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Stalking

Dein Herz gehört mir!
von

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Die Erinnerung. Ich halt sie fest

Manchmal, fragt man sich, zu was Menschen alles in der Lage sind. Wenn sie normal sind. Wenn sie emotional sind. Oder wenn sie am Sterben sind. Zu etwas Außergewöhnlichem sagt man. Aber was ist gewöhnlich, wenn man in diesem Zustand ist, wo man etwas Außergewöhnliches macht?
 

‚Es gibt Tage da ist es schlimmer und es gibt Tage, da geht es besser...heute ist einer der schlimmeren Tage.‘ Immer wieder schossen dem Rapper diese Worte durch den Kopf, als er alleine Zuhause auf seinem Bett lag. David hatte er eine SMS geschrieben, mit dem, was vorgefallen war. Mit der Verrückten. Sie hatte ihm Angst gemacht. Nein, sie machte ihm immer noch Angst. Warum war sie so? Er hatte noch nie seine Fans verstanden, wenn sie kreischend in der ersten Reihe gewesen waren und ihn heulend anschrieen. Klar war er dann auf der Bühne und er war auch nur ein Mann. Es war geil, aber er fand es beängstigend. Irgendwann, nachdem sie bekannter gewesen waren, hatte er angefangen Groupies mit auf sein Zimmer zu nehmen. Er war jünger gewesen und hatte seinen Spaß haben wollen. Dann trat sie in sein Leben. Und er hatte aufgehört. War so weit erwachsen geworden, dass er über Kinder und Familie nachgedacht hatte. Timo hatte erkannt wie er gewesen war und ihm hatten die Mädchen leid getan. Alle hatten ihm Leid getan. Die Zweifel, die er unterdrückt hatte, waren alle wieder da gewesen. Was war an ihm so toll? Warum wollten ihn so viele haben? Wieso brachen sie vor Glück in Tränen aus, wenn er sie anguckte und lächelte. Wann hatte er angefangen eine Maske zu tragen, wenn es um seinen Beruf ging? Wollte er das überhaupt noch? War es nicht offensichtlich, dass er nicht mehr konnte? Immer öfters in der letzten Zeit waren ihm diese Gedanken gekommen. Immer häufiger hatte er geraucht und sich danach dafür geschämt. Wenn er nun schon rauchte, wann kam der Alkohol? Wann die Drogen? Timo wusste, dass wenn er nicht bald etwas tun würde – egal was – würde er etwas tun, was er später bereuen würde. Passten Drogen zu einem harten Rapper? Zu dem, was er nicht war? Was genau war ein ‚harter‘ Rapper? Er jedenfalls nicht. Wenn er in den Spiegel sah, sah er einen jungen Mann, der älter aussah, als er war. Der verzweifelt war und der nicht mehr konnte. Sahen seine Fans das nicht? Seine Freunde und seine Familie hatten ihn schon mehrmals darauf angesprochen und immer wieder hatte er gesagt, dass sie sich keine Sorgen machen sollten. Doch, sie taten es, wie jeder, dem eine Person wichtig ist. Warum sollten sie sich um ihn keine Sorgen machen? Er machte sich ja auch Sorgen um David. Natürlich. David war wie ein Teil seiner Familie. Er war ein Teil seiner Familie, wenn sie auf Tour waren. Wie ein Bruder? Vielleicht eher wie ein Vater. Oder ein Onkel. Timo grinste in sich hinein, bei der Vorstellung, wie David gucken würde, wenn er ihm sagen würde, dass er wie ein Onkel für ihn war. Der Gitarrist würde ihn vermutlich für endgültig durchgeknallt halten. Aber er würde ihn genauso lieb haben.
 

„Mama, Mama, Onkel Chris ist wieder da“ Mama, Mama!“ Ein kleiner Junge lief aufgeregt in die Küche, in der seine Mutter konzentriert vor dem Herd stand und kochte. „Hallo Myrja. Wie geht es dir?“ Sie drehte sich um. „Gut. Dir? Bist du gekommen um mir zu verraten, was das sollte?“ Er lächelte und ihr Sohn forderte wieder seine Aufmerksamkeit. Er hob ihn hoch. „Ich weiß nicht was du meinst.“ Sie schnaubte. „Natürlich weißt du nicht, was ich meine. Ist ja auch schon total lange her!“ „Myrja, jetzt sei nicht sauer. Ich kann es dir eben nicht sagen. Du könntest in Gefahr geraten und deine Kinder auch.“ Sie warf dem Bassisten einen vernichtenden Blick zu. Er überging ihn und spielte mit ihrem Sohn. „Ich hasse dich dafür, dass du mich mitgenommen hast, Linke.“ Sie deckte den Tisch. Auch für ihn. „So, so, du bist also noch total sauer. Ist was passiert, was ich nicht weiß? Was dich so aufregt?“ Sie schwieg und deckte den Tisch weiter. Er lächelte viel sagend. „Zum Beispiel, etwas mit einem jungen Mann, längere schwarze Haare, graue Augen?“ „Blaue Augen. Aber nichts, was dich anginge.“ „Willst du nicht wissen, woher ich das weiß“ „Nein.“ „Okay dann nicht.“ Sie fingen an zu essen. „Okay, sag's mir.“ „Wieso sollte ich, Myrja?“ „Du willst es doch offensichtlich loswerden?“ „Und du willst es offensichtlich unbedingt wissen – neugierig?“ Ihre Augen funkelten. „Sag es Christan Linke oder du bist so gut wie tot.“ Der Bassist lachte. „Ich weiß es von David. Oder zumindest weiß ich, dass er dich kennt und dass du ihm wohl den Kopf verdreht hast. Amüsanterweise denkt er, du würdest was von mir wollen. Und er weiß auch bescheid wegen deinen Kindern.“ „Wie viel weiß er.“ „Die Wahrheit. Also, willst du mir nicht erzählen, was vorgefallen ist?“ „Nur, wenn du mir erzählst, was das ganze eigentlich soll.“ Er seufzte auf. „Nur, wenn du mir versprichst dich nicht einzumischen. Du hast schon genug Probleme.“ Ihre Kinder hatten fertig gegessen und Myrja schickte sie zum spielen ins Wohnzimmer. Sicher war sicher. „Versprochen. Nun erzähl endlich.“ „Also, David ist ein guter Freund von mir. Ich kenne ihn schon ziemlich lange. Du weißt ja, dass ich Bassist in einer Band bin und er ist halt der Gitarrist. Der, wo du meintest, der könnte ja noch mal was üben.“ Sie errötete. Der Ältere fuhr fort. „Nun seit einiger Zeit wird er belästigt. Von einer Verrückten.“ „Einer Stalkerin?“ „So könnte man sie auch nennen. Sie hat Timo gedroht, ruft auf seinem Handy an und denkt, dass er sie liebt. Das ist übelst krank. Naja wir wissen bisher nicht sehr viel, außer, dass sie hier in der Nähe wohnen muss und dass sie wohl in dem Alter deiner Schwester ist. Vielleicht kennen sie sich sogar. Ich wollte, dass du gestern dabei bist, damit sie Angst um David bekommt und wir so herausfinden, wer sie ist.“ „Und ich Trottel hab natürlich David angesprochen, als er alleine auf der Bank saß.“ Sie stöhnte auf und legte ihre Hände auf ihr Gesicht. Linke grinste. „Ja, das muss sie wohl mitbekommen haben, denn sie hat David prompt angerufen, und ihm erzählt, dass du Kinder hast und mit mir fast zusammen wärst. Ich denke wir sollten sie in diesem Glauben belassen.“ „Ja, das wäre wohl besser.“ „Wie findest du David? Immerhin würde ich behaupten, dass er schwer verknallt ist in dich. Und ich denke, er würde dir gut tun.“ „Du weißt ja noch nicht mal, ob ich in ihn verknallt bin und sagst, er würde mir gut tun? Manchmal, Chris bist du echt komisch. Auch wenn ich dich erst seit Kurzem kenne.“ Er grinste. „Ja, aber ich glaube, dass du sauer auf mich warst, weil du dich nicht getraut hast nach seiner Handynummer zu fragen? Und die Wut darüber schiebst du auf mich, weil ich dich ja dahin geschleppt habe.“ „Klappe Linke. Spiel mit den Kindern.“ „Weißt du denn schon was neues über deine Schwester, Myrja?“ „Nein. Sie hat zwar Informationen eingeholt, und sollte über mich bescheid wissen. Aber bisher kam nichts.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2010-03-22T19:37:43+00:00 22.03.2010 20:37
okay ich bin verwirrt...
also schreib weiter und klär mich auf...

mal sehen, was als nächstes passiert...


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