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Freud

Das Drei-Instanzen-Modell
von

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Super-Ego

Vorwort:

Dieses Kapitel widme ich meinem Zwilling abgemeldet, weil sie ebenfalls ein Super-Ego ist und die Unschuld gepachtet hat ;)
 

Kapitel 1
 

Super-Ego
 

Das Über-Ich kann im Freud'schen Drei-Instanzen-Modell vereinfacht als die moralische Instanz oder auch das Gewissen angesehen werden und stellt den Gegenspieler für die elementaren Lusttriebe des ES dar. Es wird in der frühen Kindheit (bis zum 6. Lebensjahr) gebildet und enthält die (moralischen) Normen und verinnerlichten Wertvorstellungen der kulturellen Umgebung, in der das Individuum aufwächst (insbesondere die der Eltern). Das Über-Ich entsteht durch Angleichen der eigenen Person an andere, mit denen sich dieser Mensch identifiziert.
 

Die letzten Bewegungen wurden produziert und gleichzeitig aufgenommen, bis das lang ersehnte „Und Stop“ durch den kratzigen Lautsprecher erklang. Müde und erschöpft ließen alle ihre Arme sinken und befreiten sich aus ihren ungemütlichen Posen. Von irgendeinem kam ein „Gott sei Dank“ gemurmelt. Schnell wurden ihnen die Instrumente abgenommen, welche auch dankend abgegeben wurden.

Die eigentliche Szene war nicht das anstrengende gewesen, eher der gesamte Tagesablauf. Die Lichtverhältnisse mussten stimmen, die Kameraeinstellungen, die Mimik und die Bewegungen. Erst wenn eine Szene zu hundert Prozent im Kasten war, konnte zur nächsten übergegangen werden.

Seit früh morgens waren sie alle im Einsatz. Jeder von ihnen gab alles und genau dieses Verhalten machte sich jetzt bemerkbar.

Müde, aber immer noch auf eine bekannte Art und Weise strahlend, stand Kai von seinen Drums auf und setzte sich auf einen der provisorischen Stühle im Nebenraum. Sein Blick ging zu Aoi, welcher wenige Meter neben ihm saß und ihm zulächelte. Plötzlich fühlte er sich nicht mehr so ganz müde, wie vor wenigen Minuten.

„Was für ein Tag“, meinte Aoi und holte ihn aus seinen Gedanken zurück.

„Aber ein erfolgreicher“, antwortete Kai und schaute zu den anderen, welche sich gerade zu ihnen gesellten und sich ebenfalls in die Stühle fallen ließen. Während Reita weiterhin stumm blieb und Uruha und Ruki missmutig musterte, spielten diese mit der Hand des jeweils anderen. Während Reitas Blick eher mürrisch war, schauten Kai und Aoi eher neidisch. Was jedoch keiner wirklich sah, da sie darauf bedacht waren, dass keiner ihre eigentlichen Sehnsüchte mitbekam.

„Ich will nach Hause“, murrte Ruki zu Uruha und sah ihn bestimmend an. Dieser sah Kai fragend an, welcher leicht lächelnd nickte.

„Dann lass gehen“, sagte Uruha schließlich, drückte Rukis Hand ein wenig stärker und stand langsam und etwas gequält auf. Ruki tat es ihm gleich und hob zum Abschied noch einmal die Hand. „Macht’s gut Leute. Wir sind weg“, sagte er noch dazu und gähnte einmal ausgiebig.

„Macht’s besser“, kam es darauf von Reita, welcher breitbeinig von seinem Stuhl auf, ebenfalls die Hand zum Gruße hob.

„Werden wir“, kam es darauf nur grinsend zurück, „du aber auch“.

„Darauf kannste wetten“, kam es ebenfalls grinsend zurück, als Reita sich auf seinem Stuhl erhob, „ich werde heute noch zum Schuss kommen“.

Aoi sah belustigt zu wie Kai die Augen verdrehte und ihn ansah. Dann erhob er sich selbst und streckte sich einmal. „Ich werde dann wohl auch so langsam“, sagte er und klatschte in die Hände. „Willst du... noch mit zu mir?“, fragte Kai hastig und sah Aoi fragend an, „ich mach uns was zu Essen wenn du magst“.

Aoi schaute Kai verwundert an und Kai rutschte das Herz abrupt in die Hose.

„Gerne“, meinte er dann strahlend und auch Kais Gemütszustand hellte sich sichtlich auf.

„Treibt es nicht zu bunt“, kam es belustigt von Reita, welche seine Sachen zusammen packte.

„Das überlassen wir dir“, murmelte Kai verlegen und leicht rot um die Nase.

„Richtig so Babys“, war das letzte was Reita sagte, eher er ging.

Einen Moment sagte keiner der beiden Übrig gebliebenen etwas, ehe Aoi die Stille brach.

„Sollen wir dann auch?“, fragte er und schaute zu Kai.

„Ja gerne“, antwortete Kai, „ich muss nur noch einmal mit der Stuff reden“.

„Ich warte dann im Auto“, meinte Aoi und ging schon einmal vor.
 

„Sorry, hat noch etwas gedauert“, entschuldigte sich Kai und kam langsam wieder zu Atem. Aoi hatte sich an Fenster gelehnt und richtete sich nun auf, als Kai wieder da war. „Kein Problem“, meinte er und rieb sich kurz die Augen.

„Soll ich dich nicht doch besser nach Hause bringen?“, fragte Kai nach und man bemerkte den traurigen Unterton nur dann, wenn man genau hinhörte.

„Nein“, kam es direkt von Aoi, „ich... ich will gerne noch zu dir. Rausschmeißen, weil ich eingeschlafen bin, kannst du mich ja immer noch“.

„Ach was Quatsch. Als ob ich dich rauswerfen würde. Ich hab ja nicht um sonst ne Zahnbürste von dir in meinem Badezimmer stehen“, sagte Kai und startete den Motor, um auszuparken.

„Okay, dann mal los“, meinte Aoi und war urplötzlich wieder munter.

Die Fahrt über sprachen sie die meiste Zeit über ihr soeben gedrehtes PV. Dann trat eine Phase der Stille ein, wo jeder seine Gedanken verfolgte und sich verwirren ließ.

Mit Anlauf fuhr Kai in seine Parkgarage und stellte den Motor ab.

„Da sind wir schon“, sagte er voller Vorfreude, kramte nach seiner Tasche auf dem Rücksitz und bemerkte viel zu spät, wie nah er dabei Aoi plötzlich war.

„Sorry“, nuschelte er und umklammerte den Griff seiner Tasche fester.

„Nicht schlimm“, hauchte Aoi zurück und schaute Kai ebenso fasziniert an, wie dieser ihn.

Sein Atem schlug auf die Lippen des anderen auf und seine Haut begann zu kribbeln.

Abrupt lösten sie sich wieder von einander und stiegen peinlich berührt die Autotüren auf.

„Auf was hast du denn Hunger“, wollte Kai wissen, um die angespannte Stille erneut zu durchbrechen und schloss seine Wohnungstür auf.

„Weiß nicht, was du gerade so da hast. Bei dir schmeckt ja alles“, sagte Aoi und zog sich flink die Schuhe aus. Als Kai ihm die Jacke abnahm fügte er noch ein „Danke“ hinzu und ging schon einmal Richtung Küche, welche wie immer penibel ausgeräumt war. Still nahm er auf einer der Stühlen an der Art Thekenzeile platz und beobachtete Kai mit verstohlenen Blicken, während dieser summend durch die Küche wuselte. In letzter Zeit passierte ihm das öfters, war ihm aufgefallen. Er verfiel viel öfters in seine kleinen Tagträume und wenn er wieder ‚aufwachte’ bemerkte er erst, dass er seinen besten Freund anstarrte. Meist schaute er dann peinlich ertappt auf den Boden, was eigentlich alles nur noch schlimmer machte, weil er doch recht leicht zu durchschauen war, aber etwas dagegen tun konnte er auch nicht wirklich. Auf der einen Seite empfand er auch nicht einen enormen Gegenwillen dabei, da er nur durch das Beobachten plötzlich so viel mehr von seinem besten Freund wusste. Es waren nur Kleinigkeiten, aber irgendwie war er stolz darauf zu wissen, dass er Seiten an Kai kannte, die den anderen zum Beispiel verborgen blieben. Denn er war sich fast sicher, dass keiner der anderen wusste, dass Kai beim Kochen seine Kette aus Reflex in den Mund nahm. Denn genau das tat Kai in diesen Moment und Aoi beobachtete fasziniert wie Kai leicht an dem blanken Silberschlüssel nuckelte und gelegentlich diesen mit seiner Zunge einfing, wenn er ihm drohte zu entgleiten. Dass Kai dies jedoch aufgrund von Aois Anwesenheit tat, da er wieder schrecklich nervös war, sah dieser jedoch nicht, auch wenn er sonst alles zu sehen schien, was in kleinster Weise mit seinem besten Freund zu tun hatte.

Geschickt bewegte Kai den Kochlöffel, damit auch ja nichts anbrannte. Erst vor zwei Tagen war er extra erneut einkaufen gegangen, um die Zutaten für eines von Aois Lieblingsessen zu haben, weil er schon länger vor gehabt hatte, Aoi nach dem Dreh zu fragen, ob er nicht noch mit zu ihm gehen wollte. Genau aus diesem Grund hatte er auch am frühen Morgen extra noch einmal alles aufgeräumt und das Bett neu bezogen, obwohl er viel zu übermüdet war, aufgrund der vergangenen Woche. Sein Körper schrie auch jetzt schon wieder nach seinem gemütlichen Bett und nach etwas anderem, was er aber ebenso übersah, wie seine starke Müdigkeit. Sein Herz schlug jetzt schon wieder kurz unter seinem Hals, sodass sich Kai selbst dazu ermahnte ruhig zu bleiben. Es dauerte einen kurzen Moment, bis sein Kopf wieder die Oberhand erreicht hatte.

Lächelnd sah er zu Aoi, welcher schon wieder diesen glasigen Blick hatte, wie er fand. In letzter Zeit hatte sein bester Freund den öfters, war ihm aufgefallen. Drauf angesprochen hatte er ihn jedoch noch nicht, ob er das machen würde, wusste er ebenfalls nicht.

Still schweigend befüllte er ihre Teller, während Aoi im Wohnzimmer den Tisch deckte. Peinlich gerührt wendete Kai seinen Blick von Aoi ab, als er bemerkte was er genau die ganze Zeit musterte. Natürlich wusste er, was sein Verhalten zu bedeuten hatte, immerhin war er keine fünfzehn mehr, umso mehr versuchte er es zu ignorieren. Es war nicht die Tatsache an sich, die er nicht wollte, sondern eher der gesamte Zusammenhang und alles was damit in Verbindung trat. Der Hauptgrund war aber immer noch die Angst. Angst dass es plötzlich anders war und nicht mehr die gewohnte und geliebte Routine. Natürlich musste es nicht schlechter werden, das sah er ja anhand von Uruha und Ruki. Bei den beiden funktionierte es ja ohne großartige Probleme. Sie hatten das gewisse Gleichgewicht gefunden, dadurch dass sie gegenseitig etwas von sich aufgegeben hatten. Aber Kai wusste nicht, ob er das verantworten konnte. Er wollte nicht, dass Aoi sich wegen ihm veränderte, oder gar aufgab. Außerdem ging es ihm ja nicht schlecht, so wie es zwischen ihnen war. Ihre Freundschaft war derzeit so intensiv wie noch nie und er genoss jede dieser Momente aus tiefstem Herzen, weswegen er seinen Kopf weiterhin freiwillig dominieren ließ, damit es für ihn weiterhin erträglich blieb.

„Man riecht das mal wieder gut“, sagte Aoi und bestaunte das Essen, welches Kai ihm vor seine Nase platzierte. Dieser lächelte ihn verlegen an, was bei Aoi schon fast wieder einen Herzaussetzer verursachte. So lächelte Kai nur ihn an, war ihm auch durch seine Beobachtungen aufgefallen. Er strahlte zwar immer auf irgendeine Art und Weise, aber dieses Lächeln hatte noch etwas anderes, was er nicht genau definieren konnte, er wusste nur dass er es gerne und oft sah, wenn er mit ihm zusammen war.

Als Kai sich neben ihn setzte ließ er seinen Blick wieder über dessen Körper gleiten, während er mit seiner Gabel planlos nach Essen stocherte. Kai war dünn fand er. Sehr dünn sogar. Natürlich achteten sie alle auf ihre Gewicht. Ruki nahm zu jedem PV von neuem ab, aber Kai. Obwohl er so gerne kochte, hatte man bei ihm immer das Gefühl, dass er nur kochte, aber nicht wirklich aß.

„Ist irgendwas?“, fragte Kai plötzlich verunsichert. Erst jetzt bemerkte Aoi, dass er wohl etwas zu lange Kai gemustert hatte.

„Du... bist dünn“, sagte er nur und wendete seinen Blick immer noch nicht ab.

„Oh“, kam es von Kai zurück und er ließ seine Stäbchen sinken, „schlimm?“.

„Was?... Nein, also...“, stotterte Aoi, „ich mag dich so... also, ich mach mir nur Sorgen“.

Erleichtert atmete Kai aus. Für einen Moment hatte er echt Panik gehabt.

Aoi aß derzeit hastig weiter. Als er Kai sagen hörte „Ich mag dich auch wie du bist“, verschluckte er sich und hustete heftig. Kai schlug ihm sofort hilfreich den Rücken.

„Alles okay? Geht’s?“, fragte er besorgt und schaute seinen besten Freund mit fragenden Augen an. Und wieder waren sie sich so verdammt nah, wie zuvor im Auto. Aoi erkannte so gut wie jede Kontur von Kais Gesicht und vor allem dessen Grübchen, welche man selbst bei seiner derzeitigen Mimik gut erkennen konnte. Wenn Aoi so zurück dachte, hatten sie ihn schon immer umgehauen. Die Stelle wo Kais Hand auf seinem Rücke ruhte wurde immer wärmer und kribbelte angenehm.

Für eine kurzen Moment fragte er sich, wie es sein würde, wenn er Kai jetzt einfach zu sich ziehen und küssen würde, so wie es irgendein Teil in ihm es ihm riet. Bei diesem Gedanken wurde ihm noch wärmer. Aber wer garantierte ihm, dass es so sein würde, wie er es sich wünschte? Je länger er darüber nachdachte, desto kälter wurde ihm wieder.

„Nein, alles okay.“, sagte Aoi und die Wärme in ihm erlosch ganz.
 


 

Nachtwort:

Nächtes Kapitel = Id (Es)
 


 

Chris~



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2009-06-15T23:17:48+00:00 16.06.2009 01:17
xDDDDDDDD
erstmal DANKE,süße!!!! du bist ein schatz! *knuff*
udn ich find es rihcit ggtut geworden,auch wenn es schade ist,dass die beiden sich nicht traun... aber... naja... xDD das kapi... ist mir wohl doch nicht umsonst gewidemt, die bieden kann ich gut nach vollziehn..
hey,warte mal... warum bin ich das über-ich?? xDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD
*knuffel*
DANKE!=) bin schon sehr gespannt auf reita xDDDDD
Von: abgemeldet
2009-06-11T19:51:25+00:00 11.06.2009 21:51
whähhhhhhhhhhhhhhhhhhhh ich wollte das erste Q___________Q"""""
aber ich musses hinnehmen *ego angekratzt ist*
das chap is voll supiiiiiiiiiiiiiiiiiii ich liiiiiiihiiiiiiiieeeeeeebbbbbbeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee es ~<3
hab dich lieb hasüüüüüüü
kamilein
Von:  Lumariel
2009-06-11T19:51:16+00:00 11.06.2009 21:51
yaaaaaay, das thema hatte ich letzte jahr auch im unterricht :D
interessante umsetztung auf alle fälle ;)
hoffentlich gehts genauso gut weier ^^
Von:  Yuan-chan
2009-06-11T19:49:44+00:00 11.06.2009 21:49
Chrisüüüüü~
Erste, muha xD
also ich finds kapi toll x3333
und die idee is lustig xDDDD
aba wo ich mich am meisten drauf freu is das uruki hrhr~


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