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Gegen den Tod

von

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Kapitel 6

Als ich wieder aufwachte bemerkte ich als aller erstes die Verbände die sich fast um meinen gesamten Körper schlangen. Hatte mich wohl schlimmer erwischt als erwartet...

Obwohl es nicht mehr allzu schlimm war tat jede Bewegung verdammt weh, aber ich kenn mich: mein Hunger ist einfach größer als der Schmerz.
 

Damit quälte ich mich also unter größter Anstrengung aus dem gemütlichen Bett und begann mit meinem Höllenabstieg, auch bekannt als die Treppe runter schleichen.

Während ich also darauf bedacht war nicht einfach die Stufen runter zu rollen, dachte ich über die gestrigen Geschehnisse nach.
 

Sasukes Verhalten war so völlig anders gewesen.... So vollkommen defensiv, noch konzentrierter als sonst und nur auf seinen Gegner gerichtet. Meiner Meinung nach sah das nach jemanden aus der nicht gerade zum ersten oder zweiten mal auf einem „Schlachtfeld“ stand...
 

Mir war es zwar schon vorher aufgefallen, doch jetzt war es wirklich glasklar:

Ich wusste NICHTS über Sasuke, rein GAR NICHTS.

Ich meine; ich kenne zwar seinen Namen, seine Mutter und weiß auch das er mir helfen will, aber was ist mit dem Rest?

Woher weiß er von dem Tod? Wer hat ihm das kämpfen beigebracht? Wo kommt er her? Was hat er gemacht bevor dieser ganze Mist angefangen hat?

Fragen über Fragen und ich habe keine einzige Antwort....
 

Immer noch völlig in meinen Gedanken versunken bekam ich erst gar nicht mit wie jemand auf mich zu kam und mich ansprach.
 

„Miyu, wie geht es dir?“
 

Überrascht schreckte ich hoch und bereute die plötzliche Bewegung sofort, denn ein ziehender Schmerz zog durch meinen Bauch und meine Seite. So wie sich das anfühlte wollte ich gar nicht erst auf die eigentlich weißen Verbände gucken.

War auch gar nicht nötig. Vorsichtig führte mich Sasukes Mutter in das untere Badezimmer, entfernte die blutigen Verbände, desinfizierte die Wunden noch einmal und verband sie erneut.

Danach wurde ich genauso vorsichtig in die Küche gebracht, wo die gute Frau gleich anfing etwas zu Essen zu zaubern, da mein Magen sich noch im Bad entschieden hatte sich zu melden.
 

Jetzt, wo ich also ganz ruhig dasaß, fiel mir etwas auf: Mein lieber Trainer fehlte.

Gerade als ich die Köchin danach fragen wollte kam aber bereits eine Antwort, so als hätte sie meine Gedanken gelesen.
 

„Sasuke ist noch ein paar Besorgungen für mich machen, es wird noch ein Weile dauern bis er zurück ist.“
 

Seltsam.... Hm, vielleicht denk ich einfach zu viel darüber nach.

Wenige Sekunden später stand dann ein Teller mit einem leckeren Eintopf vor mir, welchen ich auch gleich in Angriff nahm. Während ich aber so am essen war, fiel mir etwas ein das mir bei meinem kleinen Problem helfen könnte. Leider steht dafür noch ein weiteres Problem im Weg.
 

Also die Idee ist wohl das einfachste vom einfachen: Wenn ich etwas über Sasuke wissen möchte brauch ich doch nur die Frau fragen die ihn am besten kennt, oder? Das zweite, ober erwähnte, Problem: Wie soll ich bitte anfangen? Ich kenne weder ihren Nach- noch ihren Vornamen!

Obwohl.... Den Nachnamen hab ich doch schon mal gesehen. Natürlich! Sasuke kompletter Name lautet Sasuke Uchiha! Hatte also doch was gutes das dutzende Mädchen seinen Namen durch die Schule gebrüllt haben.

Und da ich keine Zeit habe, versuche ich es einfach mal auf die direkte Art.
 

„Ehm, Mrs. Uchiha?“

„Oh Gott oh Gott. Jetzt sei doch nicht so förmlich! Du darfst mich ruhig Mikoto nennen.“

„Ähm, ok. Also Mikoto, war Sasuke schon immer so?“

„Was meinst du genau?“

„Äh, naja....“
 

Jetzt wurde ich auch noch total verlegen. Jawohl Miyu, richtig so. Mach dich doch noch mehr zum Affen. Anscheinend fand Mikoto das aber recht amüsant, weil ich ganz deutlich hören konnte wie sie kichert.
 

„Falls du wissen möchtest ob er schon immer so ruhig und vorausschauend ist, so kann ich dir sagen das dass nicht immer so war.“

„Ach nein?“

„Nein. Ich kann dir gerne noch mehr erzählen, doch vorher würde ich gerne wissen wo das plötzliche Interesse her kommt.“
 

Bei diesem Satz fingen ihre Augen an zu funkeln und ein seltsames Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Oh oh... Ich kenne diesen Ausdruck.... Es ist der selbe den meine eigene Mutter immer bekam wenn wir Verwandte zu Besuch hatten und sie die Babyfotos raus holen wollte...

Vielleicht hätte ich doch nicht fragen sollen...
 

„Naja, wirklich plötzlich will ich es nicht nennen...“

„Und warum?“

„Er war schon in der Schule immer so mysteriös, gab nie mehr Informationen als nötig... Und das faszinierte mich eben schon damals.“
 

Damit das schon mal klar steht: ich habe sie nicht angelogen!

Denn genau das ist wahrscheinlich der Grund dafür das mein Gesicht immer wärmer wurde. Himmel Herr Gott noch eins! Könnte ich einmal NICHT rot werden wenn es um ihrem Sohn geht?!
 

So wie es aussah gefiel ihr meine Antwort aber, denn ihr Lächeln wurde noch ein Stück breiter und ein Ausdruck von Zufriedenheit huschte über ihr Gesicht.

Was zum Teufel hab ich nur getan.....
 

„Ess erst mal auf, danach setzten wir uns mit einer Tasse Tee ins Wohnzimmer und reden.“
 

Ihre Tonlage versprach so viele Dinge auf einmal das ich schon fast Angst davor bekam. Aber ich kann jetzt keinen Rückzieher mehr machen... So ergab ich mich schließlich, löffelte das letzte bisschen Eintopf und folgte Mikoto anschließend in den anderen Raum.

Dort angekommen platzierte sie mich auf das Sofa und rannte einmal durch das gesamte Zimmer, durchstöberte mehrere Schränke und Schübe und setzte sich dann mit knapp 10 verschiedenen Fotoalben neben mich.
 

`Ach du Scheiße.... Das kann ne Weile dauern...´
 

Somit begann also der 2-Stunden-Foto-Marathon.

Wir gingen jedes einzelne Album durch und zu jedem Foto das wir uns anschauten kam auch eine Geschichte. Und ich muss sagen, ich bin beeindruckt! Es gab wirklich kein einziges Bild zu dem die Frau neben mir nichts sagen konnte. Ich meine, selbst meine eigene Mutter brachte das nicht zu stande... Aber ich muss schon sagen, Sasuke war als kleines Kind wirklich knuffig!

Wir waren so in die Bilden und die dazugehörigen Geschichten vertieft, das wir nicht mal mitbekamen wie sich die Haustür öffnete und wieder schloss. Und auch das laute `Ich bin zurück!´

hatten wir nicht gehört. Also war es kein Wunder das wir uns megamäßig erschraken als Sasuke plötzlich den Raum betrat.
 

„Sagt mal, was macht ihr da eigentlich?“

„Hallo Schatz! Ich zeige Miyu gerade nur einige deiner Kinderfotos.“
 

Ein Anflug von Entsetzten zeigte sich auf seinen Gesichtszügen und auch seine Augen wurde riesengroß als er seinen Blick über den Tisch gleiten lies.
 

„Du machst WAS?!“

„Ach jetzt reg dich doch nicht gleich so auf, schließlich warst du doch so ein süßer Junge. Nicht wahr Miyu?“

„Oh ja und wie süß du warst, ein richtiger Sonnenschein.“
 

Ich konnte mir das leise Kichern am ende einfach nicht verkneifen.

Sein Gesicht war einfach köstlich, besonders wenn wir mal den Hauch von Rosa auf seinen Wangen beachten.
 

„Darum geht’s doch gar nicht Mutter! Das du jedem immer diese verdammten Alben zeigen musst!“
 

Anscheinend hatte Mikoto sich dafür entschieden ihren Sohn ganz gekonnt zu ignorieren, denn sie reagierte gar nicht auf das was Sasuke gerade gesagt hat und sprach fröhlich weiter.
 

„Weißt du Miyu, als Sasuke 3 Jahre alt war-“

„Lass das Mama!“

„Ach jetzt hab dich nicht so. Wo war ich? Ach ja. Als er 3 Jahre alt war ist er nach dem baden einmal splitternackt durch das ganze Haus und sowohl sein Vater als auch ich hatten Probleme ihn wieder einzufangen. Als wir ihn dann aber hatten fing er fürchterlich an zu weinen und das nur weil er sich wieder anziehen sollte.“
 

Ich konnte nicht anders, ich musste lauthals lachen als ich mir dieses Bild vorgestellt habe.

Es war einfach herrlich. Außerdem war es mal sehr interesant dabei zu zusehen wie Mutter und Sohn miteinander umgingen.
 

Obwohl Mikoto mir gerade wohl das peinlichste Erlebnis seiner Kindheit erzählte, konnte ich sehen das er nicht wirklich böse auf sie war, auch wenn er jetzt anfing mit ihr zu diskutieren.
 

„Es war vollkommen unnötig ihr das zu erzählen!“

„Aber warum denn? Ich muss immer wieder darüber lachen.“

„Ich aber nicht!“
 

Eine kleinen Moment ging das noch so hin und her bis ich schließlich auch was sagte.
 

„Ach Sasuke, so schlimm war das doch gar nicht. Im Gegenteil: ich finds sogar ganz niedlich.“

„Toll, ich aber nicht.“
 

So verging ein echt interessanter Tag an dem ich so einiges über Sasuke gelernt habe. Zwar nicht unbedingt das was ich wissen wollte, aber den Jungen mal verlegen zu sehen war auch schon was wert.
 

Aber....

Irgendwie hatte ich ein komisches Gefühl...



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