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Dieser eine Drang

die Vergangenheit ruht nie
von

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Ruhe der Vergangenheit - Part 7

Der Mond schien hell auf die Gräber. Langsam strich ich zwischen ihnen umher.

Ich liebste es, wenn ich mich alleine auf einem Friedhof befand.

Die Ruhe der Gräber, diese Grabesstille, war einfach beruhigend und lies mich meine Sorgen vergessen.

Doch dann hörte ich Schritt hinter mir. Ich stutzte und blieb stehen. Wer war denn abgesehen von mir um diese Zeit noch auf dem Friedhof?

Ich drehte mich langsam um und starrte in zwei vor Wahnsinn triefende Augen.

Ich schrie auf und machte einen Satz rückwärts. Dabei stolperte ich über ein Grab und fiel gegen einen Grabstein.

Der Mann kam näher sein Messer erhoben.

Das konnte nicht war sein. Seit Wochen stand es in den Zeitungen, dass ein Serienkiller entwischt war und nun stand er mir direkt gegenüber.

Wie hatte ich nur so leichtsinnig sein können?

Wieso hab ich nicht auf die Warnungen gehört?

Ich hatte mich auf dem Friedhof immer so geborgen und sicher gefühlt, dass ich nie auf den Gedanken gekommen wäre, ihm hier zu begegnen.
 

Das Messer blitze im Mondlicht. Ich sprang auf und rannte. Rannte als würde es um mein Leben gehen, was es ja auch durchaus tat.

Zum Glück war ich einigermaßen durchtrainiert, sodass ich ihm entkam und schließlich keuchend zu Hause ankam.

Mit zitternden Händen schloss ich die Tür auf und betrat unsere Wohnung.

Hinter mir schloss ich die Tür sorgfältig und schloss wieder ab.

Ich kontrollierte noch dreimal, ob wirklich alle Türen und Fenster richtig geschlossen waren.

Erst dann ging ich in mein Zimmer, wo ich nur noch mir meine Bettdecke über den Kopf ziehen wollte. Doch ich kam über meinen Spiegel nicht hinaus, denn etwas was ich sah lies mich stocken.

Ich ging näher auf mein Spiegelbild zu und betrachtete mich. Etwas war anders als vorher.

Und dann erkannte ich was es war. Es war der wahnsinnige Ausdruck in meinen Augen.
 

Ich hatte mich in einer Ecke meiner Zelle zusammengerollt wie ein Embryo.

Wenn ich noch fähig gewesen wäre zu weinen hätte ich das jetzt vielleicht getan. Doch diese Gabe war mir genommen worden.

Wie so vieles im Leben.

Wie gerne würde ich wieder weinen können. Einfach den Schmerz rauslassen.

Es hatte sich in letzter viel Schmerz in mir angesammelt.

Ich hatte meine komplette Vergangenheit wieder durchlebt.

Die Sache mit dem Serienmörder hatte ich bisher niemanden erzählt. Und so würde es auch bleiben.

Ich überlegte. War das die Stelle in meinem Leben an der ich wahnsinnig geworden war?

Oder war das viel früher passiert?

Hatte alles, was mir passiert war im Prinzip nur darauf hin gearbeitet?

War es Schicksal?
 

Ich dachte noch lange darüber nach, bis die Tür meiner Zelle aufging und eine barsche Stimme mitkommen befahl.

Ich stand auf und folgte der Person in einen weitestgehend leeren Raum. In ihm befand sich lediglich ein Schrank.

Vor ihm stand meine Psychologin und lächelte mich aufmunternd an.

„Nun es ist so weit“, meinte sie mit ruhiger und klarer Stimme.

Ich sah sie verwirrt an. Was war soweit?

„Ich bin der festen Überzeugung, dass du geheilt bist und wieder unter Menschen leben kannst“, lächelte sie.

Ich sah sie mit großen Augen an. Sollte das etwas heißen?

„Hier in dem Schrank sind deine Sachen und alles, was du sonst noch so brauchst um wieder unter Menschen leben zu können. Ich wünsche dir viel Spaß in deinem neuen Leben. Auf das wir uns nie wiedersehen“

Mit diesen Worten ging sie. Ich sah ihr noch eine Weile hinterher. Ich konnte es nicht fassen.

Ich war frei!



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