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Unsere Pokémon-Legenden

oder "Wie unsere Welt endstand"
von

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ein Wochenende am Strand

”Das blendet.“, bemerkte Kamil als sie auf das funkelnde Meer hinaussah.
 

Die Sonne ließ ihre ganze Kraft wirken und strahlte unermüdlich ihre wärmsten und hellsten Strahlen auf die Erde und auf das blaue Meer vor dem Mädchen. Auch am Himmel befand sich keine einzige Wolke. Der Sand unter den Füßen war so fein und weich, dass es unheimlich erholsam für die Füße war. Noch nie hatte Kamil solche feinen Sand unter sich gespürt.
 

”Hey, Kamil! Wo bleibst du denn?“, rief eine entfernte Stimme ihr zu. Sie wandte sich um.
 

”Ich komme ja schon.“, und sie setzte sich in Bewegung.
 

”Wirklich toll hier. Ich wollte schon immer mal hier her. Aber bisher hatte ich einfach noch nicht das Glück geschweige denn die Gelegenheit.“, musste das Mädchen zugeben.
 

”Es ist wirklich genauso schön hier wie es immer heißt.“, betrachtete Tasha die kleinen Strandhäuser.
 

”Ich würde zu gern wissen, wie er das bezahlt.“, konnte sich Kamil es nicht verkneifen.
 

”Ich habe gearbeitet und dabei einiges an Geld verdient. Darum kann ich es mir leisten euch einzuladen.“, erklang die Stimme von Sam plötzlich hinter Kamil hervor. Diese schreckte auf und wandte sich sofort zu Sam, der sich ein lautes Lachen nicht verkneifen konnte. Maru stand einige Schritte links hinter ihm.
 

”Es ist wirklich sehr nett von dir, dass du uns alle über´s Wochenende einlädst. Aber es muss doch wirklich teuer sein. Eine Pension in Weideburg hätte es doch auch getan. Und wir hätten unseren Teil dazugeben können.“, entfuhr Maru als sie auf ihre Freunde zuging.
 

”Nein, nein. Das lasse ich auf keinen Fall zu. Großvater wäre sonst mehr als enttäuscht von mir. Ein Gentleman macht so etwas nicht. Er lädt die Damen natürlich ein. Immerhin habe ich dafür gearbeitet, um uns das hier leisten zu können.
 

Sam hatte die vier Freundinnen über das Wochenende ans Meer eingeladen. Sie waren im Hotel Prachtsee am Kühnheitsufer, welches südlich von Schleiede und östlich von Weideburg lag. Dieses Hotel hatte mehrere kleine Hütten, die sehr elegant eingerichtet waren, sodass es keinem Gast an Komfort fehlte. Das Hotel lag in des Nähe des Sees der Kühnheit auf einem Hügel. Es hatte einen eigenen Pool. Doch auch das Meer lag praktisch vor der Haustür. Der dazugehörige Strand war wunderschön. Er war breit und ausreichend lang, um allen Gästen genug Platz für eine Sonnenliege anzubieten. Allerdings war nirgendwo eine Strandliege zu sehen. Diese bekam man an der Rezeption, wo sich die fünf Freunde im Moment befanden.
 

”Ich habe die Schlüssel zu den Hütten. Wollen wir dann?“, fragte Sam, der einzige Junge, in die Runde.
 

Die Mädchen waren einverstanden und schon gingen sie und begutachteten ihre Hütten. Die Mädchen hatten zwei Hütten mit je zwei Betten. Sam hatte eine eigene für sich. Schnell entschieden sich die vier Freundinnen wer in welcher Hütte übernachtet und sie verschwanden in den jeweiligen.
 

”Das ist ja atemberaubend.“, stellte May fest, als sie ihre Hütte zusammen mit Kamil betrat.

Die Wände waren in einem leichten Gelb gehalten, sodass die einfallende Sonne nicht an den Wänden reflektierte und die Gäste blenden konnte. Es gab zwei Betten und zwei große Kleiderschränke an einer Wand. An einer anderen stand ein Schreibtisch mit einem Stuhl. Daneben war ein leerer und sehr sauberer Papierkorb. Mitten im Zimmer befand sich ein runder Tisch mit zwei Sesseln und einer großen, bequemen Couch. Das Bad war eher klein. Dennoch hatte es alles, was man brauchte. Hier gab es keine Badewanne, sondern eine Dusche. So wurde mehr Platz gespart und das Bad konnte so klein gehalten werden. Dafür war das andere Zimmer umso größer. Die Fenster, durch welche das Sonnenlicht eindringen konnten, waren gute zwei Meter hoch und konnten geöffnet werden, sodass man durch sie hindurch schreiten konnte. Dir Tür war eher schlicht, aber passte gerade deswegen zur gesamten Einrichtung. May und Kamil legten ihre Taschen auf ihre jeweiligen Betten und gingen dann zu den anderen beiden Mädchen.
 

”Es sieht hier ja genauso aus wie bei uns.“, stellte Kamil überrascht fest. ”Ich dachte, jede Hütte wäre anders eingerichtet.“
 

”Nein. Alle Hütten sind nach dem gleichen Prinzip aufgebaut und eingerichtet.“
 

Die Mädchen wandten sich überrascht um und sahen Sam in der Tür lehnen. Er lächelte. ”Und? Wie gefällt es euch bisher?“
 

”Ganz toll. Es ist alles so schön eingerichtet. Und die Sonne strahlt auch unentwegt hier herein.“, freute sich Tasha.
 

”Es ist zwar schon Nachmittag. Aber was haltet ihr von einem Bad im Meer?“
 

”Eine wunderbare Idee.“, konnte May nicht für sich behalten und sprühte richtig vor Freude. Alle zogen sich um und trafen sich vor dem Haus mit der Rezeption.
 

”Brauchen wir Strandliegen?“, wollte Maru wissen.
 

”Nein. Wir haben doch Handtücher. Die reichen völlig aus.“, entgegnete Kamil ihr.
 

Das Wasser war angenehm war. Bestimmt 30 Grad. Wirklich überaus angenehm. Die fünf planschten ausgelassen. Nach einer Weile kamen sie wieder an Land, um eine kleine Pause zu machen. Da entdeckte Tasha etwas.
 

”Was ist das dort hinten?“, zeigte sie auf das offene Meer. Jeder sah genau hin.
 

”Keine Ahnung. Das sehe ich zum ersten Mal.“, musste Kamil ihre Freundin enttäuschen.
 

”Das könnte ein Phione sein.“, meinte dann Sam plötzlich. Kamil, Tasha und May sahen ihn nur mit großen Augen an.
 

”Du hast recht. Es könnte wirklich eines sein.“, bestätigte Maru, die noch immer gebannt auf einen bläulichen Klumpen, der einer Blase ähnelte, auf dem Meer trieb.
 

”Was bitte ist ein Phione?“, erfragte May.
 

”Phione gehört zu den seltenen Pokémon. Es ist aber umstritten, ob es vielleicht auch ein legendäres ist.“, erklärte Maru.
 

”Phione haben auf ihrem Kopf eine Art Beutel, den sie mit Luft füllen können. Dadurch kann es sich im Meer treiben lassen oder auf Nahrungssuche gehen.“, ergänzte Sam.
 

”Phione leben in den warmen Regionen der Meere. Es lässt sich von den warmen Strömungen treiben. Überall hin. Es sie kehren immer wieder an den Ort ihrer Geburt zurück.“, ergriff dann wieder Maru das Wort.
 

”Und wie sieht so ein Phione aus?“, war May neugierig.
 

”Es ist ziemlich klein und blau. Genau wie das Meer. Es hat einen Beutel auf dem Kopf und daran eine lange zopfähnliche Schleier. Es besitzt keine Beine, nur einen kleine spitze Auswölbung. Seine Arme sind recht lang und sein Kopf ist wesentlich größer als sein Körper.“
 

Die drei Mädchen versuchten es sich vorzustellen und starrten in den blauen wolkenlosen Himmel. Der Abend ließ nicht lange auf sich warten und der einst so helle strahlend blaue Himmel tauchte erst in ein Orange-Rot und wurde dann langsam Dunkelblau und schließlich Schwarz. Die Freunde aßen im hoteleigenen Restaurant zu Abend. Die Stimmung war ausgelassen. Sam bezahlte alles, da er sie auch zu diesem Wochenende eingeladen hatte und auch unbedingt darauf bestand. Er hatte als Begründung immer wieder seinen Großvater benannt, der ihn zu einem Gentleman erzogen hatte und als solcher konnte er es nicht zulassen, dass ein Mädchen bezahlt. Egal, wie klein oder groß die Summe auch war.
 

Der Abend verging schnell und die Freunde verabschiedeten sich zur Nacht. Jeder ging in seine Hütte. Die Nacht verging genauso schnell wie sie herein gebrochen war.
 

Der nächste Morgen begann erholsam. Jeder der fünf hatte in dem weichen Hotelbett vorzüglich geschlafen. Die Mädchen mussten sich arrangieren, wer zuerst in Bad konnte und wer warten musste. Aber das war überhaupt kein Problem für sie. Sam hatte es wesentlich einfacher. Er brauchte seine Hütte auch mit niemandem teilen. Zum Frühstück trafen sie sich nun wieder. Jeder schwärmte davon, wie gut er geschlafen hatte. Jedes der Mädchen bedankte sich noch einmal bei Sam für diese Einladung.
 

”Aber nicht doch. Das habe ich gern getan.“, wurde der einzige Junge in der Runde rot im Gesicht.
 

”Was tun wir heute?“, warf Tasha in die Runde.
 

”Wie wäre es, wenn wir einen Ausflug nach Weideburgmachen. Es ist schließlich nicht weit weg von hier. Und dann könnten wir auch das Moor besichtigen.“, schlug Kamil vor.
 

Die anderen waren einverstanden. Sie aßen noch in Ruhe auf und gingen noch einmal in ihre Hütten zurück, um sich fertig zu machen und alles Notwendige mitzunehmen. Sie brauchten keine halbe Stunde und schon waren sie in Weideburg. Es war alles Grün und das Meer war von überall sichtbar. Die fünf unternahmen einen Einkaufsbummel und Sam musste alle Eroberungen der Mädchen schleppen. Zu seinem Glück hielt sich alles in Grenzen und er war heute nicht der Packesel, der nicht einmal mehr seine Füße oder gar den Boden vor sich sehen konnte.
 

Auch ein Abstecher zum Moor war drin. Einige Verkäufer priesen die reinigende Wirkung des Schlammes an und versuchten kleine und große Päckchen mit dem angepriesenen Schlamm zu verkaufen. Die Stunden vergingen. Zu Mittag aßen sie in einem kleinen Restaurant. Nachmittags ging der Stadtbummel weiter und nun schlugen die vier Mädchen richtig zu. Sam wurde nun zum leidigen Packesel. Doch er beschwerte sich nicht. Auf ihrem Weg zurück zum Hotel nahmen die jungen Mädchen ihm sogar einige Sachen ab. Sie erreichten endlich die Hotelanlage und verschwanden in der erstbesten Hütte, welche sie gebucht hatten. Dort brach Sam zusammen. Aber alle eingekauften Dinge stellte er zuvor behutsam ab. Die vier Freundinnen suchten sich durch die Tütenberge, um ihre eigenen Eroberungen einzusammeln. Nachdem dies endlich geschafft war, beschlossen sie noch einmal an den Stand zu gehen mit der einfachen Begründung. ”Morgen müssen wir schon wieder abreisen.“
 

Heute war es noch wärmer als gestern. Erst am Strand bemerkten sie dies. Die anderen Gäste lagen schon in der brütenden Sonne im Sand. Und auch einige Bewohner aus Weideburg waren gekommen, um sich im kühlen Nass zu erfrischen. So taten es auch die fünf jungen Freunde.
 

”Ich habe in der Stadt an einem Souvenir-Geschäft einen Anhänger von Phione gesehen. Allerdings sah es nicht ganz so aus wie ihr es beschrieben habt. Es hatte statt einem zwei Zöpfe auf seinem Kopf.“, brach Tasha das Schweigen.
 

”Jetzt, wo du es sagst. Ich habe es auch an einem Stand gesehen.“, fiel es Kamil ein.
 

”Ich habe auch so eines gesehen und es mir gekauft.“, wandte sich May kurz weg und holte den Anhänger aus ihrer Tasche.
 

”Das ist kein Phione.“, meinte Maru nur.
 

”Genau. Das ist ein Manaphy.“, ergänzte Sam sie.
 

”Ein Manaphy?“, erklangen die Stimmen der drei Mädchen im Chor.
 

”Ja. Manaphy ist Phione sehr ähnlich. Man kann ein Phione nämlich aus einem Manaphy züchten.“, erklärte Sam kurz die Ähnlichkeit dieser beiden Pokémon.
 

”Manaphy wurde auf dem Meeresgrund geboren und es legt sehr große Entfernungen zurück, nur um dorthin zurückzukehren.“, erzählte nun Maru.
 

”Es besteht zu 80 % aus Wasser. Und wird leicht von seiner Umgebung beeinflusst. Normalerweise ist es ja anders herum.“, lachte Sam.
 

”Und es heißt, dass Manaphy eine wundersame Kraft hat, die es möglich macht, eine Bindung zu jedem Pokémon herzustellen und dessen Herz anzurühren.“
 

”Das ist ja wirklich unglaublich.“, stellte May fest.
 

”Ja. Phione und Manaphy haben eben wirklich sehr viel gemeinsam.“, lächelte Maru.
 

”Nein. Das meine ich gar nicht.“, schüttelte May den Kopf.
 

”So? Was meinst du dann?“, verstand Sam nicht. Genauso wenig wie Maru, deren Gesichtsausdruck ihre Verwirrtheit verriet.
 

”Ich meine euch beide.“, zeigte May auf Sam und Maru. Diese sahen sie nur mit noch größerer Verwunderung an.
 

”Ihr beide ergänzt euch unglaublich gut. Fast so, als wärt ihr gedanklich miteinander verbunden. Ihr passt wirklich gut zueinander.“, grinste May. Maru wurde rot und auch Sam lief die Farbe ins Gesicht. Kamil und Tasha konnten derweil ihrer Freundin nur zustimmen.
 

Es wurden nicht mehr viele Worte darüber verloren. Maru und Sam versuchten diese Worte zu verdrängen während die anderen drei sich darum keine Gedanken mehr machten. Auch heute kam der Abend schnell. Und wieder aßen sie in dem Restaurant des Hotels. Der Abend ging, die Nacht kam. Und ging auch wieder. Viel zu schnell für die Freunde. Der nächste Morgen war schon wieder der Tag der Abreise. Nach dem Frühstück packten sie wieder ihre Sachen und machten sich auf den Weg nach Schleiede. Dort aßen sie zu Mittag und kehrten kurz bei Sam ein. Der stellte Zuhause seine Sachen ab und schnappte sich ein Fahrrad. Nur kurz informierte er seine Familie, dass er wieder Daheim sei und die Mädchen zurück nach Hause bringen würde.

Es dauerte nicht sehr lange und schon waren sie wieder in Ewigenau. An der Pokémon-Statue verabschiedeten sie sich von Sam, der wieder seinen Heimweg antrat. Die Mädchen gingen dann auch nach Hause. Ein Stück gingen sie noch zusammen, bis sich ihre Wege trennten und jede den restlichen Weg allein ging.

Jedes der vier Mädchen erzählte zu Hause von dem tollen Wochenende und was sie alles gemacht hatten. In ihren Stimmen klang die Freude mit und ihre Augen strahlten richtig.



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