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Mit ungetrübtem Blick

Großvaterparadoxon
von

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Ein wenig fatal

Kapitel 46: Ein wenig fatal
 


 

„Der ganze Emanzipationsrummel hat nichts daran geändert, dass Frauen sich schön machen, um Männern zu gefallen.“ (Marcello Mastroianni)
 

Elenas Sicht:

„Du siehst unglaublich schön aus, Elena!“, hörte ich Damon, der von einen auf den anderen Moment vor mir stand, meine Hand nahm und diese küsste.

Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen, besonders bei der Tonlage, die er eingeschlagen hatte.

Es ging gar nicht anders.

„Abgesehen von deinen Fingernägeln, die sind grauenvoll, aber die sind gottseidank unter den Handschuhen versteckt“, warf Caroline ein, einen Punkt in meinem nicht perfekten Erscheinungsbild, wie sie fand.

Ich verdrehte die Augen über diese Aussage.

„Das ist für mich auch von großer Bedeutung“, antwortete ich sarkastisch.

Irgendwie war das nicht mehr so schlimm, seit ich in der Vergangenheit jeden Tag gearbeitet hatte.

Jetzt waren immer noch öfters Dreck unter meinen Nägeln und sie viel zu kurz.

Aber es störte mich auch nicht mehr wirklich.
 

Damon hörte gar nicht auf Caroline, sondern wandte sich Rebekah zu.

„Psycho-Barbie, du siehst auch sehr schön aus.

Die Farbe steht dir“, lobte er sie und küsste auch ihren Handrücken, was Becky wohl zu überraschen schien.

Ich konnte nicht anders als zu kichern, weil auch ich der Meinung war, dass dieses blau ihr am besten stand.

Als letztes wandte sich Damon an Caroline.

„Vampir-Blondie, wie immer ist schön wieder von dir wegzukommen!“, meinte er, bot mir seinen Arm an, wo ich mich lächeln einhakte und ging mit ihm von den beiden weg.
 

Auch wenn Damon unverschämt, direkt und beleidigend war, war er immer noch witzig.

Er brachte mich oft genug zum Lachen und das war eines der vielen Dinge, für das ich ihn dann doch gerne hatte.

„Also, erzählst du mir, warum du Caroline zu meinem Schutz abkommandiert hast?“, fragte ich ihn direkt, weil das der Grund war, weswegen ich mich von meinen Freundinnen entfernt hatte.

Es waren langsam wirklich viele Leute da und bald würde die erste Versteigerung beginnen, wo auch Damon, dank mir, zur Auswahl stand.

Als ich mit ihm durch die Räume spazierte, bemerkte ich auch kurz Bonnie, die den Kopf hochmütig anhob und mir dann einen kalten, missbilligenden Blick zuwarf.

Es schmerzte mehr, als ich zugeben mochte.

„Reine Vorsichtsmaßnahme wegen Esther.

Außerdem nicht nur auf Wunsch von mir allein, sondern auch von deinen zwei Verehrern.“
 

Geschockt sah ich ihn an.

Niklaus und Elijah?

Jetzt sprach er sich schon mit ihnen ab und verbündete sich gegen mich?

Es wurde ja immer bunter.

„Du bekommst aber nicht nur Caroline als Begleitperson, auch deine Psycho-Familie wird dir einzeln öfters Gesellschaft leisten.

Du wirst also fast keinen Unterschied zu sonst bemerken.

Du kannst mit Psycho-Barbie shoppen gehen, mit Vampir-Barbie Wohltätigen Zwecken nachgehen und mit Kol Videospiele den ganzen Tag spielen.“

Ich seufzte genervt, wusste aber, das Widersprechen keinen Sinn hatte.

Ich wollte nicht wie damals eingesperrt werden.

Außerdem spielten Klaus und Elijah auch da mit und ich fragte mich, ob es da überhaupt eine Chance gab, sich zu wehren.
 

„Also hast du einen Favoriten für den du bietest?

Mich?“, fragte Damon grinsend und auch ziemlich selbstgefällig nach.

Lächelnd schüttelte ich den Kopf.

„Das kannst du vergessen, Damon!“, antwortete ich sicher, da ich wirklich niemals für ihn bieten würde.

Wenn schon eher für Kol, wenn er mir leid tun würde.

Damon aber verdiente das sogar manchmal, wie ich fand, das tat seinem Ego einen guten schönen Dämpfer.

„Dann bietest du also für jemand anderen?“, fragte er interessiert.

Ich schüttelte den Kopf. „Ich werde mich ganz brav zurückhalten.“
 

Es war außerdem nur ein Tanz, obwohl das eigentlich beliebter war, als für ein Date zu bieten, wieso auch immer.

„Dann wirst du aber kein Sex bekommen, wenn du dich zurückhältst.“

Ich stöhnte, widerstand aber den Drang mir vor den Kopf zu schlagen.

Sowas blödes konnte aber wirklich allein nur von ihm kommen.

„Will ich auch nicht!“, warf ich ein.

Vielleicht sollte ich doch ins Kloster gehen, um meinen Standpunkt zu untermauern?

Das wäre zumindest ein deutliches Zeichen.

„Wir könnten Sex haben“, schlug er spielerisch vor und dafür schlug ich ihn dann leicht gegen die Schulter, konnte aber nicht anders als zu grinsen.

Seine Stimme war nicht ernst und er wusste, dass er das auch so nicht bei mir zu versuchen brauchte.

„Such dir jemand anders.

Jemand der verzweifelt ist.

Ich zumindest werde kein Sex mit dir haben!“, antwortete ich sicher.
 

Bei dem Wort „verzweifelt“ verzog Damon das Gesicht, weil ihm das ganz eindeutig nicht gefiel.

„Ist doch keine große Sache, Elena.

Es wäre nur Sex!“, argumentierte er, spinnte das Spiel weiter und ich ging darauf ein.

Es machte einfach viel zu viel Spaß.

„Ich denke es könnte böse, in unser beider Namen enden, wenn wir diesem Bedürfnis nachgeben würden.“

Sex war ein Bedürfnis, eines das auch ich hatte, weswegen ich in letzter Zeit noch länger und öfter duschte.

Mein letztes Mal war wirklich eine Weile her gewesen.

„Das ist es nicht, oder?

Ich wette du bist feige!“, warf er mir grinsend vor und machte es wie eine Mutprobe, weswegen ich nur lachen konnte und zwar gewaltig.

Kein schlechter Konter, ehrlich.

„Wenn du Adrenalin brauchst, wieso springen wir dann nicht von einer Brücke oder wir spielen Tennis?“, hielt ich dagegen.
 

Damon schwieg eine Weile, eindeutig überlegen seinen nächsten Zug.

Mit was wollte er mich jetzt in die Enge treiben.

„Wie wäre es mit Oral-“

„Ich sagte keinen Sex!“, blieb ich standhaft und verdrehte bei seinem schwachen Argument die Augen.

Der davor war eindeutig besser gewesen.

„Aber-“„Nein-“

„Aber es ist nicht wirklich-“

„Es ist Oralsex, natürlich ist es Sex!“

Damon seufzte, als er merkte, dass er verloren hatte und ich grinste siegesgewiss.

Er sah aus wie Jeremy, als er klein gewesen war und wie ich dann mit seinen Lieblingsfeuerwehrauto gespielt hatte.
 

Ich kicherte.

„Das am Ende war schwach“, sagte ich rückblickend auf unser Gespräch.

„Aber witzig“, fand er.

Ich runzelte kurz die Stirn und dachte darüber nach. „Nur geringfügig.

Andere würden dir dafür gar keine Punkte geben, ich gestehe dir dafür einen von fünf zu“, antwortete ich ihn und wir grinsten uns beide an.

Es war lustig mit Damon solche Gespräche zu führen und über sowas Blödsinniges zu diskutieren.

„Von mir bekommst du dafür Minuspunkte.“

Die kalte Stimme, die uns unterbrach, erschreckte mich, aber wieder war sie allein auf Damon gerichtet.

Ich drehte mich um und Damon schob mich leicht zur Seite, sodass er und Niklaus sich gegenüberstanden.
 

„Niklaus, das war nichts.

Das war nur ein Scherz“, versuchte ich zu sagen, aber sein Blick nahm nicht eine Nuance von Zorn deswegen ab.

Damon schien aber keine Angst zu haben.

„Ist schon gut.

Ich lass euch beide allein, muss sowieso meinen Part auf diesem Ball übernehmen.“

Mit dieser Erklärung verschwand er auch schon und ließ mich mit Niklaus allein.

„Was soll das, Niklaus?

Willst du jetzt immer wütend sein, wenn ich mich mit Damon unterhalte?“, fragte ich genervt und verschränkte die Arme.

„Ich will nicht dass du dich mit Damon unterhältst!“

Der Wut schwang deutlich in seiner Stimme mit.

Mir allerdings klappte deswegen nur der Mund auf.

„Wie bitte?“, fragte ich nach, fest in der Hoffnung, dass ich mich verhört hatte.
 

Niklaus schien sich seiner Wortwahl erst dann bewusst zu werden und verbesserte sich sogleich.

„Ich will nicht, dass du dich so mit Damon unterhältst.“

Gut, das mir das egal war.

„Du bist eifersüchtig“, erkannte ich, aus seinem Zorn heraus und ich fragte mich wieso.

War seine Besitzergreifung so hoch gestochen?

„Natürlich bin ich eifersüchtig!

Ich will nicht, dass irgendjemand so mit dir redet!“, befand er, doch ich verdrehte deswegen nur die Augen.

Auf einmal interessierte ihn sowas, ganz toll.

„Mein Name macht mich nicht zu etwas anderem.

Du hast mich vorher wie Dreck behandelt, wieso tust du es nicht einfach wieder?“, fragte ich sauer, denn das würde ich nicht lange aushalten.

Niemand sollte über mich bestimmen.
 

Er wollte irgendetwas zu mir sagen, entschied sich dann aber offensichtlich um.

„Lass uns nicht streiten, Elena.

Würdest du bitte mit mir tanzen?“, bat er mich und verbeugte sich leicht vor mir.

Er sollte seinen Spott für sich behalten, wie gut er ihn auch mit vorgeschobenem Interesse verstecken konnte.

„Nein, danke.

Ich werde heute Abend wohl nur einmal tanzen und das nur weil ich dann gezwungen bin“, lehnte ich ab und ging dann an ihm vorbei.

„Das wird dann mit mir sein, Elena.

Ich bin auch berechtigt zu bieten“, erinnerte er mich und ich blieb kurz stehen.
 

„Das lässt sich dann wohl nicht vermeiden“, meinte ich zähneknirschend und gab ihm einen kühlen Blick.

Aber lächelte mich einfach nur an.

Es war dieses wunderschöne Lächeln, das mir in seiner Zeit so ein Herzklopfen bereitet hatte.

„Du siehst im Übrigen umwerfend aus, Elena.“

Ich hoffte, dass er nicht hörte, wie mein Herz schneller schlug, als ich davon ging, denn ich wollte nicht, dass er wusste, dass mir sein Kompliment etwas bedeutete.



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