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Freud

Das Drei-Instanzen-Modell
von

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Vorwort:

Und auch dieses Kapitel erhält eine Widmung.

Und zwar ist es für abgemeldet und abgemeldet, weil sie nicht nur Reita lieben, sondern sich auch :3

Ich drück euch ganz fest die Daumen, weil ihr euch in meinen Augen gegenseitig verdient habt und hoffe, dass ihr es bald auf die Reihe bekommt ;)
 


 

Kapitel 2
 

Id
 

Das Es ist in der Psychoanalyse Sigmund Freuds einer der drei Bereiche der menschlichen Psyche. Freud bezeichnet damit den unbewussten und triebhaften Teil des Individuums, insbesondere den Bereich der sexuellen Begierde, aber auch aggressive Impulse. Für Freud sind die Inhalte des Es vor allem biologischer Natur, also angeboren, allerdings entstehen z. B. Aggressionen nach Freud auch sekundär, etwa durch Frustration.
 

Reita hatte keinen Bock mehr. Nicht, dass er seinen Beruf nicht leiden konnte, er war ein leidenschaftlicher Musiker, auch wenn man es ihm nicht immer direkt ansah, aber es gab auch Momente, wo er einfach keinen Bock mehr hatte. Und so ein Moment war genau jetzt. Seit Stunden war er auf den Beinen, hatte zuvor nicht wirklich viel Schlaf abbekommen und musste sich zu allem Überfluss jetzt auch noch Anweisungen geben lassen, was er eh nicht abkonnte.

Als dann endlich das lang ersehnte „Und Stop“ durch den kratzigen Lautsprecher erklang, war er der Erste der sein Bass abnahm und einem der Mitarbeiter in die Hand drückte. Länger hätte er das Spektakel auch nicht mitgemacht, redete er sich ein. Er war müde und erschöpft von seinen ungemütlichen Posen. Erleichtert murmelte er ein „Gott sei Dank“.

Die eigentliche Szene war nicht das anstrengende gewesen, eher der gesamte Tagesablauf. Die Lichtverhältnisse mussten stimmen, die Kameraeinstellungen, die Mimik und die Bewegungen. Erst wenn eine Szene zu hundert Prozent im Kasten war, konnte zur nächsten übergegangen werden.

Wie jeder andere gab er auch alles, auch wenn Kai ihm manchmal das Gegenteil vorwarf. Er versuchte sich so gut wie möglich darzustellen. Besser konnte er das nun einmal nicht. Er war einigermaßen mit seiner Leistung zufrieden, also was solls.

Kai war der Erste, der den dunklen Raum verließ. Er und die anderen folgten ihm stillschweigend.

„Was für ein Tag“, meinte Aoi und brach dadurch das Schweigen.

„Aber ein erfolgreicher“, antwortete Kai während Reita mit den anderen sich ebenfalls in die Stühle fallen ließen. Er blieb weiterhin stumm und musterte Uruha und Ruki missmutig und mürrisch, weil diese mit der Hand des jeweils anderen spielten.

„Ich will nach Hause“, murrte Ruki zu Uruha und sah ihn bestimmend an. Dieser sah Kai fragend an, welcher leicht lächelnd nickte.

„Dann lass uns gehen“, sagte Uruha schließlich, drückte Rukis Hand ein wenig stärker und stand langsam und etwas gequält auf. Ruki tat es ihm gleich und hob zum Abschied noch einmal die Hand. „Macht’s gut Leute. Wir sind weg“, sagte er noch dazu und gähnte einmal ausgiebig.

„Macht’s besser“, rutschte es Reita raus, welcher breitbeinig von seinem Stuhl aus, ebenfalls die Hand zum Gruße hob.

„Werden wir“, kam es darauf nur grinsend zurück, „du aber auch“.

„Darauf kannste wetten“, kam es ebenfalls grinsend zurück, als Reita sich auf seinem Stuhl erhob, „ich werde heute noch zum Schuss kommen“.

Nicht dass er eine Verabredung für heute Abend hatte oder Ähnliches. Er hatte nie eine Verabredung. Verabredung hieß, man traf sich um eine bestimmte Uhrzeit an einem bestimmten Ort und das hieß wieder rum, dass man sich festlegen und den Zeitrahmen einhalten musste. Nicht für ihn. Lieber ging er entspannt unter die Dusche, machte sich in Ruhe fertig und ging irgendwann los, wenn er meinte, dass es ihm passte. Außerdem hasste er Begrüßungen bei Fremden.

Langsam trottete er über das Gelände zu seinem Auto. Eigentlich hatte er ja mit dem Motorrad fahren wollen, aber Kai hätte ihn umgebracht, wenn er mit dem guten Outfit das Motorrad bestiegen hätte. Natürlich hätte er Kai für den Fall der Fälle schneller kalt gemacht, aber das war ein anderes Thema.
 

In seiner Wohnung war es wie zu erwarten alles still und dunkel. Erschöpft legte er den Lichtschalter um und schmiss seine geliebte Lederjacke aufs Sofa. Danach steuerte er direkt den Kühlschrank an und griff mit einem gezielten Griff nach einem Bier. Gott tat das gut, dachte er sich. Am Set gab es neben Tee nur Wasser und irgendwelche Säfte, von denen Reita noch nicht einmal wusste, dass es solche Früchte überhaupt gab. Im Badezimmer ließ er sich währenddessen ein warmes Bad ein. Genau das Richtige um seine angespannten Muskelnpartien wieder zu entspannen. Sein Outfit legte er für seine Verhältnisse recht ordentlich auf sein Bett, während er seine Shorts in seine überfüllte Wäschetonne schmiss. Nackt lief er zurück in die Küche und schnappte sich ein zweites Bier aus dem Kühlschrank, welches er mit ins benebelte Badezimmer nahm.

Seufzend ließ er sich in das warme Wasser gleiten und schloss genießerisch die Augen.

Das war doch fast besser als Sex, schoss es ihm durch den Kopf – aber auch nur fast. In Gedanken ging er seine imaginäre Telefonliste durch. Irgendwen würde er sich heute Abend gönnen, irgendwen Unkompliziertes. Denn jetzt, wo er so in seiner gemütlichen Badewanne lag, hatte er absolut kein Bock mehr darauf sich stundenlang fertig zu machen, nur damit er nach höchstens einer Stunde genauso aussehen würde wie jetzt – nackt und schwitzend.

Seufzend öffnete er das Bier, welches einen klaren Kontrast zu dem warmen Badezimmer darstellte. Reita mochte kein warmes Bier, weswegen er die gekühlte Flasche in kürzester Zeit leerte. Gedanklich ließ er den vergangenen Tag noch einmal Review passieren. Sie hatten wirklich einiges geschafft, was zum größten Teil an Kais Gehscheuche lag, fand er.

Für einen kurzen Moment fragte er sich was die anderen zu diesem Zeitpunkt machten. Bei Kai und Aoi musste er sich nicht wirklich Sorgen machen. Unschuldiger als die Zwei konnte niemand sein. Deswegen war es ein Ding der Unmöglichkeit, dass die beiden irgendetwas intimes zusammen anstellen würde, obwohl Reita der Meinung war, das irgendetwas zwischen den beiden war, was vor ein paar Monaten noch nicht war. Aber er konnte sich natürlich auch täuschen. Er war eh immer einer der letzten, der von so etwas was mitbekam. Ruki und Uruha hatte er auch fast in Flagranti erwischen müssen, um zu verstehen was zwischen ihnen abging. Seitdem hatte er es sich angewöhnt anzuklopfen, bevor er irgendeinen Raum betrat, egal was es für einer war. Für einen weiteren kurzen Moment fragte er sich, ob die beiden schon voll bei der Sache waren. Aber dann fiel ihm ein, dass Uruha mal gemeint hatte, dass sie sich immer Zeit ließen, was er sich bei Ruki schwer vorstellen konnte. Denn was das betraf, waren sie sich doch recht ähnlich. Uruha schien weiterhin sein Gegenpol zu sein, welcher ihn auf den Boden der Tatsachen brachte. Ging ja schon eine beachtliche Zeit gut mit den beiden, wenn Reita so zurück dachte.

Langsam ließ er sich weiter in die Badewanne gleiten, sodass er gänzlich unter Wasser war. Kurz öffnete er die Augen, um alles verschwommen wahrzunehmen, ehe ihm die Luft ausging. Rasch tauchte er wieder auf und fuhr sich mit den Fingern durch die Haare. Für einen kurzen Moment musterte er sich selbst, soweit das möglich war. Ja, er würde heute Abend definitiv jemanden zu sich bestellen, dachte er sich, ehe er nach dem Duschgel griff.
 

Nur mit seinem Badetuch bekleidet, schmiss Reita sich nach seinem ausgiebigen Bad auf seine Ledercouch. Er spürte immer noch wie sich seine Muskeln entspannten und er sich quasi wie frisch geboren vorkam. Lässig angelte er sich sein zweites Handy vom Couchtisch und tippte eine knappe Nachricht ein.

‚Jetzt gleich bei mir’.

Danach schaltet er den Fernseher ein und wartete auf das übliche ‚Okay’.

So lief es meistens ab, wenn er einen anstrengenden Abend hinter sich hatte, da sich seine Lust noch auf Raubzug zu gehen, in Grenzen hielt. Außerdem war es so wesentlich unkomplizierter, weil er wusste, von welchen Qualitäten er sich erneut überzeugen lassen konnte. Sein Handy hatte währenddessen seinen Weg zurück auf den Couchtisch gefunden, als er eine gemütlichere Pose einnahm. Angestrengt versuchte er das TV-Programm zu verfolgen, um nicht versehentlich einzuschlafen. Er wusste, dass spätestens wenn die Klingel ertönte, seine Müdigkeit wie weggeblasen war – im wahrsten Sinne des Wortes.

Er befand sich gerade in einem Stadium des Halbschlafes, als es wirklich klingelte. Langsam erhob er sich, um in den Flur zu schreiten. Die Tür wurde geöffnet und die Wohnung um eine weiter Person befüllt. Keine Begrüßung, keine Umarmung, nur ein vielsagendes Grinsen.

Zielstrebig wurde von beiden das Schlafzimmer angesteuert. Reita hatte selten an anderen Orten in seiner Wohnung, als im Schlafzimmer, Sex. Ganz einfach aus dem Grund, dass man am Ende die Überbleibsel besser entfernen konnte, denn er hasste unnötiges Aufräumen und Putzen.

Ein Shirt fiel und eine Hose glitt zu Boden und dann ging alles wieder ganz schnell. Reita begann irgendwann, denn er war immer der Aktive, sodass er auch bestimmte, wann es wirklich anfing. Besitzergreifend wurde der zarte Körper in die Laken gedrückt. Nackte Haut rieb sich an ebenfalls nackter und mittlerweile erwärmter Haut.

Küssen tat er nicht, denn das hier war rein körperlich. Er küsste nie, wenn es um so was ging. Keiner seiner Freunde wusste, dass gerade er bei seinem ausschweifenden Lebensstil noch nie geküsst hatte.

Beide Körper reagierten direkt aufeinander und drängten sich dem jeweils anderen entgegen. Ihre Laute, welche dabei erzeugt wurden, wurden schon von beiden nicht mehr wirklich wahrgenommen.

Reita machte sehr schnell deutlich, warum er die SMS verfasst hatte und seine Andeutung wurde sofort verstanden, denn die schlanken Schenkel öffneten sich bereitwillig ein Stückchen mehr.

„Komm schon, gib’s mir“, wurde ihm entgegen gewispert.

„Willst du ihn spüren?“, fragte Reita und drückte sich seinem Gegenüber entgegen. Durch sein dünnes Handtuch, war seine Erregung nur mehr als deutlich zu spüren.

„Ja“, war die schnelle Antwort und die letzten Kleidungsstücke wurden entfernt, sodass zwischen ihnen nichts mehr, als elektrisierte Luft war.

Reita presste sich dem schmalen Körper weiter entgegen, wofür er ein Keuchen erntete.

Eine leicht zitternde Hand schloss sich um seine Erregung, was nun auch Reita zum seufzen brachte. Seit dem Dreh hatte er diesem Moment entgegen gefiebert, denn wirklich Zeit um sich selbst Abhilfe zu verschaffen, hatte er nicht gehabt, dafür hatte Kai unbewusst gesorgt.

„Viel brauch ich da ja nicht mehr machen“, schnurrte es Reita entgegen, welcher unter seinem Kopfkissen nach Kondomen und Gleitgel suchte.

„Du kennst mich doch“, antwortete Reita und riss die silberne Packung auf. Der Inhalt wurde ihm aus der Hand genommen.

„Oh ja das tue ich, deswegen weiß ich auch, was jetzt passieren wird“. Langsam wurde Reita das Kondom übergezogen, was ihn erneut zum Aufkeuchen brachte. Mit seiner freien Hand verteilte er etwas von dem noch kühlen Gel auf seiner Erektion, was ihm eine leichte Gänsehaut bescherte.

Der Körper unter ihm zitterte schon leicht, aufgrund des Gedanken an das Kommende, drehte sich um und stützte sich auf den Unterarmen ab.

„So ungeduldig?“, fragte Reita leicht neckend und brachte sich langsam in Position, sodass er mit seiner Spitze leicht die Öffnung reizte. Der mittlerweile nicht mehr ganz so fremde Körper drängte sich ihm schon willig entgegen.

„Du doch auch“, wurde ihm entgegen gestöhnt, „also mach es endlich“.

Mit einem tiefen Grollen drang Reita mit einer fast fließenden Bewegung in die ihm vertraute Enge. Die zarten und schwachen Hände gruben sich kaum merklich in seine helle Bettwäsche.

Reita fragte nicht, ob es so okay war oder ähnliches. Bis jetzt hatte er nie Beschwerden entgegen nehmen müssen. Eher im Gegenteil.

Mit seinen Zähnen hinterließ er nun sichtbare Male auf der zarten Haut, wodurch sich der dazu gehörige Körper ihm entgegenschob.

„Los mach schon... ich geh nicht so schnell kaputt“.

Ohne ein weiteres Kommentar stieß Reita fester zu, wodurch er mit einem fast schreienden Stöhnen belohnt wurde. Sein Gewicht verlagerte er soweit, dass der Körper unter ihm kurz vor dem Einknicken war, und er dadurch aber den größtmöglichen Kontakt hatte. Ihre nackte Haut quietschte beinahe durch ihre intensive Reibung.

Neben dem kribbelnden Druck baute sich in Reita noch etwas anderes auf. Etwas was viel tiefer und intensiver war. Eine Gefühl, welches immer wärmer wurde. Zu Anfang war es nur in Funken, welcher sich aber während ihres gemeinsamen Aktes zu einem Lauffeuer entwickelte.

Nach wenigen Minuten hörten beide nicht einmal mehr den immer noch starken Verkehr vor dem Appartment aufgrund ihrer eigenen Lautstärke.

Vor allem als Reita sich fast komplett aus dem Körper heraus zog, um nur noch stärker wieder zuzustoßen. Jedes erregte Schreien hallte in seinen Ohren wider und ermutigte ihn nur das ganze erneut zu wiederholen.

„Willst du... mehr davon?“, fragte Reita dreckig grinsend zwischen seinem Keuchen.

Er erhielt keine Antwort, was jedoch daran lag, dass die Person unter ihm einfach nicht mehr in der Lage dazu war einen Satz zu formulieren. Wenig später sackten auch die Arme weg, sodass Reita nun fast gänzlich auf dem zarten Körper lag. Lediglich sein Becken hob und senkte sich in einem schnellen Rhythmus. Sein Glied pulsierte immer stärker und er wusste, dass er mit seiner Zurückhaltung fast am Ende war.

Mit einem letzten tiefen Grollen und gezielten Stoß brach die große Welle über ihn herein und riss ihn unaufhaltsam mit. Schließlich sackte auch er zusammen und blieb regungslos liegen. In ihm kribbelte noch alles und er genoss das immer noch präsente warme Gefühl. Es war in seinem ganzen Körper ausgebreitet und stimmte ihn grundlos glücklich. Sein Atem ging immer noch gehetzt und seine Glieder fühlten sich schwer wie Blei an. Erst als er Körper unter ihm sich wieder zu bewegen begann, rollte sich Reita auf die Seite und lag dadurch auf dem Rücken. Erst da wurde ihre Bindung unterbrochen, und ein Seufzen war zu vernehmen. Einen Moment passierte gar nichts, ehe Reita wieder Berührungen an seinem Glied wahr nahm.

„Ich räum nur auf“, wurde ihm gesagt und das Kondom wurde von ihm entfernt. Reita brummte darauf nur.

„Darf ich noch duschen?“, wurde er wenig später spontan gefragt, worauf Reita jedoch direkt mit einem knappen „Nein“ antwortete.

„Hätte mich auch gewundert... ich bin dann weg“.

Durch seine geschlossenen Augen konnte Reita nur anhand der Geräusche erahnen, dass das Geraschel von Kleidern kam.

Dann war es einen Moment wieder still, ehe ein „hast du Geld für ein Taxi?“, zu hören war.

Genervt öffnete Reita seine Augen und rollte sich zur Bettkante um nach seiner Hose zu angeln, um so an seine Geldbörse zu kommen. Mit einem gezielten Griff zog er ein paar große Geldscheine heraus und hielt sie so lange blind an die Seite, ehe sie weggenommen wurden. Wie immer wurde nachgezählt. Von dem Geld könnte man eine gute Stunde mit dem Taxi durch Tokyo fahren, aber anscheinend war der Preis für die kurze Nacht in Ordnung, denn es war lediglich ein „bye, bis bald“ zu hören. Dann fiel die Tür ins Schloss.

Reita döste noch einen Moment vor sich hin, ehe er frustriert feststellte, dass die besondere Wärme schon wieder nachließ, wie die Glut in einem Kamin, welche langsam abstarb.
 


 

Nachwort

Ich weiß nicht ob man es bemerkt hat, aber ich habe versucht Reitas One-Night-Stand so neutral zu beschreiben, dass es sowohl ein Mann als auch eine Frau sein könnte.
 

Nächstes Kapitel = Ego (Ich)
 


 

Chris~



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