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Beobachtungen

von

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2.Missverständnisse

Missverständnisse
 

Wir gingen also gemeinsam zu meiner Wohnung und sprachen kein Wort mehr miteinander. Als wir ankamen, musste ich wieder meinen Schlüssel suchen.... ich war ziemlich tollpatschig mit meinen Sachen. Als ich ihn endlich gefunden hatte, schloss ich auf und bat meinen Gast herein. Ich merkte, dass er sich unwohl fühlte. Wir zogen unsere Schuhe aus und führte ihn zum Wohnzimmer wo er Platz nehmen konnte.

„Möchtest du etwas trinken? Ich hab' Saft, Tee oder Wasser?“

„Ein Wasser wäre gut, danke.“

Ich ging in die Küche holte ein Wasser und für mich einen Saft. Außerdem nahm ich noch zwei Gläser aus dem Schrank und ging ins Wohnzimmer zurück. Ich stellte die Getränke auf den Tisch und setzte mich zu Ryo.

-“Ich muss dir etwas sagen und hoffe du wirst nicht allzu sauer sein“, sagte Ryo. Verdutzt sah ich ihn an, was sollte komisch sein und wieso sollte ich darüber sauer werden?

-„Nur zu sag ruhig.“

-“Ich hab dir doch erzählt, dass ich dich auch beobachtet habe und ich hab bemerkt, dass du jedes Mal geweint hast...“, er sah mich an und hatte einen entschuldigenden Blick aufgelegt. Wie konnte ich das denn nur vergessen? Aber hat er denn nicht gemerkt, dass ich immer nur wegen ihm geweint hatte oder weiß er es doch?

-“Du hast doch nicht etwa wegen mir geweint, oder? Und wenn doch tut es mir Leid, dass ich einfach so abgehauen bin.“

„Nein, nein ich hab nicht wegen dir geweint...“, eine glatte Lüge, aber das muss er ja nicht gleich wissen. Er sah mich misstrauisch an und senkte seinen Blick. Es war an der Zeit ins Bett zu gehen, sollte ich ihn auf dem Sofa schlafen lassen oder bei mir im Bett?

„Es wird für mich Zeit ins Bett zu gehen, aber wenn du Lust hast kannst du noch wach bleiben. Wo möchtest du denn schlafen, hier auf dem Sofa oder bei mir im Bett?“

-“Eh bei dir im Bett?“, fragte er verdutzt.

-“Du willst also bei mir im Bett schlafen, okay“, seine Antwort freute mich unheimlich.

-“NEIN ich schlaf lieber auf dem Sofa.“

Seine Reaktion brachte mich wieder auf den Nullpunkt meiner Traurigkeit.

-“Ok, ich hole dir dann mal ein Kissen und eine Decke.“ Ich besorgte die Sachen und brachte sie ihm dann.

-“Falls du das Bad suchst, es ist hinten rechts. Ich wünsche dir eine gute Nacht.“

Ich wollte so schnell wie möglich in mein Zimmer gehen und mich unter meiner Decke verstecken. Beinahe hätte ich vor ihm angefangen zu weinen, warum bin ich immer so empfindlich, wenn es um so etwas geht?
 

Ich machte mich schnell bettfertig und legte mich in mein gemütliches Bett hinein und fing gleich drauf an zu weinen. Nach einer gefühlten Ewigkeit hörte ich wie die Tür geöffnet wurde und jemand herein kam.

-„Takeru, geht es dir gut? Ich hab dich weinen gehört.“

Sollte er denn nicht schon längst schlafen, warum hat er mich gehört und woher wusste er wo sich mein Zimmer befand?

-„Ja, alles ist gut. Geh einfach wieder schlafen.“ Ich konnte einen Schatten bemerken, der immer näher kam und sich anschließend auf meine Bettkannte setzte.

-„Takeru, obwohl wir uns nicht so lange kennen, merke ich doch wenn mich jemand anlügt“, sagte Ryo.

-„Aber ich lüge doch gar nicht!“

-„Ohh, doch das tust du, als du mir zum Beispiel gesagt hattest, dass du nicht wegen mir, auf der Straße, geweint hattest…tja, da wusste ich auch schon, dass du mich anlügst. Das hat man einfach gesehen.“

-„Ich…“

Ich bemerkte wie es im Zimmer hell wurde und ich sein wunderschönes Gesicht sehen konnte. Er kam zu mir rüber und setzte sich vor mich hin.

„Ich mag dich Takeru und es tut mir Leid, dass du wegen mir geweint hast…das wollte ich nicht.“

Er kam mir immer näher, es blieben nur ein paar Zentimeter Abstand zwischen unseren Gesichtern.

-„Ich will dich nie wieder weinen sehen, hast du verstanden?“, sagte er ihm liebevoll.

-„Hai, hab ich…“, sagte ich mit einem Lächeln, um ihm zu zeigen, dass ich es verstanden hatte.

Er nahm mein Gesicht in seine Hände und strich mir zart die letzten Tränen weg. Ich hatte diesen unwiderstehlichen Drang ihn einfach zu küssen, aber wenn es um so etwas geht dann bin ich wirklich ein Feigling. Es war schon eine Überwindung gewesen ihn überhaupt anzusprechen.

Als ich bemerkte wie er mich fragend anblickte, musste ich es einfach machen. Dieser Blick war einfach nur süß. Ich beugte mich vor und damit waren die letzten Zentimeter gebrochen. Meine Lippen lagen auf seine und es fühlte sich einfach wunderbar an, langsam bewegte ich sie und bemerkte, dass Ryo mich gar nicht zurückstieß oder sonstiges. Er erwiderte meinen schüchternen Kuss. Als seine Zunge meine Lippen um Einlass bat, öffnete ich sie und spürte gleich eine fremde Zunge in meiner Mundhöhle. Es fühlte sich einfach nur schön an, das haben zu können was man so dringend haben wollte- spüren wollte.

Der Kuss wurde immer leidenschaftlicher, aber es musste irgendwann auch ein Ende geben. Wir trennten uns voneinander, aber unsere Blicke trafen noch den jeweils anderen. Ein Lächeln umspielte unsere Lippen.

-„Ich war am Anfang etwas überrascht gewesen“, sagte Ryo erfreut.

-„Und wieso das?“, konterte ich mit einer rauchigen Stimme, das war doch sonst nie nach einem Kuss so.

-„Ich mein, ich hätte nie gedacht, dass du die Initiative ergreifst und mich als erstes küsst, bevor ich es machen konnte.“

-„Als hättest du das Gleiche tun wollen…“

Das heißt dann jetzt wohl, dass er mich auch mag? Dieser Mann macht mich einfach verrückt, das kann doch nicht sein, dass hat noch nie jemand vor ihm geschafft.

-„Doch genau das wollte ich und ich würde auch noch andere Sachen mit dir machen…!“, sagte Ryo frech.

War das jetzt etwa eine Anspielung darauf, dass er Sex mit mir haben will…? Aber das hatte ich bisher noch nie, wie soll ich ihm das nur beibringen?

-„Ryo, ich mag dich. Ich mag dich sehr, aber wenn du jetzt auf Sex aus bist, dann tut es mir Leid“.

-„Ich bin schon davon ausgegangen, aber es heißt ja nicht, dass wir es machen müssen…oder?“

Ich nickte nur und gab ihm einen kleinen Kuss auf den Mund.

-„Kann ich vielleicht doch bei dir schlafen? Ich fühle mich im Wohnzimmer so alleine“, sagte Ryo entschuldigend.

-„Davor wolltest du doch aber nicht bei mir schlafen…“, flüsterte ich mit einem beleidigendem Gesicht.

-„Ja, also ich war ein bisschen zu überfordert, weil ich nicht wusste ob du das alles nur aus Mitleid machst.“

-„Was? Aber wieso sollte ich das aus Mitleid machen? Ich mag dich und das hab ich dir schon gesagt.“

-„Wie sehr magst du mich denn?“, fragte mich Ryo neugierig.

Sollte ich ihm jetzt die Wahrheit sagen oder es lieber für mich behalten? Ich mein, wir kennen uns ja nicht wirklich gut und ob er das Gleiche für mich fühlt, weiß ich auch nicht. Also sag ich ihm das nicht, es ist wohl das Beste für uns beide.
 


 

-„Ich mag dich wie einen Freund“, dieser eine Satz verpasste mir einen Stich in meinem Herzen, aber da musste ich einfach durch.

-„Oh, als Freund…“, sagte er enttäuscht.

Ich blickte ihn verwundert an, warum war seine Reaktion so komisch, fühlt er doch etwas für mich?

-„Und was hatte der Kuss dann für eine Bedeutung für dich, wenn wir doch nur Freunde sind?“

-„Also…i…ich…“, jetzt fehlten mir die Worte, doch die darauf folgenden Worte verschlugen mir den Atem.

-„Ok, du hast es also doch alles nur aus Mitleid gemacht. Wie ich solche Leute hasse!“

Er stand auf und wollte die Tür öffnen, was ihm auch ziemlich schnell gelang. Ich konnte nicht so schnell reagieren, ich wollte aufstehen, aber es gelang mir nicht. Es ist alles schiefgelaufen, sollte ich ihm denn jetzt sagen, dass ich ihn liebe? Ich mein, bevor ich ihn nie wiedersehe, wäre es wohl das Beste…

Ich stand auf, hörte wie die Haustür zugeschlagen wurde, ich rannte ihm hinterher ohne Schuhe anzuhaben und nur mit einer Boxer Short bekleidet. Zum Glück wohnte ich in einem Viertel in dem kaum Leute ein und aus gingen und in dem auch kaum welche wohnten. Ich blickte mich um und sah eine kleine Gestalt gerade nach rechtsabbiegen, also lief ich ihm schnell hinterher und ehe ich mich versah schrie ich durch die ganze Gegend: „RYOOOOOO, warte lass mich das bitte erklären.“

-„Was willst du mir da denn noch erklären? Lass mich doch einfach in Ruhe, du bist nicht besser als all die anderen Menschen!“, schrie er nun zurück.

Er blieb stehen und drehte sich zu mir um. Er hatte Tränen in den Augen, er sah wunderschön aus.

-„Lass mich einfach in Ruhe, bitte“, er flüsterte, aber ich verstand seine Worte trotzdem.

Gerade als er wieder losgehen wollte, sagte ich es endlich: „Ich liebe dich, Ryo. Schon die ganze Zeit.“

Er blieb wieder stehen, aber drehte sich diesmal nicht um.

-„Und es tut mir leid, dass ich dich verletzt habe. Das wollte ich wirklich nicht. Ich dachte wirklich, dass die Gefühle von dir zu mir freundschaftlicher Art waren, deswegen habe ich das gesagt. Aus Angst, das wir danach nicht mehr Freunde bleiben könnten, wenn du erfährst, dass ich dich liebe und ich liebe dich wirklich, glaub es mir!“

Ich sah keine Reaktion von ihm, er blieb einfach dort stehen. Als einfach nichts von ihm kam, ging ich zu ihm und schaute in sein wunderschönes Gesicht. Seine Augen waren geschlossen, aber es kamen noch einzelne Tränen, die stumm seinem Gesicht runterrannen.

-„Ryo…?“, seine Augen öffneten sich langsam und blickten genau in meine.

-„Es war gerade wie in einem Traum.“

-„Es ist aber kein Traum, Ryo“, ich wischte seine Tränen weg und küsste ihn auf seine Nase.

-„Takeru, ich liebe dich auch. Sehr sogar!“

Als er diese Worte aussprach stiegen mir auch sofort Tränen in die Augen, es war so ein schönes Gefühl von jemandem geliebt zu werden, den man auch liebt.

-„Warum weinst du denn jetzt?“

-„Das sind Freudentränen, du Dummerchen. Komm lass uns wieder zu mir gehen, mir ist nämlich kalt!“
 

Als wir wieder bei mir ankamen, gingen wir gleich zu mir ins Schlafzimmer.

-„Du bist ja nur in einer Boxer, du erklärst dich ja noch.“

-„Das macht mir jetzt auch nichts mehr, ich war ja auch so draußen…“; ich grinste ihn breit an und legte mich schon mal ins Bett. Ich sah wie Ryo sich vor meinen Augen auszog und seine Klamotten auf den Boden landeten. Er bewegte sich zu mir ins Bett, aber er legte sich nicht zu mir. Er stand einfach nur da und sah mich an.

-„Ryo, was hast du?“

-„Ich weiß auch nicht…“

-„Wenn du es nicht weißt, wieso legst du dich dann nicht mit zu mir ins Bett?“

-„Wenn ich zu dir ins Bett komme, weiß ich nicht wirklich ob ich die Finger von dir lassen kann…“, sagte Ryo mit einem Hundeblick.

-„Aber ich habe doch gar nicht gesagt, dass du die Finger von mir lassen sollst.“ Sein verwirrter Blick traf mich, aber aus seiner Kehle kam nur ein: „Natürlich hast du mir gesagt, dass ich die Finger von dir lassen soll.“

-„Und wann war das?“, sagte ich schon leicht genervt.

-„Ehmm… als du mich geküsst hast und ich doch Andeutungen machte mit dir schlafen zu wollen. Da hast du gesagt, dass du nicht willst und so.“

Endlich verstand ich was er mit dem ganzen Theater gemeint hatte. Ich lächelte ihn an und zog die Decke ein Stückchen runter, damit er endlich verstand, dass ich von ihm angefasst werden wollte.

-„Komm endlich zu mir.“

-„Aber…“

-„Nichts aber, das was ich gesagt habe, das hat nur in dem Augenblick gegolten, weil ich nicht wusste ob du auch was für mich fühlst, aber jetzt weiß ich das.

-„Ich hatte Angst verletzt zu werden.“

-„Ich hatte auch Angst.“

Er bewegte sich endlich wieder und legte sich zu mir ins Bett und nahm mich in seine Arme. Wir kuschelten den ganzen Abend, sagten uns öfter wie sehr wir uns liebten und küssten uns, aber mehr geschah nicht und das fanden wir- in dem Augenblick, auch besser so.
 

Am nächsten Morgen wachte ich auf und sah auf die Uhr neben dem Bett und bemerkte, dass es mittags war und nicht frühmorgens- wie ich angenommen hatte. Ich blickte auf die andere Seite und da lag Ryo, tiefschlafend und halb vom Bett hängend. Doch das allerbeste: er sabbert! Als ich das sah, musste ich anfangen laut loszulachen, ich hatte lange nicht mehr so gut gelacht. Ich erschrak, weil das sabbernde etwas auf einmal wach geworden ist und mich wie ein Pferd ansah.

Bei diesem Blick und den restlichen Spuren seiner Spucke in seinem Gesicht, da musste ich wieder anfangen loszulachen, zwei Lachattacken an einem Tag und Ryo wusste nicht einmal wieso.

„Ist was passiert?“; fragte Ryo noch halb im Schlaf.

Ich kriegte mich langsam ein und nahm ein Taschentuch aus dem Nachtschrank. Ich setzte mich vor Ryo hin und versuchte nicht wieder das Lachen anzufangen.

„Ehm Schatz, sag mir jetzt nicht ich hab gesabbert?“, ich nickte und wischte mir die Lachtränen aus dem Gesicht.

„Du sahst so süüüüüß aus!“

Ryo errötete und stand vom Bett auf. „Hee, wo willst du denn hin? Ich wollte nicht über dich lachen…!“

-„Ich will nur ins Bad und mir ist es peinlich, das ausgerechnet du hast mich sabbern sehen. Das hättest du nicht sehen sollen!“

-„Ach komm, ich bin dir gestern in einer Boxer Short hinterher gerannt, da ist das sabbern noch normal und dafür auch noch unheimlich süß, bei dir zumindest. Du weißt, dass ich dich lieb und ich liebe auch deine Macken. Es ist egal ob du sabberst oder nicht. Du bist immer noch du und deswegen liebe ich dich halt.“

-„Takeru, ich… ich weiß nicht was ich sagen soll, ich liebe dich doch auch.“

Ich stand auch aus meinem Bett auf und ging zu ihm hinüber. Ich stand vor ihm und sein Blick senkte sich. Ich nahm sein Gesicht in meine Hände und wir blickten uns eine Weile an, dann küsste ich ihn. Als erstes war es noch ganz sanft und dann wurde es immer stürmischer. Ich merkte wie ich zum Bett geschoben wurden und dann auch drauf landete. Ryo war genau über mir und strich mit seinen Lippen über meinen Hals und küsste ihn einige Male. So ging es den ganzen Tag, wir haben uns endlich überwunden miteinander zu schlafen und haben es dann auch nicht bei dem einen mal gelassen.
 

Das Schöne ist, dass ich und Ryo jetzt schon seit drei Jahren zusammen sind, aber immer noch so dumm und naiv sind. Genauso wie beim ersten Mal, an dem wir miteinander gesprochen haben. Ihm war es immer noch peinlich vor mir im Schlaf zu sabbern, aber was er nicht wusste, dass ich schon Fotos davon gemacht hatte. Wie soll ich es beschreiben, wir passen einfach zusammen. An dem Tag, an dem Ryo und ich miteinander geschlafen haben, habe ich Ryo ein Angebot gemacht. Er sollte zu mir ziehen, er hatte sich geweigert, weil er mir nicht zur Last fallen wollte. Dummes Geschwätz. Aber ich konnte ihn überreden und seitdem sind wir glücklich. So glücklich wie niemand anderer außer uns war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2010-11-10T17:30:27+00:00 10.11.2010 18:30
Niedlich schon. Aber ich bin nur ehrlich... mir erscheint das ganze ein bisschen unlogisch.
Ich meine okay, die kennen sich so richtig seit .... nichtmal nen Tag? Haben sich nur beobachtet.... daher kann man nicht alle Macken kennen und zu 100% kann man eig auch nicht sicher sein, ob man jemanden liebt. So denke ich zumindest. Auch wenn du decht süß schreibst. xD
Aber ich finde, das geht alles etwas zu schnell~ ^^ aber dass müssen Ryp und Takeru ja wissen xD
LG :3'


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