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Ein Bruder für jede Schwester

Flucht durch die Ewigkeit
von

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Akzeptanz

Kapitel 9: Akzeptanz
 


 

„Doch sie zu sehn hieß, sie zu lieben, nur sie zu lieben und für immer.“ (Unbekannt)
 

Damons Sicht:

Ohne einzutreten, lauschte ich was passierte, doch ich konnte nichts hören.

Also beschloss ich einzutreten.

Mein Vater und Elena saßen sich gegenüber und spielten Schach. Mein Vater hatte seinen Kopf auf seine Hand gestützt und schien angestrengt nachzudenken und das wirklich eine Weile. Dabei wusste ich dass er ein genialer Schachspieler war.

Er hatte sowohl mir, als auch Stefan das Spiel beigebracht und nicht mal als wir Kinder waren hatte er uns geschont und gewinnen lassen.

Allerdings hatte mein kleiner Bruder mehr Freude daran als ich.

Er setzte eine Figur und drückte dann auf eine Uhr, sodass Elena am Zug war. Sie spielten auch noch auf Zeit.

„Damon, findest du es wirklich angemessen dort in der Tür zu stehen und uns anzustarren?“, rief mich mein Vater tadelnd aus meinen Gedanken.
 

Entschuldigend senkte ich leicht den Blick.

„Nein. Entschuldige, Sir“, sagte ich automatisch und setzte mich auf einen Stuhl, um das Spiel weiter zu beobachten.

Schon nach kurzer Zeit machte Elena ihren Zug.

„Schach“, sagte sie und drückte auf die Uhr.

Jetzt fiel mein Blick auf das Schachbrett und ich sah überrascht, dass mein Vater in arger Bedrängnis war. Elena führte eindeutig in dem Spiel.

„Damon, du kannst dich freuen.

Elena zeigt dir gerade, wie sie mir wohl zum hundertsten mal zeigt, das sie klüger ist als ich.“
 

Überrascht schaute ich den zierlichen braunhaarigen Mädchen, das gerade leicht schmunzelte.

Sie schienen öfters zu spielen und wie mein Vater zugab, gewann sie wohl immer.

„Das ist nicht wahr.

Ich hatte schon lange nicht mehr einen so guten Gegner“, meinte sie und ich wusste dass sie es ernst meinte.

Mein Vater setzte eine Figur, doch ich erkannte das es nur noch eine Art Verzweiflungsversuch war, besonders da er damit seine einzige noch gute Figur opferte.

Elena schlug diesen natürlich und Vater wich noch einmal aus, bevor sie ihn Schachmatt setzte.
 

Mein Vater reichte ihr die Hand, die sie lächelnd schüttelte.

„Wie immer war es mir eine Freude gegen sie zu spielen, Elena“, sagte er. Ich schaute von meinen Vater zu Elena. Er schien sie sehr zu mögen oder zu schätzen.

Sie hatte seinen Respekt, das sah ich. Sie hatte ihn und ich als sein Sohn besaß ihn nicht.

„Gibt es etwas das sie nicht können, Miss Pierce?“, fragte ich und sie sah mich überrascht an.

Sie schien nachdenklich und dachte wohl wirklich über eine Antwort nach. „Ich kann nichts was mit Kunst zu tun hat, außer sie zählen singen dazu“, gab sie zu.
 

Ich musste schmunzeln. Ja, ein wenig zählte das. Sie war wirklich perfekt.

Als sie sich erhob, standen mein Vater und ich auch sofort auf, wie es sich gehörte.

„Ich denke ich werde mich zurückziehen“, meinte sie.

„Einen Moment, bitte“, hielt mein Vater sie auf und ging zu seinen Schreibtisch. Er nahm ein Buch, das er ihr überreichte.

„Sie hatten recht, es ist wirklich sehr interessant. Thoreau war ein wirklich genialer Schriftsteller“, gab er zu und Elena nickte lächelnd.

Sie machte einen Knicks. „Gute Nacht, Mister Salvatore.“ Dann wandte sie sich an mich und nickte mir noch einmal extra zu. „Mister Salvatore.“

Dann sah ich ihr zu, wie sie aus der Bibliothek verschwand. „Gute Nacht“, flüsterte ich schwach, auch wenn ich wusste das sie mich nicht mehr hören konnte und wahrscheinlich schaute ich ihr sehnsuchtsvoll hinterher.
 

Erst nach einer Weile bemerkte ich den Blick meines Vaters.

„Es scheint so, als würdest du endlich mal eine gute Entscheidung treffen“, meinte er und ging zu seinem Schrank und holte eine Flasche Whiskey heraus.

Verwirrt sah ich ihn an?

Was meinte er damit?

Welche Entscheidung hielt er für richtig?

Er goss in zwei Gläser Alkohol und reichte mir eines davon. „Ich hoffe du vermasselst das nicht, Damon. Ich hätte Elena sehr gerne als Schwiegertochter.“
 

Überrascht sah ich meinen Vater an.

Das meinte er?

Er fand es gut dass ich… mich in sie verliebt hatte? Nie hatte er eines der Mädchen toleriert, die mir gefielen. Nie hatte er irgendwas in meinem Leben toleriert. Aber das ich mich in ein Waisenmädchen verliebt hatte? Oder lag es daran, was für eine Art Mensch sie war.

„Woher weißt du, das ich…“

„Ich bin nicht blind, Damon. Unerwartet, ungewöhnlich, aber überraschend beeindruckend. Es hätte kein besseres Mädchen geben können, durch das du zur Vernunft kommst.“
 

Sprachlos sah ich ihn an, als er mit mir anstieß.

Er hatte es bemerkt, er hatte bemerkt wie viel Elena mir bedeutete und er akzeptierte es tatsächlich. Er war sogar dafür.

Anscheinend war also mein Eindruck von Elena also nicht falsch, sie war die perfekte Dame. So sehr, dass sie sogar mein Vater beeindruckte. Das war er sonst nur von Stefan.

Ich trank den Alkohol, der mir ein warmes Gefühl gab.

Ich schwor mir dass ich es schaffen würde. Das ich Elena für mich gewinnen würde. Zwar würde ich damit sogar die Erwartungen meines Vaters erfüllen, von denen ich versucht hatte sie in den letzten Jahren sie mit Absicht zu enttäuschen, aber das war mir egal.

Die Idee hatte sich sowieso schon in meinen Kopf festgepflanzt.

Ich liebte Elena und ich wollte sie als Frau an meiner Seite wissen. Dass es vielleicht nicht so war, machte mich krank und die Vorstellung, dass sie einen anderen wählen würde machte mich rasend vor Eifersucht.
 

Nachdem ich das Glas geleert hatte, nickte ich meinen Vater zu und verschwand aus dem Raum, gerade dann als Stefan hinein ging.

Ich wollte gerade in mein Zimmer, als ich Katherine begegnete, die anscheinend auch auf den Weg nach oben war.

„Mister Salvatore“, grüßte sie mich und deutete einen Knicks an.

Leicht verbeugte mich und meinte höflich: „Miss Pierce“.

Ich fragte mich, wie es sein konnte, das ich in ihrer Nähe nichts fühlte, wobei mich schon allein der Anblick ihrer völlig gleich aussehenden Schwester aus dem Konzept brachte.
 

„Sie können mich Katherine nennen“, bot sie mir freundlich an.

Ich stutzte, schüttelte aber den Kopf.

„Tut mir leid, es ist nicht persönlich gemeint, aber ich möchte erst die Erlaubnis ihrer Schwester sie zu duzen, bevor ich auch sie beim Vornamen nennen“, erklärte ich und war selbst überrascht von meinem Entschluss.

Erst als sie es gesagt hatte, war mir dieser Gedanke gekommen. Vorher stand er natürlich nicht im Raum, aber jetzt erschien es mir logisch und ich wollte es tatsächlich so.

Sie musterte mich genau, nickte dann aber verstehend.

„Das versteh ich, Mister Salvatore. Dann müssen sie sich aber anstrengen, meine Schwester kann sehr anspruchsvoll sein, auf eine ganz andere Weise als andere. Sie wird es ihnen nicht leicht machen“, erklärte sie mir.
 

Leicht nickte ich.

Das hatte ich schon mitbekommen. Sie war sehr distanziert und tadelte mich offen, wenn ich zu weit ging oder ihrer Meinung einen Fehler machte oder unhöflich war.

„Falls sie das interessiert, sie mag Schwertlilien, Flieder und Gänseblümchen“, meinte sie, als wir die Treppe hochgingen.

Überrascht sah ich sie an. Sie half mir? Wieso?

„Danke für den Rat“, bedankte ich mich, als wir oben waren. Katherine nickte leicht, machte einen leichten Knicks und verschwand dann in das Zimmer von ihr und Elena.
 

Mein nächstes Ziel stand damit schon einmal fest. Ich musste es schaffen, Elena beim Vornamen nennen zu dürfen. Außerdem nahm ich mir fest vor ihren Korb zu ersteigern, um mit ihr picknicken zu dürfen.

Seufzend schmiss ich mich auf mein Bett und fuhr mir durch die Haare.

Was machte sie nur mit mir, das sie all meine Gedanken beherrschte? War das eine Art Zauber?

Ich schloss die Augen und sah ihr Gesicht vor mir, wie sie weglief, am See entlang.

Schnell hatte ich versucht sie einzuholen, aber das war ein wirklich schwieriges Unterfangen gewesen.

Am Ende als ich sie erreichte, konnte es auch gut so gewesen sein, das sie mich gewinnen lassen hatte.

Ich hatte sie am Arm gefasst und wäre von dem Schwung, den ich drauf hatte, beinah mit ihr umgekippt, so war sie ein wenig unfreiwillig in meine Arme gelandet.

Schnell hatte sie sich daraus zwar wieder befreit, mich auf Abstand geschoben und sich verlegen eine Strähne hinters Ohr gestrichen, doch für einen Moment hatte ich sie in den Armen gehalten. Zu gern würde ich dies noch einmal fühlen.
 

Ich hatte mich komplett gefühlt. Als wäre ein fehlender Teil von mir so nah bei mir, dass ich meine Finger nur ausstrecken musste, um ihn wieder zu erlangen.

Elena war der fehlende Teil zu mir und ich würde alles dafür tun, um ihn wirklich zu gewinnen und nie mehr zu verlieren.

Es war mir egal ob das, ein Zauber war, sie konnte von mir aus eine Hexe sein oder ein Dämon, mir war das egal.

Hauptsache ich durfte für immer bei ihr sein.

Immer wenn ich sie sah wusste ich es, das ich sie liebte, mit jedem Mal ein wenig mehr. Ein Fluch den ich mit offenen Armen empfing.



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