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Ein Bruder für jede Schwester

Flucht durch die Ewigkeit
von

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Erste Begegnung

Kapitel 13: Erste Begegnung
 


 

„Du wirst diesen Augenblick nie vergessen.“ (Pitch Black – Planet der Finsternis)
 

Elijahs Sicht:

Rückblick

Ich sah wie der junge Vampir auf mich zukam und begrüßte ihn sogleich.

„Ah, guten Abend Trevor. Es freut mich sie hier zusehen“, sagte ich und sah ihn genau an.

„Ich wollte die Geburtstagsfeier nicht verpassen“, meinte er und so selbstbewusst wie er auftrat, schien an seinen Worten wirklich etwas dran zu sein.

„Nicht angesichts des Geschenks, das sie behaupten zu bringen.“

Ich sah ihn genau an, um eine Lüge zu erkennen, aber er nickte nur. Ich erkannte nichts, er meinte es wirklich ernst.
 

Ich neigte meinen Kopf und sah an ihm vorbei.

„Wo ist denn die Mysteriöse im Augenblick?“, fragte ich nach.

Er deutete mit dem Arm eine Richtung an. „Folgen sie mir und machen sie sich auf eine Überraschung bereit“, sagte er, doch ich konnte mir nicht wirklich einen Reim darauf machen.

Er ging voraus und ich folgte ihm durch den Raum. Er hielt bei zwei braunhaarigen Damen an, die sich unterhielten, deren Gesichter ich aber nicht erkennen konnte.

Wer von ihnen war wohl der Doppelgänger.
 

Trevor berührte eine Dame kurz am Oberarm. „Meine Damen, Teuerste“, sagte er und deutete auf mich, sodass sich die beiden zu mir drehten und mir stockte automatisch der Atem.

Das konnte nicht sein. Nach so langer Zeit und dann sowas.

Wie war das möglich?

Zwei von ihnen?

„Hallo“, begrüßte mich eine von ihnen lächelnd. Sie hatte lange fein gelockte Haare, zum Teil hochgesteckt und sie trug ein rot/braunes Kleid.

Die andere machte ein Knicks vor mir und neigte leicht ihren Kopf. „Guten Abend“, wünschte sie mir und senkte ihren Blick. Ihren Manieren waren perfekt.

Ihre Haare waren wellig, offen und nach hinten gesteckt. Sie trug ein dunkelblaues Kleid mit goldenen Stickereien.

Das andere Mädchen sah mich unerlässlich an. Sie musste meinen starrenden und verdutzten Gesichtsausdruck bemerken. Dieser hatte zwei Gründe, einmal das es sich hierbei um Zwillinge handelte und dann waren sie ihr auch noch wirklich absolut ähnlich.

Doppelgänger.
 

Das gibt’s doch nicht, fuhr es mir unwillkürlich den Kopf.

Ich blinzelte noch ein paarmal, um mich wieder zu klaren Verstand zu bringen.

„Sie müssen mir vergeben, aber sie erinnern mich an jemanden“, gab ich meine Verwirrung zu.

„Katerina, Helena, darf ich euch Lord Elijah vorstellen“, meinte Trevor und deutete bei jedem Namen auf den jeweiligen von uns.

Überrascht sahen mich die Mädchen an und Katerina knickste sofort und nahm die Hand an, die ich ihr reichte. „Sehr erfreut, my Lord“, begrüßte sie mich.

„Die Freude ist ganz meinerseits.“ Ich nahm ihre Hand und führte sie zu meinem Mund, um sie zu küssen. „Katerina.“ Sie sah mich erstaunt an.

Dann wandte ich mich an ihre Schwester, die etwas zurückgetreten war und erst zu mir blickte, als sie spürte, dass ich nach ihrer Hand griff. Sanft küsste ich sie und ich erkannte Erstaunen in ihren Augen, obwohl sie versuchte ihre Gefühle zu verstecken und neutral zu wirken.

„Helena.“ Sie bekam ihren Gesichtsausdruck wieder in den Griff und wirkte so schon irgendwie gleichgültig.

Als ich sie los ließ, trat sie schnell wieder einen Schritt zurück, so als würde sie so weit wie möglich von mir weg sein wollen.
 

Im Gegensatz zu ihrer Schwester, schenkte sie mir kein Lächeln.

„Wollen wir ein wenig gehen. Auf einer Stelle zur verharren ist nicht unbedingt bequem, würde ich meinen und ich würde gerne erfahren, wie ihr hierher kamt“, bekundete ich mein Interesse.

Ich bot meinen Arm an, in Helenas Richtung, allerdings reagierte sie nicht darauf.

„Meine Schwester hält nicht so viel von Gesellschaft“, flüsterte mir Katerina zu.

Ich schaute auf Helena, die uns folgte, als wir durch den Saal schritten, aber mehr Interesse an der Einrichtung zu zeigte, als an den Menschen.
 

„Darf ich fragen woher ihr kommt?“

Es war wichtig das zu erfahren, aber gleichzeitig war es eine höfliche Frage.

„Sie dürfen, wir sind aus… Bulgarien“, erklärte mir Katerina. Sie hatte mir die Frage eigentlich nicht beantworten wollen.

Immer wieder sah ich zu Helena, aber sie schien sich wirklich nicht am Gespräch beteiligen zu wollen.

„Was verschlägt sie hierher nach London?“, fragte ich weiter nach.

Sie wollte nicht darüber reden, das merkte ich, aber schnell versteckte sie es.

„Eigentlich wollte nur ich hierher für unbestimmte Zeit, aber Helena wollte mich begleiten, wofür ich ihr sehr dankbar bin. Ich weiß nicht was ich ohne sie machen würde“, erklärte sie mir lächelnd.

Die beiden Schwestern schienen ein sehr gutes Verhältnis zu haben.
 

Ich erwiderte Katerinas Lächeln. „Sie können sehr gut Englisch sprechen“, merkte ich an.

„Unsere Mutter wuchs in England auf.“

Dann waren die beiden Mädchen zweisprachig aufgewachsen.

„Deswegen haben sie diesen Ort gewählt, die Heimat ihrer Mutter.“ Aber es schien als wären sie nicht einfach so hier. Es schien einen Grund zu geben, den sie nicht preisgeben wollte. Niemand entschloss sich einfach mal so, in ein anderes Land zu reisen, um dort zu leben, zumindest keine Frau.

„Ja, genau“, stimmte Katerina mir lächelnd zu.

„Eigentlich stammt unsere Mutter aus Griechenland. Sie ist nur in London aufgewachsen“, fügte Helena ein und erstaunt sah ich sie an.

Sie vermied allerdings weiterhin meinen Blick zu erwidern und sah lieber ihre Schwester an. Es wirkte so als hätte sie sich nur in das Gespräch eingeschaltet, um den Fehler zu berichtigen.
 

Ich griff nach Helenas Hand, was sie zu erschrecken schien und küsste sie leicht.

„Das erklärt ihren Namen, ob ihre Mutter ihn bewusst gewählt hatte, weil sie ahnte dass sie eine wunderschöne Frau werden würden.“

Sie zwang sich ihre Lippen fest aufeinander zu pressen und ich wusste nicht, ob es war um mir keine beleidigende Antwort zu geben oder damit ihr Mund nicht offen stand. Beides wäre sicher amüsant gewesen.

„Unser Vater gab ihr den Namen, weil er die Geschichte von Troja mochte. Für ihn ist Helena seine Prinzessin“, erklärte Katerina mir. Ihr Vater schien das Mädchen sehr zu lieben, ich fragte mich ob er einen Unterschied zwischen den Zwillingen machte. Wie es schien, waren die Schwestern grundverschieden.

Plötzlich schien sich Helena bewusst zu werden, dass ich ihre Hand immer noch hielt und sie zog sie zurück, als hätte sie sich verbrannt.
 

Wir gingen weiter, am Tisch entlang und Helena hatte wieder mit dem Schweigen begonnen.

„Ich hab schon viel von dem mysteriösen Gastgeber gehört. Wann kommt er wohl?“, fragte mich Katerina interessiert.

„Vornehmend zu spät. Er liebt große Auftritte“, sagte ich und wie auf Stichwort, sah ich ihn die Treppe herunter schreiten. Mit dem Arm deutete ich auf ihn. „Ah, da kommt er.“

Er bewegte sich wenig interessiert durch die Leute, doch als er uns erblickte, lächelte er.

Es schien ihn nicht mal zu überraschen, dass es sich bei den Mädchen um Zwillinge handelte und wenn doch, so verbarg er das gut.
 

Selbst Helena schaute auf, doch wieder war ihr Gesicht ausdruckslos, während Katerina erstaunt und interessiert zugleich aussah. „Katerina, Helena, darf ich vorstellen, Lord Niklaus.“

Katerina knickste vor ihm und reichte ihm ihre Hand, die er küsste.

Auch Helena knickste vor ihm, machte aber keine Anstalten ihn näher zu kommen. Doch als er die Hand nach ihr ausstreckte, trat sie zögernd zu ihm und reichte ihm ihre Hand, die er ebenfalls küsste. Als er sie losließ trat sie schnell wieder zurück und diesmal ein wenig hinter mir, als würde sie lieber in meiner Nähe, als in seiner sein. Fast als würde sie sich verstecken wollen.

„Niklaus ist der Name den mein Vater mir gab. Bitte, nennen sie mich Klaus.“ Er sah dabei vor allem Katerina an.

Natürlich hatte er bemerkt, wie Helena sich zurückgezogen hatte. Da Katerina viel umgänglicher war würde er sie erwählen.

Ich fragte mich warum Helena so handelte. Spürte sie, dass von ihm Gefahr drohte oder reagierte sie allgemein so auf männliche Personen? Aber sie schien Klaus weniger zu mögen als mich und suchte auch lieber bei mir Schutz.
 

Ein Kellner kam vorbei und ich nahm mir einen Glas. Fragend sah ich zu Helena, die aber kaum merklich den Kopf schüttelte.

Es war ungewohnt das sie so nah stand, wo sie das doch in den letzten Minuten so krampfhaft versuchte hatte es zu vermeiden, aber ich musste zugeben, dass es nicht unangenehm war.

„Woher kommt ihr?“, fragte Klaus die beiden, aber die Frage war mehr an Katerina gerichtet. Denn sie stand immer noch vor Klaus und war bereit mit ihm ein Gespräch zu führen.

„Wir sind neu in der Stadt, Mylord“, kam es von Katerina und sie schluckte. Es war offensichtlich dass sie das Thema nicht anschneiden wollte.

„Katerina und Helena sind aus Bulgarien“, sagte ich lächelnd und mein Blick richtete sich auf Helena, die Klaus fixiert hatte. Sie sah ihn misstrauisch an.

„Zradevei, Katerina“, meinte Klaus und bemühte sich um den Akzent des Landes. Katerina lachte, obwohl ihr das Thema doch unangenehm zu sein schien, doch das schien sie verdrängen zu wollen. „Sehr gut“, sagte sie und schaute von Klaus zu mir und Helena.
 

Helena schien das nicht ganz so zu sehen.

Sie machte einen Ansatz des Augenverdrehens, verkniff es sich dann aber und drehte ihren Kopf leicht weg, um genervt über ihren Nasenrücken zu fahren.

Klaus schien erfreut zu sein, seinem Plan schien auch nichts mehr im Wege zu stehen.

„Wenn du erlaubst Bruder.

Ich wäre gern einen Moment mit ihr allein.“

Dieses Funkeln in seinen Augen zeigte mir genau, dass es ihn erfreute, wenn Katerina in seiner Nähe war. Wie ein Besitz und so würde ihm das Gefühl nur noch mehr überkommen, wie mächtig er war und das ihm nichts mehr im Wege stand, um den Fluch zu brechen.
 

„Ja, natürlich. Alles Gute zum Geburtstag Bruder“, wünschte ich ihm und sah wie er nach Katerinas Hand griff, um mit ihr fortzugehen.

Er würde Katerina für sich gewinnen und dann ohne zu zögern opfern, während sie ihn wahrscheinlich auch noch liebte. Oder er würde Helena nehmen.

Sie sah Klaus und Katerina ebenfalls hinterher, ihr schien es gar nicht zu behagen. Wahrscheinlich hatte sie wirklich eine gute Menschenkenntnis.

Ich bot ihr meinen Arm an, in der Hoffnung sie würde diesmal darauf eingehen, doch sie sah mich nur abwartend an.

„Darf ich ihnen das Gebäude zeigen, sie scheinen sich sehr dafür zu interessieren.“
 

„Es tut mir leid, wenn ich sie enttäuschen muss, Mylord. Aber nein danke und es gibt wirklich nichts worüber ich mich mit ihnen unterhalten möchte. Bitte, bemühen sie sich nicht“, wies sie mich höflich ab, machte einen Knicks und wandte sich von mir ab.

Sprachlos sah ich ihr hinterher, wie sie davon ging.

Wer war nur dieses Mädchen?

Helena.

Sie war einfach unglaublich. Tatsächlich hatte sie mir einen Korb gegeben.

Eigentlich hatte ich mir um sowas nie Gedanken gemacht, aber bei diesem Mädchen faszinierte es mich. Dass sie mich offensichtlich nicht wollte, weckte in mir den Wunsch sie kennenzulernen.

Irgendwie hatte ich einfach das Gefühl das sie was Besonderes war.

Rückblick Ende



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