf seinen Hüften saß, sein Oberkörper hüllte sich in ein hautenges weißen Shirt und über seinem Arm lag eine Jacke da viel mir wirklich nichts mehr ein was ich dazu noch sagen konnte!

Aya sah so, nun ja normal aus wie jeder andere Mensch auch und nachdem ich mein Herzklopfen so einiger maßen unter Kontrolle bringen konnte reichte ich ihm meinen Rucksack in dem sich ja noch immer seine Sachen befanden die ich ihm eigentlich nur zurückgeben wollte.

Ohne Worte nahm er mir den Rucksack ab, lehrte ihn auf einem der Küchenstühle und reichte ihn mir anschließend freundlich lächelnd zurück, ungelogen für dieses Lächeln war ich schon jetzt bereit zu sterben aber was noch nicht war konnte ja noch werden!
 

„Und wo wollen wir jetzt hin? Schwebt dir irgendwas vor?“
 

Irgendwas musste ich ja sagen, schließlich konnten wir uns nicht Stunden lang gegen überstehen und uns angrinsen das war nicht meine Art und seine ganz bestimmt nicht!

Aber irgendwas musste ich ja sagen um die stille zu brechen, außerdem behagte mir der Ort nicht sonderlich, was Aya Gott sei Dank bemerkte.
 

„Hier in der Nähe ist ein Park, lass uns etwas spazieren gehen und uns unterhalten!“
 

Der Vorschlag des Älteren gefiel mir nur zu gut, ich nickte kurz zur Bestätigung und folgte dem Rothaarigen zur Hintertür des Ladens hinaus wobei ich eine super Aussicht auf dessen knackigen Po bekam.

Wenn es nach mir gegangen wäre hätte Abyssinian ruhig öfters solch enge Hosen tragen dürfen denn da gab es nichts was dieser hätte verstecken müssen, wenn ich dazu im Gegensatz an meinen dachte war ich mir nicht mehr sehr so sicher.

Nun gut, draußen angekommen zog ich meine Kapuzenjacke aus da mir drinnen ziemlich warm geworden war, vielleicht lag es aber auch nur an den Gedanken die ich mir über Aya´s Po machte und während ich noch darüber nach sinnierte stopfte ich das Stoffstück das sich Jacke schimpfte in meinen Rucksack, schloss zu Aya auf gleiche Höhe auf und lief gemütlich neben ihm her bis wir gemeinsam den Park erreichten.

Die Sonne verschwand schon langsam hinter den zum Himmel empor ragenden nahen Wolkenkratzern, tauchten den gesamten Park in ein angenehmes rot aber trotz das es langsam dunkel wurde war es noch angenehm warm.

Am Parkeigenen kleinen See suchten wir uns ein ruhiges Plätzchen wo ich mir schon mal einen Platz im Gras suchte, Aya entschuldigte sich kurz und kaufte schnell am nahe gelegenen Stand etwas zu Trinken für uns und gesellte sich danach direkt neben mich ins Gras.

Eine ganze weile saßen wir einfach nur neben einander, sagten kein Wort, nuckelten gelegentlich an unseren Getränken aber diese Ruhe war sehr angenehm!

Genau wie ich, war Aya allem Anschein nach kein Freund großer Unterhaltungen und ich war froh darüber, davon abgesehen hatte ich keine Ahnung was ich sagen sollte, es reichte mir schon das er einfach nur in meiner Nähe war.
 

Aber auch diese Ruhe hatte mal ein Ende, so nach und nach kamen wir dann doch ins Gespräch, unterhielten uns über ganz alltägliche Dinge aber auch über unsere einzelnen Teamkollegen viel das eine oder andere Wort.

Ich fand es nicht schlimm etwas über sie zu erzählen denn es gab nichts was man da verheimlichen musste, na gut das eine oder andere schon aber im Grunde wussten Weiß genau so viel über uns wie wir über sie.

Dennoch brachte Aya jedes mal wenn es sich anbot das Gespräch auf meine Person zurück was mir eigentlich nicht wirklich passte und ich jedes mal versuchte so geschickt wie es nur ging das Thema zu wechseln.

Sollte ich dem Weiß wirklich etwas über mich erzählen? Warum interessierte er sich so für mich, mein Leben, meine Vergangenheit?

Seine Blicke lagen auf mir, ich konnte sie nicht sehen aber spüren deshalb stand ich ohne etwas zu sagen auf, trat näher an das Geländer des See´s, stützte mich darauf ab und sah Wortlos auf die spiegelnde Oberfläche.

Ein leichtes frösteln ergriff meinen Körper, jetzt da die Sonne untergegangen war spürte man ganz deutlich die aufgekommene Kälte aber nicht lange, etwas warmes legte sich um meine Schultern, hüllte mich ein, schenkte mir Wärme.

Es war Aya der seine Jacke um meine Schultern legte, anscheinend hatte er meine Gänsehaut bemerkt, da ich ja nur mein Shirt trug war sie sehr gut für jeden sichtbar.
 

Seine Hände blieben auf meinen Schultern liegen und ich konnte seinen Körper ganz nah hinter dem meinen spüren, erneut flatterten mir Schmetterlinge durch den Magen und als er mich schließlich etwas näher zu sich heran zog, mein Körper den seinigen berührte kribbelte es ganz stark und mein Herz schlug heftiger in meiner Brust.
 

„Es ist schon o.k wenn du nichts sagen möchtest Nagi! Ich bin dir jetzt nicht böse deswegen!

Ich möchte dich einfach nur näher kennen lernen!
 

Seine Worte waren leise und sanft gesprochen, mein Gesicht wurde ganz heiß, ich war sicherlich rot wie eine Tomate aber ich konnte keinen Zweifel aus seinen Worten heraus hören die mir bestätigten das er sich irgendwie lustig über mich machte also drehte ich mich, auch wenn ich seine Hände auf meinen Schultern sehr genoss zu ihm um, konnte ihm aber trotzdem nicht ins Gesicht sehen.
 

„Es ist...das erste Mal...das mich jemand näher kennen lernen möchte, versteh mich nicht falsch...Aya...ich möchte ja...aber ich kann noch nicht!“
 

Innerlich hoffte ich dass er mich verstand, ich wollte ihm ja dieses Vertrauen entgegen bringen obwohl er mein Feind war aber irgendwie konnte ich noch nicht so wie ich das gern gewollt hätte!

Aya sagte dazu erst mal gar nichts, ich dachte schon dass sich die Sache damit wohl gegessen hatte und wollte eigentlich nur noch weg von diesem Ort, diesem Mann.

Ich zog seine Jacke aus, gab sie ihm schweigend zurück, und war bereits im Begriff an ihm vorbei zugehen um meinen Rucksack zu holen aber das ließ er nicht zu!
 

„Warte!“
 

Sein rechter Arm schlang sich um meine Schultern, verhinderte dass ich weiter gehen konnte, ich stand einfach nur stumm da, tat nichts um mich zur Wehr zu setzen.
 

„Irgendwann wirst du es können und bis dahin werde ich warten, werde dich zu nichts drängen was du nicht möchtest!“
 

Diese Worte klangen in meinen Ohren zu schön um wirklich wahr zu sein deshalb drehte ich mich zu ihm um und sah direkt in seine amethystfarbenen Augen die mich sanft und ehrlich anstrahlten, mein Blick war mehr verwirrt als verstehend was Aya mit diesen Worten auszudrücken versuchte aber er sprach schon weiter bevor ich fragen konnte was es bedeutete.
 

„Die letzten Stunden mit dir haben mir gefallen und wenn es dir jetzt noch recht ist möchte ich mich weiter mit dir treffen aber nur wenn du willst!?“
 

Mein Herz schlug bis zum Hals, er wollte mich trotz das ich ihm nichts über mich erzählte oder Preis gab trotzdem auch weiterhin sehen, ich konnte es nicht so recht glauben!

Wie automatisch schob ich seinen Arm beiseite ging ohne Worte zu meinem Rucksack, zog meine Jacke heraus und hing sie mir über danach trat ich erneut an Aya heran der mich in etwa unverständlich ansah.

Aus meiner Tasche zog ich einen kleinen Zettel dem ich ihm ohne Worte und mit einem leichten Rotschimmer im Gesicht reichte.
 

„Meine Telefonnummer! Ruf mich an!“, nuschelte ich in meinen nicht vorhandenen Bart, hoffte das er mich trotzdem verstand und schließlich hörte ich ein leises „Ja“, als Antwort.

Darauf hin wollte ich eigentlich gehen aber bevor ich das tun konnte legte sich Aya´s rechte Hand an meine Wange so das ich mit roten Wangen zu ihm auf sah.

Behutsam glitt seine Hand über meine Haut, ließ mich erschauern und seine Worte machten deutlich, er meinte es ernst!
 

„Ich verspreche es dir Nagi!“
 

Tbc...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Erenya
2009-03-07T19:33:02+00:00 07.03.2009 20:33
MEHR
Will mehr.
*fiep*
Bin gerade gestorben vor lachen, vor Scham und vor Willl mehr.
*lol*
Hast du supi gemacht
Ach ja, will mehr.


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