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Lost my Soul

Gebrochene Seele - Spiritshipping
von

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Verzweiflung

Kapitel 6

Verzweiflung
 

Panik beherrscht den Cowboy, der am ganzen Körper zitternd neben den liegenden Körper hockt und sich nicht bewegen kann. In seinem Kopf schreit es immer wieder >Du darfst ihn nicht bewegen.< und diese penetrante Stimme lässt einfach keinen anderen Gedanken zu.
 

Irgendwann löst er sich aus der Starre, was er wohl den Blick auf die blauen Lippen des Brünetten zu verdanken hat und greift mit seiner blutverschmierten, zitternden Hand in seine Hosentasche und fördert sein Handy hervor. Zitternd wählt er die Nummer der Krankenschwester oder er versucht es zumindest, denn immer wieder fällt ihm das Gerät aus den Händen oder er gibt die völlig falsche Nummer ein. Schließlich gelingt es ihm doch noch die Nummer richtig einzugeben und das Telefon an das Ohr zu halten. Nun muss er nur noch warten bis das Freizeichen durch das Entgegennehmen des Anrufes unterbrochen wird. Aber er muss nicht viel Geduld aufbringen, denn bereits nach dem dritten Klingeln ertönt bereits die Stimme der jungen Ärztin.
 

„Ja, bitte?“, ertönt die Stimme er Schulärztin, die Jim für einen Moment aufatmen lässt, aber das verfliegt sofort wieder, als er zu dem Verletzen sieht.
 

„Miss Fontaine, Sie müssen schnell zu den Klippen, am Oststrand, kommen.“, spricht er aufgeregt ins Telefon.
 

„Jim? Nun beruhig dich doch erst einmal und erzähle mir, was genau passiert ist.“
 

Dieser Aufforderung kann der Australier leider nicht folgen, dazu ist er viel zu aufgelöst.
 

„Shirley und ich haben ihn gefunden! Er scheint von der Klippe gestürzt zu sein. Bitte kommen Sie schnell her.“
 

Im Bruchteil einer Sekunde erfasst die Ärztin den Ernst der Lage und verspricht sofort da zu sein, Jim solle aber nicht weglaufen. Tief durchatmend steckt der Schwarzhaarige das Handy zurück und lässt sich aufseufzend wieder in die Knie sinken, sodass er wirkt, als wäre er ein nasser Sack. Er überprüft noch einmal den Puls und wartet dann geduldig ab, was sich als verdammt schwierig herausstellt, da er befürchtet jeden Moment Jaden verloren zu haben, weil dieser bereits seit zwei Tagen und Nächten hier liegt.
 

-
 

„Wer war denn das?“, möchte Zane wissen, der schon an der Tür des Direktors geklopft hat und nun nur noch auf das Herein wartet.
 

„Jim! Er hat ‚ihn‘ gefunden und…“
 

Die Tür öffnet sich und Kanzler Sheppard schaut verwundert seine Gäste an.
 

„Kann ich etwas für euch tun?“, fragt er irritiert nach, da es eine Seltenheit ist, dass gleich zwei Profiduellanten vor seiner Tür stehen.
 

Zane und Aster tauschen einen Blick miteinander aus, ehe sie sich anlächeln und dann zusammen zu Miss Fontaine blicken.
 

„Ist diese Information wirklich sicher?“, fragt der Dunkelgrünhaarige, der ein zustimmendes Nicken als Antwort erhält und sich wieder dem Schulleiter zuwendet.
 

„Unser Anliegen hat sich gerade erledigt. Bitte verzeihen Sie die Störung.“
 

Gefolgt von den Jungs rennt die Ärztin durch die Gänge, die Treppe am Ende hinunter und durch die Eingangshalle. Unterwegs rempelt die kleine Gruppe mehrere Leute an, die sich lautstark beschweren, aber das ignorieren sie. Als sie im Freien sind schließen Aster und Zane auf, sodass sie nebeneinander her laufen.
 

„Wo geht‘s eigentlich hin?“, möchte der Silberhaarige wissen, der das Gefühl hat etwas ganz Entscheidendes verpasst zu haben.
 

„Zum Strand.“, erwidert die Ärztin nur knapp, die ihren Schritt beschleunigt.
 

Sie macht sich Sorgen und hat es sehr eilig, da Jims panische Stimme sie beunruhigt. Normalerweise bringt den Cowboy nichts so leicht aus der Fassung, daher vermutet sie, dass es nicht gut um den Japaner steht.
 

„Was wollen wir eigentlich beim Strand? Ich dachte wir würden zu Jaden gehen!“
 

Unverständlich schaut er seine beiden Begleiter an, die nur betrübt zu Boden schauen.
 

„So einfach, wie du dir das vorstellst, Aster, ist es nicht.“
 

Das ist nur noch verwirrender für den Profiduellanten, aber er traut sich auch nicht weiter zu fragen, zudem fehlt ihm dazu auch die Zeit, da die Ärztin schon fast rennt.
 

„Folg mir einfach und du wirst verstehen, was ich mein.“, sagt die Ärztin, als würde sie die Ungewissheit des Silberhaarigen spüren.
 

Daraufhin legt sich eine unheimliche Stille über die Gruppe, die auf schnellen Beinen zum Strand rennen. Leider kommen sie nicht weit, denn im Wald, nahe der roten Unterkunft kommt ihnen Jesse entgegen, der etwas verwirrt ist.
 

„Wo wollt ihr denn hin? Ich dachte wir suchen nach Jaden?!“
 

Aster bleibt wie angewurzelt stehen und starrt den Schweden an, der etwas irritiert von dieser Handlung ist.
 

„Alles in Ordnung, Aster?“, will er dann wissen.
 

Es würde noch fehlen, dass sie sich noch um eine zweite Person Sorgen machen müssten.
 

„Wieso müssen wir nach Jaden suchen? Ich dachte es geht ihm gut und er wäre ins einer Unterkunft.“
 

Zane verdreht die Augen und seufzt schwer. Genau das hat er verhindern wollen und ausgerechnet Jesse hat den Mund nicht halten können.
 

„Wir sind auf dem Weg zu ihm…“, antwortet die Leiterin des Mädchenwohnheimes, woraufhin Jesses Augen beginnen zu leuchten.
 

„Ihr habt ihn gefunden?“, will er wissen, denn dann würde er sich ihnen anschließen.
 

„Es wäre schön, wenn nicht so viele Menschen dabei wären. Tut mir leid, Jesse, aber wenn wir etwas Genaueres wissen, melden wir uns bei dir, okay?“, versucht die Brünette die Wogen zu glätten.
 

Natürlich ist der Schwede enttäuscht, aber er fügt sich und setzt seinen Weg zur roten Unterkunft fort. Es tut der Ärztin leid ihn so vor den Kopf gestoßen zu haben, aber solange sie nicht genau weiß, was Sache ist, könnten zu viele Personen einfach nur stören.
 

„Würde mich mal jemand von euch aufklären? Was ist hier eigentlich los?“
 

Aster hat es satt nur stumm hinter ihnen her zu rennen und von nichts eine Ahnung zu haben.
 

„Später, denn dafür haben wir jetzt keine Zeit.“, erwidert Zane, der mit dem Rollstuhl nicht so gut voran kommt, wenn er Sand unter den Rädern hat, daher entschließt sich der Silberhaarige den Dunkelgrünhaarigen zu schieben.
 

So setzen sie den Weg durch den Wald fort und gelangen so schneller zu den Klippen.
 

„Und wie kommen wir da jetzt runter?“, möchte der Schicksalsheldenduellant wissen, der nicht glaubt, dass sie Zane da mit dem Rollstuhl herunter bekommen.
 

Die einzige Frau in der Gruppe sieht sich um und erblickt ein Stückchen von ihnen entfernt eine Sandbank ist, die langsam abfällt und wo sie bequem mit Zane hinunter kommen.
 

„Da kommen wir gut runter!“, meint die Ärztin und zeigt auf den leichten Abfall des Küstengesteins.
 

Aster schaut sich das genau an, ehe er ihr den Rollstuhl aus der Hand nimmt, da sie sicher im weichen Sand Probleme damit haben wird diesen zu schieben. Gemeinsam gehen sie also runter und schauen sich dann zu allen Seiten um.
 

„Wo genau ist Jim eigentlich?“, fragt Zane nach, der sich nicht ewig hier aufhalten will und mit diesem Gedanken ist er nicht allein, auch Miss Fontaine will bald wieder auf die Krankenstation, immerhin muss sie doch für die Schüler da sein. Sie drückt auf die Wiederwahl und schon ertönt das Freizeichen, das kurz darauf durch Jims Stimme abgelöst wird.
 

„Miss Fontaine?“
 

Ungewollt muss die Angesprochene lächeln, als sie antwortet.
 

„Ja, ähm, könntest du uns genau sagen, wo du bist? Wir sind jetzt auch unten am Stand, aber wir können dich nicht sehen.“
 

Einen Moment legt sich Stille über die Verbindung, woraufhin die Ärztin vermutet, dass der Cowboy sich selbst erst einmal orientieren muss.
 

„Ähm… Ich schicke euch Shirley.“, sagt er dann und legt kurz darauf auch schon auf, sodass die Ärztin verwundert das Handy ansieht, denn so ein Verhalten ist ihr vom Australier neu.
 

Sie wendet sich ihren Begleitern zu, die sie abwartend ansehen.
 

„Wir bekommen wohl einen Führer.“, beantwortet sie die unausgesprochene Frage und sieht sich zu allen Seiten um.
 

Normalerweise sind die Krokodile nicht wirklich schnell, zumindest solange sie an Land sind und doch erscheint Jims Haustier relativ schnell bei ihnen.
 

„Ah, da ist sie ja schon.“, bemerkt Aster erleichtert, der sich mit Zane in Bewegung setzt und dem Tier hinterher trottet.
 

-
 

Sich langweilend und vor Sorge fast wahnsinnig werdend läuft Jesse in dem kleinen Raum, der sich Jadens Zimmer schimpft, auf und ab.
 

>Warum haben die sich noch nicht gemeldet?<
 

Er bleibt schließlich am Fenster stehen, schaut angespannt hinaus und trommelt unruhig mit seinen Fingern auf dem Fensterbrett herum. Wie viel Zeit dort vergeht, kann er nicht sagen, aber irgendwann hat er es satt nach draußen zu sehen, wo sich eh nichts verändert. Selbst sein Handy schweigt und das lässt ihn frustriert aufseufzen. Er wendet sich vom Fenster ab und macht es sich auf dem Schreibtischstuhle bequem, ehe er sein Mobiltelefon aus der Tasche nimmt und damit rumspielt, um sich abzulenken. Aber das reicht ihm auch nicht lange, sodass er sich schnell etwas Neuem widmet, was bedeutet, dass er den Schreibtisch seines Freundes in Ordnung bringt, denn der sieht durch ihre Suchaktion aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen.Bücher und dünne Hefte stellt er ordentlich ins Regal, während beschriebene Papiere in eine Schublade geschoben werden und leeres Papier an einem Ende des Tisches gestapelt wird.
 

>Was er dazu wohl sagt, wenn er das sieht? Ihm wird es sicher nicht gefallen, dass wir einfach in seinen Sachen geschnüffelt haben.<
 

Ein unterdrücktes Seufzen verlässt seine Lippen und macht ihm wieder einmal deutlich, dass er viel zu oft an den Brünetten denkt. Zum Glück wird er aus seinen Gedanken gerissen, als es an der Tür klopft. Vorfreudig durchquert er den Raum und reißt die Tür förmlich auf, denn er hofft, dass Entwarnung von Seitens der Ärztin kommt, doch als er sieht, wer da vor der Tür steht, will er die Tür am liebsten wieder zuschlagen.
 

Große, braune Rehaugen schauen ihn fast schon erschrocken an, doch es sind nicht die Augen, die er so liebt, denn in diesen Augen befindet sich noch immer ein geheimnisvolles Glitzern, das der Schwede bisher nie lüften konnte und es wohl auch nie kann.
 

„Was machst du hier, Jesse?“
 

Nur ein Tauber würde den vorwurfsvollen Ton aus der Stimme nicht heraushören und da dies nicht auf den Türkishaarigen zutrifft.
 

„Die Frage ist doch eher, was du hier machst!“
 

Das Mädchen reißt ihre Augen auf und starrt ihren heimlichen Schwarm an.
 

„Hier wohnt mein Bruder, falls du das vergessen haben solltest und ich wollte-“
 

Ihre Worte machen Jesse, den sonstigen Sonnenschein, richtig wütend und deswegen fällt er ihr auch in ihre Gerede.
 

„Du willst seine Schwester sein? Wo warst du denn, als wir begonnen haben ihn vor zwei Tagen zu suchen? Wo warst du, als wir heute Morgen eine Suchaktion gestartet haben? Es interessiert dich doch rein gar nicht, was mit ihm ist, also tauch hier nicht auf und tu so, als würdest du dir Sorgen um deinen Bruder machen!“, keift er sie an.
 

Sicher liegt das nur an seinen angespannten Nervenkostüm und der Tatsache, dass sich Jamie die ganze Zeit aus der Suche herausgehalten hat. Sie hat nicht einmal nach ihrem Bruder gefragt! Natürlich ist es nicht nett von ihm seine schlechte Laune ausgerechnet an ihr auszulassen, doch im Moment nervt sie ihn einfach nur und das liegt nicht nur daran, dass sie Jaden nicht auch sucht, sondern wie sie ihn hier begrüßt hat – so als hätte sie Angst vor etwas.
 

Die Obelisk Blue Schülerin zuckt zusammen und weicht einige Schritte zurück, denn ihr Schwarm macht ihr Angst. Sie hat geglaubt, dass Jaden nur wütend auf sie ist und sich verkrochen hat, daher hat sie sich keine Sorgen gemacht und nach ihm gesucht. Sie ist auch jetzt nur hier, weil sie nach dem Schweden sehen wollte, der nicht in der blauen Unterkunft war und auch nicht zurückgekommen ist. Nur wie soll sie dem Schweden das erklären? Er würde ja doch nur wütend werden, aber seine Anschuldigungen kann sie auch nicht auf sich sitzen lassen.
 

„Und wenn schon! Was glaubst du, wie ich mich fühle? Immer nur sprichst du von ihm! Mir ist nicht entgangen, dass er dich liebt und dass du anscheinend auch eine Schwäche für ihn hast, ist jawohl auch offensichtlich! Daher ist es doch wohl klar, dass ich dich nicht an ihn verlieren will!“
 

Je mehr sie redet, desto lauter wird sie und dabei hat sie noch nicht einmal alles gesagt, was ihr auf der Seele brennt, aber das kann man ja bekanntlich ändern.
 

„Du stehst doch nur auf ihn, weil er so aussieht wie ich und er dein bester Freund ist, der dieselben Dinge mag wie du und dir ähnlich ist! Siehst du das denn gar nicht?“
 

Jesses Unterkiefer macht Bekanntschaft mit dem Boden. Er kann nicht glauben was dieses Mädchen von sich gibt und insgeheim fragt er sich, ob sie sich überhaupt selbst zuhört. Wenn er nicht sowieso schon völlig aufgewühlt wäre, würde er ihr sicher den Hals umdrehen. Aber wenn er so darüber nachdenkt…. Es würde ihn sicher ablenken.
 

„Ich liebe dich nicht einmal, wie soll ich da dann dich in Jaden sehen. Es ist doch wohl eher andersrum. In dir sehe ich ihn und gerade deswegen warst du mir so eine gute Stütze, als er nichts mit uns zu tun haben wollte.“
 

Sprachlos starrt ihn Jamie an, aber das interessiert ihn nicht.
 

„Da fällt mir ein… Sollte ich herausfinden, dass Jaden etwas wegen dir und deiner Eifersucht passiert ist, dann Gnade dir Gott!“, droht er noch, ehe er die Tür nimmt und sie direkt vor ihrer Nase zuschlägt.
 

Wütend stampft er zum Bett, lässt sich hineinfallen und macht so seiner Frustration Platz, indem er seinen Kopf im Kissen versteckt und mit den Fäusten darauf einhaut. Dies tut er solange, bis ihm die Kraft verlässt, er einfach nur ruhig liegen bleibt und den geliebten Duft seines Freundes einatmet.
 

>Mir ist nie aufgefallen, wie gut er riecht und dabei bin ich ihm näher gekommen als sonst irgendjemand.<
 

Den Kopf zur Seite drehend schließt er die Augen und entspannt sich erst einmal, denn seine Gedanken drohen ihn wahnsinnig werden zu lassen. In diesem Zustand verweilt er, bis er über seine Sorgen einschläft und sich körperlich und seelisch eine Pause gönnt.
 

-
 

Jamie kann es nicht glauben! Da hat der Schwede ihr doch tatsächlich die Tür vor der Nase zugemacht, nachdem er ihr gedroht hat! Und das alles nur wegen ihres verfluchten Bruders! Einmal mehr wünscht sie sich ein Einzelkind zu sein, doch leider kann sie daran nichts mehr ändern. Grimmig und wütend auf Jaden und Jesse stapft sie wieder zur blauen Unterkunft.
 

Während sie so über Stock und Stein geht, beginnt sie erst zu verarbeiten, dass sie wirklich Schuld an Jadens Verschwinden ist und dass sie eigentlich wirklich besorgt um ihn sein sollte, immerhin ist er nie einfach verschwunden, wenn sie mal wieder Mist gebaut hat und das ist, weiß Gott, nicht selten gewesen. Nur zu genau erinnert sie sich noch daran, wie sie ihm damals seine geliebte Yubelkarte weggenommen hat, nachdem ihre Eltern von einer Geschäftsreise zurückgekehrt sind und ihr Dad Jaden diese Karte geschenkt hat. Oh man war sie eifersüchtig auf ihren Bruder…
 

-Rückblick-
 

Mr. Yuki beugt sich herunter und streichelt seinen Kindern durch ihre Haare, ehe er sie begrüßt und ihnen lang und breit von der tollen Geschäftsreise erzählt und wie leid es ihnen täte, dass sie ihre Kinder wieder allein lassen mussten. Aber das können Jamie und Jaden schon lange nicht mehr hören und deswegen bringen ihre Eltern immer Geschenke von ihren Reisen mit, damit sie sich besser fühlen können. Dieses Mal haben sie allerdings nur etwas für den Stammhalter mitgebracht, was Jamie ziemlich wütend macht und das nur wegen einer einzelnen Karte, die kaum etwas wert ist. Jaden freut sich nur darüber, weil sie völlig selten ist. Der Junge freut sich wie ein kleines Kind und bedankt sich überglücklich bei seinem Vater und verspricht ihm die Karte in Ehren zu halten.
 

Missmutig zupft Jamie am Rock ihrer Mutter, die sich zu ihr herunter kniet und sie sanft ansieht.
 

„Was ist denn Prinzessin?“, fragt sie neckisch nach, doch das hilft auch nicht dabei die Laune des kleinen Mädchens zu heben.
 

„Warum habt ihr mir nichts mitgebracht, Mami?“
 

„Tut mir leid, Kleines, aber an dem Ort gab es nichts für keine Prinzessinnen. Aber beim nächsten Mal bekommst du etwas und Jaden nicht, ja?“
 

Trotz ihres Unmutes stimmt Jamie zu, schaut aber immer wieder neidisch und wütend auf ihren älteren Bruder, der die neue Karte sofort in sein Deck tut.
 

„Ich freu mich schon darauf, sie im Duell einzusetzen.“, verkündet der Junge stolz, worüber seine Eltern nur lachen können.
 

„Nun wird es aber Zeit, dass ihr ins Bett geht, denn es ist bereits viel zu spät für kleinen Kinder.“, lässt Mr. Yuki verlauten, der seinen Sohn hochhebt und ihn ins Bett bringt. Mrs. Yuki folgt ihm nur wenige Sekunden später mit Jamie an der Hand.
 

Die Kinder werden ins Bett gelegt und mit einem Kuss auf die Stirn zum Schlafen verdonnert. Jaden schläft sofort, doch Jamie ist noch lange wach und als dann die Zeit dran ist, zu der alle Mitglieder der Familie Yuki im Bett liegen und schlafen, steht sie auf und schleicht sich in das Zimmer ihres Bruders, um ihm die Karte zu nehmen, die er geschenkt bekommen hat. Diese findet sie auf dem Schreibtisch, wodurch es ihr einfacher fällt samt der Karte in ihr Zimmer zurückzukehren und so zu tun, als hätte sie nichts getan.
 

Am nächsten Morgen, als sie aufgestanden ist, begegnet Jamie einem aufgelösten, ja fast schon verzweifelten, Jaden, der sich überall umsieht und schon Tränen in den Augen hat. Von ihren Eltern ist wieder einmal weit und breit nichts zu sehen, was das Mädchen darauf schließen lässt, dass die Erwachsenen mal wieder irgendwo in der Weltgeschichte herum gurken.
 

Als Jaden seine Schwester erblickt, richtet er sich auf und sieht sie traurig an.
 

„Hast du meine Karte gesehen?“, fragt er aufgelöst nach, auch wenn das total überflüssig ist, immerhin sind sie allein in der Wohnung und niemand außer ihr könnte seine geliebte Karte genommen haben.
 

Außerdem ist ihm der giftige Blick von ihr nicht entgangen.
 

„Ich weiß gar nicht, was du meinst! Was kann ich dafür, dass du keine Ordnung halten kannst?“, fragt sie schulterzuckend.
 

In diesem Moment gehen die Gefühle mit ihm durch und er verpasst seiner Schwester eine saftige Ohrfeige, ehe er sie lautstark anschreit.
 

„Hör auf mich anzulügen, Jamie! Du warst von vorn herein neidisch auf diese Karte!“
 

Er holt tief Luft und sieht ihr finster in die Augen.
 

„Ich hasse dich!“
 

Auf dem Absatz kehrt machend, rennt der Brünette in sein Zimmer, knallt die Tür zu und schließt diese ab. Das ist das letzte Mal in drei Tagen gewesen, dass sie ihn gesehen hat, denn erst als ihre Eltern von ihrer neuen Reise zurückkehren und Jamie die Karte durch den Türspalt von Jadens Zimmer schiebt, öffnet er die Tür und tritt – abgemagert und mit schlechtem Aussehen, dunklen Augenringe, faltiger Haut und fiebrigem Glanz – zu seiner Familie.
 

Sein Aussehen und die offensichtliche Krankheit löst eine heftige Debatte aus, bei der sich Jamie rechtfertigen und entschuldigen muss. Gutmütig wie ihr Bruder nun einmal ist, hat er die Entschuldigung angenommen und sie so behandelt wie immer, das heißt nachdem er aus dem Krankenhaus gekommen ist, wo man ihn erst einmal wieder kuriert und aufgepäppelt hat.
 

-Rückblick Ende-
 

So im Nachhinein tut es ihr leid und doch sieht sie Parallelen zu dem momentanen Zustand, nur dass es dieses Mal wohl ernster ist als jemals zuvor und gerade das lässt sie doch etwas Angst verspüren. Diese Angst hat aber wohl mehr mit Jesse zu tun, als mit ihrem Bruder, denn sie will nicht wissen, was passiert, wenn diesem wirklich etwas zugestoßen ist.
 

>Warum muss er auch so auf Jaden fixiert sein? Kann er nicht einfach mich lieben?<, fragt sie sich innerlich, während erste Tränen über ihre Wangen laufen.
 

Ihr ist klar, dass sie den Kristallungeheuerdeckduellanten nun sehr verärgert hat und ihn vielleicht für immer verlieren könnte.
 

>Ich werde ihn wohl suchen müssen.<
 

Entschlossen wischt sie sich die Tränen von den Wangen und rennt entschlossen durch den Wald, direkt auf die Klippen zu, denn dort hat sie diesen sturen Esel das letzte Mal gesehen. Genau schaut sie sich den Boden rund um den Abhang an und findet zig Fußspuren, die nicht alle von ihrem Bruder sind, falls überhaupt auch nur einer davon zu ihm gehört.
 

Sich hinkniend betrachtet sie die Abdrücke aus der Nähe und findet neben Jesses und einer Frau nun doch auch Spuren ihres Bruders, die rückwärts zur Klippe führen. Als ihr klar wird, was das heißt, bleibt sie wie angewurzelt in ihrer Haltung stehen, ehe sie sich aufrafft und über den Rand in die Tiefe sieht.
 

>Das sind gut fünf Meter. Das kann er nicht überlebt haben!<, stellt sie für sich erschrocken fest und weiß im Moment nicht, was sie nun machen soll.
 

In Panik geraten kommt nicht in Frage und doch ist sie viel zu durcheinander um zu merken, dass unten überhaupt kein Körper liegt.
 

-
 

Als Miss Fontaine, Aster und Zane Jim und Jaden erreicht haben, trauen sie ihren Augen nicht. Zu sagen, dass sie geschockt sind, ist weit untertrieben, aber das schüttelt zumindest die Ärztin schnell ab, da ihr klar ist, dass nun jede Sekunde entscheidend ist. Mit schnellen Schritten überbrückt sie den Abstand und kniet sich neben den Bewusstlosen, fasst ihn aber noch nicht an, sondern sieht Jim an.
 

„Hast du ihn bewegt oder sonst etwas getan?“, fragt sie fachmännisch nach.
 

„Nein, natürlich nicht. Ich habe nur nach dem Puls und der Atmung geschaut.“, erwidert der Cowboy sofort, der sich erhebt und der Ärztin so mehr Platz verschafft, die sich auch sofort an die Arbeit macht und den geschundenen Körper abtastet und feststellt, dass da mehr als eine Rippe gebrochen ist und die Wunde am Kopf sicher auch nicht ohne Folgen bleiben wird.
 

Um aber sicher gehen zu können, dass ihr Patient keine inneren Verletzungen hat, muss sie ihn auf die Krankenstation bringen, zumal ihr die Unterkühlung auch so schon genug Sorgen bereitet.
 

„Jim, Aster, ich brauche eure Hilfe.“
 

Zwei fragende Augenpaare treffen sie, weswegen sie auch gleich erklärt, was genau sie von beiden Herren will.
 

„Ihr müsst für mich Jaden tragen, aber passt auf, dass er immer gerade liegt, denn wenn er wirklich innere Verletzungen hat, könnte er daran sterben.“
 

Erschrocken ziehen die Herren, einschließlich Zane, zischend die Luft ein und sehen sich beunruhigt an.
 

„Ich würde vorschlagen, dass wir ein Brett oder so etwas als Trage nutzen, so ist gewährleistet, dass auch wirklich nichts schief gehen kann.“, sagt Zane, dem bereits etwas passendes ins Auge gefallen ist. Um nicht lange darüber zu streiten, stimmen die restlichen Personen zu.
 

Zane zeigt dem Cowboy wo das besagte Holz liegt, der es auch holt, während die Leiterin des Mädchenhauses zusammen mit dem Profiduellanten den Slifer Red Studenten umdrehen und ihn in eine vernünftige Lage bringen, sodass Jim das Brett nur noch vorsichtig unter den Körper schieben braucht und er zusammen mit Aster diese Konstruktion aufheben können. Nachdem sie das getan haben, geht es im Eilschritt, aber mit größter Vorsicht, zur Schule zurück. Allgemein ist es ein Wunder, dass sie niemandem über den Weg laufen, während sie so mit Jaden durch die Gegend laufen, allerdings erspart dies auch eine Menge Fragen, auf die sie zu gegebener Stunde keine Antwort hätten.
 

Kaum liegt Jaden auf dem Behandlungstisch, schmeißt sie die Jungs raus, die vor der Tür sitzen und nicht ganz wissen, was sie nun machen sollen. Jim ist der Erste, der das Wort ergreift.
 

„Meint ihr, er kommt durch?“
 

Kaum hat er seine Frage laut ausgesprochen, da bereut er sie zutiefst, da er zwei bitterböse Blicke erntet.
 

„Was ist das für eine Frage? Natürlich kommt er durch! Er hat schon ganz andere Dinge überstanden!“, keift Aster, der sich aber im nächsten Moment wieder fängt und besorgt auf die geschlossene Tür sieht.
 

„Tut mir leid. Ich habe die Beherrschung verloren.“
 

Er seufzt und lässt sich auf die Bank sinken, die neben der Krankenstation, seit Neustem, steht.
 

„So weit ich mich erinnern kann, habe ich nie erlebt, dass er auch nur einmal von vornherein aufgegeben hat, nicht mal in der dunkelsten Zeit seiner Laufbahn.“
 

Wieder legt sich Stille über den Flur, die durch den PDA von Zane unterbrochen wird. Mit einem Blick auf das klare Bild seines jüngeren Bruders wird ihm klar, dass sie die Anderen noch gar nicht informiert haben.
 

„Was gibt es Sy?“, fragt er nach, woraufhin das Gesicht seines Bruders traurig wird, ehe seine Stimme aus dem Gerät erschallt.
 

„Wir haben ihn nicht finden können, Nii-san und ich weiß wirklich nicht mehr, wo wir noch suchen sollen.“
 

Der Dunkelgrünhaarige hebt verständnislos seine Augenbraue, denn irgendwie hat er gedacht, dass vielleicht Jesse den Anderen sagen würde, dass sie Jaden gefunden haben, aber das scheint nicht der Fall zu sein.
 

„Habt ihr schon was von Jesse gehört?“, fragt er deswegen nach, aber sein Bruder schüttelt nur verneinend den Kopf, sodass sich der ehemalige Profiduellant nun auch um den Schweden Sorgen macht.
 

>Hoffentlich hat der nichts Dummes angestellt. Einer von ihnen reicht doch völlig aus.<
 

„Sy, tu mir einen Gefallen und geht zur roten Unterkunft, schnappt euch dort Jesse und kommt zur Krankenstation.“
 

Natürlich will der Hellblauhaarige diese Anweisung hinterfragen, doch das lässt Zane nicht zu.
 

„Tu es einfach und seht zu, dass ihr hier aufschlagt!“
 

Dann unterbricht er die Übertragung und sieht zu seinen Begleitern.
 

„War das nicht etwas zu hart?“, möchte Jim vorsichtig wissen.
 

Er weiß natürlich, dass er sich in die Beziehung der Brüder nicht einmischen darf und das hat er ja auch nicht vor, nur versteht er nie, warum Zane so mit seinem Bruder umgeht. Wäre er bereits im ersten Jahr an der Schule, hätte er eine viel härtere Reaktion Zanes auf seinen Bruder miterlebt, aber so…
 

„Mach dir keine Sorgen, okay? Syrus weiß, wie ich das gemeint habe.“, versichert Zane mit einem Lächeln.
 

Aster hält sich da völlig raus. Er lehnt schweigend neben Zane an der Wand und schaut ab und zu zur Tür, hinter welcher sich Jaden und Miss Fontaine befinden.
 

-
 

Syrus schaut irritiert auf den PDA, aber dann steckt er ihn in die Tasche und macht sich auf den Weg. Als erstes rennt er zur Mädchenunterkunft, um Blair und Alexis zu informieren. Zu seinem großen Glück sind beide dort und stehen draußen bei anderen Mädchen und reden miteinander. Jungs ist es normalerweise untersagt das Gebäude zu betreten, daher ist der Obelisk Blue Student ganz froh, dass die Mädchen draußen sind.
 

„Oh seht mal, da ist Syrus.“, meint Jasmin, die gerade in diese Richtung gesehen hat und nun die anderen Mädchen auf den Herannahenden aufmerksam macht.
 

„Syrus? Was macht der den hier?“, möchte Mindy wissen, der es nicht gerade passt, dass Jungs ihr Reich betreten, dabei hat der Hellblauhaarige zusammen mit Chumley und Jaden ihr und ihrer Freundin oft genug den Hintern gerettet.
 

Alexis und Blair schauen zu dem jungen Studenten und rennen sofort auf ihn zu.
 

„Gibt‘s was Neues?“, fragen sie ihn sofort, kaum dass alle drei zum stehen gekommen sind.
 

„Mein Bruder sagt, dass wir sofort zum Krankenzimmer kommen sollen. Mehr weiß ich auch nicht, außer dass wir alle, uneingeschränkt, dort aufschlagen sollen.“
 

Verstehend nicken die Mädchen, die sich von ihren Freundinnen verabschieden und zusammen mit Syrus zurück gehen.
 

„Ihr wisst nicht zufällig wo wir die Anderen finden können oder?“, möchte der einzige Junge in der Runde schließlich wissen.
 

„Eigentlich nicht. Aber wir können ja mal in den einzelnen Unterkünften nachsehen.“, schlägt Blair vor, „Ich übernehme auch die rote Unterkunft.“
 

Den Anderen beiden ist klar, dass sie dort nur Jaden treffen will, doch der Hellblauhaarige macht ihr da einen Strich durch die Rechnung.
 

„Tut mir leid, aber Nii-san hat mir aufgetragen dorthin zu gehen und Jesse abzuholen und genau das werde ich auch tun. Du kannst ja zu Ra Yellow gehen, um Hasselberry zu finden und Alexis geht zu Obelisk Blue. Wir treffen uns dann bei Nii-san.“
 

Ehe auch nur einer widersprechen kann, ist der Junge auch schon weg. Beide Mädchen schauen sich irritiert an, zucken dann aber die Schultern und trennen sich ebenfalls, um ihre Aufgabe zu erfüllen.
 

Alexis hat es relativ leicht, denn da sie selbst Obelisk Blue Studentin ist, kann sie diese Unterkunft ohne Probleme betreten und das macht sie auch, nur um schon im Eingangsbereich auf den Großteil ihrer Freunde zu treffen. Axel, Atticus, Chazz und Yusuke sitzen zusammen und besprechen, was sie als Nächstes tun sollen, unterbrechen das Gespräch aber, als sie die Blondine sehen.
 

„Alexis, können wir was für dich tun?“, fragt Axel nach, der sich sofort erhebt.
 

„Kommt mit zur Krankenstation. Das ist eine Aufforderung von Zane.“, erklärt sie kurz angebunden, ehe noch jemand dumme Fragen stellen kann.
 

Natürlich ist allen klar, dass diese Order nur etwas mit Jaden zu tun haben kann, deswegen erheben sie sich auch und folgen Alexis zur Krankenstation.
 

Blair hat weniger Glück. Durch ihren Rang ist es ihr nicht wirklich gestattet die Unterkunft zu betreten, also macht sie es wie bei ihrem ersten Ausflug an die Duellakademie und schleicht sich einfach in Hasselberrys Zimmer, das im zweiten Stock an der Ostseite liegt. So muss sie auch keine Angst haben gesehen zu werden. Günstig gewachsene Bäume erleichtern ihr den Aufstieg, sodass sie über einen Ast direkt auf den Balkon springen und die dortige Schiebetür öffnen kann. Auf leisen Sohlen schleicht sie herum, kann aber keine Spur von Hasselberry finden, also greift sie nach Zettel und Stift und hinterlässt eine kurze Notiz mit der Aufforderung doch bitte zu Miss Fontaine zu kommen. Daraufhin verlässt sie das Zimmer so, wie sie es betreten hat und macht sich ebenfalls auf den Weg.
 

Mit schnellen Schritten bringt Syrus den vertrauten Weg hinter sich und steht schon kurz darauf vor der roten Unterkunft, die Jahre lang seine Heimat gewesen ist. Die guten Erinnerungen verdrängend geht er zwei Stufen auf einmal nehmend die Treppe hoch und dann nach rechts, um gleich vor der zweiten Tür stehen zu bleiben, an der er klopft und darauf wartet, dass dieses Stück Holz geöffnet wird, doch auch nach zwei Minuten ist nichts passiert, sodass Syrus von sich aus die Tür öffnet, die überraschenderweise nicht abgeschlossen ist. Ihn stört zwar die Dunkelheit, aber zum Glück kann er ja schnell Abhilfe schaffen, indem er den Lichtschalter betätigt.
 

Kaum leuchtet die Lampe, da klappt ihn der Mund auf. Klar, selbst als sie zu dritt in dem Zimmer gelebt haben, war es nicht unordentlich, aber so sauber wie es jetzt ist, ist es schon unheimlich. Schnell schüttelt er den Kopf und konzentriert sich auf seine Aufgabe. Noch einmal sieht er sich um und erblickt Jesse schlafend im Bett, was an sich ja schon ungewöhnlich ist, aber der zweite Bewohner ist noch viel überraschender – wenn man davon absieht, dass er früher einmal mit diesem unter diesem Dach gelebt hat.
 

„Hasselberry, was tust du hier?“, fragt der Hellblauhaarige verwundert.
 

Der Dinofanatiker sitzt auf dem dritten Bett und lässt seine Beine schaukeln.
 

„Nicht so laut, sonst weckst du ihn. Er ist so schon genug gestresst. Du hättest mal erleben sollen, wie er mit Jamie gesprochen hat. Junge, so ein Temperament hätte ich ihm gar nicht zugetraut.“, erklärt der Ra Yellow Student stolz.
 

Er hat es sich, wegen der alten Zeiten wegen, ganz oben im Bett bequem gemacht und so Jesse gut beobachten können, nachdem er das Zimmer betreten hat. Eigentlich hat er ja gehofft Jaden anzutreffen, aber von diesem fehlt noch immer jede Spur.
 

„Wir müssen ihn aber wecken. Nii-san will uns bei Miss Fontaine sehen.“
 

So als hätte der Schlafende nur darauf gewartet den Namen der Ärztin zu hören, schlägt er die Augen auf und setzt sich hin, wobei er sich den Kopf an dem zweiten Bett anschlägt.
 

„Worauf warten wir dann noch…“
 

Den Schmerz ignorierend steht er auf und wartet bis Hasselberry hinunterspringt, ehe sie gemeinsam das Zimmer verlassen und sich auf den Weg zur Krankenstation machen.
 

„Sag mal Jesse… Nii-san meinte, dass du etwas weißt, zumindest nehme ich das bei seinen Worten an…“, versucht Syrus seinen schwedischen Freund zum Reden zu bringen, doch dieser ist mit den Gedanken ganz woanders, bis Hasselberry ihn antippt und dafür einen fragenden Blick erntet.
 

„Sy hat dich was gefragt!“
 

Somit wendet der Türkishaarige sich an den Anderen, der seine Worte noch einmal wiederholt, sie aber noch immer nicht zu einer Frage hat formulieren können.
 

„So in etwa stimmt das schon. Laut Aster haben sie Jaden gefunden, aber wo, in welchem Zustand und wie kann ich nicht sagen. Sie wollten mich informieren, aber bisher ist nichts passiert.“
 

Seine nette Unterredung mit Jadens jüngerer Schwester lässt er da mal außer Acht.
 

„Ach so…“
 

Plötzlich reißt der Kleine die Augen auf.
 

„WIE BITTE? SIE HABEN IHN GEFUNDEN UND UNS NICHTS GESAGT?!“, schreit er dann schon fast hysterisch, worüber Jesse nur die Augen verdrehen kann.
 

„Vielleicht ist genau deine Reaktion der Grund dafür. Schon mal darüber nachgedacht?“, meint der Türkishaarige fast schon gelangweilt.
 

„Ähm, wenn du das schon weißt, wieso bist du denn so ruhig geblieben? Ich dachte dir liegt was an ihm.“, mischt sich Hasselberry ein, der das Verhalten des Schweden nicht ganz versteht.
 

Würde er wissen, dass man seinen besten Freund gefunden hat, wäre er nicht brav in dessen Zimmer geblieben und hätte einen auf eingesperrten Tiger gemacht. Er wäre losgestürmt und hätte sich davon überzeugt, dass es diesem gut geht.
 

„Was glaubst du, habe ich versucht?“, fragt Jesse murrend.
 

Es passt ihm noch immer nicht, dass sie ihn zurückgewiesen haben.
 

„Aber vielleicht hätte ich ihnen nur im Weg gestanden, also hab ich mich zurückgehalten.“
 

Damit ist für ihn das Thema erledigt und so setzen sie den Rest des Weges schweigend fort.
 

-
 

Im Flur vor dem Behandlungszimmer gehen langsam die Sitzgelegenheiten aus, denn viele sind ja nicht vorhanden und den letzten beißen bekanntlich die Hunde, daher müssen Syrus, Hasselberry, Blair und Jesse stehen, aber das macht ihnen nun auch nichts aus, immerhin sind sie endlich da und jetzt heißt es nur noch warten, bis die Tür aufgeht.
 

Alexis, Axel und Co haben natürlich schon versucht etwas aus den drei Anderen herauszubekommen, doch diese haben nur eisern geschwiegen und gemeint, dass Miss Fontaine sie sicher bald aufklären wird. An Gespräch oder Ähnliches ist jetzt nicht mehr zu denken, daher schweigen sie und hängen ihren eigenen Gedanken nach, die doch alle zu Jaden führen. Entweder man denkt über die Zeit und die Abenteuer mit ihm nach oder man überlegt, wie man sich bei ihm entschuldigen kann, wo man ihn vernachlässigt hat, auch wenn das auf Gegenseitigkeit beruht.
 

Schließlich geht die Tür auf und eine erschöpfte Miss Fontaine schließt hinter sich die Tür und stellt sich der Gruppe. Bevor aber nur einer etwas sagen kann, redet sie von sich aus los.
 

„Also ich habe eine gute und zwei schlechte Nachrichten für euch. Welche wollt ihr zuerst hören?“
 

Ihre Frage löst eine heftige Diskussion aus, in der man sein eigenes Wort kaum versteht, aber irgendwie schaffen sie es sich doch noch zu einigen.
 

„Wir wollen ersten die schlechten Nachrichten hören.“, sagt Zane, der für die gesamte Gruppe spricht.
 

„Gut, also… Jaden hat ein Schädeltrauma erlitten, was bedeutet, dass er wahrscheinlich vorrübergehend sein Gedächtnis verloren haben könnte. In wie weit er alles vergessen hat und ob er das überhaupt getan hat, kann ich erst mit Sicherheit sagen, wenn er aufgewacht ist. Er hat auch Rippenbrüche, aber zum Glück keine inneren Verletzungen, also müsste er bald wieder auf die Beine kommen, wäre da nicht…“
 

Angespannt wird die Ärztin angesehen, doch diese beißt nur unruhig auf ihre Unterlippe herum.
 

„Nun sagen Sie schon, was los ist!“, fordert Chazz, der noch nie der geduldigste gewesen ist.
 

Die Brünette holt tief Luft, legt die Blätter in ihrer Hand weg und schließt die Augen, ehe sie sagt:
 

„Er liegt im Koma und niemand kann sagen, wann er wieder zu sich kommt.“
 

Fortsetzung folgt



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  ShinoYuta
2013-04-01T16:26:20+00:00 01.04.2013 18:26
Wieso ist das am ende immer so spannend? XD
Seine schwester ist so ein arsch maaan. *hyperaktiv weiterles*
Von:  Zane45
2012-04-10T14:46:04+00:00 10.04.2012 16:46
Juhuu Hase,

hier kommt das nächste Kommi, dass ich dir versprochen hab und auf sich warten lies ^^"
... *sich was lustiges überlegt*

Herzlich Willkommen zu Teil 6 der Reihe "Wie kommentieren wir deine Kapitel heute!" xDDD
*kicher*
*Kommentatoren sich setzten*
*die anderen erst dran lass* xD
*sowie so wieder länger brauch*
Soooo, jetz lass ich mich über das 6. Pitelchen aus xDD
Wo fang ich denn mal an... Ach ja!
Ich war echt total erleichtert, dass wenigstens Jim ihn gefunden hat. Sherley sei dank! Auf seine Sherley is halt immer verlass. xDD
Es is wirklich toll das er jetz endlich verarztet werden kann. Das hatter aber auch bitter nötig Q.Q
Irgendwie hab ich das gefühl, dass der gute Jay die ersten Kapitel nur Pech hatte v.v Der arme.
*ihn Patta*
Dafür bekommt dieses Miststück Jamie endlich von Jadens Zukünftigem *das auch mal sagen wollte* mal so richtig die Lewiten gelesen! *sie abgrundtief hass* Es is so waaaahr! Ich liebe ihn dafür! Schade is nur, dass er ihr nich den Hals umdreht aber ich kann mir denken, dass er das noch macht. Spätestens dann, wenn er herausfindet, warum sie sich andauernd so an ihn schmeißt, obwohl er sich kein deut für sie interessiert, was gut so is. xDD *fies grins* *sich schon drauf freut* *Jesse anfeuer* Ich hab irgendwie angst um Jesse wenn der erfährt, weshalb Jaden die Klippe runter gestürzt ist. Nich das er wegen etwas unüberlegtem von der Schule fliegt. *um ihn bang* Aber irgendwie wünsch ich es mir auch, dass er Jamie mal Ordendlich die Hammelbeine lang zieht!! Diese kleine Schnepfe hat es verdient! *sie sauer anknurr* *Jesse anfeuer* xDD
<.< Irgendwie is Jamie doch dumm, obwohl sie eigentlich so schlau ist. *würg* Die will einfach nich einsehen, dass Jesse nix von ihr will! Selbst in einer Million Jahre nicht! Und schon gar nich wenn sie und er die letzten auf der Welt wären! Eher würde er sich umbringen als Jaden zu hintergehen!... Oke das is zu weit her geholt, aber es wäre möglich xD Es is nur so ne Opption xDDD
>.> Dieses Dumme blag kann noch so sehr versuchen Jesse für sich zu gewinnen, ich weis einfach, dass Jesse sie bald nur noch mehr dafür Hassen wird und zwar dafür, dass sie ihn nur benutzt um Jaden wehzu tun! Ich weis es einfach!! *sauer is* *knurr* Und nach seiner süßen Drohung sowie so nich! Die wird noch ihr Blaues wunder erleben. xDDD
*finster dreinblick*
Ich hab mit Jim und den anderen total mit gelitten Q.Q Ich mach mir total sorgen um Jay >.< *ihn mit Jesse wieder Gesundpfleg*
Endlich mal einer der Initiative ergriffen hat! (Gott is das ein schweres Wort! xDD) Die hätten noch den ganzen Tag gesucht glaub ich xDDD Und irgendwie find ich es macht Jesse noch sympatischer, wie der da gegenüber Jamie voll abgetickt is xDDD Sie hats verdient! *sie mit Blick erdolch* T.T Oh Gott! Jaden liegt im Koma!!!! Das is alles Jamies Schuld!! *wütend is* Ich hoffe mit allen anderen, dass er bald wieder aufwacht und nich für tot erklärt wird >.< *weis ja das es so sein wird*
Ich mag gar nicht wissen wie Jesse reagiert, der Arme wird am Boden zerstört sein T.T *schnief*

Das war wieder mal ein echt supi Kapi xD
Mach weiter so Schatz ^.-
Ich freu mich schon aufs Nächste Kapi ^.^
Und du dich bestimmt aufs nächste Kommi von mir, das bestimmt bald folgen wird xDDDD

Bis denne dann!
deine Zanii
Von:  Coppelius
2011-05-12T12:19:39+00:00 12.05.2011 14:19
woah, Jaden liegt im Koma? o.o
Neeeeeiiiiin >.<
tolles kappi^^
Von:  hAyLeY9pOtTeR
2011-05-07T14:52:26+00:00 07.05.2011 16:52
uff! ein glück, dass jaden wiedergefunden wurde, aber ich mache mir jetzt sorgen, was jetzt passieren würde mit ihm...
Von:  Yuya-chan
2011-05-01T15:49:15+00:00 01.05.2011 17:49
Hi ^^

Wieder ein sehr gut gelungenes Kapi, das du geschrieben hast =)

Dass Jaden jetzt endlich gefunden worden ist und versorgt werden kann, ist wirklich toll, das ist auch wirklich dringend nötig ._.
Der Ärmste, der hat wirklich das ur Pech >.<
Dafür macht sein Zukünftiger seine bescheuerte Schwester so richtig schön zur Sau *megahämisch grins*
Das hat er wirklich super gemacht, noch dazu ist es die Wahrheit
Ein wenig schade ist es, dass er ihr nicht den Hals umgedreht hat, aber ich bin sicher, dass das noch kommen wird *noch hämischer grins*
Bin schon sehr gespannt, wie Jesse reagieren wird, wenn er erfährt, dass Jaden wegen Jamie und ihrer Eifersucht den Unfall gehabt hat ^-^ Dann wird er ihr bestimmt die Hölle heiß machen XDDD (Genau so gehört es sich auch *Jesse anfeuer*)
Dass Jamie es einfach nicht checkt, hab ich mir irgendwie gedacht -.- Da kann sie sich noch so sehr auf die Suche nach Jaden machen, wird Jesse trotzdem kein Interesse an ihr zeigen (Vorher schon nicht und nach der liebenswürdigen Drohung sowieso nicht)
Und dann kam das große Zittern und das nicht nur bei Jim und den Anderen, bei mir auch, weil ich mir Sorgen um Jaden gemacht habe >.<
Gut, dass Zane die Clique herbei zitiert hat, sonst würden die sich noch länger krumm und dämlich suchen
Tja, Hasselberry, das hättest nicht gedacht, dass Jesse auch mal austicken kann XDD
Dass Jaden das erlitten hat, hat mir wirklich den nächsten Herzinfarkt beschert T^T Hoffentlich wacht er bald wieder auf und erholt sich (Stress wird er dann auch noch genug haben, der Arme)
Bin schon gespannt, wie die Anderen auf diese furchtbaren Neuigkeiten reagieren (besonders Jesse)

Freu mich schon aufs nächste Kapi ^^

LG


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