Schiffbruch
Dieses Kapitel widme ich Phoenix-of-Darkness
*knuddl*
Du weißt ja warum und ich hoffe es gefällt dir. Immerhin geht es heute auch sehr um deinen kleinen Liebling^^
Es kann sein, dass es am Ende etwas kompliziert wird, da alles über tele geht und ich keine anderen Zeichen ausser "" und // verwenden darf...also bitte aufpassen^^
Viel spaß *wink*
Noch immer im Wald:
Die Vampire hatten sich entschieden dem Flusslauf zu Folgen. Nicht zu letzt, da Yuriy das unbedingt wollte und er ihr Führer war. Die sechs Freunde liefen immer weiter durch den Meterhohen Schnee. Es war Eiskalt und jeder Körper zitterte unter der Kälte. Murrend zog Bryan seinen Mantel enger um etwas Körperwärme zu behalten, Garland rieb sich immer wieder die Hände, einfach jeder versuchte sich irgendwie warm zu halten. Doch zu allem Überfluss hatte es seit kurzem wieder angefangen zu schneien. Ihre Spuren verschwanden einfach wieder in dem weißen Meer der Schneeflocken. Unablässig wehte der Wind um sie herum und erlaubte sich ein eisiges Spiel mit ihnen. Seufzend strich sich Kai einige Strähnen aus dem Gesicht. Die Vampire gingen im Schnee teilweise bis zu den Hüften unter, jedoch nicht Yuriy. Er lief erhobenen Hauptes auf der weißen Masse. Seine Pfoten sanken kaum ein, während er die Vampire führte. Das war eine Tatsache, die Kai neidisch machte. Seine Beine waren Nass und Kalt, so dass er sie kaum spürte. Wie langen waren sie nun wieder unterwegs? Ihm kam es vor wie Stunden oder Tage....Und er wusste, dass es wirklich Stunden waren. Zum Glück funktionierten technische Dinge wie Uhren noch, denn am Stand der Sonne zu orientieren war ja unmöglich. Diese war noch immer wie seit Wochen hinter den schwarzen Wolken verdeckt.
Doch auf einmal wurde Kai aus seinen Gedanken gerissen als Brooklyns Stimme erklang. „Sag mal Yuriy....du weißt wo das Heiligtum ist. Woher? Und weißt du auch was es ist?“ Überrascht sah der rotäugige auf, wie alle anderen auch. Seit sie wieder aufgebrochen waren, hatte niemand ein Wort gesprochen und eine erdrückende Stille hatte sich auf alle beteiligten gelegt. Doch nun hatte Brooklyn es gebrochen. Von ihm sahen alle zum Wolf, der vorne inne hielt und stehen blieb. Leise seufzend setzte sich Yuriy hin und blickte zu den Vampiren. „Das....wird nun etwas enttäuschend aber....ich weiß nicht woher ich es weiß. Keine Ahnung...und ich weiß auch nicht, was das Heiligtum ist. Aber ich kann es spüren. Tief in meinem Inneren. Je näher wir dem kommen, desto stärker wird das Gefühl. Und hin und wieder sehe ich auch vor meinem geistigen Auge Bilder. Gegenden an denen wir vorbei gekommen sind und wohl auch noch vorbei kommen müssten...“ „Quäl ihn nicht Brooklyn. Es ist nicht einfach ohne Erinnerungen weiter zu leben“ mischte sich Kai ein und strich sanft durch Yuriys Fell. „Nicht wahr, großer?“ Sanft lächelte der Feuervampir den Wolf an, der zufrieden über Kais Hand leckte. „Sagt mal...Bilde ich mir das ein oder haben wir da was verpasst? Ich wusste davon nichts...“, mischte sich Bryan ein. „Ja...woher weißt du das Kai?“, hackte nun auch Garland nach. Frech grinste Kai die anderen an „Ich bin eben gut“, meinte er nur und lief mit dem Wolf an seiner Seite weiter und ließ Fünf verwirrte Vampire zurück.
Eine Weile ging das stramme Marschieren der Vampire weiter, bevor sie endlich an einem Zwischenziel ankamen. Yuriy hielt inne und stellte seine Ohren auf, wobei ein leises Klimpern seiner Ohrringe erklang. Es hallte wie ein sanftes Echo über die Landschaft. Nur für feine Ohren wahrnehmbar. Die Freunde hatten endlich den Wald hinter sich gelassen und der Fluss, dem sie bisher gefolgt waren endete in einem großen See. Auch dieser war wie der Fluss Blutrot. Langsam sah sich Bryan um als er etwas entdeckte. „Hey.....seht mal dort rüber...“, meinte er und zeigte nach rechts. Etwas entfern von ihnen lag ein großes Schiff. Verwirrt legte Kai den Kopf schief. Was machte ein großes, metallenes Schiff wie dieses hier an einem entlegenen See? Durch den kleinen Fluss konnte es kaum getrieben sein und auf den ersten Blick sah es aus als hätte der See sonst keinen Zulauf von irgendwelchen anderen Gewässern. Das war unmöglich..... „Lasst es uns mal genauer anschauen. Ich habe so ein merkwürdiges Gefühl...“ murmelte Bryan, bevor einfach los rannte und zum Schiff hetzte. „Bryan! Du musst aufpassen!“, knurrte Kai und setzte seinem Freund sofort nach wie auch die anderen Vampire. Yuriy dagegen lief ruhig weiter und folgte den Vampiren gemütlich. Was keiner bemerkte war wie seine Augen wissend aufblitzten. „Bryan ist also der erste...“, meinte der Wolf leise zu sich selbst. //Das wird sicherlich interessant....// Damit setzte er sich schließlich schneller in Bewegung. Immerhin wollte er sich nichts von dem Schauspiel, dass sich bald bot entgehen lassen.
Nach einem kurzen und schnellen Sprint kam Bryan als erster am Schiff an. Er wusste nicht wieso, aber etwas in seinem Inneren riet ihm einfach weg zu laufen. Weit weg von hier....Der Wasser-Vampir spürte, dass etwas nicht stimmte. Aber er folgte etwas anderem. Es kam ihm so vor als rief jemand nach ihm. Als würde er zu jemandem gerufen....Er konnte nicht einfach weg laufen und dieses Geheimnis und ergründet lassen. Er musste wissen, was hier los war. Knurrend spannte er seine Beine an, bevor er sich abstieß und kraftvoll in die Luft sprang. Er flog einen Moment durch die Luft, bevor er auf der Reling des Schiffes aufkam. Einen Moment verharrte er so kniend und sah sich um. Je näher er dem Schiff kam, desto lauter wurde das innerliche rufen und desto stärker spürte er etwas. Er spürte... “AU!“, fluchte der lilahaarige auf und funkelte den Vampir neben sich an. „Immer muss ich auf dich aufpassen!“, schnaubte Kai grinsend. Er stand locker neben Bryan auf der Reling, bevor er mit einer eleganten Bewegung auf die Holzplanken sprang. Bryan folgte ihm und auch die anderen Vampire trafen nach und nach ein. Zu letzt kam Tyson, der sogar von Yuriy überholt wurde. Zufrieden saß der Wolf neben Kai und leckte sich über seine Pfoten. „Willst du nicht langsam unter Deck Bryan?“ kamen die unschuldigen Worte. Überrascht sah Kai zu dem weißen Tier an seiner Seite. //Weiß Yuriy wieder etwas, das wir nicht wissen?// fragte er sich und sah dann zu Bryan, der unschlüssig wirkte. Dessen gesamter Körper war angespannt und der Vampir wirkte, seit Kai ihn kannte und das war verdammt lange, zum ersten mal unruhig. //Irgendetwas stimmt nicht....// „Ich denke wir verschwinden besser“, meinte er laut. Er wollte nicht, dass Bryan etwa geschah. Die beiden waren beste Freunde und kannten sich von klein auf. Wenn es Tyson oder Ray gewesen wäre, wäre ihm das egal gewesen. Aber er fühlte sich für den Dummkopf von Freund verantwortlich. „Nein Kai. Ich kann nicht einfach gehen. Hier ist etwas und das muss ich erledigen...“ Damit wante sich der Vampir ab und verschwand durch eine Türe unter Deck. „Verdammt! Bryan!“, Knurrte Kai und setzte seinem Freund nach, doch endete der Sprint sofort wieder. Mit gesträubtem Fell stand Yuriy vor der Türe und knurrte Kehlig, während seine Augen drohend knurrten. „Ihr bleibt brav hier an Deck. Das, was hier geschehen ist und geschieht....geht nur Bryan etwas an. Ihr haltet euch raus und wartet hier....“ „Aber...“, widersprach Kai, doch wurde er sofort unterbrochen. „NEIN! Wenn Bryan das nicht alleine übersteht ist er unfähig und keine Hilfe für uns auf unserer Reise.“, Meinte Yuriy Kühl und fixierte Kai, dessen rote Augen einen wütenden Glanz annahmen. „Du weißt was los ist oder? Was hier vor sich geht, nicht wahr? Bryan ist in Gefahr also lass mich durch!“ Knurrte der Feuervampir. „Nein Kai. Wenn du Bryan wirklich helfen willst...dann vertrau ihm. Wenn er stark genug ist...wird ihm nichts geschehen.“ //Mal sehen wie du dich schlägst....Abgesandter des Wasserclanes. Wir werden sehen....//
Leise seufzte Bryan und sah zurück. Die anderen kamen ihm nicht nach. Er fragte sich warum, aber ein Teil in ihm sagte ihm, dass es gut so war. Hier war etwas, dass nur ihn betraf. Dass nur ihn etwas anging. Ruhigen Schrittes lief der Vampir weiter. Seine Schritte hallten in einem seltsamen Echo von den Wänden wieder. Immer wieder sah er sich wachsam um. Ihm kam es so vor als würden die Schatten hier leben und sich bewegen. Als würden sie ihn beobachten. Schnaubend schüttelte der Vampir den Kopf. Seine Einbildung wurde immer schlimmer. Wie kam er nur auf den Mist? Er musste ruhig bleiben und klar denken. Hier unten war das gefährlichste sicherlich nur aus zu rutschen und sich was zu brechen. Bryan war eh von dem Schiff überrascht. Aussen war es blankes Metall und innen alles aus Holz. //Hm....etwas hatte mich vorhin gestört....nur was?// Nachdenklich lief er weiter und sah kurz auf den Boden, bevor er abrupt stehen blieb. DAS war es, was ich gestört hatte. Draußen war alles vom Schnee frei, so als hätte jemand das Deck von der weißen Masse befreit. Während hier die Wände sogar zugefroren waren und der Boden ebenso. Nur ein schmaler Gang war vom Eis befreit. So breit, dass man bequem darauf laufen konnte ohne von dem Eis betroffen zu sein. Hier stimmte etwas nicht....Ganz und gar nicht. Kurz dachte er an den Traum zurück, den er vorhin bei der Rast gehabt hatte.
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Sein Traum hatte wie immer angefangen. Er saß zu Hause in seinem Zimmer. Der rote Ledersessel saß direkt vor dem Kamin, der eine angenehme Wärme von sich gab. Neben ihm auf dem Tischchen stand eine Flasche und ein Glas. Beides mit Blut gefüllt. Bryan hatte ein Buch auf den Beinen und blickte ins Feuer. Die Ruhe des Augenblickes....Doch dann hatte er Schritte gehört und aufgesehen. Die Türen wurden geöffnet und jemand trat ein. Verwirrt hatte Bryan den jungen Mann angesehen. Er war ihm vollkommen unbekannt gewesen. Rote, schulterlange Haare umrahmten das blasse Gesicht, während eisblaue Augen den jungen Vampir anblickten. „Bryan....ich bin gekommen um dir etwas mit zu teilen..“
Schnaubend erhob sich Bryan. //Was ist das nur für ein Traum?// „Es ist kein Traum im allgemeinen Sinne, Bryan. Es ist zwar deiner aber ich habe ihn betreten. Ich muss mit dir reden, bevor es eintritt...“ „Bevor was eintritt?“, hackte der Lilahaarige nach und musterte den Vampir. Die Stimme und auch die Augen erinnerten ihn an jemanden. Nur an wen? „Es kommt näher Bryan. Etwas, dass nur dich alleine betrifft. Und du musst darauf gefasst sein. Du musst beweisen wer und was du bist“ meinte der andere ruhig und kam auf den Vampir zu. Unruhig spannte sich Bryan an und knurrte leise. „Was soll das heißen?“ „Was das heißen soll? Ganz einfach....wenn du nicht aufpasst, wenn du nicht stark genug bist. Wirst du es nicht bestehen...und dein Leben verlieren“ Erstarrt weiteten sich die Augen des Wasser-Vampires. „Was soll der Unsinn?“ „Ich bin nur hier um dich zu warnen, nicht um dir alles zu erklären.“, Meinte Yuriy leise. Seine blauen Augen fixierten Bryan noch immer. „Es wird bald soweit sein und dann musst du dich beweisen...du musst um dein Leben kämpfen....Wenn du es wirklich wert bist...wirst du es überstehen....“
Einen Moment war es still im Raum und keiner der Beiden bewegte sich. Ihre Blicke hielten einander stand. Schnaubend zog Bryan seine Augenbrauen zusammen bei den Worten. „Wer bist du eigentlich? Und warum warnst du mich?! Sag es mir!“ verlangte der lilahaarige. Mit einer ruhigen Bewegung strich sich der Rotschopf durch die Haare. „Das ist unwichtig. Wichtig ist, dass du dir selbst vertraust, sowie ich dir.“ Sanft lächelte Yuriy. „Ich weiß, dass du mutig bist und überlebst. Dein Herz ist stark und schlägt für deine Freunde. Gib nie auf, kleiner“ Damit war alles schwarz geworden, bevor er dann von Garland aus dem Schlaf gerissen wurde und dann mit den anderen den roten Fluss erblickte hatte.....
>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>RÜCKBLICK ENDE <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
Leise seufzte Bryan. Er fragte sich noch immer, wer dieser rothaarige, junge Mann war, der ihn gewarnt hatte. Noch immer hatte der Vampir das starke Gefühl, dass er diese Person kannte. Nur woher? An so jemanden hätte er sicherlich keine Probleme sich zu erinnern. Nein...so jemanden hätte er sich gemerkt. //Seltsam.....wer bist du nur? Und warum hast du mich gewarnt.....// Doch bekam der junge Mann keine Antwort auf seine unausgesprochenen Fragen. Im Gegenteil. Ihm kam noch eine in den Sinn. Er fragte sich, ob der blauäugige ihn vor diesem Schiff, ihm vor diesem Geschehen hier gewarnt hatte. Wenn ja, dann sollte er wohl nun doppelt so vorsichtig sein. Als etwas krachte wirbelte er erschrocken herum. Seine Augen suchten alles ab und er sah eine Tür, die langsam aufschwang. Mit jedem Millimeter, den sie sich bewegte knarrte sie, während das Krachen erloschen war. Dennoch war sich Bryan sicher, dass es aus dem Raum hinter der Türe kam. „Dann wollen wir mal sehen, ob ich mich als dir würdig genug erweise, Rotschopf“, grinste er und bleckte die Fänge, während er erhobenen Hauptes auf die offene Türe zu ging und den dunklen Raum betrat. Als er einige Schritte hinein gegangen war, blieb er sofort stehen als die Türe ins Schloss fiel und ihn nun Finsternis umgab. //Das Spiel beginnt wohl nun...//
Währenddessen hatten sich die anderen fünf Vampire an Deck eine Art kleinen Schutz gebaut. Sie hatten alte Platten zusammen gedruckt und gehämmert, so dass sie für die Zeit, die sie hier sein würden Schutz vor Wind und Schnee hatten. Kai hatte ein kleines Feuer entzündet an dem sich alle wärmten. Tyson und Ray saßen ganz hinten und unterhielten sich über irgendwelchen Belanglosen Dingen, während Brooklyn und Garland sich gegenüber an der Wand saßen und zwischen ihnen das Feuer. Und Kai saß am Eingang, den Blick auf die Türe gerichtet, durch die Bryan vorhin verschwunden war. Er machte sich sorgen um den Idioten und wäre ihm nach aber Yuriy hatte alles verhindert. Und Kai hatte sich wütend und vielleicht auch etwas zickig zu den anderen verzogen, während Yuriy vor der Türe wache hielt. Eng hatte sich der Wolf zusammen gerollt und bettete seinen Kopf auf den Pfoten. Leise seufzte Yuriy auf und hielt die Augen geschlossen. //Also fängt es an....Mal sehen wie du dich schlägst....//
Unruhig spannte sich Bryan an und ließ den Blick umher schweifen. Es war so dunkel, dass er gar nichts sah. Nicht mal mit seinen Scharfen Augen. //Verdammt....das ist nicht wahr....// Nachdenklich griff er an seinen Gürtel, wo seine Waffen ruhten. Die würden ihn aber nun auch nicht weiter bringen. Er hatte keine Wahl. Stehen bleiben würde ihm auch nichts bringen. So ging er entschlossen los und setzte einen Fuß vor den anderen. Doch nur Augenblicke später bereute er diesen Entschluss. Der Boden gab unter seinen Beinen nach und versank allmählich. Etwas eiskaltes zog den Vampir immer tiefer. Bryan kam es so vor als versänke er in eiskaltem Wasser. Immer tiefer. Fauchend versuchte er sich an irgendetwas fest zu halten, aber egal wohin er auch griff. Alles wurde wässrig und gab ihm keinen Halt mehr. //NEIN! HILFE!// Fluchend wante er sich, doch je mehr er sich bewegte, desto mehr ging er unter. Das schwarze Nass ging ihm nun schon bis zur Brust, und er versank immer weiter. //Was ist hier nur los? Warum hilft mir keiner? Warum?// Ein letztes mal versuchte er nach dem Boden zu greifen in dem er versank, doch nichts. Seine Hand glitt hindurch und damit versank der junge Vampir nun vollkommen in der Flüssigkeit. Augenblicklich als sein Gesicht Unterwasser tauchte hielt er die Luft an. Aber er wusste auch, dass es kein Entkommen gab. Er würde ertrinken. Panik stieg in ihm auf und er begann sich verzweifelt erneut zu wehren. Er dufte nicht einfach so aufgeben. Er durfte nicht sterben....Nicht jetzt! Bryan keuchte schmerzlich auf und schlug sich die Hand vor den Mund um den Sauerstoff zu sparen, den er noch in den Lungen und im Mund hatte. Sein Körper schmerze bei jeder Bewegung. So als würden sich kleine Eissplitter in seinen Körper bohren. Die Kälte nahm immer mehr zu und schnürte ihm die Brust zu. Er konnte eh nicht atmen, aber die Schmerzen brannten. Sie nahmen immer mehr zu. Unter den Schmerzen gepeinigt kniff er die Augen zusammen und krümmte sich. //Es soll aufhören....bitte....es soll enden....// flehte er innerlich und krallte sich in die Brust. Sein Herz hämmerte hart gegen die Brust und pumpte Blut und Adrenalin durch seine Venen. Das Stechen nahm mit jedem Herzschlag zu und Bryan wollte nur noch aufgeben.
"Soll es wirklich aufhören" erklang eine Stimme in Bryans Kopf. Sie kam ihm vertraut vor. Müde öffnete er seine Augen und versuchte sich um zu sehen. Doch ausser schwärze war nichts zu sehen. "Ja.....es soll enden....ich kann nicht mehr...", gestand er sich ein. Doch bei diesen Gedanken sträubte sich auch etwas in ihm. "Seit wann gibst du auf" //Seit wann ich aufgebe? Er hat recht....ich gab nie auf...nie...//"Warum tust du es dann jetzt? Wieso willst du aufgeben?" //Es tut weh....ich sterbe...//, antwortete Bryan. "Bisher lebst du aber noch oder" Erneut herrschte Stille und Bryan dachte nach. "Schmerzen hat jeder. Zeichnen sie uns nicht als Lebewesen aus? Man erlebt glückliche Momente, traurige und schmerzliche....Aber gibt man deswegen auf? Einfach so" //Nein...man sollte nie aufgeben...//, erwiderte der junge Vampir. Fest krallte er sich in sein Oberteil. Er spürte eine sanfte Wärme in seinem Inneren, die sich langsam ausbreitete."Du hast doch Freunde, die auf dich warten...würden die nicht Traurig sein, wenn du stirbst?" //Ja...Kai würde sicherlich traurig sein....nachdem er wütend gewesen wäre....//. Leicht schmunzelte Bryan. Kai würde sehr wütend werden.... Murrend schloss Bryan erneut die Augen. //Aber ich war nie stark wie er.......ich kann nicht mehr.....// "Wenn du aufgibst ist alles verloren.." //Verloren? Was denn?// "Die Welt, dein Clan, deine Freunde....alles. Ragnarök kommt immer näher. Die Stille des Schnees bedeckt alles. Willst du einfach aufgeben und alle sterben lassen? Bist du nicht zur Versammlung gekommen um etwas zu bewegen? Um zu Helfen" Diese Worte klangen vorwurfsvoll. "Du willst helfen, gibst aber auf....das ist schwach" //ICH BIN NICHT SCHWACH!//, begehrte Bryan auf und hielt dann inne. "Ja....du bist nicht schwach. Ich weiß, dass du mutig bist und überlebst. Dein Herz ist stark und schlägt für deine Freunde. Gib nie auf, kleiner" //Diese Worte....wer hat das schon mal zu mir gesagt? Dieser Rotschopf.....// Leise schnaubte Bryan. //Der hätte mich auch vorwarnen können, was genau kommt....// "Kämpf endlich..." //Kämpfen? Wieso?// Alles in Bryan war dunkel und kalt. Er wollte nicht aufgeben, aber sein Körper war taub. Er konnte sich nicht bewegen....//Es hat doch keinen Sinn mehr...// Er wusste nicht mal wieso er das dachte. Er wollte doch nur schlafen....//Nur schlafen....ja...das klingt gut//
"Willst du das wirklich? Schlafen? Einfach aufgeben und hier bleiben? DU wirst nichts mehr ändern können. Niemandem helfen, der dir wichtig ist. Im Entscheidenden Moment wirst du hier zu sehen und nichts tun können. Du wirst zusehen müssen voller Quallen und wissen, dass du Schuld hast. Dass du schwach warst...Dass du versagt und alle im Stich gelassen hast.." Wütend knurrte Bryan und schlug die Augen auf, welche rot glühten. //ICH LASSE NIEMANDEN IM STICH! NIE!// "Dann kämpfe dagegen an. Gib nicht auf....Handle und kehre zurück..." //Aber wie? Ich kann mich nicht bewegen....es geht nicht....// "Willst du es denn? Zurück kehren ins Licht? Zurück zu deinen Freunden?" //Ja....ich will kämpfen. Ihnen helfen und mein Leben leben...// "Das wollte ich hören...."
Ein sanftes blaues Licht erstrahlte in Bryans Nähe. Sein Körper spannte sich an, während er alle schmerzen in seinem Inneren vergas. Die Kälte war vergangen und eine angenehme Wärme durch drang ihn, bis ins innerste seines Herzens. "Komm.....Lebe...und Kämpfe für das woran du glaubst..." Mühsam hob der Vampir seinen Arm. Er konnte sich kaum bewegen. Nur sein Wille erlaubte ihm ihn zu heben. Seine Hände fühlten sich komisch an, dennoch öffnete er sie und reckte sie dem Licht entgegen. //So warm...// schoss es ihm durch den Kopf. Er erreichte das Licht fast. //Ich will Leben......ich will// Auf einmal kam eine Hand aus dem Licht und nahm Bryans. "Dann will ich dir mal helfen...." Das blaue Licht wurde heller und kräftiger denn je. Es vertrieb die Dunkelheit und Bryan badete für einen Moment darin. Er vergas für einen Moment sämtliche Sorgen und Probleme. Es war schön, dieser Augenblick. Die Wärme, die ihn umfing. Doch dann wurde er mit einem Ruck in die Kälte der Welt zurück gestoßen. Keuchend kam er auf dem Boden auf. //Scheiße...das hätte er auch nette machen können...// grummelte er und kam zittrig auf die Beine. Wie von selbst stieß er die Türe auf, bevor er zusammen sackte.
Doch zu seiner Überraschung fiel er ganz sanft. Erschöpft öffnete er die Augen und erkannte, dass er auf Yuriys Rücken lag. „Ich wusste doch, dass du stark bist und überlebst. Dein Herz ist stark und schlägt für deine Freunde. Du gibst eben nie auf....nicht wahr?“ murmelte der Wolf leise diese Worte. Überrascht weiteten sich Bryans Augen. „Du...?“ Yuriy nickte nur und wante sich den anderen Vampiren zu, die auf die beiden zu stürmten. „Man...bin ich froh, dass es dir gut geht...“ meinte Kai seufzend und hob Bryan von Yuriy und lehnte diesen an die Wand. „Was war denn los?“ hackte Brooklyn nach. „Du bist völlig Ko...“ Auch Ray, Tyson und Garland standen ganz nah bei ihm. »Dein Herz ist stark und schlägt für deine Freunde...« gingen ihm diese Worte durch den Kopf, bevor er leicht grinste. //Und anders herum wohl auch...// „Ach....mir ist nur etwas klar geworden.....“ „Und was?“ wollte Kai wissen, während er Bryan musternd ansah. //Irgendwie kommt er mir verändert vor....// dachte der rotäugige. Doch Bryan schüttelte nur den Kopf. „Nicht jetzt....ich will schlafen....“ erwiderte er und schloss die Augen. //Danke Yuriy.....Du hast mir einiges klar gemacht....// Leise tapste Yuriy auf Bryan zu und leckte über seine Schnauze. So als hätte er seine Gedanken gehört, bevor er sich neben dem Vampir einrollte und ihm Wärme spendete. „Wieso habe ich das Gefühl etwas verpasst zu haben?“ grummelte Tyson. „Weil du immer irgendwas verpasst....genauso wie die Gehirnverteilung bei der Geburt..“ stellte Kai trocken fest. „Wie war das Kai?!“ fauchte Tyson wütend und kam auf den Feuer-Vampir zu, der grinsend mit der rechten Hand schnipste. Schon erschien eine kleine Flamme in seiner Hand „Feuer unterm Hintern?“ „NEIN!“ Schreiend wandte sich der jüngste Vampir ab und rannte weg. Doch leider übersah er ein Brett, das etwas aus dem Boden ragte und knallte hart zu Boden.
Leise seufzte Bryan auf. //Und wegen denen wollte ich wirklich zurück kommen?// //Schwer zu glauben nicht wahr?//, erklang eine Stimme ins Bryan Kopf, die ihn die Augen öffnen und Yuriy ansehen ließ. //Oh ja....//, gestand er leicht grinsend. //Vielleicht ändern sie sich ja noch....// //Denke ich nicht...// //Tja....wir werden sehen....aber ich bin froh, dass du es gepackt hast...// Sanft hob Bryan die Hand und strich durch das weiße Fell. //Du hast mir sehr geholfen....Danke. Aber sag mal...machst du das bei Tyson auch?// Eine Zeitlang herrschte Stille zwischen den beiden, bevor Yuriy endlich antwortete. //Bei dem kann ich mich beherrschen....//, schnaubte der Wolf und grummelte missmutig. //Bei dem ist eh alles verloren....// Leise lachte Bryan auf und lenkte so vier verwirrte Vampirblicke auf sich. Denn weder Kai, Brooklyn, Garland noch Ray bekamen etwas von der Unterhaltung der Beiden mit.
//Der erste Weg ist beschritten....mal sehen wie es weiter geht. Wie sich die anderen schlagen....// dachte sich Yuriy und sein Blick glitt zu den fünf Vampiren. //Ich hoffe....dass alles gut geht....// Unruhig schüttelte sich Yuriy kurz und musterte die anderen. //Ich spürte den Tod...er haftete an einem.....nur an wem?//