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Vanillepudding & Pflaumenmus

SasuxSaku
von

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Sehnsucht


 

*

Die erste Wiedererblickung lang ersehnter Menschen gibt diesen etwas von der Idealität der Vorstellung.

Jean Paul

*
 


 

Es gab einfach Momente im Leben, in denen alles zu viel wurde. Und genau so einen Moment erlebte er, Sasuke Uchiha, gerade. Diese Frau machte ihn einfach fertig. Erst der unerwartete Anruf, dann die verzweifelten Versuche, sie zu erreichen – was für ihn bereits sein nervliches Ende bedeutet hatte – und dann… das hier. Und mit „das hier“ meinte er nicht einfach irgendeine belanglose Situation. Denn dass seine beste Freundin vor seiner Tür stand, die eigentlich mehrere tausende Kilometer von ihm entfernt sein und auf seinen Sohn aufpassen sollte, war alles andere, aber definitiv nicht belanglos. Viel mehr war es eine verdammte Katastrophe und vermutlich seine persönliche Hölle, auch wenn er gedacht hatte, diese bereits erreicht zu haben.

Noch immer konnte er seinen fassungslosen Blick nicht von der Person vor sich abwenden, welche nichts Besseres zu tun hatte, als ihm frech ins Gesicht zu grinsen – fehlte nur, dass sie ihm noch die Zunge rausstreckte. Dann hätte er wenigstens eine Ausrede dafür gehabt, ihr eine zu kleben, doch anscheinend hatte Sakura gemerkt, dass er gerade kurz davor war, die Kontrolle zu verlieren. Warum sonst hätte sie sich mit einem „Richtig. Sakura. So heiße ich. Schön, dass du dich noch an mich erinnerst.“ an ihm vorbeigequetscht?

Als hätte er diese Person von einem Menschen jemals vergessen können! Zum einen hatten sie unsagbar guten Sex miteinander gehabt und zum anderen hatte sie eine verdammt nervenaufreibende und damit sicherlich unvergessliche Art an sich, die ihn auch in diesem Moment mal wieder sprachlos werden ließ.

Stumm, wie Sasuke gerade war, ließ er erst einmal die Tür ins Schloss fallen, ehe er sich umwandte, nur, um sich einer belustigt dreinschauenden Sakura gegenüber zu sehen. Die Arme vor der Brust verschränkt, neben sich eine achtlos fallengelassene Tasche und an sich ein verdammt enganliegendes Top. Und er wusste genau, wie der Rest darunter aussah.
 

„Ich hoffe, du hast meinen Anruf erhalten?“, noch immer umspielte ein Grinsen ihre Lippen, welches jedoch, kaum hatte sie zu sprechen begonnen, beunruhigender Weise leicht spöttische Züge annahm.

Statt ihr eine Antwort zu geben, beließ der Dunkelhaarige es bei einem Nicken – erstens war er noch immer zu geschockt, um zu reden und zweitens wusste er genau, dass Sakura von selbst weiterreden würde. Aufforderungen dazu hatte sie nun wirklich noch nie benötigt. Zum Kleidungausziehen damals übrigens auch nicht. Doch alles, was auf ihre Aussage hin noch folgte, war ein zufriedenes Gut, ehe sie sich von ihm abwandte und ihren Blick prüfend durch sein Wohnzimmer schweifen ließ.

Gut? Sollte das alles sein? Keine Erklärung, warum sie einfach vor der Tür stand? Warum sie ihm die ganze Zeit ein Kind vorenthalten hatte, obwohl er ein Recht darauf gehabt hätte, schon eher davon zu erfahren? Nicht, dass er sonderlich viel Wert darauf gelegt hätte, aber man hätte es ihm auch sanfter beibringen können. Und nicht mit einer dämlichen Bandansage.

Leicht gereizt schnaubte er.

„Und scheinbar hast du das alles auch noch geglaubt.“ Irgendwie klang das gerade Ausgesprochene, beunruhigender Weise, nach einer sehr trockenen Feststellung, mit welcher er nun wirklich nicht gerechnet hatte – Erleichterung wäre doch eigentlich angebrachter, oder täuschte er sich? „Dann ist mir meine Rache für dein wortloses Verschwinden wohl gelungen. Hätte wirklich gerne dein Gesicht gesehen. Wobei… der Ausdruck jetzt gerade ist auch nicht schlecht.“

Hatte er eigentlich schon erwähnt, dass er ab und an unter unkontrollierbaren Aggressionen litt?
 

*
 

Sasuke hatte das Ganze erst einmal verarbeiten müssen – mit einem Glas Whiskey. Wobei das Glas in diesem Falle nicht gerade klein gewesen war. Natürlich war er froh, seine Vaterrolle wieder losgeworden zu sein und dennoch ärgerte es ihn ziemlich, dass er auf ihren „kleinen“ Scherz so einfach reingefallen war. Aber bei Sakura konnte man eben nie wissen, das war eine unumstößliche Regel. Immerhin war sie mal eben locker-flockig nach Amerika geflogen und hatte ihm unterbreitet, dass sie jetzt erst einmal für ein paar Wochen bei ihm bleiben würde, wobei es sich bei den paar Wochen um mindestens zwei Monate handelte. Als er sie – nicht ganz ohne Hintergedanken - gefragt hatte, ob sie denn nicht arbeiten müsse, hatte sie seine Hoffnung allerdings zunichte gemacht, sie bald wieder los zu sein. Da sie für ein Reisemagazin arbeitete, hatte sie einfach mal eben beschlossen, ein paar Artikel über Dallas zu publizieren und sich somit genügend Zeit verschafft, ihren besten Freund zu besuchen. Was für ein Glück er doch hatte!

Wenn er so darüber nachdachte, hörte er sich so an, als würde er Sakura überhaupt nicht mögen – was nicht der Wahrheit entsprach. Sie war und konnte durchaus sehr liebenswürdig und ertragbar sein. Jetzt gerade zum Beispiel, wo sie von einer sehr dicken Eichentür und einem Flur getrennt wurden. Denn während die Rosahaarige in der Küche herumwerkelte - sie wollte Kuchen backen - hatte er sich in sein Schlafzimmer verzogen mit der Ausrede, er habe Kopfschmerzen, was sogar annähernd der Wahrheit entsprach.

Und da lag er nun. Inmitten seines weichen und teuren Bettes und starrte an die Decke, während er darüber nachdachte, ob er nicht doch lieber aufstehen und seine Küche retten sollte. Doch irgendwie blieb der dafür nötig gewesene Motivationsschub aus. Also blieb er dort, wo er war und betete stattdessen für seine Marmorarbeitsplatte und seinen noch nie benutzten Backofen. Sie würden es mit Sicherheit überleben – zumindest redete er sich das ein.
 

*
 

Er musste eingenickt sein, denn als er die Augen aufschlug und einen Blick auf die digitale Anzeige seines Radioweckers warf, waren bereits zwei Stunden vergangen. Eigentlich hatte er vor, sich auf die Seite zu drehen, und einfach weiterzuschlafen, doch die Ruhe um ihn herum ließ ihn inne halten.

Angestrengt lauschte er, doch es drang kein Geräusch an sein Ohr. Und das fand er beunruhigend. Sehr beunruhigend, denn Sakura war niemals leise. Selbst wenn sie saß machte sie irgendwelchen Lärm und sei es nur in Form eines gesungenen Liedes oder eines angeschalteten Fernsehers. An weiterschlafen war folglich nicht zu denken, stattdessen machte er sich auf in Richtung Küche, welche offen an sein Wohnzimmer angrenzte und aus der ihm ein verlockender Geruch nach Frischgebackenem entgegenschlug.
 

Das erste, was ihm auffiel, waren seine Mehl bedeckten Fliesen und unzählige Küchenutensilien, welche sich in seiner Spüle stapelten, dann erst fiel sein Blick auf seinen ebenfalls zugesauten Tisch, auf welchem niemand anderes als Sakura lag. Den Kopf auf den verschränkten Armen platziert, die Augen geschlossen und die Haare voller Teigmasse, schien sie seelenruhig zu schlafen. Kopfschüttelnd zupfte er einen besonders auffälligen Klumpen aus ihren Haaren, ehe er – natürlich völlig unabsichtlich und frei von jeglichen Aggressionen - leicht an einer Strähne zog, ehe er seine Hand wieder sinken ließ.

Für einen kurzen Moment schloss er die Augen, atmete tief ein. Aus irgendeinem Grund verspürte er auf einmal den Drang, die Zeit zurückzudrehen. Vielleicht hätte er damals, vor drei Jahren, anders handeln und nicht einfach wegfliegen sollen. Er wäre in Japan geblieben und wäre vielleicht auch dort glücklich geworden, dann müsste er sich zumindest nicht mit dieser nervigen Sehnsucht nach seinem alten Leben rumschlagen, welche ihm auf einmal bei dem Anblick seiner schlafenden Freundin überkam.

Aber alles half nichts. Kein Wünschen und auch kein Hoffen, er konnte die vergangenen Jahre nicht rückgängig machen und wollte es irgendwo auch gar nicht. Immerhin hatte er sich hier, in Amerika, ein tolles Leben aufgebaut mit allem, was man sich wünschen konnte.

Genervt von den unsinnigen Gedanken in seinem Kopf wandte er sich um, schaltete das Licht aus und begab sich zurück in sein Schlafzimmer. Morgen war auch noch ein Tag, an dem er Sakura den Hals umdrehen konnte. Für was?

Für einfach alles.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Pretty_Crazy
2012-08-09T16:03:28+00:00 09.08.2012 18:03
Das ist ein ziemlich bitterer Scherz gewesen. An Sasukes Stelle wäre ich wohl im selben Moment der Aufklärung an die Decke gegangen. Und dann hätte ich mich wieder beruhugt und wäre erleichtert gewesen, dass alles nur ein blöder Scherz war.
Nun gut, toll ist es nicht gewesen, dass er sich aus dem Staub gemacht ohne ein Wort zu sagen, aber das war doch ein etwas heftiger Rachefeldzug.
Ist trotzdem gut. Sakura scheint aber etwas seltsam drauf zu sein. Kenn ich so in der Form auch nicht.

LG
Rosetta
Von:  HyakuyaMikaela
2012-06-13T21:59:22+00:00 13.06.2012 23:59
Oha, es war also nur ein Scherz? :D
Das gibt der Geschichte eine ganz neue Wendung, interessant.
Auch wenn's mich interessieren würde, warum sie damit erst Jahre später bei ihm antanzt. o~o
Von:  Kayurinya
2012-06-13T06:44:44+00:00 13.06.2012 08:44
Das war ja geil :D
Den einfach so zu verarschen.
genial. UND! Selber schuld hehe xD
Da bin ich ja mal gespannt, wie es weiter geht =>
Hoffe, es bleibt so witzig wie jetzt^^

lg
Von:  xxx
2012-06-12T23:28:43+00:00 13.06.2012 01:28
hii
klasse kappi wieder

gruß xxx
Von:  Kleines-Engelschen
2012-06-12T21:46:30+00:00 12.06.2012 23:46
ein klasse kapi.
da hat sakura sasuke ja ordentlich in die pfanne gehauen. hammer geil!
ich bin gespannt wie es weitergeht.
mach weiter so!

greetz
Von:  SxSHime96
2012-06-12T18:14:13+00:00 12.06.2012 20:14
Omg, Sakura hat ihn ja mal so was von verarscht xD
Ich konnt nicht mehr, vor allem, ich hab das ja selber geglaubt xD
Bin gespannt wie es mit den beiden weiter geht :D

LG _SasuSaku_ (^○^)


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