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Ein Bruder für jede Schwester

Flucht durch die Ewigkeit
von

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Ahnungen

Kapitel 103: Ahnungen
 


 

„Die Stille ist eine große Kunst der Unterhaltung.“ (Edward Gibbon)
 

Stefans Sicht:

Katherine küsste meinen Hals.

Manchmal federleicht, manchmal fest und leidenschaftlich.

Sie ließ ihren Mund hinunter zu meiner Brust wandern und ich lehnte mich zurück, genoss jede einzelne ihrer Berührungen.

„Katherine wir sollten nicht…“, wollte ich schwach widersprechen, doch sie beendete meinen Protest, indem sie ihre Lippen auf meine drückte.

Jedes weitere Wort erstarb so.

Ich wollte ihr sagen, dass wir das nicht tun sollten.

Nicht bei all der Gefahr und den Schwierigkeiten, die uns drohten, aber Katherine schien dem völlig sorglos gegenüberzustehen, was ich beim besten Willen nicht verstand.

Müsste sie nicht völlig panisch sein?

Ich wusste das sie Angst vor Klaus hatte, wieso also sorgte sie sich nicht mehr.
 

Ich erwachte aus meinen Gedanken, als ich Katherines Hand auf meiner Wange spürte, die mich so irgendwie weckte.

„Wo bist du mit deinen Gedanken, Stefan?“, fragte sie verspielt und ich blickte ihr in die Augen.

Ihre wundervollen braunen Augen, die zu lauern schienen.

Doch sobald ich etwas sagen wollte, ließ sie es wieder nicht zu.

Sie küsste mich erneut.

Würde das immer so sein?

Ich versuchte ihr meine Gedanken mitzuteilen und sie unterbrach mich so?
 

Katherine grinste mich verspielt und fröhlich an.

„Willst du mit mir jagen gehen?

Ich zeig dir wie es geht.

Bald wirst du es sowieso können müssen.“

Jagen?

Ich wusste dass sie Menschenblut trank.

Menschen jagen?

Mein Herz klopfte schneller.

Es klang barbarisch, abscheulich.

Schnell schüttelte ich den Kopf. „Nein“, flüsterte ich entsetzt.

Katherine sah mir in die Augen und seufzte dann enttäuscht.

Sie ließ von mir ab und richtete sowohl ihre Kleidung, als auch ihre Haare wieder, sodass sie wieder perfekt vorzeigbar aussah.
 

Sie war so wunderschön, wieso musste sie solch grausame Dinge tun?

Allerdings liebte ich sie, ich liebte sie und würde nie damit aufhören, es änderte nichts an den Gefühlen, die ich für sie hatte.

Aber wieso?

Wieso musste sie Menschen jagen?

Jagen!

Das klang so schrecklich.

Bilder schossen in mir hoch, gehetzte Menschen die schrien und mein Herz schlug höher.

Ich versuchte meine Angst herunter zu schlucken, doch es gelang mir nicht wirklich.

Es war so schrecklich.

„Ich hoffe du denkst an mich, Stefan, wo dein Herz grade höher schlägt“, wandte sie sich grinsend wieder zu mir um.

Allerdings, ich dachte an sie.

Obwohl die Gedanken mich nicht wirklich erfreuten.

So sollte es allerdings nicht sein.
 

Sie drückte mir einen Kuss auf die Lippen, schlang dabei ihre Arme um meinen Nacken.

Ich erwiderte ihren Kuss, doch bevor ich sie wieder zu mir ziehen konnte, sie vielleicht so davon abbrachte, etwas Schreckliches zu tun, entzog sie sich mir wieder.

„Bald wirst du wie ich sein.

Dann werden wir zusammen Menschen jagen, ich zeige dir wie man sich ernährt und der Geschmack des Blutes wird dir das liebste auf der Welt sein“, flüsterte sie mir verheißungsvoll zu.

Pure Angst überkam mich, nein, nein, NEIN!

Das wollte ich nicht.

Ich wollte sowas nicht tun.

Ich wollte keinem Menschen weh tun, keinem sein Blut entreißen.

Auf keinen Fall wollte ich ein Monster sein.

Ich plante zu schreien, doch kein Wort entkam meinen Lippen.

Dabei bezweckte ich sie zu bitten, aus mir nicht so etwas schreckliches, so etwas wie einen Dämon zu machen.

Ich wünschte mir ein Mensch zu bleiben, doch ich konnte nichts sagen.
 

Ich sah einfach nur zu, wie Katherine zum Fenster ging, es öffnete, um daraus zu verschwinden.

„Bis später, Geliebter“, verabschiedete sie sich von mir und ich sah ihr hinterher, wie sie verschwand, in die Nacht hinaus.

Wieso konnte ich ihr nicht sagen, was ich dachte?

Sie war ein Monster und ich beabsichtigte auf keinen Fall so zu werden wie sie.

Aber ich konnte es nicht sagen.

Ich liebte sie trotzdem noch und wollte für immer mit ihr zusammen sein.

Was war nur mit mir los?

Wieso hatte ich solch widersprüchliche Gedanken?
 

Jede Minute die ich mit Katherine zusammen verbrachte, war ein Geschenk und Fluch zugleich.

Ich liebte diese Frau, mehr als alles andere auf der Welt und ich kam nicht von ihr ab, egal was sie auch war und was sie tat.

Trotzdem liebte ich sie noch, es tat dem keinen Abbruch.

Ich runzelte die Stirn und ließ mich zurück aufs Bett fallen.

Ich verstand mich selbst nicht, wieso nur hatte ich dieses Verständnis für sie?

Wieso konnte ich sie nicht für das was sie tat verurteilen?

Wie konnte ich solch ein schreckliches Verhalten von ihr nur tolerieren?

Irgendwas stimmte mit mir ganz und gar nicht, doch ich konnte nicht sagen was es war.

Ich wusste nur dass ich Katherine liebte.

Nichts anderes spielte eine Rolle, doch eigentlich war ich doch gar nicht so.
 

Ich dachte an Katherine, an unsere gemeinsame Zukunft, die wir haben würden, wobei ich ein Dämon sein würde, ein Monster, ein Vampir.

Ich würde unschuldigen Menschen das Blut heraus saugen und niemals altern.

Für alle Ewigkeit mit ihr zusammen.

Aber auch mit Damon und Elena.

Damon mein Bruder würde genauso sein, Elena war schon so.

Wie konnten sie nur so unschuldig und schön aussehen und ihr wahres Gesicht vor allen so leicht verbergen?

Würde ich mir immer noch so schrecklich vorkommen?

Würden meine Gefühle als Vampir sterben?

Aber Katherine liebte mich, sie musste also Gefühle haben.

Würden einfach nur meine Schuld und Verachtung verschwinden?

Was würde mit mir geschehen?
 

Ich hatte Angst, große Angst, wegen dem was kommen würde, doch ich konnte auch nichts tun.

Ich konnte nicht sprechen, meine Zweifel wollten einfach nicht meine Lippen verlassen, dabei war ich mir so sicher dass ich mit ihren wollte.

Das wir beide reden mussten, doch es ging nicht.

Ein Teil von mir wollte es, ein anderer konnte den Entschluss nicht umsetzen.

Es war wie verhext.
 

Ich lauschte der Stille, dieser trügerischen Stille.

Denn ich kannte die Wahrheit.

Katherine war dort draußen und sie würde grauenvolles tun.

Dinge die nur in Geschichten und Legenden vorkamen.

Unvorstellbare und abscheuliche Gräueltaten.

Aber ich liebe sie, ich liebte Katherine mehr als alles andere, obwohl ich hasste was sie tat, gegen meine Gefühle konnte ich nichts tun.



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