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Träume im Mondenglanz

Memoiren eines Stallmeisters
von

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Der Schwanenkönig

Diese schnöde Welt verkommt mehr und mehr.

Seit tausenden von Jahren ist es stets dasselbe.

Immer dasselbe Ziel.

Immer dasselbe Leben.

Dasselbe Streben.

Immer.
 

Die Herrscher geben Audienzen,

verschieben Landesgrenzen

und sind erfüllt von Neid und Gier.

Immer.
 

Sie streben nach Orden,

Ruhm

und Reichtum.

Immer.
 

Rechtfertigen Mord und Totschlag

mit Gottes Namen.

'Gott gewollt, war es.', sprechen sie allesamt.

Immer.
 

Die Gesellschaft errichtet Schranken,

mit denen sie sich selbst nur fesselt,

knebelt

und sich selbst zu Grunde richtet.
 

Es ist bei Hof nicht Mode, sein Herz

den schönen Dingen dieser absurden Welt zu widmen.
 

Doch der wahre Wert dieser Welt,

liegt in eben diesen schönen Dingen.

So enthüllt die Nacht doch nur den wahren 'Tag',

mit ihrem fahlen Mondlicht,

ihrer so reinen Stille

und den Mysterien, die sie mit sich bringt.
 

Jedoch ist Mode nur, was Macht und Ansehen hervorbringt.

Mode nur, was Reichtum und Besitz verschafft.
 

Es ist nötig sich Paradiese zu schaffen,

um dieser abstoßenden Realität zu entfliehen,

um diese schauderhafte Zeit in der wir weilen,

einfach zu vergessen.
 

So erschaffen Kunst und Musik doch nur weitere Zufluchtsorte.

Zufluchtsorte, ja Paradiesen gleich,

in denen sich die Herzen der Träumenden verlieren.

Weitere Dinge, an denen sich die Menschen erfreuen sollten.
 

Doch sie sehen es nicht.

Sie sehen nicht den hohen Wert der Kunst,

der Musik,

der Träume,

der Visionen.

Nicht den hohen Wert der Sagenwelt,

nicht den Wert der poetischen Worte,

nicht den Wert der Phantasie.
 

So sehen sie auch nicht die genuine Großartigkeit Wagners.

Sie verstehen seine Kunst, seine Musik nicht.

Seine Opern sind wahrhaftig Teile dieser 'Zufluchtorte'.

So träume ich noch heute von meinem Schwanenritter,

wie er vom Schwanensee herüberschreitet

und mich von dieser qualvollen Realität erlöst.

Mein Lohengrin, meine erste Liebe.

So stehe ich am Ufer,

und schwöre:
 

Höre.

So höre doch mein Lohengrin!

So schwöre ich, mein Herz soll nur den Schwänen

und der Musik gehören.

Denn die Mächte schöner Künste

und nicht der Feuersbrünste

sind das Streben nach dem Leben doch nur wert.
 

Wie schön wär's doch auf Erden, wenn alle Herzen dieser Welt,

sich an die Kunst verlören...
 

- König Ludwig II. von Bayern -



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Von: abgemeldet
2010-06-22T17:20:11+00:00 22.06.2010 19:20
OMG!!!
Ich liebe diesen Prolog!!!!
*___________________________________________________________*
Er ist so treffend...so extrem passend für Ludwigs Denkweise!
HAAAW ;_;
Ich muss demnächste weiterlesen, wenn ich Zeit hab!
*ausdruck*
Ich liebe diese FF jetzt schon!

Ich schreib auch brav weiter Kommis!!! <3
*FANGIRL*
Von:  Schneizel
2010-03-16T21:25:27+00:00 16.03.2010 22:25
Prolog hab ich lieb :3
Mir gefällt die Form sehr gut... der Aufbau wirkt etwas unstrukturiert, aber dadurch ist es leichter, den Text als Gedankengang zu erkennen. Man denkt nicht geordnet sondern eher "fließend", und das kommt recht gut rüber, finde ich~
Von:  Amali
2010-03-12T22:56:52+00:00 12.03.2010 23:56
Ich finde den Prolog schon sehr vielversprechend.
Vorallem mag ich diese gehobende Sprache sehr. Davon wird es ja dann in den Kapiteln mehr geben. x3

Aufjedenfall liegt dir das Schreiben sehr.
Es liest sich alles sehr schön.

Freu mich schon, wenn ich morgen Zeit habe, das 1. Kapitel zu lesen!
Von:  miharu
2010-03-11T21:38:16+00:00 11.03.2010 22:38
immer. ♥
Von:  Lachs
2010-03-10T21:14:41+00:00 10.03.2010 22:14
Wundervoll. Ich liebe die Stelle mit den Schwänen. Wunderbare Bilder und Metaphern! Hast du lang dran gefeilt? Man merkt, dass da einiges an Arbeit drinsteckt. Der Text ist schön vollendet, man mag plump ausgedrückt sagen 'rund' - es ist wie ein Kreis, am Ende kehrt es zum Anfang zurück, versammelt den ganzen Text in wenigen Zeilen. Die gefallen mir am Besten. Ich bin doch sehr gespannt, was man von dir noch zu lesen bekommt :)
Von:  Yani-Jayce
2010-03-10T19:27:11+00:00 10.03.2010 20:27
Ich hoffe du verzeihst es mir, wenn ich mich nicht in hoher Sprache ausdrücke.

Das Gedicht gefällt mir sehr gut, weil es für mich deine Gefühlswelt zum teil wiederspiegelt. ( vielleicht bilde ich es mir auch nur ein. )
Vielleicht mag er mir verhelfen dich besser verstehen zu können.

<3
Von: abgemeldet
2010-03-08T19:02:51+00:00 08.03.2010 20:02
Wie Recht er doch hatte, der gute Mann!
Von: abgemeldet
2010-03-08T18:54:36+00:00 08.03.2010 19:54
wie du weisst kann ich mich nicht so schön ausdrücken also werd ich es i-wie versuchen
ich find die Aussage vom Text einfach toll und musste weinen, da ich immer bei schönen Dingen weinen muss ( peinlich das zu zugeben) .
Ich bezieh die Aussage des Textes aus meine Umgebung und deswegen geht der Text mir i-wie nac und ich nehme ihn mir zu Herzen



lg
dein Waru
Von: abgemeldet
2010-03-08T17:06:47+00:00 08.03.2010 18:06
Ehrenwerter Stallmeister ~
Ich muss euch mein Lob aussprechen, ihr versteht es mit Worten zu spielen.
Es klingt bezaubernd :)



ö3ö
Von:  KAl
2010-03-07T21:10:43+00:00 07.03.2010 22:10
Mein lieber Hornig, ihr versteht es warhaftig mit Worten umzugehen!
Ich liebe die erste Seite, besonders den 5. Absatz.


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