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Ein neuer Blickwinkel

Großvaterparadoxon
von

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Endlich Besuch

Kapitel 30: Endlich Besuch
 


 

„Wer Engel sucht in dieses Lebens Gründen,

der findet nie, was ihm genügt.

Wer Menschen sucht, der wird den Engel finden,

der sich an seine Seele schmiegt.“ (Christoph August Tiedge)
 

Elijahs Sicht:

Zwar hatte ich endlich den Mut gefunden, ja wahrlich war es das was mir bis dahin gefehlt hatte, hierher zu kommen, doch konnte ich mich nun kaum überwinden zu klopfen.

Dabei wollte ich sie sehen…

Ich wollte es so sehr…

Sie zu sehen, gab mir mehr Kraft, als irgendetwas anderes im Leben.

Ich liebte ihr Haar, ich liebte ihr Lächeln, ihr Lachen, ihre Stimme und nur zu gern lauschte ich ihren Worten, denn alles an ihr konnte einen verzaubern.

Auf einmal spürte ich einen Körper hinter mir und etwas versperrte mir meine Sicht.

Hände hinderten mich daran zu sehen.

Mein Herz schlug höher und auch ohne ihre Stimme hätte ich sagen können wer sie war.

„Wer bin ich?

Rate!“, forderte sie mich voller Fröhlichkeit auf.
 

Mein Körper geriet unter ihrer süßen Stimme in Panik und ich konnte nicht anders als zu lächeln.

Ihre Anwesenheit konnte einen wahrlich zu so einer Geste zwingen.

„Ich schätze Kol.

Nur er würde auf solche Ideen kommen“, befand ich und hörte ihr Kichern.

„Schön dass du mich endlich besuchen kommst“, flüsterte sie mir ins Ohr und ließ dann wieder von mir ab.

Ich drehte mich zu ihr um und stockte erst einmal, wie ich es eigentlich schon gewohnt war.

Sie stand da, mit verschränkten Händen hinter dem Rücken, in ihrem grünen Kleid und ihren langen braunen offenen Haaren.

Ihre warmen braunen Augen sahen mich an.
 

„Womit habe ich diesen Besuch verdient?

Oder kommst du einfach nur um mich zu sehen?“, fragte sie hoffnungsvoll und ich konnte das einfach nicht bestreiten.

Wenn sie es wollte, wieso sollte ich es dann bestreiten?

Deswegen nickte ich nur langsam.

Lächelnd legte sie den Kopf schief und betrachtete mich fast schon nachdenklich.

Zu gern würde ich an ihren Gedanken teilhaben.

So oft war dieser Wunsch in mir, zu wissen was sie dachte, zu wissen was sie fühlte.

Tatia konnte ausgesprochen geheimnisvoll sein.
 

Sie nahm meine Hand und zog mich mit sich, wobei ich die ganze Zeit nur auf unsere Hände schauen konnte, die ineinander verschränkt waren.

„Ich zeig dir was tolles“, meinte sie begeistert und zog mich hinter das Haus.

Sie ließ meine Hand los und drehte sich begeistert im Kreis.

„Ist das nicht wundervoll?“, fragte sie und staunend betrachtete ich die vielen Sonnenblumen, die sie gegenüber den Kräutern gepflanzt hatte.

Allerdings hatte sie einen kleinen Durchgang freigelassen, sodass man mitten hineingehen konnte.

„Wieso hast du Sonnenblumen gepflanzt?“, fragte ich verwirrt, da sie doch sonst einfach nur auf dem Feld wuchsen.

Doch sie hatte mehrere ausgebuddelt und sie alle hierher an einen Fleck gepflanzt.
 

Lächelnd sah mich Tatia an.

„Ganz einfach weil sie hübsch sind, Elijah.

Manche Dinge müssen keinen Sinn haben, sie sollen einfach nur schön sein und unser Herz erfreuen.

Wenn wir alles nur tun würden, weil es einen Grund haben soll, dann wäre das Leben wirklich viel zu traurig“, erklärte sie mir ehrlich ihre Gedanken.

Ich dachte darüber nach und musste lächeln, als ich sie mitten zwischen all den Sonnenblumen sah, die so fröhlich aussahen, wie es sonst nur Tatia sein konnte.

„Was haben sie für eine Bedeutung?“, fragte ich nach und sie blinzelte verwirrt mit den Augen.

„Du magst doch Dinge die eine Bedeutung haben, nicht wahr?“

Die Frage war überflüssig, weil eigentlich hatte sie das schon so oft gesagt.

Sie fand hinter Namen eine Bedeutung, hinter Blumen und Bäumen, sogar hinter Farben.
 

Fröhlich nickte sie.

„Das stimmt.

Sonnenblumen stehen für Wachstum und Entwicklung.

Sie können über ein Meter groß werden!

Blumen sind sonst immer eigentlich nur klein und zerbrechlich“, meinte sie und da hatte sie irgendwie Recht.

Blumen waren tatsächlich immer klein.

„Sind es deine Lieblingsblumen?“, fragte ich nach und deutete dabei auf die Sonnenblumen.

Sie presste ihre Lippen zusammen und ich hatte das Gefühl, das sie wieder eine Erinnerung überfiel, weswegen sie mit ihren Gedanken abdriftete.

„Eigentlich schon.

Meine Mutter hat gesagt, Sonnenblumen strahlen so viel Wärme und Fröhlichkeit aus, das sie dir in traurigen Momenten mehr denn je ein Lächeln aufs Gesicht zaubern.

Allerdings fiel mir das immer etwas schwer.

Ich kann nicht lächeln, wenn ich traurig bin.

Ich würde dann einfach nur weinen“, gab sie zu.
 

Sie lächelte leicht traurig und ich wusste nicht, ob sie jetzt weinen würde.

„Bist du jetzt glücklich?“

Ich wusste nicht, wie diese Frage meine Lippen überkam, aber ich wollte es wirklich gerne wissen.

Würde sie jetzt weinen wollen?

Ich hatte sie so oft lachen sehen, dass ich nicht wusste wie Tränen bei ihr aussahen.

Doch ich ahnte, dass ich sie kaum würde ertragen können.

„Es gibt Momente von dem einen, als auch von dem anderen.

Im Augenblick hab ich aber nichts zu bemängeln“, eröffnete sie mir und ihre Augen funkelten durch die Sonne golden.

„Tatia, ich wollte…“

Doch da kam Ayanna aus dem Haus und hatte Tatias Sohn auf den Armen.

„Tatia, Gideon weint.

Ich bekomm ihn nicht zur Ruhe“, erklärte sie und Tatia gab mir einen bedauernden Blick, bevor sie an mir vorbei ging und ihr Kind in ihre Arme nahm.

„Es tut mir leid, Elijah.

Auf Wiedersehen?“, fragte sie vorsichtig und ich konnte nur nicken und sah wie sie mit Ayanna und ihrem Sohn auf den Armen nach drinnen verschwand.
 

„Tatia, ich wollte dir sagen, das ich dich mehr als alles andere auf der Welt liebe.

Ich wollte dich bitten meine Frau zu werden und bitte dich mir zu erlauben, der Vater für dein Kind zu sein“, beendete ich die Worte, in denen mich Ayanna unterbrochen hatte.

Seufzend fuhr ich mir durch die Haare und machte mich dann auf den Weg zurück nach Hause.

Ich musste es doch irgendwie schaffen ihr zu sagen was ich fühlte.

Sonst würde ich ewig mit dieser quälenden Leere leben müssen, die ich fühlte, wenn sie nicht bei mir war.

Oder, noch schlimmer, ich würde mit ansehen müssen, wie sie und Niklaus zusammen glücklich waren.

Mich zerfraß jetzt bereits die Wut, wenn ich daran dachte, wie sie sich geküsst hatten.

Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich meinen Bruder mehr als alles andere gehasst und ihn etwas missgönnt.

Ich liebte Tatia, aber ich wusste dass er es genauso tat.

Wie konnte es auch nicht sein?

Unter all den Menschen, die es gab, war sie einfach nur ein Engel mit einem besseren Charakter als ich es mir zu erträumen wagte.
 

Ich wollte mit ihr zusammenleben, sie heiraten, sie lieben und ehren.

Ihr zusehen, wie sie Gideon und unseren Kinder etwas vorsingen würde.

Einfach mir ihr jeden Tag unseres Lebens zusammen zu sein.

Es war ein Traum, eine Vorstellung, die ich unbedingt wahr werden lassen wollte, denn es war mein größter Wunsch.

Bei ihr zu sein, für die all die Zeit, die uns die Welt gab.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  DevilsDaughter
2012-07-01T15:11:21+00:00 01.07.2012 17:11
Aww der arme Elijah :(
Das Kapitel war aber so süß mit den Sonnenblumen *-*
Habe grad gesehen, dass die Umfrage auch beendet ist^^
Ich hoffe es wird nicht so wie bei Stefan und Damon, das Elena (oder Tatia) sich immer abwechselnd einen der Brüder nimmt >.<
lg


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