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Regen

Elijah x Helena
von

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Unmöglich

Kapitel 9: Unmöglich
 


 

„Menschen die oft verletzt wurden, sind gefährlich, denn sie wissen wie man überlebt.“ (Autor unbekannt)
 

Klaus Sicht:

Ein Bote wurde geschickt, um unsere Schwester und unseren Bruder zu warnen, dass die Lage mit Mikael mal wieder äußerst ernst war.

Die Flucht würde also weitergehen, genau das, was ich versucht hatte loszuwerden.

Nur wenige Sachen wurden verpackt, sodass es nicht auffiel, wenn wir verschwinden würden.

Ich segnete Helenas Brief ab und beobachtete skeptisch, wie sie nach draußen verschwand.

Elijah vertraute ihr, ich nicht, aber dennoch musste ich auf Grund, unserer Gesetzte, seine Entscheidung respektieren.

Wir durften auch keine Wachen mitschicken, da es sonst auffallen würde.

Elijah machte sich Sorgen, allerdings aus anderen Gründen als ich.

Er hatte wohl Angst, dass Mikael seiner Freundin schaden würde und wenn man es recht bedachte, war diese Furcht nicht einmal ganz unbegründet.

Es war tatsächlich wahrscheinlich, denn sicher ärgerte er sich auch darüber, dass er mich bei der Opferung nicht hatte töten können und dass so sein Plan ins Wasser gefallen war.
 

Allerdings kam Helena unbeschadet wieder und wurde sogleich von Elijah in die Arme geschlossen, der sie jetzt mehr denn je behütete.

Ohne auf die üblichen Richtlinien dieser Zeit zu achten, zeigte er nun offen seine Zuneigung.

„Ich weiß nicht, ob er überhaupt noch da ist und den Brief abholt“, erzählte sie Elijah, aber das war wohl eine der unwahrscheinlichsten Möglichkeiten, was passieren konnte.

Die Chance auf meinen Tod würde er sich sicherlich nicht entgehen lassen.

„Das wird er auf jedenfall.

Er wird nicht ohne die Chance verschwinden, mich zu töten.

Wir können uns dem also gewiss sein.“

Ich wandte mich von Helena wieder ab und drehte mich zu meinem Bruder Elijah.

„Du weißt was zu tun ist.

Wir müssen schnell handeln, um ihn zu entkommen.“

Mein älterer Bruder nickte mir zu.

„Wie immer Bruder.

Eine ewige Flucht.“
 

Das war in der Tat ein nicht wegzuwischender Bestandteil unserer Ewigkeit.

Schon seit fünfhundert Jahren waren wir vor unserem Vater auf der Flucht und er ließ uns keine Ruhe.

Auch wenn er vielleicht nur meinen Tod wollte, so verfolgte er auch meine Geschwister wie Tiere.

Wie fühlten uns oft, wie bei einer Treibjagd, nur das wir die Tiere waren, die dabei gejagt wurden.

Ich ging in mein Zimmer und packte ein paar Dinge zusammen, die ich bei mir haben wollte.

Den Mondstein, wie nutzlos er ab jetzt auch sein würde.

Meine Zeichenmappe, die ich aufblätterte.

Gesichter meiner Familie blickten mir entgegen, aber eigentlich noch viel öfter, ein anderes Gesicht.

Nein, eigentlich war es nicht nur eines, auch wenn es sich natürlich in den äußeren Details ähnelte, nur der Ausdruck war anders.
 

Auf manchen Bildern war Tatia, meine geliebte Tatia, deren Liebe ich mir immer gewünscht hatte.

Auf anderen Bildern war Katerina, wie sie lachte und fröhlich war.

Ich hatte ihren Geschichten gelauscht und erst jetzt herausgefunden, was für eine gute Schauspielerin sie doch gewesen war.

Auf einigen Bildern war Helena.

Auch wenn sie die Freundin meines Bruders war, so kam ich doch nicht umhin zu sehen, wer sie war.

Irgendwie hatte sie Ähnlichkeit mit Tatia, in ihrer Sanftheit und dann war sie wieder ganz anders, ruhiger, belesener und auch stärker, obwohl nicht unbedingt selbstbewusster.

Jede von ihnen war offensichtlich schön, aber nun erkannte ich die Wahrheit.

Tatia hatte zu mir gehört, doch sie wurde mir entrissen.

Helena gehörte zu Elijah, dessen Auseinanderreißen gerade noch verhindert werden konnte.

Katerina war einfach eine Verräterin, eine Illusion, eine Manipulatorin in dem ganzen.
 

Ich steckte die Mappe, so wie andere Kleinigkeiten weg, würde sie mit mir nehmen.

Vorher aber würde ich noch einen Besuch bei meiner neuen Spielgefährtin machen.

Katerina hatte ich in ein neues Zimmer gebracht, näher an meinem, weiter weg von Helenas und bewacht durch Vampire, die älter waren.

Sie würde nicht weglaufen, dazu hatte ich sie manipuliert, aber ich wollte auch nicht, dass sie von irgendjemand befreit wurde.

Auch wenn Elijah sich an die Regeln hielt, hieß das nicht, dass es auch Helena tat.

Sie war gerade erst ein Vampir geworden und außerdem waren die beiden Zwillingsschwestern.

Selbst jetzt, wo Helena sauer auf sie war, so war ihr Band dennoch immer noch sehr stark und ich würde keine der beiden mehr unterschätzen.

Beide hatten gezeigt, dass mehr in ihnen steckte, als man vermuten mochte.

Katerina hatte eine Intrige gesponnen, in kürzester Zeit, wo allein sie die Gewinneren gewesen wäre und Helena hatte das Vertrauen unseres mächtigsten Feindes bekommen und hätte für meinen Tod gesorgt, wenn ich Katerina hatte opfern wollen.

Keine von ihnen war wirklich schwach oder wehrlos.

Ihre Geheimnisse waren tödlich, deswegen würde ich ihnen weder vertrauen, noch sie noch einmal unterschätzen.
 

Allerdings genoss Helena Elijahs Vertrauen und da konnte ich mich nur wenig einmischen.

War zu hoffen, dass das nicht schief ging, aber zumindest konnte ich mir ihrer Liebe zu meinem Bruder gewiss sein.

Wenn sie ihn nicht schaden würde, dann konnte sie mir auch wenig anhaben.

Zumindest hoffte ich, dass ich damit tatsächlich richtig lag, aber in dem Fall konnte ich nichts anderes tun, als abzuwarten.
 

Ich öffnete die Tür zu Katerinas Zimmer, die weinend an ihrem Fenster sah, wahrscheinlich ihrer Freiheit hinterher trauerte.

Sie wusste dass ich da war, dennoch sah sie nicht zu mir.

In Vampir-Geschwindigkeit stand ich vor ihr, nahm ihr Kinn zwischen meinen Fingern und zwang sie mich anzusehen.

Angst spiegelte sich in ihren Augen wider und sie tat gut darin, dieses Gefühl zu haben.

„Du hast die Erlaubnis die Burg zu verlassen, wenn Elijah kommt und sagt es ist Zeit dafür.

Du wirst mit niemanden aus ihm und deiner Schwester sprechen.

Diese wirst du nicht versuchen zu beeinflussen und du wirst jeglichen Fluchtversuch unterlassen“, manipulierte ich sie, damit sie die Möglichkeit hatte, die Burg zu verlassen.

Sonst würde ich es den anderen nur unnötig schwer machen.
 

Katerina sah mir Traurig entgegen, doch ihre Gefühlswelt kümmerte mich nicht mehr annähernd.

Jeglicher Sympathie, die ich ihr gegenüber vielleicht gehegt hatte, war mit ihrem Verrat verschwunden und meine Verachtung ihr gegenüber wuchs, als ich herausfand zu was sie fähig war.

Das einzige was sie auf dieser Welt noch verdiente, war Bestrafung.

Durch sie würde ich ewig mit meinen Fluch leben müssen, der mich gefangen hielt und mir verdeutlichte, wie sehr mich meine Mutter verachtet hatte, so sehr, dass sie mich mit diesen Bann vor allen leugnete.

Ein ewiger Beweis, der mir so vor Augen gehalten wurde und ich hatte keine Möglichkeit mehr ihn loszuwerden.

Ohne einen weiteren Blick auf Katerina zu werfen, verließ ich den Raum und bald auch die Burg.

Nun war es an der Zeit Mikael wegzulocken, nur um dann in eine andere Richtung davon zu laufen.

Ich hasste das, diese ständige Flucht.

Auch von dieser hätte ich mich befreien können, doch nun war dies unmöglich.

Jetzt war ich dazu endgültig verdammt für immer mit meinen Geschwistern vor dem Monster zu fliehen, das sich unser Vater schimpfte.



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