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Familie, Lucius Schicksal!

von

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Katz oder Maus

Er hatte sich in den letzten Tagen eine Strategie zurecht gelegt und natürlich auch mit seinem Anwalt gesprochen, auch wenn er diesen eigentlich nicht brauchte, da er mit den juristischen Feinheiten bestens vertraut war und er für seinen Plan keinen Anwalt brauchte, aber er war kein Mann der ein unnötiges Risiko einging, daher hatte er einen, er sicherte sich immer ab. Zum ersten Mal seit Tagen würde er an diesem Tag sein Haus verlassen. Er schritt selbstsicher und erhobenen Hauptes den langen Weg zum Schmiedeeisernen Eingangstor entlang um von dort aus zu apparieren, außerdem musste er sich von den lästigen Auroren begleiten lassen. Für einen Standesgemäßen Auftritt hatte er gesorgt.
 

Seine langen, so extrem hellen Haare, hatte er im Nacken zu einem Zopf zusammen gebunden. Er trug eine schwarze Stoffhose, einen ebenso schwarzes, hochgeschlossenes Sakko, darunter ein weißes Hemd mit einem hohen Kragen, das er bis auf den letzten Knopf geschlossen hatte. Dazu hatte er eine dunkelgrüne, seidene Tageskrawatte, ein Ascot gewählt, die er mit einer großen Nadel fixiert hatte, deren Kopf ein wunderschön geschliffener Smaragd war. Zu diesem Smaragd passend trug er
 

Smaragdmanschettenknöpfe. Über seinem Anzug trug er, wie es sich für einen Zauberer gehörte, einen Umhang. Er hatte aufgrund der warmen Temperaturen einen leichten, aber schwarzen Sommerumhang gewählt, der am Revers mit feinen Silberfäden mit dem Wappen der Malfoys bestickt war. Und auch seinen alten Gehstockt hatte er wieder gerichtet und seinen Übergangszauberstab wieder in ihn eingebaut. Die Smaragde, die die Augen des Schlangenkopfes bildeten, der der Griff seines Gehstockes war, ergänzten hervorragend seine Manschettenknöpfe und den Smaragdnadel. Seine ganze Haltung und seine Aufmachung strahlten geradezu vor Arroganz, Herablassung, Eleganz und Macht, so wie er sein wollte, so wie er war.
 

Er freute sich schon, denn sobald dieser Prozesse beendet war und er frei gesprochen, denn an diesem Freispruch hatte er keine Zweifel, würde er in die Winkelgasse gehen und sich einen neuen Zauberstab besorgen. Auch wenn er selber Olivanders in seinem Haus gefangen hatte halten müssen, würde er trotzdem zu ihm gehen, denn er war nun mal der beste noch lebende Zauberstabmacher und er kaufte immer das Beste vom Besten.

Sein Sohn begleitete ihn zur Verhandlung und glitt neben ihm in der gleichen arroganten und selbstsicheren Haltung her. Er würde wahrscheinlich nicht aussagen müssen, genauso wie Narzissa, denn wenn sein Plan funktionierte, würde niemand außer ihm Aussagen müssen.
 

Narzissa war weder bei dem Frühstück noch beim Abendessen anwesend gewesen und Lucius vermutete, dass sie die Nacht nicht im Manor verbracht hatte, aber das war ihm egal. Er hatte dafür gesorgt das sie da sein würde und aussagen, denn er hatte ihr angeboten, das sie entgegen ihres Ehevertrages eine Abfindung bekommen würde, wenn sie für ihn aussagen würde, aber nur, wenn ihre Aussage auch gebraucht wurde. Eigentlich standen ihr nur das Vermögen und die Güter zu, die sie mit in die Ehe gebracht hatte, das sie genau genommen Ehebruch begangen hatte, womit sie jeglichen Anspruch auf eine Abfindung bei einer Scheidung verloren hatte. Er wusste, mit Geld konnte man Narzissa jedoch gut dazu bewegen das zu tun, was man von ihr erwartete, genauso wie mit Macht und Ruhm. Er grinste herablassend, es war wirklich ein Segen für ihn, dass seine Frau so käuflich für ihn war.
 

Mit einem kurzen schwenken seines Zauberstabes öffnete er das große, schmiedeeiserne, doppeltürige Tor und sein Sohn und er traten hinaus auf die Straße vor dem großen Anwesen. Zwei Auroren warten schon auf sie, doch Lucius beachtete sie nicht weiter, obwohl sie ihn begrüßten. Zu den Auroren musste er nicht freundlich sein, die bewachten ihn zwar, aber sie fällten schließlich nicht das Urteil und somit waren sie seiner Aufmerksamkeit nicht wert. Die Mitglieder des Zauberergamots, bei denen musste er Eindruck schinden und die musste er überzeugen. Die Auroren traten rechts und links neben ihn und fassten ihn an den Oberarmen, was ihm gar nicht gefiel, aber schon im nächsten Augenblick apparierten sie und Draco folgte ihnen. Vor dem Ministerium ließen die Auroren ihn wieder los und er achtete nicht weiter auf sie, betrat zielstrebig die große Eingangshalle, ließ sie hinter sich.
 

Ihm war bewusst, dass die Auroren ihm folgen und in der Eingangshalle auch viele Blicke auf ihn gerichtete waren, aber das kannte er ja, er war ein Mann der immer im Zentrum des Interesses der breiten Masse stand. Zwar waren nun die Blicke eher abschätzend und teilweise sogar höhnisch, aber das störte ihn auch nicht. Die würden alle noch früh genug ihn wieder mit Respekt behandeln und viele von denen, die jetzt höhnisch blicken würden ihn wieder fürchten.
 

Er betrat einen der Fahrstühle und wies diesen an in den 10. Stock zu fahren, in dem die Gerichtssäle lagen und der Zauberergamot tagen würde. Bei einer so wichtigen Verhandlung, wie der seinen, würde das komplette Gamot versammelt sein, denn schließlich war er ein Malfoy.
 

Vor der Eingangstür zum Gerichtssaal standen rechts und links der Tür zwei weitere Auroren, aber auch die beachtet er nur kurz, als sie ihm die Tür öffneten und ihn einließen. Das gesamte Gamot war schon versammelt und er ließ seinen Blick über die purpurfarbenen Roben schweifen und sah unter den Gamotmitgliedern das ein oder andern bekannte Gesicht. Er wusste natürlich wer dem Gamot angehörte, aber von den neuen Mitgliedern, die man nach dem Krieg kurzfristig erst berufen hatte, kannte er noch nicht alle persönlich.
 

Er hatte über jeden Erkundigungen einholen lassen und wusste, sicher jeder hatte irgendwo eine Leiche im Keller, die musste man nur finden, aber diese Trumpfkarten würde er erst als letztes Mittel ausspielen, denn mit seinem 1. Plan würde er viel eleganter und schneller hier heraus kommen. Während er hinter dem Pult für den Angeklagten Aufstellung nahm, musste Draco draußen warten bis er für seine Aussage herein gerufen wurde. Narzissa hatten sie auch vor dem Gerichtssaal nicht gesehen, aber die ersten Zeugenaussagen würde es sowieso frühestens heute Nachmittag geben, da war sich Lucius ganz sicher und er war sich auch sehr sicher, dass es gar keine Aussagen geben würde. Die Tür zum Gerichtssaal wurde geschlossen, nachdem auch sein Anwalt eingetreten war und auf einer der Bänke am Rand Platz genommen hatte.
 

In den steil aufsteigenden Rängen hinter ihm saßen im Halbrund viele neugierige, sensationslüsternde Zuschauer und die Presse, während vor ihm, genauso auf steilen Rängen das Tribunal thronte. In der Mitte befand sich in diesen Rängen ein herausragendes Pult, hinter dem der neue Vorsitzende saß. Dieser schlug nun mit einem kleinen Holzhammer kraftvoll auf das Pult und erhob seine Stimme: „Hiermit eröffne ich den Prozess gegen Lucius Malfoy. Ihm wird vorgeworfen dem schwarzmagischen Zauberer Tom Riddel, besser bekannt als Lord Voldemort, zum Aufstieg verholfen zu haben und als sogenannter Todesser, Anhänger Voldemorts diverse Verbrechen begangen zu haben und die drei unverzeihlichen Flüche mehrfach angewendet zu haben. Im weiteren Verlauf dieses Prozesse werden wir herausarbeiten an welchen Vorfällen Mr. Malfoy genau beteiligt war und wie schwer seine Schuld im Bezug auf den gerade beendeten Krieg wiegt.“
 

Er wandte sich vom Publikum ab und richtete seinen Blick auf Lucius, der ihm mit erhobenem Haupt fest entgegenblickte, dann fuhr der Richter fort: „Sie sind Mr. Lucius Malfoy?“ Lucius Antwortete fest: „Ja, euer Ehren!“ Hier musste er Respekt zeigen, das wusste er, auch wenn er selbst den Trägern dieses Amtes nicht wirklich Respekt zollen konnte, denn schon zu oft hatte er dafür gesorgt das ein Zauberer, der ihm gewogen war in den Zauberergamot berufen wurde und zukünftig würde er es auch wieder können, wenn er sich sein Netzwerk und seine Macht erst mal wieder aufgebraut hatte. Vor den Mitgliedern des Ministeriums hatte er keinen Respekt, denn viel zu oft ließen sie sich einschüchtern oder bestechen, was er natürlich gerne ausnutzte.
 

Der Vorsitzende fuhr nun fort: „Mr. Malfoy, wie bekennen sie sich im Bezug auf die Anklage ein Todesser gewesen zu sein, Lord Voldemort treu als seine rechte Hand gedient zu haben und in seinem Namen Verbrechen begangen zu haben?“ Der Vorsitzende klang bei seiner Frage, als wäre es für ihn nur eine rhetorische Frage, auf die er die Antwort schon kannte, doch Lucius grinste innerlich und war gespannt darauf, wie die ehrenwerten Richter auf seine Antwort reagieren würden. Er antwortete nicht prompt, sondern ließ seinen Blick über den versammelten Gamot schweifen bis er schließlich wieder bei dem Vorsitzenden ankam, dann erst antwortet er selbstbewusst: „Nicht Schuldig!“
 

Augenblicklich ging ein Raunen und überraschtes Luftholen durch die Reihen der Zuschauer hinter ihm und Getuschel brach los und er nahm zufrieden wahr, dass nicht nur die Zuschauer überrascht und geschockt waren, sondern auch viele Gamotsmitglieder und selbst diese das nicht verbergen konnten. Seine Miene blieb jedoch unbewegt und kalt, während der Vorsitzende sich vergeblich bemühte für Ruhe zu sorgen. Er hatte seinen Zauberstab an den Hals gehalten und wohl einen Sonorus gesprochen und rief nun magisch verstärkt: „Ruhe im Saal, oder ich lasse die Zuschauer ausschließen.“ Nach und nach beruhigten sich alle Anwesenden wieder und es wurde erneut still. Eines der Gamotsmitglieder erbat nun das Wort und der Vorsitzende gewährte es: „Haben wir sie richtig verstanden Mr. Malfoy, sie plädieren für nicht schuldig?“
 

Lucius nickte gefällig und antwortete ruhig: „Ja, das haben sie. Ich halte mich für nicht schuldig an den mir vorgeworfenen Verbrechen.“ Er meinte dies absolut ernst, auch wenn er wusste, dass er durchaus sehr schlimme Verbrechen begangen hatte, so hatte er doch keinerlei Gewissensbisse deswegen. Er wusste, wegen seiner Aussage würde er welche haben, doch er hoffte, sein bester Freund, Gott hab ihn selig, hätte es verstanden, aber er fühlte keine Schuld, weil er um Draco zu schützten ein Todesser geblieben war, gefoltert, gemordet und schlimmeres getan hatte. Diesmal blieb es nach seiner Aussage ruhig, doch er sah deutlich erneut die Überraschung und zum Teil auch Entsetzten in den Blicken der Gamotsmitglieder.
 

Er wusste, dass alle dachten der Prozess gegen ihn war nur reine Formsache, da es so viele Beweise gegen ihn gab, da kam nur eine Verurteilung zu lebenslanger Haft in Frage, aber er würde dieser entgehen und nicht nur das, er würde freigesprochen werden. Nun ergriff der Vorsitzende wieder das Wort: „Nun gut, wenn sie auf nicht schuldig plädieren, dann erklären sie uns doch bitte, wie sie zu dieser Aussage kommen, denn ihre Mittäterschaft an Todesserüberfällen ist in einigen Fällen ohne Zweifel bewiesen.“ Lucius triumphierte, zeigte dies jedoch nach außen nicht. Er hatte genau auf das gehofft, dass der Vorsitzende ihn auffordern würde zu erklären warum er auf nicht Schuldig plädierte und nicht sofort beginnen würde ihn zu Vorfällen zu befragen bei denen seine Mittäterschaft quasi bewiesen war oder das er die Todesser dabei sogar angeführt hatte.
 

Hätte der Vorsitzende sofort angefangen ihn genau zu befragen, wäre es für ihn deutlich schwerer geworden seine Taktik um zu setzten, er hätte am Ende dann wahrscheinlich doch auf die Aussagen hoffen müssen und das Risiko konnte er so nicht eingehen, doch zum Glück so lief alles wie er es geplant hatte. Dies war die einzige, wirklich heikle Stelle in seinem Plan gewesen, jedenfalls im Gerichtssaal. Er begann ruhig zu erklären: „Als Voldemort vor einigen Jahren zurück kam, spürte auch ich, da ich im 1. Krieg zu seinen Anhängern gehört hatte, seinen Ruf. Ich musste leider sehr schnell feststellen, dass man sich diesem Ruf nicht wiedersetzten konnte. Wie ihnen ja bekannt sein dürfte, verfügte der Lord über seine Anhänger durch das Mal, das er allen einbrannte und das ihm so ermöglichte sie zu sich zu rufen und ihnen Schmerzen zu zu fügen. Ich stand vor der Entscheidung zurück zu diesem kranken Zauberer zu kehren und erneut sein Anhänger zu werden, oder die Gefahr ein zu gehen das meine Familie schweren Schaden erleidet. Ich entschied mich vorerst den für meine Familie sicheren Weg zu gehen, denn weder vom Ministerium noch von anderer Stelle war Hilfe zu erwarten, da der Zaubereiminister ja offen die Rückkehr des dunklen Lords leugnete.“
 

Ein Raunen ging durch die Zuschauerreihen, hatte er doch gerade das Ministerium offen angegriffen, aber er wusste, der neue Vorsitzende des Gamots und die meisten Mitglieder waren dem damaligen Minister Fudge nicht unbedingt wohlgesonnen, da sich dann später heraus stellte, wie falsch seine Einschätzungen gewesen waren und was für fatale Folgen dies hatte. Er war sich also sicher, dass sein Angriff auf Fudge nicht zu seinem Nachteil sein würde, ansonsten hätte er gar nicht so deutlich gesagt, dass er sich vom Minister keine Hilfe erhofft hatte. Er fuhr fort: „Ich versuchte meine Familie selber zu schützten und schon wenig später trat auch Severus Snape, der, wie sie ja wissen, für Dumbledore gearbeitet hat, wieder in die Reihen der Todesser. Ich hatte nicht den Mut wie er als Doppelagent zu arbeiten, da dies meine Familie wieder gefährdet hätte, aber ich verbündete mich mit Severus Snape und arbeitete ihm zu. Jegliche Informationen die ich, da ich im Ansehen des dunklen Lords etwas höher stand als er, erhielt, gab ich an ihn weiter und er teilte sie Dumbledore mit. Ich arbeitete somit im Verborgenen für den Wiederstand und versuchte das Schlimmste zu verhindern.“
 

Erneut wurde es deutlich unruhig im Saal und der Vorsitzende Richter musste laut für Ruhe sorgen, bevor Lucius ruhig und mit fester Stimme fort fahren konnte. Er konnte hören, dass in seinem Rücken der ein oder andere ihn als Lügner und Blender beschimpfe, aber das war ihm egal, denn mit genau diesem Verhalten hatte er gerechnet. Er war sich sicher, war er erst mal frei gesprochen und würden die Leute ihm auf offener Straße begegnen, hätten sie wieder Angst und Respekt vor ihm. Er riss sich zusammen und die Aussicht, dass er seine Macht bald wieder erlangen würde, ließen ihn sehr ruhig blieben, zumal er wusste, wie wichtig es für seinen Plan war, dass er jetzt einen ruhigen Kopf behielt und kalkuliert vorging. Er sprach weiter: „Ich musste natürlich, um nicht auf zu fliegen, den Anweisungen des dunklen Lord Folge leisten.“
 

Nun griff er bewusst auf einen Vorfall zurück, von dem alle wussten, dass er dabei gewesen war, die Truppe sogar angeführt hatte, weil er von vielen Ordentsmitgliedern gesehen worden war: „Als wir zum Beispiel damals Mr. Potter und seine Freunde vor über zwei Jahren in die Mysteriumsabteilung des Ministeriums gelockt haben um uns die Prophezeiung zu beschaffen, musste ich die Gruppe der Todesser anführen. Ich übernahm dies freiwillig, da sonst meine Schwägerin Bellatrix Lestrange die Führung übernommen hätte und sie wissen wie rücksichtslos die Lestranges waren. Das grausamste Beispiel dafür ist wohl das Schicksal der Auroren Longbottom, die sie so lange gefoltert hat, bis sie verrückt wurden. Nun, ich übernahm die Führung des Teams um zu gewährleisten, das Mr. Potter weitgehend unverletzt aus diesem Zusammentreffen heraus kommen würde. Das er dann noch einige Mitschüler mit brachte, erschwerte das ganze Vorhaben und aber ich gab die Anweisung keine unverzeihlichen Flüche zu verwenden und die Schüler höchstens außer Gefecht zu setzten, was von den anderen Todessern nicht wohlwollend aufgenommen wurde, aber ich setzte mich durch. Letztendlich war es Mrs. Lestange, die für den einzigen Toten verantwortlich ist. Leider konnte sie nicht daran gehindert werden ihren eigenen Cousin zu töten, was wirklich bedauerlich ist. Wie sie wissen ist auch meine Frau eine Black und somit war Sirius Black, der bei diesem Kampf leider stab, ein Familienmitglied, er war auch ihr Cousin. Ich denke, dieses Beispiel zeigt sehr gut das ich dafür gesorgt habe, das nicht schlimmeres passiert und nicht noch mehr zu Schaden kamen, aber es zeigt auch, dass einige Dinge sich einfach meiner Kontrolle entzogen haben und ich denke, dafür darf niemand schuldig gesprochen werden.“
 

Lucius wusste genau, dass seine Aussage gelogen war und er nicht für Severus gearbeitet hatte und das er nun den Namen und den Mut seines besten Freundes nutzte um seinen eigenen Kopf auf der Schlinge zu ziehen, war zwar etwas das sogar ihm nicht behagte, aber er wusste, Severus hätte nicht gewollt das Draco auch noch ihn, seinen Vater verlor. Im Stillen entschuldigte er sich für dieses Verhalten bei seinem Freund. Er log auch im Bezug auf die Aktion in der Mysteriumsabteilung, aber alle, die hätten bezeugen können, das er von Anfang an für dieses Vorhaben verantwortlich gewesen war, lebten nicht mehr.
 

Die Mitglieder des Gamots hatten ihm gebannt zugehört und der Vorsitzende hatte sogar zwischendurch leicht genickt, was Lucius als Zustimmung nahm und so hoffte er, dass weiterhin alles zu seinem Vorteil laufen würde. Erneut wurde er befragt: „Nun, Mr. Malfoy, wenn sie, wie sie gerade ausgesagt haben, eigentlich im Hintergrund für den Wiederstand gearbeitet haben, was sich ja wohl, da der einzige Zeuge, Mr. Snape, nicht mehr aussagen kann, nicht beweisen lassen wird, können sie uns dies anders beweisen? Wären sie bereit uns umfassende Informationen über flüchtige Todesser zu geben? Uns helfen sie zu fassen und andere zu verurteilen? Falls sie wirklich auf unserer Seite gestanden haben, dürfte das ja kein Problem für sie sein.“ Lucius musste sich zusammen reißen um nicht triumphierend zu grinsen, denn der Vorsitzende fragte genau, dass worauf er gehofft hatte.
 

Es war klar gewesen, dass die Richter einen Beweis für seine Aussage fordern würden, den er aufgrund der Vorfälle, die in seiner Anklageschrift standen, nicht liefern konnte, aber mit neuen Taten könnte er seine angebliche Gesinnung beweisen. Er spürte, dass sowohl die Zuschauer hinter ihm als auch das Gamot gespannt die Luft anhielten und er nahm sich kurz Zeit um dann zu antworten. Zu sehr genoss er seinen Erfolg und gratulierte sich zu seinem exzellenten Plan, wie voraussehbar das Gamot doch reagiert, sie waren doch zu leicht zu manipulieren. Ruhig und fest erklärte er: „Ich werde ihnen gerne entgegen kommen und ihnen die geforderten Informationen geben, sie umfassend über Todesser informieren können, die auf der Flucht sind und dazu beitragen, dass sie sie gefangen nehmen könne. Außerdem kann ich ihnen gerne Insiderinformationen zu ihren Taten liefern, sodass dieses ins Gefängnis kommen, wo sie meiner Meinung nach auch hin gehören.“ Er konnte sich diesen Satz nicht verkneifen.
 

Doch nun forderte er: „Aber dafür verlange ich, dass man mir Straffreiheit zusichert, schließlich bin ich unschuldig und wenn ich geheimste Informationen aus dem Kreise der Todesser preis gebe, könnten sie nachher nicht mehr davon überzeugt sein, wenn sie sehen wie tief ich involviert war, daher benötige ich ihre definitive Zusage, dass ich als freier Mann aus diesem Prozess heraus gehen werde.“ Er wusste, dies war nun der Wendepunkt des Prozesses. Wenn das Tribunal auf seine Forderungen eingehen würde, würde er etwa 40 Todesser verraten, die er zuvor sorgfältig ausgewählt hatte, sollten sie jedoch nicht darauf eingehen, würde er sich verteidigen müssen und dann doch auf die Aussagen zurück greifen müssen. Dann konnte er nur noch hoffen, dass seine weitern Aussagen und die seiner Frau, seines Sohnes und andere die Richter überzeugten. Gebannt musterte er den Vorsitzenden, der zu überlegen schien.
 

Schließlich erhob dieser laut seine Stimme und verkündete: „Bevor wir diese Verhandlung weiter fortsetzten, schließe ich die Öffentlichkeit aus. Ich bitte die Zuschauer den Saal zu verlassen.“ Ein großes Geredet und auch einige laute Unmutsbekundungen erhob sich und die Zuschauer verließen murrend und schimpfend des Saal. Lucius lächelte innerlich ein teuflisches Lächeln, denn er wusste, jetzt würden sie darüber verhandeln was er bereit war preis zu geben. Er hatte gewonnen, das konnte er fühlen. Der Vorsitzende würde niemals die Öffentlichkeit ausschließen, wenn er nicht vor hatte mit ihm einen Handel ein zu gehen. Solche Absprachen wurden nie in Anwesenheit der Öffentlichkeit getroffen und schon das er ein solches Angebot so offen gemacht hatte, war außergewöhnlich, doch er hatte dies absichtlich getan, da die Richter nun fast schon darauf eingehen mussten.
 

Sie standen unter Zugzwang und wenn in den nächsten Wochen flüchtige Todesser Straftaten begehen würden, würde sonst unweigerlich die Frage aufkommen ob dies hätte verhindern werden können, wenn das Ministerium und der Gamot auf sein Angebot eingegangen wären. Hätte er sein Angebot nur im Verborgenen ausgesprochen, wäre es bei weitem nicht so Wirkungsvoll gewesen. Er hätte durch seinen Anwalt darum bitten lassen können die Öffentlichkeit bei seinem Prozess aus zu schließen, doch er hatte die Zuschauer gebraucht und vor allem die Presse, er war schon immer ein großer Stratege gewesen. Als der Saal sich geleert hatte und die Türen geräuschvoll wieder geschlossen worden waren, erhob der Vorsitzende erneut seine Stimme: „Nun, Mr. Malfoy, wir werden uns kurz für eine Beratung zurück ziehen und bitte bleiben sie so lange hier, es wird nicht lange dauern.“ Die Mitglieder des Gamots erhoben sich und verließen einer Prozession gleich nacheinander den Raum durch eine Tür am unteren Ende der Ränge.
 

Auch damit hatte Lucius gerechnet, schließlich konnte der Vorsitzende nicht entscheiden ohne sich vorher mit den anderen beraten zu haben. Sein Anwalt trat zu ihm an das Pult und fragte leise: „Läuft alles zu ihrer Zufriedenheit Mr. Malfoy? Werden sie mich überhaupt brauchen?“ Lucius wandte sich freundlich an den Anwalt, den er schon so lange beschäftigte und erklärte ruhig: „Falls sie auf mein Angebot eingehen werden, werde ich sie nicht mehr brauchen, ansonsten schon, warten wir es also ab.“ Sein Anwalt nickte und zog sich dann wieder zurück an die Seite. Er wartete ungeduldig eine knappe viertel Stunde und dann kamen die Richter zurück. Sie nahmen wieder Platz und der Vorsitzende fuhr formlos fort: „Wir haben uns besprochen Mr. Malfoy und sind zu einem Entschluss gekommen. Ihr Angebot ist sehr verlockend, doch bevor wir darauf eingehen, hätten wir gerne einen Beweise dafür das sie uns wirklich unterstützten, mitarbeiten und die Informationen liefern können, die sie uns so vollmundig anbieten.“
 

Lucius hatte auch damit gerechnet, so dumm waren die Gamotsmitglieder nicht. Sie wollten wissen auf was sie sich einließen und eine Versicherung, verständlich, doch das konnte er liefern, innerlich siegessicher grinsend zog er eine Pergamentrolle aus seinem Umhang und antwortete: „Nun, da kann ich ihnen etwas anbieten. Ich hätte so zu sagen einen kleinen Vorschuss. Dies ist eine Liste mit den Namen, Aufenthaltsorte und Taten von drei Todessern, die auf ihrer öffentlich bekannt gemachten Fahndungsliste stehen. Ich würde sie ihnen jetzt übergeben und sie können sich Zeit nehmen den Wahrheitsgehalt meiner Informationen zu überprüfen. Wenn sie dann geneigt sind auf meinen Vorschlag ein zu gehen, könnte ich ihnen zu ca. 40 Todessern auf ihrer Fahndungsliste ähnliche Informationen geben und zu etwa 10, die sie noch gar nicht als Todesser identifiziert haben.“
 

Er sah, dass diese neuen Informationen den Vorsitzenden und auch viele der anderen Zauberer überraschten und wie eine Bombe einschlugen, er wähnte sich auf der Siegesspur. Der Richter nickte zustimmend und erklärte: „Das hört sich gut an Mr. Malfoy. Ich denke, zwei Tage sollten reichen um den Wahrheitsgehalt ihrer Informationen zu prüfen und sollten sie sich als zuverlässig heraus stellen, sehen wir uns in zwei Tagen in diesem kleinen Kreis wieder, ansonsten bekommen sie eine erneute Vorladung. Bis dahin besteht jedoch weiterhin der Hausarrest.“ Lucius war sehr siegesgewiss. Er hatte die Todesser, die er verraten würde, sehr präzise ausgesucht, hatte Zauberer ausgewählt, die ihm nicht gefährlich werden konnten, selbst wenn sie nicht verurteilt und ins Gefängnis kamen. Entweder waren sie unfähig, dumm oder einfach zu minderbemittelt um ihm gefährlich zu werden, außerdem hatte er penibel darauf geachtet keine eventuellen zukünftigen Geschäftspartner zu verärgern.
 

Zum Schluss hatte er eine Liste aufgestellt, die etwa 40 Personen enthielt, mehr wollte und konnte er nicht anbieten, aber er wusste, fast 50 Todesser, die zum Teil noch nicht mal als Todesser entlarvt worden waren, gefangen nehmen zu können, konnte das Ministerium nicht ablehnen. Es waren genug um sicher zu sein, dass er hier als freier Mann heraus kam. Ein Mann gegen Fünfzig, da stellte sich gar nicht die Frage, dachte er überheblich. Er hatte ihnen ein Angebot gemacht, dass sie nicht würden ausschlagen können, das wusste er. Lucius nickte und wandte sich erneut an die versammelten Zauberer: „Ich werde dann auf ihre Eule warten, aber sie können sicher sein, diese Informationen stimmen.“ Der Vorsitzende erhob sich und verkündete: „Hiermit schließe ich die Sitzung für heute. Wir sehen uns in zwei Tagen hier wieder Mr. Malfoy, zur selben Zeit wie heute, aber das bekommen sie auch noch schriftlich. Bitte meine Herren, bringen sie Mr. Malfoy zurück.“
 

Beim letzten Satz hatte er sich an die Auroren gewandt, die Rechts und Links der Eingangstüre standen. Sie nickten dem Vorsitzenden zu und warteten auf Lucius, der erhobenen Hauptes auf sie zu schritt. Jetzt kam der heikelste Teil seinen Planes für den heutigen Tag, er musste eine kurze Info an die Presse geben, denn wenn diese schon jetzt schreiben würde, dass er eventuell einen Deal mit dem Ministerium machte, dann würden vielleicht die drei Todesser, die er verraten hatte aus Panik die Flucht ergreifen und dann wäre sein ganzer Plan dahin. Zumindest diese drei musste das Ministerium fangen, wenn dann erst mal sein Deal durch war, war es ihm egal ob sie die Todesser wirklich noch zu fassen bekamen oder nicht. Die Auroren öffneten ihm die Tür und er trat hinaus auf den Flur, wo ihn, wie er es erhofft hatte, die Presse schon gierig erwartete. Die Auroren konnten gar nicht reagieren, so schnell war er umringt, da er sicheren Schrittes in den Flur hinaus getreten war und sich ins Gemenge geworfen hatte. Er begann sofort Rede und Antwort zu stehen, beziehungsweise sein vorgefertigtes, kurzes Statement ab zu geben.
 

Er musste schnell sein, denn die Auroren würden ihn gleich abführen, also begann er ohne Umschweife: „Sie wollen sicher alle wissen ob es einen Deal gibt, da muss ich sie leider enttäuschen. In zwei Tagen wird erneut gegen mich verhandelt und dann werden wohl die Zeugen verhört, es halt also keine Absprache gegeben.“ Die Reporter stürmten mit Fragen auf ihn ein, doch er wollte und konnte nicht mehr antworten, denn die Auroren hatten sich mittlerweile zu ihm durchgekämpft, schirmten ihn ab und führten ihn den Flur entlang. Ihm war es recht, war er doch los geworden was er hatte sagen wollen und sein Plan hatte somit ausgezeichnet funktioniert. Er war in bester Stimmung und als er wenig später die Eingangshalle erreichte, gefolgt von den beiden Auroren, erwartete ihn dort schon sein Sohn. Er erblickte ihn, sobald er den Aufzug verließ und Draco steuert, ohne eine Regung zu zeigen auf ihn zu, doch Lucius konnte die Neugierde in den Augen seines Sohnes lesen, wie es wohl niemand sonst gekonnt hätte. Ein leichtes Kopfnicken reichte Draco als Antwort, das wusste Lucius aber niemand sonst hätte daraus etwas entnehmen können, wenn überhaupt jemand das kaum merkliche Nicken gesehen hatte.
 

Er kehrte mit seinem Sohn, begleitet von den Auroren zurück vor sein Manor, ließ die Auroren ohne Gruß vor dem schmiedeeisernen Tor stehen und schritt schnell auf das große Eingangsportal seines Herrenhauses zu. Draco schwieg die ganze Zeit, wusste offensichtlich, dass Lucius erst über den Prozess sprechen würde, wenn sie zurück in ihren eigenen Wänden waren und es sich im Salon gemütlich gemacht hatten, oder beim Essen saßen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2011-03-31T10:55:09+00:00 31.03.2011 12:55
ok... das nenn ich mal durch trieben!
Lucius ist weder dumm noch fehlen im die gehirnzelle!
Aber das er solch dinge einfach vor lügen kann ist erstaunlich.
Ach was , er sit nen malfoy dem liegt das lügen im blut.



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