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Sekirei Eine neue Phase

Sekirei
von

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Kapitel 6 Training

„Gewonnen!“
 

Musubis Jubelrufe waren durch die ganze Maison Izumo zu hören. Die Sekirei hatte sich dazu entschieden, vor dem Frühstück frische Brötchen vom Bäcker einzukaufen. Stolz ließ sie die Einkäufe in die Mitte des Tisches, in die dafür vorgesehene Brotschale purzeln.
 

„Schon wieder ein Rennen?“ Wunderte sich Shizuka laut. Das seltsame Mischwesen aus Sekirei und Ashikabi hatte sich inzwischen eingelebt. Jede Sekirei, die eine Trainingssession von Miya, der Herrin es Hauses, erleben durfte, galt als offizielles Mitglied des Hauses, wobei damit Gäste gemeint waren, die wahrscheinlich länger blieben. Was im Grunde jeder Bewohner der Maison Izumo war.
 

„Ja, natürlich!“ Musubi ließ sich neben Shizuka nieder und strahlte voller Energie, wie sie es jeden Tag tat. „Momentan liege ich zwar in Führung, aber ich baue meinen Vorteil lieber aus“ .

Shizuka konnte nicht anders, als zu grinsen, wobei sie mit einem leisen „aua“ ihre Backe hielt. Ein großes Pflaster zierte die Stelle, und man konnte erkennen, dass eine Beule auf dem Kopf dabei war, zu verheilen.

„Miya hat dich zum Training eingeladen, hab ich Recht?“ Ein seltener Anblick: Matsu, die Sekirei, die sich nur selten zeigte, setzte sich an den Tisch. „Hab ich leider verpasst, auch wenn ich deine Kräfte nur allzugern gesehen hätte. MBI hat leider keine Details abgespeichert. Dort stand nur, dass das Subjekt, also du, von Emotionen heftig in der Performance beeinflusst wird. Als ob das nicht mit allen Sekirei der Fall wäre. Aber ich vermute mal, so manches konnte man in einem sterilen Labor einfach nicht erforschen“. Matsu machte eine Redepause und begann, sich ein Brot zu schmieren.
 

„...da hast du nichts verpasst“. Shizuka zuckte am ganzen Körper auf. Sie saß mit dem Rücken zur Tür und hörte eine vertraute, aber nicht allzu beliebte Stimme. Bevor diese Stimme mehr sagen konnte, lächelte Miya in Richtung Tür und sprach mit einem freundlichen, aber autoritären Ton: „Guten Morgen Homura. Ich finde es schön, dass du dich seit unserem letzten Gespräch an die Hausregeln hälst. Ich hoffe, du bleibst weiterhin ein Vorbild für die Jungen.“
 

Die Flammensekirei sprach keine weiteren Worte. Er sah nicht mehr so hasserfüllt aus, wie zu Beginn des Einzugs von Shizuka, doch war sein Blick nicht besser als der eines zu früh geweckten Mannes, der seinen Kaffee brauchte, bevor er ansprechbar werden würde.

„Wenn du mich jedoch entschuldigst, nehme ich mein Essen auf das Zimmer.“

„Entschuldige dich nicht bei mir, Homura. Entschuldige dich bei deinen Mitgästen.“

„Ja, natürlich“. Homura stand nun wieder mit Teller und Tasse in Shizukas Rücken und an der Tür. Er versuchte nicht schlechtgelaunt zu klingen, und sprach höflich: „Entschuldigt mich bitte alle.“
 

Als die Tür sich wieder zuschob, lächelte Kazehana Shizuka an. Wenn Miya die Mutter des Hauses war, so wirkte Kazehana wie die älteste Schwester, die zwar nicht immer einen helfenden Ratschlag hatte, aber immer bemüht war, guten Kontakt zur Familie zu halten und zu helfen, wennn es nötig war. Danach wendete die Sekirei, die über den Wind gebat, sich an die Runde. „Homura war mal wieder richtig gut gelaunt, findet ihr nicht auch?“
 

„Das nennst du gut gelaunt?“ Minato schluckte hastig den letzten Bissen seines Brötchens hinunter, sodass er seine Kritik äußern konnte.

„Ja, finde ich auch, Kazehana.“ Musubi schaltete sich wieder ein. „Ich habe Homura schon lange nicht mehr so gut gelaunt gesehen, seitdem du ihn beflügelt hast.“

„Also bitte, das...“ Minato wurde rot und wusste nichts weiter zu sagen.

„Schäm dich doch nicht so“ warf Matsu ein. Sie sprach nun sehr amüsiert. „Der erste Kuss eines Mannes ist der wichtigste Moment seines Lebens, und du hast Homura die Erfahrung seines Lebens beschert. Darauf kann man durchaus stolz sein.“

„Nun fühle ich mich gar nicht mehr stolz.“ Minato riss einen großen Bissen aus seinem Brötchen und koppelte sich damit von der Diskussion ab.
 

„Achja, das hatte ich ganz vergessen.“ Musubi und Shizuka hatten während des Gesprächs ihr Frühstück verpeist und die erste wandt sich an die letztere. „Wie war dein Training mit Miya? Sie ist stark, nicht wahr?“
 

Shizuka drehte sich Musubi zu. „Nun, es war...“ sie versuchte, die richtigen Worte zu finden, vor allem, da die Herrin des Hauses mit am Tisch saß. „...fordernd. Ich dachte, ich bewege mich mit der Geschwindigkeit des Lichts, doch Miya bewegt sich noch viel schneller als ich. Es war richtig peinlich, wie ich sie nicht einmal berührt habe...“ Shizuka klang mit jedem Wort deprimierter. „Achwas, Kopf hoch.“ antwortete Musubi fröhlich. „Ich versuche schon lange, gegen Miya anzukommen, und trotzdem verpasst sie mir links und rechts Kopfnüsse wie am ersten Tag.“
 

„Ich glaube, du munterst sie nicht auf“ , mischte sich Minato ein. Shizuka war in ihren Stuhl gesunken, und schrak nur durch das Aufschieben der Tür wieder auf. „Dieses Mal gewinnt ihr vielleicht, Musubi. Aber nächstes Mal werde ich die Schnellere sein.“
 

„Ah, Tsukiumi. Ich habe dich schon erwartet. Hast du den Reis für heute Mittag auch bekommen?“ Miya erhob sich von ihrem Platz, um der soeben erschienenen Wasser-sekirei die Tüten abzunehmen. „Natürlich, und auch alles andere, was mir aufgetragen wurde. Auch wenn es mich ein wenig deprimiert, dass ihr Musubi mit dem Frühstück beauftragt habt, und damit anerkennt, dass ich viel später als sie wieder zurückkomme.“

„Achwas, das hatte einen anderen Grund“ beruhigte Miya ihr Gegenüber, während sie mit den Tüten bereits in der Küchentür stand. „Man kann sich ja denken, dass Musubi schneller ein paar Brötchen besorgen kann, als du so viele Zutaten auftreiben konntest. Ich danke dir nochmal, setz dich doch, ich habe dir etwas aufgehoben.“

„Trotzdem, eine Niederlage bleibt eine Niederlage.“ Tsukiumi setzte sich an den nächstbesten, freien Platz neben Minato, was gleichbedeutend mit der äußersten Seite, gegenüber Shizukas war. Die beiden wechselten keine Worte, wozu sowieso keine Zeit war. Noch bevor die Wassersekirei ein Brötchen aufschneiden konnte, betrat Miya kurz den Raum. „Wenn du fertig bist, komm doch bitte wieder in den Garten, Shizuka.“ Sie verließ das Esszimmer erneut.

„Hey, gratuliere“ Musubi sprach mit vollem Mund, bevor sie herunterschluckte. Sie hatte doch wieder Hunger bekommen, als sie sah, wie Tsukiumi sich etwas zu Essen nahm. „Du scheinst sie so wenig überzeugt zu haben, wie ich. Vielleicht lernst du heute eine neue Technik.“

„Musubi!“

„Entschuldigung, Minato. Das klang wieder nicht motivierend, oder?“
 

„Viel wichtiger, Shizuka“, begann Tsukiumi nun doch zu sprechen. Sie blickte Shizuka ernst in die Augen. „Ein guter Rat von mir. Lass dich nicht von irgendetwas Unwichtigem ablenken. Bleib bei der Sache. Wenn du erlaubst, deinen Geist benebeln zu lassen, kannst du es sofort sein lassen.“
 

„Was denn sein lassen, Tsukiumi?“ Minatos Frage spiegelte die Ahnungslosigkeit aller wieder.
 

„Ist schon in Ordnung.“ Shizuka stand auf und sah selbstbewusst aus. „Ich weiß, was gemeint ist.“
 

„Viel Glück. Heute schaue ich dir zu, da ich nichts putzen muss.“ Musubi sah motivierter aus als Shizuka selbst.
 

„Danke.“ Die Sekirei des Lichts hatte sich vorgenommen, heute bessere Ergebnisse zu erzielen.
 

Im Garten wartete Miya bereits mit warmen Lächeln und gezücktem Schwert. Die Hausbesitzerin erinnerte sich an den Tag, an dem Musubi und Minato vom Himmel fielen. Die beiden mussten viele Herausforderungen überstehen, und wurden immr stärker. Miya trainierte nicht jede, weshalb Musubi und Tsukiumi es immer als eine große Ehre wertschätzten, gegen eine unüberwindbare Kämpferin wie sie anzurennen, und wertvolle Ratschläge zu empfangen, um ihre Techniken zu raffinieren. Minatos andere Sekirei hatten bereits reichlich Kampferfahrung, und mussten Miyas Grundtraining nicht in Anspruch nehmen: Kazehana und Matsu waren speziell angepasst, und bereits vor ihrer Beflügelung stärker als die meisten anderen Sekirei. Homura war schon immer viel zu stolz auf seine eigenen Fähigkeiten, und er hatte auch genug Kraft, um dies zu rechtfertigen.
 

Shizuka war seit langem wieder eine Sekirei, die unerfahren war, aber großes Potenzial versprach. Miya entschloss sich, Shizuka zu trainieren, nachdem sie sich von ihrer Entschlossenheit überzeugen konnte. Sie erlebte es zwar nicht direkt, aber Tsukiumi ließ sich davon überzeugen, Miya einen kompletten Bericht ihrer kleinen Einkaufseskapaden zu erstatten. Miya hätte von dem schüchternen Mädchen niemals erwartet, sich gegen eine einstellige Nummer so zu behaupten, geschweigedenn zu bedrängen. In diesem Mädchen schlummerte ein Herz, das große Liebe beherbergte. Niemand kann einem Vögelchen dabei helfen, aufzusteigen, außer sein vom Schicksal auserkorenem Partner, aber es konnte nicht schaden, sie ein paar Mal aus dem Nest zu werfen, dass sie sich an ihre kleinen Flügelchen gewöhnten.
 

„Da bin ich, Miya.“ Shizuka hatte sich umgezogen, und machte ein paar Dehnübungen. „Schön, dass du es heute wieder versuchen möchtest, Shizuka. Gestern kamen wir ja nicht sehr weit“.

„Das mag sein, aber heute wird es anders ablaufen.“

Miya wollte noch eine clevere Antwort geben, wozu jedoch keine Zeit mehr war. Dort, wo Shizuka vor einer halben Sekunde noch stand, wehten nur noch ein paar aufgewühlte Grashalme. Miya reagierte schnell: Sie hob ihr Schwert, und spürte den Aufprall.
 

„Bravo. Ich bin wirklich beeindruckt, Shizuka. Dass du diesmal frontal angreifst, würde ich bei allen anderen als Naivität deuten. Da du mit Überraschungsangriffen jedoch bereits gestern keinen Erfolg hattest, begrüße ich, dass du auch mal den Mut hast, eine andere Taktik auszuprobieren.
 

„Dank für das Lob, Miya. Aber das war es noch nicht!“ Shizuka hatte sich nach ihrer peinlichen Darbietung vom Vortag einige Gedanken gemacht. Bei ihrer Anpassung wurde gesagt, dass die Geschwindigkeit ausgezeichnet für Attentate und Überraschungsangriffe wäre. Doch gab es noch andere Anwendungsmöglichkeiten. Miya hatte keinerlei Probleme, die frontale Attacke abzuwehren. Shizuka war zu langsam, und zu schwach, als dass sie einen Gegner wie Miya mit einer Attacke zu Fall bringen könnte. Normalerweise würde die Sekirei des Lichts Abstand gewinnen, um einen anderen Winkel auszuprobieren. Doch diesmal hatte sie etwas anderes im Sinn.
 

Miya erschrak für eine Sekunde. Die Hausbesitzerin hatte sich darauf vorbereitet, von allen möglichen Seiten angegriffen zu werden, doch dies geschah nicht. Die Faust ihrer Gegnerin blockierte weiterhin ihr Schwert, als ein zweiter Schlag auf ihr Gesicht zuflog. Miya blieb nur der Bruchteil eines Moments, zur Seite zu springen, und mit überraschter Miene zu spüren, wie sie ein paar Haarsträhnen verlor. Sie begann wieder, zu lächeln, als ihre Gegnerin hinterhersprang, und sie mit schnellen Schlägen bombardierte. Nach nur einer Niederlage konnte Shizuka eine neue Kampftechnik einsetzen. Ihre Entwicklung versprach, mit jedem weiteren Tag, interessanter zu werden.
 

Shizuka war in der Offensive. Die Hausherrin war stark, und schnell, daher wollte die Licht-sekirei sie in einem Ausdauerkampf schlagen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis Miya nachlässig werden würde, und einen Schlag versäumen würde, auszuweichen. Shizukas Gegnerin verschwand vor ihren Augen. Doch nicht für lange Zeit. „Links!“ rief Shizuka und prang in die ausgerufene Richtung. Dort stand Miya, die gerade mit einem Bein auf dem Boden aufkam, und sich schon wieder gegen einen Schlaghagel behaupten musste. „Rechts!“ „Links!“ Shizuka konnte Miyas Bewegungen folgen. Miya konnte nichts tun! Wenn sie nur aufgeben würde, zu flüchten, Shizuka war sich sicher, dass sie...“
 

„…was!?“
 

Shizuka lag am Boden. Miya hatte ihre Arme gepackt, und ehe sie sich versah, blickte Shizuka in die freundlichen Augen ihrer Vermieterin, die sie festgenagelt hatte.
 

„Sehr gut, Shizuka“. Miya hatte einen freudigen Klang in ihrer Stimme. Sie war sichtlich beeindruckt, aber noch nicht vollständig zufrieden. „Du kannst auf deine Geschwindigkeit stolz sein, aber was tust du, wenn weder der Überraschungsmoment, noch deine Kraft dir den Sieg bringen können? Denk darüber nach. Das Training für heute ist beendet.“
 

Die junge Sekirei mit den Lichtkräften stand hastig auf, und verbeugte sich. „Danke für das Training, Miya. Ich würde mich freuen, morgen wieder mit dir trainieren zu dürfen.“ „Ich würde ja gerne, Shizuka. Aber beachte bitte den Wochenplan.“ Miya war gerade dabei, sich den Staub von ihrem Kleid zu klopfen. „Morgen habe ich die Trainingsstunde mit Musubi. Und du bist morgen auch für die Mittagseinkäufe zugeteilt.“

Shizuka kicherte gespielt. „Ja, du hast Recht. Trotzdem freue ich mich auf unsere nächste Trainingsstunde“.
 

Die Lichtsekirei wollte gerade zurück ins Haus, wurde vorher jedoch von Kusano überfallen. „Du sahst soooo schön aus, Shizu! Deine Arme haben geleuchtet, du sahst fast so aus wie ein Engel.“ „Danke, Kusano. Weißt du, das war mein Licht. Dort, wo ich meine Fähigkeit konzentriere, werde ich schneller“.

„Klingt ja wie ein Turbomodus für die Fäuste. Das würde ich auch gerne können.“ Musubi sah sichtlich beeindruckt aus. „Hast du gesehen, wie Miya geschaut hat? Wenn sie nicht abgehauen wäre...“ Musubi unterbrach ihre begeisterte Lobeshymne, als Miya an ihr vorbeilief. Sie lächelte nur, doch Musubi reagierte instinktiv wie ein Beutetier, das ein Raubtier witterte. „Ach, mir fällt ein, ich soll für Miya noch den Tisch abräumen und den Abwasch machen. Wir sehen uns morgen beim Einkauf.“
 

„Einkauf?“ wunderte sich Shizuka laut. „Ja, wusstest du nicht? Miya hat den Haushaltsplan umgestellt. Du bist nun mit Musubi zusammen eingeteilt worden. Sie meinte, es würde ihr das Herz brechen, Minato obdachlos zu sehen, falls eine seiner Sekirei wiederholt einen Gast angreift.“ Matsu kicherte vergnügt. „Magst du vielleicht mit hochkommen?
 

Matsus Zimmer war aufgebaut wie ein Computerraum: Überall Monitore und es war komplett abgedunkelt. Minatos Sekirei hämmerte auf die Tastatur, bis eine Tabelle mit mehreren Fotos auftauchte. „Danke für deine Geduld, Shizuka. Minato und Miya haben mich um einen Gefallen gebeten, nämlich dich ein wenig einzuweihen. Als bestinformierteste Sekirei von allen ist dies natürlich ein einfaches. Beginnen wir erstmal mit den Basics.“
 

Auf dem größten Monitor öffnete sich das Bild eines weißhaarigen Brillenträgers. „Das ist der Präsident von M.B.I. Hiroto Minaka. Du hast ihn sicher schonmal gesehen, bevor er sich selbst in die Umlaufbahn geschossen hat. Diese Daten besagen, dass der Chef höchstpersönlich wieder gelandet ist, und seine erste Amtshandlung war es, dich als Preis auszuschreiben“.

Shizuka schluckte, als Matsu den Text der SMS öffnete. Sie hörte Geschichten, wie Kusano und Homura einst in der selben Lage steckten. Nun hatte sie eine Kostprobe davon, wie sich die beiden fühlen mussten. Sie wusste nicht, ob sie wie Kusano weinen, oder wie Homura dem Direktor persönlich einen Denkzettel verpassen wollte. Matsu fuhr mit den Erklärungen weiter fort:
 

„Das war nicht das erste Mal: Minaka hatte bereits zweimal solche Ausschreiben veranstaltet. Beide Events hatten schreckliche Kämpfe mit sich gezogen. Du kannst dir vorstellen, dass Ashibaki in der ganzen Stadt auf der Suche nach dir sind:“
 

Shizuka nickte stumm. Sie war froh, ein Dach über dem Kopf zu haben, und nicht Obdachlos durch die Stadt zu irren. Sie hatte keine Ahnung, wie gefährlich es für sie sein sollte.

Matsu öffnete bereits weitere Bilder, wahrscheinlich Ashibaki.
 

„Hier im Norden bist du relativ sicher, da Minato selbst eine Art Großmacht darstellt. Außerdem wagen sich andere Ashikabi nicht, Ärger im Norden zu machen, da dort eine Dämonin hausen soll, die niemand provozieren möchte.“
 

Shizuka musste spontan an Miya denken. Stark genug schien sie, doch, darüber konnte sie während der Informationsflut nicht viel nachdenken.
 

„Jedoch gibt es noch andere Großmächte, von denen wir nicht ausschließen können, dass sie auch etwas Staub aufwirbeln, wenn es um etwas Profit geht. Beginnen wir mit Hayato Mikogami. Er sieht vielleicht aus, wie ein Kind, doch ist er nicht zu unterschätzen. “ Neben dem Bild eines nicht gerade übel aussehenden, jungen Mannes mit braunen Haaren baute sich das Bild eines jungen Kämpfertypen auf. Das zweite Bild einer jungen Frau weckte jedoch Shizukas Aufmerksamkeit, da sie ein Sekireimal auf der Stirn trug. „Die mir bekannten Daten bestätigen, dass Mikogami es geschafft hat, die Nummer 5, Mutsu, zu beflügeln. Ich als Nummer 2 konnte mich bereits persönlich von seiner Stärke überzeugen. Was jedoch viel interessanter ist...“ Matsu vergrößerte das Bild der Frau. „Dies ist Akitsu. Sie ist eine annulierte Nummer, die nicht beflügelt werden kann. Obwohl jede einstellige Nummer eine gewaltige Kraft darstellt, spricht es Bände für die Macht eines Ashikabi, der sie sich zu Eigen machen konnte. Mikogami herrscht über den Süden.“
 

Shizuka hatte kurz Zeit, die Informationen zu verarbeiten, während Matsu die Bilder durch neue Daten ersetzte. Nummer 5 – Mutsu war noch Teil der einstelligen, und daher vergleichbar stark wie Minatos Sekirei, Kazehana, und Matsu, die ebenfalls unter den ersten fünf Nummern waren. Wie sie Akitsu enschätzen sollte, wusste sie nicht, aber gab sie Matsu Recht, dass ein Ashikabi nicht nur in Mikogamis Fall die größte Bedrohung war. Letzten Endes waren es die Ashikabi, die Jagd auf sie machten.

„Selbst wenn Mikogami starke Sekirei besitzt, gibt es noch andere starke Konkurrenten, die andere Mittel einsetzen, um ihren Sektor zu erweitern.“ Ein charmant aussehender Mann, der jedoch eine gewisse Skrupellosigkeit bereits auf dem Bild ausstrahlte, war auf Matsus Monitor zu sehen.

„Dies ist Higa Izumi. Er hat die Kontrolle über den Osten. Er kennt sich in der Geschäftswelt aus, und handelt dementsprechend wie ein Geschäftsmann: Er erweitert nicht nur seine Sekirei-formation, sondern auch seine Ashikabi-untergebenen mit jedem Mittel, das ihm recht ist. Außerdem ist er der Erbe eines Unternehmens, das mit MBI in Konkurrenz ist. Es ist also zu vermuten, dass er keinen Respekt vor den Spielregeln des Sekirei-projekts hat. Vom Sekirei-projekt weißt du ja sicher von Takami bescheid.“
 

Shizuka nickte. Sie wusste für den Fall der Fälle über den Sekireiplan bescheid.
 

„Es ist nicht zu untertreiben, wenn ich sage, dass du dich vor Higa am meisten in Acht nehmen musst. Von ihm erwarte ich am ehesten, dass er das Gebiet des Nordens angreift“.

„Matsu, entschuldige, aber...“ Shizuka meldete sich zu Wort. „Aber was ist mit dem Westen? Du hast gar nichts über den Westen erzählt.“
 

„Ja, nun, über Sanada weiß ich zwar, dass er aktiv ist, und seine Sekirei erweitert, aber ich habe keine Informationen, dass er sich jemals mit dem Süden oder Osten angelegt hätte. Da der Norden im Allgemeinen gefürchtet ist, glaube ich nicht, dass er das Risiko auf sich nimmt. Wobei natürlich niemand weiß, was im Angesicht des... geheimen Preises passieren wird“.
 

Shizuka erschrak bei den nächsten drei Bildern. Es waren die Eskorten, die sie am Tage ihrer Flucht zu sehen bekam. Eine eiskalte Frau, eine pinkhaarige, und eine mit Klauenarmen.

„Ich warne dich auch eindringlich vor dem Disziplinarkommando. Sie gehören zwar zu MBI, sind aber trotzdem Sekirei, und nehmen damit am Spiel teil wie alle anderen auch. Haihane und Benitsubasa sind furchterregende Gegner, und du solltest flüchten, wenn sie in Sichtweite geraten. Das Disziplinarkommando ist höchstwahrscheinlich damit beauftragt worden, Ausschau nach dir zu halten.“
 

„Und was ist mit der dritten? Ich habe sie am Tage meiner Flucht bereits gesehen. Sie hat mir einen eiskalten Schauer über den Rücken gejagt. Ein Blick in ihre Augen gab mir das Gefühl, als würde ich den Tod selbst sehen“.
 

„Nun, Shizuka... Das ist Nummer 4 , Karasuba. Die schwarze Sekirei, und Anführerin des Disziplinarkommandos. Sie handelt nur selten selbst, sondern schickt ihre Untergebenen auf Missionen. Wenn du sie jedoch tatsächlich erblickst, ist dein Leben bereits... verwirkt“.



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