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Lost my Soul

Gebrochene Seele - Spiritshipping
von

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Phase 2 des Planes

Kapitel 39

Phase 2 des Planes
 

Am nächsten Morgen lässt Jaden die Kontrolle der Ärztin über sich ergehen, ehe er die Krankenstation verlassen kann, um sich frisch machen zu können. Alec, welcher noch immer schläft, muss solange dort bleiben, bis er aufwacht, weshalb der junge Lehrer ihn schweren Herzens zurück lässt und zu seiner Unterkunft geht. Es wundert ihn etwas, dass sich Jesse noch nicht blicken lassen hat, wo dieser ihm doch versprochen hat, ihn von der Krankenstation abzuholen.
 

/Vielleicht schläft er auch noch. Wäre meiner Meinung nach zumindest verständlich, wo er doch noch bis spät in der Nacht bei dir war/, mischt sich Yubel ein, die sich wieder einmal aus seiner Seele löst und vor ihm erscheint, um ihn ernst zu mustern.
 

„Ich weiß“, seufzt der Japaner, welcher dann seine Aufmerksamkeit dem Himmel schenkt.
 

„Es ist nur so ein Gefühl, aber kann es sein, dass hier etwas nicht stimmt?“, fragt er dann nach, während seine Augen die Umgebung absuchen, aber nichts finden können.
 

/Jetzt wo du es sagst… Ich spüre auch Veränderungen in der Luft. Geh dich erst einmal frisch machen, bevor wir der Sache auf den Grund gehen, okay?/
 

Auch wenn es ihn nicht wirklich passt, nimmt er den Vorschlag an und macht sich langsam auf den Weg zu seiner Unterkunft, auch wenn er die Augen weiterhin offen hält und sich immer wieder umsieht. Jaden wird einfach das Gefühl nicht los, dass er beobachtet wird, denn seine Nackenhaare stehen zu Berge und das ist kein schönes Gefühl.
 

>Würde mich nicht wundern, wenn hier bald alles drunter und drüber geht<, kommt es ihm in den Sinn, woraufhin dem Duellanten noch etwas anderes einfällt: Yubels Worte.
 

Als sie mit einander verschmolzen sind, hat sie etwas von einer finsteren Bedrohung gefaselt…
 

>Würde mich nicht wundern, wenn es nun so weit wäre. Lange genug war es ja ruhig gewesen.<
 

Kaum schließt er die Tür auf, da kommt ihm auch schon Pharao entgegen, welcher um seine Beine schleicht und ihn anmauzt. Mit einem milden Lächeln kniet sich der Heldendeckduellant zu dem Kater herunter und streichelt diesem über das Fell.
 

„Entschuldige, ich wollte dich nicht so lange allein lassen. Aber ich mache es wieder gut, versprochen.“
 

Er erhebt sich und geht an die kleine Küchenzeile, um dort das Katzenfutter herauszunehmen, welches er in den Napf kippt und dann den Kater zu sich pfeift.
 

„Lass es dir schmecken.“
 

Daraufhin erhebt er sich wieder und nimmt einige frische Sachen aus dem Schrank und verlässt damit das Zimmer, um ins Bad zu gehen, welches im Erdgeschoss liegt. Der Weg dorthin ist nicht lang, sodass er diesen schnell hinter sich gebracht hat und hinter sich die Tür abschließt, bevor er aus seinen Sachen steigt und in die Dusche geht. Sobald er das heiße Wasser aufgedreht hat, entspannt er alle Muskeln, schließt die Augen und denkt an nichts. Minutenlang steht er einfach nur da, aber dann greift er nach dem Shampoo, welches er auf seinem Körper verteilt und sich dann abspült, danach dreht er das Wasser ab und verlässt die Dusche, nur um sich ein Handtuch um die Hüfte zu binden. Daraufhin sieht er sich im Spiegel an und seufzt tief, da er doch leichte Augenringe hat und noch etwas bleich wirkt.
 

>Ich sah auch schon einmal besser aus.<
 

/Du solltest dich besser anziehen, bevor du krank wirst/, mischt sich Yubel ein, die leise kichert, sich aber davor hütet sich zu zeigen, weil sie genau weiß, dass es ihrem Schützling sehr unangenehm ist.
 

„Du hast Recht. Und danach werde ich mal nach Jesse und Alec sehen. Unterrichten kommt im Moment nicht in Frage“, murmelt der Brünette leise, welcher sich abtrocknet und dann in seine neuen Sachen steigt, danach verlässt er das Bad, nachdem er die Schmutzwäsche in die Waschmaschine gesteckt hat und begibt sich zurück zur Schule, wo er überraschenderweise sieht, wie Chazz und Alexis in das oberste Stockwerk gehen, in welchem das Büro des Schulleiters liegt.
 

>Was die wohl da wollen?<
 

Einen Moment erlaubt er sich mögliche Ideen zu sammeln, aber dann wendet er sich ab und kümmert sich um seine eigenen Sachen.
 

>Hoffentlich ist Alec schon wach. Vielleicht ist Jesse ja auch schon bei ihm.<
 

Voller Hoffnungen nimmt er immer zwei Stufen auf einmal, um auf die Krankenstation zu kommen.
 

-
 

Nach dem Aufwachen verlässt Yusuke sein Zimmer, um endlich etwas gegen die finsteren Kräfte zu tun, welche sich in die Schule geschlichen haben und so seine Tarnung bedrohen. Ihm ist klar, dass es nicht leicht wird unbemerkt an die neuen Karten zu kommen, aber das Risiko ist es wert. Natürlich könnte er auch Jamie mit einbinden, aber dann könnte sie hinter sein Geheimnis kommen und solange sein Plan noch nicht aufgegangen ist, kommt das nicht in Frage. Der Grünhaarige verhält sich wie immer, als er die blaue Unterkunft verlässt und zum Schulgebäude geht, in dessen Eingangsbereich er direkt Syrus in die Arme läuft, welcher sehr aufgelöst wirkt.
 

„Hey, hey, nicht so schnell“, lacht Yusuke, welcher über den jungen Mann den Kopf schüttelt und sich natürlich fragt, warum es der Kleine so eilig hat.
 

„Tut mir Leid, aber der Kanzler hat nach mir und eigentlich auch nach dir rufen lassen“, plappert der Blauhaarige los, welcher schon weiter stürmen will, aber erneut von Yusuke zurückgehalten wird.
 

„Wie… er will uns sehen? Warum denn?“
 

„Keine Ahnung, aber wenn wir uns nicht beeilen, dann finden wir es nie heraus!“
 

Da kann der Grünhaarige nicht widersprechen und deswegen folgt er Syrus auch zum Büro des Schulleiters, aus welchem bereits Alexis und Chazz heraustreten und sich von dem glatzköpfigen Mann verabschieden.
 

„Sieht so aus, als wären wir zu spät“, murmelt der Lichtduellant so, dass es niemand hört, nur leider vergisst er dabei, wie nahe ihm Syrus ist, welcher einen bösen Blick über die Schultern wirft.
 

Seufzend verdreht Yusuke seine blauen Augen und sieht sich mit zwei wütenden Schülersprechern konfrontiert, wobei nur einer von ihnen sich Luft macht.
 

„Wo habt ihr beiden euch denn bitte herumgetrieben? Jetzt ist die Besprechung zu Ende und wir müssen euch aufklären“, brüllt der Schwarzhaarige sichtlich angepisst, welcher die Hände in die Hüfte stürzt und sehr finster dreinblickt.
 

„Entschuldige dass wir auch ein Leben außerhalb der Schule haben“, knurrt Syrus, welcher es gar nicht leiden kann schon so früh am Morgen dumm angemacht zu werden.
 

„Jungs, kriegt euch wieder ein, okay? Es ist doch nichts passiert“, versucht Alexis dazwischen zu gehen, doch das macht die Sache nicht besser, weil sich Chazz dadurch von ihr hintergangen fühlt.
 

„Ach, ist es dir lieber, dass unser Picknick ins Wasser fällt, weil diese beiden Schlafmützen alles vertrödeln?“, giftet der Schwarzhaarige seine Freundin an, womit er diese nun doch sehr wütend macht und das bekommt vor allem er zu spüren.
 

„Ach, dir geht es also nur um das beschissene Picknick oder was? Weißt du was, unter diesen Umständen habe ich keine Lust mit dir etwas zu machen. Kommst Jungs, wir müssen ein paar Karten untersuchen!“
 

Ohne Chazz eines Blickes zu würdigen, harkt sie sich bei Syrus und Yusuke unter und zerrt die Beiden mit sich.
 

Erst herrscht eisiges Schweigen, weil niemand den Bogen noch weiter überspannen will, aber dann traut sich der Grünhaarige doch zu fragen warum sie sich Karten ansehen müssen.
 

„Studenten dieser Schule haben sich Karten gekauft, die nicht von der Duelldisk anerkannt werden, deswegen hat man sie aussortiert und wir sollen herausfinden, ob es an den Karten liegt oder ob das neue System der Kaiba Corp. Einen Fehler hat.“
 

„Dann sollten wir die Karten nicht länger warten lassen“, antwortet Yusuke, welcher sich nicht mehr hinterher schleifen lässt sondern eigenständig geht, aber an Geschwindigkeit zunimmt.
 

Je eher sie sich um die Karten kümmern, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, das seine Tarnung auffliegt.
 

„Du hast es ja ganz schön eilig. Hast du etwa ein Date?“, zieht Alexis den Älteren auf, welcher kurz rot wird, dann aber mit dem Kopf schüttelt.
 

„Natürlich nicht! Ich wollte spazieren gehen“, erwidert der Lichtduellant mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen, welches nicht so finster wirkt wie es soll.
 

„Spazieren? Allein? Ist das nicht langweilig?“, fragt Syrus nach, der nicht so gerne allein ist und lieber Menschen um sich herum hat.
 

„Ich bin es gewohnt allein zu sein. Wenn Atticus und Zane nicht gewesen wären, wäre ich die ganzen Jahre allein gewesen“, erwidert der junge Mann ernst, woraufhin er überrascht angeschaut wird, weil dies niemand gewusst hat.
 

„Entschuldige…“ Syrus fehlen die Worte, denn für das was er bis jetzt gesagt hat, schämt er sich.
 

„Schon gut, du hast es ja nicht gewusst“, winkt Yusuke ab und öffnet dann die Tür, hinter welcher sich die Karten befinden, die in Koffern gestapelt worden sind.
 

Er tritt zur Seite und lässt seine Begleiter eintreten, ehe er hinter sich die Tür schließt und zu ihnen an den Tisch tritt, wo Alexis bereits die Koffer geöffnet und einige Karten herausgeholt hat, die sie sich ansieht.
 

„Hmm, eigentlich sehen sie wie ganz normale Karten aus. Ich verstehe wirklich nicht, warum sie nicht funktionieren.“
 

„Versuch sie doch mal auf deine Duelldisk zu legen“, schlägt Syrus vor, welcher ebenfalls einige Karten herausnimmt und sich diese ansieht.
 

„Lexi hat Recht. Sie wirken völlig normal“, murmelt er vor sich hin, aktiviert seine eigene Duelldisk, legt eine der Karten auf eine Spielfläche und wartet ab was passiert, doch auch nach einigen Sekunden geschieht nichts, woraufhin er die Karte wieder von der Disk nimmt und eine aus seinem Deck drauflegt, woraufhin das Feld leuchtet.
 

„Die alten Karten gehen noch, also muss etwas mit den neuen Karten nicht stimmen“, schlussfolgert er und legt alle Karten zurück.
 

„Am besten wir sammeln die Karten und schicken sie zurück“, schlägt Yusuke vor, der sich weit genug von den Karten fern hält und die kleinen Fäden von schwarzer Energie beobachtet, die sich von den Karten lösen und in den Himmel steigen – unbemerkt von den Anderen.
 

„Das ist eine gute Idee“, stimmt Alexis zu, die ihre Karten auch wieder zurücklegt und die Koffer schließt, bevor sie sie wieder in den Tresor bringt und diesen verschließt.
 

„Wir sollten uns aufteilen und die anderen Karten einsammeln, bevor es dadurch Verzögerungen im Spielfluss kommt.“
 

Gegen ihren Vorschlag sagt niemand etwas, sodass sie den Raum verlassen und davor auf Chazz treffen, welchen sie einweihen.
 

„Okay, Lexi schaut bei der Mädchenunterkunft nach, Syrus übernimmt die blaue Unterkunft und Yusuke begleitet mich zum Kontrollraum, um die Duelle zu überwachen. Wenn dort jemand mit den Karten spielt, können wir sie gleich beschlagnahmen“, ordnet Chazz an, welcher nicht darauf wartet, dass die Anderen widersprechen können, sondern greift gleich nach Yusukes Arm und zieht diesen mit zum Kontrollraum, während sich Alexis und Syrus zu ihre Einsatzgebiete begeben.
 

-
 

Jim macht sich zusammen mit Shirley auf den Weg ins Freie, damit sich das Krokodil erleichtern kann, während er sich mit Axel und Jesse beschäftigt, da sie sich jeden Morgen treffen, um den Tagesablauf zu besprechen. Doch dieses Mal ist der Schwede nicht da, was ihn schon stutzig macht, aber noch will er nichts unternehmen, da es ja durchaus sein könnte, dass der junge Mann verschlafen hat.
 

„Manchmal führst du dich wirklich wie eine Mutter auf“, seufzt der Amerikaner kopfschüttelnd, der das lästige auf die Uhr schauen nicht mehr mit ansehen kann.
 

„Vielleicht ist er auch bei Jaden, um sich nach ihm zu erkundigen“, gibt er zu bedenken, doch auch das beruhigt den Australier nicht, was ihn nur noch tiefer seufzen lässt.
 

„Selbst wenn, dann hätte er mir eine Nachricht hinterlassen“, verteidigt sich Jim, welcher die Arme vor der Brust verschränkt und ungeduldig zum Eingang der blauen Unterkunft sieht.
 

„Ich kann das nicht mehr mit ansehen! Um Gewissheit zu haben, gehe ich jetzt zu Miss Fontaine und schaue nach, ob Jesse da ist. Du kannst ja weiter hier herumstehen und Däumchen drehen“, sagt Axel, der sich schließlich von dem Fossiliendeckduellant entfernt, um zum Schulgebäude zu gehen, während Jim zurückbleibt und ewig die Unterkunft anschaut, ehe er sich dazu entschließt nicht mehr zu warten.
 

Shirley kann sich auch selbst erleichtern, also kehrt er ins Innere zurück und begibt sich auf den Weg zu dem Zimmer des Türkishaarigen, das nicht weit von seinem eigenen entfernt liegt. Als er dort ankommt, klopft er an die Tür, erhält aber keine Antwort, weswegen er auf gut Glück den Türgriff umfasst und diesen nach unten drückt, woraufhin die Tür aufspringt und zur Seite schwingt. Irritiert über diesen Sachverhalt tritt der Ältere ein und sieht sich im Eingangsbereich um, doch da kann er nichts Ungewöhnliches feststellen.
 

>Er ist doch sonst nie so unvorsichtig. War er so durch den Wind?<
 

Ein ungutes Gefühl breitet sich in ihm aus, welches sich noch verstärkt, je weiter er in die Räumlichkeiten geht.
 

„Jesse? Bist du hier?“, traut er sich zu fragen, hofft aber inständig, dass er keine Antwort erhält, doch er wird enttäuscht, denn er hört raschelnde Geräusche und unterdrückte Laute, denen er folgt und somit im Schlafbereit landet, nur um bleich wie die Wand zu werden. Auf dem Bett liegt ein nackter Jesse Anderson, welcher voller Sperma ist, rote Wangen hat und an Armen wie auch Beinen gefesselt ist.
 

Vor dem Bett liegen nicht nur seine Sachen, sondern auch Unterwäsche eines Mädchens und genau das macht ihn ziemlich stutzig, weil er genau weiß, dass Jesse nicht auf Frauen steht. Natürlich kann er sich schon denken, wer dafür verantwortlich ist, doch im Stillen betet er dafür, dass dem nicht so ist, denn wenn Jaden davon erfährt, dann rastet dieser völlig aus. Doch das ist jetzt zweitrangig, erst einmal überwindet er den Schock und eilt zum Bett, um den Schweden von seinen Fesseln zu befreien. Der Türkishaarige ist erleichtert und reibt sich die Handgelenke, während er leise seufzt.
 

„Danke Mann. Ohne dich würde ich hier noch ewig liegen“, murmelt Jesse sowohl erleichtert als auch kleinlaut, denn ihm ist die ganze Situation mehr als nur peinlich.
 

Am liebsten würde er im Erdboden versinken, aber das ist nicht möglich.
 

„Gestattest du mir die Frage was hier passiert ist?“
 

Er wusste, dass diese Frage früher oder später aufkommen würde, aber der Schwede hat gehofft Zeit zu haben, um sich zu fangen.
 

„Darfst du, aber… Darf ich vorher duschen und mich anziehen? Es ist etwas unangenehm so vor beziehungsweise neben dir zu sitzen“, kommt es kleinlaut von dem Kristallungeheuerdeckduellanten, welcher dem forschenden Blick seines besten Freundes ausweicht und stur zu Boden sieht.
 

„Oh, entschuldige… Natürlich kannst du dich erst einmal frisch machen. Ich setz mich solange ins Wohnzimmer.“
 

Sofort erhebt sich der Australier und lässt Jesse allein, welcher sich kurz darauf ebenfalls erhebt und im Bad verschwindet, um sich dort zu säubern.
 

Jim macht es sich in der Zwischenzeit auf dem Sofa bequem und sieht nach draußen, während seine Gedanken Achterbahn fahren, allerdings kann er wirklich keinen klaren Gedanken greifen. Hin und her gerissen hält er es nicht lange auf dem weichen Möbelstück aus, weshalb er aufspringt, hin und her rennt, dabei auf den Boden sieht und tief seufzt.
 

>Irgendwie läuft hier alles schief. Ich will gar nicht wissen was passiert, wenn Jaden davon erfährt…<
 

Bei dem Gedanken fröstelt es ihn so sehr, dass er sich über die Arme reiben muss.
 

>Sieht so aus, als habe dieses Weibstück bekommen was sie wollte… Wenn ich die in die Finger kriege….!<
 

Leise Schritte lassen ihn aus seinen Gedanken schrecken und sich dem Eintretenden zuwenden, welcher noch immer seinen Blick ausweicht und nun mit seinen Fingern spielt. So hat ihn Jim noch nie erlebt und ehrlich gesagt hätte er gerne darauf verzichtet.
 

„Komm, bitte setz dich hin und lass uns darüber reden, weshalb du am Bett gefesselt warst.“
 

Widerwillig folgt der Angesprochene der Aufforderung und setzt sich auf das Sofa, auf welches sich auch Jim setzt und geduldig darauf wartet, dass sein bester Freund zu reden beginnt. Es dauert noch einige Augenblicke, aber dann sprudelt alles wie ein Wasserfall aus ihm heraus.
 

„Ich war gestern Nacht noch bei Jaden… Miss Fontaine hat herausgefunden, dass Alec unser leibliches Kind ist und Jaden wollte, dass ich es erfahre, deswegen hat sie euch nichts gesagt. Wir haben noch bis spät in die Nacht gesprochen und dann bin ich zu mir ins Zimmer gegangen. Eigentlich wollte ich ja bei Jaden bleiben oder in seinem Zimmer schlafen, aber da hätte ich es allein nicht ausgehalten, also bin ich in mein Zimmer, wo Jamie bereits auf mich gewartet hat, welche wieder einmal sehr schmeichelhaft um mich herumgeschlichen ist. Sie wollte mit mir schlafen, Jaden sollte nie etwas davon erfahren, aber ich habe mich geweigert. Dummerweise war ich viel zu müde, um mich gegen sie zu wehren, also hat sie mich ans Bett gefesselt… Ich hab mich noch immer geweigert und mich gewunden, also hat sie mir gegen die Schläfe geschlagen und ab da ist alles dunkel… nichts mehr.“
 

Vorsichtig hebt er eine Hand und wischt die Strähnen seines Haares weg, um eine gerötete Stelle zu offenbaren, die seine Story glaubhaft erscheinen lässt.
 

„Lass uns hoffen, dass Jaden nichts davon erfährt, sonst haben wir ein großes Problem.“
 

Jim rauft sich die Haare und erhebt sich, ehe er Jesse am Arm mit sich zieht.
 

„Komm, lass uns Jaden gleich alles sagen, denn rauskommen wird es sowieso. Wenn er es aber von dir erfährt, dürfte es glimpflicher werden.“
 

Der Schwede wusste, dass Jim ihm genau das vorschlagen würde, aber genau das will er zu diesem Zeitpunkt nicht, denn er weiß noch nicht, was Jamie mit ihm gemacht hat. Erst möchte er seine Wissenslücken schließen, bevor er Jaden damit konfrontiert und das macht er Jim auch klar, der gar nichts davon hält, es aber verstehen kann.
 

„Von mir aus. Aber ich werde dafür sorgen, dass Jamie es deinem Freund nicht sagt, solange du nicht weißt, was los ist. Ich gebe dir dafür aber nur vierundzwanzig Stunden.“
 

„Dankeschön“, flüstert der Türkishaarige, welcher sich zusammen mit seinem Besuch erhebt und das Zimmer verlässt, vor dessen Tür sie sich trennen, denn Jesse sucht Jamie und Jim nimmt sich Jaden vor.
 

-
 

Axel hat in der Zwischenzeit die Krankenstation erreicht und den Behandlungsraum betreten, welchen er fast verlassen vorfindet, denn Alec schläft noch immer, wird aber nun von der Ärztin überwacht, welche neben dem Bett sitzt und aufsieht, als sie eine weitere anwesende Person spürt.
 

„Oh, Axel, was führt dich her?“, fragt sie verwundert nach und erhebt sich von ihrem Platz.
 

Die schwarzen Augen des jungen Mannes scannen den Raum, können aber keinen jungen Mann in seinem Alter ausfindig machen, also wendet er seine Aufmerksamkeit Fonda zu.
 

„Ich suche Jaden, denn Jesse ist heute Morgen nicht zu unserem Frühstück erschienen und nun vermuten wir, dass er sich vielleicht mit ihm getroffen hat.“
 

„Tut mir Leid, aber Jaden ist heute Morgen allein losgegangen. Er hat sich selbst schon Sorgen gemacht, weil Jesse ihn abholen wollte. Die Beiden hatten noch einiges zu klären, wie mir schien“, berichtet die Ärztin beunruhigt.
 

„Aber ich könnte versuchen ihn auf dem PDA zu erreichen…“, schlägt sie vor, doch das lehnt der junge Mann ab.
 

„Lassen Sie nur, ich werde ihn selbst aufsuchen. Wie geht es dem Kleinen? Ist er schon aufgewacht?“
 

„Es geht ihm gut, aber er ist noch nicht aufgewacht, was mir Sorgen bereitet, da dies nicht normal ist“, antwortet die Dame ruhig, wenn auch mit Sorgenfalten auf der Stirn.
 

„Dann sollten Sie sich weiter um ihn kümmern, während ich Jaden aufsuche und mit ihm rede. Gemeinsam werden wir dann später wieder kommen.“
 

Zum Abschied hebt er die Hand und verlässt dann so schnell er kann die Krankenstation. Während des Rennens kramt Axel seinen PDA aus seiner Tasche und versucht Jim zu erreichen, welcher beim ersten Versuch nicht ran geht, aber dann beim zweiten Mal doch noch antwortet.
 

„Was gibt es denn so dringendes?“, fragt Jim nach und laut seinem Tonfall ist er ziemlich angepisst, warum auch immer.
 

„Nette Begrüßung, wo ich dir doch helfe“, murrt Axel kopfschüttelnd, während er die Treppen heruntersputet und dabei die letzten zwei Stufen überspringt.
 

„Jesse ist nicht bei Jaden, der sucht ihn selbst.“
 

„Das sind keine guten Neuigkeiten, denn Jesse habe ich gefunden“, erwidert Jim aufgelöst, was ein seltsam beklemmendes Gefühl in dem Amerikaner auslöst.
 

„Nun bin ich auf den Weg zu Jaden… Warum ist er nicht auf der Krankenstation?“
 

„Ich hab nicht nachgefragt. Lass uns vor der Schule treffen, okay?“, schlägt Axel vor, woraufhin Jim zustimmt und beide das Gespräch beenden.
 

Kurz darauf verlässt Axel auch schon das Schulgebäude und rennt förmlich in Jim hinein, welcher ja sowieso auf den Weg hierher gewesen ist.
 

„Du siehst ja nicht gerade gut aus und das obwohl du Jesse gefunden hast“, bemerkt der Schwarzhaarige, welcher die Gestalt des Cowboys mustert.
 

„Nach allem was ich gerade erlebt habe, ist das kein Wunder“, murmelt der Angesprochene leise, welcher seinen Hut abnimmt und sich durchs Haar fährt, sich immer wieder umsieht.
 

„Du bist ja total nervös“, seufzt der Feuerdeckduellant, der den Kopf schüttelt.
 

„Und, verrätst du mir, was dich so aus der Bahn geworfen hat??“
 

„Na ja, Jesse war ans Bett gefesselt und…“
 

Dann schweigt Jim allerdings und zeigt auf einen näher kommenden Jaden, welcher sich ihnen langsam nähert, sich immer wieder umsieht und dann die beiden Herren erblickt.
 

„Wir reden später“, flüstert Jim so unauffällig wie möglich seinem Kumpel zu, der nickt und dann die Hand hebt, um dem Japaner zu zeigen, dass sie ihn gesehen haben, woraufhin dieser zu ihnen rennt und mit einem Lächeln auf den Lippen zu ihnen aufsieht.
 

„Mit euch beiden habe ich gar nicht gerechnet. Wartet ihr auf etwas Bestimmtes?“, fragt der junge Lehrer nach.
 

„Ja, auf dich“, erschallt es zweistimmig, was ihn kichern lässt.
 

„Schön, ihr seit einer Meinung, das erleichtert alles. Okay und was wollt ihr von mir?“
 

„Wie wäre es mit Frühstück?“
 

Eigentlich hat Axel etwas anderes sagen wollen, aber Jim ist ihm auf den Fuß getreten, woraufhin er eben ausgewichen ist.
 

„Ich bin sicher, dass du noch nichts zu dir genommen hast, nicht wahr?“, fügt Jim hinzu, damit Jaden gar nicht erst auf die Idee kommen kann den Vorschlag zu hinterfragen.
 

„Stimmt, ich hab noch nichts gegessen, aber eigentlich wollte ich…“, beginnt der Japaner, welcher aber von dem Fossiliendeckduellant unterbrochen wird.
 

„Axel war schon bei Alec und dem geht es gut und Jesse habe ich gerade aus dem Bett geschmissen, doch der braucht noch etwas, um richtig wach zu werden, aber dann kommt er zu uns.“
 

Mit diesen Ausführungen gibt sich Jaden zufrieden, auch wenn er es eigenartig findet, dass seine beiden Freunde doch recht nervös wirken, was vor allem bei dem Krokodilliebhaber auffällt.
 

/Die verheimlichen dir etwas/, meldet sich Yubel zu Wort, welche für Jim und Axel unsichtbar ist.
 

>Das glaube ich auch<, antwortet Jaden in Gedanken, lässt sich aber äußerlich nichts anmerken, stattdessen fängt er ein unverfängliches Thema an, wie er hofft.
 

„Ich hab mir schon Sorgen gemacht, weil Jesse mich abholen wollte, aber wenn er nur verschlafen hat, dann bin ich beruhigt. Es war ja gestern auch sehr spät, als er zurück gegangen ist“, plappert er drauf los, streckt die Arme aus und seufzt dann leise.
 

„Was haltet ihr von einem Frühstück in der Schulcafeteria? Das Essen dort ist am Besten.“
 

„Das hört sich gut an“, meinen Axel und Jim im Chor, um auf das Erstere nicht eingehen zu müssen und zu ihrer Überraschung geht Jaden auch nicht darauf ein, stattdessen führt er seine beiden Freunde direkt in die Cafeteria, wo sie sich einen Tisch abseits suchen und erst einmal über das Tagesangebot fliegen, bevor sie an die Theke gehen und ihre Bestellung aufgeben, die wenig später an ihren Tisch gebracht wird.
 

„Wann wirst du wieder Kurse geben?“, möchte Jim wissen, um ein Gespräch anzufangen, dass ein völlig anderes Thema zur Sprache bringt.
 

Nachdenklich schaut der Angesprochene auf sein Essen, in welches er herumstochert.
 

„Ich weiß es noch nicht. Erst einmal möchte ich für Alec da sein, der sich von diesem Vorfall erholen soll, dann muss ich noch mit dem Kanzler reden und ihm erklären, dass Alec mein und Jesses Kind ist… Wie ihr seht, hab ich noch einiges vor mir. Es könnte also noch zwei bis drei Wochen dauern.“
 

Verstehend nicken seine beiden Freunde, die es zwar schade finden im Moment nicht von ihm unterrichtet zu werden, aber sie verstehen auch die Prioritäten ihres guten Freundes und wären sie in seiner Lage würden sie es nicht anders machen.
 

„Wenn du Hilfe brauchst, kannst du jeder Zeit zu uns kommen“, bietet Axel an, was Jaden mit einem „Dankeschön“ abtut und sich auf sein Essen konzentriert.
 

Auch die anderen Beiden essen erst einmal, schweigen sich dabei an und überlegen sich schon, worüber sie danach reden könnten, als vertraute Stimmen zu ihnen dringen, die sie stutzig machen.
 

>Was macht er denn hier? Er wollte doch mit Jamie sprechen<, knurrt Jim in hinein, welcher seinen Stuhl zurückschiebt und sich erhebt, um zu den Stimmen zu gehen, doch er wird von Jaden am Handgelenk zurückgehalten, welcher angestrengt die Augenbrauen zusammengezogen hat und die Ohren spitzt.
 

Natürlich fragt sich der Brünette, was Jesse mit seiner Schwester zu schaffen hat – denn er hat die Stimmen sehr wohl erkannt und zugeordnet – und um das herauszufinden, lauscht er dem Wortgefecht, denn ein Gespräch kann man das nicht nennen, so aufgebracht wie Jesses Stimme klingt.
 

„Ich will von dir wissen, was zwischen uns war und zwar sofort, oder…“
 

„Oder was? Willst du es meinem lieben Bruder sagen? Dann müsstest du ihm aber auch gestehen, dass du die Nacht mit mir verbracht hast“, kommt es höhnisch von Jamie, welche zufrieden grinst und sich die Hände reibt.
 

„Als wenn ich es gewollt hätte! Wer hat mich denn bitte am Bett gefesselt?“, brüllt Jesse das Mädchen an, welche nur noch gehässiger grinst.
 

„Schrei noch lauter… Ich bin sicher, dass unsere Zuhörer noch nicht genug mitbekommen haben.“
 

Verdattert blickt der Schwede sie an, woraufhin die Brünette über ihre Schulter zeigt, woraufhin auch er auf Jim, welcher sich die Hand vor die Stirn schlägt, Axel welcher ziemlich normal aus der Wäsche blickt und Jaden, welcher aussieht als habe er einen Geist gesehen, aufmerksam wird.
 

„Oh Shirt“, entkommt es seinen Lippen, daraufhin ignoriert der Kristallungeheuerdeckduellant Jamie, an welcher er vorbeigeht und auf seinen Geliebten zugeht, welcher wie zur Salzsäure erstarrt zu sein scheint.
 

„Jaden, ich…“
 

Fortsetzung folgt



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Rubinkarfunkel95
2014-04-20T06:47:21+00:00 20.04.2014 08:47
Wah, neues Kapitel *-*
DAS nenne ich einmal ein Ostergeschenk *-*
Mehr oder weniger, denn die Situation scheint sich für die Helden ja immer mehr zuzuspitzen ._.

Das mit den Karten ist echt seltsam o.o
Was hat es mit denen auf sich? Und was ist denn nun genau mit Yusuke? o.o
Wah, so spannend <3

Aber....aber...armer Alec ._. Wieso wacht er nicht auf? Er darf nicht noch mehr Schaden erlitten haben ._.
Er soll bei seinen Vätern im Arm liegen und glücklich lachen <3 Armes Kind ._.
Und dessen armen Väter ._. Böse Jamie x.x
Jaden darf Jesse jetzt nichts tun ._. Hat er doch hoffentlich aus diesen kleinen Gesprächsfetzen heraus gehört, dass sein Geliebter mit der ganzen Sache nicht einverstanden war - oder? Wenn er Jamie etwas tut, die hätte es verdient. Aber...aber nicht Jesse ._.
*schützend vor Jesse stell*

Hoffe, bald wieder etwas zu hören <3
In diesem Sinne,
Frohe Ostern <3



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