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Mit ungetrübtem Blick

Großvaterparadoxon
von

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Panik

Kapitel 19: Panik
 


 

„Wenn dir das Wasser bis zum Hals steht, lass den Kopf nicht hängen.“ (Autor unbekannt)
 

Elenas Sicht:

Wir versuchten uns zu entspannen, als wir, auf den Liegen lagen, die beim Pool aufgestellt waren, aber das war eindeutig schwieriger als gedacht, wenn wir immer wieder irgendwo im Haus jemand fluchen hörten und wir uns dann ein Kichern nicht verkneifen konnten.

Erst waren wir ein paar Runden geschwommen und wollten dann ein wenig tauchen, aber alles gestaltete sich so schwer, wenn man immer wieder von Lachanfällen heimgesucht wurde.

Deswegen versuchten wir jetzt uns anders zu erholen, aber uns wollte das nie gelingen.

Vielleicht waren wir da ein wenig selbst schuld, weil wir das alles in die Wege geleitet hatten.

„KOL!“, hörte ich Niklaus Stimme schreien und mit aufgeklapptem Mund schaute ich zu Rebekah.

Wieso Kol?

Glaubte er, dass er sowas getan hatte?

„Kol steht bei uns immer als erstes auf der Verdächtigen-Liste, das müsstest du doch noch wissen“, meinte sie grinsend und lehnte ihren Kopf wieder zurück.

Stimmt, Kol war immer irgendwie das Opfer gewesen, aber meist war er mit seinen Kommentaren auch noch selbst schuld.

Trotzdem hatte er mir immer leid getan.

Er hatte mich so sehr an Damon erinnerte.
 

Ein Poltern ließ mich von der Liege auffahren und dann hörte ich irgendwas zu Bruch gehen.

Ob es ein Möbelstück war oder irgendeines unserer „Souvenirs“?

„Sie prügeln sich“, gab Rebekah als Erklärung ab, als wäre das vollkommen normal und unwichtig, aber ich nahm das nicht so leicht auf.

Ich hatte es nie gemocht, wenn sie sich gestritten hatten.

Wo Niklaus und Kol sich geprügelten hatten, da war ich so voller Angst gewesen.

Es sah einfach so brutal aus.

Welchen Schaden konnten sie sich erst jetzt als Vampire zufügen?

Schließlich heilten ihre Wunden ja.

Ich wollte es mir eigentlich lieber nicht vorstellen.
 

„Das machen sie doch nicht öfter?“, fragte ich vorsichtig nach, aber ich ahnte schlimmes.

„Das haben sie schon gemacht als wir noch Menschen waren.

Du hast das nur nie mitbekommen“, erklärte sie mir.

Na toll.

Ein Haufen von Urvampiren, die sich anscheinend regelmäßig prügelten und als kleiner Zusatz kam noch dazu, dass sie sich ab und zu einen Dolch ins Herz stachen.

Hier lebte es sich sicher super.
 

Nervös fuhr ich über meinen Arm.

Meine Haut war wieder trocken und war auch nicht mehr runzlig vom Wasser.

Dann bemerkte ich dass mein Arm nackt war!

Dabei meinte ich nicht, das ich nicht angezogen war, das war offensichtlich und nicht das was mich störte.

Aber mein Armband war nicht da!

Es war weg.

„Rebekah!“, rief ich panisch aus und sie schreckte sofort vom Liegestuhl hoch.

Fragend sah sie mich an.

„Mein Armband ist weg.“
 

Verwirrt runzelte sie die Stirn, verstand meine offensichtliche Aufregung nicht.

„Das was ich von Niklaus bekommen habe, es ist nicht mehr da.“

Angst breitete sich in mir aus und ich stand auf und sah mich hektisch um.

Mein Blick fiel auf den Pool, hatte ich es darin verloren?

„Wann hattest du es als letztes gesehen?“, fragte sie und ich dachte daran, wann es mir das letzte Mal offensichtlich aufgefallen war.

Ich hatte Rebekah das Klebeband gereicht und mein Blick fiel dabei auf meinen Arm.

„Als wir das Poster auf gehangen haben!

Es muss irgendwo hier im Haus sein!“, erklärte ich aufgeregt, denn das konnte bedeuten, dass es auch die anderen finden konnte und das wollte ich ganz gewiss nicht.

Rebekah sprang in den Pool, während ich die Fließen alle gründlich absuchte.

Ich sah auch in der Umkleidekabine nach, doch da lag es nicht, auch nicht zwischen meinen Sachen.

Ich nahm es nie ab, weder zu baden, noch duschen, noch schwimmen, noch schlafen, einfach gesagt, nie!

Es durfte einfach nicht weg sein.
 

Das Armband bedeutete mir auch einfach viel zu viel.

Der Gedanke, dass es weg war, war einfach nur unerträglich.

Rebekah kam in die Umkleidekabine, doch sie hatte es nicht dabei.

So ein Mist aber auch!

„Wir ziehen uns schnell um, dann suchen wir es da wo wir langgegangen sind.

Es muss irgendwo da sein.“

Ja, irgendwo.

Irgendwo wo wir lang gegangen waren oder wo wir die Sachen verteilt hatten, über die sich gerade alle aufregten und wenn sie die sahen, vielleicht bemerkten sie dann auch das Armband.

Meine innere Unruhe wuchs.

Ich zog mich aus, aber gerade als ich meine Unterwäsche anziehen wollte, zischte Rebekah zu mir: „Nimm das Handtuch!“

Verwirrt sah ich sie an, doch sie sah zur Tür und geschockt verstand ich nun was sie meinte.

Schnell griff ich zu einem Handtuch und wickelte es um mich drum.
 

„REBEKAH!“, schrie Niklaus, bevor er die Tür aufriss und mit Wut verzerrtem Gesicht hineintrat.

„RAUS!“, schrie Rebekah sogleich zurück.

In dem Moment bemerkte er auch mich und verdutzt weiteten sich seine Augen.

Doch bevor er reagieren oder etwas sagen konnte, schubste Rebekah ihn aus der Kabine heraus.

„Ich sagte raus“, rief sie und schmetterte die Tür zu.

Sie schloss die Augen und schien innerlich zu zählen oder vielleicht hörte sie auch nur hin, was geschah.

Ein paar Augenblicke später wandte sie sich wieder an mich.

„Jetzt kannst du“, meinte sie und im Akkord, wie auch schon vorher, zog ich mich an.

Rebekah war dann natürlich schon längst fertig.

„Du suchst dein Armband und ich kümmere mich um Niklaus“, teilte sie die Aufgaben leise auf, mit denen ich sehr zufrieden war.

Knapp nickte ich, bevor sie die Tür aufmachte.

Da stand auch schon Niklaus mit verschränkten Armen.

Ich huschte an ihn vorbei und danach hörte ich Teile des Gespräches, bevor ich außer Hörweite kam.
 

„Wo sind meine Sachen?“

„Welche Sachen?“

„Verarsch mich nicht, Rebekah.

Die, die du mit diesen scheußlichen Dingen ersetzen musstest, weil du anscheinend einen neuen Humor entwickelt hast.“

„Ich hatte schon immer diesen Humor, dein Pech wenn du es erst jetzt bemerkt hast.“

„Wo sind meine Sachen?“, wiederholte Niklaus und diesmal klang eindeutig ein warnendes Knurren in der Frage mit.

„Wohltätigen Zwecken gespendet.

Die Stadt dankt dir dafür.“
 

Die Antwort bekam ich nicht mehr mit, aber ein paar Sekunden später hörte ich wieder was zu Bruch gehen und das gab mir Erklärung genug.

Auf den Boden, wo wir langgegangen waren, fand ich nichts und mein Herz klopfte wie wild.

Es musste hier irgendwo sein.

Gott, was wenn es jemand gefunden hatte?

Ich kam in den Raum, wo wir das Poster auf gehangen hatten und zum Glück war niemand dort.

Erst suchte ich oben auf der Kommode, worüber das Poster abgerissen wurden war, Reste davon hangen aber noch.

War wohl eine Zorneshandlung gewesen.

Auf der Kommode war es nicht.

Hier allerdings hatte ich es zu Letzt gesehen.

Ich hockte mich hin und suchte auf den Boden danach.

Ich tastete alles genau ab, aber es war einfach nicht da!
 

Aus Instinkt und Frustration wollte ich mir die Haare raufen, doch eine Stimme lenkte mich ab.

„Hat es einen bestimmten Grund, weswegen du unseren Fußboden absuchst?“, fragte jemand amüsiert und panisch stand ich auf.

Elijah.

Er sah mich neugierig an, während ich versuchte mich aus meinen Schock zu erholen.

Ich sah mich noch einmal um, fand allerdings nichts.

„Ich hab etwas verloren, was mir wichtig ist. Allerdings kann es auch sein, das ich es wo anders verloren habe“, räumte ich ein und fuhr mir dabei unwillkürlich übers Handgelenk.

Doch eigentlich war das nicht möglich.

Vielleicht hatten wir nur etwas übersehen.

Dass es jemand gefunden hatte, daran wollte ich lieber nicht denken.

Ich nickte Elijah noch einmal kurz zu.

„Ich geh jetzt besser nach Hause“, beschloss ich und kehrte dann schnell um, sodass ich verschwinden konnte.

Das war so schrecklich.



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