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Rot und Weiß

Lecan & Hassar
von

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Während der Gefangenschaft

~Kapitel 2: Während der Gefangenschaft~
 

Mehrere Tage waren Sie nun schon unterwegs und so wie er auf dem Pferd hing, war das alles andere als angenehm. Doch seine Entführer schien das nicht zu interessieren. Natürlich war er keine Geisel in dem Sinne, sondern ein Gefangener. Der rote Kater sah immer mal wider zu ihm hinüber und befand sich auch so sehr oft in seiner Nähe. Wenn Sie Rast machten, dann gab er ihm meist Essen und Trinken. Obwohl er ein Feind war und ihnen sprichwörtlich ans Fell wollte, behandelten Sie ihn außergewöhnlich freundlich. Was ihn vollkommen verwirrte.
 

Man hatte ihnen immer erzählt wie schrecklich diese Leonarden doch waren und das Sie nicht mehr als Tiere waren, die sich auch so benahmen. Blutrünstig und Gemeingefährlich. Aber bisher hatte er davon nichts mitbekommen. Die finsteren Blicke die man ihm zuwarf ließ ihn innerlich schlucken und sicher konnten sie seine Angst riechen. Und er hatte Angst, wusste er ja nicht was auf ihn zukommen würde.
 

Rechnete er fest damit, wenn er erst einmal ihr Dorf oder wo auch immer man ihn hinbringen würde, erreicht hatten, das er gefoltert und später getötet werden würde. Zwar hatte die Garde ihn darauf vorbereitet und er sollte hart bleiben und nichts sagen. Aber ob er dies wirklich durchhalten konnte, wagte er doch zu bezweifeln. Das ruckartige Stoppen des Pferdes, ließ ihn unsanft leicht nach vorne schwenken. Lag er doch mit dem Bauch über dem Rücken des Tieres und er glaubte, das der Riamer hinter ihm auf seinen Hintern starrte. Dieser kam unglücklicher weise sehr gut in der engen schwarzen Hose zur Geltung. Was ihm nun einmal mehr peinlicher denn je war.
 

Wie ein Kartoffelsack wurde er von dem Pferd gehievt und wider einmal an den nächsten Baum gefesselt, was ihm ein leises Seufzen entlockte. Sie waren immer noch nicht da. Ob er das nun gut finden sollte oder nicht konnte er nicht sagen. Und erneut kam der rote Kater in sein Blickfeld. Zwar waren hier fast alle Leonarden Rot, doch dieser stach ihm jedes mal besonders ins Auge. Was nicht einmal an seinem auffälligen Irokesen lag, hatten Andere weitaus interessantere Frisuren, Haarschmuck und ähnliches. Auch an seinem Körperbau lag es nicht. War er ja immerhin durchschnittlich. Schmal gebaut oder besser gesagt eine sehnige Figur. War er nicht wie andere mit Muskeln überladen. Wie er schon mitbekommen hatte, war er auch etwas Kleiner als er selbst und auch seine Fellzeichnung war nicht außergewöhnlich. Bis auf das Rot vielleicht. Und doch hatte er etwas an sich, was er nicht benennen konnte.
 

Dessen freches Grinsen und die strahlend Lindgrünen Augen, hatten es ihm irgendwie angetan. Er hatte eine Persönlichkeit die ihn faszinierte. Schweigend kam der junge Kater auf ihn zu, wobei er sich einmal mehr anzügliche Bemerkungen anhören durfte. Was er aber ganz gelassen hinnahm. Da er sich mit den leonardischen Bräuchen nicht auskannte, wusste er natürlich nichts von der bevorstehenden Hitzefeier und das der Kater vor ihm, dann seine rote Spitze bekommen würde und zum Kreis der Erwachsenen zählte. Dies hier war seine Kriegerweihe, natürlich musste er noch einen offiziellen Kampf bestehen. Aber den hatte er so gut wie in der Tasche.
 

Wie er es mittlerweile gewöhnt war, reichte der junge Kater ihm zuerst den Wasserschlauch und dann den Proviant. Brot und getrocknetes Fleisch. Seid einigen Tagen zierte er sich auch nicht mehr, dies anzunehmen. Wollte er einfach nicht sterben, egal was man ihm in der Garde eingetrichtert hatte. Die Obermotze, die mit Befehlen um sich warfen und sich Gold einkreisten ohne Ende, waren nie hier gewesen. Sie standen dem Feind ja nicht gegenüber und mussten um ihr Leben fürchten. Lecan hatte sich vor ihm hingesetzt und rückte jedesmal näher, von Rast zu Rast. Irgendwann würde er auf seinen Schoss sitzen. Aufdringlich wie immer wurde er angesehen und dabei hatte er einmal mehr das Gefühl das er ihm tief in die Seele sah.
 

Manchmal hatte er das Gefühl das er etwas bestimmtes von ihm wollte, doch hatte er bisher nicht eine Frage gestellt und dabei waren sie seid er in Gefangenschaft geraten war, knapp sechs Tage unterwegs. Bemüht ein Pokerface zu bewahren, erwiderte er dessen Blick. Doch wie jedes mal wand er ihn irgendwann ab und senkte Unsicher den Kopf. „Was willst du von mir?“ Fragte er unwirsch und hoffte diesmal eine Antwort darauf zu bekommen. „Antworten“ Kam es knapp und wie aus der Pistole geschossen von ihm.
 

Verwirrt sah er auf. „Auf was denn? Du stellst doch gar keine Fragen.“ Platzte es aus ihm heraus, ehe er die Stimme wider senkte. Hatten sich einige Köpfe zu ihnen umgewand und er war eigentlich ganz froh, wenn ihm niemand Aufmerksamkeit zollte. Erneut bekam er ein breites Grinsen zu Gesicht. „Wie heißt du denn?“ Fragte er ruhig mit der üblichsten Frage nach. Dafür erntete er ein verwirrtes Gesicht. Sollte er ihm das wirklich sagen? Nach kurzem zögern, nannte er dann doch sehr kleinlaut seinen Namen. „Hassar“ Lecan hatte die Ohren gespitzt und etwas vor gebeugt um ihn auch verstehen zu können.
 

„Aha … ich bin Lecan.“ Stellte er sich vor und grinste leicht. Was sie für eine Rasse waren mussten sie wohl kaum sagen. War es doch offensichtlich. „Was für ein Leonarde bist du?“ Fragte der Weißhaarige dann doch zaghaft, brachte ihn seine Neugier sonst noch um. Lecan blinzelte verwirrt, bis ihm einfiel was sein Vater einmal gesagt hatte. Riamer, die noch nie mit Leonarden zu tun gehabt hatten, kannten ihre verschiedenen Stämme, Gebräuche und Sitten nicht. „Ich bin ein Rotrikke.“ Beantwortete er ihm sein Frage, doch dessen Blick verriet, das er wohl noch etwas mehr ausholen musste.
 

„Es gibt verschiedene Stämme, die Pumaron haben Erdfarbenes Fell und schwarze Applikationen im Gesicht, an den Ohren, Waden, Rücken und Schwanz.“ Er hoffte das er nicht erklären musste, das es noch dutzende Farbabstufungen gab und er nur die Grundfarbe erwähnte. „Panthera leben im Süden und soweit ich weiß haben sie Punkte oder Streifen und ihr Fell hat die Farbe der Schatten.“ Was soviel heißen sollte das sie Grau bis Schwarz waren. Hatte er ja selbst nie einen gesehen und kannte dies nur aus alten Erzählungen. Lebte dieser Stamm sehr zurück gezogen. „Die Grausemten sind alle Grau/Weiß und haben ausschließlich Streifen. Die Rotrikken, also ich, sind Rot wie unser Name schon sagt und auch wir haben nur Streifen.“ Dabei hatte er sich leicht in Pose geworfen und wie ein Weiser den Finger ermahnend erhoben. Damit er auch ja zuhörte.
 

„Und natürlich gibt es da noch dutzende andere Stämme, aber dir die jetzt alle aufzuzählen würde nichts bringen.“ Würde er sich ja ohnehin nicht vorstellen können, wie sie aussahen und was genau nun die besonderen Merkmale waren. Hassar sah ihn mit vor Neugier leuchtenden Augen an und man konnte förmlich sehen wie es hinter seiner Stirn arbeitete. Anscheinend lagen ihm noch mehr fragen auf der Zunge, doch traute er sich wohl nicht diese auszusprechen. Doch Schluss endlich öffnete er doch wider die Lippen. „Was werdet ihr mit mir machen?“ Fragte er leise und hoffte das seine Befürchtungen sich nicht bewahrheiteten. „Das weiß ich nicht, Wir nehmen dich mit in unser Dorf. Der Häuptling wird entscheiden, was aus Dir wird.“ Erklärte er Ihm nachdenklich.
 

„Ich weiß was man Euch über Uns erzählt, aber wir fressen keine Riamer oder etwas dergleichen.“ Raunte er ihm zu und lächelte gewinnend. So das Hassar ihm einfach nur glauben konnte. „Wieso bist du Gardist geworden? … Warum bekämpfst du Uns?“ Wollte er diese Frage schon immer mal stellen, doch hatten die anderen Gardisten nicht sehr kooperativ ausgesehen. Dieser junge Mann hier schien da ganz anders zu sein. Schweigend sah er ihn an und es war nicht abzusehen, ob er überhaupt eine Antwort bekommen würde. „Es ist eine große Ehre in die Garde aufgenommen zu werden.“ Leierte er einen der Propagandasätze hinunter. Dabei war er nur Gardist geworden, weil er eine Daseins Berechtigung brauchte, einen Grund zu Leben, ein Zeichen nicht unnütz zu sein. Und dies hatte er in der Garde bekommen. Und bisher hatte er auch den Lehren seines Mentors geglaubt, doch nun seid den Tagen die er mit den Leonarden verbrachte, geriet sein Weltbild stark ins Wanken. Obendrein spürte er ein seltsames Gefühl in der Magengegend wenn der Rote sich Ihm näherte. Er war immer schrecklich aufgeregt und nervös. Und er fragte sich, was dies bewirken mochte.
 

Die Antwort die der Rote bekommen hatte, schien ihn nicht zufrieden zu stellen, doch fragte er nicht noch einmal nach. Würde er sich dann nur aufregen und eine hitzige Diskussion vom Zaun brechen. Nachdenklich musterte er ihn noch einmal eindringlich und nahm einen Schluck aus dem Wasserschlauch. Ehe er sich erhob und zu seinem Pferd zurück ging. Die Anderen saßen ebenfalls wider auf und das hieß, das sie weiter reiten würden. Der Weißhaarige wurde losgebunden und auf die Beine gezerrt. Seine Handgelenke schmerzten, von den scheuernden Seilen. Doch beschwerte er sich nicht. „Gib ihn mir.“ Erscholl plötzlich wider die Stimme von Lecan neben ihm, was ihn verwirrt aufsehen ließ. Der Kater der ihn auf die Beine gezogen hatte, sah den Kleineren misstrauisch an, ehe er breit grinste. „Dein Interesse für den Feind ist nicht gesund mein Lieber.“ Raunte er ihm zu und bugsierte den Gefangenen vor ihm auf sein Pferd. Lecan schlang seinen Schweif um dessen Hüfte und einen Arm stützend um die Taille. Dafür das er Größer als er war, war Hassar doch recht zierlich.
 

Von der Gesamtgestalt her, was gar nicht einmal auf den ersten Blick auffiel. Seine Wangen färbten sich leicht Rosa, bei der Aussage. „Das geht dich nichts an.“ Nuschelte er leicht und erntete ein tiefes Lachen. Kurz wuschelte man ihm durchs Fell am Unterarm, ehe der große Kater zu seinem eigenen Pferd hinüber ging und aufsaß. Hassar fühlte sich sichtlich unwohl nun vor dem roten Kater zu sitzen. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Lecan wartete eine Weile, bis der Großteil des Trupps vorgeritten war, ehe auch er sein Pferd in Bewegung setzte und der Rest sich ihm anschloss. Wollte er nicht unbedingt an erster Stelle reiten.
 

Schweigend hatte er den Blick nach vorn gerichtet und linste nur ab und zu einmal in den Nacken des Anderen. Der eine seltsame Faszination auf ihn ausübte. Dessen bleiche Haut, die Mondlicht zu gleichen schien, hatte es ihm einfach angetan. Schon in der Nacht als sie sich am Fluss begegnet waren. Unbewusst verstärkte sich sein Griff um dessen Taille und drückte ihn so etwas mehr an sich. Hassars Hände waren vor dessen Brust gefesselt worden und so konnte er sich ganz gut am Sattelknauf festhalten und er fand es wesentlich angenehmer einmal so zu reiten und nicht wie eine Satteltasche über dem Pferd zu hängen.
 

Doch waren die Anderen auch viel größer oder Muskulöser als Lecan. Was nicht hieß das sie deswegen so wenig Platz hatten, das sie ihn so rüber werfen mussten. Neugierig sah er sich um. Die Umgebung hatte sich Verändert, wenn auch nur Schwach. Einige Bäume waren anders und manche Blumen und Sträucher wirkten viel exotischer. „Wie lebt ihr?“ Fragte Hassar leise, das nur Lecan ihn verstehen konnte. Dieser war leicht zusammen gezuckt, hatte er nicht damit gerechnet, das er noch einmal angesprochen werden würde.
 

„Meinst du meinen Stamm oder meine Art allgemein?“ Stellte er lieber eine Gegenfrage, um sich ganz sicher zu sein. „Allgemein“ Raunte der Andere leise. „Ich kann dir nicht genau darauf antworten. Viele leben in Holzhütten, so wie ihr oder Stein und Lehmhäusern. Andere haben so etwas wie Baumhäuser, sie haben ihre Hütten in den Baumkronen von riesigen Bäumen angebracht und verschiedene Mechanismen wie sie hoch und runter kommen. Für Riamer, da ihr ja nicht so gut klettern könnt.“ Hassar verzog kaum merklich das Gesicht. Freidenker waren hier ja auch eine Menge vorhanden.
 

„Mein Stamm lebt hauptsächlich in Holzhütten die auf Stelzen stehen. Der Boden ist leicht sumpfig und rings um die Weiden ist der Sumpf sehr tief. Durch die Witterung wären unsere Häuser nicht sehr einladend.“ Aber war das Akazienholz das sie verwendeten sehr robust und hielt lange stand. Auch wenn man seine Hütte regelmässig warten musste. Hassar nickte verstehend. Hatte er ihm also auch eine Information entlockt. Sie lebten in einem Sumpfgebiet, das hieß das der Boden recht warm war und die Luft kühl. Gab es dort sicher auch Nebel. Wenn er eine Karte hätte, hätte er nun ungefähr sagen können, wo er sich befand.
 

Das Schweigen setzte zwischen ihnen wider ein, was Lecan innerlich doch leicht seufzen ließ. So dicht wie sie bei einander saßen, ließ es sich nicht vermeiden das der knackige Po des Größeren sich an dem Schritt des Katers rieb. Bewusst bekamen das Beide nicht wirklich mit. Doch ihre Körper merkten das sehr wohl und bald änderte sich Hassars Geruch um eine kleine Nuance. Kaum wahrnehmbar wenn man nicht direkt an ihm klebte, so wie Lecan. Der Rote blinzelte irritiert als er dies bemerkte und konnte nicht verhindern, an ihm zu schnüffeln.
 

Seine Barthaare kitzelten den Weißhaarigen im Nacken und dessen Wangen färbten sich prompt Rosa. „Was tust du denn da?“ Fragte er kaum hörbar und mit deutlich zitternder Stimme. Lecan hatte ihn durchaus gehört, doch hatte er noch nicht wirklich erkannt was er da tat. Dessen Geruch zog ihn magisch an und ehe er sich versah, fiel seine feuchte Nase förmlich in dessen Nacken und drückte sich tief in die weiche Haut. Was Hassar ein erschrockenes aufjapsen entlockte. Die Reiter um sie herum wurden hellhörig und sahen alarmiert zu Ihnen.
 

Allerdings grinsten sie nur breit, als ihnen bewusst wurde was da gerade passierte. „Na holla Lecan … du gehst aber ran …Verschreck unser Gardistchen nicht …“ und ähnliche Sprüche waren zu vernehmen. Hassar war förmlich zur Salzsäule erstarrt und noch bleicher als er es sonst war. Befürchtete er schon dessen Zähne im Nacken zu spüren. Allerdings geschah nichts dergleichen. Der Rote löste sich langsam von ihm und sein Blick war doch leicht glasig geworden. „Hm was?“ Fragte er verwirrt und ernetete dafür schallendes Gelächter. „Wird Zeit das du nach Hause kommst und deine Hitzewoche durchmachst, bevor du hier das Täubchen noch anfällst.“
 

Hassar war sich sicher, das er irgend etwas wichtiges verpasste, doch jetzt nachzufragen, das traute er sich einfach nicht. Unsicher senkte er den Blick und spürte wie seine Wangen wider an Farbe zu legten. Das war ihm so peinlich gewesen und sein Körper hatte sich in dem Moment seltsam leicht und schwer zugleich angefühlt. Diese Empfindungen und Eindrücke verunsicherten ihn stark, er wollte das nicht. Und irgendwie musste er das unterbinden. Er musste sich nur an das halten was er in der Garde gelernt hatte. Doch hier war dies so unendlich schwer, hier konnte er teilweise einmal sein wahres Ich zeigen. Denn kennen tat ihn niemand und so musste er auch keine Erwartungen erfüllen.
 

„Ich falle niemanden an.“ Riss Lecans empörte Stimme ihn aus seinen Gedanken, doch erntete dieser nur wider Gelächter und amüsiertes Kopfschütteln. Murrend packte er die Zügel fester und ritt etwas voraus. Er wusste das er sich Kindisch benahm, aber er war ja auch noch ein halbes Kind. Zumindest laut leonardischem Gesetz. „Wieso schnüffelst du an mir?“ Fragte Hassar nach einer weile, hielt er diese Unwissenheit einfach nicht aus. Der Rote senkte leicht beschämt den Blick und näherte sich dann langsam dessen Ohr, wobei er sich fester an ihn drückte. Was dem Weißhaarigen ein überraschtes Keuchen entlockte.
 

„Nicht … Viel zu Nah.“ Stammelte er leise und versuchte wider etwas Abstand zwischen Sie zu bringen, doch wollte ihm das absolut nicht gelingen. „Du riechst gut.“ Drang es leise an seine Ohren und seine Stirn legte sich automatisch in Falten. „Wie bitte?“ Hatte er sich so eben verhört? Ganz sicher nicht. Der kleine Kater räusperte sich leicht und strich sich verlegen den Irokesen nach hinten. „Ich sagte du riechst gut, wie Blütenhonig oder eine seltene Blume.“ Versuchte er es ihm etwas eindringlicher zu erklären. Das die Begriffe Hassar nur noch mehr in Verwirrung und Verlegenheit stürzten, ahnte er zu dem Zeitpunkt noch nicht.
 

„Was redest du denn da?“ Fragte er mit krächzender Stimme. „Das ist doch Unsinn.“ Versuchte er es abzuschwächen. Sowas konnte er doch nicht sagen, aber er tat es sehr wohl. „Nein ist es nicht, ich wird jawohl noch wissen was meine Nase mir sagt.“ Moserte der Rote herum und zog beleidigt eine Schnute. Da machte er ihm einmal ein Kompliment und dann sowas. Hassar hingegen wusste nichts mehr darauf zu erwidern wieso er seine Aufmerksamkeit auch viel lieber wider auf die Umgebung lenkte.
 

Seit diesem Vorfall waren sie sich mehr oder weniger aus dem Weg gegangen, falls dies überhaupt ging. Lecan suchte weiterhin die Nähe des Anderen und diesem war es auch weiterhin unangenehm. Doch fand er sich langsam damit ab. Auch wenn Sie kaum ein Wort miteinander wechselten, so tauschten sie doch oft Blicke die für die Anderen eindeutig waren. Und je mehr Tage vergingen und Hassar nichts anderes übrig blieb als sich in sein Schicksal zu fügen, entdeckte er immer mehr Widersprüche, die man ihm allerdings nur erklären würde können, wenn er einmal Nachfragen würde. Und das traute er sich bisher einfach nicht.
 

Noch immer war ihm zu viel Nähe unangenehm, auch wenn es nicht mehr in Panikattacken ausartete wie am Anfang. Man behandelte ihn recht Human, für einen Gefangenen. Was ihn doch sehr überrascht hatte. Hatte er einmal gesehen, wie man mit Leonardischen Gefangenen und Freidenkern umgegangen war. Fast jeden zweiten Tag saß er bei Lecan auf dem Pferd und es machte ihm mittlerweile auch nicht mehr soviel aus. Es seih denn, das dieser wider einmal an ihm schnüffelte. Von ihm berührt zu werden, hatte etwas angenehmes an sich. Waren seine Berührungen nicht aufdringlich oder gar Belästigend im sexuellen Sinne. Auch wenn verstärkt immer mehr Bemerkungen in diese Richtung kamen. Lecan hatte Ihm bisher nichts weiter erklärt, was daran lag das er auch hier nicht nachgefragt hatte. Und von sich aus, würde wohl keiner der Anwesenden etwas erzählen.
 

Die letzten Nächte ritten Sie durch und so erreichten sie nach insgesamt fast drei Wochen endlich das Dorf der Rotrikken. Der Morgen graute bereits und die Reiter, wie ihre Pferde waren alle ziemlich mitgenommen. Die Bäume die das Stadttor symbolisierten, wurden von zwei Wachposten besetzt, die den Trupp natürlich längst hatten kommen sehen. Hassar schlief an Lecan gelehnt und bekam gar nicht mit das sie endlich am Ziel waren.
 

Der Andere sah aber auch keine Notwendigkeit darin ihn zu wecken. Lächelnd warf er seinem Vater einen Blick zu, als dieser auf ihn zu kam. War es wohl eher Zufall, das er diese Nacht Wachdienst hatte. „Willkommen zu Hause mein Junge.“ Raunte er ihm zu. „Danke.“ Lächelte er schüchtern. Neugierig wurde Hassar gemustert. „Hast du Uns schon deinen Gefährten mitgebracht und das vor der Hitzefeier?“ Fragte der ältere Kater überrascht und sah verstohlen zu einer Gruppe Männer, die an ihnen vorbei ritten und bei der Frage amüsiert auflachten.
 

Lecan wurde bis zu den Ohrspitzen Rot und schüttelte leicht den Kopf. „Nein“ kam es empört von ihm, so das man meinen konnte, das man ihn auf frischer Tat ertappt hatte. Hassar war durch das aufbegehren wach geworden. Verschlafen blinzelte er und sah zu Lecan hinauf, der nur noch dunkler zu werden schien und verlegen den Blick abwand. Irritiert runzelte der Weißhaarige seine Stirn und sah dann zu dem älteren Kater, der noch immer neben dem Pferd stand.
 

Wer war das denn? Doch fand er seine Stimme noch nicht wider, war er dazu noch viel zu Müde. „Er ist ein Gefangener.“ Hörte er hinter sich Lecan sagen und prompt waren zumindest seine Gedanken schon wider auf hoch touren. Bedrückt senkte er den Blick. Irgendwie schmerzte es, dies aus seinem Mund zu hören. Hatte er das sehr lang, wenn überhaupt noch nicht, zu ihm gesagt. „Gefangener … Ein Gardist?“ Kam es überrascht von dessen Vater und er musterte Hassar noch einmal genauer. „Sehr Jung.“ Raunte er betroffen und schüttelte fassungslos den Kopf. Er trat von dem Pferd zurück, damit auch sein Sohn und ihre Geisel in das Dorf einreiten konnten.

Alle Anderen des Trupps, hatten dies schon längst passiert. Ein Bote hatte dem Häuptling bereits Bescheid gegeben, konnte dies nicht warten. Immerhin musste Hassar auch untergebracht werden. Die Beiden betraten mit gesenkten Haupt das Dorf und wirkten in sich gekehrt. Beide aus verschiedenen Gründen.
 

~TBC~
 

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boah bin ich fleissig xD aber gewöhnt euch ne dran. Das ist nur weil ich mom ne groß im Unterricht was zu tun habe.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Mangafan0
2009-09-11T04:23:54+00:00 11.09.2009 06:23
Holla, Lecan geht ja ran, einfach so an Hassar rumzuschnüffeln^^ Der Ärmste kapiert doch gar nicht was los ist.
Ich finde die Beiden recht gut beschrieben, Hassar Unsicherheit und Lecans Neugierde an ihm.
Nun da sie endlich im Dorf sind, hoffen wir mal das der Häuptling, Hassar eine Chance gibt. Obwohl, wird er machen, sonst wäre die Geschichte ja zu Ende ;o)

Zu Beginn hättest du aber vielleicht noch besser auf den Überfall und die Toten eingehen können. Ich meine Hassars Kameraden wurden alle getötet und er hat nicht mal einen Gedanken dafür übrig. Auch behandeln ihn die Freidenker/Leonarden etwas zu nett, wenn man bedenkt das er im Kampf, einen Verletzt und ohne Lecans Angreifen getötet hätte.


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