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Lost my Soul

Gebrochene Seele - Spiritshipping
von

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Die Hoffnung stirbt zuletzt

Kapitel 7

Die Hoffnung stirbt zuletzt
 

Wie eine Sense über dem Kopf des Knochenmannes schweben die Worte im Raum und machen klar, wie ernst diese Sache eigentlich ist. Niemand der Anwesenden traut sich etwas zu sagen, sodass die Ärztin fortfährt.
 

„Die gute Nachricht ist, dass er lebt und stabil ist. Je mehr wir mit ihm reden und ihm das Gefühl geben, gewollt zu sein, wird er sicher bald erwachen.“
 

Daraufhin schaut sie in die betroffenen Gesichter.
 

„Wenn ihr wollt, könnt ihr jetzt zu ihm.“
 

Miss Fontaine geht aus dem Weg und gibt so den Blick auf das Bett frei, in dem sich ein schmächtiger Körper befindet , der unter einer dicken, beheizbaren Decke liegt, die seinen ausgekühlten Körper wieder aufwärmen soll.
 

„Bleibt aber nicht zu lange, sonst gibt es Ärger mit den Hauslehrern.“
 

Mit diesen Worten verabschiedet sich die Ärztin und lässt die Gruppe allein, die es sich rund um das Bett des Brünetten stellen. Eine bedrückende Stille legt sich über die Anwesenden, die dann aber von Aster unterbrochen wird, der innerlich bereits vor Wut kocht.
 

„Wer von euch hat es soweit kommen lassen?“
 

Seine Stimme ist so scharf wie eine geschliffene Klinge und so kalt wie ein Gletscher. Bisher war er noch nie so sauer gewesen, wie er es jetzt ist.

Die Freunde weichen alle sofort erschrocken einige Schritte zurück.
 

„Wir haben doch gar nichts getan! Außerdem haben wir ihn doch schon seit Wochen nicht mehr zu Gesicht bekommen!“, knurrt Chazz, dem der Ton des Silberhaarigen gar nicht passt.
 

„Ach und das ist ein Grund, dies nicht zu ändern oder was?“, will er in einem Ton wissen, bei dem niemand sich etwas zu erwidern wagt.
 

„Und ihr wollt seine Freunde sein? Schöne Freunde seid ihr! Jay hat echt was Besseres als euch verdient!“
 

Er macht eine kurze Pause und zeigt auf den geschundenen Körper, der künstlich beatmet wird und Maschinen seine Vitalwerte aufzeichnet.
 

„Seht euch an, was ihr angerichtet habt!“
 

Wütend stapft er aus dem Zimmer, um nicht noch mehr zu sagen, was ihm irgendwann einmal leid tun könnte. Dabei sollte ihm bereits jetzt der Großteil seiner Worte leid tun, weil die Worte vor allem Jesse tief verletzt haben. Auch wenn dieser es nicht laut ausspricht, so fühlt er sich doch dafür verantwortlich und ihn beschleicht das Gefühl, dass auch Jamie was damit zu tun hat.
 

„Was bildet sich dieser reiche Pinkel eigentlich ein?“, keift Hasselberry los, der schon losstürmen will, um Aster ordentlich zu vermöbeln, aber er wird von Jim zurückgehalten, der den übereifrigen Dinofanatiker am Kragen packt.
 

„Immer schön ruhig mit den jungen Pferden!“
 

„Lass mich los Jim! Ich muss ihm doch die Meinung sagen! Er kann uns das nicht vorwerfen, er kann ni-“, weiter kommt er aber nicht, da ihm Jim einfach den Mund zuhält.
 

„Du musst dich dringend abkühlen.“
 

„Warum denn? Er hat doch völlig recht!“, ereifert sich Syrus, der nicht genau weiß, wieso sich der Profiduellant einfach so aufspielen kann und es kotzt ihn an, dass niemand etwas Gegenteiliges gesagt hat.
 

„Du bist im Unrecht, Sy.“
 

Alle Augen richten sich auf den stillen Amerikaner, der an der Wand lehnt und auf den Patienten sieht, der wirklich nicht gut aussieht. Natürlich kann er die Emotionen der Anwesenden verstehen, aber Aster hat nicht Unrecht mit dem, was er gesagt hat. Hätten sie sich nicht von Jaden abwimmeln lassen und für dessen Freundschaft gekämpft, wäre es vielleicht nicht so weit gekommen. Die Wahrheit ist doch, dass sie nichts getan haben, um etwas zu ändern und deshalb haben sie alle Schuld an der Situation und das versucht er den Anderen auch klar zu machen, doch damit trifft er nicht gerade auf Verständnis. Die Gruppe ist zweigeteilt. Die älteren Schüler sehen ihre Fehler schneller ein, als die Jüngeren und wollen das zum Teil auch nicht ändern.
 

„Ich finde, wir sollten für heute Schluss machen und erst mal schlafen und alles auf uns wirken lassen.“, schlägt Zane vor, der einsieht, dass sie heute einfach auf keinen grünen Zweig kommen und wenn sie weiter so diskutieren, dann endet es noch in einem Handgemenge.
 

„Eine gute Idee. Kommt Jungs.“
 

Chazz springt sofort auf und geht zur Blondine, als wäre er dessen Hündchen. Noch immer ist er über beide Ohren in Alexis verliebt, obwohl sie ihn bereits mehr als einmal hat abblitzen lassen. Auch die Anderen schließen sich nach und nach an, nur Jesse bleibt zurück.
 

„Was ist Jesse? Willst du nicht?“, fragt Atticus besorgt nach.
 

Ihm ist nicht entgangen, dass den Schweden etwas belastet und zudem geht es ja um seinen besten Freund. Da ist es klar, dass dieser total durch den Wind ist und an der Seite des Japaners bleiben will.
 

„Geht ruhig vor, ich komme nach.“, meint Jesse beiläufig, ohne sich von Jaden abzuwenden.
 

Atticus will schon wiedersprechen, aber Jim legt ihm eine Hand auf die Schulter und schüttelt dann den Kopf, nachdem er die Aufmerksamkeit von Zanes bestem Freund hat. So verlassen sie geschlossen die Krankenstation und es legt sich Stille über diesen Teil der Duellakademie.
 

Der Kristallungeheuerdeckduellant zieht sich einen Stuhl ans Bett seines besten Freundes und streichelt ihm ein paar Strähnen aus dem Gesicht.
 

„Jay, was ist nur passiert?“, murmelt er vor sich hin und lässt seine Finger hauchzart über die gebräunte Haut wandern.
 

„Ich wünschte, ich könnte dir helfen. Warum musste das nur passieren?“
 

Tränen bilden sich in den schönen smaragdfarbenen Augen des Duellanten, doch noch hält er sie tapfer zurück, auch wenn das sehr schwer fällt.
 

„Weißt du noch, wie wir uns kennenlernten?“, flüstert der junge Mann mit sanfter Stimme, die einen weinerlichen Unterton hat.
 

„Wir haben sofort das Gefühl gehabt, einander schon länger zu kennen, dabei sind wir uns zum ersten Mal begegnet. Ich hatte vorher schon so viel von dir gehört und wollte dich unbedingt kennen lernen und als wir einander gegenüberstanden, war ich überwältigt. Du warst so viel anders, als ich es mir ausgemalt habe. Deine tiefen, rehbraunen Augen haben mich sofort in deinen Bann gezogen.“, gesteht er leise.
 

Warum er sich das gerade jetzt von der Seele redet, weiß er nicht, aber es tut ungemein gut, es endlich los zu werden und wer weiß, vielleicht reicht das aus, um dem Brünetten klar zu machen, dass er gebraucht wird und wieder aufwacht.
 

„Bitte Jay, wach wieder auf.“
 

Traurig und die Tränen nicht mehr zurückhaltend, legt er seinen Kopf auf die Schulter des Schlafenden und weint sich in den Schlaf.
 

-
 

„War es wirklich richtig ihn bei Jaden zu lassen? Er ist die ganze Nacht nicht Heim gekommen.“, sagt Alexis besorgt, als sie sich zu den Jungs in der Kantine vom Slifer Red Haus setzt.
 

Sie nimmt sich auch etwas zu essen und schaut dann abwartend in die Runde, deren Stimmung gedrückt ist. So etwas hat sie bisher nur einmal… nein zweimal erlebt. Einmal als Jaden sich die Schuld für Jesses Verschwinden gegeben hat und dann als der Heldendeckduellant erst nach einer Woche aus der anderen Dimension zurückgekehrt ist.
 

„Ich glaube nicht, dass wir ihn da weg bekommen hätten. Wir reden hier immerhin von seinem Seelenverwandten.“, erwidert Jim nachdenklich, der nur in seinem Essen herumstochert und vor sich hin schaut.
 

Auch ihn lässt das Schicksal des quirligen Japaners nicht kalt und er fragt sich ernsthaft, ob er und Axel das nicht hätten verhindern können, wenn sie noch mehr auf den Jüngeren geachtet hätten. Natürlich weiß er, dass sich auch Axel damit den Kopf zerbricht, aber darüber miteinander sprechen geht auch nicht.
 

„Du meinst wohl eher den Zwilling von Jaden!“, wirft Chazz in die Runde, weswegen er ziemlich dumm angeschaut wird.
 

„Was denn? Sie sind sich zu erschreckend ähnlich! Man könnte glatt glauben Jaden wurde geklont.“, erwidert der Schwarzhaarige ruhig, der etwas an seinem Frühstück knabbert.
 

„Und Aster ist der gleichen Meinung. Er meinte sogar, dass es schlimmer kommen könnte, wenn ich einen Klon hätte!“
 

Das wurmt ihn zwar noch immer, aber im Stillen gibt er dem Profiduellanten recht. Er würde es wohl auch nicht aushalten, wenn noch jemand wie er herumrennen würde. Daher fragt er sich natürlich, wie Jaden und Jesse nur so gut miteinander auskommen, wo sie sich doch viel zu ähnlich sind.
 

„Na ja, da hat er sicher nicht ganz Unrecht. Aber du irrst dich.“, meint Syrus, der aus dem Fenster sieht und leise vor sich hin seufzt.
 

„Sie sind sich gar nicht so ähnlich. Jesse ist intelligenter und hat mehr Manieren als Jaden und außerdem kann er Aniki immer sofort beruhigen, was keiner von uns so schnell hinbekommt. Erst durch Jesses Anwesenheit ist er kontrollierbarer, gar verantwortungsbewusster geworden.“
 

Ein Klopfen reißt die Gruppe aus dem Gespräch und sie sehen erwartungsvoll zur Tür, die sich öffnet aber nicht die erhoffte Person freigibt, die sie gerne gesehen hätten.
 

„Ähm, störe ich?“, fragt das Mädchen ungewöhnlich schüchtern nach.
 

Hasselberry springt sofort auf und grinst sie an, immerhin war er Zeuge des Streites.
 

„Aber nicht doch komm ruhig rein.“
 

Ohne Jamie die Chance zu lassen zu widersprechen, schiebt er sie in den Raum, direkt auf einen Stuhl in der Nähe und drückt sie herunter.
 

„Sag mal, warum interessiert dich eigentlich der Aufenthalt Jesses so sehr, statt der von Jaden?“, möchte Aster wissen, der ebenfalls anwesend ist und sich bisher schön zurückgehalten hat, doch jetzt wo ihm das weibliche Spiegelbild seines Freundes gegenüber sitzt, kann er ihr Verhalten nicht verstehen.
 

Wenn er eine Schwester hätte, die erst verschwunden wäre und dann im Koma liegen würde, würde er nicht nach ihrem besten Freund fragen, sondern nach seiner Schwester.
 

„Ist Jaden denn gefunden worden?“, fragt die Brünette sofort und schaut erstaunt in die blauen Augen des Profiduellanten, der wirklich an sich halten muss, um nicht laut zu werden.
 

„Ja und wenn du ihn mit uns gesucht hättest, wüsstest du, dass er im Koma liegt und vielleicht nicht mehr aufwacht.“
 

So knallhart diese Worte auch sind, entsprechen dieser leider der Wahrheit und wenn die Brünette jetzt noch immer so kalt ihrem Bruder gegenüber ist, dann rastet er wirklich noch aus.
 

„Kann ich zu ihm?“, fragt sie nach, auch wenn man nicht so genau heraushören kann, ob sie irgendwelche Hintergedanken dabei hat.
 

„Im Moment ist es schlecht. Jesse ist bei ihm und ich glaube nicht, dass er jetzt jemanden sehen will, der ihn am Boden sieht.“, mischt sich Axel ein, der sich bereits sehr gut in seine Freunde hineinversetzen kann, vielleicht liegt das aber auch nur daran, dass er heute Morgen kurz dort war und Jesse wirklich beschissen ausgesehen hat, so als hätte er die ganze Nacht hindurch geweint.
 

„Ach er darf zu ihm aber ich nicht oder wie?“, zickt Jamie herum, die ziemlich wütend ist.
 

„Immer nur Jaden hier Jaden da! Bei Jesse dreht sich doch alles nur um meinen Bruder, dabei… dabei…“
 

Dicke Tränen laufen über ihre Wangen, als sie abbricht und zu Boden sieht.
 

„Du liebst ihn, aber Jesse hat nur Augen für unseren guten, alten Jaden, nicht wahr?“, fragt Hasselberry nach, der ja bereits mehr weiß, als die Anderen.
 

„Wenn es nur das wäre! Jaden hat Jesse gesagt, dass er ihn liebt!“
 

Aster zuckt bei diesen Worten heftig zusammen, aber das entgeht den Anderen, weil die, bis auf einige Ausnahmen wie Jim und Axel, erstaunt zur brünetten Obelisk Blue Studentin schauen.
 

„Er nimmt mir immer die Freunde weg, dabei hab ich gedacht, dass es dieses Mal anders ist, wo er doch nichts mehr mit seinen Freunden zu tun haben will. Ich konnte ja nicht ahnen, dass er sich wegen mir zurückgezogen hat!“, jammert sie so herzzerreißend herum, dass selbst Chazz‘ Herz erweicht, der ihr ein Taschentuch reicht.
 

„Gegen die Liebe kannst du halt nichts machen und außerdem entscheiden weder du noch Jaden über Jesses Herz sondern er allein.“, sprudelt es förmlich aus dem Schwarzhaarigen heraus.
 

„Weise Worte für jemanden, der sich selbst nicht daran hält.“, kommt es über die Lippen von Atticus, der dem Schwarzhaarigen ja damals selbst Nachhilfe in Sachen Liebe gegeben hat.
 

Ein zweiter Fuß auf den Seinen erinnert ihn aber wieder daran, dass er besser den Mund gehalten hätte. Trotzdem lässt er es sich nicht nehmen seiner Schwester einen wütenden Blick zu schenken, die dies aber nur ignoriert und sich mit verschränkten Armen vor ihre Leidensgenossin stellt.
 

„Weißt du vielleicht, warum Jaden die Klippen heruntergefallen ist?“, möchte sie wissen, als würde sie ahnen, dass Jamie etwas damit zu tun hat, aber diese stellt sich dumm.
 

„Nein, wie denn auch? Er geht mir aus dem Weg und ich habe ihn schon lange nicht mehr zu Gesicht bekommen.“
 

Damit wird das Gespräch abgehakt, auch wenn einige Anwesende ihr nicht glauben, nur ohne Beweise und ohne Jadens eigene Aussage können sie nichts machen.
 

„Alles okay, Aster? Du siehst nicht gerade begeistert aus.“, spricht Zane seinen Nachbarn an, der ziemlich finster aus der Wäsche guckt.
 

Als er aber angesprochen wird, zuckt er zusammen und schaut dem Dunkelgrünhaarigen in die Augen.
 

„Ich bin nur etwas geschockt, das ist alles. Ich hab eigentlich nicht damit gerechnet, dass er sein Herz so schnell verschenkt. Ihm sind die Karten doch immer wichtiger gewesen.“
 

Ein verstehendes Grinsen schleicht sich auf Zanes Lippen.
 

„Seit wann?“
 

Ertappt reißt der Silberhaarige die Augen weit auf und weiß für einen Moment nicht, was er dazu sagen soll, aber sein Gesichtsausdruck spricht schon für sich.
 

-
 

Miss Fontaine kommt ins Krankenzimmer, um nach den Werten ihres Schützlings zu sehen, als sie den schlafenden Schweden an dessen Bett sieht.
 

>War er etwa die ganze Nacht hier?<
 

Leise geht sie auf ihn zu und schaut ihn sich genauer an, nur um festzustellen, dass diese Situation sehr schwer für den jungen Duellanten ist. Trotzdem muss er etwas essen, nicht dass auch noch der Europäer aus den Latschen kippt und deswegen weckt sie ihn sehr vorsichtig, indem sie ihm eine Hand auf die Schulter legt und an ihm rüttelt.
 

Sofort schreckt der Kristallungeheuerdeckduellant aus seinen Träumen und schaut als erstes auf seinen besten Freund, weil er tief in seinem Inneren gehofft hat, dass dieser es wäre, der ihn geweckt hat, doch als er den leblosen Körper vor sich sieht, steigen erneut Tränen in ihm auf.
 

„Jaden.“, flüstert er gequält.
 

„Sei nicht traurig, Jesse. Sicher geht es ihm bald wieder besser.“, spricht die Ärztin auf ihn ein, um ihn zu beruhigen, auch wenn sie darüber nachdenkt dem Türkishaarigen eine Beruhigungsspritze zu verpassen, was vielleicht gar nicht so verkehrt wäre.
 

Der Angesprochene zuckt zusammen und blickt die Ärztin traurig an.
 

„Das sagen Sie, aber ich kann nicht daran glauben, weil es meine Schuld war. Ich hätte ihn nicht weglaufen lassen sollen, als er mir sagte, dass er mich liebt. Dann wäre das sicher nicht passiert.“
 

Mitleidig sieht die Brünette den junge Mann an und wünscht sich so sehr, ihm diese Flausen austreiben zu können, aber sie kennt ihn bereits gut genug, um zu wissen, dass er nicht zuhören wird, daher hält sie es für besser das Thema zu wechseln.
 

„Komm Jesse, geh etwas essen. In der Zeit untersuche ich ihn und wer weiß… Vielleicht habe ich dann ja schon gute Neuigkeiten für euch.“
 

Nur widerwillig lässt sich der Türkishaarige überreden seinen besten Freund zu verlassen, aber er sieht auch ein, dass er diesem keine Hilfe ist, wenn er nichts isst.
 

Miss Fontaine schaut ihm besorgt nach, wendet sich dann aber ihrem Patienten zu, dessen Pupillen sie mit einer kleinen Taschenlampe kontrolliert und dann den Verband am Kopf erneuert, nachdem sie die genähte Wunde begutachtet hat, die sich ihrer Meinung nach prächtig entwickelt. Auch sämtliche Pflaster, die Kratzer und ähnliche kleine Blessuren verdecken, werden erneuert, ehe sie sich dem Brustkorb des Jüngeren zuwendet und dort den Verband noch einmal fester zieht. Somit sind die äußeren Verletzungen begutachtet, sodass sie sich nur noch den Inneren zuwenden muss, wobei ihr die Geräte eine große Hilfe sind. Hirnströme und Herzrhythmus, sowie –stärke werden überprüft und kontrolliert, wodurch man feststellen kann, wann ein Mensch hirntot ist und wann nicht und im Moment ist mit dem Brünetten alles in Ordnung, auch wenn er nicht aufwacht.
 

Vorsichtig ergreift sie eine Hand des Schülers und schaut in sein ruhiges Gesicht.
 

„Bitte wache bald wieder auf, Jaden. Wir brauchen dich mehr denn je. Jesse geht noch vor die Hunde, denn du weiter im Koma bleibst und auch deine anderen Freunde sind traurig und verzweifelt.“
 

Dann wendet sie sich ab und setzt sich an ihren Schreibtisch, um ihre Beobachtungen nieder zu schreiben, auch wenn das nicht viel ist. Ab und an schaut sie zur Tür und dann wieder zu dem Schlafenden, aber das war es auch schon, denn mehr kann sie nicht tun.
 

-
 

Tiefste Schwärze umgibt ihn, die nur durch Spiegel gebrochen wird, die einen engen Gang bilden. Diesen Ort kennt er nur zu genau, denn er war schon einmal hier und normalerweise wollte er nicht mehr hierher zurückkehren… Aber wie vieles auf der Welt, kommt es auch jetzt für ihn anders.
 

/Bist du dir sicher, dass du das durchziehen willst?/, fragt eine weibliche Stimme, die zu einem geflügelten Wesen gehört, das neben ihm erscheint und zu dem Spiegelbild ihres Schützlings sieht.
 

Haou, der Oberste König ist für Yubel nicht unbekannt, immerhin hat sie einst geschworen ihn zu schützen – ihn den Mann, den sie schon immer geliebt hatte, selbst noch als sie ein kleiner Junge gewesen ist.
 

„Du auch hier, Yubel?“, ertönt die dunkle Stimme des Königs, aus der man doch deutlich die Freude heraushören kann, die auf Gegenseitigkeit beruht, zumal der König vom bösen Weg abgelassen hat und wieder einen gerechten Weg bestreitet.
 

/Lässt sich nicht vermeiden, wenn er hierher will./, erwidert das Monster und seufzt schwer.
 

Haous Aufmerksamkeit richtet sich wieder auf sein Ebenbild, das ihn fest entschlossen ansieht. Eigentlich brauchen sie keine Worte, immerhin sind sie ein und dieselbe Person und können die Gedanken des Anderen lesen und doch tauschen sie sich mit Worten aus, auch wenn es nur die nötigsten sind.
 

„Du willst das wirklich durchziehen?“, will der König wissen, nur um sicher zu gehen dass es auch wirklich das ist, was Jaden will, immerhin will er nicht mittendrin wieder weggeschickt werden.
 

„Ja, es ist mir vollkommen ernst.“, versichert der Heldendeckduellant mit einer Ernsthaftigkeit, die Yubel nicht an ihm kennt.
 

„Du wirst deine Erinnerungen verlieren, wenn du das machst.“, erwidert Haou ruhig.
 

Für ihn ist das kein Problem, weil er ja sowieso nicht viel mit diesen Menschen zu tun hat, aber wer weiß, ob es dem zögerlichen, gutmütigen Jaden recht ist.
 

„Ich kenne das Risiko, aber das gehe ich ein.“, meint er nur, woraufhin Haou nickt.
 

„Wie du meinst. So sei es dann.“
 

Fortsetzung folgt



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  ShinoYuta
2013-04-01T17:34:38+00:00 01.04.2013 19:34
Waaaas?! Nein! Nicht die erinnerungen o.O waaaahh
Aber eine frage hab ich. Mich verwirrt jamie.. Am anfang schreibst du sie ist drei jahre jünger und irgendwann ist sie plötzlich jadens zwilling :D was stimmt denn nun?

Von:  Zane45
2012-04-11T21:53:45+00:00 11.04.2012 23:53
Ich muss CrystalQueen zustimmen, dass is wirklich wieder mal ein echt super Kapitel. ^^
Yeah! Aster is agro, wie hab ich darau gewartet! *freu* Es is aber auch irgendwo absolut verständlich, dass er so hoch geht, wenn man sich hier ansieht, wie die mit Jaden umgegangen sind, geschweige denn, wegen seiner gestörten Schwester nicht auf ihn auf gepasst haben und er hat ja so recht in dem was er erzählt! oO Es is doch recht merkwürdig, dass sich grade Syrus und Hassleberry über Aster aufregen, dabei sind sie doch sonst immer die schnellchecker vom Dienst wenns um Jay geht. <.< *beide finster anseh* Das haben sie sich alle selbst zu zuschreiben, denn sie haben den Mist gebaut, nich Aster! Wobei der wird auch bald Mist bauen X.X *es ihr schon gruselt* Ich hab fast geheuelt, als ich Jesses Worte gelesen habe. So rührend. T.T
Armer Jesse, nich das er uns zusammen bricht! *um ihn bangt* Ich hoffe doch das beide sich wieder erholen und es nich noch schlimmer wird. >.<
._. Die haben irgendwie nich mehr alle Tassen im Schrank find ich. <.< Ich mein Jim war ja noch einigermaßen in Ordnung und so aber warum vergleichen die die zwei jetz miteinander? <.< Das hilft keinem wirklich weiter! Checken die das nich? oO
Und Fräulein Schauspiel is wieder @Home. -.-** War klar das sie in so einem Moment wieder auftaucht um ihr Image zu festigen und zu Jaden würde sie nicht einmal in 1000 Jahren kommen! Wenn ich unter den Leuten wäre, mir wär längst der Kragen geplatzt und dieses Blag hätte sowas von eine Sitzen von mir! *knurr* Ich muss CrystalQueen wieder zustimmen, der is es wirklich zuzutrauen, dass sie die Maschinen an die der arme Jaden angeschlossen ist und dann auch noch diese Lügengeschichten! Die Lügt schon kaum das sie den Mund aufmacht! *grrrr*
Woah! oO Damit hab ich jetz nich gerechnet. Aber wie ich sehe, die anderen auch nich ;) Steh ich wenigstens nich allein da xD Aber dass Jaden jetzt endlich wieder wach wird hoffe ich auch! *Hand hebt* Ich muss an dieser Stelle einfach mal Zitieren: "Besonders sein Seelenverwandter, der grade durch die Hölle geht" Das hast du so schön gesagt Crystal, ich hätts nich besser beschreiben können ;) *aufe Schulter klopf* Ich hoffe, dass er bald merkt, was Jaden wirklich für ihn ist. >.> Ich frag mich was der wohl vor hat? Oo Warum will er seine Erinnerungen ausm Hirn werfen? <.<
<.< Und seine dumme Schwester kann ruhig bleiben wo der Pfeffer wächst!

Sooo ich freu mich aufs Nächste pitelchen ;)
Mach weiter so und bis zum nächsten Kommi.
deine Zaniiii *fett knuddel*
Von:  hAyLeY9pOtTeR
2011-06-11T15:24:23+00:00 11.06.2011 17:24
tolles kapitel! bei aster kann man verstehen, dass er sauer wurde und weisst, wie er bei jaden fühlt, wenn freunde ihn kaum auf ihn richtig aufpasst. und echt rührend, dass jesse bei ihm bleibt...
Von:  Yuya-chan
2011-06-06T07:33:24+00:00 06.06.2011 09:33
Hi ^^

Wieder mal ein echt tolles Kapi.
Ui, Aster ist sauer, aber ist auch vollkommen verständlich, dass er vor Wut raucht, weil die Clique nicht auf Jaden aufgepasst hat. Aber er hat auch Recht, dass er mit ihnen schimpft, da brauchen Sy und Hasselberry sich gar nicht aufregen ._. Sie haben alle ganz schön Mist gebaut.
Das war so süß, was Jesse gesagt hat, als er bei Jaden geblieben ist ;_;
Der Ärmste, er leidet am Meisten unter Jadens Unfall.
Hoffentlich werden beide bald wieder!
Aber wenn ich da ans Ende des Kapis schaue ._. Waaaah, was führen die nur auf? *im Kreis renn*
Dass die Anderen sich am nächsten Tag Sorgen machen, ist nett, aber das hilft weder Jaden noch Jesse, dass sie die Zwei miteinander vergleichen, wie ähnlich sie sich sind - -
Und die Nervensäge ist wieder da -.-°°
Die habens jetzt gebraucht, dass die wieder auftaucht. Aber wenn die glaubt, dass sie zu Jaden kann, hat sie sich geschnitten. Außerdem kann man Jamie zutrauen, dass sie die Maschinen abdreht.
Und lügen kann das Weib sehr gut ò.ó Die stellt Jaden wirklich wie einen Fiesling da, der er ja gar nicht ist!
Hui, da sind die Anderen aber überrascht XD So eine Nachricht hättens jetzt nicht erwartet.
Dass Jaden wieder aufwacht, hofft wohl jetzt jeder (bis auf seine bescheuerte Schwester -.-) T^T Besonders sein Seelenverwandter, der gerade durch die Hölle geht
Ich glaub, langsam wird ihm klar, wie wichtig ihm sein bester Freund wirklich ist ._.
Was um alles in der Welt hat Jaden eigentlich vor? O.O Wofür will er denn seine Erinnerungen aufs Spiel setzen?
Kanns kaum erwarten, das zu erfahren.

Freu mich schon aufs nächste Kapi ^^
LG


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