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Ein Bruder für jede Schwester

Flucht durch die Ewigkeit
von

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Bedrohung

Kapitel 102: Bedrohung
 


 

„Es gibt Stimmungen und Ereignisse,

die kann man nur mit Worten beschreiben,

die es noch nicht gibt.“ (Gottfried Benn)
 

Katherines Sicht:

Der Tag nach der Verlobungsfeier war sicher nicht so, wie irgendjemand von uns sich ihn vorgestellt hatte.

Wir hätten eigentlich schon am Abend darüber sprechen wollen, doch das ging nicht solange noch Gäste da waren, vor allem keine die mehr hörten, als es gut für uns war.

Danach war es so spät, das ein Zusammensitzen von uns nur auffällig gewesen wäre, deswegen hatten wir es verschoben.

Der nächstgelegene Termin war nach dem Frühstück.

Mit der Ausrede Tennis spielen zu wollen, hatten wir uns von allen abseilen können.

Natürlich hatten wir trotzdem alles aufgebaut und würden sicher auch spielen, nur hatte ein Belang erst einmal Vortritt.

Klaus.

Wir waren erst einmal Stumm, wussten nicht was wir dazu sagen sollten.
 

Was gab es da auch schon für Worte, die beschreiben konnten in was für einer Situation wir steckten?

Dilemma war nicht annähernd genug.

Selbst Katastrophe würde dem nicht gerecht werden.

Es war einfach…

… vielleicht ausweglos?

Natürlich würde ich weiter an meinem Plan festhalten, selbst wenn es zwecklos war, konnte ich nicht einfach alles auf uns zukommen lassen.

Aber was war nur aus mir geworden?

Früher hatte ich nicht an ausweglose Situationen geglaubt.

Wahrscheinlich hatte ich durch Klaus etwas von meinem Selbstbewusstsein eingebüßt, etwas das ich schnell wiederfinden musste, das war mir klar.

Sichtlich nervös drehte Damon den Schläger in seiner Hand und schaute immer wieder zu Elena, die zu Boden sah.

„Keine Sorge, Damon.

Ich glaube von Klaus haben sowohl du, als auch Elena wenig zu befürchten“, sprach ich ehrlich aus.

Da war ich mir sogar ziemlich sicher.
 

Stefan trommelte mit den Fingern gegen den Schläger in seiner anderen Hand.

Meine Aussage implizierte, das wir damit ganz und gar nicht verschont werden würde.

Ich kannte Klaus zumindest so gut, dass er alles tun würde, um mir zu schaden.

Nur um uns zu verletzten hatte er unsere ganze Familie ermordet, sie ausgeweidet.

Bilder stiegen mir in den Kopf, die mich als Mensch dazu gebracht hätten, mich augenblicklich zu übergeben.

„Wieso denkst du das, Katherine?“, fragte Elena nach, die sich meinen Worten anscheinend gar nicht so sicher war.

Für mich allerdings war es irgendwie klar und logisch.

„Wegen den ungeschriebenen Vampir-Regeln, von denen ich glaube, dass Klaus und Elijah sicher zu denjenigen gehören, die sich daran halten werden.“
 

Es gab ein paar Regeln, die man mit der Zeit von allein lernte und manche davon waren auch mehr als logisch.

Zum Beispiel würde niemand auf den Gedanken kommen, ein Kind zu verwandeln.

Nicht nur weil es ewig in einen Kinderkörper bleiben würde, die emotionale Entwicklung würde dabei auch eingeschränkt sein und es wäre nie in der Lage sich um sich selbst zu kümmern.

Elena senkte ihren Blick, sie wusste sofort welche Regel ich meinte, denn wir hatten sie ebenfalls angewandt.

Verständnislos sahen sich Damon und Stefan an, sahen dann zu uns.

„Welche Regel?“, fragte Damon nach.

Schön zu erfahren, dass es auch etwas gab, worüber er noch nicht informiert war.

Elena schien ihn fast alles erzählt zu haben, den Jungen konnte man kaum noch mit etwas überraschen und das wirklich schon frustrierend.
 

Elena sah ihren Geliebten, oder von mir aus auch Verlobten, in die Augen.

„Jeder Vampir regelt seine Angelegenheiten bezüglich eines anderen Menschen oder Vampires alleine.

Niemand hat sich da einzumischen.

Das schließt vor allem sowas wie Liebe und Rache ein“, erzählte Elena.

Das konnte ein Vorteil, wie auch Nachtteil gleichermaßen sein.

Aber wenn man sich an sowas hielt, dann hatte man ungefähre Richtlinien, an denen man sich orientieren konnte.

So hatten wir, ohne darüber zu reden, festgelegt, das Stefan meine Angelegenheit war und Damon ihre.

Ich hatte mich nicht einzumischen, in das was sie tat und sie sich nicht bei mir.

Wenn dann hätte ich Damon schon längst verwandelt, weil er so viele Geheimnisse von uns trug und es sehr ernst zwischen den beiden war.

Meine Schwester dagegen hätte Stefans Manipulation aufgehoben.

Sie fand es immer noch schrecklich, wie ich ihn behandelt.

Nicht einmal erzwungenes Verständnis tolerierte sie, denn für sie zählte nur, dass ich ihm sein freien Willen nahm.

Sie respektierte die Menschen und alle anderen viel mehr als ich.
 

Damon und Stefan sahen ein wenig ungläubig aus, vielleicht auch einfach nur fassungslos.

„Das bedeutet, das Elijah entscheiden wird, was mit Elena passiert und Damon gehört dazu.

Da er sie allerdings liebt, wird er sich einfach nur wünschen dass sie glücklich ist.

Ich allerdings werde Klaus Angelegenheit sein und bin damit seiner Willkür ziemlich frei ausgesetzt, wie auch allem anderen, wie auch du.“

Die letzten Worte flüsterte ich und sah dabei Stefan in die Augen.

Ich wollte nicht dass ihm etwas geschah, aber ein Rückzug meinerseits würde jetzt nichts mehr ändern, das wusste ich genau.

Klaus war sich vollkommen im Klaren darüber, was Stefan mir bedeutete und er würde sich dessen nicht Irretieren lassen.
 

„Wir könnten weglaufen.

Das habt ihr doch schon so oft getan, das hat doch gut funktioniert“, warf Damon eine Idee ein, über die wir in der Form nicht einmal nachdenken sollten.

Weglaufen war richtig, aber nicht einfach so, denn das könnte unser Untergang sein.

„Sicher“, sprach ich abfällig aus. „Aber als wir das letzte Mal, so einer offensichtlichen Bedrohung entflohen waren, die er darstellte, entschloss sich Klaus als kleinen Vorgeschmack seiner Rache unsere ganze Familie auszulöschen und jeden dabei auf eigene kreative Weise.

Doch es war nicht nur unsere Familie, es war auch jeder Angestellte in unserem Haus.

Als wir ankamen, sahen wir das ganze Blutspektakel.

Was denkt ihr, wen Klaus töten würde, wenn wir fliehen würden?“

Klaus würde ihnen weh tun, um somit dann uns wehzutun.

Wir brauchten uns nichts vorzumachen, er würde zu noch brutaleren Maßnahmen greifen.
 

Stefans Augen weiteten sich entsetzt und er sah zu seinem älteren Bruder.

„Vater“, sprach er schockiert aus.

Das würde nur einer auf einer langen Liste sein.

„Wahrscheinlich würde er jeden hier Dorf töten“, gab ich eine grobe Einschätzung des ganzen.

Darunter auch alle Vampire, womit er vor allem mir und Elena weh tun würde wollen.

Klaus war da eiskalt.

„Desweiteren würden wir auch nicht weit kommen.

Damals hatten wir Hilfe und als Menschen hatten sie uns unterschätzt, unsere Handlungen waren auch impulsiv.

Aber mit allem was wir tun, hinterlassen wir Spuren und ein Muster.

Elijah ist gut daran, diese zu verfolgen.

Er war es der uns die Jahrhunderte über verfolgt hatte und ehrlich gesagt war es manches Mal ganz schön knapp geworden.“

Wie oft hatten wir Vampire nach uns fragen hören?

Manche von ihnen hatten wir töten müssen.

Oft hatten wir die Nachricht bekommen, das Elijah an dem Ort suchte, an dem wir zuvor gewesen waren und schnell waren wir weiter gereist.

Es war eine Flucht durch eine gute Ewigkeit gewesen.
 

„Das heißt wir können schon wieder nichts tun?“, fragte Damon entsetzt.
 

Elena und ich sahen uns die Augen.

Ich versuchte ihr zu sagen, dass sie sich keine Sorgen machen brauchte.

Mein Plan würde auch so noch funktionieren.

Sie erwiderte meinen Blick.

Wir würden das schaffen.

Wir schafften es immer.

So auch dieses Mal.

Wir waren gut darin zu überleben.



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