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Stalking

Dein Herz gehört mir!
von

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What is "Love"

Ich hatte mich immer gefragt, wozu ich fähig sein konnte. Dass ich schon bald an meine Grenzen stoßen sollte, wusste ich nicht. Wie auch, ich hätte nie gedacht, heute hier zu sein und so locker darüber reden zu können. Dabei ist es noch gar nicht so lange her. Ein paar Tage. Vor ein paar Tagen hat sich mein Leben schlagartig geändert. Ich musste aufwachen und das nachholen, was ich versäumt hatte. Ja, ich war ein dummes Kind. Bis zu diesem schicksalhaften Tag im Mai, als ich meine Schwester das erste Mal sah, ohne zu wissen, wer sie war. Was ich getan hatte, konnte ich nie wieder gut machen. Mein Denken sehe ich jetzt anders. wie ein Spiegel, der zerbrochen ist, liegt mein bisheiges Leben vor mir auf dem Boden.
 

Langsam aber sicher hatte ich die Schnauze voll. David war vollkommen verändert. Timo tauchte für sein Glück Gott sei Dank nicht mehr auf, aber David beachtete mich nun überhaupt nicht mehr. Meine Anrufe drückte er weg, er blieb im Haus, alles zu. Ich kochte vor Wut. War das ein neues Spiel? War das seine Art zu zeigen, dass er sauer auf mich war? Oder was wollte er damit erreichen? Das ich ihn in Ruhe ließ? Er hatte doch angefangen. Er hatte den Stein ins Rollen gebracht. Dieser Trottel, dieser Egoist, dieser Macho. Dieser Möchtegern Gitarrist. Ich würde wohl irgendwie herausfinden müssen, warum er so war. Egal wie. Und wenn ich all meine Kontakte anrufen musste, alles aufbieten musste, was ich hatte. Und wenn…wenn ich Timo benutzten würde. Oder noch viel besser. Linke. Da konnte ich ihm drohen, weil er ja eine Freundin hatte. Und die hatte Kinder. Eigentlich tat ich Kindern nie etwas, aber spezielle Situationen, erfordern spezielle Maßnahmen. Ein Anruf sollte genügen. Hoffte ich, oder ich würde noch gemeiner werden. Noch hinterhältiger. Ich grinste. Manchmal konnte ich richtig genial sein. Ich machte mich auf den Weg zu Timo. Vielleicht waren meine Schauspielkünste wirklich unübertroffen.
 

„Was denkst du, wird David tun, wenn er herausfindet, dass wir nur gute Freunde sind?“ fragte Myrja den Älteren. „Nun, ich denke er wird erst ungläubig gucken, mich dann mit Blicken töten wollen und dann wohl total schüchtern dir gegenüber werden. Zumindest bis er mitkriegt, dass er dich nicht ganz kalt lässt.“ Sie blickte hinaus. „Wer will schon eine alleinerziehende Mutter mit zwei kleinen Kindern von Männern, die nicht gut zu ihr waren. Keiner tut das.“ Sie lachte auf. „David würde das tun. Er liebt Kinder.“ Sie schwieg. Es klingelte an der Türe. Linke stand auf. „Weißt du schon was Neues wegen deiner Schwester?“ „Die haben meine Adresse und meinten gestern, dass meine Schwester danach gefragt hätte. Sie sollte heute oder morgen bei ihr sein.“ „Und dann?“ „Keine Ahnung.“ Sie kam ihm hinterher. Ihre beiden Kinder schliefen ruhig in ihren Betten. Er öffnete die Türe. Ein junges Mädchen, vielleicht 16 Jahre alt, stand davor. „Hallo, wie kann ich Ihnen helfen?“

„Christian Linke. DU. Bist. So. Gut. Wie. Tod.“ In diesem Moment wusste Linke mehrere Dinge. 1. Das Mädchen vor ihm, war äußert aufbrausend. 2. Sie hatte ein Messer dabei. 3. Sie wollte ihn verletzten. 4. Sie war nicht wegen ihm hier, denn als Myrja kam konnte er mehr Hass in ihren Augen sehen, als zuvor. „Du. Miese. Kleine. Schlampe. David gehört mir! Wegen dir hat er Liebeskummer.“ Sie schrie nicht mal. Sie war einfach nur wütend.
 

Im Nachhinein konnte ich mich nicht mehr erinnern, was genau ich getan hatte. Ich wusste es nur aus Erzählungen. Meine letzte Erinnerung wart, dass ich mit Timo geredet hatte und dieser mir erzählt hatte, dass David wegen einer Freundin eines Freundes Liebeskummer hatte und noch eine ‚Verrückte‘ am Hals hätte. Heute weiß ich, dass er damit Recht hatte. Dass er noch untertrieben hatte. Aber damals war ich einfach nur wütend. Richtig sauer. Ich war zu Myrjas Haus gegangen und hatte geklingelt. Ein Messer hatte ich grundsätzlich immer bei mir, falls ich mal in Gefahr geraten sollte. Eigentlich nicht schlecht, wenn man sieht, was mit meiner Schwester geschehen war. Aber dass ich jemals so etwas tun könnte, hätte ich niemals gedacht. Aber so ist das oder? Man hat eine große Klappe und dann tut man die Dinge doch nicht. Man sagt, dass man etwas nie tun würde, aber in manchen Situationen tut man es doch. Wie gut wir Menschen uns selbst belügen können ist wahrlich bewundernswert. Jedenfalls machte man mir die Türe auf. Es müsste Linke gewesen sein. Und dann sind die Erinnerungen verschwommen. Meine Schwester kam und ich sah nur noch Rot. Ich hatte wohl Linke, der sich vor sie gestellt hatte, mit dem Messer angegriffen. Und er hatte mich festgehalten und mir in die Augen geschaut. Ich weiß nicht, wie sehr ich ihn verletzt hatte und was genau passiert war, aber er ließ mich los und ich? Ich bin weggerannt. An meiner Kleidung Blut. Aus der Ferne hörte ich die Serenen des Rettungswagens. Ich stieg mit Kleidung unter die Dusche. Das Wasser färbte sich rot. Es tat weh und ich spürte, dass ich weinte. Ich hatte einen Menschen verletzt. Vielleicht sogar getötet. Aus Liebe. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich mich gefragt, ob das wirklich Liebe ist, was ich für David empfinde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2010-03-28T16:33:07+00:00 28.03.2010 18:33
oh man... die braucht eindeutig professionelle Hilfe... aber dringens!

mal sehen, was als nächstes passiert...


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