Zum Inhalt der Seite

Gegen den Tod

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 5

Wir starteten frisch und energiegeladen in den nächsten Tag und da es noch keinen Platz für Freizeit gab ging es gleich nach dem Frühstück los. Damit wir alles dafür planen konnten setzten wir uns ins Wohnzimmer.
 

„Also Miyu. Da Gestern Konzentration dran war gehen wir heute auf Ausdauer, Angriff und Verteidigung ein. Deine Ausdauer ist zwar schon ganz beachtlich, aber trotzdem machst du zu schnell schlapp. Deine Angriffe sind zu schwach und unbeholfen und für eine gute Verteidigung bist du noch zu langsam.“
 

Autsch, das hat gesessen. Ich konnte mir zwar schon denken was mir noch fehlte, aber es war wirklich erstaunlich wie schnell Sasuke meine Schwächen erkannte. Vielleicht sogar ein bisschen beängstigend...
 

„Und wie willst du das alles ändern?“
 

Auf diese Frage bekam ich nur ein Lächeln als Antwort.

Jetzt versteht mich nicht falsch, ich mag sein Lächeln. Aber es gibt diese ganz bestimmten bei denen ich ein total ungutes Gefühl bekam. Und das, was er mir gerade zeigte gehörte dort dazu.

Es hatte einfach etwas böses an sich mit einem Hauch von List. Auch wenn es mir alles andere als gefiel, verdrängte ich jegliches Unbehagen. Ein schwerer Fehler kann ich euch sagen.
 

Zum Anfang sollte einfaches joggen reichen, doch das was Sasuke einfach nannte, war für mich ein höllischer Marathonlauf. In diesem Moment war mein Begleiter nämlich der reinste Sklaventreiber.

So wie der drauf war hätten selbst die Ägypter Angst vor ihm gehabt. Und das soll was heißen!
 

„Gott, ich kann nicht mehr!!“

„Komm schon Miyu. Nur noch ein kleines Stück.“

„Das hast du vor 10 Minuten auch schon gesagt!“
 

Dafür lachte er mich bloß kurz aus und trieb mich zur Strafe noch ein bisschen härter an. Nach weiteren 10 anstrengenden Minuten kam seine Gnade aus ihrem Versteck. Auch wenn das Wort `Pause´ scheinbar aus seinem Wortschatz verschwunden war hatte er genug Herz mich verschnaufen zu lassen.
 

Meine Beine waren schwer wie Blei und fast taub und meine Lunge brannte wie Feuer. Jeglicher Gedanke der auch nur annähernd was mit laufen zu tun hatte flog sofort aus dem Fenster.

Ich war wirklich sehr gutmütig, das gebe ich zu, wenn der aber von mir erwartet das ich die gleiche Strecke im selbem Tempo später auch zurück laufe krieg ich die Krise.
 

Als ich nach einer Weile endlich wieder richtig Luft bekam wagte ich es mich umzusehen. Durch das getrieze von Sasuke hatte ich dafür ja vorher keine Zeit.

So wie es aussah waren wir bei irgendeiner Art von Trainingscamp gelandet. Es war eine große, weite Fläche, auf welcher alle möglichen Trainingsgeräte oder ähnliche Anlagen standen.

Was meine Aufmerksamkeit aber am meisten auf sich zog war eine kleine Zone am Ende der Fläche. Als ich sah was da alles drin stand tat mir schon alles weh, denn ich wusste: wir würden nicht ehern gehen bis ich mindestens ein Mal da durch war. Und zu meinem großen Schrecken sah es auch noch wie eine grausige Laufbahn aus...
 

„Wie ich sehe hast du dich bereits mit der Umgebung vertraut gemacht.“

„Ssuke, bitte sag mir das ich da NICHT durch muss.“
 

Obwohl ich es besser wusste sagte ich es. Doch jeglicher Hoffnungsschimmer schwand sobald er mir ein zuckersüßes Lächeln schenkte. Es sah wirklich niedlich aus, versprach aber nichts anderes als grausame Qualen. Der bloße Gedanke an die Schmerzen lies mich erzittern. Das wird alles andere als schön. Und die Bestätigung darauf lies auch nicht lange auf sich warten.
 

„Sorry, aber eigentlich musst du da sogar fünf Mal durch.“
 

Kaum hatte er das gesagt versuchte ich zu flüchten, wobei ich aber nicht sonderlich weit kam. Noch bevor ich fünf Schritte gemacht hatte legte sich eine schwere Hand relativ fest auf meine Schulter.
 

„Du wirst doch nicht etwa kneifen Miyu?“

„Wenn ich es mir recht überlege war das Joggen doch ganz angenehm.“
 

Der Druck der Hand verstärkte sich und fing langsam an mich wieder Rückwerts zu ziehen.
 

„Oh, keine Sorge. Du darfst später noch mal joggen, vorausgesetzt du bist dann noch dazu in der Lage.“
 

Ich wehrte mich mit allem was ich hatte, doch es half alles nichts...

Verweigern lies er nicht zu und von dem einzigen Ausgang den es gab zog er mich weg. Es gab also keine Möglichkeit zur Flucht. So ergab ich mich dann meinem unausweichlichem Schicksal und lies mich wortlos zu dieser Höllenbahn schleifen. Das hieß aber auf keinen Fall das ich keine Angst hatte da durch zu laufen!
 

(Um euch, Lieber Leser, vor grausamen Alpträumen zu bewahren und meine angeschlagene mentale Gesundheit zu schützen werde ich euch nicht erklären wie genau diese aussieht. Glaubt mir: es ist besser so.)
 

Als wir am Anfang standen hatte ich richtig weiche Knie, doch ich sammelte mich und versuchte diese Furcht zu überwinden. Abhauen konnte ich eh nicht, also brachte mir alles andere auch nichts.

Sasuke erklärte mir währenddessen ganz genau was ich machen musste und auch das das nicht nur allein für meine Ausdauer ist.
 

„Ganz einfach: Es gibt Zielscheiben, die sollst du angreifen und zerstören. Und es gibt `Gegner´, gegen die sollst du dich verteidigen. Noch irgendwelche Fragen oder sonst etwas das du los werden willst?“
 

Für das letzte brauchte ich gar nicht lange nachzudenken.
 

„Eine einzige Sache.“

„Und die wäre?“

„Du bist schlimmer als der Teufel.“
 

Noch während ich das sagte rannte ich los, geradewegs in diesen Höllenschlund.

Und damit habe ich noch nicht mal übertrieben...

Was mich da drinnen erwartet hatte waren Schmerzen, Schmerzen und, richtig, noch mehr Schmerzen.

Die Angriffe, gegen die ich mich eigentlich verteidigen sollte, kamen mit einer so gewaltigen Kraft und Geschwindigkeit das ich mich fragte ob nicht ein oder zwei Knochen gebrochen waren. Aber trotz dieser Schmerzen war aufgeben einfach nicht drin!
 

Nach einer gefühlten Ewigkeit, mit schweren Gliedern und bereits unzähligen blauen Flecken hatte ich es geschafft, ich war draußen.

Keuchend stand ich am Ausgang und zu meiner bösen Überraschung sah ich Sasuke, angelehnt an einen Baum. Ok, das war nichts neues mehr, aber die Stoppuhr in seiner Hand dagegen schon.
 

„Du hast *keuch* jetzt nicht echt *keuch* die Zeit gestoppt!“
 

Er sah mich freundlich an, hob die dämliche Uhr und zeigte mir damit den Display. 5 Minuten und 10 Sekunden.
 

„Doch hab ich. Und spätestens beim dritten mal will ich unter 3 Minuten sehen.“
 

Am liebsten wäre ich ihm in genau diesem Moment an die Gurgel gesprungen und hätte gesagt er soll bedenken das ich quasi noch Anfänger bin. Na ja, vielleicht nicht mehr ganz Anfänger, aber ihr wisst was ich meine. Soll er doch selbst mal da durch rennen! Stopp, vielleicht ist das er das ja schon. Ich verkniff mir alle möglichen Kommentare, denn wer weiß was er noch für Foltermethoden für mich bereit hält. Also gab ich ihm den bösesten Blick den ich aufbringen konnte und trottete zurück Richtung Eingang. Bevor ich aber wieder rein gehen konnte hielt er mich noch mit einer Frage auf.
 

„Sag mal, wie viele Scheiben hast du eigentlich zerstört?“

„Ähm.... ich glaube es waren 7. Wieso?“

„Na ja, auf der gesamten Strecke sind über 30 versteckt...“
 

Wie bitte? Über 30?!?! Aber das würde ja heißen....
 

„Das heißt ich hab nicht mal ein viertel von denen...“
 

Ich lies den Kopf kurz hängen, wodurch mir die seltsamen Blicke des Jungen entgingen. Danach rief ich mir ins Gedächtnis das das hier Training ist. Also machte ich mich wieder Start klar.

Dieses mal hatte ich aber nicht vor einfach so da rein zu stürmen und wartete auf etwas bestimmtes.

Und dieses etwas war ein einfaches Startsignal, welches ich nach kurzer Zeit auch bekam.
 

„Na dann. Auf die Plätze.... Fertig.... Los!“
 

Obwohl sie immer noch schmerzten trugen meine Beine mich wieder hinein. Kaum als ich drinnen war kam auch schon der erste Angriff direkt von vorne. Ich konnte ihn zwar mit meinem rechten Arm irgendwie abwehren, dafür traf mich dann aber der nächste von Links, da ich zu langsam war.

Obwohl es nur ganz einfache Holzstäbe waren taten sie trotzdem verdammt weh und durch die Wucht des Schlages fand ich mich wenig später auf meinem Rücken wieder. Auch wenn das ein Treffer war hatte es auch einen Vorteil: auf der rechten oberen Seite war eine Zielscheibe, welche ich vorher gar nicht gesehen habe.
 

`Die ist doch viel zu hoch!´
 

Aber genau als ich sie entdeckte wusste ich eins: dass wird ziemlich schwer. So raffte ich mich wieder auf und rannte weiter. Auf dem gesamten Weg kamen noch viele Angriffe auf mich zu und ich schaffte es nicht mal die Hälfte davon zu blocken oder ihnen auszuweichen. Während ich das versuchte, habe ich natürlich auch nach diesen blöden Zielscheiben Ausschau gehalten.

Zu den 7 die ich vorher schon hatte kamen so noch mal 7 dazu. Insgesamt also 14.
 

Endlich am Ende angelangt bemerkte ich das ich nicht ganz so sehr außer Atem war wie vorhin, was ich persönlich dafür mehr als komisch fand. Dafür machten es mir meine Beine alles andere als leicht: die taten so sehr weh das ich Angst vor Krämpfen bekam, denn der Muskelkater war ja wohl völlig logisch. Als ich wieder aufsah stand wie erwartet Sasuke vor mir.
 

„Glatt 4 Minuten. Nicht schlecht, das geht aber immer noch besser. Und wie viele Scheiben?“

„14.“

„Das doppelte von vorhin, hm. Also knapp die Hälfte des Gesamten.“
 

Manchmal frag ich mich wirklich was in seinem Kopf vorgeht. Aber wenn ich dann noch mal drüber nachdachte wollte ich es eigentlich gar nicht wissen. Sasuke ist zwar nett und auch gutaussehend, aber wenn es ums Training ging machte seine Persönlichkeit eine 180° Wendung.
 

Aber zurück zum Thema, durch diese eine Scheibe ist mir eine Idee gekommen.
 

„Sag mal Sasuke, darf ich eigentlich auch Waffen benutzen?“
 

Im ersten Moment schien er doch sehr überrascht gewesen zu sein, doch nur einen Moment später lächelte er wieder.
 

„So lange wie es nicht deine Sense ist, keine Einwände.“

„Also darf ich quasi meine `Gegner´ entwaffnen?“

„Jep.“
 

Endlich war wieder Hoffnung in Sicht.
 

„Das ist der dritte Versuch. Also muss ich es diesmal in unter 3 Minuten schaffen, richtig?“

„Richtig.Bist du bereit?“
 

Mit einem Nicken von mir ging es nach kurzer Zeit auch schon wieder an den Start.
 

„Auf die Plätze.... Fertig.... Los!“
 

Und nochmals verschwand ich in dieser Höllenmaschine, doch diesmal mit weitaus weniger Angst vor Schmerzen als die Male zuvor.
 

Den ersten Angriff blockte ich erneut mit meinem Arm, danach ergriff ich das obere Ende der Stange und gab dem unteren Teil einen kräftigen Tritt, so das sie genau an der Stelle zerbrach.
 

`Gegner entwaffnet.´
 

Ich machte eine kleine Übung mit dem Stab und musste zugeben das ich doch ganz zufrieden war. Zeit zum freuen hatte ich aber nicht, denn die nächste Attacke lies nicht lange auf sich warten.

Diesmal konnte ich diese aber dank meiner neuen Waffe ebenfalls blocken und zerstörte anschließend die erste Scheibe. So bahnte ich mir also meinen Weg durch dieses, dieses.... ich weiß nicht mal mehr wie ich es nennen soll!

Ungefähr in der Hälfte musste ich mir eine neue „Waffe“ nehmen, da die andere jeden Moment zerbrochen wäre.
 

Auch wenn der Stab eine ziemlich einfache Waffe war, musste ich doch zugeben das sie sehr effektiv war. Ich meine: ich hatte bereits knapp 20 Zielscheiben und lag dazu noch gut in der Zeit. Was will ich mehr? Plötzlich überkam mich aber ein seltsames Gefühl und ich bildete mir ein eine in schwarz gehüllte Gestalt gesehen zu haben.
 

"Mach dich nicht lächerlich Miyu. Hier drin ist niemand außer dir.´
 

Das versuchte ich mir zumindest einzureden.... Doch dieser Gedanke lies mich einfach nicht mehr los. Egal wo ich hinsah, es war immer die selbe Einbildung. Völlig abwesend ging ich einfach weiter und schaffte es schlussendlich auch wieder zum Ausgang. Und genau wie die Male zuvor wurde ich bereits von Sasuke und seiner Stoppuhr erwartet. Sein Gesichtsausdruck konnte ich nicht deuten, bis er etwas sagte.
 

„Ich..... bin beeindruckt!“

„Was?“

„Deine Zeit liegt bei 1: 55. Und das ist WEIT unter 3 Minuten.“
 

Ich wusste gar nicht was ich sagen sollte, könnte aber auch an Sasuke strahlenden Augen und diesen bezaubernden Lächeln liegen. Da bin ich mir nicht ganz sicher.

Total überwältigt starrte ich ihn einfach an, keine Ahnung wie lange ich das gemacht habe, aber nach einer Weile wedelte eine Hand direkt vor meinem Gesicht rum und ich kam wieder zu mir.
 

„Huh?“
 

Als ich meinen Blick wieder zu meinem Gegenüber gleiten lies fiel mir auf das dieser freudestrahlende Ausdruck, welcher sein Gesicht noch vor wenigen Sekunden zierte, Besorgnis gewichen war.
 

„Alles klar bei dir Miyu?“

„Äh... ja. Warum fragst du?“
 

Darauf bekam ich allerdings keine Antwort mehr, wie schon so oft. Aber sein Gesichtsausdruck verriet ihn und zeigte ganz deutlich das ihn etwas sehr beunruhigte. Doch wie er eben ist sagt er nichts dazu.
 

Nach diesem Vorfall ging es ganz normal mit den beiden letzten Durchgängen weiter. Wenn man da aber schon drei mal durch war, waren die letzten beiden eigentlich ein Kinderspiel. Aber etwas war komisch: egal wo ich hinsah, jedes Mal huschte ein Schwarzer Schatten an mir vorbei. Und vertraut mir wenn ich sage das dass ziemlich beängstigend war. Es war wie vorhin mit dieser in schwarz gehüllten Gestalt....
 

All zu lange hatte die beiden verbliebenen Einheiten nicht gedauert und so ging es schon bald wieder nach Hause, wobei sich mein Alptraum vom Anfang tatsächlich bestätigte: Ich musste den ganzen verdammten Weg zurück joggen!!

Und genau wie auf den Hinweg brannten meine Beine und meine Lunge, aber komischer Weise auch meine Augen. Als mein geliebter Trainer dann an mir vorbei ging rutschte mir unter Keuchen nochmals ein „Teufel“ raus, wofür ich mal wieder nur ein kleines Lächeln bekam.
 

Da es schon ziemlich spät geworden war wurden wir drinnen von warmen Essen, sauberen Klamotten und der Möglichkeit zu baden erwartet. Und zu dem Bad sagte ich in meinem jetzigen Zustand sicher nicht nein. Also nahm ich mir meine sauberen Sachen und ging hoch in das Bad.

Nachdem ich mich meiner verschwitzten Sachen entledigt hatte setzte ich mich in das warme Wasser. Die Wirkung war wirklich atemberaubend: kaum hatte ich es mir gemütlich gemacht löste sich fast schon schlagartig die ganze Anspannung aus meinem Körper. Einfach herrlich.

So lag ich ungefähr 10 Minuten einfach im Wasser und genoss es, bis ich mich dann wusch und wieder aus der Wanne stieg um mich abzutrocknen und dann anzuziehen. Zum krönenden Abschluss gab es dann noch eine leckere Mahlzeit und schon war ich im Bett verschwunden.
 

Hätte ich aber gewusste was passiert, hätte ich wahrscheinlich nie die Augen zu gemacht...
 

Es war ein Traum, das wusste ich, hatte sie ja schließlich jetzt schon oft genug. Aber dieser.... wirkte so nah, so echt und ganz real.

Vor mir stand der Sensenmann, genau wie das letzte Mal, mit seiner pechschwarzen Kutte.

Langsam ging der mir echt auf die Nerven.
 

„Was willst du denn schon wieder von mir?!“
 

Aber im Gegensatz zu unserem ersten Treffen bekam ich diesmal keine Antwort. Das einzige das er tat, war eine seiner Hände zu heben und mir mit einem Finger über die Wange zu streichen.

Ich schlug die Hand sofort weg, denn alles an ihr war kälter als Eis..
 

„Warum wehrst du dich so sehr?“
 

Ich versteh es nicht, warum klingt er denn so traurig???
 

„Ich glaube das hatten wir schon mal!“
 

Eine erdrückende Stille hielt Einzug und der Tod starrte mich einfach nur an. Und das war verdammt unangenehm, besonders weil sein Blick nach wenigen Minuten anfing über meinen ganzen Körper zu wandern.
 

„Du bist so hübsch Miyu...“
 

Oh Gott...

Bei seinen Worten durchzog ein angewidertes Schaudern meinen Körper und ich glaubte echt das mir jeden Moment schlecht wird.
 

„Sorry alter Mann, aber du bist so überhaupt nicht mein Typ. Also wiederhole ich: Du. Kriegst. Mich. Nicht!“
 

Kaum als der letzte Buchstabe meinen Mund verlassen hatte war er verschwunden und ich wollte erleichtert aufatmen, bis ich etwas hinter mir spürte und seine verzerrte Stimme ganz nah an meinem Ohr erklang.
 

„Du wirst schon noch sehen Miyu. Dein Beschützer wird nicht immer bei dir sein und auf genau diesen Moment werde ich warten. Auf den Moment an dem du ganz alleine bist.“
 

Um seinen Worten noch mehr Kraft zu verleihen lies er seine kalten Knochen über meine Hüften streifen, wodurch mich erneut ein ekelhaftes Zittern durchzog. Ich drehte mich so schnell wie möglich um, doch er war weg. Aber seine Worte hallten immer noch in diesem Menschenleeren Raum wieder...
 

Auf einmal riss ich meine Augen weit auf, nur um zu sehen das ich in meinem Bett lag.

Mein gesamter Körper war von kaltem Schweiß bedeckt und zitterte fast schon unkontrolliert, während mein Atem nur noch stockend ging. Ich setzte mich auf und fuhr mir mit meiner rechten Hand durch die nassen Haare, in der Hoffnung mich irgendwie zu beruhigen.
 

`Ein Traum. Es war nur ein Traum.´
 

Ohne das ich es mitbekam verschwand jemand ganz leise und heimlich von meiner Tür...

Was zum Teufel geschah hier bloß?
 

Die folgende Woche war die reinste Hölle ohne jeglichen Lichtblick für mich: Training, Training, Training. Sagte ich schon Training?

Sasuke zeigte keine Gnade. Aber auch wenn es anstrengend war und meine ganze Aufmerksamkeit forderte wurde ich das Gefühl von eiskalten Händen und leeren Augen nicht los. Dieser leere Blick verfolgte mich wo immer ich auch hinging und von Zeit zu Zeit überkam mich ein Zittern das ich mir nicht erklären konnte. Am schlimmsten aber waren die Schatten. Ich habe noch nie Angst im Dunkeln gehabt, aber jeder Schatten sah plötzlich wie ein im Wind wehender Mantel aus und ich wurde auch viel schreckhafter. Es gab für mich plötzlich Dinge die gar nicht da waren, von denen ich aber meistens schon geträumt hatte.

Und der Fakt das die meisten meiner Träume vom Tod handeln macht es nicht gerade besser...
 

Es trieb mich in den Wahnsinn und beraubte mich meiner Konzentration, was auch Sasuke zu merken schien, denn eines Abends kam genau dieser auf mich zu.
 

„Hey Miyu, können wir kurz reden?“

„Ja klar, was gibt’s denn?“

„Mir ist aufgefallen das du in den letzten Tage sehr abwesend warst und habe mir deswegen gedacht das ein `Trainingsfreier-Tag´ dir bestimmt gut tun würde.“
 

Ich brauchte einen ziemlich langen Moment um das zu verarbeiten, doch als es endlich angekommen ist war ich überglücklich! Besonders da ich dazu noch dieses einzigartige aufmunternde und zärtliche Lächeln bekam. Dazu bin ich ihm dann auch noch dankend um den Hals gefallen!

Denn wie der Zufall es wollte war gerade Freitag.
 

Eigentlich sollte das ein völlig entspannter Tag werden, doch leider habe ich die Rechnung ohne meine geliebten Freundinnen gemacht, denn als ob sie es wussten bekam ich kurz danach einen Anruf von Katja.
 

„Hallo?“

„Miyu? Hier ist Misaki.“

„Hey Misaki. Was verschafft mir denn deinen Anruf?“
 

Sie wollte gerade zu einer Erklärung ansetzen als ich jemanden im Hintergrund schreien hörte. Und wenn mich nicht alles irrte konnte dieser jemand nur Aiko sein, was wiederum nichts guten verheißen konnte...
 

„Naja, weißt du...“
 

Es war so was von überhaupt nicht Misakis Art um den heißen Brei rum zu reden und anscheinend dachte Aiko das gleiche, weil ich kurz darauf ein dumpfes `Jetz frag sie doch einfach!´ aus der Ferne hörte. Oh je....
 

„Also gut. Wir wollten dich fragen ob du morgen vielleicht Zeit hättest. Es ist schon so lange her das wir drei was zusammen gemacht haben.“

„Ich hätte Zeit, aber-“
 

Weiter bin ich nie gekommen.

Anscheinend hatte sich Aiko in Rekordzeit das Telefon geschnappt, weil es auf einmal ihre Stimme war die ich direkt am anderen Ende hörte.
 

„Wie wärs dann mit nem netten Kinobesuch, hm? Danach können wir ja shoppen oder Essen gehen.“

„Eigentlich hatte ich morgen schon was vor...“
 

Das war zwar eine Lüge, aber das brauchten die beiden ja nicht unbedingt zu wissen. Doch es war einfach Aussichtslos. Ich konnte schon ihr Entsetzten hören und zu meinem persönlichen Horror haben sie auch noch angefangen mit mir zu diskutieren. Zu meinem großen Pech waren diese beiden nämlich verdammte Sturköpfe, welche nicht ohne einen Kampf aufgeben.
 

Nach dem Diskutieren kam dann das betteln, und das war sogar noch schlimmer.

Egal wie oft ich `Nein!´ sagte, relativ gute Gründe vorlegte oder irgendetwas anderes sagte, sie ließen einfach nicht locker. So ergab ich mich am Ende dann doch noch...
 

„Ist ja gut! Wann und Wo?“
 

Nachdem sie fertig mit ihrem Gejubel waren gaben sie mir die gewünschten Informationen.
 

„Wie werden so gegen 13 Uhr am großen Kaufhaus auf dich warten. Sei pünktlich!“

„Ja doch. Na dann bis morgen.“

„Bis morgen!“
 

Seufzend legte ich mein Handy auf das Bett und dachte noch mal an das Gespräch zurück.

Je öfter ich es jedoch durchspielte, desto unwohler fühlte ich mich. Irgendwas wird morgen passieren, das spür ich einfach!
 

Ohne weiter darüber nachzudenken ging ich noch einmal ins Bad und legte mich schlafen.

Diese Nacht hatte ich wider Erwarten keinen Alptraum.
 

Am nächsten Morgen weihte ich Sasuke und seine Mutter über meine Pläne ein. Die Reaktionen darauf waren doch recht unterschiedlich:
 

Während seine Mutter mir viel Spaß wünschte und ein Lächeln schenkte war er einfach nur still, und das gefiel mir überhaupt nicht.
 

Die Zeit verflog und so war es bereits 12:30 Uhr.

Ich zog mich um und machte mich auf zur Haustür, an welcher Sasuke auf mich wartete. Da ich nicht wusste warum er dort stand und auch die Tür in keiner Weise blockierte ging ich einfach an ihm vorbei, doch genau in dem Moment als ich an ihm vorbei war sagte er etwas.
 

„Sei vorsichtig.“
 

Auch wenn es mich ein wenig verdutzte brachte ich noch ein Nicken zustande bevor ich mich endgültig auf den Weg machte.
 

Genau wie sie es gesagt hatten warteten die Mädchen bereits auf mich.

Es war genau wie früher, bevor das alles mit diesem Kaputzenheini angefangen hat.

Ich war so in meinen Gedanken versunken das ich richtig erschrak als Misaki mir um den Hals fiel. Aiko saß zu der Zeit noch völlig entspannt auf der Bank und musste über unsere Freundin lachen. Die fand das zwar nicht ganz so lustig, gestört hat sie es aber auch nicht.
 

Nachdem mich dann auch Aiko begrüßt hatte schnappten die beiden sich ihre Sachen und wir machten uns auf den Weg. Der Film den wir uns angeschaut haben war eigentlich nicht schlecht, für meinen Geschmack aber ein bisschen zu kitschig...

Wie geplant machten wir uns danach auf die Suche nach einem Café um etwas zu essen.

Während ich also gemütlich mein Schinkensandwich aß stocherten meine beiden Begleiterinnen nervös in ihrem Eis.
 

Nach wenigen doch recht bedrückenden Minuten ergriff dann aber Aiko das Wort.
 

„Du, Miyu?“

„Hm?“
 

Sie tauschte noch schnell einen letzten Blick mit ihrer Nachbarin aus, bevor sie sich wieder zu mir wandte. Das gefiel mir nicht...

Ich schluckte das letzte Stück von meinem armen Sandwich und wartet etwas angespannt ab.
 

„Naja, könntest du uns noch mal erklären was das mit Sasuke ist?“
 

Urgh, ich habs doch geahnt. War doch klar das sie das nicht in Ruhe lässt.
 

„Ich hab euch doch schon alles erzählt, da gibts also nichts mehr zu erklären.“

„Und da ist wirklich nicht mehr?“

„Nein Misaki, da ist wirklich nicht mehr.“
 

Die beiden sahen sich kurz an, als ob sie so ein telepathisches Gespräch oder so was ähnliches führen würden. Dann kam eine Frage die mich dann doch etwas schockierte, besonders weil sie auch noch von beiden gleichzeitig kam...
 

„Denkst du wir hätten eine Chance bei ihm?“

„Wie bitte?!“

„Ob wir eine Chance bei ihm hätten.“ wiederholte Aiko dann noch mal langsam.
 

Ehrlich gesagt brauchte ich einen kleinen Moment um mich wieder zu fangen, denn ich hatte mit allem gerechten, nur nicht DAMIT.
 

„Sagt mal, woher soll ich das denn wissen?“

„Na du scheinst ihn doch so gut zu kennen.“ kam es etwas kleinlaut von Misaki.

„Da geb ich Misaki allerdings recht.“
 

Ok, langsam bekam ich das Gefühl als hätten diese beiden das geplant und sich extra dafür gegen mich verschworen, wär ja nicht das erste mal.

Oh man, ich hätte doch zu Hause bleiben sollen...
 

„Um eure brennende Neugier zu stillen: Ich habe nicht die blasseste Ahnung.“
 

Völlig geschockt und mit doch recht großen Augen sahen sie mich an.

So schlimm war das ja nun auch wieder nicht, oder? Naja, für mich jedenfalls. Obwohl die anderen beiden da einer ganz anderen Meinung zu sein scheinen.
 

„Wie du hast keine Ahnung?“

„Weißt du dann wenigstens auf welchen Typ er steht?“

„So wie ich es sagte und nope, weiß ich auch nicht.“
 

Für mich war das Thema damit durch, aber wie diese Mädchen nun mal sind brauchte es keine 5 Minuten bis sie etwas neues hatten.
 

„Sag mal Miyu.“ fing diesmal Aiko an.

„Hm?“

„Ist dir schon mal aufgefallen wie Sasuke dich ansieht?“
 

Hä? Was soll das denn jetzt schon wieder? Fragend sah ich meine Freundinnen abwechselt an, denn mit der Frage konnte ich überhaupt nichts anfangen. Man könnte also auch sagen ich stand völlig auf dem Schlauch, was für mich recht untypisch war wohlgemerkt.

Zu meinem Glück, oder Bedauern, je nach dem wie man es sehen wollte versuchte Misaki es zu `erklären´.
 

„Dir ist es also nicht aufgefallen? Man, dabei waren die Gefühle gar nicht zu übersehen!“
 

Gefühle? Was denn bitte für Gefühle?

Jetzt verstand ich wirklich GAR nichts mehr. Sah Sasuke mich etwa anders als die anderen an? Gab es da wirklich einen Unterschied? Ich hab keine Ahnung, nicht die geringste Idee...

Mein Kopf arbeite so sehr, dass ich schon Angst hatte das jeden Moment Rauch aufsteigt und anscheinend erkannte Aiko das auch.
 

Beruhigt legte sie eine Hand auf die Schulter ihrer Nachbarin.
 

„Langsam Misaki. Ich glaube Miyu weiß gar nicht richtig was wir von ihr wollen. Warum belassen wir es also nicht dabei?“

„Ja aber-“
 

Ein einziger Blick und Misaki war still. Manchmal konnte die gute Aiko auch verdammt gruselig sein... Wie genau in diesem Augenblick. Es war fast ein bisschen wie bei Sasuke, nur sie war schon immer so.
 

Somit war dieses Thema also doch gegessen, auch wenn ich immer noch keinen Schimmer davon hab was die beiden eigentlich meinten.
 

Nachdem wir dann alles bezahlt hatten gingen wir in die großen Weiten des Kaufhauses und kamen stundenlang nicht mehr heraus. Erst gegen 18:30 Uhr traten wir wieder an die frische Luft.

Als wir uns dann verabschiedeten, waren wir uns einig das unbedingt mal zu wiederholen.
 

Da Aiko und Misaki sehr nah beieinander wohnten gingen die beiden logischer Weise zusammen nach Hause, was mich wiederum allein lies.

So ging ich einfach die noch recht gut befahrenen Straßen entlang, bis mich auf einmal ein merkwürdiges Gefühl übermannte, so als ob mich irgendjemand beobachtete.

Vorsichtig und behutsam um kein Aufsehen zu erregen schaute ich mich um, doch da war niemand.

Kein Mensch sah mich an, nicht mal die Hunde die an mir vorbei gingen. Es dauerte aber nicht lange als ich es schon wieder fühlte. Als ich mich diesmal umsah sah ich etwas. Unter einer recht weit entfernten Laterne schien ein riesen großer schwarzer Fleck zu schweben, was an sich schon skurril genug war, doch meine Einbildung wollte noch mehr mit mir spielen als ich auch noch etwas weißes aufblitzen sah.
 

Ich wollte es nicht sehen, also versuchte ich schon fast zwanghaft dieses `Ding´ zu ignorieren, aber jedes Mal wenn ich zurück blickte schien es ein Stück näher zu kommen, mich zu verfolgen.

Spätestens als es auf der selben Straßenseite wie ich war verfiel ich in Panik und rannte los.

Egal wohin, egal in welche Richtung, Hauptsache weg von hier. Und genau DAS war mein Fehler: Ich habe aufgehört auf meine Umgebung zu achten.

So fand ich mich nach der nächsten Kurve plötzlich in einer abgelegenen Sackgasse wieder.
 

„Scheiße...“
 

Völlig außer Atem wollte ich mich gar nicht erst umdrehen, denn ich wusste das ich gefundenes Fressen war. War ja auch gar nicht nötig wie ich nur Sekunden später feststellen musste.
 

Urplötzlich zog ein eisiger Wind auf und die Zeit schien komplett still zu stehen, während sich die Welt um mich herum Grau färbte. Egal wie sehr ich es auch versuchte, weder meine Arme noch meine Beine wollten sich bewegen. Es war als wäre ich an Ort und Stelle festgefroren.
 

Von hinten spürte ich deutlich eine kalte Präsenz, welche mir mittlerweile mehr als nur bekannt vorkam. Ganz schlechtes Timing wenn ihr mich fragt.
 

„Miyu.“ sprach dann die verzerrte Stimme von diesem Mistkerl.
 

`Ich hätte WIRKLICH zu Hause bleiben sollen...´ ging es mir dann nur noch durch den Kopf.
 

Ich konnte mich zwar immer noch nicht bewegen, aber ich gab nicht auf. Auf keinen Fall!

Auf einmal spürte ich wie sich eine furchtbar kalte und knochige Hand auf meine Wange legte.
 

„Miyu.“
 

Oh Gott, ich glaub ich muss wirklich gleich kotzen...

Mit einem einzigen Ruck war mein Körper von seiner Starre befreit und nutzte das gleich aus, um so schnell wie möglich von ihm wegzukommen und mich umzudrehen.
 

„Könntest du endlich aufhören mich anzufassen?! Ich hab dir doch schon gesagt das du nicht mein Typ bist!“
 

Wütend war für meinen Zustand wirklich gar kein Ausdruck mehr, Rasend dagegen traf die Sache schon eher. Immer wenn er mich berührte stieg in mir großer Ekel auf, gefolgt von dem Bedürfnis einfach von ihm wegzukommen. Es war einfach widerlich.
 

Der Angesprochene schien von meinem Ausraster allerdings nicht sonderlich beeindruckt zu sein, denn er gab nur ein hässliches Kichern von sich bevor seine ebenso hässliche Stimme wieder ertönte.
 

„Du vergisst da etwas Miyu. Du bist MEIN Körper, also kann ich mit dir machen was ich will und wie immer es mir beliebt.“
 

Das war der Höhepunkt. Der Typ hatte doch echt nicht mehr alle Tassen im Schrank!

Dem werd ich es schon noch zeigen.
 

„Damit das klar steht: Ich gehöre niemanden. Und schon gar nicht dir du Sackgesicht! So lange ich noch atme, noch lebe, bin ich einfach nur ICH also lass deine Pfoten von mir!“
 

Nachdem ich das gesagt hatte änderte sich die gesamte Atmosphäre. Anscheinend gefiel dem Tod meine Einstellung nicht, denn etwas bedrohliches lag in der Luft und kam eindeutig von ihm.
 

„Es wurde zu deiner Geburt entschieden das du mein bist. Hör endlich auf dich dagegen zu wehren.“
 

Wie aus dem Nichts schien sich pure Dunkelheit um ihn zu sammeln und ich gebe zu das dass ein echtes Spektakel war, doch als ich die schwarze Klinge seiner Sense sah, wusste ich ganz genau was gleich passieren würde. Und da ich ja eh schon total lebensmüde bin musste ich natürlich auch noch spotten.
 

„Nie im Leben Mistkerl.“
 

Und schon ging es los.

Mit einer Wahnsinns Geschwindigkeit kam er auf mich zu und brachte seine Sense von oben nach unten in der selben Geschwindigkeit als Angriff hinunter. Durch all das Training konnte ich den aber ganz leicht ausweichen, genau wie den nächsten drei Attacken. Ich musste lediglich auf den richtigen Moment warten und DANN zur Seite springen. Nach einer Weile schien ihn das aber dann doch ziemlich zu frustrieren.
 

„Ich wiederhole mich ungern, aber ich glaube ich sagte dir schon das du mir nicht bekommst. Oder hab ich mich vielleicht undeutlich ausgedrückt?“

„Über kurz oder lang wirst du doch mir gehören, Miyu.“
 

Damit kam auch schon der nächste Angriff.

Doch ich war vorbeireitet, im gewissen Maße. Während der Tod auf mich zu kam legte ich meine rechte Hand auf das Amulett um meinen Hals und sagte die Formel.
 

„Give me the strengh to protect my life!“
 

Wie aus einer anderen Dimension erschien nun mein eigene Sense vor mir, genau so das ich sie fangen konnte. In der letzten Woche hatte ich endlich die Erlaubnis meine eigene Waffe zu benutzen, aber ich bin immer noch ein blutiger Anfänger. Das hält mich aber nicht davon ab mich zu verteidigen!
 

Der Sensenmann schien ein wenig überrascht zu sein das ich meine Sense beschworen habe.

Ach, wenn der bloß wüsste...
 

„Kampflos gehe ich nicht unter.“
 

So begann ich damit in Kampfhaltung zu gehen.

Da er mich aber nicht wirklich für voll nahm und mich nur auslachte sprintete ich in seine Richtung. Ich lies die Klinge so geschmeidig wie möglich von rechts nach links gleiten, doch mein Gegner ist ausgewichen. Um meinen Schwung noch auszunutzen machte ich eine Drehung mit folgendem Vertikalschlag. Wäre der Sensenmann nur einen Moment später zur Seite gesprungen, hätte es mehr als nur seinen blöden Mantel erwischt.
 

Er sah auf den Schnitt den ich gerade dort platziert habe und dann wieder zu mir. Das gefiel mir ganz und gar nicht.
 

„Anscheinend habe ich dir doch zu viel Zeit gelassen...“

„Tja, dein Pech, nicht meins.“

„Doch wie es aussieht hast du noch nicht genug Erfahrung mit deiner Sense.“
 

Während er das sagte schlossen sich seine weißen Finger fester um den Griff seiner eigenen Waffe und ich musste schlucken.

Alles in mir signalisierte mir, ja schrie schon fast `GEFAHR!´. Ich glaube Spielzeit ist vorbei.
 

Ich hatte gar keine Zeit auf seine Angriffe zu reagieren. Nicht das ich nicht wusste wie, ich konnte es einfach nicht. Er war viel zu schnell, sogar so schnell das ich ihn aus den Augen verlor. Und es konnte tödlich sein seinen Gegner zu verlieren...

Mir blieb keine andere Wahl als mich zu konzentrieren.
 

Ich bin dieser Attacke nur knapp entkommen, doch eine Schramme am Bein hab ich trotzdem.

Das war schon fast der Anfang vom Ende, denn es brach ein wahres Angriffs-Gewitter über mich herein. Und ich konnte nichts weiter machen als ausweichen oder in den seltensten Fällen zu parieren. Aber jede einzelne Attacke war ein Treffer...
 

Ich hab keine Ahnung wie lange das jetzt schon so ging, aber mir ging langsam die Puste aus.

Wenn ich auch nur die kleinste Chance auf einen Gegenschlag hatte, wurde diese sofort wieder zunichte gemacht. Es war einfach zum verrückt werden. Die ganzen Schnittwunden an meinem Körper machten es auch nicht gerade besser.
 

„Es ist vorbei.“ sagte der Kuttenträger und brachte seine Sense erneut in einen kraftvollen Schwung. Da ich mich so schon kaum noch auf den Beinen halten konnte fehlte es mir an jeglicher Standfestigkeit um es auch nur Ansatzweise zu blocken. Die Kraft des Treffers war so gewaltig, das es mich ein paar Meter nach hinten schleuderte, wobei ich den Halt an meiner eigenen Waffe verlor und diese klirrend zu Boden fiel.
 

Ich spürte überall nur noch Schmerz. Meine Beine waren taub, die Welt um mich herum nur noch ein verschwommenes Meer aus grau und das einzige das ich noch tun konnte war Keuchen.

Mein letzter Gedanke: `Das war´s...´

Der Tod holte aus, wollte mir den Rest geben und ich sah mein gesamtes, kurzes Leben noch einmal vor meinen Augen. Zu meiner Überraschung kam es aber nie zu diesem finalen Schlag, weil wie aus dem Nichts Sasuke mit einem langen, edel aussehenden Schwert bewaffnet vor mir stand und die Attacke abwehrte.
 

Ich war gerettet.
 

„Bis hier hin und nicht weiter.“

„Na wenn das nicht unser kleiner Beschützer ist.“
 

Sasuke warf mir einen kurzen Blick zu als ich versuchte mich aufzurichten, konzentrierte sich aber sofort wieder auf seinen Gegner.

Doch genau der erkannte die Situation und lies seine Waffe zurück ins dunkle Nichts verschwinden, nur um ihr wenige Sekunden später zu folgen.

Das letzte was von ihm blieb war ein leises Hauchen.
 

„Wir sehen uns wieder Miyu.“
 

Als der dämliche Kuttenträger endlich verschwunden war, war Sasuke sofort an meiner Seite und stützte mich bevor ich wieder Bekanntschaft mit der Wand machen konnte.

Er nahm mich vorsichtig in den Arm und flüsterte behutsam etwas in mein Ohr.
 

„Das hast du gut gemacht Miyu.“
 

Ich war überglücklich, aber zugleich auch todmüde.

Das einzige an das ich mich erinnern kann bevor ich das Bewusstsein verlor ist wie ich auf zwei starke Arme gehoben wurde. Danach nichts mehr, außer stiller und lang ersehnter Dunkelheit...



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  fahnm
2014-07-31T21:09:22+00:00 31.07.2014 23:09
Hammer Kapi^^
Antwort von:  ShiroKuhaku
01.08.2014 14:27
arigato^^


Zurück