Ein Rat von Scorpia…
6. Versuch:
- Ein Rat von Scorpia… -
Mit einem traurigen Gesichtsaudruck saß Naruto vor der Herberge, auf einer Bank. – Sperrstunde war erst in 2 knappen Stunden und er wollte nicht in seinem Zimmer hocken, um dort zu grübeln… Die frische Abendluft war dazu viel besser geeignet… *Das ist doch nicht zu fassen! – Alles, was ich mache, geht schief! – Warum nur? – Anstatt, dass er mitbekommt, dass ich ihn liebe, wird er jedes Mal wütend…*
Eine Stunde später kam ein Gast heraus und erblickte sofort das kleine Häufchen Elend… „Hey, ist mit dir alles in Ordnung? – Du siehst so depri aus…“ fragte ihn das blonde Mädchen freundlich.
„Ähm… na ja…“ druckste der Blauäugige herum.
„Du kannst ruhig mit mir reden. – Ich beiße nicht“ lächelte ihn das Mädchen an, während sie sich neben ihn setzte. „Ich heiße übrigens Scorpia.“
„Naruto“ gab der Angesprochene knapp von sich. – Zuerst sah er sie misstrauisch an, dachte sich dann aber: *Na ja, schaden kann es ja nicht… zumindest nicht mehr, als bisher…* Und mit den folgenden Worten klärte er sie auf: „Ich… bin verliebt… in meinen besten Freund… Ich will es ihm ja auch sagen… irgendwie… aber ich trau mich nun mal nicht…“ Er seufzte kurz auf. „Deshalb will ich versuchen, es ihm anzudeuten… aber bisher war alles ein Schlag ins Wasser… anstatt zu merken, dass ich ihn liebe, wird er jeden Tag unausstehlicher zu mir… was vielleicht sogar meine Schuld sein könnte…“ gestand er sich nun zum ersten Mal ein. „Und heute hat er auch noch Geburtstag… ich hab mich bis jetzt nicht getraut, ihm zu gratulieren…“
Nach ein paar Sekunden des Schweigens meinte Scorpia schließlich: „Verstehe… und jetzt bist du die ganze Zeit am überlegen, wie du es ihm am besten sagst…“
„So in etwa…“ nuschelte der Uzumaki.
„Weißt du was? – Ich glaube, ich hab eine Idee!“ strahlte die Blonde plötzlich.
Der Blauäugige schaute sie schon erwartungsvoll an… fragte aber nach Sekunden der Stille – die sich für ihn wie Minuten anfühlten – leicht angesäuert: „Werde ich in die Idee auch noch eingeweiht?“
„Oh! – Gomen! – Natürlich!“ grinste das Mädchen verlegen. „Du hast mir doch gerade gesagt, dass er heute Geburtstag hat, stimmt’s?“
Ein Nicken erfolgte vom Uzumaki.
„Warum planst du dann nicht eine Überraschungsparty für ihn?“
Mit großen Augen sah Naruto Scorpia an… „Also… ich weiß nicht…“
„Du lädst ein paar eurer Freunde ein und dann nimmst du ihn in einer ruhigen Minute mal beiseite und gestehst ihm deine Liebe!“ meinte sie voller Enthusiasmus.
„Hmmm… warum eigentlich nicht?“ Er war nun wirklich schon so weit, dass er ALLES machen würde… Mit einem „Na schön! – Warum auch nicht?“ stand er auf, bedankte sich schnell bei Scorpia und rannte in die Herberge, auf sein Zimmer.
Doch erst da fiel ihm auf, dass er gleich 2 Probleme hatte! – Erstens war er weit weg, von Konoha und konnte heute nun wirklich nicht noch jemanden einladen und Zweitens… hatte Sasuke keine Freunde. – Er, Sakura und Kakashi waren wohl die einzigen, die man als >Freunde< von Sasuke bezeichnen konnte… *Hmmm… Mist! – Und was mach ich JETZT?* Doch schnell fiel ihm was ein und er schlug sich sogleich mit der Hand vor die Stirn: „Mann! Bin ich blöd! – Wozu kann ich denn Kagebunshin? – Ich werd ja wohl noch Kagebunshin und Henge zusammen hinbekommen!“ – Doch bevor er sich daran versuchte, zückte er seine Brieftasche und rannte los, um ein paar Getränke und auch ein paar Snacks zu organisieren…
Innerhalb einer halben Stunde schaffte es der Uzumaki doch tatsächlich sein Herbergs-Zimmer etwas zu schmücken und dekorieren. – Ein paar Pappbecher standen neben den Getränken und die Pappteller waren mit unterschiedlichen Snacks vollgestellt. – Jetzt fehlten also nur noch die Gäste und Sasuke!
Mit etwas Konzentration schaffte Naruto genau 15 Kagebunshin, die er dann der Reihe nach in jemand anderen verwandeln ließ. – So standen im Endeffekt Shikamaru, Choji, Ino, Hinata, Kiba, Shino, Neji, Lee, Tenten, Gaara, Kankuro, Temari, Sakura, Kakashi und Iruka um ihn herum. – Der Blondschopf grinste „Sehr gut!“ und ging sogleich aus seinem Zimmer, um vor der Tür des Uchihas zu stehen, dort anzuklopfen und zu rufen: „Sasuke! – Ich bin’s Naruto! – Kommst du mal bitte kurz zu mir rüber?“
Ein genervtes „Was gibt es denn, Naruto?“ erklang aus dem Zimmerinneren.
„Komm doch mal bitte!“ Da der Schwarzhaarige nicht antwortete, fragte der Blauäugige noch einmal nach: „Sasuke?“
„Ja… meinetwegen! – Aber lass mich erst mal was anziehen, ja?“
„J-j-ja… b-b-bis gleich also…“ stotterte der Uzumaki der sich gerade einen leicht bekleideten Uchiha vorstellte, dabei rot anlief und nun stocksteif in sein Zimmer ging, um dort auf diesen zu warten…
*Oje… was will er denn diesmal?* fragte sich der Schwarzäugige, als er gerade sein Zimmer verließ. – Er klopfte vor der Tür seines Teampartners und rief: „Naruto?“
„Ja, komm rein! – Es ist offen!“
Sasuke drückte die Klinke runter und wollte gerade mit einem „Also, was-“ eigentlich fragen, was der Blondschopf von ihm wollte, doch stattdessen schaute er geschockt in die Gesichter der Konoha- und Suna-Leute, die allesamt brüllten: „Überraschung!“
Sofort schlug der Uchiha die Tür zu und es bildete sich kalter Schweiß auf seiner Stirn. *Das ist ein Traum! – Das KANN nur ein Traum sein! – Ein Albtraum!* wiederholte er mehrmals in Gedanken, während er die Tür leicht zuhielt.
Naruto, der diese von innen öffnen wollte, um dem Schwarzhaarigen nachzugehen, rannte somit in diesen hinein da er ruckartig die Tür aufriss und nicht vermutet hatte, dass dieser direkt dahinter stand. – Somit landete er auf dem Uchiha, rappelte sich jedoch schnell auf und ging von diesem herunter, wobei er fragte: „Sasuke? – Was ist denn? – Stimmt was nicht?“
„D-d-die sind doch nicht… sind doch nicht wirklich hier?“ stotterte der Schwarzäugige kreidebleich.
Leicht irritiert guckte der Uzumaki seinen Partner an, während auch dieser sich langsam aufrichtete.
„Die sind nicht wirklich hier?“ fragte der Uchiha erneut, mit einer Spur von Verzweiflung in der Stimme, während er durch die Tür starrte und in die ihm bekannten Gesichter.
Leicht beschämt starrte der Blauäugige zur Seite und nuschelte: „Wie denn?“
„Ja aber… wieso sind sie dann… Moment mal!“ Sofort aktivierte er seine Sharingan-Augen und erkannte, dass diese Leute nicht real waren. „Was soll denn das?“ Er hatte wirklich Mühe, seine Wut zu unterdrücken.
„Ich… ich wollte…“ begann der Blondschopf leise.
„Naruto…“ kam es nun wiederum SEHR sauer von Sasuke. „Sag mal… was hast du eigentlich vor? – Willst du mich schikanieren oder mich zu Weißglut treiben?“
Der Uzumaki versuchte krampfhaft seine Tränen zu unterdrücken, die sich langsam in seinen Augen bildeten und stammelte dabei: „Ich… ich wollte doch nur…“
*Häh? – Was ist denn JETZT los?* Irritiert sah der Schwarzhaarige den Blauäugigen an: „N-Naruto…?“
Mit Tränen in den Augen packte der Uzumaki seinen Teamkameraden am Kragen und brüllte: „Ich wollte dir doch nur zum Geburtstag gratulieren und dir deshalb eine kleine Party organisieren! – Was ist denn so schlimm daran?!?“
Sasuke schluckte. *Für mich? Eine Party? Zum Geburtstag?* Sein Erstaunen wich jedoch aus seinem Gesicht und er guckte plötzlich wieder finster. „Du Idiot!“ fauchte er schließlich.
Perplex ließ Naruto ihn los, während seine Tränen nun doch über seine Wangen flossen… „Was?“
„Du bist ein Idiot! – Was meinst, du, warum ich alle meide? – Ich mag sie nun mal nicht! – Und da kommst du mit einer Party, bei der ich alle sehe, die ich nicht mag! – Was denkst du dir eigentlich? – Denkst du überhaupt?“
Nun völlig fertig, stand der Blauäugige wie versteinert da und starrte den Uchiha an.
Dieser holte einmal tief Luft, befahl seinem Teamkameraden „Lös die Kagebunshin auf“, was dieser dann auch, etwas geistesabwesend, tat. – Nun sah der Schwarzäugige ungehindert auf den Tisch, auf dem ein paar Flaschen und Knabberzeug standen. *Oje… Warum hat der denn so viel eingekauft? – Unmöglich, dieser Kerl!* Er drehte den Uzumaki herum und schob ihn nun in dessen Zimmer, wobei er mit hineinging. – Er setzte ihn auf einen der Stühle, die neben dem Tisch standen, und setzte sich daneben, auf einen anderen. – Mit vor der Brust verschränkten Armen sah Sasuke Naruto an und meinte schließlich, mit einem Seufzer: „Du bist echt unmöglich!“
Der Uzumaki sah seinen Teampartner irritiert an, da er dessen Blick nicht definieren konnte, sagte aber nichts.
Der Blick des Uchihas war zwar mürrisch, wie immer, aber seine Stimme klang besorgt… liebevoll… irgendwas in der Richtung… Er nahm sich etwas von dem Salzgebäck, was vor seiner Nase stand und öffnete eine Sektflasche von der er zwei Pappbecher halbvoll füllte.
Noch immer verwirrt beobachte der Blonde stillschweigend, was Sasuke tat.
Einen der Pappbecher stellte der Schwarzhaarige vor Naruto und meinte mit einem kleinen Lächeln: „Na, was denn? – Wenn du schon eine Party geben wolltest, wirst du doch wohl jetzt anstoßen können?“ – Irritiert hob der Blauäugige den Pappbecher hoch, während der Uchiha ihn erwartungsvoll ansah. „Na, was nun?“ grinste er schließlich.
Der Uzumaki schluckte: „A-alles Gute…?“
Leicht stupste der Schwarzäugige seinen Becher an Naruto’s, hatte einen Gesichtsaudruck, der soviel hieß wie >Na, geht doch!< und antwortete „Vielen Dank“, bevor er schließlich einen Schluck aus seinem Pappbecher nahm.
Noch immer total verwirrt kippte der Blondschopf gleich alles hinunter.
Während sich Sasuke noch etwas von dem Salzgebäck nahm und seinem Teamkameraden nachschenkte, fing er nun an zu reden: „Weißt du, du musst keine Party für mich organisieren… Es hätte mich viel mehr gefreut, wenn du mir einfach nur so gratuliert hättest. – Ich mag nun mal keine Menschenansammlung…“
Der Becher des Uzumaki war sogleich wieder leer. – Diesmal schenkte er sich allerdings gleich selbst nach, während der Uchiha versuchte, ihm zu erklären, dass er einfach keine Menschen mag und deshalb auch so komisch reagiert hatte, als er auf einmal alle sah…
Nach einer Stunde hatte es Naruto tatsächlich geschafft, soviel Alkohol intus zu haben, dass er betrunken mit dem Kopf auf dem Tisch lag und schlief.
Sein Gast seufzte: „Na ganz toll…“ – Er stand auf, trug den Blondschopf ins Bett und räumte anschließend noch ein bisschen auf, bevor er in sein eigenes Zimmer und Bett ging…
Am nächsten Tag hatte der Uzumaki einen Brummschädel, konnte sich kaum an etwas vom letzten Tag erinnern und dachte auch schon, dass er sich das mit der misslungenen Party eingebildet hatte, da in seinem Zimmer keine Spur davon zu sehen war… *Hab ich mir das nur eingebildet? – Hab ich mir das ALLES, was gestern passiert sein soll, eingebildet?* – Mit seinen Kopfschmerzen durchsuchte er alle Schränke, aber er fand nichts… weder etwas von den Getränken, noch von dem Naschzeug… Etwas blass stand er nun mitten im Raum und fragte sich: *WAS ist gestern passiert? – Wenn ich mir das alles eingebildet hab, warum tut mir dann der Kopf so weh?*
Was der Blauäugige allerdings nicht wusste, war, dass Sasuke die ungeöffneten Getränke an der Rezeption abgegeben hatte – da sie das ganze Zeug schließlich nicht mitschleppen konnten – und das Knabberzeug in wiederverschließbare Dosen umgefüllt hatte, die er in seinen Rucksack gesteckt hatte, da in dem seines Teampartners kein Platz mehr war…
Ein lautes Klopfen und „Hey, Naruto! – Aufstehen!“ riss den Blonden aus den Gedanken.
Schmerzvoll drückte dieser sich die Hände auf den Kopf, öffnete die Tür und knurrte: „Schrei doch nicht so!“
Der Uchiha, der vor der Tür stand, drückte ihm ein paar Tabletten in die Hand und murrte: „Nimm die und komm dann runter. – Wir müssen weiter.“ Völlig gleichgültig drehte er sich um und ging schon vor, um unten auf seinen Teamkameraden zu warten, damit dieser nicht hinterher rennen musste, um Sasuke einzuholen…
